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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EmiliAna, 05.08.2019

    Nach ihrem Überraschungserfolg von "Love Letters to the Dead" legt die amerikanische Drehbuchautorin Ava Dellaira mit "Auf der Suche nach dem Kolibri" ( im englischen Original "In Search of Us" ) ihren zweiten Roman, vom Magellan Verlag in einer wunderschön gestalteten Ausgabe auf den deutschen Büchermarkt gebracht, vor, als dessen Zielgruppe Jugendliche ab 14 Jahren angegeben sind, den ich aber als durchaus altersübergreifend ansehe, denn die Thematik, derer sich die Autorin aus Albuquerque annimmt, ist nicht nur für Teenager interessant, sondern für alle Leser, die eine gute romantische Geschichte mit viel Leid und Tragik, aber auch der großen Liebe mit all ihren Implikationen zu schätzen wissen.

    Denn eine gute Geschichte ist es gewiss, die sich Ava Dellaira ausgedacht hat, auf den ersten Blick vielleicht etwas kitschig anmutend, ein Eindruck, der sich aber während der Lektüre sehr rasch und auf angenehme und sehr berührende Weise relativiert, denn der Roman ist tiefgründig und erzählt ganz gewiss nicht nur eine Liebesgeschichte sondern viel mehr.
    Er vermittelt das Lebensgefühl einer jungen Generation sowohl in den späten Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts als auch in der Gegenwart, er erzählt von ihren Träumen und Sehnsüchten, ihrer Suche nach einem Platz im Leben und nicht zuletzt nach sich selbst und ihren Wurzeln - stets mit einem noch immer problematischen Thema im Hintergrund, den nach wie vor vorhandenen Vorurteilen, ja geradezu dem Hass, Menschen mit einer anderen Hautfarbe gegenüber, begründet in einer Vergangenheit, mit deren
    Aufarbeitung die Vereinigten Staaten auch im 21. Jahrhundert noch immer beschäftigt sind.
    Und obgleich die Rassendiskriminierung nie direkt angesprochen wird, ist sie doch zu spüren, wirft sie Schatten auf das Leben der beiden Protagonistinnen, denn eine davon, die siebzehnjährige Angie, ist die Tochter eines farbigen Vaters und einer weißen Mutter - Marilyn!

    Marilyn, deren Geschichte in Rückblenden parallel zur Haupthandlung erzählt wird, ist eine alleinerziehende Mutter, die sich nach Kräften bemüht, es ihrer Tochter an nichts fehlen zu lassen. Ihre eigenen Wünsche und Träume stellt sie völlig zurück, ihre einst hochfliegenden Zukunftspläne, die sich auf tragische Weise zerschlagen haben, verdrängt sie, nachdem James, der Vater ihrer Tochter und ihre große Liebe, noch vor der Geburt des Mädchens bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.
    Dies zumindest ist die Version, die sie Angie erzählt, zu weiteren Auskünften ist sie nicht bereit und Angie selbst, die spürt, wie traurig ihre Mutter wird, wann immer sie mehr über ihren Vater wissen möchte, hört schließlich auf, Fragen zu stellen.
    Doch nimmt die Sehnsucht nach Antworten, danach, endlich ihre Wurzeln zu kennen, mehr zu erfahren über die Generationen, die vor ihr waren, die sie in sich zu tragen spürt und denen sie sich endlich zugehörig fühlen möchte, immer breiteren Raum in ihrem Denken und Fühlen ein. Sie verändert sich, zieht sich in sich selbst zurück, sagt sich immer wieder, dass sie nur eine von über sieben Milliarden Menschen auf der Erde ist, unwichtig, bedeutungslos, ein Nichts.
    Ein gefährlicher Weg, den sie da beschritten hat, ein Weg, der in einer Sackgasse enden muss - bis sie eines Tages ein altes Photo findet, auf der ihre strahlende Mutter, zum Zeitpunkt der Aufnahme so alt wie Angie heute, zusammen mit einem jungen Mann zu sehen ist, in dessen Zügen sie sich selbst wiedererkennt - ihr Vater!
    Und als sie wenig später noch obendrein herausfindet, dass der Bruder ihres Vaters, Justin, von dem Marilyn erzählte, dass er bei James Unfall mit ums Leben gekommen ist, überhaupt nicht tot ist, gibt es kein Halten mehr!
    Angie reist zusammen mit Freund Sam, der einmal mehr als das war, nach Los Angeles in der wilden Hoffnung, nicht nur ihrem Onkel zu begegnen sondern womöglich auch ihrem vermeintlich toten Vater!
    Eine mutige Reise, geboren aus Verzweiflung, eine Reise in die Vergangenheit und gleichzeitig eine Reise zu sich selbst, auf der sie schließlich die Wahrheit erfahren soll über das, was sich vor achtzehn Jahren ereignet hat, eine Reise auch, die Heilung bringen wird, für Angie genauso wie für ihre Mutter Marilyn...

    "In Search of Us" lautet der Originaltitel - und genau das geschieht in diesem Roman, der auf zwei Handlungsebenen erzählt wird, auf denen sich die beiden Protagonistinnen verloren haben - um sich am Ende wiederzufinden, sich selbst und einander, und an dem für Marilyn die Erkenntnis steht, dass begangene Fehler zwar nicht ungeschehen gemacht werden können, dass es aber möglich ist, sich damit auszusöhnen, wenn man nicht vor ihnen davonläuft, und für Angie sich eine neue Sichtweise auftut, dass es nämlich, wie ihr Onkel Justin sagt, immer auf die Perspektive ankommt, und dass, auch wenn sie nur eine von über sieben Milliarden Menschen auf unsrem Planeten ist, ihr Leben dennoch eine Rolle spielt, bedeutend ist für die Menschen, die sie lieben und denen sie sich, geborgen in der langen Reihe ihrer Vorfahren, den Geistern, die sie mit sich und in sich trägt, nun endlich öffnen kann!

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  • 5 Sterne

    Lena, 04.10.2019

    Die 17-jährige Marilyn lebt zusammen mit ihrer Mutter Sylvie bei ihrem jähzornigen Onkel in L.A. Ihre Mutter hat große Erwartungen an sie, hofft sie doch, dass ihre Tochter eine berühmte Schauspielerin wird und so viel Geld verdient, dass sie beide endlich in den Verhältnissen leben können, die sie verdienen. Marilyn teilt die Träume ihrer Mutter nicht, traut sich aber nicht mit ihr darüber zu reden. Sie hält dem Druck kaum noch stand und möchte ihre Freiheit genießen und aufs College gehen. Da lernt sie James kennen, der aufgrund seiner dunklen Hautfarbe ein Dorn in den Augen ihres Onkels ist, bei dem sie sich aber ungewohnt geborgen fühlt und in seinem Zuhause ein Gefühl von Familie erfährt.

    Knapp 20 Jahre später ist Marilyn selbst Mutter einer 17-jährigen Tochter, die sie abgöttisch liebt und die sie mit ihrer Liebe fast erdrückt. Angie liebt ihre Mutter auch, die jedoch immer so einsam und traurig auf sie wirkt. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, dieser sei bereits vor ihrer Geburt gestorben und sie wünscht sich, dass ihre Mutter sich neu verlieben würde. Als sie ein Foto von ihren Eltern findet und dadurch auch erfährt, dass sie einen Onkel hat, kommen ihr Zweifel, ob ihr Vater wirklich tot ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben lässt sie ihre Mutter allein und macht sich auf den Weg nach L.A. um nach James zu suchen.

    Der Roman wechselt zwischen den Zeitebenen 1998, als Marilyn noch jung war und in der Gegenwart, in der die Geschichte aus Sicht ihrer jugendlichen Tochter erzählt wird. Beide haben Mütter, die Druck auf ihre Töchter ausüben. Die eine, da sie ihre Hollywood-Träume auf ihre Tochter überträgt, die andere, für die ihre Tochter das ein und alles ist. Marilyn und Angie hängen an ihren Müttern, wünschen sich aber mehr Freiheiten und Unabhängigkeit.

    "Auf der Suche nach dem Kolibri" ist ein Roman über das Erwachsenwerden, der etwas melancholisch ist und der sehr feinfühlig erzählt ist. Sowohl Marilyn als auch Angie sehen sich einer Erwartungshaltung ihrer Mütter ausgesetzt, die sie fast erschlägt und haben ihren Platz im Leben für sich noch nicht gefunden. Beide begeben sich in dem Roman auf eine Suche und finden am Ende zusammen. Gerade Marilyns Schicksal berührt, so dass man ihr klammerndes Verhalten ihrer Tochter gegenüber nachvollziehen kann. Aber auch Angies etwas egoistische Flucht nach L.A. ist verständlich, da sie endlich die Wahrheit über ihre Herkunft erfahren möchte.
    Der Roman beschreibt eine ergreifende Liebesgeschichte, eine generationenübergreifende Geschichte über die Beziehungen zwischen Mutter und Tochter und regt über den auf beiden Zeitebenen angeprangerten Alltagsrassismus in den USA zum Nachdenken an.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna B., 09.09.2019

    Marilyns Mutter sieht ihre Tochter im Modelbusiness, doch Marilyn möchte lieber hinter der Kamera stehen, als davor. Nur zu gern möchte sie dem Zwang ihrer Mutter durch ein Studium, das weit weg ist, entfliehen und lernt dafür gemeinsam mit ihrem Nachbarn James. Er zeigt ihr, wie wichtig es ist im Hier und Jetzt zu leben und als Marilyn sich dem zu öffnen beginnt, reißt die Beiden das Schicksal auseinander..
    Als später Marilyns Tochter, Angie, versucht herauszufinden, was damals wirklich mit ihrem Vater passiert ist, erkennt sie, dass ihre Mutter ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt und beschließt daraufhin, zusammen mit ihrem Exfreund sich auf in die Stadt zu machen, in der alles begann..


    Zuallererst möchte ich dieses wunderschön gestaltete Cover hervorheben. Die ineinanderfließenden Farbnuancen machen das Buch zu einem echten Hingucker und sorgen für eine angenehme warme Stimmung. Der Bund des Buches und die nicht zu dünnen Seitenblätter bestimmen das analoge Erscheinungsbild, das somit von einer hochwertigen Verarbeitung zeugt und mir persönlich sehr viel bei einem Buch bedeutet.

    Anfangs war ich eher skeptisch, ob diese „Generationssprünge“ meinen Lesefluss stören werden, doch schon nach den ersten Seiten konnte mich die Geschichte packen. Die Spannung wurde sehr interessant aufgebaut, auch wenn in der Mitte die Gegenwart von Angie ein paar mal hängen blieb. Da hab ich persönlich dann lieber die Vergangenheit gelesen und mich bis zum Zeitsprung ein bisschen vorgemogelt.

    „Auf der Suche nach dem Kolibri“ überraschte mich mit einem besonderen Tiefgang, dessen Rassenproblem auch noch Thema unserer Gesellschaft einnimmt. Verpackt mit viel Gefühl und einem (riesen) Funken Wahrheit blieb mir dieses Buch noch lange im Gedanken!

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