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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 14.10.2021

    Als Buch bewertet

    der schwere Kampf gegen die Cholera in Hamburg

    Inhalt:
    Hamburg, im August 1892: Verdächtige Krankheitsfälle häufen sich in den Siechenhäusern. Der Erste Bürgermeister vermutet die Cholera – und schweigt. Also schickt die Reichsregierung den kompetentesten Seuchenfachmann nach Hamburg, den sie aufzubieten hat: Robert Koch.

    Fazit:
    Robert Koch dürfte vielen Menschen als Mikrobiologe bekannt sein, da er einige gefährliche Erreger entdeckte und so die Behandlung möglich machte. Im Jahre 1892 bricht in Hamburg die Cholera aus und die Epidemie wird erst einmal verschwiegen. Durch die beengten Wohnverhältnisse und schlechte Hygiene greift die Epidemie schnell um sich und fordert viele Todesopfer. Doch die Verantwortlichen schweigen weiter. So wird von der Reichsregierung der Seuchenexperte Robert Koch nach Hamburg gesendet, um einzugreifen. Der stößt auf eine Mauer des Schweigens.

    Der Wissenschaftler muss sich gegen die Politik und die Wirtschaft durchsetzen, denn die Hamburger Kaufleute und Stadtväter wollen mit aller Macht die Wirtschaft aufrecht erhalten. Die vielen Todesopfer werden billigend in Kauf genommen. Doch Koch lässt sich nicht abschrecken und macht sich auf die Suche nach den Gründen der Epidemie. Da er den Choleraauslöser genau erforscht hat, kennt er auch dessen optimale Lebensbedingungen. Trotz aller Widerstände deckt er erschütternde Wahrheiten auf.

    Schon der Einstieg in das Buch war packend und so flog ich regelrecht durch die Seiten. Kochs Kampf gegen die Epidemie wurde plastisch und anschaulich beschrieben und ich hatte das Gefühl direkt an seiner Seite durch die Gassen von Hamburg zu streifen.

    Auch Kochs Verlobte kämpft auf ihre Weise gegen die Epidemie und wächst immer wieder über sich selbst hinaus. Mit hat es gut gefallen, wie sie sich entwickelte und das die Liebesgeschichte geschickt eingeflochten wurde, ohne im Mittelpunkt zu stehen. Toll gemacht.

    Natürlich gibt es noch weitere Charaktere, die alle sehr authentisch und er Zeit angemessen dargestellt wurden. Es gab einige Charaktere, die mir besonders ans Herz gewachsen sind und mit denen ich gelitten und gebangt habe. Fast alle Charaktere haben damals wirklich gelebt und aktiv gegen die Seuche gekämpft.

    Die Beschreibung der Wohnverhältnisse und der damaligen Hygienestandards ließen mir so manchen Schauer über den Rücken laufen. Inzwischen ist dies unvorstellbar, doch damals war es so tatsächlich üblich.

    Ich durfte einen spannenden historischen Roman lesen, der mir tolle Lesestunden bereitete und mich mit so mancher Wendung überraschen konnte. Der Schreibstil war flüssig und angenehm, dabei immer der damaligen Zeit angepasst und dadurch habe ich den Roman regelrecht verschlungen. Durch die wechselnden Perspektiven erhielt ich tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Charaktere und die damalige Gesellschaftsstrukturen. Ich konnte ganz nebenbei wieder dazulernen und blieb nachdenklich zurück.

    Nach der Lektüre bin ich zufrieden, weil ich dieses Buch entdeckt und gelesen habe und vergebe für dieses spannende Werk eine überzeugte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Sonja W., 05.02.2022

    Als Buch bewertet

    Dies war mein erster Roman, den ich von dem Autorin Ralf Günther gelesen habe und ich war und bin noch immer total begeistert. Ein toller historischer Roman, in dem uns das Leben des berühmten Arztes Dr. Robert Koch, verpackt in eine packende Geschichte, nahe gebracht wird.
    Der Inhalt: Hamburg, im August 1982: Verdächtige Krankheitsfälle häufen sich. Der Erste Bürgermeister vermutet die Cholera – und schweigt. Also schickt die Reichsregierung den kompetentesten Seuchenfachmann nach Hamburg, den sie aufzubieten hat: Robert Koch. Natürlich ist der berühmte Arzt nicht willkommen. Als er die Erreger im Hamburger Trinkwasser nachweist, beginnt für ihn ein Kampf an mehreren Fronten. Da erreicht mit einem der letzten Dampfschiffe von Sylt Hedwig, Kochs Geliebte, die abgeriegelte Hansestadt. Er ist zornig und glücklich zugleich. Denn sie darf nicht offiziell bei ihm sein. Als ein junger Assistenzarzt auf Hedwig aufmerksam wird und Koch die Eifersucht befällt, muss er einen kühlen Kopf bewahren.
    Einfach klasse! Noch jetzt nach Beendigung des Buches habe ich ein Gänsehautfeeling. Der Autor hat die Atmosphäre, die zur Pandemiezeit in Hamburg herrschte, so wunderbar beschrieben. Die ganze Lektüre läuft wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Die Charaktere sind herausragend beschrieben. Auch werde ich beim Lesen von zahlreichen Emotionen übermannt. Die Panik, die in der Stadt ausbricht ist förmlich zu spüren. Ich lerne einen begnadeten Arzt, der alles tut, um den Albtraum zu beenden. Auch Hedwig, seine Geliebte, hat mich begeistert. Sie hat gezeugt, welche Kraft und welcher Mut in ihr stecken. Mit großer Spannung habe ich die Einleitung jedes Kapitels gelesen, hier erfahren wir, wie ein Zeitzeuge der Choleraepidemie 1892 in Hamburg (dies ist Jakob Löwenberg) diese erlebt hat.
    Ein fesselnde und hochinteressante Lektüre, die mich von der ersten bis zur letzten Seite total begeistert hat. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen der Extraklasse 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 07.01.2022

    Als Buch bewertet

    Es kommt zu einem Hauen und Stechen als der erfahrene Arzt, Dr. Robert Koch, auf kaiserlichen Befehl 1892 in Hamburg eintrifft, um die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen. Obwohl er von höchster Stelle empfohlen wurde, stößt er vor Ort auf herbe Kritik seitens der lokalen Obrigkeiten. Es werden Vermutungen, dass es sich bei der sich ausbreitenden Seuche um die gefährliche Cholera handelt, zerstreut. Die einfache Bevölkerung wird bewusst dumm gehalten, denn die Wirtschaft soll und muss weiterlaufen. Als niemand mehr umhinkommt, den Tatsachen in die Augen zu blicken, nimmt Koch den Kampf gegen die Epidemie auf und findet sich mittendrin im Wettlauf mit der Zeit. Auch Hedwig, damals noch „nur“ seine Geliebte, möchte nicht tatenlos zusehen, wie die Menschen um sie herum sterben, wie die Fliegen. Beherzt packt sie mit an und stößt dabei nicht nur auf Gegenliebe …

    Die auf wahren Tatsachen basierende Geschichte um den berühmten Dr. Robert Koch ist sehr anschaulich und realitätsnah geschildert. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und so kann man als Leser wunderbar in die Welt vor über hundert Jahren eintauchen und mitfühlen. Ein kleines halbes Sternchen ziehe ich ab, da mir die Schreibweise manchmal ein wenig zu pathetisch daherkam aber alles in allem ist der Roman äußert gelungen und zeichnet ein realistisches Bild der damaligen Zeit.

    Man kommt natürlich nicht umhin, beim Lesen Vergleiche zu der Corona Pandemie zu ziehen, die sich derzeit auf der Welt immer weiter ausbreitet. Wir scheinen ein wenig dazu gelernt zu haben aber auch heutzutage kommen Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen auf keinen gemeinsamen Nenner. Traurig und für den Laien schwer nachvollziehbar.

    Ich vergebe für „Arzt der Hoffnung“ gerne 4,5 von 5 Sternen und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    Dante, 14.10.2021

    Als eBook bewertet

    Ralf Günther – Arzt der Hoffnung

    Im August 1892 wird Robert Koch von der Reichsregierung nach Hamburg beordert. Dort soll er in seinem Amt als Seuchenfachmann ermitteln, was es mit der Vielzahl an mysteriösen Krankheitsfällen auf sich hat. Doch Koch hat es nicht leicht, denn er ist alles andere als Willkommen. Als sich seine Vermutung bestätigt, das es sich um die gefährliche indische Variante der Cholera handelt, die sich nicht nur in der Stadt ausbreitet geraten Koch und seine Mitstreiter unter enormen Druck, denn immer mehr Menschen fallen der Seuche zum Opfer und die Politik scheint einzig und allein das wirtschaftliche Wohl der Stadt im Auge zu haben. Wird es Robert Koch und seinen Verbündeten gelingen die Seuche aufzuhalten…?

    Mit seinem neuen historischen Roman „Arzt der Hoffnung“ ist dem Autor Ralf Günther ein großartiger Roman gelungen, der nicht nur bestens unterhält. Dank des wissenschaftlichen Schwerpunkts lernt der Leser auch noch eine Menge und das, ganz ohne das Gefühl zu haben einem Referat zu lauschen. Die angenehm ruhige und bildliche Erzählweise lassen den Leser ganz schnell an Robert Kochs Seite treten, sodass man das Gefühl bekommt alles hautnah mitzuerleben. Die Beschreibung der Charaktere ist hier in jedem Fall gut gelungen und vor allem Robert Koch überzeugte mich auf ganzer Linie. Neben den interessanten medizinischen Aspekten kommt auch die Liebe nicht zu kurz, denn mit Hedwig an Robert Kochs Seite wird die Geschichte noch vielseitiger. Insgesamt ein richtig toller historischer Roman der für schöne und spannende Lesestunden sorgt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Gabriela, 29.10.2021

    Als Buch bewertet

    Robert Koch und seine Verlobte Hedwig Freiberg erholen sich bei der Sommerfrische auf Sylt. Da erhält Robert ein Telegramm, was ihn nach Hamburg beordert. Dort ist die Cholera ausgebrochen und er soll die Situation erforschen. Was Anfangs als leichte Aufgabe erscheint, entwickelt sich zu einer Katastrophe! Die Menschen, egal welchem Stand sie angehören, erkranken und sterben zu tausenden. Robert hat schon bei der Zugfahrt Zugriff auf bakterielle Proben, die er untersucht. In Hamburg selber begibt er sich allein auf Spurensuche, da die ganze Hamburger Verwaltung gegen sein Tun ist.

    Dieses Buch von Ralf Günther ist in Akribischer Recherche erzählt. Es läßt den Leser ins Jahr 1892 eintauchen, wo die Choleraepidemie Hamburg fest im Griff hat. Es zeigt ungeschminkt, wie die Bevölkerung in Massen starben. Auch wie erschreckend schnell der ganze Krankheitsverlauf bis zum Tod war. Robert Koch hatte damals die Untersuchungen vorgenommen, um dem Erreger auf die Spur zu kommen, eine nachweisbare Tatsache. Der Autor hat sich natürlich die Freiheit genommen, zu den ganzen realen Persönlichkeiten auch einige fiktive Personen hinzuzufügen, um für den Leser eine zwar historische aber trotzdem unterhaltsame Lektüre zu erschaffen.

    Von mir bekommt dieses Buch 5 Sterne und ein vorbehaltloses empfehlenswer

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  • 5 Sterne

    Shilo, 08.10.2021

    Als eBook bewertet

    Robert Koch und sein schwerer Kampf gegen die Cholera
    Beschrieben wird in diesem Roman Robert Kochs Kampf gegen die letzte Cholera-Epedemie in Hamburg,, die tausende Menschen dahin raffte. Mit einem flüssigen und lockeren Schreibstil führt Ralf Günther durch dieses Buch. Es geht um den nicht vorhandenen Hygienestandart zu dieser Zeit und der Ignoranz der Politiker. Auch stehen die wirtschaftlichen Interessen der Stadt im Vordergrund, denn ein „Lock-Down“ würde unvorhersehbare Folgen mit sich bringen.
    Seine Verlobte Hedwig kämpft auf ihre Art an Kochs Seite und wächst an ihre Aufgaben. Verschiedene Szenen aus dem Leben anderer Protagonisten bereichern diese Geschichte. Da ist der Dr. Rempf, Robert Kochs wichtigster Mitstreiter, Dr. Karst, ein aufstrebender Assistenszarzt, Jakob Löwenberg, ein Lehrer vom Lande, um nur einige zu nennen. Sie alle haben wirklich gelebt und gegen die Seuche gekämpft.
    Besonders erschreckend empfand ich die Darstellung der hygienischen Verhältnisse, unvorstellbar für die heutige Zeit. Bildgewaltig und plastisch wurde Kochs Kampf gegen die Cholera beschrieben.
    Mein Fazit:
    Ein absolut spannender Roman über die Zeit Robert Kochs in Hamburg, detailliert und anschaulich dargestellt.
    5 dicke Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Pepale, 18.10.2021

    Als Buch bewertet

    Recherchen gegen die Cholera von Dr. Robert Koch
    Im August 1892 verbringt Dr. Robert Koch den Urlaub mit seiner Geliebten Hedwig Freiberg auf Sylt. Als ihn dort ein Telegramm von seiner Majestät des Kaisers erreicht, in dem er schnellstens nach Berlin beordert wird, macht er sich dorthin auf den Weg. In Hamburg ist die Cholera ausgebrochen. Dr. Koch als Seuchenfachmann soll in Hamburg Nachforschungen betreiben, wie es zu dem Ausbruch der Krankheit kommen konnte und wie man sie wieder eindämmt. Ole, ein junger Mann den er bei seiner Ankunft am Hamburger Bahnhof kennen lernt, ist ihm am ersten Tag seiner Recherche durch Hamburg eine große Hilfe.
    Die Politiker Hamburgs spielen die Krankheit mit den Worten „Ein bisschen Durchfall, ein bisschen Erbrechen, ähnlich einer Grippe, gestorben wird in Hamburg jeden Tag“ jedoch herunter.
    Dr. Koch läßt sich von den Sprüchen der Politiker nicht aufhalten und beginnt erfolgreich mit seinen Untersuchungen und Recherchen.
    Der Autor hat hier eine Geschichte erschaffen wie die Recherchen von Dr. Robert Koch gewesen sein könnten. Die Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist interessant und gut gelungen.
    Ich bin gut in die Geschichte hereingekommen. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Die Protagonisten sind authentisch dargestellt, die Geschichte ist realistisch beschrieben.
    Der Autor hat sich viel Mühe bei seinen Recherchen gegeben. Ich fühlte mich gut unterhalten und empfehle das Buch weiter.

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  • 3 Sterne

    Tanja P., 27.10.2021

    Als Buch bewertet

    Wasserkunst

    Medizinalrat Dr. Robert Koch ist mit seiner Verlobten Hedwig im Urlaub auf Sylt, als ihn der Ruf des Kaisers zuerst nach Berlin zurück- und dann nach Hamburg beordert. Dort ist eine Seuche ausgebrochen, die vertuscht werden soll. Alles deutet auf Cholera hin. Der Kaiser erwartet von ihm schnelle Ergebnisse und er denkt, dass er die auch liefern kann: „Was soll‘s, es ist nicht meine erste Choleraepidemie. Schlimmer als in Kalkutta kann es in Hamburg doch nicht werden.“ (S. 42). Aber die Situation gerät immer mehr außer Kontrolle. Es sterben jeden Tag hunderte Menschen, die Neuinfektionsrate ist doppelt so hoch.
    Hedwig, die Koch auf Sylt in Sicherheit zurückgelassen hatte, gelangt mit dem letzten Schiff heimlich doch nach Hamburg und setzt durch, dass sie im Eppendorfer Krankenhaus als Hilfsschwester helfen darf. Ihre Erlebnisse hält sie in ungewöhnlich ausdrucksstarken und realistischen Skizzen fest.

    Die Parallelen, die man während des Lesens vom „Arzt der Hoffnung“ zu unserer Corona-Zeit ziehen kann, sind erschreckend. „Solange wir uns noch die Hände schütteln, haben wir den Ernst der Lage nicht erkannt.“ (S. 115) Es ist nicht klar, woher das Bakterium stammt und wie es sich so rasend schnell verbreiteten kann. Kochs Hygiene-Anweisungen für die Bevölkerung werden nicht weitergegeben oder ignoriert – kurz, er führt einen Kampf gegen Windmühlen, muss um jede Unterstützung oder Anerkennung kämpfen. Außerdem ist der Senat überzeugt, ihn nicht zu brauchen und die Situation allein bewältigen zu können. Man will nicht vom Kaiser abhängig sein oder bevormundet werden, schließlich ist Hamburg autonom. Zudem wird ihm immer wieder seine Beziehung zu Hedwig vorgeworfen – er ist fast 50 und lässt sich wegen ihr, die erst 17 ist, scheiden – ein Skandal!

    Ralf Günther beschreibt Kochs Kampf sehr anschaulich, die unzureichende Aufklärung der Bevölkerung, die Irrglauben zum Übertragungsweg und den Aberglauben bei der Behandlung. Ergänzt wird die Handlung durch Einzelschicksale und Augenzeugenberichte. Auch die Kompetenzgerangel zwischen Senat, Arzt und Kaiser werden angesprochen.
    Leider liest es sich für mich über weite Strecken wie ein detailverliebtes Sachbuch, eine Aneinanderreihung von Episode. Denn während andere Ärzte direkt am Patienten arbeiten und neue Heilmethoden ausprobieren, sitzt Koch in Beratungen, streitet mit dem Senat und fährt mit der Kutsche durch die Gegend, um Wasserproben. zu sammeln.
    Einzig seine Verlobte Hedwig bringt eine persönliche Note in die Handlung. Sie scheint eine sehr willens- und durchsetzungsstarke Persönlichkeit gewesen zu sein, die sich auch für die einfachsten Arbeiten nicht zu schade ist. Mir hat gefallen, dass sie sich ihm nicht unterordnet, nicht die perfekte Hausfrau ist wie seine erste Frau, sondern als gleichwertige Partnerin wahrgenommen werden möchte. Auch sind ihre medizinischen Ansichten deutlich moderner als seine – sie muss ihm die Erkenntnisse seiner jungen Kollegen immer wieder ans Herz legen. „Wir dürfen die einfachen Wege nicht verschmähen, nur weil sie einfach sind.“ (S. 186)

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.10.2021

    Als Buch bewertet

    „...Der Komma -Bazillus war Kochs alter Bekannter. Der Epidemiologe kannte den Erreger aus Kairo und Kalkutta. Jedem Ausbruch der Krankheit war er hinterher gereist, bis er den Verursacher entdeckt und isoliert hatte...“

    Wir schreiben das Jahr 1892, als Dr. Robert seinen Urlaub auf der Insel Sylt unterbrechen muss. Er wird nach Berlin beordert. Im Zug trifft er Stabsarzt Dr. Weisser. Der hat Untersuchungsergebnisse aus Hamburg bei sich. Es gibt nichts mehr zu beschönigen. Dort ist die asiatische Cholera ausgebrochen.
    Der Autor hat einen spannenden Roman geschrieben. Das Buch konnte ich nur schwer aus der Hand legen, zumal einige Ereignisse erstaunlich denen der Gegenwart ähneln.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Die medizinische Seite der Geschichte wird auch für Laien verständlich dargelegt.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Dr. Robert Koch hat sich schon einen Namen gemacht. Er weiß, was er will und arbeitet akribisch. Im Buch lerne ich auch seine menschliche und gefühlvolle Seite kennen.
    Von den anderen Protagonisten hat mir vor allem Ole gefallen. Der Junge dient Koch am ersten Tag als Begleiter. Er kennt sich in Hamburg aus, nicht nur, was die Örtlichkeiten betrifft, auch was die gesellschaftlichen Schichten angeht. In Armut aufgewachsen, sorgt er schon in jungen Jahren für die Familie.
    Dr. Koch trifft als Beauftragter der Regierung in Hamburg ein. Dort aber wird er nicht mit offenen Armen empfangen. Hamburg ist stolz auf seine Selbstständigkeit und will sich von Berlin nichts sagen lassen.

    „...“Ach was, kaum der Rede wert“, sagte der Mann im Zylinder. „Ein wenig Durchfall, etwas Erbrechen. Nicht schlimmer als die Grippe. Mag sein, dass der eine oder andere gestorben ist, aber gestorben wird doch jeden Tag auf dieser Welt.“ ...“

    Sehr genau darf ich verfolgen, was Dr. Koch gegen die Seuche unternimmt. Zuerst verschafft er sich ein Bild über die Verhältnisse in Hamburg. Die Zustände in den Krankenhäusern sprechen schon für sich. Die Betten werden knapp. Es gilt, neue Möglichkeiten zu schaffen. Gleichzeitig erklärt er Ole, was es mit der Cholera auf sich hat.

    „...Ein paar werden es schaffen. Aber man kann nicht sagen, wer – und auch nicht, wie viele. Die Krankheit ist nicht wählerisch. Und der Busenfreund des Todes ist der Zufall...“

    Das Zitat ist gleichzeitig ein Beispiel, für die gekonnte Verwendung von Metaphern und eine Spur Sarkasmus. Der besondere Humor, der ab und an aufblitzt, wird in den folgenden Zeilen noch deutlicher:

    „...Weisser griff sich an die Stirn. „Die Börse arbeitet sicher noch.“ „Natürlich“, bestätigte Ole. „Allerdings...“, er machte eine Kunstpause, „Alle Parteiversammlungen der Sozialisten sind abgesagt.“ Weisser und Koch sahen sich an. „Die Revolution fällt also aus“, bemerkte der Stabsarzt ironisch….“

    Dr. Koch kann nachweisen, dass die Bazillen sich im Hamburger Trinkwasser befinden. Wie aber sind sie ins Wasser gekommen? Bei seinen Nachforschungen werden ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt. Er erhält keine Antworten, bestenfalls Andeutungen. Selbst die Hygienevorschriften lassen sich ur mit Druck durchsetzen. Dafür machen die Apotheken mit kuriosen Heilmitteln gute Geschäfte.
    Währenddessen probiert ein junger Arzt ein besonderes Heilmittel gegen die Krankheit aus. Er injiziert eine isotonische Kochsalzlösung.

    „...Die Salzkonzentration entspricht der in unseren Zellen. Die Mineralien halten das Wasser im Körper. Es setzt an derselben Stelle an wie die Kam Ende legt rankheit und verhindert die Austrocknung...“

    Am Ende legt Dr. Koch die Finger in die Wunde. Die Stadt hat an der falschen Stelle gespart. Die Anzahl der Toten hätte vermieden werden können. Das benachbarte Altona hat es vorgemacht, die es geht. Es blieb von der Seuche verschont.
    Während die Bevölkerung ihm zujubelt, lassen ihn die Stadtoberen beim Abklingen der Seuche wissen:

    „...Wer zur rechten Zeit geht, wird mit Jubel verabschiedet. Wer zur falschen Zeit geht, dem kräht kein Hahn hinterher...“

    Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat eines der Zeitzeugen der damaligen Katastrophe. Ein Nachwort ergänzt die Ausführungen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeugt von der exakten Recherche des Autors.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 20.10.2021

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Hamburg, im August 1892: Verdächtige Krankheitsfälle häufen sich in den Siechenhäusern. Der Erste Bürgermeister vermutet die Cholera – und schweigt. Also schickt die Reichsregierung den kompetentesten Seuchenfachmann nach Hamburg, den sie aufzubieten hat: Robert Koch.

    Natürlich ist der berühmte Arzt nicht willkommen. Als er die Erreger im Hamburger Trinkwasser nachweist, beginnt für ihn ein Kampf an mehreren Fronten.

    Da erreicht mit einem der letzten Dampfschiffe von Sylt Hedwig, Kochs Geliebte, die abgeriegelte Hansestadt. Er ist zornig und glücklich zugleich. Denn sie darf nicht offiziell bei ihm sein.

    Als ein junger Assistenzarzt auf Hedwig aufmerksam wird und Koch die Eifersucht befällt, muss er kühlen Kopf bewahren …“



    Ralf Günther zählt mittlerweile zu meinem festen Autorenrepertoire und auch dieses Mal würde ich wahrlich beglückt! Beglückt von einer höchst interessanten Geschichte rund um Robert Koch. Wer die TV-Serie rund um die Charité gesehen hat, hat bereits ein gewisses Bild von diesem Herrn vor Augen und kannte bereits die junge Hedwig. Wer sie nicht verfolgen konnte, wird hier aber ebenfalls sehr gekonnt und stimmig von Günther in deren Welt entführt. Mit einer wunderbaren Wortwahl und einem feinen Gespür geht Günther hier nicht nur in die Medizingeschichte sondern eben auch ein wenig in die Biografie Koch‘s ein. Seit der aktuellen pandemischen Lage in der Welt dank Corona kennt mittlerweile jeder das Robert-Koch-Institut, aber welche Geschichte hinter diesem Meisterforscher steckt ist nur wenigen bekannt. Günther nimmt den Leser hier sehr entspannt an die Hand und bringt uns Koch und seine Intentionen, seine Denkweisen, seine Sucht nach Forschung näher aber eben auch seine große Liebe Hedwig. Diese Liebe fällt auf Grund des doch recht üppigen Altersunterschieds aus der Reihe - keiner würde es wagen dazu etwas zu äußern, aber hinter vorgehaltener Hand wird getratscht. Hedwig hat aber nicht nur Schönheit am Leib, sie ist auch zugleich Muse und Ideenstiftern für Koch und bringt ihm eine gewisse Frische ins Leben, die er braucht. Sie wirkt wie eine Lebensader für ihn und sie war vom Kopf viel weiter als die damalige Zeit reif war. Freigeist eben.

    Günther zeigt hier sehr geschickt die Entwicklung der Stadt Hamburg in deren Cholera-Seuche auf und schlussendlich ist man als Leser erstaunt, wieviele Ebenen es zur heutigen Lage doch gibt bzw. es in der Forschung ebensolche Entwicklungen und Forschungen vorantreibt. Erschreckend auf der einen Seite und faszinierend (durch Koch‘s immensen Forscherdrang) auf der andern, einen Wirkstoff gegen eine verdammte Seuche/ einen Virus zu finden…

    Ein Buch, welches zum rechten Zeitpunkt auf den Markt gekommen ist, Wahrheit und Fiktion sehr gut gepaart hat und mehr als gekonnt eine ganz besondere Geschichte erzählt - 5 von 5 Sterne hierfür!

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