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Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    Lesemone, 07.09.2021

    Als eBook bewertet

    Zu Beginn war ich total schockiert, wie sehr Walter Schmidt ignoriert hat, dass seine Frau Barbara krank ist. Er hat eigentlich so viele liebe Menschen um sich, die sich um ihn und auch um Barbara gerne gekümmert hätten. Er schiebt sie jedoch mit seiner schroffen, kalten Art beiseite. Selbst der Arzt soll nicht kommen. Zu den Kindern hat er eine sehr unterkühlte Beziehung und dennoch sind sie gleich zur Stelle. Obwohl er von nichts eine Ahnung hat und immer für selbstverständlich nahm, dass seine Frau alles um ihn herum geregelt hat, versucht er nun bzw. muss er sogar, das Zepter in die Hand nehmen und den ganzen Haushalt schmeißen. Helfen will er sich aber auch hier nicht lassen. Stück für Stück merkt er, dass man alles lernen kann wenn man will oder wie bei ihm, muss. Die Autorin hat ein Portrait entworfen, was es leider noch in mehr Ehen gibt, als man denkt. Ich fand es aber bewundernswert, wie ruhig und gelassen Barbara mit der Situation umging. Nach und nach wird klar, dass sie weiß, wie sie ihren Mann zu nehmen hat. Die Autorin spart nicht mit bissigen Szenen und heftigen Seitenhieben, wenn auch der Hintergrund ein sehr trauriger ist. Es gibt viele schöne Dialoge mit netten Charakteren. Gar nicht gefallen hat mir das Ende. Es passte nicht so ganz zum Rest des Buches und ich fand es dann auch sehr abrupt. Das Buch war gut zu lesen, aber man muss im Hinterkopf behalten, dass es einen traurigen Hintergrund hat und daher vielleicht nicht für Personen geeignet ist, die gerade mit dem Thema Tod konfrontiert sind.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 16.09.2021

    Als eBook bewertet

    Ein unverfälschter Roman
    „Barbara stirbt nicht“ beschreibt so wunderbar genau, wie Ehen aussahen, die vor 60 Jahren geschlossen wurden. Herr Walter Schmid ist Pensionär und lebt mit seiner Frau zufrieden und bequem in einer schmucken Wohnung. Bis, ja bis zu dem Tag, als Barbara morgens im Bad liegt und nicht mehr aufstehen kann. Nein, das ist so gar nicht der Alltag, den Herr Schmid sich als Rentner vorstellte. Selbst Kaffee kochen, nun ja, das könnte klappen. Aber auch noch waschen oder gar spülen? Nein, er hofft darauf, dass Barbara sich bald genug ausruhte und ihn wieder verwöhnen kann.



    Beim Lesen musste ich einige Male herzhaft lachen. Ich dachte immer wieder an meinen Vater, der genauso hilflos war, wenn Mutter krank war. Obwohl die wiederum selbst bei stärksten Gallenkoliken aufstand und meinen Vater bediente. Als sie starb war es für ihn schlimm. Er kam mit dem Alltag zunächst nicht zurecht. Die Autorin von „Barbara stirbt nicht“ kannte ich bereits von ihrem Buch „Großmutters Zopf“. Ich freute mich also sehr auf schöne Lesestunden und wurde nicht enttäuscht.



    Alina Bronsky schreibt mit Humor, der mal laut und mal subtil herüber kommt. Die Charaktere sind so typisch, dass es scheint, als sei es ein Tatsachenbericht über beste Freunde oder gar Eltern. Die Sprache ist gehoben, die Probleme der handelnden Personen nachvollziehbar und nie an den Haaren herbeigezogen. Ein sehr guter Roman, der mir bis auf das Ende bestens gefiel. Das war mir zu abrupt und lässt zu viele Fragen offen.

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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 26.08.2021

    Als eBook bewertet

    Walter Schmidt ist mit seiner Frau Barbara mehr als 5 Jahrzehnte verheiratet. Während Barbara auch im Rentenalter noch ein sehr aktiver Mensch ist, lebt Herr Schmidt nach festen Routinen. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Barbara macht den Haushalt und Walter geht mit Helmut, den deutschen Schäferhund der Familie, seine Runden. Doch plötzlich wird Barbara krank, bleibt im Bett, kann den Haushalt nicht mehr machen. Nun ist Herr Schmidt gefordert…
    Ich habe selten so ein urkomisches Buch gelesen. Es lebt von der Wortkargheit, der Schrulligkeit von Herrn Schmidt und der daraus resultierenden Situationskomik. Die Beschreibungen von Herrn Schmidts Hilflosigkeit ohne seine Frau den Haushalt „zu schmeißen“ sind sowas von drollig.
    Denn Herr Schmidt kann nicht einmal Kaffeekochen. Aber Herr Schmidt weiß sich zu helfen: mittels der Facebook-Videos eines Fernsehkochs versucht er Gerichte für Barbara nachzukochen. Ein Unterfangen, das er sehr akribisch angeht, das aber auch nicht immer gelingt. Und dann gibt es ja auch noch die etwas dickliche, blauhaarige junge Verkäuferin im Bäckerladen mit ihren Tipps zum Kaffeekochen.
    Ich fand den Erzählstil sehr lustig und unterhaltsam. Wie die Autorin immer von Herrn Schmidt in der dritten Person spricht, hat mir gefallen, hat zur Geschichte gepasst. Eigentlich ist er (Herr Schmidt) ein abweisender Mensch, der alles mit sich selbst abmachen will, Mitmenschen brüskiert und trotzdem mochte ich diesen Kauz beim Lesen sehr. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

    MsChili, 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch hatte ich erstaunlich schnell gehört bzw. gelesen. Ich habe zwischen beiden Versionen gewechselt und mir hat beides gut gefallen. Gelesen wird es von Thomas Anzenhofer, der einfach perfekt zu Herrn Schmidt passt.
    Die Eheleute Schmidt sind seit 52 Jahren verheiratet und alles läuft, wie es soll. Barbara managt alles. Bis sie eines Tages nicht mehr aufsteht und Walter merkt, was sie alles so nebenbei erledigt hat.
    Dieses Buch ist eine wunderbare Unterhaltung, auch wenn darin sicherlich das ein oder andere Körnchen Wahrheit steckt und sich manche Partner Gedanken darüber machen sollten, was sie denn so leisten. Herr Schmidt ist ein griesgrämiger, alter Mann, der niemanden an sich heranlassen möchte und mit der Zeit doch so langsam auftaut. Schade fand ich, dass Barbara und ihre Erkrankung zwar eigentlich wichtig sind für die Entwicklung von Walter, sie jedoch zu kurz kommen bzw. gar nicht aufgedeckt wurde. Das Buch lässt sich angenehm lesen, auch wenn es recht lange Kapitel sind. Es gab aber auch viele lustige Momente und ich konnte mehrmals lachen, auch wenn es gleichzeitig oft tragisch und ernst war. So gab es manches, das mir Herrn Schmidt (wie er im Buch immer genannt wird) so verdammt unsympathisch gemacht hat, dass ich richtig wütend auf ihn war. Und doch habe ich ihn auch irgendwie ins Herz geschlossen.

    Ein Buch, dass ich nicht jedem empfehlen kann, das mir gut gefallen und mich wunderbar unterhalten hat.

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  • 4 Sterne

    forti, 28.09.2021

    Als Buch bewertet

    Anders als der Titel vermuten lässt, ist nicht Barbara die Hauptperson dieses Buches, sondern ihr Ehemann Herr Schmidt. Nach einem Sturz seiner Frau – beide sind im Rentenalter – ist er auf einmal mit Haushalt und Pflege ganz neuen Herausforderungen ausgesetzt als in seinem bisherigen Leben, wo das – ganz alte Schule – das Metier seiner Frau war. Dabei ist er so ehrlich unsympathisch und in alten Denkmustern verhaftet, dass es fast wehtut. Einerseits ist diese Darstellung natürlich sehr klischeehaft, fast überzeichnet. Andererseits gibt es ja immer noch erschreckend viele (Ehe-)Männer, die so sind, weswegen die Charakterisierung von Herrn Schmidt wohl nicht so überzogen ist, wie man es als Leserin im Jahr 2021 gerne wahrnehmen würde.
    Anfangs zog sich das Buch etwas, als ausführlich Herrn Schmidts Probleme mit der Haushaltsführung beschrieben wurden. Dazu noch das schwer erträgliche Auftreten von Herrn Schmidt. Nach und nach kamen dann aber noch andere Personen, andere Nebenthemen dazu, wodurch es abwechslungsreicher und durchaus unterhaltsam wird. Erst langsam wurde zudem deutlich, in welche Richtung es geht und wie einfühlsam das von der Autorin Alina Bronsky umgesetzt wurde. Das hat mir dann sehr gut gefallen.
    Der Humor ist bitterböse und es fiel mir schwer zu lachen/lächeln. Für mich eher ernst als witzig, allerdings nie schwermütig. Ich fand das Buch aber an vielen Stellen sehr berührend.

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  • 4 Sterne

    Christine K., 15.09.2021

    Als Buch bewertet

    Man möchte ihn schütteln

    Als Walter Schmidt seine Frau Barbara auf dem Fußboden im Badezimmer findet, denkt Walter noch an einen kleinen Schwächeanfall. Der völlig unselbstständige Ehemann muss also selber versuchen ein Frühstück auf den Tisch zu bekommen. Damit ist er bereits völlig überfordert. Als Barbara auch am nächsten Tag das Bett nicht verlässt, muss sich Walter wohl oder übel auf die neue Situation einstellen und herausfinden, wie man eigentlich einen Haushalt schmeißt.

    Ich habe bereits zwei andere Bücher von Alina Bronsky gelesen und geliebt. Mit diesem Buch habe ich mich schwerer getan. Weit über die Hälfte des Buches hätte ich Walter am Liebsten geschüttelt und ihn gefragt, ob ihm eigentlich klar ist, welch Unsympath und Egoist er ist. Die Autorin versucht den holprigen Tagesablauf von Walter humorig rüberzubringen – so ganz hat das nicht immer geklappt.

    Gegen Ende des Buches, hat es mich dann aber doch noch gepackt. Ich bekam beim Lesen einen richtigen Klos im Hals. Wirklich sympathischer wurde mir Walter dabei zwar nicht, aber zumindest hat mich die Geschichte berührt. Nur das Ende hat mich etwas ratlos zurück gelassen. Ich dachte zuerst, im Buch würden Seiten fehlen. Dem war aber nicht so.

    Aus meiner Sicht ein schönes Buch – vor allem im letzten Drittel. Es kommt aber nicht an die beiden vorherigen Bücher von Alina Bronsky heran.

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  • 4 Sterne

    Ashleys Bücherkabinett, 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    Seit dem ersten Buch von #alinabronsky bin ich Fan dieser Autorin und #barbarastirbt nicht ist nun schon das dritte Werk, was ich lesen durfte.
    Auch hier punktet die Autorin mit ihrem Schreibstil, der doch sehr "alltägliche" Geschichten einnehmend gestaltet und mit einer guten Brise trockenem Humor zu was besonderem macht.
    Ausserdem hat sie es wiedermal geschafft mir eine doch anfangs recht unsympathische Person im Laufe der Story ans Herz wachsen zu lassen.
    Denn unser Protagonist Walter ist hier alles andere als liebenswürdig 😅 Er ist der typische mürrische "Opa" der alten Schule und dementsprechend mit viel Bitterkeit, Trotz und politisch unkorrekten Denkweisen gesegnet. Und trotzdem merkt man einfach den Wandel, den seine Person durch die gegebenen Umstände vollzieht und er wächst einem immer mehr ans Herz.
    Der unbändige Wille die Umstände um seine Frau Barbara nicht akzeptieren zu wollen hat mich einerseits fasziniert, aber auch oftmals sehr traurig gemacht.
    Auch diesmal hat es Alina Bronsky geschafft mein Herz zu berühren und zum Schluss auch ein paar Tränchen in den Augen zu haben. Eine wundervolle und zugleich traurige Geschichte, die dem Leser aber auch Hoffnung gibt. Hoffnung in der Hinsicht, dass auch ein eingefahrener Mensch in der Not aus sich herauswachsen kann ❤️

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  • 4 Sterne

    Schnuck55, 06.09.2021

    aktualisiert am 06.09.2021

    Als Buch bewertet

    In jeder rauen Schale steckt ein weicher Kern
    Herr Schmidt findet seine eines Morgens nicht wie gewohnt mit frischem Kaffee und gedecktem Tisch in der Küche, sondern verletzt am Boden im Bad liegen. Barbara scheint ernsthaft krank zu sein. Herr Schmidt macht sich nicht die Mühe einen Arzt zu rufen, Nach dem Motto: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" versucht er Barbara auf eigene Faust aufzupäppeln. Da er jedoch weder jemals Kaffee noch Kartoffeln oder sonst etwas anderes gekocht hat, wird das ein schwieriges Unterfangen, doch reicht die Hilflosigkeit, um in Herrn Schmidt ein Umdenken einzuleiten?

    Das Buch "Barbara stirbt nicht" ist ein tragischer und zugleich komischer Roman. Das gelbe Cover ist ein Hingucker und enthält einen Hinweis auf die Kochkünste des Protagonisten. Herr Schmidt lebt in einem alten Rollenbild: Der Mann verdient das Geld, die Frau kümmert sich um Kinder, Küche, Haushalt und Garten. Im Laufe der Zeit wird jedoch auch Herrn Schmidt bewusst, dass er allein nicht wirklich zurecht kommt. Durch den unkomplizierten Schreibstil ist das Buch schnell und problemlos zu lesen. Eine leichte, unterhaltsame Lektüre mit Tiefgang, die man mit einem lachenden und einem weinenden Auge liest und die zeigt, dass in jeder rauen Schale ein weicher Kern steckt.

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  • 4 Sterne

    Daniela K., 09.09.2021

    Als Buch bewertet

    Durch das auffällige Cover wurde ich auf die Leseprobe aufmerksam. Walter und Barbara Schmidt sind ein altes Ehepaar mit festen Rollen in ihrem gemeinsamen Leben. Durch ein Veränderung ist der griesgrämige Herr Schmidt nun gezwungen sich um u.a. häusliche Angelegenheiten zu kümmern und seine Komfortzone zu verlassen. Er besitzt auf den ersten Eindruck unveränderbare Ansichten, jedoch wird im Laufe der Geschichte doch das Herz von ihm aufgetaut bis hin zu einer emotionalen überraschenden Wendung.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, da durch die kurzen prägnanten Sätze das Wesen von Walter eingefangen wird. Und es bleiben einige Dinge unansprochen den:die Leser:in sich zusammen puzzeln können, was aber ebenfalls das Sein des Protagonisten widerspiegelt, da er die Dinge die er nicht akzeptieren kann, nicht existieren lässt.
    Schön finde ich auch, dass, obwohl ich er ein Griesgram ist, im Verlauf immer mehr Wertschätzung für sein tun bekommt und auch mehr Liebe verteilen kann. Wenn auch nur in seinem kleinen Rahmen.

    Fazit: ein netter, leicht zu lesender und kurzweiliger Roman welcher den:die Leser:in schmunzeln und oftmals "ach Mensch, Walter" denken lässt.

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  • 4 Sterne

    booklover2011, 13.01.2022

    Als Buch bewertet

    Herr Schmidt, seine Frau und das Leben – Eine Geschichte mit Humor und Tragik

    Inhalt siehe Klappentext.


    Meinung:
    Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Sicht des allwissenden Erzählers geschrieben, wobei der Fokus auf Herrn Schmidt liegt.
    Die authentischen und (mehr oder weniger) sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen.

    Das Buch hat sich sehr gut lesen lassen, die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich habe auch immer wieder Lachen müssen. Herr Schmidt ist ein mürrischer Zeitgenosse und macht es einem weder beim Lesen leicht, noch seiner Familie. Stellenweise hätte ich mir mehr Details bzw. Infos gewünscht. Die Nebencharaktere runden die Geschichte sehr gut ab.

    Die Autorin glänzt wieder mit ihrem komödiantischen Talent und den herrlich skurrilen Charakteren, so dass es aufgrund des oben genannten Kritikpunkts wunderbare 4 von 5 Sternen gibt.

    Fazit:
    Eine einerseits sehr humorvolle Geschichte, die aber auch tragisch und schmerzhaft ist.

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  • 4 Sterne

    Veronika K., 23.09.2021

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman handelt von einem Rentnerehepaar. Als die Ehefrau (Barbara) erkrankt, muss ihr Mann (Herr Schmidt) sich plötzlich um den Haushalt kümmern und er merkt erst dann, was seine Frau ihm alles abgenommen hat. So tun sich ihm etliche Probleme auf.

    Das Buch ist leicht und locker zu lesen. Der Schreibstil ist so gehalten, dass man die Situation jeweils aus der Sicht von Herrn Schmidt dargestellt bekommt. Von Barbara, die ja im Titel des Buches vorkommt, erfährt man eher wenig.

    Das Buch ist humorvoll geschrieben und es ist immer auch eine Prise Ironie enthalten. Einiges wurde natürlich auch etwas überzeichnet dargestellt. Auch wenn das Buch unterhaltsam zu lesen ist, so wird doch einiges an Tiefgang auch angerissen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin diese Themen mehr ausgebaut hätte.

    Alina Bronsky hat mich gut unterhalten und zum Schmunzeln gebracht. Stellenweise hat sie mich auch ein wenig berührt. Allerdings hat mir das abrupte Ende überhaupt nicht gefallen. Es lässt einfach zu viele Fragen offen und auf mich hat das Buch dadurch unvollständig gewirkt. Das fand ich sehr schade!

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  • 4 Sterne

    B. A., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Als ich das Buchcover gesehen habe,sprach mich das Buch eigentlich gar nicht an.Allerdings ließ mich die Beschreibung neugierig werden.
    Das Buch handelt von einem älteren Ehepaar,das seit vielen Jahren verheiratet ist.Der Mann war bis zu seiner Rente arbeiten gegangen und hatte sich in allen Dingen ansonsten auf seine Frau verlassen.
    Bis eines Morgens das unerwartete passiert und die Frau nicht mehr aufstehen kann.Plötzlich ist er auf sich allein gestellt und muss den unbekannten Alltag als Hausmann und Pfleger irgendwie überstehen.
    Und so stellen sich eigentlich kleine Aufgaben als fast unlösbare Katastrophen heraus.
    Wie funktioniert die Kaffemaschine?
    Was frisst der Hund?
    Was hatte seine Frau eigentlich so gemacht tagsüber?
    Plötzlich steht er allein da und kämpft sich durch den Tag,dabei lernt er nicht nur seine Frau neu kennen sondern auch sich selbst.
    Ich kann das Buch sehr empfehlen, es ist eine kleine Achterbahn der Gefühle und am Ende fragt man sich,wie gut man denn selber die Menschen kennt mit denen man im Alltag zu tun hat.
    Wirklich sehr empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    Lesemaus, 03.09.2021

    Als Buch bewertet

    Man lernt nie aus

    Beim Lesen der Leseprobe hatte mich zuerst über Herrn Schmidts kauzige Art geärgert, konnte dann aber auch nicht aufhören zu lesen und wusste danach, dass ich dieses Buch lesen muss. Herr Schmidt ist schon sein ganzes Leben lang mit Barbara verheiratet, die ihn immer von vorne bis hinten bedient hat. Als Barbara schwer erkrankt, muss Herr Schmidt sich ihre Rolle aneignen.
    Die Autorin Alina Bronsky schreibt sehr kurzweilig, flüssig und leicht. Das Buch ist humorvoll geschrieben, dennoch berührt es einen sehr. Die Autorin war mir vorher nicht bekannt, aber sie hat einen unverwechselbaren Schreibstil und einen hohen Wiedererkennungswert. Auch ihre Charaktere sind einmalig, im Laufe der Geschichte erfahren wir vieles aus der Vergangenheit der Protagonisten und warum sie heute so sind wie sie sind.
    Das Ende des Buches fand ich leider nicht so stimmig. Dennoch ist der Roman „Barbara stirbt nicht“ sehr unterhaltsam, bewegt und regt zum Nachdenken über das Älterwerden an. 4 Sterne!

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  • 4 Sterne

    Mops, 26.02.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Buch das nachhallt

    Das Buch erhält von mir volle Leseempfehlung. Es ist so packend geschrieben, dass man es kaum aus der Hand legen mag. Und das obwohl die Hauptfigur eigentlich kein großer Symphatieträger ist - zu cholerisch, zu rassistisch, zu unselbstständig.Und dennoch leidet man mit ihm mit. Dass er alles schlimme einfach verdrängt und versucht das Gefüge in seinem Zuhause aufrecht zu erhalten. Das weckt viele Emotionen.

    Allerdings lässt die Autorin den/die Leser:in bei manchen Dingen sehr im unklaren: Was hat Barbara? Warum greift niemand ein und nötigt sie zu mehr als diesem einen Arztbesuch? Was hat es mit diesem Harry auf, der urplötzlich auftaucht und scheinbar eine wichtige Rolle in Barbaras Leben spielt? Warum wird erst sehr spät Artur erwähnt; kennen seine Geschwister ihn überhaupt?
    Alles Fragen, die vielleicht nicht superelementar für die Story sind, aber dennoch...

    Aber wie gesagt, kann ich das Buch weiterempfehlen. Es ist anders und das macht es lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Gabriele M., 24.08.2021

    Als Buch bewertet

    Alina Bronsky schreibt in ihrem Buch "Barbara stirbt nicht" über Herrn Schmidt
    und seine Frau Barbara. Als Barbara schwer krank wird, muss Herr Schmidt sich um
    den Haushalt kümmern. Dies ist Neuland für ihn. Bis jetzt hat er im Haushalt keinen
    Finger gerührt. Aber er ist lernfähig. Kochen klappt auf einmal ganz gut, da er sich
    eine Kochshow ansieht und sich auch im Internet Hilfe holt.
    Bronsky beschreibt den Lernprozess, den Herr Schmidt nun durchlaufen muss auf
    ihre eigene Art. Stellenweise komisch, aber auch sehr nachdenklich machend.
    Die Krankheit seiner Frau Barbara wird kaum beschrieben. Aber ich glaube das ist so gewollt.
    Es geht halt mehr um Herrn Schmidt.
    Das Cover finde ich sehr interessant. Die Farbe springt sofort ins Auge.
    Ich konnte mich sehr gut in den Text einlesen und habe klar erkannt, dass es immer
    noch Männer gibt, die so ticken wie Herr Schmidt.
    Nur mit dem Schluss komme ich nicht so ganz klar. Gibt es eine Fortsetzung? Oder ist
    das so gewollt?

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 15.09.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    In der Ehe von Barbara und Walter war alles so gewohnt und natürlich hat Barbara sich um alles gekümmert. Doch dann gibt Barbara eines Tages um und steht dann auch kaum mehr auf. Walter steht vor ungewohnten Aufgaben und muss plötzlich Dinge, die er noch nie gemacht wie Kaffee kochen. Und er muss sich um alles Erdenkliche kümmern. Wie wird er damit klarkommen?
    Meine Meinung:
    Was für eine nette Geschichte. In wie vielen langjährigen Beziehungen wird es wohl genauso laufen? Frau kümmert sich, Mann nicht. Und dann muss Mann auf einmal und muss sehr viel lernen. Sehr berührend, wie Walter immer wieder versucht, etwas finden, was seine Barbara endlich ist, damit sie zu Kräften kommt. Das war ein sehr kurzweilig geschriebener Roman, der mir gut gefallen. Auch der Schreibstil war sehr angenehm und ließ sich sehr gut lesen.
    Fazit:
    Szenen einer Ehe

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  • 4 Sterne

    Martina W., 09.09.2021

    Als eBook bewertet

    Tja, was soll ich von der Geschichte halten?
    Mir gefällt die Idee: ein alter, lange verheirateter Mann kommt nur schwer damit zurecht, dass seine Frau krank ist und ihn nicht mehr versorgen kann. Aber er gewöhnt sich erstaunlich gut daran.
    Barbara bleibt seltsam blaß, selbst die Krankheit bleibt ein Rätsel, obwohl „alle im Dorf das wissen“.
    Die Ehe der beiden scheint seltsam lieblos und schweigsam zu sein, was sich aber teilweise gegen Ende erklärt.
    Der Stil hat mir recht gut gefallen, aber die ganze Story wirkt auf mich wie ein Stückchen eines Puzzles, das mir nicht ausreicht, um das ganze Bild zu sehen. Offenes Ende gut und schön, aber für mich bleiben zu viele Dinge unerwähnt.
    Das Hörbuch wird vorgelesen von Thomas Anzenhofer, der das sehr gut macht, und dessen Stimme und Art des Lesens sehr gut zu Walter Schmidt passt.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 04.09.2021

    Als Buch bewertet

    „Es war nicht ihre Art, morgens auf dem Badezimmerboden herumzuliegen, aber sie sagte nichts weiter dazu und hielt die Augen geschlossen. Man musste ja auch nicht über alles reden.“

    Inhalt

    Barbara und Walter Schmidt sind ein eingespieltes Team, nach über 50 Ehejahren nicht verwunderlich, der eine kann nicht ohne den anderen, selbst wenn es eine ganze Litanei an Dingen gibt, die stören, und jeder ein abgestecktes Refugium besitzt, zu dem der andere vielleicht eingeladen ist aber bitte schön niemals mitzuwirken hat. Walter hat den Hund und Barbara die Küche, doch als Barbara eines morgens umfällt und nicht wieder auf die Beine kommt, sieht sich der miesepetrige Walter doch gezwungen, die Küche zu betreten. Nicht weil er ein hungriger Gourmet ist, sondern weil Barbara ja etwas essen muss, um wieder zu Kräften zu kommen. Verbissen und mit allerlei Hürden meistert er den abstrakten neuen Alltag, denn was er am meisten fürchtet sind die Blicke und Handlungen der anderen, wenn die erst mal herausfinden, wie es um seine Frau wirklich steht. Aber auch Walter muss einsehen, dass es ihm weiterhilft, wenn die Bäckereifachverkäuferin ihm erklärt, wie man Kaffee kocht und der Fernsehkoch, wie das Essen zubereitet wird. Zu gern würde er die Küchenarbeit in absehbarer Zeit wieder abgeben, doch er muss einsehen, dass seine Frau nun nicht mehr so schnell einsatzbereit sein wird, wenn sie doch nur wieder gesund werden wird, wenn sie doch nur wieder essen würde …

    Meinung

    Ich bin ein großer Fan der Autorin und habe ihre beiden Romane „Baba Dunjas letzte Liebe“ und „Der Zopf meiner Großmutter“ sehr genossen, weil sie es vermag ihre eigentlich abschreckenden Charaktere trotz ihrer Widerborstigkeit irgendwie sympathisch erscheinen zu lassen. Und diesem Stil bleibt die in Berlin lebende Autorin auch mit ihrem neuesten Buch treu, denn wenn man sich einen Typ Mann nicht zu Hause wünscht, dann ist es einer wie Walter Schmidt.

    Umso begeisterter bin ich dann, wenn mich der Erzählstil schon auf den ersten Seiten so überzeugen kann, dass ich innerhalb weniger Stunden schon fast die Hälfte des Buches gelesen habe.

    Der Text lebt von einer gewissen Situationskomik und vom Blick des Walter Schmidt auf die jeweilige Lage. Er ist einer, der sich nicht so leicht geschlagen gibt, der ganz klare Prioritäten pflegt und den seine Kinder irgendwie permanent nerven und nur wenig interessieren, der aber im Kern ein gutes Wesen hat, welches er nur ausgesprochen gut zu verbergen weiß.

    Man kann diese kleine Erzählung auch gut für diverse charakterliche Verfehlungen bemühen und sie unter psychologischem Aspekt betrachten, man kann sie aber auch einfach auf die leichte Schulter nehmen und unverbesserlich wie Walter selbst daran glauben, dass sich alles irgendwie fügen wird und das Barbara ganz gewiss nicht sterben wird, wenn er nur weitermacht und ihren Part übernimmt.

    In dem Buch kam einmal der Punkt, da habe ich mich gefragt, ob die Autorin noch die Kurve kriegt, denn so ironisch und humorvoll auch der Schlagabtausch zwischen den Protagonisten von statten geht, so traurig ist doch die Gesamtsituation, wenn man einsehen muss, dass der geliebte Ehepartner nicht mehr lange da sein wird und dass das nächste Weihnachtsfest gewiss schon das letzte gemeinsame ist.

    Aber ihr gelingt es wirklich den Leser auch zuletzt noch zu überraschen, ohne dass sich ihre Figuren ändern, ohne das das große Fiasko eintritt und so bleibt das Ende zwar einerseits offen, andererseits ist aber alles gesagt, was es hier anzumerken gibt.

    Fazit

    Ich vergebe 4,5 Lesesterne, die ich gerne zu 5 Sternen aufrunde. Selten habe ich einen Roman gelesen, der mich trotz dieser traurigen Gesamtsituation so gut unterhalten konnte und geschickt an allen Sentimentalitäten vorbeiführt. Hier kommt weder Mitleid auf, noch übersteigertes Wunschdenken, weil natürlich zwischen den Zeilen alles steht, was eigentlich wichtig ist, dass vordergründig Wichtige aber vielmehr in der korrekten Zubereitung des Leibgerichts liegt .

    Es hat mich überzeugt, dass die Autorin ihren eckigen, kratzbürstigen Hauptprotagonisten bis zum Schluss so bleiben lässt, wie er nun mal den Rest seines bisher langen Lebens war. Und dennoch begegnet dem Leser irgendwie ein veränderter Mensch, der sich auf Grund seiner Lage und des verschobenen Gleichgewichts, auf andere Pfeiler stützen muss. Ich bin jedenfalls froh, dass der Walter Schmidt hier zwischen den Buchdeckeln bleibt, kann aber auch nachvollziehen, warum Barbara 50 Jahre plus mit diesem sehr speziellen Herrn verbracht hat und nun ebenfalls auf ein zufriedenes Leben zurückblicken kann.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 07.09.2021

    Als eBook bewertet

    Nicht nur unterhaltsam und amüsant, sondern auch ein Roman, der nachdenklich stimmt

    Worum geht’s?
    Herr Schmidt ist ein Mann, der sein Leben lang für die Familie gesorgt hat. Um Haushalt und Küche hat sich seine Frau Barbara gekümmert. Doch als Barbara nicht mehr aufstehen kann, fällt ihm dieses traditionelle Rollenverhalten auf die Füße. Nach 52 Jahren Ehe muss er versuchen, im Haushalt zurechtzukommen und sich gleichzeitig um Barbara zu kümmern.

    Meine Meinung:
    Mit „Barbara stirbt nicht“ (Kiepenheuer & Witsch, Ausg. 2021) hat Alina Bronsky einen Roman zu Papier gebracht, den das Leben nicht besser schreiben könnte. Auf eine lockere und amüsante Art beschreibt sie anhand vieler lustiger und tragischer Beispiele die Entwicklung von Herrn Schmidt. Und obwohl alle Personen in dem Buch mit Vornamen genannt werden, bleibt Walter Schmidt durchgehend Herr Schmidt. Was vielleicht auch ein bisschen verdeutlichen soll, dass er sich in seinen Augen von den anderen abhebt. Der Versorger ist, der Boss. Das Buch liest sich leicht, ist die perfekte Lektüre für zwischendurch, obwohl das Thema auch gleichzeitig nachdenklich stimmt.

    Hauptfigur ist Herr Schmidt, der sein Leben lang der Ernährer war. Er ging arbeiten, Barbara war für die traditionellen 3 K (Kinder, Küche, Kirche) zuständig. Alles wie selbstverständlich, bis Barbara im 52. Ehejahr nicht mehr aufstehen kann. Aus Altersschwäche? Herr Schmidt, der nie irgendetwas im Haushalt tun musste, ist plötzlich gezwungen, sich alles selbst beizubringen. Als Techniker möchte er genaue Anleitungen und es gelingt ihm tatsächlich, sich diese überall zu holen und sich so nach und nach Dinge beizubringen, vom Kaffee kochen bis hin zum Kuchen backen. Nebenbei kümmert er sich rührselig um seine Frau, sorgt sich um sie und versucht alles, um sie zum Essen zu bringen und wieder aufzubauen. An seiner Seite immer sein Hund Helmut, seine Kinder Kerstin und Sebastian und – ganz aus Versehen – plötzlich eine komplette Internetcommunity, die ihm mit Rat und Rezepten zur Seite steht.

    Auch die einzelnen Episoden gefallen mir gut. Die Geschichten sind warmherzig geschrieben und lustig. Zugleich zeigt einem Alina Bronsky aber auch auf, dass das Leben eben nicht endlos, sondern endlich ist. Keiner wird jünger und jeder kann zum Pflegefall werden. Das ist die traurige Seite der Geschichte. Und Herr Schmidt, der scheinbar als einziger die Augen vor der Realität verschließt und auf den Tag wartet, da Barbara wieder aufsteht. Auch wenn er manchmal ein bisschen ruppig oder bärbeißig ist, hat er dennoch ein gutes Herz und macht alles für seine Frau. Mir gefallen auch die Nebensätze, in denen er bemerkt, wie schön seine Frau ist, wie jung sie noch aussieht. Da merkt man, dass er sie wirklich liebt. Besonders die Szene am Schluss mit Arthur hat mir sehr gut gefallen – warum? Das müsst ihr schon selbst lesen!

    Fazit:
    Alina Bronskys Buch „Barbara stirbt nicht“ ist einerseits amüsant und unterhaltsam, auf der anderen Seite hat es mich jedoch auch zum Nachdenken gebracht. Über das Leben. Das Altwerden. Die plötzliche Hilflosigkeit. Mir hat es gefallen, wie die Autorin die Entwicklung von Herrn Schmidt dargestellt hat. Seine ersten Schritte beim Kochen, im Internet. Wie er sich um seine Frau Barbara gekümmert hat. Ein liebevoller Roman über zwei Menschen, die ein Leben teilen und in guten und schlechten Zeiten füreinander da sind.

    5 Sterne von mir für dieses leider viel zu kurze Buch – ich hätte Herrn Schmidt gerne noch länger begleitet!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 04.09.2021

    Als Buch bewertet

    Walter wird Hausmann

    Das Ehepaar Schmidt ist seit Jahrzehnten verheiratet, Walter ist ein Mann vom alten Schlag, er lässt sich von Barbara rund um die Uhr bedienen. Sie ist für den Haushalt, die Küche und den Garten zuständig und als sie ihre Aufgaben nicht mehr wahrnehmen kann, bricht für ihn eine große Veränderung an.

    Bei Alina Bronskys Büchern mag ich ihre wunderbare menschliche Beobachtungsgabe, den trockenen Witz und ihre treffend gezeichneten Charakterdarstellungen. Mit dieser Geschichte konnte sie mich wieder überzeugen, das Buch habe ich an einem Tag verschlungen.

    Alina Bronskys Protagonist Walter ist ein ein ignoranter und schrulliger Mann, schroffe Antworten sind seine Spezialität. Er ist das Bild eines selbstgefälligen und unangenehmen Menschen, der nie im Leben für die Hausarbeit zuständig war. Man merkt schnell, Walter ist mit der Situation überfordert und will es nicht wahrhaben, dass seine Frau Barbara krank sein könnte. "Sie muss nur etwas essen", so tröstet er sich und hofft, dass sie bald wieder ihren Pflichten nachgehen wird. Also versucht er sich an verschiedenen Rezepten eines Fernsehkochs. Doch Barbaras Zustand wird immer schlechter. Seine Kinder versuchen ihn zur Einstellung einer Haushaltshilfe zu überreden, doch das lehnt Walter ab, seine Frau duldet keine weitere Frau im Haus. Hier könnte man ihm böswilligerweise unterstellen, das das wohl eher sein Wunsch wäre. Als Barbara immer schwächer wird, merkt Walter, der früher stets seine Wünsche vor die seiner Frau gestellt hat, was er an ihr hatte und ändert sich langsam, aber allmählich. Er lässt sich auf Neues ein, lernt Kochen und nimmt die Hausmannrolle an. Man freut sich mit seinen Back- und Kocherfolgen und muss häufig schmunzeln, auch wenn Barbaras Zustand eigentlich ernst ist. Aber man kann durchaus feststellen, Walter lernt dazu, wird einsichtiger und damit auch liebenswürdiger.

    Der Erzählstil ist einfach wunderbar, Alina Bronsky verbindet ein wenig bissigen Humor, eine schrullige Klischeefigur und ihre besondere Beobachtungsgabe für das Menschliche zu einer in die Tiefe gehenden Geschichte, die einfach berührt. Sie zeigt die Bedeutung und schwere Verantwortung in Bezug auf Pflege und Abschied. Sie zeigt die Menschen, wie sie im Alter mit Veränderungen zu kämpfen haben. Ihr Held Walter hat so eine Veränderung geschafft, zu Beginn des Buches war er ein ablehnender und schrecklicher Mensch, am Ende hat er sich auf seine neue Rolle eingelassen und es wird deutlich, unter der rauhen Schale steckt ein weicher Kern.

    "Barbara stirbt nicht" ist ein echter Lesegenuss über menschliches Verhalten. Das Buch zeigt, dass es für das Ablegen alter Gewohnheiten oder Ansichten nie zu spät ist. Der Blick auf menschliche Charakterzüge ist der Autorin auf wunderbare Weise gelungen.

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