12%¹ Rabatt im Shop oder sogar 15% Rabatt in der App!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 76148683

Buch (Kartoniert) 14.30
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 13.11.2016

    Mit diesem Band, legt die Autorin Isabella Archan, den dritten Fall der Grazer Ermittlerin Willa Stark vor, die extra dafür wieder zurück nach Köln beordert wird. Sie hofft, aber noch im Geheimen, das sie für immer in der Domstadt bleiben kann. Ob ihr dieser Fall hilft, dem Traum näher zu kommen?
    Das Buch beginnt mit einem Rückblick und bis ich das geschnallt hatte, hat es bis zum Ende dieses Abschnitts gedauert. Die Kapitelüberschrift "Neunziger" hatte ich nicht mit der Jahreszahl verbunden. Dachte nur beim Lesen, wieso haben die Handy´s die so groß wie ein Pflasterstein sind und ist das DIE Willa, da diese hier erst mit 10 Jahren angegeben wurde. Aber dann habe auch ich es geschnallt. Dann kommt ein zeitlicher Sprung und Willa wird aus Graz mal wieder nach Köln geholt, zu einem mysteriösen Mordfall, in den ein Mann verwickelt sein soll, der ein paar Jahre seiner Kindheit in Graz verbrachte. Er, Anton, wurde an einem Tatort neben einer Leiche aufgefunden und schweigt seitdem. Willa soll mit ihrem Grazer Dialekt eine Verbindung zu Anton aufbauen und seine Mauer aus Schweigen durchbrechen, was ihr auch gelingt. Leider gelingt es ihr zu gut und zu intensiv, was später noch zu Verwicklungen führen wird.
    In den ersten Kapiteln werden kaum Namen genannt, so das man beim Lesen schon etwas aufpassen muss, da es schwer zuzuordnen ist, wer gerade was denkt und fühlt. Aber das macht es zusätzlich irgendwie noch unheimlicher.
    Sehr gelungen finde ich, das Willa mir begegnete wie eine Freundin, sie legt ihre Gefühle offen, ihre Meinung, ihr trauriges Liebesleben und gibt einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt. So kam der Charakter echt, ehrlich und sehr nah an mich heran als Leserin.
    Ohne zuviel zu verraten, der Fall und Willa´s Privatleben werden sich extrem nah kommen und die Probleme werden dadurch nicht kleiner.
    Zum Ende hin wird es nochmal spektakulär und ich hoffe, das sich alles zum Guten wenden wird. Ein trauriger Schluss mit ungewissem Ausgang, ungewöhnlich, aber diesmal sehr passend.
    Der Fall wird geklärt, aber das traurige Ende bezieht sich nur auf Willa als Privatperson.

    Isabella Archan gelingt es irgendwie so verwirrend und spannend zu schreiben, oftmals so undurchsichtig, das ich beim Lesen dachte, wie will sie das später bloß zusammenführen oder logisch erklären können. Ich kann bestätigen, sie schafft es. Zudem finde ich es bewundernswert, das hier in der Serie Willa Stark ein ganz anderer Schreibstil zustande kommt, als wie z.B. beim Thriller "Schere 9", den ich kurz zuvor gelesen hatte. Man könnte denken, es wären zwei verschiedene Autorinnen die dort schreiben.
    Isabella Archan konnte mich mit diesem Krimi wieder vollends überzeugen, sehr gut unterhalten und ich hoffe auf einen weiteren Band der Willa Stark(en) Serie.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 04.03.2017

    „...Von draußen schien, wie vom Wetterbericht angekündigt, die frühe Sonne herein und ließ die beiden an der Tür und im Flur wie feine Scherenschnitte aussehen, die sich in einer zweidimensionalen Welt getroffen hatten und auf die jeweilige Reaktion des anderen warteten...“

    In Graz spielt der vielleicht fünfjähriger Anton gerade mit seinem neuen Zauberkasten. Dann zerbricht seine Welt. Er erlebt die versuchte Vergewaltigung und den Tod seiner Mutter mit. In dergleichen Stadt verfolgt die 10jährige Willa einen Taschendieb und sorgt dafür, dass er gefasst wird. Willa ist voller Wut, weil ihr geliebter Onkel Willi wegen Mordes im Gefängnis sitzt. Damit ist ihre kleine Welt zusammengebrochen.
    Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen. Aus Kindern werden Leute. Anton lebt in Köln und hat sich eine Internetfirma aufgebaut. Frauen mochten ihn. An der Theke einer Bar spricht ihn eine ältere Frau an. Eigentlich will er nichts von ihr. Aber ihr Angebot, ihn zu begleiten, kann er auch nicht ablehnen, weil er ihr nicht weh tun möchte. Am nächsten Morgen ist die Frau tot, und Anton sitzt geschockt neben ihrer Leiche. Er schweigt, auch in Haft.
    Willa arbeitet als Inspektor bei der Grazer Polizei. Gerade hat sie einen Fall erfolgreich abgeschlossen, da erhält sie die Möglichkeit, erneut in Köln zu arbeiten. Etwas Besseres kann ihr nicht passieren, denn bei ihrem letzten Aufenthalt hat sie sich dort wohl gefühlt. Sie soll Anton zum Reden bringen.
    Die Autorin hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen und hat mich schnell gefesselt.
    Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Sie haben viele positive Eigenschaften, aber auch Ecken und Kanten. Vor allem Anton und Willa sind von ihrer Vergangenheit geprägt. Die gemeinsame Herkunft und die unverarbeitete Kindheit wird nicht ohne Folgen für die Begegnung zwischen dem Inhaftierten und der Kriminalistin bleiben. Dieses Spannungsfeld gibt dem Krimi sein besonderes Gepräge.
    Beeindruckt bin ich vom Schriftstil der Autorin. Es ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe, aber mit Sicherheit nicht das Letzte. Schon auf den ersten Seiten bin ich als Leser mitten im Geschehen, darf das aber durch die Augen eines Kindes sehen. Dadurch wirkt es besonders eindringlich. Ab und an kommen Täter zu Wort. Das geschieht nach dem Tode von Antons Mutter. Der Täter reflektiert das Geschehen.
    In der Gegenwart gibt es Tagebuchnotizen – kurz, prägnant, aussagekräftig. Sie geben einen tiefen Einblick in die Psyche des Schreibers. Und sie schicken mich als Leser auf eine Spur, von der ich nicht weiß, ob es die richtige ist. In Köln wird Willa ihren Onkel nach Jahren wiedertreffen. Obiges Zitat beschreibt die ersten Minuten ihrer Begegnung. Auch hier zeigt sich der gekonnte Umgang der Autorin mit Sprache und Metaphern. Es ist die Beschreibung eines kurzen Moments des Stillstands, des Verharrens, bevor das Leben weitergeht. Emotionen spielen im Buch eine entscheidende Rolle. Sie werden weniger durch Worte, mehr durch Taten vermittelt. Eine unerwiderte Liebe, die nicht aufgibt, eine Wut, die sich entlädt, eine Sehnsucht, die auf der Suche ist nach einer Heimat und ankommen möchte, sind einige Beispiele dafür.
    Nebenbei gelingt es der Autorin, mich beim Mitraten gekonnt in die Irre zu führen. Dazu dienen falsche Spuren, aber auch die komplexen Beziehungen zwischen den Protagonisten.
    Das Cover mit Handschuh und Zylinder passt.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die konsequent erzählte Geschichte, die mich in die psychischen Tiefen der Protagonisten führt, und der ausgefeilte Schriftstil haben mich begeistert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 25.02.2017

    So a Gfrett mit den kranken Seelen

    Die Autorin hat mich schon mit „Tote haben kein Zahnweh“ und „Schere 9“ auf außergewöhnliche Art richtig gelungen unterhalten. Ihre Willa Stark Reihe kannte ich bisher nicht und war deshalb sehr gespannt. Ich war als Neueinsteiger auch ohne Vorkenntnisse sofort mitten im Geschehen, bin aber so begeistert, dass „Helene geht baden und „Marie spiegelt sich“ schon auf meiner Einkaufsliste stehen.

    Es geht mit einem ergreifenden Prolog los, in dem man Zeuge wird, wie der kleine Anton beobachten muss, wie seine Mutter ermordet wird. Nach einem Rückblick auf Willas Kindertage, geht es medias in res. Déjà-vu, schrecklicher Zufall oder viel mehr? Anton, inzwischen erwachsen, befindet sich in einer ganz ähnlichen Situation. Er wird schweigend in der Wohnung einer brutal ermordeten Frau, mit der er sich die vergangene Nacht vergnügt hat, aufgegriffen. Wurde er erneut zufällig Zeuge? Hat er selbst zugeschlagen? Wenn er doch nur sein Schweigen brechen würde. Das ist die Chance für die Grazerin Willa Stark die Kölner Kripo als Beraterin bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, wünscht sie sich doch so sehr eine Festanstellung dort. Wird sie den ebenfalls aus Graz stammenden Anton zum Reden bringen?

    Die Autorin hat mich von der ersten Seite ab gefesselt und ich konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Sie hat eine ganz eigene Art von Schreibstil, den ich mit keinem anderen vergleichen kann. Kurze prägnante Sätze, Beschreibungen von Szenen mit einem Erzähler, der namenlos offen lässt, über wen er gerade spricht, Szenen, die aus der Ich Perspektive berichten und kursive Einschübe mit abstrusen Gedanken, die Autorin hat hier ihre ganz eigene Trickkiste, die mich ungemein zu fesseln vermag. Bedrückend, schaurig, zwielichtig und undurchschaubar, verwirrend, eine solche Atmosphäre herrscht beim Lesen und lässt einen nicht los. Die erste Tote lässt nicht lange auf sich warten und es bleibt auch längst nicht bei der einen. Hier ist die Autorin nicht zimperlich, Ekelleiche, brutal mit der Gardinenstange erstochen, erdrosselt oder brutale Schläge sind daher nicht selten. Ständig neue Hinweise, gekonnt gelegte Finten haben mich in meinen Theorien hin und her geworfen und für mich war der Krimi spannend bis zur allerletzten Seite. Richtig gut gefallen mir auch ihre treffenden Vergleiche. Da ist die „Wut so überwältigend und groß wie seine Ohnmacht der Situation gegenüber“, oder es ist als ob eine „Wunde aufbricht, aus der der Eiter zu rinnen beginnt.“

    Willa Stark hat ihr Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen. Sie leidet sehr unter einer Enttäuschung in Kindheitstagen und ihr Liebesleben könnte man als traurig beschreiben. Stark ist vor allem ihre Fassade, was man beim tiefen, ehrlichen Einblick in ihre Gedankenwelt schnell erkennt. Sie ist nicht perfekt, gibt aber stets ihr Bestes, was sie sympathisch macht. Richtig ins Herz geschlossen habe ich Harro de Närtens, den Gerichtsmediziner, der nicht nur ein Auge auf Willa geworfen hat, sondern ihr auch als guter Freund zur Seite steht. Anton, der auf die Frauenwelt, trotzdem nicht absoluter Adonis, eine magische Anziehungskraft ausübt, wird überzeugend glaubwürdig dargestellt. Es scheint fast so, als ob diese Anziehungskraft auch auf den Leser übergeht, obwohl er mit seinen One-Night-Stands und seiner manipulativen Art alles andere als sympathisch und liebenswert rüber kommt.

    Durch „Fräulein Ösi“, wie die in Graz „Pseudopiefke“ betitelte Willa in Köln genannt wird, bekommt die Geschichte ein bisschen österreichisches Schmäh. Auch wenn sich Willa sehr um korrekte hochdeutsche Aussprache bemüht, kommen immer wieder Ausdrücke wie damisch, Gfrett oder Gogger über ihre Lippen, was mir sehr gut gefallen hat. Auch der eine oder andere Kölsche Ausspruch ist zu finden.

    Alles in allem ein Krimi, der den Leser wie ein Sog mitnimmt auf eine verworren, fesselnde Mördersuche und tiefe Einblicke auf zahlreiche kranke Seelen zulässt. Für mich fast ein Psychothriller, den man unbedingt gelesen haben muss.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 04.03.2017

    Anton wird verdächtigt, eine Frau nach einem One-Night-Stand ermordet zu haben. Doch er schweigt beharrlich. Erst gegenüber der Polizistin Willa, die wie er aus Graz kommt, wird er gesprächig. Willa wurde eigens für diese Ermittlungen von der Kölner Polizei angefordert und fühlt sich sofort wieder Zuhause. Willa glaubt nicht an die Schuld von Anton, auch wenn er sich bei der Leiche aufhielt. Dann tauchen weitere Frauenleichen auf, die eine Gemeinsamkeit haben.

    Dies ist bereits der dritte Teil der Reihe um Willa Stark. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, aber ich hatte keinerlei Probleme, in die Geschichte rein zu finden. Der Beginn war sehr spannend. Ein kleiner Bub muss mit ansehen, wie seine Mutter ermordet wird. Der Mörder wurde all die Jahre nicht gefasst. Ich machte mir sofort Gedanken, wie dieser Rückblick zu den Geschehnissen in der jetzigen Zeit passen könnte.
    Die Charaktere wurden interessant beschrieben. Willas Freude über die Rückkehr nach Köln war deutlich zu spüren. Sie hat sogar den Wunsch, wieder dauerhaft in Köln zu bleiben. Voller Elan steigt sie in die Ermittlungen ein. Ich mochte Willa. Allerdings hat sie sich auch ein wenig unprofessionell verhalten. Das konnte ich nicht nachvollziehen, denn gerade bei einer Mordermittlung sollten die Ermittler sich vernünftig verhalten und keinen Grund für Ermittlungsfehler geben.
    Sehr sympathisch fand ich Harro, den Leiter des rechtsmedizinischen Instituts. Seine Gefühle für Willa sind wirklich sehr schön beschrieben.
    Den Plot fand ich gut gelungen. Ich habe überlegt, ob Anton die Frau ermordet hat oder nicht. Ich war mir diesbezüglich wirklich unschlüssig. Dass Willa den Kontakt zu Anton suchte, fand ich daher ziemlich beunruhigend. Die weiteren Frauenleichen brachten dann noch mehr Fragezeichen. Hängen sie mit dem Tod der Frau zusammen? Hat Anton alle umgebracht? Oder gibt es einen weiteren bzw. anderen Täter?

    Ich wurde gut unterhalten und vergebe daher vier Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein