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„Ein Hochhaus am Waldrand ist das Zuhause von Nanush und ihrer Urgroßmutter Babulya. Einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland getragen, nun deckt Nanush die alte Frau abends mit einer Steppdecke zu. Voller Wärme und Poesie erzählt Birgit Mattausch von einem unzertrennlichen Familienband und einer ganz besonderen Hausgemeinschaft.
Wenn Babulya sagt, sie seien aus dem Frühling gekommen, weiß Nanush, dass ihre Urgroßmutter nicht nur sie beide damit meint, sondern alle Bewohner*innen des Hauses: Oma Elsa, die weder Hochdeutsch noch Russisch spricht, Felek, die aus Kurdistan geflüchtet ist, Vitali, der sich von seinem Hund beschützen lässt, oder Gregorij, der weiß, wie man Sonnenblumenkerne im Mund schält. Jahrelang war Babulyas Küche der Mittelpunkt all ihrer Geschichten, mit den Tomatenpflänzchen am Fenster und dem Salbei an der Decke. Doch nun ist Babulya so alt, dass sie kaum noch ihr Bett verlässt. Was bedeutet es für die Hausgemeinschaft und was bedeutet es für Nanush, wenn die Hüterin ihrer Erinnerungen eines Tages nicht mehr da ist? Ein Familienroman, der bildstark vom Wurzelnschlagen auf betoniertem Terrain erzählt.“
Ich kann bei dem Buch von Birgit Mattausch klar sagen: es ist ein echtes Sahnestück in der Literaturwelt welches sie hier geschaffen hat. Allein der Titel „Bis wir Wald werden“ ist schon so extrem tiefgründig und genau so empfand ich auch die komplette Erzählweise. Mattausch (be)schreibt nicht nur direkt, sondern eben auch sehr viele bildhafte Momente und auch viel Zweideutiges (herrlich zum analysieren) und eben auch enorm viele Metaphern. Wer damit generell Probleme hat, sollte dieses Buch erst gar nicht lesen…Die Geschichte rund um Protagonistin Babulya ist einerseits hier eine besondere aber schlussendlich finden sich solche Geschichten sehr häufig in der Realität wieder. Babulya ist eine Vertriebene, ein Flüchtling die aus Sibirien floh und sie war nicht allein. Für sie war es selbstverständlich mehreren Menschen ebenfalls dabei zu helfen. Nur an sich zu denken gab es für Babulya nicht. Egal wem sie helfen konnte, sie tat es und sie nahm sie bei sich auf. Daraus entstand bei allen Leidensgenossen eine tiefe Verbundenheit die manchmal gar keiner Worte bedarf. Ich empfand Babulya wie einen großen und alten Baum dem nunmehr die Kraft fehlt, alles Geäst und die Wurzeln weiter am Leben zu halten. Sie ist das Herz des Hauses in dem alle wohnen aber die Kraft neigt sich dem Ende. In Babulya sind alle Erinnerung aufbewahrt wie in einer Schatztruhe. Sie kennt sie alle und auch die Geschichten aller im Haus. Wie mag es also sein wenn dieses Schatztruhe nicht mehr zu öffnen ist? Mattausch hat feine Töne hier angeschlagen und erzählt äußerst bewegend und bildhaft. Das Thema Vertreibung sowie die Sehnsucht nach der alten Heimat und der Aufbau in der Neuen werden wahrlich gut getroffen. Wie lange ist man fremd? Wann lohnt es sich die neue „Heimatsprache“ zu lernen? Wie wird man in der neuen Heimat aufgenommen? Kann es überhaupt mehrere Heimat-Gedanken geben? Hier geht es ums sehr intensive und emotionale Fragen im Buch, die definitiv zum nachdenken anregen. Mattausch hat diese, für meine Begriffe zumindest, grandios in eine Geschichte verpackt, die ich absolut nur empfehlen kann! Ein grandioses Buch! 5 Sterne!
Birgit Mattausch war mir von kleineren Beiträgen online bereits bekannt als Autorin, deren Worte zu Herzen gehen, weshalb ich ihren ersten Roman bestellte.
Wunderhübsch das Cover – ein Schwan vor unendlichem, dunkelnden Himmel auf einer Eisfläche, in der sich das Hochhaus, Ort des Geschenens, wie ein Spiegelbild wiederfindet – so passend für den Roman, in dem sich zwei Welten miteinander mischen, verschwimmen, verschmelzen, Erinnerungen und Gegenwart keine getrennten Zeitebenen sind.
Nanush, die junge Frau, ihre Urgroßmutter Babulya - die kleine, so eng miteinander verbundene Kernfamilie, zu der sich unter den Hochhausbewohnern eine bunt schillernde Wahlfamilie findet, die das Kostbarste teilt, das wir haben – das Leben. Bis ins Detail lernen sich die Menschen kennen – Nanush weiß genau, wenn Geschirr Stockwerke unter ihr klappert, wer da aus welcher Tasse mit welchem Muster trinkt…. Die Personen sind überaus warm und lebendig dargestellt, Leser ziehen mit ein in das Hochhaus, die Geschichte von früher und heute und möchten sich am Ende gar nicht trennen von diesen liebgewordenen Charakteren.
Es ist so viel Liebe in diesem Buch – Liebe der Figuren füreinander, so wie Nanush für Babulya Honig unter das Bett stellt, wo diese mit zunehmender Altersdemenz Bären vermutet.
Sprachlich wunderschön gestaltet. Wie es ja bei Mt 26,17 heißt, deine Sprache verrät dich, so verrät Sprache – deutsch, russisch, Oma Elsas Dialekt, nicht nur viel über die Protagonisten und ihr Leben, sondern zugleich auch Mattausch‘ Sprache die tiefe Liebe der Autorin zur Mitwelt.
Ein Buch zum Abtauchen und zugleich durch die teils authentischen Lebensgeschichten, die sich hier verflechten, ein klares und ermutigendes Zeichen, dass liebevolles Miteinander unter sehr verschiedenen Menschen verschiedener Herkunft möglich ist. maria Sassin
In Russland waren sie Deutsche, in Deutschland sind sie die Russen. So sitzen Babulya und Nanush und die ganze Hausgemeinschaft immer zwischen den Welten fest.
Birgit Mattausch lässt uns teilhaben am Leben im Hochhaus am Waldrand. Auch hier beginnen die Welten zu verschwimmen. Menschen werden zu Vögeln und erheben sich in die Lüfte, das Haus wird zur Araukarie und hebt seine Äste in den Himmel. Irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit spielt sich das Leben ab und in diesen Metaphern erfahren wir von der Zerrissenheit, der Wurzellosigkeit und der Verhaftung in einer verherrlichten Vergangenheit mit der die Menschen im Hochhaus ihren Alltag bewältigen.
In sehr poetischer Sprache, durchsetzt mit lyrischen Einschüben beschwört die Autorin eine Welt herauf, deren Zentrum Babulyas Küche ist und die ihre Geschichten an die nächste Generation weitergibt, bei Tee mit Marmelade.
Nun ist Babulya zu alt, um sich noch viel aus dem Bett zu bewegen und ihre Urenkelin Nanush hadert damit, dieses Erbe zu übernehmen. Sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre Urgroßmutter, versucht aber gleichzeitig einen anderen Blick in die Zukunft. Kann dies gelingen, oder ist sie genauso verhaftet in Sibirien, wie der Rest ihrer Sippe?
Dieses kleine Buch steckt voller Bilder, die in Menschen zwischen den Welten wachsen und gedeihen. Wer mit lyrischer und metaphernreicher Sprache nichts anfangen kann, sollte davon lieber die Finger lassen. Wer sich darauf einlassen kann, findet eine bereichernde Geschichte, die den Geist beflügelt. Einziger Wermutstropfen ist, das es sehr fragmentarisch anmutet. Manchmal hätten ein paar Worte mehr der Geschichte gut getan.
Sehr berührend und einfühlsam erzählt Birgit Mattausch in "Bis wir Wald werden" über das Leben in einem Hochhaus, das von Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion bewohnt wird. Das ist umso bemerkenswerter, da die Autorin keinen entsprechenden familiären Hintergrund hat. Allerdings war sie als Pastorin jahrelang in einer schwäbischen Gemeinde tätig, der viele Aussiedler*innen angehörten.
Die Protagonistin Nanush, inzwischen erwachsen, kam mit ihrer Urgroßmutter Babulya als Baby nach Deutschland und lebt noch immer mit ihr im selben Haus, aber in einer eigenen Wohnung. Babulyas Küche ist der Treffpunkt für viele Bewohner aller Generationen des Hochhauses, die wie in einer Großfamilie zusammenleben und Wärme in der Gemeinschaft suchen.
In einer sehr poetischen Sprache beschreibt sie die innere Zerrissenheit der Menschen, die in der Sowjetunion als Deutsche und Fascisti galten und hier in Deutschland als Russen wahrgenommen werden. Immer wieder taucht der Wald mit seinen Tieren als Ort der Sehnsucht für die Entwurzelten auf, die Erinnerung an die endlosen Birkenwälder der Sowjetunion lebt in den Träumen weiter.
Hierbei vermischen sich Realität und Phantasie, Erinnerung und Traum. Einige Abschnitte haben geradezu lyrischen Charakter und sind rechtsbündig formatiert in den Text integriert.
Ich muss gestehen, dass mir der poetische Stil mit teils magischen Elementen nicht liegt, ich bevorzuge eher nüchtern-klare Erzählweisen. Wer diesen jedoch mag, wird hier eine sehr lesenswerte und anrührende Lektüre finden.
Nanush und ihre Urgrossmutter Babulya leben in einem Hochhaus am Waldrand. Babulya pflegt zu sagen, dass sie aus dem Frühling gekommen sind. Damit meint sie alle die Bewohner dieses Hauses. Jahrelang war die Küche von ihr der Mittelpunkt für alle. Nun ist sie so alt, dass sie das Bett fast nicht mehr verlässt. Was bedeutet das für die Hausgemeinschaft und was für Nanush? Hier liest am eine Geschichte über ein besonderes Familienband und einer Hausgemeinschaft. Es ist eine Geschichte voller Wärme und Poesie. Besonders ans Herz ging mir, wieviel aus der Erinnerungen Babukjas vorhanden sind und sie es Nanush weitergibt. In diesem Hochhaus lebt man wie eine grossen Familie. Mich hat die Geschichte sehr in den Bann gezogen. Ein empfehlenswertes Buch.
Ein Hochhaus am Waldrand in dem hauptsächlich Russlanddeutsche wohnen - nirgendwo gehören sie hin. Hier sind sie Russen und in der Sowjetunion waren sie Deutsche. Die Geschichte um Nanush und ihre Urgroßmutter könnte interessant sein, da das Thema auch heute noch Gültigkeit hat. Doch konnte mich der Schreibstil so gar nicht abholen, dadurch wurde ich auch mit den Figuren nicht warm. Ich hatte mir nach dem Lesen des Klappentextes definitiv eine andere Geschichte vorgestellt. Schade, denn auch das Cover ist eigentlich sehr schön, doch so kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen.
Die Autorun Birgit Mattausch hat 10 Jahre als Pastorin gearbeitet. Sie traf etliche Personen, die als Spätaussiedler aus Sibirien kamen. Daraufhin verfasste sie den Roman „Bis wir Wald werden“.
Im Hochhaus am Wald wohnene verschiedenen Nationen.
Dwohnen sind Nanusch und ihre Babulja.
Babulja kam vor Jahren aus Sibirien, ihre Enkelin Nanusch war noch ein Baby. Die Dialoge zwischen den Beiden sind einfach wunderschön.
Man erfährt viel aus der Erinnerung Babukjas. Jetzt im hohen Alter als ihre Kräfte nachlassen, kommen ihre Ängste aus der Heimat wieder hoch.
Von den anderen Bewohnern die hier gestrandet sind erfährt man auch einiges. Es ist wie eine große Familie.
Der Schreibststil ist voller Magie und Poesie.
Der Roman besticht durch die einfühlsame Art der Autorin.
Ich war begeistert und von der Geschichte gefangen.
Empfehlenswert.
Bewertungen zu Bis wir Wald werden
Bestellnummer: 147772468
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 3Schreiben Sie einen Kommentar zu "Bis wir Wald werden".
Kommentar verfassenKristall, 22.10.2023
Als eBook bewertet!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Ein Hochhaus am Waldrand ist das Zuhause von Nanush und ihrer Urgroßmutter Babulya. Einst hat die Urgroßmutter ihre Urenkelin von Sibirien nach Deutschland getragen, nun deckt Nanush die alte Frau abends mit einer Steppdecke zu. Voller Wärme und Poesie erzählt Birgit Mattausch von einem unzertrennlichen Familienband und einer ganz besonderen Hausgemeinschaft.
Wenn Babulya sagt, sie seien aus dem Frühling gekommen, weiß Nanush, dass ihre Urgroßmutter nicht nur sie beide damit meint, sondern alle Bewohner*innen des Hauses: Oma Elsa, die weder Hochdeutsch noch Russisch spricht, Felek, die aus Kurdistan geflüchtet ist, Vitali, der sich von seinem Hund beschützen lässt, oder Gregorij, der weiß, wie man Sonnenblumenkerne im Mund schält. Jahrelang war Babulyas Küche der Mittelpunkt all ihrer Geschichten, mit den Tomatenpflänzchen am Fenster und dem Salbei an der Decke. Doch nun ist Babulya so alt, dass sie kaum noch ihr Bett verlässt. Was bedeutet es für die Hausgemeinschaft und was bedeutet es für Nanush, wenn die Hüterin ihrer Erinnerungen eines Tages nicht mehr da ist? Ein Familienroman, der bildstark vom Wurzelnschlagen auf betoniertem Terrain erzählt.“
Ich kann bei dem Buch von Birgit Mattausch klar sagen: es ist ein echtes Sahnestück in der Literaturwelt welches sie hier geschaffen hat. Allein der Titel „Bis wir Wald werden“ ist schon so extrem tiefgründig und genau so empfand ich auch die komplette Erzählweise. Mattausch (be)schreibt nicht nur direkt, sondern eben auch sehr viele bildhafte Momente und auch viel Zweideutiges (herrlich zum analysieren) und eben auch enorm viele Metaphern. Wer damit generell Probleme hat, sollte dieses Buch erst gar nicht lesen…Die Geschichte rund um Protagonistin Babulya ist einerseits hier eine besondere aber schlussendlich finden sich solche Geschichten sehr häufig in der Realität wieder. Babulya ist eine Vertriebene, ein Flüchtling die aus Sibirien floh und sie war nicht allein. Für sie war es selbstverständlich mehreren Menschen ebenfalls dabei zu helfen. Nur an sich zu denken gab es für Babulya nicht. Egal wem sie helfen konnte, sie tat es und sie nahm sie bei sich auf. Daraus entstand bei allen Leidensgenossen eine tiefe Verbundenheit die manchmal gar keiner Worte bedarf. Ich empfand Babulya wie einen großen und alten Baum dem nunmehr die Kraft fehlt, alles Geäst und die Wurzeln weiter am Leben zu halten. Sie ist das Herz des Hauses in dem alle wohnen aber die Kraft neigt sich dem Ende. In Babulya sind alle Erinnerung aufbewahrt wie in einer Schatztruhe. Sie kennt sie alle und auch die Geschichten aller im Haus. Wie mag es also sein wenn dieses Schatztruhe nicht mehr zu öffnen ist? Mattausch hat feine Töne hier angeschlagen und erzählt äußerst bewegend und bildhaft. Das Thema Vertreibung sowie die Sehnsucht nach der alten Heimat und der Aufbau in der Neuen werden wahrlich gut getroffen. Wie lange ist man fremd? Wann lohnt es sich die neue „Heimatsprache“ zu lernen? Wie wird man in der neuen Heimat aufgenommen? Kann es überhaupt mehrere Heimat-Gedanken geben? Hier geht es ums sehr intensive und emotionale Fragen im Buch, die definitiv zum nachdenken anregen. Mattausch hat diese, für meine Begriffe zumindest, grandios in eine Geschichte verpackt, die ich absolut nur empfehlen kann! Ein grandioses Buch! 5 Sterne!
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinMaria Sassin, 05.09.2023
Als Buch bewertetBirgit Mattausch war mir von kleineren Beiträgen online bereits bekannt als Autorin, deren Worte zu Herzen gehen, weshalb ich ihren ersten Roman bestellte.
Wunderhübsch das Cover – ein Schwan vor unendlichem, dunkelnden Himmel auf einer Eisfläche, in der sich das Hochhaus, Ort des Geschenens, wie ein Spiegelbild wiederfindet – so passend für den Roman, in dem sich zwei Welten miteinander mischen, verschwimmen, verschmelzen, Erinnerungen und Gegenwart keine getrennten Zeitebenen sind.
Nanush, die junge Frau, ihre Urgroßmutter Babulya - die kleine, so eng miteinander verbundene Kernfamilie, zu der sich unter den Hochhausbewohnern eine bunt schillernde Wahlfamilie findet, die das Kostbarste teilt, das wir haben – das Leben. Bis ins Detail lernen sich die Menschen kennen – Nanush weiß genau, wenn Geschirr Stockwerke unter ihr klappert, wer da aus welcher Tasse mit welchem Muster trinkt…. Die Personen sind überaus warm und lebendig dargestellt, Leser ziehen mit ein in das Hochhaus, die Geschichte von früher und heute und möchten sich am Ende gar nicht trennen von diesen liebgewordenen Charakteren.
Es ist so viel Liebe in diesem Buch – Liebe der Figuren füreinander, so wie Nanush für Babulya Honig unter das Bett stellt, wo diese mit zunehmender Altersdemenz Bären vermutet.
Sprachlich wunderschön gestaltet. Wie es ja bei Mt 26,17 heißt, deine Sprache verrät dich, so verrät Sprache – deutsch, russisch, Oma Elsas Dialekt, nicht nur viel über die Protagonisten und ihr Leben, sondern zugleich auch Mattausch‘ Sprache die tiefe Liebe der Autorin zur Mitwelt.
Ein Buch zum Abtauchen und zugleich durch die teils authentischen Lebensgeschichten, die sich hier verflechten, ein klares und ermutigendes Zeichen, dass liebevolles Miteinander unter sehr verschiedenen Menschen verschiedener Herkunft möglich ist. maria Sassin
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ja neinMichaela E., 22.10.2023
Als Buch bewertetIn Russland waren sie Deutsche, in Deutschland sind sie die Russen. So sitzen Babulya und Nanush und die ganze Hausgemeinschaft immer zwischen den Welten fest.
Birgit Mattausch lässt uns teilhaben am Leben im Hochhaus am Waldrand. Auch hier beginnen die Welten zu verschwimmen. Menschen werden zu Vögeln und erheben sich in die Lüfte, das Haus wird zur Araukarie und hebt seine Äste in den Himmel. Irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit spielt sich das Leben ab und in diesen Metaphern erfahren wir von der Zerrissenheit, der Wurzellosigkeit und der Verhaftung in einer verherrlichten Vergangenheit mit der die Menschen im Hochhaus ihren Alltag bewältigen.
In sehr poetischer Sprache, durchsetzt mit lyrischen Einschüben beschwört die Autorin eine Welt herauf, deren Zentrum Babulyas Küche ist und die ihre Geschichten an die nächste Generation weitergibt, bei Tee mit Marmelade.
Nun ist Babulya zu alt, um sich noch viel aus dem Bett zu bewegen und ihre Urenkelin Nanush hadert damit, dieses Erbe zu übernehmen. Sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre Urgroßmutter, versucht aber gleichzeitig einen anderen Blick in die Zukunft. Kann dies gelingen, oder ist sie genauso verhaftet in Sibirien, wie der Rest ihrer Sippe?
Dieses kleine Buch steckt voller Bilder, die in Menschen zwischen den Welten wachsen und gedeihen. Wer mit lyrischer und metaphernreicher Sprache nichts anfangen kann, sollte davon lieber die Finger lassen. Wer sich darauf einlassen kann, findet eine bereichernde Geschichte, die den Geist beflügelt. Einziger Wermutstropfen ist, das es sehr fragmentarisch anmutet. Manchmal hätten ein paar Worte mehr der Geschichte gut getan.
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ja neinSimone F., 20.08.2023
Als eBook bewertetSehr berührend und einfühlsam erzählt Birgit Mattausch in "Bis wir Wald werden" über das Leben in einem Hochhaus, das von Aussiedler*innen aus der ehemaligen Sowjetunion bewohnt wird. Das ist umso bemerkenswerter, da die Autorin keinen entsprechenden familiären Hintergrund hat. Allerdings war sie als Pastorin jahrelang in einer schwäbischen Gemeinde tätig, der viele Aussiedler*innen angehörten.
Die Protagonistin Nanush, inzwischen erwachsen, kam mit ihrer Urgroßmutter Babulya als Baby nach Deutschland und lebt noch immer mit ihr im selben Haus, aber in einer eigenen Wohnung. Babulyas Küche ist der Treffpunkt für viele Bewohner aller Generationen des Hochhauses, die wie in einer Großfamilie zusammenleben und Wärme in der Gemeinschaft suchen.
In einer sehr poetischen Sprache beschreibt sie die innere Zerrissenheit der Menschen, die in der Sowjetunion als Deutsche und Fascisti galten und hier in Deutschland als Russen wahrgenommen werden. Immer wieder taucht der Wald mit seinen Tieren als Ort der Sehnsucht für die Entwurzelten auf, die Erinnerung an die endlosen Birkenwälder der Sowjetunion lebt in den Träumen weiter.
Hierbei vermischen sich Realität und Phantasie, Erinnerung und Traum. Einige Abschnitte haben geradezu lyrischen Charakter und sind rechtsbündig formatiert in den Text integriert.
Ich muss gestehen, dass mir der poetische Stil mit teils magischen Elementen nicht liegt, ich bevorzuge eher nüchtern-klare Erzählweisen. Wer diesen jedoch mag, wird hier eine sehr lesenswerte und anrührende Lektüre finden.
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ja neinJürg K., 28.08.2023
Als Buch bewertetNanush und ihre Urgrossmutter Babulya leben in einem Hochhaus am Waldrand. Babulya pflegt zu sagen, dass sie aus dem Frühling gekommen sind. Damit meint sie alle die Bewohner dieses Hauses. Jahrelang war die Küche von ihr der Mittelpunkt für alle. Nun ist sie so alt, dass sie das Bett fast nicht mehr verlässt. Was bedeutet das für die Hausgemeinschaft und was für Nanush? Hier liest am eine Geschichte über ein besonderes Familienband und einer Hausgemeinschaft. Es ist eine Geschichte voller Wärme und Poesie. Besonders ans Herz ging mir, wieviel aus der Erinnerungen Babukjas vorhanden sind und sie es Nanush weitergibt. In diesem Hochhaus lebt man wie eine grossen Familie. Mich hat die Geschichte sehr in den Bann gezogen. Ein empfehlenswertes Buch.
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ja neinGoldie-hafi, 23.11.2023
Als eBook bewertetEin Hochhaus am Waldrand in dem hauptsächlich Russlanddeutsche wohnen - nirgendwo gehören sie hin. Hier sind sie Russen und in der Sowjetunion waren sie Deutsche. Die Geschichte um Nanush und ihre Urgroßmutter könnte interessant sein, da das Thema auch heute noch Gültigkeit hat. Doch konnte mich der Schreibstil so gar nicht abholen, dadurch wurde ich auch mit den Figuren nicht warm. Ich hatte mir nach dem Lesen des Klappentextes definitiv eine andere Geschichte vorgestellt. Schade, denn auch das Cover ist eigentlich sehr schön, doch so kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen.
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begine, 19.08.2023
Als Buch bewertetDas Hochhaus am Wald
Die Autorun Birgit Mattausch hat 10 Jahre als Pastorin gearbeitet. Sie traf etliche Personen, die als Spätaussiedler aus Sibirien kamen. Daraufhin verfasste sie den Roman „Bis wir Wald werden“.
Im Hochhaus am Wald wohnene verschiedenen Nationen.
Dwohnen sind Nanusch und ihre Babulja.
Babulja kam vor Jahren aus Sibirien, ihre Enkelin Nanusch war noch ein Baby. Die Dialoge zwischen den Beiden sind einfach wunderschön.
Man erfährt viel aus der Erinnerung Babukjas. Jetzt im hohen Alter als ihre Kräfte nachlassen, kommen ihre Ängste aus der Heimat wieder hoch.
Von den anderen Bewohnern die hier gestrandet sind erfährt man auch einiges. Es ist wie eine große Familie.
Der Schreibststil ist voller Magie und Poesie.
Der Roman besticht durch die einfühlsame Art der Autorin.
Ich war begeistert und von der Geschichte gefangen.
Empfehlenswert.
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