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  • 3 Sterne

    24 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johanna M., 04.03.2019

    Als eBook bewertet

    Klappentext:

    Wiesbaden, 1945. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, und das Café Engel - einst Treffpunkt schillernder Persönlichkeiten - blieb wie durch ein Wunder verschont. Als Hilde Koch und ihre Mutter Else das Café wiedereröffnen, trüben schon bald erste Konflikte den jungen Frieden. Durch die Ankunft der schönen Luisa, die sich als geflüchtete Cousine aus Ostpreußen vorstellt, fühlt Hilde sich zurückgesetzt. Zwischen den ungleichen Cousinen wächst eine Rivalität, die die Atmosphäre im Café zu vergiften droht. Bis beide Frauen begreifen, dass sie etwas gemeinsam haben: ein Geheimnis aus Kriegszeiten, das sie bis heute fürchten ...

    Cover:

    Ich finde das Cover ist sehr schön, die Gestaltung der Farben und die Häuser und natürlich zu guter Letzt die Person darauf. Es passt für mich auch gut zur Geschichte.

    Schreibstil:

    Der Schreibstil war etwas unruhig, es gab ständig einen Wechsel der Perspektive, was die ganze Sache etwas verwirrend gemacht hat. Ich hätte mir gewünscht, dass man bestimmt Randfiguren nicht so hervor gehoben hätte, dann wäre der Schreibstil klarer gewesen. Aber trotzdem konnte sich gut die Spannung aufbauen und an sich war der Schreibstil gut.

    Inhalt:

    Ich bin genau wie viele anderen, der Meinung man hätte sich mehr auf einen Handlungsstrang konzentrieren müssen. Die Geschichte nimmt immer nie so richtig Fahrt auf und dann ist man schon wieder im nächsten Handlungsstrang, dass war etwas anstrengend und ich konnte die Abschnitte oft nicht in einem Rutsch lesen.
    Die Story an sich finde ich sehr spannend, es war auch toll was man noch mal für einen Einblick in die damalige Zeit bekommen hat.
    Das Ende war auch mir zu Happy Ending, es wirkte nicht so realistisch und auch die Wendung von einigen Charakteren war erzungen und nicht nachvollziehbar.
    Das war der erste Band einer Trilogie und ich würde gerne wissen wie es weitergeht, ich muss nur sagen, ich weiß nicht ob ich es weiterlesen möchte. Ich empfand das Lesen teilweise als anstrengend.

    Fazit:

    Das Buch ist gut, die Story war auch gut gewählt und es war auch sehr interessant nur die Umsetzung war ein wenig über das Ziel hinaus. Ich denke man hätte sich besser auf nur zwei bis drei Charaktere konzentrieren sollen und dann wäre es strukturiert geworden.

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  • 3 Sterne

    36 von 56 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 09.03.2019

    Als Buch bewertet

    Das Café Engel ist seit langem der Stolz von Ehepaar Heinz und Else Koch nebst Tochter Hilde, wo sich viele Künstler, aber auch hochrangige Politiker schon 1935 die Klinke in die Hand geben, liegt es doch genau in Reichweite der Oper und Theater. Während dessen wächst Luisa auf dem ostpreußischen Gut Tiplitz auf. Ihr Vater ist zwar der Gutsherr, doch ihr Mutter ist keine angemessene Partie, weshalb die beiden nicht heiraten können. Als der Gutsherr stirbt, werden Luisa und ihre Mutter vom Gut gejagt und bauen sich ein neues Leben in Stettin auf. Als 1945 kurz vor Kriegsende die Russen im Anmarsch sind, machen sich Luisa und ihre Mutter auf den Weg nach Wiesbaden, wo sie hoffen, bei Onkel Heinz Koch unterkommen zu können. Heinz selbst ist inzwischen in Kriegsgefangenschaft, doch das Café Engel hat den Krieg ohne große Blessuren überlebt und Hilfe und ihre Mutter Else müssen kräftig in die Hände spucken, um es nun nach Kriegsende wieder zum Laufen zu bringen. Als Luise auf einmal in Wiesbaden vor der Tür des Café Engel steht, geht Hilde ihr gegenüber sofort auf Distanz, sieht sie in ihr doch eine Rivalin. Allerdings wissen beide noch nicht, welches Geheimnis sie miteinander verbindet…

    Marie Lamballe hat mit ihrem Buch „Café Engel – Eine neue Zeit“ den ersten Band ihrer Café-Engel-Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten, der Leser muss sich durch den ausführlichen Erzählstil etwas in Geduld üben, bis er richtig in die Handlung eintauchen kann. Durch die vielen wechselnden Perspektiven erhält der Leser Einblick in das Leben und die Gefühlswelt von Hilde als auch in Luisas Welt und die manch anderer. Obwohl es Krieg ist, unterscheidet sich das Leben der beiden Frauen sehr voneinander. Diese Unterschiede sowie die Kriegszeiten und die damit verbundenen Erlebnisse werden von der Autorin sehr gut geschildert. Der historische Hintergrund ist gut recherchiert und mit der Geschichte verwoben. Auch wenn Lamballe gut und detailverliebt erzählen kann, so plätschert die Handlung leider sehr vor sich hin, bis die beiden Frauen zum ersten Mal aufeinander treffen. Sicherlich ist es wichtig, die vorher stattfindenden Erlebnisse zu schildern, bis es so weit ist, allerdings wäre es etwas straffer besser gewesen, die Erwartungen des Lesers werden bei weitem nicht erfüllt in Bezug auf die Geschichte, die eigentlich Dreh und Angelpunkt ist.

    Die Charaktere sind unterschiedlich ausgestaltet und in Szene gesetzt. Allerdings wirken sie alle irgendwie unnahbar, es fehlt ihnen an Wärme und Ausstrahlung, so dass der Leser sie aus der Distanz beobachtet, anstatt sich ihnen nahe zu fühlen und mit ihnen zu fiebern. Heinz Koch ist ein Träumer, der sich im Glanz der Künstler sonnt, die in sein Café kommen. Hilde sowie ihre Mutter Else sind tatkräftig und mutig, sie scheuen keine harte Arbeit, um sich ihr Auskommen zu sichern. Luise ist trotz ihres eher ruhigen Wesens ebenfalls eine starke Persönlichkeit, die so einiges durchmachen muss während ihrer Flucht. Julia ist eine Jüdin, die leider völlig beratungsresistent und naiv ist.

    „Café Engel – Eine neue Zeit“ ist der Auftakt zu einer Trilogie um Familiengeheimnisse, die während Kriegszeiten ihren Beginn hat. Das Buch wird zwar angenehm erzählt, doch die Handlung lässt leider zu wünschen übrig und kann die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Als Lückenfüller geht es, aber eine Sogwirkung sowie Spannung sind hier leider gar nicht vorhanden. Eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    12 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina L., 08.03.2019

    Als Buch bewertet

    Bewertung: 3 1/2 Sterne - hat noch Lift nach oben

    Zu Beginn des ersten Bandes dieser Trilogie lernen wir Hilde und Luise als Kinder im Jahr 1935 kennen. Hildes behütete Kindheit im Café Engel in Wiesbaden steht im Gegensatz zu Luises Leben, die auf Gut Tiplitz in Ostpreußen aufwächst. Sie ist die uneheliche Tochter des Gutsherren und wird nach dessen Tod gemeinsam mit ihrer Mutter vom Gutshof vertrieben. In Stettin bauen sie sich eine neue Existenz auf bis die Russen während des Krieges anrücken und beide wiederum Richtung Westen flüchten müssen. Bis Hilde und Luise aufeinander treffen sind zehn Jahre vergangen und 3/4 des Romans bereits gelesen - wieder einmal führt der Klappentext eines Romans den Leser in die Irre....!

    Kernpunkt dieser Geschichte ist das titelgebende Café Engel samt seinen Besitzern und Bewohnern. Es ist ein Künstlercafé, das gerne von Schauspielern, Mitarbeiter der Requisite und Musikern des gegenüberliegenden Theaters besucht wird. Inhaber Heinz Koch ist ein Kunstliebhaber und fördert den Besuch seiner Gäste. Während des Zweiten Weltkrieges muss das Café allerdings geschlosen werden. Als das Ende des Krieges in greifbare Nähe rückt, möchten Hilde und ihre Mutter das Cafè wiedereröffnen, während Vater Heinz, der noch zum Volkssturm eingezogen wurde, in Kriegsgefangenschaft gerät. Doch die Lebensmittelvorräte sind so gut wie aufgebraucht und die wenigsten Menschen haben das Geld, um sich in ein Café zu setzen. Doch so schnell gibt Hilde nicht auf....

    Der Roman spielt vorwiegend in der Nachkriegszeit und spart nicht mit Themen wie zerbombte Städte, Flucht und dem Leben unter den Besatzern. Die Menschen hungern und der Schwarzmarkt blüht. Im Café Engel begleiten wir nicht nur Hilde und ihre Mutter Elsa, sondern auch die Jüdin Julia, die im Hause Koch versteckt wurde, Jean-Jacques, einem französischen Zwangsarbeiter, dem die beiden Frauen zur Flucht verhelfen und wir lesen auch aus der Sicht von Heinz im Gefangenenlager. Dadurch gibt es viele Perspektivwechsel, die nicht bei allen Leserinnen der Leserunde bei der Lesejury gut ankamen. Ich fand diese allerdings gut gewählt und hatte keinerlei Probleme damit - im Gegenteil. Ich finde, dass man damit einen viel besseren Einblick in die Gedanken und in die Gefühlswelt der einzelnen Charaktere hatte. Leider trug der etwas irreführende Klappentext auch zu einigen Enttäuschungen in der Leserunde bei. Die angegebenen Differenzen von Hilde und Luise sind erst am Ende eingetroffen. Das groß angekündigte Geheimnis gab es nicht. Die beiden jungen Frauen waren auch nicht unbedingt die Hauptprotagonisten des Romans....
    Besonders beeindruckt hat mich der Abschnitt von Heinz im Gefangengenlager. Gut übermittelt wurden auch die Gefühle von Jean-Jacques, der sich in einer Zwickmühle befindet und dem ich sein Gefühlsregungen sehr gut verstehen konnte.
    Die Charaktere sind sehr facettenreich beschrieben. Leider wirken einige davon am Ende etwas unglaubwürdig, denn sie verändern sich dramatisch. Dieser Umschwung war mir zu drastisch, um glaubwürdig zu wirken. Das ist schade, denn im ersten Drittel mochte ich vorallem Hilde sehr, die mit viel Power, Einfallsreichtum und Mut an die Wiedereröfnung des Café herangeht.

    Die Handlungsorte sind realistisch und sehr bildhaft dargestellt. Ich hatte immer das Gefühl die wunderbare Atmosphäre des Café Engel zu spüren, litt mit Jean-Jacques in seiner französischen Heimat in den Weinbergen oder begleitete Luise auf ihrer aufregenden und leidvollen Flucht. Aber auch die Bombardierungen und die Skepsis gegenüber den neuen Besatzern, den Amerikanern, wird sehr überzeugend geschildert.

    Gut fand ich, dass es zum Ende hin keinen Cliffhanger gab, der zu viele Handlungsstränge offen lässt. Der Roman ist fast in sich abgeschlossen und kann auch gut als stand-alone gelesen werden. Ich mag es nämlich gar nicht, wenn zum Schluss vieles offen bleibt oder oft sogar mitten in der Geschichte abgebrochen wird. Das empfinde ich als Kaufzwang für den nächsten Band der Reihe bzw. als Veräppelung des Lesers.

    Ob ich den zweiten Teil lesen werde, kann ich noch nicht sagen. Es gibt so viele interessante Bücher zu diesem Thema, die gerade die Buchhandlungen nur so überschwemmen. Da es sich um mein momentanes Lieblingsgenre handelt, muss ich hier natürlich auch genau überlegen welche Bücher ich lesen werde...

    Schreibstil:
    Marie Lamballe hat ihre Geschichte rund um das Café Engel sehr detailreich und lebendig erzählt. Sie schreibt flüssig und leicht. Die Kapitel sind eher kurz gehalten.
    Durch den etwas unglaubwürdigen Wechsel einiger Charaktere zum Ende hin, konnte ich zu einigen Figuren keine richtige Beziehung aufbauen.

    Fazit:
    Ein Roman, der mich nicht ganz zufrieden zurücklässt und bei dem ich mir noch nicht sicher bin, ob ich den zweiten Teil lesen werde. Mit der Bewertung tu ich mir etwas schwer, denn mir hat die Geschichte insgesamt gut gefallen. Das Ende war mir allerdings zu sehr auf Happy End getrimmt und die überzogenen Charakterwechsel fand ich unglaubwürdig. Hingegen fand ich die vielen Perspektivwechsel interessant und aufschlussreich, sowie die atmosphärischen Beschreibungen gelungen. Ich vergebe 3 1/2 Sterne für diesen ersten Teil der Trilogie.

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  • 3 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 27.03.2019

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte ist interessant, aber der Stil hat mir nicht gut gefallen.
    Und: Es ist im Präsens geschrieben, das schmälerte mein Lesevergnügen erheblich.
    Das Buch hat häufiger Längen…. Speziell die Kapitel über die beiden Männer im Krieg und kurz danach waren mir zu lang und fesselten mich nicht.
    Außerdem ist mir das Aufeinandertreffen von Hilde und Luisa zu „spät“ – da es in der Inhaltsangabe des Verlages so herausgestellt wird, hatte ich es eher erwartet, nicht erst weit nach der Hälfte des Buches.
    Dennoch fand ich die Geschichte so informativ, dass ich trotz der (aus meiner Sicht) Mängel dabei geblieben bin.
    Vermutlich werde ich den 2. Band dann auch lesen, weil ich doch wissen möchte, wie es mit den (einigen) Figuren weitergeht.

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  • 3 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 09.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Café Engel ist seit langem der Stolz von Ehepaar Heinz und Else Koch nebst Tochter Hilde, wo sich viele Künstler, aber auch hochrangige Politiker schon 1935 die Klinke in die Hand geben, liegt es doch genau in Reichweite der Oper und Theater. Während dessen wächst Luisa auf dem ostpreußischen Gut Tiplitz auf. Ihr Vater ist zwar der Gutsherr, doch ihr Mutter ist keine angemessene Partie, weshalb die beiden nicht heiraten können. Als der Gutsherr stirbt, werden Luisa und ihre Mutter vom Gut gejagt und bauen sich ein neues Leben in Stettin auf. Als 1945 kurz vor Kriegsende die Russen im Anmarsch sind, machen sich Luisa und ihre Mutter auf den Weg nach Wiesbaden, wo sie hoffen, bei Onkel Heinz Koch unterkommen zu können. Heinz selbst ist inzwischen in Kriegsgefangenschaft, doch das Café Engel hat den Krieg ohne große Blessuren überlebt und Hilfe und ihre Mutter Else müssen kräftig in die Hände spucken, um es nun nach Kriegsende wieder zum Laufen zu bringen. Als Luise auf einmal in Wiesbaden vor der Tür des Café Engel steht, geht Hilde ihr gegenüber sofort auf Distanz, sieht sie in ihr doch eine Rivalin. Allerdings wissen beide noch nicht, welches Geheimnis sie miteinander verbindet…

    Marie Lamballe hat mit ihrem Buch „Café Engel – Eine neue Zeit“ den ersten Band ihrer Café-Engel-Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten, der Leser muss sich durch den ausführlichen Erzählstil etwas in Geduld üben, bis er richtig in die Handlung eintauchen kann. Durch die vielen wechselnden Perspektiven erhält der Leser Einblick in das Leben und die Gefühlswelt von Hilde als auch in Luisas Welt und die manch anderer. Obwohl es Krieg ist, unterscheidet sich das Leben der beiden Frauen sehr voneinander. Diese Unterschiede sowie die Kriegszeiten und die damit verbundenen Erlebnisse werden von der Autorin sehr gut geschildert. Der historische Hintergrund ist gut recherchiert und mit der Geschichte verwoben. Auch wenn Lamballe gut und detailverliebt erzählen kann, so plätschert die Handlung leider sehr vor sich hin, bis die beiden Frauen zum ersten Mal aufeinander treffen. Sicherlich ist es wichtig, die vorher stattfindenden Erlebnisse zu schildern, bis es so weit ist, allerdings wäre es etwas straffer besser gewesen, die Erwartungen des Lesers werden bei weitem nicht erfüllt in Bezug auf die Geschichte, die eigentlich Dreh und Angelpunkt ist.

    Die Charaktere sind unterschiedlich ausgestaltet und in Szene gesetzt. Allerdings wirken sie alle irgendwie unnahbar, es fehlt ihnen an Wärme und Ausstrahlung, so dass der Leser sie aus der Distanz beobachtet, anstatt sich ihnen nahe zu fühlen und mit ihnen zu fiebern. Heinz Koch ist ein Träumer, der sich im Glanz der Künstler sonnt, die in sein Café kommen. Hilde sowie ihre Mutter Else sind tatkräftig und mutig, sie scheuen keine harte Arbeit, um sich ihr Auskommen zu sichern. Luise ist trotz ihres eher ruhigen Wesens ebenfalls eine starke Persönlichkeit, die so einiges durchmachen muss während ihrer Flucht. Julia ist eine Jüdin, die leider völlig beratungsresistent und naiv ist.

    „Café Engel – Eine neue Zeit“ ist der Auftakt zu einer Trilogie um Familiengeheimnisse, die während Kriegszeiten ihren Beginn hat. Das Buch wird zwar angenehm erzählt, doch die Handlung lässt leider zu wünschen übrig und kann die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Als Lückenfüller geht es, aber eine Sogwirkung sowie Spannung sind hier leider gar nicht vorhanden. Eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R., 08.03.2019

    Als Buch bewertet

    Nicht nur der Klappentext, sondern auch das ansprechende Cover haben mich auf das Buch neugierig gemacht, das genau meinem Beuteschema zu entsprechen schien. Voller Elan widmete ich mich den ersten Kapiteln, die, wie ich feststellen musste, jeweils aus der Perspektive eines anderen Charakters geschrieben waren. So fand ich mich abwechselnd in hohen Norden, in Wiesbaden aber auch an verschiedenen Kriegsschauplätzen und auf der Flucht wieder. Auf der Flucht vor den Russen, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs die wenigsten Frauen unversehrt ließen aber auch auf der Flucht aus Deutschland zurück in die französische Heimat, wie im Fall des jungen Zwangsarbeiters Jean-Jacques. Mit jeder Seite fast erwartete ich nun das angekündigte Zusammentreffen von Hilde und Luise und war schon sehr gespannt auf den Grund der Streitigkeiten, die dem folgen sollten. Würde es wegen eines jungen Mannes sein, dem Beide schöne Augen machten? Ging es um Geld oder gar Machtgehabe? Leider wurde ich hier ein wenig enttäuscht, denn was ich als in sich abgeschlossenen Roman betrachtet hatte, entpuppte sich als erster Teil einer Trilogie, wodurch die Begegnung erst recht am Schluss kam und man nun eben auf den nächsten Band warten muss … hmmm … mal sehen, ob ich da wieder dabei sein werde.
    Das Buch ist relativ flüssig geschrieben obwohl die vielen Sprünge mir die einzelnen Personen nicht unbedingt näher brachten. Kaum war man drin war es auch wieder vorbei. Ich durfte das Buch jedoch in einer Leserunde genießen und der Austausch war interessant und stimmig. Hierfür an dieser Stelle meinen herzlichen Dank.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Horst G., 14.03.2019

    Als eBook bewertet

    Meine Frau ist begeistert von diesem Buch

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  • 3 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 04.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Café Engel in Wiesbaden ist der Anlaufpunkt für Künstler. Während des zweiten Weltkriegs muss es geschlossen werden. Aber danach öffnen es die Frauen wieder und warten auf die Rückkehr vom Rest der Familie Koch.

    Die Geschichte wird immer im Wechsel verschiedener Personen erzählt. Der Klappentext ist da etwas irreführend. Es geht eben nur teilweise um Luisa und Hilde.
    Die erste Hälfte hat mir gut gefallen. Die Personen sind sympathisch und man hofft mit ihnen. Doch leider sind die Personen dann später im Buch nicht mehr so nett und sympathisch. Man ärgert sich über sie. Und das Ende kommt mir dann arg glatt gebügelt auf Happy Ende daher ( natürlich an Weihnachten).

    Mich hat das Buch insgesamt nicht so begeistert, dass ich die Fortsetzung lesen möchte. Ich bin sowieso kein großer Fan von Mehrteilern. Aber wenigstens ist die Geschichte für mich so abgeschlossen, dass ich damit gut leben kann. Die einzige Person, die ich noch gern näher kennengelernt hätte, ist nicht sicher Teil der Fortsetzung.

    Ich vergebe 3 Sterne wegen der guten Recherchen und den Teilen über die Kriegsgefangenschaft.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 10.03.2019

    Als Buch bewertet

    Interessanter Auftaktband!

    Das Café Engel in Wiesbaden ist der ganze Stolz von Heinz und Else Koch. Viel Arbeit und Herzblut steckt darin. Doch die Mühe hat sich gelohnt, denn das Café ist Treffpunkt schillernder Persönlichkeiten. Besonders Heinz Koch genießt diesen Status. Tochter Hilde liebt das Café und die besondere Atmosphäre, die dort herrscht. Sie träumt von Kindesbeinen an davon, es einst zu übernehmen. Der Zweite Weltkrieg sorgt allerdings dafür, dass die Türen des Cafés geschlossen bleiben. In den letzten Kriegstagen wird Wiesbaden das Ziel schwerer Bombenangriffe. Else und Hilde Koch bangen um das Café. Doch das Schicksal meint es gut mit ihnen, denn es bleibt beinahe unversehrt. Am Ende des Krieges eröffnen die beiden Frauen das Café wieder. Der erneute Start verläuft allerdings alles andere als reibungslos, denn es gilt etliche Schwierigkeiten zu überwinden. Doch Hilde wächst in dieser Zeit über sich hinaus. Sie riskiert einiges, um dem Café wieder zu neuem Glanz zu verhelfen. Nach und nach kehren nicht nur die alten Stammgäste zurück, sondern auch vermisste Familienmitglieder. Hilde muss ihren Status nun behaupten. Ein besonderer Dorn im Auge ist ihr dabei ihre Cousine Louisa, denn Hilde fühlt sich nach deren Ankunft zurückgesetzt. Die angespannte Situation droht die Atmosphäre des Cafés zu vergiften.....

    Es handelt sich bei diesem Roman um den ersten Band der "Café Engel-Saga". Im Zentrum der Handlung steht die Familie Koch, die das Café Engel im Wiesbadener Kurviertel führt. Zum Einstieg blickt man in das Jahr 1935 zurück. Hier lernt man nicht nur Tochter Hilde kennen, sondern kann außerdem einen Blick in das erfolgreiche Café werfen. Die besondere Atmosphäre dieses Lokals ist dabei sofort spürbar. Außerdem erfährt man in dieser Einführung, wie Hildes Cousine Louisa ihre Kindheit auf einem ostpreußischen Gut verbringt. Die eigentliche Handlung startet dann in den letzten Kriegsmonaten und wird aus häufig wechselnden Perspektiven betrachtet. Da diese immer mit dem Namen des Protagonisten, der gerade im Zentrum der Ereignisse steht, dem entsprechenden Datum und dem Handlungsort gekennzeichnet sind, fällt es leicht, den Überblick zu behalten.

    Am Anfang muss man sich mit den unterschiedlichen Charakteren vertraut machen, die nach und nach in die Handlung eingeführt werden. Es gibt einige Perspektiven, die zunächst parallel verlaufen, um sich dann allerdings miteinander zu verknüpfen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Handlungsorte mühelos vorstellen und deshalb entspannt in die Geschichte eintauchen. Die unterschiedlichen Perspektiven sind durchgehend interessant, denn dadurch kann man das Ganze aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Auch wenn die besondere Atmosphäre des Cafés stets zwischen den Zeilen schwebt und neugierig auf den weiteren Verlauf macht, hat man bei der Einführung der Charaktere zuweilen das Gefühl, dass man ein wenig auf der Stelle tritt und dass es nicht so richtig voran geht. Dennoch sind diese ausführlichen Schilderungen notwendig, um die einzelnen Akteure und ihre Verbindungen untereinander, besser einschätzen zu können. Die Protagonisten wirken zwar recht lebendig, dennoch hat man zwischendurch das Gefühl, dass man etwas auf Distanz gehalten wird. Die einzelnen Schicksale und die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit werden allerdings glaubhaft beschrieben.

    Auch wenn ich gestehen muss, dass ich die Protagonisten, für meinen Geschmack, etwas zu distanziert betrachtet habe und deshalb nur selten richtig mitfiebern konnte, habe ich diesen doch recht umfangreichen Roman innerhalb eines Tages durchgelesen. Denn die besondere Caféhaus-Atmosphäre hat ihren Reiz auf mich ausgeübt und dafür gesorgt, dass ich unbedingt erfahren wollte, wie es mit dem Café und den Personen, die damit verknüpft sind, weitergeht.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie, 22.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ich kann die mittelmäßigen Bewertungen von 3-4 Sternen gar nicht nachvollziehen, denn ich bin begeistert von diesem Buch!
    Es hat mich in seinen Bann gezogen, die Perspektivenwechsel waren für mich spannend und die Charaktere mit ihren inneren und äußeren Kämpfen nachvollziehbar und sehr sympathisch.Obwohl es ohne allzu grausame Darstellungen auskommt, wird der Wahnsinn der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit realistisch vermittelt.
    Ich fiebere dem 2. Band entgegen, denn selten habe ich ein schöneres Buch, das in dieser Zeit spielt, gelesen! Klare Kaufempfehlung!

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 04.03.2019

    Als Buch bewertet

    Das Café Engel in Wiesbaden ist der Anlaufpunkt für Künstler. Während des zweiten Weltkriegs muss es geschlossen werden. Aber danach öffnen es die Frauen wieder und warten auf die Rückkehr vom Rest der Familie Koch.

    Die Geschichte wird immer im Wechsel verschiedener Personen erzählt. Der Klappentext ist da etwas irreführend. Es geht eben nur teilweise um Luisa und Hilde.
    Die erste Hälfte hat mir gut gefallen. Die Personen sind sympathisch und man hofft mit ihnen. Doch leider sind die Personen dann später im Buch nicht mehr so nett und sympathisch. Man ärgert sich über sie. Und das Ende kommt mir dann arg glatt gebügelt auf Happy Ende daher ( natürlich an Weihnachten).

    Mich hat das Buch insgesamt nicht so begeistert, dass ich die Fortsetzung lesen möchte. Ich bin sowieso kein großer Fan von Mehrteilern. Aber wenigstens ist die Geschichte für mich so abgeschlossen, dass ich damit gut leben kann. Die einzige Person, die ich noch gern näher kennengelernt hätte, ist nicht sicher Teil der Fortsetzung.

    Ich vergebe 3 Sterne wegen der guten Recherchen und den Teilen über die Kriegsgefangenschaft.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 26.02.2019

    Als Buch bewertet

    Deutschland in der Nachkriegszeit

    Wiesbaden, Frühjahr 1945. Hilde und ihre Mutter Else Koch bangen um ihr Leben. Ein Bombenregen geht über Wiesbaden nieder. Sie überleben. Aber hat auch ihr Café Engel die Bomben überstanden? Ja! Nun müssen die beiden Frauen es nur wieder zum Laufen bringen! Ob sie es schaffen aus dem Café Engel wieder ein florierendes Künstlercafé zu machen?

    Der Schreibstil dieses Romans ist sehr einfach. Dennoch kam ich nur recht langsam voran. An was dies gelegen hat kann ich nicht festmachen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Ein Kapitel umfasst meist gute zehn Seiten. So dass ein Erzählstrang voranschreiten kann, man allerdings doch nicht so richtig in die Person und ihre Sicht eintauchen kann. Zusätzlich kam hinzu, dass ich mich mit den Charakteren nicht identifizieren konnte und sie mir die gesamte Handlung hinweg (immerhin knapp 600 Seiten) fremd und fern bleiben. Zunächst waren mir wenigstens Hilde und Luisa sympathisch, doch ab der Mitte des Buches gingen mir alle fünf erzählenden Charaktere auf die Nerven. Neben Heinz, der immer noch in seiner Künstlerwelt festhängt, war dies vor allem Julia, sie scheint naiv und unbelehrbar, fast schon dumm. Aus welchen Gründen, kann ich hier nicht schreiben, da ich sonst spoilern würde. Hilde und Else sind sehr starke Frauen. Sie stehen definitiv ihren Mann. Im Prolog wird durch eine Aussage von Hilde schon klar, dass Else schon immer die Hosen anhatte. Dennoch repräsentieren die beiden die starken Frauen, die die Heimat am Leben gehalten haben, während die Männer an der Front waren. Natürlich hatten die beiden auch etwas Glück. Hätten sie nicht so gute Verbindungen zu den amerikanischen Soldaten, wäre die Versorgung sicherlich nicht so gut! Auch Luisa fand ich anfangs sehr beeindruckend. Auf der Flucht ist sie die Erwachsene und es gelingt ihr gut. Auch diese Erzählungen, die neu für mich waren, wirkten sehr authentisch.
    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Atmosphäre, vor allem am Anfang des Buches, denn sie kommt sehr gut rüber! Im Prolog hat man selbst das Gefühl im Café Engel zu sitzen und dem Trubel zu folgen. Auch während Heinz‘ Zeit in Gefangenschaft, erhält der Leser einen sehr authentischen Einblick in die Situation in den Lagern. So etwas habe ich bisher noch nicht gelesen, so war es noch einmal zusätzlich interessant.
    Was mich sehr gestört hat: immer wieder kommen Probleme oder Streitigkeiten auf, dann gibt es einen Perspektivwechsel und sobald die Handlung wieder zurück ist, ist das Problem gelöst, es gibt keine Streitigkeiten mehr und so weiter. Das fand ich teilweise nicht nachvollziehbar und ich hatte das Gefühl mir fehlen Informationen. Irgendwie angefangen, aber nicht beendet. Schade. Denn Platz genug ist in der Geschichte ja, man müsste sich eben auf ein paar Sachverhalte fokussieren.
    Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich mit einer Geschichte gerechnet, in der Hilde und Luisa sehr schnell auf einander treffen und nicht erst im letzten Drittel. Das fand ich sehr schade, denn so zog sich die Geschichte etwas. Auch wenn die bisherigen Schilderungen sehr interessant waren. Beispielsweise Luisas Flucht. Hätte aber auch kürzer sein können.

    Gut gefällt mit, dass das Buch – obwohl es eine Trilogie wird – in sich geschlossen ist. Dieser Band endet 1945 und der nächste Band startet im Jahr 1951. Ich persönlich werde wohl mit diesem Band die Trilogie schon beenden, da mir die Charaktere einfach nicht zugesagt haben. Es gibt mittlerweile einige Trilogien, die in ähnlichen Zeiten spielen und mir besser gefallen.
    Ich vergebe drei von fünf Sternen. Da mir die Geschichte an sich gefällt, nur die Charaktere nicht meins sind und mir ein bisschen der rote Faden und die Nachvollziehbarkeit fehlt.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 28.02.2019

    Als Buch bewertet

    „Café Engel – Eine neue Zeit“ ist der erste Roman, den ich von der Autorin Marie Lamballe gelesen habe. Die Autorin entführt uns nach Wiesbaden und hier machen wir im Café Engel Station.

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1935. Wir lernen Hilde, deren Eltern das Cafe Engel in Wiesbaden betreiben, und Luisa, die auf dem Gutshof Tiplitz bei Marienburg lebt, als Kinder kennen. Beide verbringen eine unterschiedliche Kindheit, mit einigen Höhen und Tiefen. Dann machen wir einen Sprung und wir befinden uns im Jahr 1945, in den Nachkriegsjahren. Wie durch ein Wunder hat das Café Engel die Zeit wohlbehalten überstanden. Hildes und ihre Mutter eröffnen das Café wieder und versuchen mit dem Wenigen was ihnen zur Verfügung steht, die Gäste zu bewirten. Dann taucht Luise, die schöne Cousine aus Ostpreußen auf. Hilde sieht in Luise eine Rivalin und bekämpft sie mit allen Mitteln. Doch eines verbindet die beiden: Ein Geheimnis aus Kriegszeiten…….

    Dies ist zwar der Auftakt einer Triologie, aber ich finde, dass das Buch auch einzeln gelesen werden kann, denn für ich ist die Geschichte irgendwie zu Ende. Man kann ja auch sein eigenes Kopfkino spielen lassen. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und auch die Charaktere sind vor meinem inneren Auge zu Leben erwacht. Man erfährt auch viel Interessantes über die Nachkriegsjahre, die ihren Tribut von den Menschen gefordert haben. Bewundert habe ich Hilde und ihre Mutter, wie sie immer wieder geschafft haben, den Gästen Kaffee (auch wenn es nur Muckefuck war) und Kuchen vorzusetzen. Was mir nicht gefallen hat, war Hildes Verhalten gegenüber Luise, die ihr ja nichts getan hat. Luises Schicksal, zuerst schon ihr Leben auf dem Gutshof, dann ihre Flucht aus Ostpreußen haben mich sehr berührt. Mir sind viele der Menschen, die im Café Himmel Zuflucht gefunden, ans Herz gewachsen.

    Eine wunderbare Unterhaltungslektüre, die mir unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Lesestunden beschert hat. Das Cover gefällt mir sehr gut, passt wunderbar zu dieser Lektüre.
    Gerne vergebe ich 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 01.03.2019

    Als Buch bewertet

    Negativität überwiegt leider.
    Wie sehr hatte ich diesem Buch entgegengefiebert! – Erhoffte ich mir doch eine Familiengeschichte vor dem historischen Hintergrund des Zweiten Weltkriegs; Mutter und Tochter, die um die Existenz ihres kleinen Künstler-Cafés kämpfen und dem Elend die Stirn bieten; eine geheimnisvolle, bildschöne Cousine aus Ostpreußen, die nach ihrer Flucht plötzlich auf der Bildfläche erscheint und für Verwirrung sorgt – all das in Kombination mit dramatischen Kriegserlebnissen, den üblichen Irrungen und Wirrungen der Liebe und möglichst vielen spannenden Hintergrundinformationen dazu, wie die (vom Nazi-Regime verfolgten) Künstler/innen dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte erlebt haben… Leider hat mich dieses Werk relativ enttäuscht zurückgelassen und rein gar nicht fesseln, geschweige denn emotional berühren können. Schlimmer noch, gegen Mitte der Geschichte musste ich mich regelrecht zum Weiterlesen aufraffen (- was bei mir eine absolute Seltenheit ist; ich liebe es, zu lesen und insbesondere das Genre der historischen (Frauen-)Romane ist meine Leidenschaft -). Letztendlich überwogen die Neugier (darauf, wie die bis dahin unbefriedigenden Handlungsstränge wohl aufgelöst werden würden) und die Hoffnung (darauf, dass eine unerwartete Wendung doch noch dazu führen würde, mir die Figuren näherzubringen). Nach Abschluss des Romans musste ich allerdings feststellen, dass mir die Charaktere nach wie vor größtenteils unsympathisch, im Idealfall gleichgültig waren.

    Ich horchte also in mich hinein. Was war schiefgelaufen? (Immerhin hatte ich dieses vielversprechende Buch, dessen wunderschönes Cover mich verzaubert hatte, so gerne mögen wollen.) Die Leseprobe hatte mich durch eine einnehmende Leichtigkeit beeindruckt: ein flüssiger Schreibstil, detaillierte, bildreiche Beschreibungen, die gekonnt die Atmosphäre des Café Engel einfangen und Optimismus pur – trotz Vorboten des Krieges. Ein wundervoller Start in die Handlung! Man lernt die sympathische Familie Koch kennen, die das besagte Café - Treffpunkt der Wiesbadener Schickeria – bewirtschaftet und ist gespannt, was das Schicksal für sie und ihre Freunde bereithalten wird. Diese Leichtigkeit ist im Laufe der Geschichte leider völlig abhandengekommen. Natürlich ist mir bewusst, dass während eines Krieges nicht die Glücksgefühle überwiegen, sondern dass sich tragische Szenen abspielen. Jedoch habe ich schon weitaus schwerwiegendere Kriegsberichte gelesen (in denen z.B. der harte Lazarett-Alltag einer Kriegskrankenschwester geschildert wurde; Amputationsbeschreibungen inklusive), die auch von schlimmen Verlusten handelten und dennoch keineswegs gänzlich in Negativität versanken, sondern stets das Gute hervorhoben, die Hoffnung, die Freude am Leben. Hier hingegen hatte ich das Gefühl einer dunklen Wolke, die während des Lesens permanent über meinem Kopf hing.

    Viele der Figuren unterlaufen eine Wandlung in ihrem Wesen, die alles andere als positiv ist. Gerade Julia, eine Jüdin, die von der Familie Koch vor den Nazis versteckt wird, hätte ich aufgrund ihrer grenzenlosen Selbstwertunterwanderung und Naivität, die mich kochen hat lassen vor Wut, am liebsten schütteln wollen. Sie ist nicht der einzige Charakter, über den ich mich maßlos aufgeregt habe. Ob unerklärliche und wenig authentische 180-Grad-Wendungen, oder schlichtweg unangenehme Charakterzüge – gegen Ende waren mir die meisten Figuren egal.

    Dieser Roman besteht aus unverhältnismäßig vielen verschiedenen Perspektiven, die abwechselnd in Kapitel unterteilt sind. Einerseits erhält man als Leser somit einen Einblick die Gedanken einer Vielzahl von Figuren. Bei mir war es allerdings so, dass ich aufgrund der großen Menge an Erzählperspektiven (- die dazu noch in verschiedene Zeitebenen unterteilt sind, was anfangs ein wenig verwirrend war -) von jeder Figur ein wenig, aber von keiner genügend Tiefe wahrgenommen habe. Dieser Eindruck zog sich durch die gesamte Handlung und so blieb die emotionale Distanz bis zur letzten Seite bestehen, leider. Den krönenden Abschluss bildet dann ein Ausklang, der wie mit dem Vorschlaghammer erzwungen scheint – als müsse man schnell zu einem Rundum-Ende gelangen.

    Bleibt der Schreibstil auch weiterhin flüssig, wird er doch seines ursprünglichen Optimismus beraubt und ist bestenfalls als neutral zu beschreiben. Mit dem Wortlaut des Klappentextes, auf den die Autoren oftmals kaum Einfluss haben, bin ich nicht einverstanden, da er meines Erachtens irreführend ist. Die Zeitspanne, in der Hilde und Luisa sich endlich begegnen ist relativ kurz, unmittelbar vor dem Ende des Werkes. Der Roman endet also genau dort, wo er laut Beschreibung seinen Hauptfokus hätte haben sollen. Ehrlich gesagt, werde ich die Folgeromane dieser Trilogie mit ziemlicher Sicherheit nicht lesen.

    Fazit: Schade, schade. Dieses Werk hat leider all das, was viele Nicht-Leser von historischen Romanen mit diesem Genre assoziieren: unnahbare Figuren, zu denen man keinen Bezug aufbauen kann, verwirrende Zeitsprünge, und eine ermüdende Langatmigkeit, die das Werk unnötig in die Länge zieht.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 10.03.2019

    Als Buch bewertet

    "Konnte mich nicht richtig packen"

    1945: Das Café Engel in Wiesbaden hat den zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden. Hilde Koch, die das Café schon immer liebte, will es gemeinsam mit ihrer Mutter Else trotz aller Schwierigkeiten wiedereröffnen. Doch als Luisa, Hildes geflüchtete Cousine aus Ostpreußen, ankommt, wächst zwischen ihnen eine Rivalität, die die Atmosphäre im Café zu zerstören droht.

    Dies ist der erste Teil einer Trilogie, was mir zu Beginn nicht bewusst war und sich erst im Laufe des Buches ergab. Ich bin von einem abgeschlossenen Roman ausgegangen.
    Der Schreibstil ließ sich sehr gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Geschehnisse, der Umgebungen und der Personen war detailliert und realitätsnah. Die Atmosphäre wurde sehr gut eingefangen und ich war in der Lage, alles gut mitzuerleben.
    Die Personen wurden anschaulich beschrieben und ich hatte ein gutes Bild von ihnen vor Augen. Sie wurden charakterlich gut ausgearbeitet und hatten ihre speziellen Eigenschaften, durch die ich sie auseinanderhalten konnte. Teilweise konnte ich ihre Handlungen aber nicht nachvollziehen und auch einige Entwicklungen im Verhalten fand ich zu sprunghaft und damit zu unrealistisch. Das war sehr schade.
    Die Geschichte wurde in verschiedenen Strängen und Perspektiven erzählt. Dies erforderte schon eine gewisse Konzentration, damit ich mich zurecht fand. Teilweise musste ich gedanklich erstmal ordnen, von wem ich denn nun lese. Das brachte mich manchmal kurz aus dem Lesefluss. 
    Die unterschiedlichen Szenarien wie das Café, die Flucht, die Kriegsschauplätze, der Schwarzmarkt etc. fand ich sehr atmosphärisch beschrieben. Das alles und die Gefühle und Gedanken, die die jeweiligen Personen durchlebten, wurden wirklich sehr gut transportiert.
    Was ich dagegen schade fand, war, dass die Geschichte um Hilde und Luisa, die ja laut Klappentext einen präsenten Platz in der Geschichte hat, erst spät und dann wenig und teils unglaubwürdig stattfand. Hier hätte ich mir viel mehr gewünscht.

    Leider konnte mich dieser Roman nicht so richtig packen, auch wenn ich die Einblicke in die Vergangenheit sehr gelungen fand. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 09.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dies ist der erste Band der Trilogie über das Cafe Engel und der Familie Koch. Es sind die letzten Kriegsmonate und dann die Besatzungszeit nach dem Krieg. Else und ihre Tochter Hilde führen das Cafe alleine, nachdem Heinz Koch noch in Kriegsgefangenschaft ist und auch die beiden Söhne noch nicht vom Krieg zurückkamen. Es sind fast keine Lebensmittel vorhanden, doch da im Cafe mehrere Personen leben, werden die Lebensmittelkarten zusammengetan und man ernährt sich mehr recht als schlecht. Hilde hatte mit einem französischen Kriegsgefangenen eine Affäre, dem sie dann aber zur Flucht verhalf. Als dann Heinz endlich von der Gefangenschaft kommt, kommen bald wieder Schauspieler und Sänger in das Cafe, aber das Überleben ist hart. Schließlich kommt auch noch die Nichte Louise von Heinz in das Cafe, nachdem sie von Ostpreußen fliehen mußten. Hilde mag die Cousine gar nicht und ist auf dieser eifersüchtig. Die Autorin erzählt uns in sehr interessanter Weise aus der damaligen Zeit, es fehlten a Kleidung, Lebensmittel und Heizmaterial. Durch das Buch werden wir daran erinnert, wie schjwer es damals unserer Großeltern damals hatten. Da bei der Familie Koch viele Menschen unterkamen, kam es natürlich zu Reibereien, Streitigkeitgen und Eifersuchtsszenen. Man bemerkt die sehr gute Recherche zu diesem Thema, es wird gestritten, versöhnt, geliebt und am Ende findet sich alles wieder gut zusammen. Da ich diese Art von Büchern um die Zeit des zweiten Weltkrieg sehr liebe, bin ich ja natürlich von dieser Lektüre mehr als begeistert und fasziniert.

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 25.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Endlich ist der Krieg zu Ende und das Café Engel blieb tatsächlich unbeschadet. Die junge Hilde Koch will das Café mit Unterstützung ihrer Mutter Else wiedereröffnen. Sie träumt davon, dass es zu altem Glanz zurückfindet. Doch dann taucht eine junge Frau auf. Es ist ihre Cousine Luisa aus Ostpreußen, die geflüchtet ist. Es kommt zu Rivalitäten und die Stimmung im Café ist dadurch nicht die Beste.
    Dies ist der erste Teil einer Trilogie um das Café Engel.
    Die vielen Perspektivwechsel erfordern Aufmerksamkeit beim Lesen, da man sonst leicht verwirrt wird. Neben der Geschichte um Hilde und Luisa gibt es noch einige Handlungsstränge.
    Die Charaktere sind gut und individuell ausgearbeitet, aber mit vielen wurde ich nicht wirklich warm.
    Die Geschichte beginnt bereits im Jahr 1935. Wir erfahren so, wie Hilde und Luisa aufgewachsen sind.
    Hilde ist behütet in Wiesbaden aufgewachsen. Sie hatte den leichteren Weg. Mir kam sie ziemlich verwöhnt vor. Sie kann es gar nicht leiden, wenn nicht alles nach ihrem Willen geht. Aber sie liebt das Café und setzt sich wirklich dafür ein. Als Luisa auftaucht, wird Hilde eifersüchtig und lässt das Luisa auch spüren.
    Luisa ist die uneheliche Tochter des Gutsherrn, doch ihre Mutter und sie werden von ihrer Großmutter nur geduldet. Als ihr Vater stirbt, werden sie vom Gut gejagt. Als die Russen kommen, müssen sie auch aus Stettin verlassen. Auf der Flucht hat sie Schreckliches erleben müssen und ist nun froh, dass sie freundlich aufgenommen wird.
    Die Zeiten sind immer noch schwer. Lebensmittel sind kaum zu bekommen. Da ist es schon sehr ambitioniert, unter diesen Umständen das Café wieder zu eröffnen.
    Hilde und Luisa treffen erst sehr spät aufeinander, da ist das Buch ja schon fast zu Ende. Umso überraschender war es da für mich, wie schnell der Gesinnungswechsel kam und aus Rivalität so schnell freundliches Miteinanderumgehen wird.
    Die Geschichte hat Potenzial und doch hat sie mich nicht so wirklich gepackt.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 09.06.2019

    Als Buch bewertet

    Dies ist der erste Band der Trilogie über das Cafe Engel und der Familie Koch. Es sind die letzten Kriegsmonate und dann die Besatzungszeit nach dem Krieg. Else und ihre Tochter Hilde führen das Cafe alleine, nachdem Heinz Koch noch in Kriegsgefangenschaft ist und auch die beiden Söhne noch nicht vom Krieg zurückkamen. Es sind fast keine Lebensmittel vorhanden, doch da im Cafe mehrere Personen leben, werden die Lebensmittelkarten zusammengetan und man ernährt sich mehr recht als schlecht. Hilde hatte mit einem französischen Kriegsgefangenen eine Affäre, dem sie dann aber zur Flucht verhalf. Als dann Heinz endlich von der Gefangenschaft kommt, kommen bald wieder Schauspieler und Sänger in das Cafe, aber das Überleben ist hart. Schließlich kommt auch noch die Nichte Louise von Heinz in das Cafe, nachdem sie von Ostpreußen fliehen mußten. Hilde mag die Cousine gar nicht und ist auf dieser eifersüchtig. Die Autorin erzählt uns in sehr interessanter Weise aus der damaligen Zeit, es fehlten a Kleidung, Lebensmittel und Heizmaterial. Durch das Buch werden wir daran erinnert, wie schjwer es damals unserer Großeltern damals hatten. Da bei der Familie Koch viele Menschen unterkamen, kam es natürlich zu Reibereien, Streitigkeitgen und Eifersuchtsszenen. Man bemerkt die sehr gute Recherche zu diesem Thema, es wird gestritten, versöhnt, geliebt und am Ende findet sich alles wieder gut zusammen. Da ich diese Art von Büchern um die Zeit des zweiten Weltkrieg sehr liebe, bin ich ja natürlich von dieser Lektüre mehr als begeistert und fasziniert.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elchi130, 05.03.2019

    Als Buch bewertet

    Schöner Auftrakt einer Trilogie, bei dem ich mich schon jetzt auf Teil 2 freue

    Gerade zurzeit, wo in Deutschland zunehmend rechtes Gedankengut salonfähig wird und diesen Gedanken dann auch noch abgesprochen wird, in die rechte Ecke zu gehören, lese ich viele Bücher über die Zeit vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg. Denn Fremden- und Flüchtlingsfeindlichkeit gilt in vielen Kreisen bereits als normal und akzeptiert, daher finde ich es wichtig, sich zu erinnern. Und es muss nicht immer ein Sachbuch sein, um die Schrecken der damaligen Zeit aufleben zu lassen. Auch Romane eignen sich gut, um mich und uns alle daran zu erinnern, was wir nie wieder erleben wollen.

    Dieses Buch erzählt seine Geschichte aus der Perspektive von fünf Personen. Zu Beginn, wenn man nicht damit rechnet, mag das ein wenig verwirren, denn es ist sehr ungewohnt, so vielen Handlungssträngen zu folgen. Doch zum einen können dadurch viele unterschiedliche spannende Geschichten erzählte werden, was den Roman interessanter macht. Und zum anderen können unterschiedliche Blickwinkel auf die Ereignisse eingenommen werden. Der gesamte Roman wird dadurch abwechslungsreicher. Nachdem ich mich darauf eingestellt hatte, habe ich diese vielen Blickwinkel als Bereicherung empfunden.

    Dazu kommt, dass Marie Lamballe viele Themen im Auftakt ihrer Trilogie Cafe Engel – Eine neue Zeit vereint. Wir begleiten Frauen und Kinder auf der Flucht, erleben zerbombte Städte, bekommen hautnah mit, wie es ist als deutscher Soldat in Kriegsgefangenschaft zu geraten, sich als Judin verstecken zu müssen, dann anschließend das Leben unter Besatzern… Beim Lesen stellte sich mir immer wieder die Fragen, wie die Menschen das damals alles verkraftet haben und ich bin heilfroh und dankbar, dass ich heute lebe!

    Die Autorin hat die Ereignisse der damaligen Zeit sehr gut recherchiert und man wird häufig als Leser an Erzählungen der Eltern oder Großeltern aus der Kriegs- bzw. Nachkriegszeit erinnert. Die Personen handeln dadurch vielleicht nicht immer so, wie wir es uns wünschen würden, aber dafür umso authentischer.

    Das Buch Cafe Engel – Eine neue Zeit ist ein schönes Buch, das ein erdrückendes Thema mit einer Leichtigkeit erzählt, die Lust auf die Fortsetzungen macht…

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 28.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Café in den Wirren des 2. WK

    Luisa wächst als uneheliche Tochter des Gutsherren auf einem Gut in Ostpreußen auf. Ihre Eltern lieben sich, aber die herrische Großmutter hat ihrem Sohn die Ehe mit der kleinbürgerlichen Mutter verboten. „Die Großmutter hat ihr Herz in einen stählernen Kasten verschlossen, und nur Papa besitzt einen Schlüssel dafür.“ (S. 26). Als ihr Vater stirbt, müssen sie das Gut verlassen und bauen sich in Stettin eine neue Existenz auf. Doch 1945, kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, müssen sie auch von dort fliehen – die Russen kommen und rächen sich gnadenlos für das Leid der letzten Jahre. Luisa und ihre Mutter wollen nach Wiesbaden, wo Onkel Heinz hoffentlich noch das „Café Engel“ betreibt. Allerdings weiß Heinz bisher nichts von Luisas Existenz, da er und ihre Mutter sich aus den Augen verloren hatten.
    Das „Café Engel“ hat den Krieg wirklich überstanden. Heinz betreibt es zusammen mit seiner Frau Else und Tochter Hilde. Allerdings wird auch er in den letzten Kriegstagen zum Volkssturm eingezogen und an die Front geschickt, wo er bald in Kriegsgefangenschaft gerät. Doch Else und Hilde sind sehr patent und halten das Café am Laufen. Zu ihren Stammgästen gehören viele Künstler, da sich die Oper direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet und auch das Theater nicht weit weg ist. Durch den Krieg blieben immer mehr Gäste weg. Die jüdischen sind vor Jahren ausgewandert, die anderen wurden nach und nach eingezogen.

    Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde bei Lesejury vorablesen und einige Mitleser bemängelten, dass die Geschichte aus zu vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Aber genau das hat für mich den Reiz des Buches ausgemacht. Man erlebt abwechselnd aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten die Flucht, Gefangenschaft oder Kriegs- bzw. Nachkriegszeit. Allerdings ist m.E. auch der Klappentext etwas ungünstig gewählt. Es geht (wie dort beschrieben) nicht vorrangig um die Differenzen zwischen Hilde und Luisa – die machen nur einen kleinen Teil der Handlung aus.

    Marie Lamballe schreibt sehr fesselnd und lässt die damalige Zeit lebendig werden. Vor allem mit Luisa und Julia habe ich sehr mitgelitten. Julia ist eine Jüdin, welche Hildes Familie und die anderen Hausbewohner während der Naziherrschaft verstecken. Während die anderen bei den Bombenangriffen in den Keller oder Luftschutzbunker fliehen, kann Julia ihr Versteck nie verlassen. Wie lange hält sie dieses Leben noch durch? Die dauernde Angst vor Entdeckung? Und was wird, wenn der Krieg wirklich mal vorbei ist? „Julia ... hat Angst vor der Freiheit, sie hat zu lange als Schatten in der Abstellkammer gehaust, um schon wieder ein Wesen aus Fleisch und Blut zu sein.“ (S. 154).
    Auch Luisa erleidet auf ihrer Flucht in Richtung Westen unsägliche Dinge, an denen viele andere zerbrochen wären und die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen. Trotzdem hat sie sich ihre Menschlichkeit bewahrt und immer wieder anderen Flüchtlingen geholfen. Mir hat gefallen, dass die Autorin hier nichts beschönigt oder verschwiegen hat, sondern auch die besonders grausamen Seiten des Krieges zeigt.
    Heinz ist ein sehr eigener Charakter. Er sieht sich als Kunst-Mäzen, hält seine alten Freunde weiter aus, als sie selbst kaum noch Nahrungsmittel haben. Er ist extrem gutmütig und würde Haus und Hof verschenken, wenn Else und Hilde ihn nicht bremsen würden.
    Vor allem Hilde hat es nicht leicht, sich gegen ihren Vater zu behaupten. Sie träumt seit ihrer Kindheit davon, das Café zu führen. Als dann Luisa zu ihnen kommt und von Heinz sofort ins Herz geschlossen wird, reagiert Hilde stutenbissig. Diesen Wesenszug an ihr konnte ich nicht verstehen. Er machte sie mir zum Teil recht unsympathisch. Dabei sind sich die beiden Frauen eigentlich recht ähnlich. Es sind starke Persönlichkeit, Macherinnen. Auch wenn Hilde eher (vor-)laut und gern etwas frecher vorgeht und Luise stiller. Beide geben nicht so schnell auf sondern kämpfen für ihre Visionen und Ziele.

    Was mich ebenfalls etwas gestört hat, war das Ende. Es war mir zu glatt und happy, dafür dass der Weg bis dahin sehr dramatisch war. Auch Hildes plötzlichen Sinneswandel im Bezug auf Luise konnte ich nicht nachvollziehen und fand ihn zu plötzlich und unmotiviert.

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