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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 02.12.2023

    Als eBook bewertet

    Der Entdecker des Autismus
    Die junge englische Psychologin Sara reist nach Wien, um über Dr. Hans Asperger für Forschungszwecke ihre Doktorarbeit zu schreiben. Dabei stößt sie auf Ereignisse, die nicht ans Licht kommen sollten.
    Dr. Hans Asperger (1906-1980) war ein österreichischer Heilpädagoge und Kinderarzt. Nach ihm ist eine Form des Autismus benannt.
    Erzählt wird diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, in zwei Zeitzonen. Einmal begleitet der Leser im Jahr 1986 Sara, die bei ihren intensiven Recherchen auf den kleinen Erich und die Jugendfürsorgeanstalt „Am Spiegelgrund“ stößt, die während der NS-Zeit für schreckliche Zwecke missbraucht wurde. Dann schwenkt die Handlung in die Jahre 1932 bis 1944 und erzählt auch aus der Sicht des autistischen Jungen.
    Die Handlung ist voller Dramatik, fesselnd und gibt klare Einblicke in das Verhalten und die Wahrnehmung der betroffenen Patienten. So richtig an Fahrt nimmt der Plot auf, als Sara beginnt, Nachforschungen zu Überlebenden der NS-Zeit anzustellen. Laura Baldini ist es sehr gut gelungen, die verschiedenen Charaktere eindrucksvoll und nachvollziehbar zu gestalten und in Szene zu setzen. Fiktive Personen sind glaubhaft in diese reale Geschichte mit eingeflochten, die mir auf den letzten Seiten die Tränen in die Augen trieb.
    4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Märchens Bücherwelt, 19.01.2024

    Als Buch bewertet

    Da wir innerhalb der Familie auch mit Autismus/Asperger Syndrom zu tun haben, hat mich das Buch brennend interessiert.

    Aufgrund des Engagements der Autorin und ihrer Tätigkeit als Frühförderin im Bereich Autismus berichtet sie hier über die Heilpädagogische Abteilung in der Uniklinik in Wien zur Zeit vor und während des 2.Weltkrieges.
    In zwei Zeitebenen erfährt man mehr über die Tätigkeit des berühmten, aber auch berüchtigten Arztes Dr. Hans Asperger, seinen Kollegen, die auch historisch belegt sind und der fiktiven aber wunderbaren, mutigen Viktorine Zak.

    In kleinen Einschüben erzählt der kleine Junge Erich von seinen Erlebnissen und Empfindungen in der Klinik und später auch in der Fürsorgeanstalt Spiegelgrund.

    In der 2.Ebene kommt man ins Jahr 1986, wo die Psychologiestudentin Sarah nach Wien reist, um für ihre Doktorarbeit zu recherchieren, bei der sie sich auf Autismus spezialisiert hat. Zusammen mit dem Assistenten Johannes und dem Publizistikstudenten Stefan deckt sie nach und nach immer mehr über die Hintergründe und Beobachtungen von Dr.Asperger, Schwester Viktorine und dem restlichen Ärzteteam auf, auch inwieweit die Kliniken in die Euthanasieverbrechen der Nazis verwickelt waren.

    Diese Kombi ist äußerst gelungen, wie beide Zeitebenen nach und nach ein Ganzes bilden, bei dem einen der Atem stockt, bei dem man des Öfteren mit den Tränen kämpft und auch hier die berechtigte Frage, besonders bei all den Betroffenen und Überlebenden entsteht, aufdecken oder diesen Teil der Geschichte ruhen lassen.Mir ist es eiskalt den Rücken runtergelaufen, zu was Menschen fähig sind, wie schnell Urteile gefällt werden und mit welcher Willkür das Leben eines Menschen beurteilt wird.

    Mich hat dieser Roman begeistert, beeindruckt, an meine Grenzen gebracht und doch bin ich froh, das Buch gelesen zu haben, denn lässt den Leser einen Blick hinter die Kulissen werfen, was mit diesem Syndrom verbunden ist, wie es sich auswirkt, wie viel Talente und Intelligenz dahinter schlummern und doch so verkannt wurden. Durch die Recherche und Aufdeckungen, dem Einfluss und Vorgehen der Nazis, wie sie nach und nach auch ihr Denken in die Kliniken geschleust haben und damit eine Welle losgetreten haben, die einen schockiert und zerreißt.

    Trotz all der Dramatik gibt es allerdings auch einige lustige Elemente und auch wenn mir die Liebesgeschichte von Sarah anfangs etwas plump und trocken vorkam, passte sie dennoch gut in die Geschichte, denn nach und nach erfährt man auch hier die Gründe für ihr Verhalten.

    Insgesamt eine beeindruckende, nachdenklich stimmende Geschichte, die man nicht so schnell vergisst, die einem mehr Verständnis für Menschen gibt, die ihre Umgebung anders sehen und empfinden als wir. Gleichzeitig es ist ein Aufruf, achtsam und verständnisvoll zu sein, Rücksicht zu nehmen und jeden Menschen als wertvoll und besonders zu sehen, denn in jedem stecken Talente, die zu dieser Vielfalt, die uns umgibt, beitragen.

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  • 4 Sterne

    Lia48, 11.02.2024

    Als Buch bewertet

    C.N.: v. a. Ableismus (!), Euthanasie(!), Kindesmisshandlung, Antisemitismus

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    „Und was soll das ganze Gerede über lebenswerte und lebensunwerte Schwach*innige? Das ist schrecklich. Wir können doch nicht Gott spielen. Er entscheidet, was lebenswert ist, aber nicht wir Menschen.“
    (Bitte den historischen Kontext bzgl. des damaligen Wortes für Menschen mit psychischer Erkrankung/ Behinderung beachten!)

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    INHALT:
    Wien, 1986: Die 28-jährige Psychologin Sarah aus England möchte in Wien für ihre Doktorarbeit forschen. Sie widmet sich dabei dem Dr. Hans Asperger und seiner Entdeckung des Asperger Autismus. Sarah bewundert den Arzt, der Autismus aus der defizitorientierten Ecke herausgeholt und erkannt hat, dass Menschen mit Autismus die Welt mit anderen Augen sehen sowie dass manche von ihnen besondere Inselbegabungen besitzen.
    Bei ihrer Recherche lernt Sarah Stefan, einen angehenden Journalisten kennen und wird auf die erschütternde Geschichte der nahen Kinderklinik am Spiegelgrund während der NS-Zeit aufmerksam. Als dabei auch der Name von Dr. Hans Asperger auftaucht, gerät Sarahs Bild des renommierten Arztes gehörig ins Wanken …

    Wien, 1932: Der 8-jährige Erich kommt in die Heilpädagogische Abteilung der Universitätsklinik Wien. Er spricht nicht, lässt sich nicht mit anderen Kindern unterrichten, schreit und schlägt sich mit den Fäusten gegen den Kopf.
    Während andere Ärzte den Jungen als hoffnungslosen Fall mit Beruhigungsmitteln, Gewalt und einer Zwangsjacke ruhigstellen wollen, scheint Dr. Hans Asperger einen speziellen Draht zu ihm zu haben.
    Erich hat eine große mathematische Begabung. Zahlen geben ihm Sicherheit und nehmen ihm die Angst, während die Welt um ihn herum zu laut und zu grell auf ihn einprasselt. Zu Menschen lässt er keine Nähe zu und es scheint ihm schwerzufallen, Gefühle zu zeigen.
    Krankenschwester Viktorine gelingt es mit viel Geduld und genauer Beobachtungsgabe, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen.
    Doch als sich die Nationalsozialisten immer mehr in die Arbeit von Kliniken einmischen und sich Dr. Hans Asperger als Leiter an vorgegebene Regeln hält, macht Viktorine eines Tages eine unglaublich schreckliche Entdeckung. Sie wird zum Stillhalten verpflichtet und für Kinder wie Erich, geht es um Leben und Tod …

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    MEINUNG:
    Mittlerweile habe ich schon einige Bücher zum Thema Autismus gelesen, doch über den historischen Kontext und die Person Dr. Hans Asperger tatsächlich noch nichts. Dafür war „Aspergers Schüler“ nun ideal!
    Der Roman enthält eine Menge interessanter Sachinformationen, was ich richtig toll finde. So lernt man ganz nebenbei etwas dazu, lebendig eingebettet in eine Geschichte.
    Dabei eignet sich das Buch auch für Lesende, die noch nichts über die Entwicklungsstörung wissen. Für mich war manches Wiederholung, was ich aber nicht schlimm fand. Denn der Schwerpunkt liegt auf dem historischen Aspekt. Für mich war es spannend, mehr über den zweifelhaften Arzt Dr. Hans Asperger zu erfahren, wie damals über Menschen mit Autismus gedacht und mit ihnen umgegangen wurde und was Sarah bei ihren Recherchen in Bezug auf die NS-Zeit erfahren muss.
    Ich fand es sehr schrecklich und bedrückend, wie autistische Kinder früher in Zwangsjacken gesteckt wurden, wie ihnen Gewalt angetan wurde und wie sie mit Beruhigungsmitteln abgespeist wurden. Ganz davon zu schweigen, wie viele Kinder damals unschuldig in den Tod geschickt wurden. Man mag es sich kaum vorstellen …

    Neu für mich war beispielsweise auch der damalige Begriff der „motorisierten Mütterberatung“ für motorisierte Ärzte- und Schwestern-Teams, die Kinder vor Ort untersuchten. Diese Maßnahme diente scheinbar vor allem auf dem Land dazu, „unwertes Leben“ aufzuspüren. Was für eine grausame Zeit!

    Mit Erich habe ich sehr mitgefühlt. Die Schilderungen aus seiner Perspektive haben mir besonders gut gefallen. Vor allem seine Gefühls- und Gedankenwelt fand ich eindrücklich.
    Seine Figur war überwiegend authentisch, die Wortwahl wirkte auf mich manchmal (trotz Autismus) nicht ganz dem Alter und Entwicklungsstand entsprechend (da bin ich bei Kinderperspektiven sehr sensibel).

    An anderen Stellen hat mich das Buch vielleicht nicht so berührt, wie ich es von den Themen her erwartet hätte. Dafür fiel es mir so leichter, mich der schweren Thematik anzunehmen.

    Am Anfang konnte der Gegenwartsstrang für mich nicht ganz mithalten, während ich den Teil der Vergangenheit direkt sehr spannend fand.
    Doch mit der Zeit geht es bei Sarah (trotz einer gleichzeitigen Liebesgeschichte) glücklicherweise viel um ihre Forschungsergebnisse und ihre Gedanken dazu. Ab der Mitte etwa mochte ich dann auch die Erzählung der Gegenwart gerne und Sarah wurde mir immer sympathischer.
    Besonders gut gefallen hat mir, wie die beiden Zeitebenen und die zahlreichen Perspektiven harmonisch ineinandergreifen und sich prima ergänzen.

    Die Autorin selbst arbeitet seit Jahren als Frühförderin mit Kindern aus dem Autismus-Spektrum, weshalb ihr dieses Thema besonders am Herzen liegt.

    Dies merkt man beim Lesen und ich freue mich, dass daraus dieser wunderbare und wissenswerte Roman entstanden ist!

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    FAZIT: Ein eindrücklicher Roman über den früheren Umgang mit Asperger Autisten, ihrem „Entdecker“ Dr. Hans Asperger, dessen zweifelhafte Rolle während der NS-Zeit und die schrecklichen Verbrechen an kranken und behinderten Kindern. Bemerkenswert, wie viel historisches Sachwissen hier geschickt in die Geschichte eingearbeitet wurde! 4-4,5/5 Sterne und eine klare Empfehlung für euch, falls ihr es mit den hiesigen Themen aufnehmen wollt!

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  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 24.01.2024

    Als eBook bewertet

    Die junge Engländerin Sarah verbringt 1986 einige Monate in Wien, um dort an ihrer Doktorarbeit über Dr. Asberger zu schreiben. Bei ihrer Recherche lernt sie den Jungjournalisten Stephan kennen. Gemeinsam graben sie immer tiefer in die Geschehnisse der 1940er Jahre und finden tatsächlich Antworten auf ihre Fragen.
    Der Roman „Asbergers Schüler“ von Laura Baldini ist in zwei Zeitebenen geschrieben und diese wechseln sich im Laufe des Romans ab. Die Kapitelüberschriften geben Ort, Datum und Person an. So findet man sich gut zurecht und kann der Handlung sehr gut folgen. Die Handlung und die Personen aus dem Jahr 1986 sind fiktiv, doch die beschriebenen Geschehnisse in den 30er und 40er Jahren beruhen zum Teil auf wahre Begebenheiten und auch einige Personen sind historisch belegt. Mich hat dieser Roman tief berührt. Das auch in Österreich das Naziregime herrscht ist bekannt und leider auch die Verbrechen, die an Menschen verübt worden sind. Leider haben sich auch viele Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte schuldig gemacht. Fassungslos musste ich lesen, das Dr. Asberger, Forscher und Entdecker des Autismus, nicht unschuldig an diesen Taten war. Letztendlich wird sein Wirken in der NS-Zeit in diesem Roman nicht vollständig geklärt und es bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Diese wahren Ereignisse, kombiniert die Autorin mit einer fiktiven Geschichte. Herausgekommen ist ein sehr lesenswerter Roman. Ich habe viel neues erfahren, denn bislang hatte ich nur wenig Berührungspunkte zum Thema Autismus. Die Protagonistin Sarah war mir von Beginn an sehr sympathisch, aber sie dominiert nicht in diesem Roman und das Gleichgewicht beider Handlungsstränge bleibt erhalten, war mir sehr gut gefällt.
    Im Nachwort wird nochmals deutlich, wie wichtig der Autorin dieses Thema ist und ich vergebe 5 Sterne für diese tolle Umsetzung ihrer Recherche.

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  • 5 Sterne

    Hans-Peter T., 03.04.2024

    aktualisiert am 04.04.2024

    Als Buch bewertet

    Es gibt wohl wenige psychische Krankheiten und Behinderungen, die mit so vielen Klischees und Vorurteilen behaftet sind, wie der Autismus. Es kann natürlich nicht Aufgabe eines Romans sein, hier Aufklärungsarbeit zu leisten. Vielmehr beschäftigt dieser sich inhaltlich mit der Rolle eines bekannten Arztes und Wissenschaftlers vor und während der Zeit der NS-Herrschaft.
    Der Zeitgeist des frühen vorigen Jahrhunderts war bekanntlich ein völlig anderer als in der Gegenwart. Man sollte sich nicht vor der Feststellung verschließen, dass vereinzelt bereits die Bereitschaft zur physischen Vernichtung sogenannten unwerten Lebens in den späteren Tätern schlummerte. Es fehlte nur noch ein übergeordnetes System, das die Vollstrecker von ihrer Verantwortung entband und letzte Skrupel beiseite räumte. So kam es auch, dass einige der Handlanger des Todes nach dem Krieg ungestraft weiter praktizieren durften. Man hatte sich nichts vorzuwerfen, die Verantwortung für das unmenschliche Geschehen trugen Andere.
    Diese geschichtliche Linie hat die Autorin glaubwürdig und nachvollziehbar geschildert. Und doch kann es für die Rolle Aspergers in der Vernichtungsmaschinerie letztendlich keine befriedigende Antwort geben. Hat er versucht, das Schlimmste zu verhindern oder sich den Verhältnissen angepasst? Litt er selbst unter der Behinderung, die als "Asperger-Syndrom" bis heute bekannt ist? Die Autorin stellt diese Fragen und vermeidet richtigerweise dazu jegliche Spekulation.
    Auch wenn die parallel laufende Liebesgeschichte nicht meinen Geschmack trifft: Volle Punktzahl.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.E., 01.01.2024

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch hat mich in der Adventszeit sehr bewegt. Sara eine junge Psychologin reist 1986 nach Wien, um dort zu Asperger zu forschen. Asperger kenne ich als den Mann der in der Autismus Forschung geforscht hat. Und der er auch dem Asperger Syndrom , eine spezielle Form des Autismus, seinen Namen gegeben hat. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, einmal in der NS Zeit, in Österreich, Und dann wieder im Jahre 1986 wo Sara eben Nachforschungen anstellt. Sie ist von Asperger beeindruckt gewesen. Im Laufe des Buches kommt auch ihre Geschichte ein bisschen mit ins Spiel. Asperger hat geforscht, und es gab dort eine Krankenschwester Viktorine, die im zur Seite stand. Diese Frau hat jahrelang im Krankenhaus Seite an Seite mit ihm gearbeitet. Was mich im Laufe der Geschichte wirklich gegruselt hat, war die Tatsache, wie akribisch die Nazis dann ihre Forschungen dokumentiert haben. Ich habe Namen gegoogelt und es gab diese Personen. Die Krankenschwester die einen bestimmten Patienten über diese ganze Zeit begleitet. Ein Autist, zuerst ein Kind, auch dieses kommt zu Wort, immer wieder kommt Hans zu Wort. Und es hat mich sehr bewegt. Sara , bekommt immer mehr zu lesen, Die Klinik am Spiegelgrund, die Klinik wo so viele Kinder verschwinden. Die Österreicher haben sich wie auch die Deutschen in der NS Zeit vieler Verbrechen schuldig gemacht. Ich habe bis heute aber nicht gewusst, im welchen Ausmaß. Aspergs Rolle darin kannte ich auch nicht, denn wer liest sich schon zu Asperger ein. Ein wirklich gutes Buch

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