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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 13.10.2021

    „...Herrschaftszeiten, was seid ihr denn für eine Generation? Wir wussten uns auch zu helfen, und das waren keine einfachen Zeiten! Ihr habt heute viel mehr Möglichkeiten...“

    Diese Worte sagt Lotte zu ihrem hundertsten Geburtstag zu Hanna. Drei Generationen trennen die beiden Frauen. Nun nimmt Lotte Hanna auf einen Spaziergang mit und erzählt ihr aus ihrem Leben.
    Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die Probleme der Zeit sehr gut auf den Punkt.
    Wir schreiben das Jahr 1938. Lotte hat ihr Heimatdorf Traunstein verlassen und kommt nach Wien. Dort wohnt sie anfangs bei ihrer Freundin Gisi. Sie bekommt eine Anstellung in einem Kaffeehaus.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Trotzdem fällt es schwer, Zugang zu Lotte zu finden. Sie ist arbeitsam und steckt die Gehässigkeiten ihrer Chefin weg. Sicher bringt die Umstellung vom Dorf auf die Großstadt Probleme mit sich. Dass es Lotte aber schafft, die Politik völlig auszublenden, obwohl sie selbst belästigt wurde, kann ich nur schwer nachvollziehen. Lottes Gedanken sind in der Regel auf ein Thema fixiert: Sie möchte nie wieder hungern müssen.

    „...Jedes Wort konnte ins Gefängnis führen – oder Schlimmeres, was sich Lotte nicht einmal auszumalen wagte. Dann lieber den Alltag bewältigen, die Arbeit brav erledigen, wie man es von ihr erwartete, sodass Frau Schwarz mit ihr weiterhin zufrieden war...“
    In all dem Grau erlebt Lotte eine romantische Szene, als sie sich in Erich, den Sohn ihrer Chefin, verliebt. Er verwöhnt sie mit Sachertorte. Doch bald wird er eingezogen. Als er erfährt, dass Lotte schwanger ist, organisiert eine schnelle Hochzeit. Bald darauf kommt die Nachricht, dass er vermisst wird.
    Sehr detailliert und beeindruckend wird beschrieben, was der Krieg für die Frauen bedeutet hat. Wieder wird das Essen knapp. An Schlaf ist nicht zu denken, wenn Bombenalarm droht. Die Luftschutzkeller hinterlassen Beklemmung.

    „...Diese endlose Kälte! Sie wusste nicht mehr, was schlimmer war, das Rumoren in den Eingeweiden oder das ewige Frieren bis auf die Knochen...“

    Und dann muss Lotte feststellen, dass ihre Freundin Gisi von jetzt auf gleich verschwunden ist. Keiner weiß, warum und wohin. Gut gefallen hat mir, dass die Protagonisten vielschichtig gezeichnet wurden. Manche weisen überraschend positive Charakterzüge auf.
    Das Kaffeehaus übersteht den Krieg. Was aber soll man anbieten? Lebensmittel sind im besetzten Wien nicht zu bekommen. Und Frauen sollen sich möglichst von der Straße fern halten. Er grassiert die Angst vor den Vergewaltigungen. Der Schleichhandel blüht.

    „..So lief es derzeit immer, denn jeder kannte wen, der wen kannte, wo man das gerade Benötigte irgendwie eintauschen konnte...“

    Mehrmals fährt Lotte in ihr Heimatdorf, um dort Waren einzutauschen. Dort trifft sie Robert, einen amerikanischen Soldaten. Mittlerweile kennt sie das beliebteste Zahlungsmittel: die Zigaretten der Amerikaner.
    Als kurz nach dem Krieg die Schwiegermutter stirbt, übernimmt Lotte das Kaffeehaus. Immer noch wartet sie auf Erichs Rückkehr.
    Sehr eindringlich wird die Befindlichkeit der Menschen deutlich.

    „...Gisi hatte über das Erlebte sprechen wollen, sonst niemand. Schweigen lag über der Diktatur, dem Krieg und all den Toten….“

    Die Autorin versteht es, mir als Leser Lottes innere Zerrissenheit nahe zu bringen. Stunden der Leichtigkeit werden abgelöst durch Zeiten der Hoffnungslosigkeit. Der Krieg hat nicht nur die Männer verändert. Er hat bei allen Spuren hinterlassen.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt eine andere Sicht auf Krieg und Nachkriegszeit – die Sicht der Frauen.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 15.10.2021

    Wien 1938 als zwanzigjährige Waise kommt Lotte nach Wien.Sie mußte ihr Zuhause in Oberösterreich verlassen,nach dem Tod der Eltern.Nun muß sie auf sich selber gestellt, Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen.Sie folgt deshalb ihrer Freundin Gisi nach Wien.Dank des geheimen Apfelstrudel Geheimrezepts iher Mutter findet Lotte in dem Café Schwarz eine Anstellung.Neben ihrem Lohn bekommt sie auch etwas zu Essen.Die Arbeit ist hart und ihre Chefin schikaniert Lotte wo sie nur kann.Lotte verliebt sich unwissend in ihren Sohn Erich und die beiden kommen sich näher.Dann wird Erich eingezogen und ihre Freundin Gisi verschwindet.Viele Jahre vergehen ohne das Lotte von Erich oder Gisi was hört.Die Lebensmittel werden immmer weniger und Lotte beschließt in ihre alte Heimat Oberösterreich zu fahren um dort Lebensmittel von Bauern zu tauschen oder kaufen.Dabei lernt die Richardxkennen,sie fasst wieder neuen Lebensmut ,die beiden verlieben sich….

    Die Autorin Katharina Schöndorfer hat mir mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil die Zeit des Krieges,der Hoffnungslosigkeit näher gebracht.Ich fand es sehr spannend aus Lottes Sicht alles mitzuerleben,5 Sterne für die Geschichte von Lotte.

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  • 5 Sterne

    anne b., 26.09.2021

    Ein wundervoller Roman für Herz und Seele. Es geht um Lotte die auf ein sehr langes Leben mit vielen Entbehrungen im Zweiten Weltkrieg zurückblicken kann. Die das Kaffeehaus ihrer Schwiegermutter in Wien immer am Laufen hält und das ganz alleine, weil Ihr Mann Erich verschwunden ist. Sie verliebt sich bei Hamstern zufällig in den US Soldaten Richard, der ihr zweigt was Liebe ist und mit dem sie fürs Vergessen durch die Nächte tanzt. Doch als am Ende Erich zurückkommt muss sie ein schwere Entschediung treffen, ob sie bleibt, oder mit Richard nach Amerika geht.

    Fazit:

    Der Roman ist spannend und fesselend von der ersten bis zur letzten Seite. Sehr authentisch durch die bildlichen Schilderungen der Auswirklungen des Krieges, den Überlebenswillen, den Bomben und dem Hunger. Alles sehr liebevoll und brillant in Szene gesetzt. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen, für mich daher ein Bestseller.

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  • 4 Sterne

    Jasika, 15.10.2021

    Der Roman wird ausschließlich aus der Sicht von Lotte erzählt und erzählt die Geschichte einer jungen Österreicherin inmitten des Zweiten Weltkrieges. Durch den Prolog erfahren wir, dass Lotte inzwischen 100 Jahre alt geworden ist und früh ihre Freundin Gisi und ihren Mann verloren hat. Sie möchte der Tochter ihrer Freundin Evi einen Rat mit auf den Weg geben und erzählt ihr so im Rückblick ihre Lebensgeschichte der Jahre 1938 bis 1955...

    Lottes ist auf einem kleinen Dorf in der Nähe Wiens aufgewachsen, doch ihre Eltern sind verstorben. Auf Anraten ihrer besten Freundin Gisi geht Lotte 1938 nach Wien um dort Arbeit zu finden und sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
    Dort beginnt sie in einem Wiener Kaffeehaus unter der Leitung der strengen Frau Schwarz, welcher Lotte es nie recht machen kann, so hart und unermüdlich sie auch arbeitet. Schließlich lernt sie Erich kennen, den Sohn der Kaffeehausbesitzerin und kann mit ihm einige glückliche Momente inmitten des ständigen Hungers kurz vor Ausbruch des Zweiten Krieges genießen. Doch ihr Glück wehrt nicht lang und Erich wird zum Kriegsdienst verpflichtet.

    Die Autorin hat ein sehr genaues Bild der damaligen Zeit in Österreich eingefangen, das Kaffeehaus mit seinen Köstlichkeiten wie Apfelstrudel oder Sachertorte, dazu die Kaffeevariationen Melange, Einspänner, Mokka,...
    Eine Frau, die alleine für sich sorgen muss und oft hungrig ins Bett geht. Jüdische Ärzte dürfen nicht mehr praktizieren, es ist gefährlich laut zu sagen was man denkt. Dann bricht der Zweite Weltkrieg aus und das Leben ist von äußerer Lebensmittelknappheit bestimmt, Bomben fallen, Lotte überlebt im Keller des Kaffeehauses, doch Erich wird vermisst und die junge Frau lernt schließlich den Amerikaner Richard kennen, mit ihm erlebt sie wieder Glück und die Leichtigkeit des Lebens, tanzt Swing mit ihm und es genießt sogar Cola.

    Doch ist ihr Glück von Dauer, wo ist Erich? Wie soll Lotte sich entscheiden?

    Durch die Lebensgeschichte der Gisi wird das kalte Grauen der damaligen Zeit greifbar. Ich fand es etwas schade, dass der Roman komplett aus der Sicht der Lotte erzählt wird. Ich hätte mir auch einzelnen Abschnitte aus Gisis Perspektive gewünscht, das hätte die Handlung vielschichtiger und spannender gemacht. Zudem ist alles sehr detailliert erzählt, doch im Jahre 1955 brechen die Lottes Erinnerungen ab, doch was ist danach passiert? Wie ist es z. B. Gisi ergangen, zu der Lotte später leider keinen Kontakt mehr hatte, was ist aus Richard geworden?

    Das Ende wird leider zu schnell und auch emotionslos abgehandelt, ich vergebe daher 3,5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    peedee, 03.10.2021

    Bedrückende Zeiten (und Seiten)

    Wien 1938. Lotte kommt auf der Suche nach Arbeit nach Wien. Sie findet eine Stelle im Kaffeehaus Schwarz – endlich hat sie auch wieder etwas zu essen. Lotte verliebt sich in Erich und es könnte alles so schön sein, doch dann wird Erich zum Kriegsdienst einberufen. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist, wird Erich als vermisst gemeldet. Was soll sie nun tun?

    Erster Eindruck: Das Cover mit einer Frau in der Rückenansicht ist schön, hebt sich aber wenig von anderen historischen Romanen ab.

    Im Prolog, Jahr 2018, treffen wir auf die 100-jährige Lotte – wow, welch‘ ein Alter! Was in dieser langen Zeit ein Mensch alles erlebt… Und dann führt uns die Autorin in das Wien des Jahres 1938 zurück.

    Lotte ist für eine Arbeit nach Wien gekommen und findet tatsächlich eine Stelle in einem Kaffeehaus. Es ist nicht einfach, es ihrer Chefin recht zu machen, doch Lotte will diese Arbeit unbedingt behalten. Als sie Erich kennenlernt, weiss sie nicht, dass er der Sohn ihrer Chefin ist. Sie kommen sich näher, doch der Krieg reisst sie jäh auseinander.

    „Ich halte Sie für das grossartigste Mädchen, das ich je kennengelernt hab.“

    Das Themen Einsamkeit und Hunger ziehen sich durchs ganze Buch. Erich ist verschwunden und Lottes Freundin Gisi, die aus dem gleichen Dorf stammt, ebenso. Lotte muss viele Entscheidungen treffen. Die Jahre vergehen und es ist unklar, was aus Erich geworden ist. Lotte lernt Richard, einen US-amerikanischen Soldaten, kennen und lieben, doch der ungewisse Verbleib von Erich zehrt an ihr. Die Eskalation am letzten Tag des Krieges war eindrücklich beschrieben. Sehr beklemmend. Der Krieg hat so viele Menschen zerstört – auch wenn sie am Leben blieben, waren manche so traumatisiert durch die Erlebnisse, dass sie im Leben nie mehr froh wurden.

    Die Geschichte endet im Jahr 1955, darauf folgt der Zeitsprung ins Jahr 2018. Ich musste am Schluss gleich nochmals den Prolog lesen, damit sich für mich der Kreis schliessen konnte. Lotte blieb für mich in der ganzen Geschichte eher unnahbar. Überrascht hat mich zudem, dass sie sich so wenig bis gar nicht für die politische Lage interessierte. Ich habe viel Zeit für die Lektüre benötigt – viel mehr als ich für 527 Seiten gewöhnlich benötige. Ein bisschen mehr Spannung wäre schön gewesen; von mir gibt es 4 Sterne. Und nun muss ich unbedingt etwas Leichteres, Fröhlicheres lesen.

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  • 5 Sterne

    Kerstin B., 18.10.2021

    Diese Geschichte fand ich sehr berührend und mitreißend, mit einer Protagonistin, deren Denken und Tun ich nicht immer nachvollziehen konnte, aber das ist auch nicht unbedingt notwendig.

    Lotte ist auf jeden Fall eine starke Frau und entwickelt sich im Laufe der Zeit zwangsläufig zu einer emanzipierten, selbständigen Persönlichkeit.

    Wie alle in diesen schweren Zeiten, durchlebt sie kurz vor dem Krieg, während des Krieges und auch noch danach viel Schlimmes, muss manche Kröte schlucken. Aber Lotte setzt sich durch und geht ihren eigenen Weg. Das ist für Frauen damals nicht ungewöhnlich, aber auch nicht selbstverständlich.

    Ein aufrüttelndes Buch, das wieder einmal zeigt, was wenige Menschen oft für eine Macht über viele andere haben, die sie gnadenlos ausnutzen bis zum bitteren Ende.

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  • 4 Sterne

    Kristall, 11.10.2021

    3,5 Sterne
    !3,5 Sterne!



    Klappentext:

    „Wien 1938: Nie mehr hungern! Das hat sich Lotte geschworen, als sie nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern in die Stadt an der Donau kommt – dem Ort der unzähligen Möglichkeiten. Im Gepäck hat sie das Familienrezept für himmlischen Apfelstrudel, womit es ihr gelingt, eine Stelle im beliebten Kaffeehaus Schwarz zu bekommen. Als sie sich in Erich verliebt, scheint ihr Glück perfekt: Mit ihm lernt sie ihre neue Heimat kennen und kann das Leben endlich genießen. Doch ihre junge Liebe wird jäh zerstört, als Erich zum Kriegsdienst eingezogen wird. Und gerade als Lotte die Nachricht erhält, dass sie schwanger ist, wird Erich als vermisst gemeldet …“



    Autorin Katharina Schöndorfer zeigt hier eine nach Apfelstrudel-duftende Geschichte rund um Protagonistin Lotte auf. Mitten in Zeiten der braunen Wut erleben wir Lotte, die es durch den Verlust der Eltern nicht leicht hat. Ihre Wunden sind tief und dennoch kämpft sie mit eisernem Willen. Wien soll ihre neue Heimat werden und sie kämpft und kämpft…bis es ihr gelingt und sie erhört wird. Die Anstellung im Kaffeehaus Schwarz ist der rettende Anker. Lottes Art war mir einfach durchgängig zu naiv in dieser Geschichte. Mit zwanzig Jahren ist man schon weitaus reifer als sie hier dargestellt wurde, aber ihre Kämpfernatur hat mich ein wenig angesteckt…Das da natürlich auch großer Kummer dabei eine Rolle spielt, erleben wir Leser sehr gekonnt umgesetzt und dürfen so mit Lotte recht gut mitfühlen. Es ist nicht einfach, plötzlich so allein zu sein. Aber ihre neue Nachbarin ist ja auch noch da. Neben Glück und Leid und Liebe und Verlust dürfen wir in dieser Story mal etwas tiefer in die österreichische Geschichte der damaligen Zeit eintauchen. Schöndorfer hat hier ein gewisse Feingefühl bewiesen und zeigt sehr bildhaft und intensiv die dunkelbraune Zeit….und das eben mal nicht, wie so oft, immer nur in Deutschland…Im letzten Drittel, das ist auch anderen Lesern sehr aufgefallen, werden ein paar Parts einfach zu schnell abgerasselt und es bleiben hier und da offene Stellen. So richtig rund erscheint die Geschichte um Lotte dadurch nicht mehr, wo doch gerade zu Beginn eine gewisse Bindung zu dieser Protagonistin aufgebaut wurde…schade irgendwie. Alles in allem vergebe ich 3,5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Christina S., 17.10.2021

    Der Autorin Katharina Schöndorfer ist es gelungen uns zusammen mit Lotte in den Zeitraum rund um den 2. Weltkrieg mitzunehmen.

    Sie hat einen historischen Roman geschrieben , der eine Frau im Mittelpunkt hat , die sich zu einer starken Frau entwickelt.

    Das ganze ist spannend, detailreich geschrieben und dabei berührend aber auch nachdenklich machend.

    Es schon ein schwieriges Schicksal beschrieben , was einen nicht kalt lässt.

    Lotte steht im Mittelpunkt, aber auch Erich und Richard und Gisi und Evi bereichern mit ihrer Lebensgeschichte das ganze. Es macht es zu einer Runden Sache, da die Schnittpunkte bei Lotte zusammen laufen.

    Das Buch hat kein typisches Happy End , aber das braucht es auch nicht.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 29.09.2021

    An ihrem 100.Geburtstag zieht Lotte eine Bilanz ihres bewegten Lebens.

    Nach dem Tod ihrer Mutter macht sich die 20-jährige Lotte auf den Weg nach Wien, in ihrem Gepäck ein altes Familienrezept für Apfelstrudel und dem Hunger als ständigen Begleiter. Im Café Schwarz findet sie eine Anstellung, die Arbeit ist hart, die Chefin mürrisch. Als sie sich in Erich, den Sohn ihrer Chefin, verliebt,ist Lotte glücklich. Kurz nachdem Erich eingezogen wird, stellt Lotte fest,dass sie schwanger ist und bei einem kurzen Heimaturlaub heiraten sie.Als Erich kurz darauf als vermisst gemeldet wird, bricht ihre Welt zusammen. Was soll aus ihr und dem Kind werden?

    Auf eine bewegende Weise stellt die Autorin Lotte in den Mittelpunkt, die stellvertretend für viele Frauen ihrer Generation anzusehen ist. Ihre Entwicklung vom schüchternen Mädchen zur taffen Frau,die den täglichen Überlebenskampf aufnimmt,wurde gut dargestellt.Ohne Rücksicht auf ihre eigenen Bedürfnisse, hat sie stets für ihre Mitmenschen ein offenes Ohr und hilft ,wo es nötig ist.

    Am Beispiel der Protagonistin wird deutlich gemacht, welche Wunden dieser furchtbare Krieg einer ganzen Generation zugefügt hat. Sowohl die Männer, welche den Krieg überlebt hatten, waren körperlich und seelisch für ihr weiteres Leben gezeichnet,auch die Frauen mußten lebenslang mit den Folgen leben.

    Die einzelnen Personen waren gut beschrieben,ich hatte klare Bilder im Kopf.Ich habe Lotte sehr ins Herz geschlossen und sie und die anderen Protagonisten sehr gerne ein Stück begleitet. Die Geschichte wird noch etwas in mir nachhallen.

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  • 3 Sterne

    Jazz, 12.10.2021

    Ich hatte bisher kaum etwas über die Zeit des zweiten Weltkriegs in Österreich gelesen, sodass mich das Buch wirklich interessiert hat.

    Schöndorfer schreibt die Geschichte von Lotte aus der Sicht eines auktorialen Erzählers ab 1938 bis 1955 etwa sehr ausführlich.

    Der Krieg wird allumfassend beschrieben: Der Hunger, die Verzweiflung, Plagen, Probleme, Sorgen und Not sind realitätsnah beschrieben.
    Allerdings bleibt trotz der Problematik von Vergewaltigungen, illegalen Abtreibungen und anderen illegalen Aktivitäten Lottes Auftreten stark unterkühlt.

    Mitten im Krieg erhält sie die Nachricht, dass ihr Mann als vermisst gilt. Und auch nach dem Krieg kehrt er nicht zurück, sodass sie sich auf eine Affäre mit einem amerikanischen Besatzer einlässt, der aber natürlich wieder zurück nach Amerika gehen wird... Kann sie ihr altes Leben hinter sich lassen?

    Fazit: Mich hat das Ende wirklich fraglos, sprachlos und vor allem ratlos zurückgelassen. Für dieses unspektakuläre, nicht wirklich viel aussagende Finale habe ich 500 langatmige Seiten gelesen... Frustrierend.

    Wer einen langatmigen Roman mit einer kühlen Heldin im 2.WK lesen will, dem empfehle ich das Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 07.10.2021

    Im Jahr 2018 nimmt die hundertjährige Lotte ihren runden Geburtstag zum Anlass ihr junges Leben nochmals Revue passieren zu lassen. Achtzig Jahre geht sie im Geiste zurück und beginnt mit dem Jahr 1938 als sie als Zwanzigjährige unfreiwillig in die Hauptstadt Wien gespült wird. Die früh verstorbenen Eltern lassen ihr keine Wahl, sie muss Geld verdienen, kommt erst bei Freundin Gisi unter und findet schließlich eine Arbeitsstelle in einem Wiener Kaffeehaus und eine eigene kleine Wohnung. Trotz schwerer Arbeit, ewigem Hunger und einer ewig nörgelnden Chefin macht sie weiter. Der Zufall will es, dass sie sich ausgerechnet in Erich, den Sohn der Kaffeehausbesitzerin verliebt und prompt schwanger wird. Doch Erich steht zu ihr und will sie heiraten – keifende Mutter hin oder her – aber dann passiert das Tragische – Erich muss in den Krieg … noch kann sie sich keinen Reim auf das zeitgleiche Verschwinden ihrer Freundin Gisi machen, aber sie spürt sehr deutlich, dass der Krieg auch die Heimatfront zu erreichen scheint und eine schlimme Zeit mit vielen Entbehrungen vor ihr liegt. Bei einem Hamsterbesuch in ihrer Heimat Oberösterreich erscheint ein Lichtblick an ihrem schwarzen Himmel und sie lernt den amerikanischen Besatzungssoldat Richard kennen. Erich ist seit Jahren vermisst und so beginnt sie schließlich eine zarte Liebesaffäre mit dem Befreier …

    Was für ein einsames und oft angsterfülltes Leben Lotte über die Jahre führte. Man kann im Roman die Veränderungen, die damit einher gehen wunderbar nachvollziehen. Aus dem naiven schüchternen Reh, das einst vom Land in die große Stadt zog, wird eine bewundernswerte Frau, die besonders in der Nachkriegszeit, als die Entbehrungen noch allgegenwärtig waren, eine ungemeine Stärke beweist. Hin- und hergerissen zwischen ihren Gefühlen muss sie schließlich eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird. Niemals wird sie erfahren, ob diese richtig war aber genau das macht den Roman aus. Er ist wie aus dem echten Leben gegriffen, in dem keiner von uns in die Zukunft schauen kann … Gott sei Dank!

    Sehr gut hat mir an diesem Buch gefallen auch mal das Leben in Österreich zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs sowie der Nachkriegszeit kennenzulernen. Auch dort gab es unheimlich viel Zerstörung, unglaubliche Brutalität vor allem durch russische Besatzer sowie Mangel und Einschränkungen, von denen ich hier in Deutschland nicht viel gehört hat.

    Alles in allem hat mir die Autorin Katharina Schöndorfer eine anschauliche österreichische Gesellschaftsstudie präsentiert, in der nicht nur Lotte, sondern auch die Nebencharaktere wie Frau Schwarz, ihre Kellner, Gisi und viele andere eine Stimme und ein Gesicht bekamen. Ich vergebe gerne 4,5 von 5 Lesesternen und empfehle das Buch besonders den geschichtsinteressierten Lesern, die auch mal andere Kriegsschauplätze und ihre Geschichte kennenlernen möchten.

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