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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine Amelia S., 30.01.2022

    Unglaublich tolles Buch!
    Vielen Dank für dieses schöne Buch mit den einzigartigen Erfahrungen und den Bildern!


    Eindruck: Das Buch ist hochwertig gestaltet - und noch mit Lesebändchen - das muss es auch sein, bei diesem persönlichen und besonderen Eindruck, den Birgit Kelle hier mit uns teilt.


    Den Reisebericht finde ich gut geschrieben, mit viel Witz und Selbsteinsicht - es ist eine runde Geschichte, die berührt und spannend zugleich ist.


    Unglaublich wie Sie weiter macht, trotz einiger Widerstände - es ist Winter und eigentlich so gar nicht die typische Zeit fürs Pilgern. Sie trifft auf wenig beheizte Zimmer , sogar noch ohne Glasfenster, sie berichtet von Schmerzen und einer schweren Last in Form eines über 10 Kilo schweren Rucksacks.


    Die Autorin schildert hier eindrücklich, auch anhand der anfänglich vermissten Mitpilgerin, die lediglich ein anderes Hostel am Abend aufgesucht hatte, dass man nie verloren geht - es wird für einen gesorgt. Und ja, auf dem Weg besteht die Aufgabe lediglich darin - jeden morgen weiterzulaufen, bis man ankommt.


    Am Ende schildert sie von ihrem Gefühl, als sie Santiago de Compostela erreicht hat. Die vielen Eindrücken, die sie auf ihrer Reise gesammelt hat, haben auch bei ihr Spuren hinterlassen... nicht umsonst erwähnt sie, dass die den Weg mit dem Herzen gegangen ist.


    Das Buch weckt das Camino- Fieber... ich glaube diese Erfahrung gibt einem die Möglichkeit, abzuschalten, sich auf den Weg und das Laufen zu fokussieren und man lernt, dass man nicht alleine ist und die Welt doch, entgegen der Nachrichten, viel Hoffnung und Zusammenhalt bietet. Vielleicht hier im Kleinen.


    Ein tolles Buch, vielen Dank!

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  • 4 Sterne

    Nelli B., 21.04.2022

    Meine Lust, auch selbst Pilgerin zu werden, führte mich zu diesem Buch von Birgit Kelle: „Camino. Mit dem Herzen gehen.“ Von einer Krise im Leben motiviert, die nicht näher benannt wird, macht sie sich recht spontan eine 300-km-lange Pilgerreise auf dem Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela: Alleine, als Frau, im Winter. Eine persönliche Krise im Rucksack mit entsprechend vielfältigen Gefühlen macht sie sich auf den Weg und stellt sich all diesen Fragen. Jeder Weg eine Pilgers scheint sehr individuell zu sein, und so wirkt ihr Weg stürmisch und herausfordernd. Aber sie kämpft – und kämpft sich einen Weg in ihre Freiheit.

    Dabei unterstützen sicherlich die vielen Gespräche auf dem Weg mit anderen Pilgern, die ihr begegnen, aber auch die Grenzerfahrungen in der wilden Natur. Dit Motivation: „Geh mit dem Herzen!“, die ihr am Startpunkt der Reise ein Mönch zugesprochen hat, beschäftigt sie immer wieder. Während sie zu Beginn noch sehr leistungsgetrieben ist, möglichst viel an einem Tag zu schaffen, um das Pensum auch zu halten, begreift sie immer mehr, dass ihre innere Reise viel wesentlicher ist als die äußere Pilger-Reise. Sie lässt immer mehr los – die Pläne der Pilgerreise aber auch ihr enges Lebens-Korsett voller Termine und Pläne und Idealen. Sie lässt los – und findet immer mehr Freiheit, was sie neu aufatmen lässt. Sie beschreibt ihre inneren Veränderungen – ohne den Leser näher an ihr Herz zu lassen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich sie wirklich kennenlernen würde durch das Lesen ihres Buches. Aber vielleicht war das auch ihr Wunsch, dass es genauso sein sollte.

    Das Buch sieht toll und gleichzeitig edel aus mit dem goldenden Schriftzug „Camino“ und der eingeprägten Jakobsmuschel im edlen weißen Cover-Gewand. Im Buch wird der Text immer wieder unterbrochen von persönlichen Bildern dieser Reise von Birgit Kelle, sowie freigestellten Zitaten auf einer Seite. Während der Text manchmal einen etwas schwer anmutenden Charakter hat, schafft dieses tolle Design es, das Buch leichter wirken zu lassen. Ich bin Birgit Kelle gerne auf ihrer Pilgerreise gefolgt und frage mich, wie denn nun meine Pilgerreise aussehen würde. Ich weiß eins: Auch ich würde mit dem Herzen gehen wollen. Und wer weiß – vielleicht schreibe ich darüber dann auch in Zukunft mein eigenes Buch? 

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  • 5 Sterne

    Lujoma, 06.02.2022

    Wow, tolles Buch, wunderschöner Pilgerbericht

    Birgit Kelle geht los… auf dem Camino, 300km zu Fuß in nur zwei Wochen im Dezember 2019. Auf dem Rücken hat sie nicht nur den Rucksack mit den nötigsten Dingen, sondern auch jede Menge Fragen und Wut… In ihrem Buch lässt sie den Leser teilhaben an ihrem Weg. Sie schildert Orte und Begegnungen, aber auch ihre Gedanken und Gefühle. Sehr viele farbige Fotos ergänzen die Texte und machen das Buch zu etwas Besonderen.

    Der Camino reizt mich schon lange und so habe ich gern zu diesem neuen Buch aus dem Fontis-Verlag gegriffen. Es ist kein Reiseführer, sondern ein ganz persönlicher Bericht… von den Gründen sich im Winter auf den Weg zu machen, von wunden Füßen, von Begegnungen und Kameradschaft unterwegs, von Herbergen mit Freiluftdusche im Garten, von Sonnenaufgängen und Regentagen… Die Autorin versteht es gut mich mitzunehmen auf ihren Weg. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, ich tauche ein, bin gefesselt. Die wunderbaren Fotos unterstützen das natürlich noch. Offen und ehrlich schildert Birgit Kelle ihre Eindrücke und Empfindungen. Da sind die schmerzenden Füße, aber auch:

    „Der andere Schmerz kommt immer unvermittelt, heftig und allumfassend… Und dann bin ich dankbar, allein unterwegs zu sein…. Weine mit dem Regen, schimpfe lauthals und bin wütend. Wütend auf mich, auf andere, auf Gott…“ (s.S. 72)

    Und dann wieder:

    „You look so happy“, sagt der Koreaner-Gefährte… Ja. Ich strahle wie ein Hohigkuchenpferd. Pure Freude über das hier und jetzt…. Und obwohl ich weiß, dass jetzt langsam der Fußschmerz einsetzen wird, ist alles egal…. Ich habe mein Tempo gefunden, meinen Rhythmus aus Gehen und Pausen. So, wie ich es brauche.“ (s.S. 89)

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Viel zu schnell war es zu Ende gelesen. „Camino. Mit den Herzen gehen“ ist ein wunderbares Buch, dass ich sehr gern weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 07.02.2022

    𝗖𝗮𝗺𝗶𝗻𝗼 - 𝗺𝗶𝘁 𝗱𝗲𝗺 𝗛𝗲𝗿𝘇𝗲𝗻 𝗴𝗲𝗵𝗲𝗻

    𝚟𝚘𝚗 𝙱𝚒𝚛𝚐𝚒𝚝 𝙺𝚎𝚕𝚕𝚎, 𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚒𝚎𝚗𝚎𝚗 𝚒𝚖 𝙵𝚘𝚗𝚝𝚒𝚜-𝚅𝚎𝚛𝚕𝚊𝚐

    "Ich wollte das ganze 𝘉𝘢𝘤𝘬 𝘵𝘰 𝘵𝘩𝘦 𝘳𝘰𝘰𝘵𝘴- Paket, ich bekomme es". Im Dezember 2019 macht sich Birgit Kelle allein auf den Weg, um für 14 Tage einen Teil des Jakobsweges zu laufen, von Leon bis Santiago der Compostela, 306 km. Ihre Aufzeichnungen in denen sie Gründe, Gedanken, Erlebnisse, Schwierigkeiten mit dem Weg, dem Wetter, ihren Füßen und ihr Hadern mit sich selbst schildert, aber auch ihre glücklichen Momente, ihr zu sich finden, Erlebnisse mit Gefährten, denen sie begegnet, notiert hat, all dies ergibt nun in Buchform, zusammen mit sehr vielen Fotos, eine eindrucksvolle persönliche Geschichte, die man als Leser faszinierend und auch nachdenklich verfolgt.

    "𝙔𝙤𝙪 𝙝𝙖𝙫𝙚 𝙩𝙤 𝙜𝙤 𝙞𝙩 𝙗𝙮 𝙮𝙤𝙪𝙧 𝙝𝙚𝙖𝙧𝙩, 𝙣𝙤𝙩 𝙗𝙮 𝙛𝙤𝙤𝙩" gibt ihr gleich am Anfang ihres Weges ein Priester als Ratschlag. Doch die Umsetzung ist schwerer als gedacht. Birgit Kelle dabei zu begleiten, war sehr interessant, informativ und gibt wertvolle Impulse zum Nachdenken. Ich fühle mich beim Lesen mitgenommen, Birgit Kelle hat eine interessante, humorvolle Art zu schreiben. Abwechslungsreiche Kapitel lassen den Leser teilhaben an diesem persönlichen, aber auch so vielgegangen Weg.

    Ein Wunschtraum ist der Camino ja auch von mir, ob es letztendlich der spanische oder der portugiesische Weg sein wird oder alles nur ein Traum bleiben wird ? Ich bewundere alle, die es schaffen ihren eigenen Schweinehund zu überwinden, die es wagen, die sich trauen und am Ende - so wie Birgit Kelle - in Santiago de Compostella ankommen.

    Das Buch aus dem FontisVerlag ist sehr hochwertig aufgemacht, mit Lesebändchen, richtig vielen Farbfotos, hervorgehobenen Sätzen und hochwertigem Papier. Ein richtiges Schätzchen!

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  • 4 Sterne

    EmiliAna, 15.02.2022

    „Mit dem Herzen gehen“ - diesen Ratschlag erhält die Autorin zum Abschied von einem Pater, als sie ihre erste Herberge verlässt, um von Leon aus auf dem Jakobsweg die letzten 300 Kilometer bis nach Santiago de Compostela, dem Ziel jeden Pilgers auf dem Camino de Santiago, in Angriff zu nehmen. Aber wie geht man mit dem Herzen, wenn die Füße schmerzen, und das bei jedem Schritt stärker? Wenn man, besser die Füße, gar nicht die Chance bekommt, sich an den langen und steinigen Weg zu gewöhnen, wie das zwangsläufig der Fall ist, wenn man nicht die gesamte Strecke von den Pyrenäen aus geht oder von viel weiter herkommt, wie einige Pilger, die die Autorin unterwegs trifft und die in ihren Heimatländern gestartet sind. Und wie schafft man es, den Ballast, den man mitgebracht hat, sichtbar oder unsichtbar, abzuwerfen, um das zu finden, was man sucht, wenn man denn weiß, was man sucht?
    Unzählige Bücher sind über den Jakobsweg veröffentlicht worden; jährlich kommen neue hinzu, darunter immer mehr Erfahrungsberichte von Pilgern aus aller Welt. Inflationär geradezu! Was drängt einen Pilger, seine Tagebucheinträge mit wildfremden Menschen, den Lesern, die er sich sicherlich erhofft, zu teilen? Mehr oder minder minutiös, gar oft geradezu peinlich privat. Warum soll alle Welt teilhaben an den sehr persönlichen und individuell unterschiedlichen Erfahrungen, die sich dennoch, so paradox es klingen mag, stark ähneln, die man, hat man denn viele davon gelesen – wobei sich hier die Frage auftut, warum man das eigenlich tut – gar nicht mehr als individuell wahrnimmt, egal aus welch divergierenden Gründen jene schreibenden Pilger sich einst aufgemacht haben, den vom einstigen Geheimtipp zum touristischen 'Kassenschlager' gewordenen magischen uralten Pilgerweg zu begehen? Der Gedanke an einen gewissen Drang zur Selbstdarstellung liegt nicht fern!
    Dass man aber nicht alle Pilgerwegsberichte und -erfahrungen über einen Kamm scheren kann, zeigt Birgit Kelles angenehm überschaubares Büchlein über ihre eigene, wenn auch für die orthodoxen Pilger des Jakobswegs und so vieler anderer Pilgerwege dieser Welt belächelte, kurze Etappe auf dem Camino de Santiago, das in sehr hübscher Aufmachung daherkommt! Ihre Tagebucheinträge – die meisten Pilger führen tatsächlich eine Art Tagebuch, in welcher Form auch immer! - gleichen Streiflichtern, sind keine detaillierten Berichte sondern kurze Zu- und Umstandsgedanken, wie ich sie mangels eines besseren Terminus bezeichnen möchte, die insgesamt mehr als nur eine bloße Ahnung von dem geben, was der historische Pilgerweg mit all seinen Begegnungen in ihr hervorgerufen, angestoßen, ja was er letztlich mit ihr gemacht hat. Und wie nachdrücklich ihre neuen Erkenntnisse oder Einsichten oder Weltsichten dann tatsächlich sind, wird erst die Zukunft zeigen, die Zeit nämlich, wenn man nach der Pilgerreise wieder im normalen Leben mit seinem Alltagstrott angekommen ist. Sofern man nicht, wie der eine oder andere Weggefährte der Autorin, ganz und gar beschließt, auf dem Weg zu bleiben, zu laufen wohin und vor allem wohl so lange ihn seine Füße tragen.
    Birgit Kelle pilgerte alleine, schloss sich während der zwei Wochen in der Adventszeit des Jahres 2019 – welch eine ungewöhnliche Jahreszeit dachte ich zunächst, fand dies aber am Ende des Buches gar nicht mehr, im Gegenteil könnte ich mir selbst vorstellen, dass..., aber das gehört nicht hierher!- niemandem dauerhaft an. Freilich traf sie die Mitpilger – aus vielen verschiedenen Ländern, was gewiss auch den Reiz des Weges ausmacht – immer wieder, spätestens des Abends in den zu dieser Zeit des Jahres recht verwaisten Herbergen. Je nach Temperament, Typ und Gemütslage führte man dann Gespräche, lachte, aß und trank miteinander oder man schwieg, einträchtig oder weil man sich nichts zu sagen hatte oder sich nicht mitteilen wollte. Alles ist in Ordnung, nichts wird hinterfragt auf diesem magischen Weg, man nimmt den anderen genau so an, wie er ist. Warum kann man diese Erkenntnisse dann nicht oder nur selten mitnehmen in seinen Alltag? Oder vielleicht hat Birgit Kelle genau dies ja getan? Niemals hat einer der vielen, die über ihren persönlichen Jakobsweg geschrieben haben, das 'Danach' miteinfließen gelassen – doch gerade das wäre doch sehr interessant zu erfahren! Hat der Camino Spuren hinterlassen? Lebt man hinterher bewusster, menschlicher, duldsamer und toleranter?
    Wie dem auch immer sei – Birgit Kelles Eindrücke sind lesenswert! Gerade weil sie vieles ungesagt lässt, nicht kommentiert, nicht verrät, überhaupt mit Offenbarungen vorsichtig ist, was ich durchaus als angenehm empfunden habe. Sie lässt den Leser ahnen, interpretieren vielleicht, teilnehmen auf jeden Fall - doch der Zugang zu ihrer Persönlichkeit bleibt, mir jedenfalls, verborgen. Aber womöglich ist das ja auch ihre Intention. Das ist dann, wie man auf dem Jakobsweg erfahren hat, auch völlig in Ordnung!

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  • 5 Sterne

    Rose75, 02.02.2022

    + + Advent mal ganz anders - - über das Loslassen und Ankommen

    Ich kenne Birgit Kelle schon länger und schätze sie sehr für ihre standhafte Haltung bei den Themen: Familie, Gender, Frausein,.. 'Sie nimmt auch bei unbequemen Themen kein Blatt vor den Mund.

    Hier in diesem Buch zeigt sie eine ganz andere Seite von sich. Im Dezember 2019 nimmt sie sich 14 Tage Auszeit von Arbeit und Familie und erfüllt sich einen langgehegten Traum. Sie pilgert 300 km auf dem Jakobsweg.

    Statt Plätzchenbacken und Geschenke kaufen wird die Adventszeit in diesem Jahr für sie zu eine Zeit der Ankunft bei sich selbst. Frau Kelle teilt in diesem Buch ihre Eindrücke und auch ihre Selbstzweifel, ihre Unsicherheiten, wie auch ihre berührenden Bekanntschaften auf dem Pilgerweg. Diese Bekanntschaften fand ich am interessantesten. Jede/-r hat einen anderen Grund sich auf den Weg zu machen. Sportlicher Ehrgeiz, Sinnsuche, Flucht vor dem Alltag, Suche nach Gott,... Beeindruckend waren auch die vielen Nationalitäten, die sich außerhalb der klassischen Pilgerzeit auf dem Camino getroffen haben.

    Die gut 100 Seiten sind reich bebildert und in 17 Kapitel unterteilt. .

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

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    mabuerele, 04.02.2022

    „...Es gibt nichts Besseres als Krisen, um der Wahrheit näher zu kommen, auch jener, die man nicht gerne hört und der man seit Jahren aus dem Weg geht...“

    Diese Worte stammen aus dem Vorwort des Buches. Seit Jahren wollte sie den Jakobsweg gehen, aber immer war etwas Anderes wichtiger. Jetzt nimmt sie sich die Zeit. Es sind 14 Tage im Advent, an dem sie die letzten 300 km in Angriff nimmt. Ihr Weg führt sie von Leon bis Santiago.
    Das Buch zeichnet sich durch eine hochwertige Aufmachung aus. Das betrifft die Papierqualität und die vielen eingearbeiteten Fotos. Auch ein Lesebändchen fehlt nicht. Eine Karte lässt mich die Reise mit verfolgen.
    Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Hier allerdings hätte ich mir eine etwas größere Schrift gewünscht.
    Die Beschreibung der Reise ist so vielfältig, wie die Begleiter, die die Autorin auf ihren Weg kennenlernt. Es fehlt auch nicht an einer Spur Humor oder Sarkasmus. Bei der Ankunft am Gipfelkreuz liest sich das so:

    „...Man erwartet einen mystischen Ort, mit mindestens ein paar tanzenden Elfen am Wegrand, und bekommt einen riesigen Parkplatz mit einem trostlosen Steinhügel vorgesetzt...“

    Und dann gibt es kurze Sätze, fast Gedankensplitter, die einen Blick in den Seelenzustand dr Pilgerin erlauben.

    „…Vielleicht an einem anderen Tag, zu einer anderen Zeit,
    mit einem anderen Ich.
    Vielleicht mit weniger Frust, mit weniger Enttäuschung
    und weniger Erwartung...“

    Andererseits gibt es Szenen voller Hoffnung mit Blick in eine überwältigende Landschaft, Hilfe, wenn es nicht mehr weiter geht und Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Im Winter ist der Pilgerweg nicht überlaufen. Das hat Vor- und Nachteile. Auch darauf geht die Autorin ein.
    Und der Pilgerweg ist nicht zuletzt eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Erinnerungen werden wach, manches überdacht und aufgeräumt.

    „...Es hat etwas von Freiheit, aber auch etwas von Davonlaufen. Jeder hat seine Gründe, den Camino zu gehen. Jeder hat Ballast im Rücksack...“

    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hält eine gekonnte Balance zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit.

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