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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike G., 20.10.2017 bei bewertet

    Kornkreise am Passader See, Hanna Hemlokks Heimat, sorgen dafür, dass Ruhe und Beschaulichkeit vorbei sind! In Scharen tummeln sich hier jetzt Esoteriker jedweder Couleur und Neugierige, um nach Außerirdischen oder übersinnlichen Kraftquellen zu suchen, obwohl sich Hanna fast sicher ist, dass sich jemand aus dem Dorf einen Spaß erlaubt hat oder dass der Tourismusverein das Geschäft beleben möchte. Vielleicht aber gibt es auch eine natürliche Erklärung, denn die Rehe sind gerade in der Brunft...
    Und als wäre das nicht genug, um Hannas Frieden zu stören, wird sie mit zwei Fällen beauftragt, deren Nachforschungen sich reichlich skurril gestalten: zum einen bittet sie eine Frau Schmale, den vermeintlichen Unfalltod ihres Mannes beim Joggen zu untersuchen, zum anderen erscheinen Freund Johannes und zwei Kornkreisjünger, die Juliane, eine der Ihren und selbsternanntes Engelmedium vermissen. Hanna, die sich zu allem Überfluss noch einer Stalkerin erwehren muss, hat plötzlich alle Hände voll zu tun...

    Hanna Hemlokk, hauptberuflich Schreiberin von Herz-Schmerz-Geschichten für Frauenzeitschriften und nebenberuflich Ermittlerin, dürfte einigen Lesern schon eine alte Bekannte sein.
    "Buttgeflüster" ist nämlich bereits der siebte Roman, dessen Protagonistin sie ist.

    Als Küsten-Krimi bezeichnet die Autorin ihre Geschichte - und ja, Hanna hat immer auch einige Kriminalfälle zu lösen, aber im Mittelpunkt stehen doch immer eher das private und soziale Leben der Hauptperson und die vielen Verflechtungen, die zwischen ihr und ihren Mitmenschen bestehen.
    Das ist auch so in "Buttgeflüster", dessen Titel auf ein spezielles Fischgericht zurückgeht, das auch hier im Roman kredenzt wird.
    Die beiden Fälle, die Hanna zu lösen hat, sind außerordentlich verwirrend und die Auflösung ist mehr als mühsam und letztendlich auch einigermaßen absurd.

    Als Krimi empfinde ich den Roman nur als mittelspannend, entschieden zu langatmig und leider wenig interessant, was aber mit dem gewählten Thema zu tun haben mag.
    Und wäre da nicht der ständig präsente Wortwitz, mit dem Ute Haese ihre Figuren ausstattet und der für das Fehlen einer zündenden Handlung ein wenig entschädigt, gäbe es nicht das mehr als ungewöhnliche und turbulente Privatleben der Ermittlerin und ihre Empfindungen, an denen uns die Autorin teilhaben lässt, dann müsste ich diesen Roman als langweilig und viel zu lang, zu ausführlich bezeichnen. Allzu oft verliert er sich stark in Nebensächlichkeiten und immerwährenden Spötteleien über die Schar der Esoteriker, der Engelmedien und gewisser unerträglicher Chauvinisten.

    Unter den zahlreichen Handlungssträngen ragt für mich einzig derjenige heraus, der der Stalkerin gehört, derer sich Hanna erwehrt, vor der sie auf der Flucht ist und wegen der sie sich gezwungen sieht, auf Schleichwegen ihr Haus zu verlassen. Hier zeigt sie ganz gewiss paranoide Züge, zumal die Stalkerin sich letztend als völlig ungefährlich herausstellt.
    Amüsant zu lesen war das gewiss. Und ein netter Einfall war es obendrein - und rettete für mich den Krimi ein wenig, mit dem ich ansonsten eher weniger anzufangen weiß. Dennoch wird er selbstverständlich seine Freunde finden...

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 07.10.2017

    „...Tja, immer nur platt wie eine Flunder am Strand zu liegen, um trotz aller Warnungen der Hautärzte so richtig schön broilermäßig braun zu werden, und dabei die lieben Kleinen mit einem Auge beim Quallenvergraben zu beaufsichtigen, haut schließlich eventmäßig auf die Dauer niemanden so richtig vom Hocker...“

    Hanna Hemlokk ist genervt. Die Kornkreise auf Fridjof Plattmanns Weizenfeld ziehen Scharen von Touristen an. Hinzu kommt, dass sie schon den ganzen Sommer von einer Frau gestalkt wird, die sich als Möchtegern-Schriftstellerin sieht.
    Dann erscheint eine Frau bei Hanna und bittet sie um ihre Hilfe. Ihr Mann Reinhold Schmale ist angeblich bei einem Unfall ums Leben gekommen. Er ist die Steilküste herabgestürzt. Seine Frau glaubt nicht an einem Unfall.
    Kurze Zeit später hat Hanna ein zweites Problem zu lösen. Ihr Freund Johannes wird von der esoterischen Gemeinde geschnitten. Deshalb wurden ihm schon seine Aufträge als Tischler gekündigt. Er soll am Verschwinden von Juliane Schott Schuld sein, weil eine gewisse Klara diese Botschaft empfangen hat.
    Die Autorin hat erneut einen fesselnden und humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Sie wird von Hanna selbst erzählt.
    Dass Hanna, die mit beiden Füßen fest im Leben steht, gerade in der Esoterikszene ermitteln muss, birgt schon eine Spur Ironie in sich. Doch auch der Tote Reinhold Schmale ist eher nicht ihr Fall. Dass er ein Zahlenmensch ist, mag ja noch gehen, seine Pedanterie, sein übersteigertes Selbstbewusstsein und seine Menschenverachtung machen ihn nicht gerade sympathisch. Dadurch hat er sich allerdings eine ganze Reihe von Feinden gemacht, die Hanna nun konsequent unter die Lupe nimmt. Im esoterischen Zirkel dagegen ist die Ermittlung eher schwierig, weil die Befragten in ihren eigenen Sphären leben. Ein gewisser St. Germain, der allerdings schon lange tot ist, kommt trotzdem stets wieder zur Sprache.
    Die Geschichte lässt sich angenehm lesen. Einen kleinen Einblick in Hannas deutliche Sprache mit der gewissen Prise Sarkasmus zeigt das obige Zitat. Es bezieht sich auf die neue Situation durch die Kornkreise. Wie die allerdings zustande gekommen sind, darüber hat Hanna logischerweise ihre ganz eigene handfeste Meinung.
    Besonders beeindruckend ist Hannas Verhörtaktik. Meist kommt sie sehr schnell zum Punkt und lässt dem Gegenüber nicht viel Zeit für Ausflüchte. Bloß bei den Esoterikern funktioniert das nicht. Bei deren Gefasel wird man als Leser gleichzeitig zum Lachen und Kopfschütteln animiert. Dass in diesen Kreisen aber auch ein gesundes Konkurrenzdenken funktioniert, hätte ich nicht für möglich gehalten.
    Nebenbei hat Hanna einige private Probleme am Hals. Als sich zwei Käufer für ihre Schildkröten melden, wird klar, dass die von Tierhaltung null Ahnung haben. Auch Hannas Mutter und ihre Freundin Marga haben im Eifer für den Schutz der Natur und der Meere ihre Finanzen überschätzt. Glücklicherweise normalisiert sich Hannas Beziehung zu Harry wieder. Das kommt vor allem dessen Neffen Daniel zugute, der den Erziehungsversuchen seines Onkels nicht viel abgewinnen kann.
    Es gibt im Buch viele kleine Szenen, die Anlass zum Schmunzeln bieten.
    Immer wieder klingt der lokale Aspekt der Geschichte durch. Zum einen werden Land und Leute gut beschrieben, zum zweiten erhalte ich einen Einblick in die nordische Küche und zum dritten gibt es ab und an den örtlichen Dialekt. Sehr gut gefällt mir, dass bei Hannas Schilderung in jeder Zeile zu spüren ist, wie sie das Flair ihrer Heimat liebt.
    Der Krimi hat mich ausgezeichnet unterhalten. Neben der spannenden Handlung, Hannas unwiderstehlichen Schriftstil haben dazu auch die im Text geschickt integrierten Wissensbröckchen beigetragen. Zum Abschluss darf Hanna nochmals zu Wort kommen:
    „...Nur weil man etwas pausenlos wiederholt, wird es auch nicht wahrer, sondern rückt höchstens bei der Google-Suche weiter nach oben. Obwohl das für viele ja leider gleichbedeutend ist...“

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 12.10.2017

    Klapptext:
    Nie war eine Mördersuche so skurill, witzig und spannend wie in Hanna Hemlokks neuestem Fall.
    So etwas gab es noch nie am friedlichen Passader See: mysteriöse Kornkreise, ein toter Graf, Stimmen aus dem Jenseits, ein Mord ohne Leiche – und ein Unsympath, der sich beim Joggen das Genick bricht. Private Eye Hanna Hemlokk hat mal wieder alle Hände voll zu tun.

    Dies ist der 7.Teil einer Krimireihe mit Ermittlerin Hanna.Er kann aber auch ohne Vorkenntnisse der Vorgänger gelesen werden.Ich kenne schon einige Bücher aus dieser Reihe und hatte deshalb große Erwartungen.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.
    Der Schreibstil ist leicht und flüssig.Man kommt mit dem Lesen sehr gut voran.Die Seiten fliegen nur so dahin.Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.Dazu haben auch die kurzen Kapitel beigetragen.
    Die Protoganisten wurden wieder sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Besonders Hanna fand ich wieder sehr sympatisch und habe sie gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch Harry,Daniel und die anderen Personen fand ich sehr interessant.Natürlich fand ich auch die Schildkröten und die Kuh Silvia ganz liebreizend und nett.Diesmal hatte es Hanna gleich mit zwei Fällen zu tun.Ich habe Sie bei Ihren Ermittlungen begleitet.Dabei erlebte ich viel Spannendes und Interessantes.Es gab immer wieder unvorhersehbare Ereignisse und Wendungen.Viele Szenen wurden sehr detailliert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Ich habe mit gefiebert ,mit ermittelt und mit gefühlt.Aber auch der Humor kommt auf keinen Fall zu kurz.So habe ich mich bei vielen Situationen köstlich amüsiert und geschmunzelt.Durch die faszinierende und fesselnde Erzählweise der Autorin wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Gerade die Mischung aus Spannung,Dramatik und Humor hat mich einfach beeindruckt und macht diesen Krimi so lesenswert.Auch versteht es die Autorin uns die Küstenlandschaft und die Region nahe zu bringen.Die vielen Schauplätze wurden sehr ansprechend und bildhaft beschrieben.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles selbst mit zu erleben.Ich wurde auch immer wieder auf eine falsche Spur geführt,was den Täter anbelangt.Und so habe ich bis zum Ende mit gerätselt wer es denn nun sein könnte.Deshalb blieb es immer sehr interessant und es kam nie Langeweile auf.Ich habe schon lange nicht mehr einen so unterhaltsamen ,spannenden aber auch humorvollen Krimi gelesen.Auch das Cover finde ich faszinierend und wunderschön.Für mich rundet es das geniale Werk ab.Ich bin einfach nur begeistert von dieser Lektüre und vergebe volle 5 Sterne .Natürlich freue ich mich schon jetzt auf eine weitere Folge.

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  • 5 Sterne

    Gaby2707, 07.10.2017

    Hanna the Private Eye Hemlokk, ihres Zeichens Privatdetektivin und unter ihrem Pseudonym Vivian LaRoche als Schriftstelerin tätig, ist stark angenervt. Zum einen von den Massen von Esoterikjüngern, die täglich die Straße durch den kleinen Ort Bokau verstopfen um zu den geometrischen Kreisen im Weizenfeld von Bauer Fritjof Plattmann zu gelangen. Andererseits von ihrer Stalkerin, einer Tierärztin, die meint sich auch in literarischen Ergüssen ausdrücken zu müssen und dauernd ihre Rat will. Dann bittet sie ihr Freund Johannes von Betendorp, Tischler und Besitzer vom Herrenhaus Hollbakken, eine junge Esoterikerin zu suchen. Juliane Schott ist seit einigen Tagen verschwunden und man macht ihn dafür verantwortlich. Dann taucht noch die Witwe Bettina Schmale auf, deren Mann an der Steilküste bei Stein beim täglichen Joggen abgestürtzt ist und sich das Genick gebrochen hat. Dieser Auftrag spült wenigstens mal wieder etwas Geld in die derzeit knappe Kasse.
    Dies sind für mich die erste beiden Fälle, die ich zusammen mit Hanna Hemlokk zu lösen versuche. Ich bin mit ihr in der wunderschönen Landschaft rund um den Passader See und an der Ostsee unterwegs. Lerne Eckernförde kurz kennen, schnuppere die salzige Luft an der Steilküste bei Stein und bin sogar auf einem Ausflug nach Schweden auf der Fähre mit dabei. Durch die Beschreibungen von Land und Leuten war ich schnell im Geschehen drin. Durch Hanna und ihre Ermittlungen erfahre ich so einiges über hochtoxische Kondensstreifen am Himmel, über Engelmedien, über Strichcodes, die unbedingt mit Entstötstiften behandelt werden müssen, über den Grafen von St. Germain und über ein Projekt, an dem sich ihre Mutter Traute beteiligen will: Crowdfunding zur Rettung der Meere vor Übermüllung.
    Ich habe mitgerätselt, mitgefiebert, gelacht über den manchmal bissigen, manchmal urkomischen Humor und über gewöhnungsbedürftige Methoden zur Beschaffung von Beweismitteln. Wenn Hanna Hunger hatte und gekocht hat, ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Ich habe mich mit den Tieren in Hannas Leben angefreundet, den Schildis und Kuh Silvia; mit ihren Freunden Lulu und Vic, mit Harry und Daniel und den vielen Bekannten, die die Frau sonst noch so hat. Und Hanna selbst hat sich ganz leise in mein Herz geschlichen. Ihre herzliche, liebevolle Art, ihr manchmal freches Mundwerk, ihr so ganz eigener Humor – ich mag sie richtig gern.
    Zwei total unterschiedliche Fälle für die Privatdetektivin Hanna Hemlokk, eine wunderschöne Landschaft an der Ostsee und viele skuriele Persönlichkeiten haben mir ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden beschert. Davon will ich mehr!

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  • 5 Sterne

    Gaby H., 07.10.2017 bei bewertet

    Hanna the Private Eye Hemlokk, ihres Zeichens Privatdetektivin und unter ihrem Pseudonym Vivian LaRoche als Schriftstelerin tätig, ist stark angenervt. Zum einen von den Massen von Esoterikjüngern, die täglich die Straße durch den kleinen Ort Bokau verstopfen um zu den geometrischen Kreisen im Weizenfeld von Bauer Fritjof Plattmann zu gelangen. Andererseits von ihrer Stalkerin, einer Tierärztin, die meint sich auch in literarischen Ergüssen ausdrücken zu müssen und dauernd ihre Rat will. Dann bittet sie ihr Freund Johannes von Betendorp, Tischler und Besitzer vom Herrenhaus Hollbakken, eine junge Esoterikerin zu suchen. Juliane Schott ist seit einigen Tagen verschwunden und man macht ihn dafür verantwortlich. Dann taucht noch die Witwe Bettina Schmale auf, deren Mann an der Steilküste bei Stein beim täglichen Joggen abgestürtzt ist und sich das Genick gebrochen hat. Dieser Auftrag spült wenigstens mal wieder etwas Geld in die derzeit knappe Kasse.
    Dies sind für mich die erste beiden Fälle, die ich zusammen mit Hanna Hemlokk zu lösen versuche. Ich bin mit ihr in der wunderschönen Landschaft rund um den Passader See und an der Ostsee unterwegs. Lerne Eckernförde kurz kennen, schnuppere die salzige Luft an der Steilküste bei Stein und bin sogar auf einem Ausflug nach Schweden auf der Fähre mit dabei. Durch die Beschreibungen von Land und Leuten war ich schnell im Geschehen drin. Durch Hanna und ihre Ermittlungen erfahre ich so einiges über hochtoxische Kondensstreifen am Himmel, über Engelmedien, über Strichcodes, die unbedingt mit Entstötstiften behandelt werden müssen, über den Grafen von St. Germain und über ein Projekt, an dem sich ihre Mutter Traute beteiligen will: Crowdfunding zur Rettung der Meere vor Übermüllung.
    Ich habe mitgerätselt, mitgefiebert, gelacht über den manchmal bissigen, manchmal urkomischen Humor und über gewöhnungsbedürftige Methoden zur Beschaffung von Beweismitteln. Wenn Hanna Hunger hatte und gekocht hat, ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Ich habe mich mit den Tieren in Hannas Leben angefreundet, den Schildis und Kuh Silvia; mit ihren Freunden Lulu und Vic, mit Harry und Daniel und den vielen Bekannten, die die Frau sonst noch so hat. Und Hanna selbst hat sich ganz leise in mein Herz geschlichen. Ihre herzliche, liebevolle Art, ihr manchmal freches Mundwerk, ihr so ganz eigener Humor – ich mag sie richtig gern.
    Zwei total unterschiedliche Fälle für die Privatdetektivin Hanna Hemlokk, eine wunderschöne Landschaft an der Ostsee und viele skuriele Persönlichkeiten haben mir ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden beschert. Davon will ich mehr!

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  • 5 Sterne

    angeliques.leseecke, 25.11.2017

    spannender und humorvoller Küstenkrimi aus Schleswig-Holstein

    *Inhalt*
    Bokau, Schleswig-Holstein:
    Private Eye Hanna Hemlokk muss sich gleich um zwei Fälle kümmern. Eine Witwe bittet sie den Tod ihres Mannes zu untersuchen, die Polizei geht von einem Unfall aus. und tatsächlich, je mehr Hanna über ihn erfährt, desto unsympathischer wird er. Ein Mord scheint nicht auszuschließen zu sein.
    In ihrem zweiten Fall bekommt es Hanna mit Esoteriker und Kornkreise zu tun. Ihr Freund Johannes wird verdächtigt, schuld am Verschwinden des Engelsmediums Johanna zu sein.
    Und dann muss sich Hanna auch noch um ihre Stalkerin kümmern. Also langweilig wird es nie bei Hanna an der Ostsee.

    *Meine Meinung*
    "Buttgeflüster" von Ute Haese ist bereits der 7. Band rund um Private Eye Hanna Hemlokk, aber mein erstes. Der Einstieg ins Buch ist mir gut gelungen. Der humorvolle aber auch fesselnde Schreibstil der Autorin hat mich gefangen genommen. Die Beschreibungen der Landschaften sind authentisch,
    und auch wenn ich die Umgebung des Passader Sees nicht ganz so gut kenne, ist ein Wiedererkennungswert da. Ich liebe Krimis, die am Wasser spielen und hier bin ich voll auf meine Kosten gekommen.

    Die Charaktere sind mit viel Liebe ins Leben gerufen worden. Hanna muss man einfach mögen, ich mag ihren Wortwitz und ihre Zwiegespräche mit ihrem zweiten Ego, der Schmonzette Vivian LaRoche. Und auch alle anderen Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und schnell kristallisiert es sich aus, wen ich mag und wen nicht.

    Hier geht es nicht nur im den reinen Kriminalfall, sondern auch um das Privatleben von Hanna. Die Mischung ist richtig gut gelungen.

    *Fazit*
    Wer humorvolle, teilweise skurrile und spannende Krimis mag, sollte diesen unbedingt lesen. Lokalkolorit wird hier großgeschrieben. Von mir gibt es 5 Sterne und die die Vorfreude auf die Vorgängerbände, zwei sind schon bei mir eingezogen.

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  • 3 Sterne

    Ulrike G., 20.10.2017

    Kornkreise am Passader See, Hanna Hemlokks Heimat, sorgen dafür, dass Ruhe und Beschaulichkeit vorbei sind! In Scharen tummeln sich hier jetzt Esoteriker jedweder Couleur und Neugierige, um nach Außerirdischen oder übersinnlichen Kraftquellen zu suchen, obwohl sich Hanna fast sicher ist, dass sich jemand aus dem Dorf einen Spaß erlaubt hat oder dass der Tourismusverein das Geschäft beleben möchte. Vielleicht aber gibt es auch eine natürliche Erklärung, denn die Rehe sind gerade in der Brunft...
    Und als wäre das nicht genug, um Hannas Frieden zu stören, wird sie mit zwei Fällen beauftragt, deren Nachforschungen sich reichlich skurril gestalten: zum einen bittet sie eine Frau Schmale, den vermeintlichen Unfalltod ihres Mannes beim Joggen zu untersuchen, zum anderen erscheinen Freund Johannes und zwei Kornkreisjünger, die Juliane, eine der Ihren und selbsternanntes Engelmedium vermissen. Hanna, die sich zu allem Überfluss noch einer Stalkerin erwehren muss, hat plötzlich alle Hände voll zu tun...

    Hanna Hemlokk, hauptberuflich Schreiberin von Herz-Schmerz-Geschichten für Frauenzeitschriften und nebenberuflich Ermittlerin, dürfte einigen Lesern schon eine alte Bekannte sein.
    "Buttgeflüster" ist nämlich bereits der siebte Roman, dessen Protagonistin sie ist.

    Als Küsten-Krimi bezeichnet die Autorin ihre Geschichte - und ja, Hanna hat immer auch einige Kriminalfälle zu lösen, aber im Mittelpunkt stehen doch immer eher das private und soziale Leben der Hauptperson und die vielen Verflechtungen, die zwischen ihr und ihren Mitmenschen bestehen.
    Das ist auch so in "Buttgeflüster", dessen Titel auf ein spezielles Fischgericht zurückgeht, das auch hier im Roman kredenzt wird.
    Die beiden Fälle, die Hanna zu lösen hat, sind außerordentlich verwirrend und die Auflösung ist mehr als mühsam und letztendlich auch einigermaßen absurd.

    Als Krimi empfinde ich den Roman nur als mittelspannend, entschieden zu langatmig und leider wenig interessant, was aber mit dem gewählten Thema zu tun haben mag.
    Und wäre da nicht der ständig präsente Wortwitz, mit dem Ute Haese ihre Figuren ausstattet und der für das Fehlen einer zündenden Handlung ein wenig entschädigt, gäbe es nicht das mehr als ungewöhnliche und turbulente Privatleben der Ermittlerin und ihre Empfindungen, an denen uns die Autorin teilhaben lässt, dann müsste ich diesen Roman als langweilig und viel zu lang, zu ausführlich bezeichnen. Allzu oft verliert er sich stark in Nebensächlichkeiten und immerwährenden Spötteleien über die Schar der Esoteriker, der Engelmedien und gewisser unerträglicher Chauvinisten.

    Unter den zahlreichen Handlungssträngen ragt für mich einzig derjenige heraus, der der Stalkerin gehört, derer sich Hanna erwehrt, vor der sie auf der Flucht ist und wegen der sie sich gezwungen sieht, auf Schleichwegen ihr Haus zu verlassen. Hier zeigt sie ganz gewiss paranoide Züge, zumal die Stalkerin sich letztend als völlig ungefährlich herausstellt.
    Amüsant zu lesen war das gewiss. Und ein netter Einfall war es obendrein - und rettete für mich den Krimi ein wenig, mit dem ich ansonsten eher weniger anzufangen weiß. Dennoch wird er selbstverständlich seine Freunde finden...

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 04.10.2017

    ein Giftzwerg auf dem Fitness- und zahlreiche Spinner auf dem Esotrip
    Ich liebe den skurril, bissig, witzigen Schreibstil von Ute Haese und bin bisher von ihr immer großartig unterhalten worden. Von ihrer Reihe um Privat Eye Hanna Helmlokk bin ich Fan von Anfang an und ich habe mich deshalb riesig auf den neuen Fall gefreut und ich wurde sicher nicht enttäuscht.


    Statt „just gelandeten Außerirdischen, dem wiederauferstandenen Mr. Spock oder übersinnlichen Kraftquellen“ ist der neue Besuchermagnet in Borkau eher dem Tourismusverein, dem Bauer mit seinem schrägen Humor oder einem brünftigen Rehbock zu verdanken. Aber erklär das mal den Eso-Heinis, Geistwesen, Medien und sonstigen Gestalten, die täglich zum Kornkreis pilgern und auf dem Weg dorthin Einheimischen, wie Hanna, die letzten Cremeschnittchen beim Bäcker vor der Nase wegschnappen. Hannas Laune ist verständlicherweise mehr als schlecht und dass ihr Kumpel Johannes bei den Heinis auch noch in schlechtes Licht geraten ist, weil eine der schrägen Damen anscheinend beim Channeln, so einem Geisterhokuspokus, gesehen haben will, dass er etwas mit dem Verschwinden von Juliane zu tun hat, verbessert diese Laune natürlich auch nicht. Sie muss Johannes helfen, ganz klar und sich auf die Suche nach dieser Juliane machen. Aber das füllt den Geldbeutel nicht und da Vivian, der Teil von ihr, unter deren Pseudonym sie sich als Schmalzheimer Autorin ihre Brötchen verdient, gerade unter einer Schreibblockade leidet, ist sie mehr als froh, dass sie von Bettina Schmale den Auftrag erhält, den angeblichen Unfall ihres Göttergatten beim Joggen genauer unter die Lupe zu nehmen. Einmal wieder alle Hände voll zu tun für das Private Eye Hanna Hemmlokk.


    Als Leser begleitet man Hanna bei ihren Ermittlungen in beiden Fällen, also sowohl bei dem vermissten Engelmedium, als auch beim toten Reinhold Schmale, ein Ekel, da ist Unsympath gar kein Ausdruck, wie sich schnell herausstellt. Es gibt hier wie da mehr als genug Ungereimtheiten, Verdächtige und Möglichkeiten, sodass ich viel am Grübeln und Kombinieren war. Eine Auflösung haben mir erst die letzten Seiten gebracht, zumindest in einem Fall, und ich lag komplett daneben mit meinem Verdacht. Da hat mich die Autorin wirklich gelungen an der Nase herumgeführt, aber so soll Krimi ja auch sein.


    Bei der Suche nach Juliane muss sich Hanna zwischen angeblich „hochtoxischen Kondensstreifen, brandgefährlichen Strichcodes und geheimnisvollen Zackentätowierungen“ unter die Eso Anhänger , allesamt sehr skurrile Gestalten, mischen und dabei etliche Nerven lassen, was beim Leser natürlich für Lachtränen sorgt, zumindest bei solchen, die von Channeln, gefährlichen Schwingungen und dem guten Draht zu Verstorbenen ebenso wenig halten wie ich. Gut gefallen mir auch die kleinen Spitzen auf gesellschaftliche Probleme, die sich zwischen den beiden Fällen tummeln. Übertriebene Veröffentlichung von privaten Dingen im Internet, „Hey, ich sitze gerade für einen Stinker auf dem Klo, wie geht`s denn so?“, anonymes Hetzen im Netz oder auch der zunehmende Plastikmüll in den Weltmeeren werden hier aufs Tapet gebracht. Ein klein wenig Privatleben ist auch dabei und ich hatte mit der Mischung perfekte Unterhaltung.


    Küstenkrimi - diesen Untertitel trägt „Buttgeflüster“ durch ausgezeichnetes Regionalkolorit mehr als verdient. Es weht salzige Luft, man geht am Ufer spazieren, man darf nach Schweden mit der Fähre oder auch Ausflüge nach Eckernförde unternehmen, laut Hanna „klein, überschaubar „einfach knuffig“. Da kommt Urlaubslaune auf. Es tummeln sich ab und an typisch Norddeutsche Begriffe, es gibt interessante Infos zu den Orten in der Umgebung, wie z.B. das der Name von Eckernförde eigentlich Eichhörnchenbucht bedeutet und es wird gut gegessen, da es Hanna immer schmeckt. Leckerer Dorsch, Pizza mit allerlei frischem Meeresgetier, da ist mir beim Lesen nicht nur einmal der Mund wässrig geworden.


    Ich lache gerne und deshalb liebe ich den Schreibstil der Autorin so sehr. Ganz genau meine Art von Humor, ein herrlich spitzer Kommentar jagt den nächsten bitterbösen Spruch und schräge Szenen gibt es ebenfalls mehr als genug. Wenn ich nur daran denke, wie ein Harry die Gebrauchsanweisung für den Herd für Hannas Stalkerin neu interpretiert oder Hanna ihre Socken, in Ermangelung einer weiteren Plastiktüte mit Schweinemist gefüllt, zur Beweissicherung in der Hosentasche versteckt, muss ich jetzt noch lachen. Bitterböse Kommentare wie ein „Ganz im Gegensatz zu deiner Mutter. Die hat nämlich Mumm. Der muss jedoch bei dir irgendwo auf dem Weg von der Gebärmutter zur Wiege verdunstet sein.“, muss sich eine Hanna da schon mal von einer verärgerten Marga anhören und auch sie selbst hat einiges in petto. Super gut sind auch die unzähligen Kleinigkeiten, die das Lesen zum Lachmuskeltraining machen, da furzt eben immer wieder Mal Dackel Seppl bei einer Zeugenbefragung unter dem Tisch dazwischen. Auch die ausgefallenen und bildhaften Beschreibungen gefallen mir sehr gut. „Ihre Mundwinkel verzogen sich. Es hätte ein Lächeln sein können, wenn sie sich mehr Mühe gegeben hätte.“, oder „so sachlich angeschaut, als sei ich ein Insekt, dem er zu Experimentalzwecken die Flügel ausreißen musste.“, sind nur zwei Beispiele dafür.


    Hanna und die Stammbesetzung sind mir ja eh schon längst ans Herz gewachsen und für mich war es wie ein Wiedersehen mit alten liebgewonnenen Bekannten. Hanna hat schon alleine wegen ihrer Tierliebe, da geht es Schildkröten so richtig gut und es wird auch stets der Rat von Kuh Silvia auf der Weide nebenan eingeholt, einen dicken Stein im Brett bei mir. Sie ist super hilfsbereit, vielleicht schon fast ein bisschen zu gut für die Welt, was ihre Stalkerin bitter ausnützt und hat das Herz ebenso wie ihre (Verzeihung) Schnauze ganz genau richtig platziert. Froh bin ich, dass die schlechten Schwingungen zwischen ihr und Freund Harry, der tatsächlich nervig sein kann als Oberonkel, seit er sich um Daniel angenommen hat, aus der Welt geschafft werden können. Auch die Nebendarsteller sind wie immer originell zusammengestellt und grandios gezeichnet. Marga sorgt so z.B. mithilfe von Hannas Mutter Traute wie immer für Umweltaktionen, die eine Nummer zu groß bzw. zu klein sind, je nachdem was man unter die Lupe nimmt. Bei den Eso Heinis ist mit einer Vik und einer Lulu so gar nicht zu spaßen, vor allem wenn man negative Energien in sich hat und, von dem Grüppchen von Verfechtern waagrechter Barcode Striche möchte ich in echt nicht in eine Diskussion geraten.

    Alles in allem wieder einmal super gute Unterhaltung, ein genialer Ausflug an die Küste, perfektes Lachmuskeltraining und ein spannender Fall der von Privat Eye Hanna Hemlokk, die man einfach gern haben muss, perfekt gelöst wird. Absolute Leseempfehlung

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