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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 31.03.2018 bei bewertet

    Das Eis ist ein Öko-Thriller der Autorin Laine Paul, sie nimmt sich darin des Themas an, wie die Arktis ausgebeutet wird und was die Folgen dafür sein können.
    Drei Jahre nach seinem spurlosen Verschwinden taucht die Leiche des Ökoaktivisten Thomas Harding aus einem kalbenden Gletscher wieder auf. Der letzte der Harding lebend sah war sein Freund und Geschäftspartner Sean Cawson. Im Laufe einer gerichtlichen Untersuchung gelangen Informationen ans Licht die das Leben aller Beteiligten nachhaltig ändern.

    Das Buch selber ist spannend geschrieben und gibt gute Einblicke in das Seelenleben von Sean Cawson. In Rückblenden wird sein Lebensweg deutlich und was ihn mit Thomas Harding verband. Diese Rückblenden sind nicht immer eindeutig gekennzeichnet, so das mein Lesefluss hin und wieder stockte und ich überlegen musste wo und wann spielt die Geschichte gerade. Das hätte die Autorin besser lösen können. Den einzelnen Kapitel sind auch Auszüge aus Büchern zur Arktis vorangestellt, die ich oftmals nicht in Einklang bringen konnte mit dem nachfolgenden Kapiteln. Da konnte ich der Autorin leider nicht folgen.

    Insgesamt hat mich der Aufbau der Geschichte trotz der vorher erwähnten Mängel in den Bann gezogen und ich wollte gerne wissen was nun tatsächlich passiert war und wie alles zusammenhing.

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  • 5 Sterne

    14 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela P., 17.04.2018

    Inhalt:

    Sean Cawson und Tom Harding haben vor drei Jahren die Eröffnung der Midgard Lodge geplant.
    Sie waren unterwegs in einer Eishöhle,in der dann ein tragischer "Unfall" passierte und Tom verschwand.
    Jetzt,Jahre später ist ein Schiff mit Passagieren,die unbedingt eine Eisbären sehen wollen, in der Arktis unterwegs. Das Eis der Gletscher schmilzt und gibt die Leiche von Tom Harding frei.
    Der Unfall soll durch eine gerichtliche Untersuchung aufgeklärt werden.
    Sean macht sich immer wieder Vorwürfe,weil er Tom damals nicht helfen konnte,er begibt sich sogar zu einer Therapeutin.

    Meinung:

    Der Schreibstil ist angenehm zu lesen,jedoch muss man aufpassen,dass man beim Lesen nichts durcheinander bringt,da es zwei Handlungsstränge gibt.Es gibt immer wieder bruchstückhafte Rückblicke in die Vergangenheit,man erfährt,wie sich Sean und Tom kennengelernt haben,wie es zu dem Vorhaben Midgard Lodge kam und wie es privat bei Sean aussah.
    Zwischen den Kapitel gibt es interessante Auszüge aus anderen Büchern von Menschen,die schon in der Arktis lebten.
    Das Buch greift ein ernstes Thema auf und man sollte sich wirklich Zeit dafür nehmen.
    Mittig ist das Geschehen etwas in die Länge gezogen,was ich jedoch nicht unbedingt schlimm finde.
    Sehr gut beschrieben wird die Arktis,man hat sie regelrecht vor Augen.
    Auch die Charaktere wurden sehr gut beschrieben,dies heißt aber nicht,dass man das Verhalten von ihnen gut findet.

    Fazit:

    Ein beeindruckendes,spannendes Buch über Naturschutz und Profitgeier. Es führt dem Leser vor Augen,was wir mit unserer Umwelt machen und regt absolut zum Nachdenken an.

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  • 5 Sterne

    14 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    johannaliest, 05.04.2018

    Zum Inhalt:
    Die Eisdecke in der Arktis schmilzt unaufhörlich. Raffgierige Unternehmen wittern ihre Chance und wetteifern um einen Platz im ewigen Eis. Als ein Kreuzfahrtschiff im arktischen Wasser eine Leiche entdeckt, ist schnell klar, um wen es sich handelt: Tom Harding, Polarforscher und einer der besten Kenner der Arktis, der drei Jahre zuvor nach einem Unfall im Eis verschwand. Der Letzte, der ihn lebend gesehen hat, ist sein bester Freund und Geschäftspartner Sean Cawson. Die Männer planten gemeinsam die Eröffnung einer exklusiven arktischen Lodge, die sich gleichzeitig dem Schutz des Nordmeers verpflichtete. Als die Untersuchungen zu Hardings Tod beginnen, wächst der Druck auf Cawson. Waren ihre Vorstellungen von Naturschutz und Profitgier letztlich doch zu verschieden?

    Einer der Protagonisten ist Tom Harding, der ein Greenpeace Angehöriger war.
    Es ist bereits im ersten Kapitel klar, dass er verstorben ist.
    Die zweite Hauptperson ist dessen Freund Sean Cawson, welcher sich eher weniger für Umweltschutz interessiert.
    Die beiden Männer kauften in der Arktis Land, um dort ein Luxus-Resort aufzubauen.
    Nach dem Aufbau des Unternehmens kommt es zu einem Unfall, der für Tom tödlich endet.

    Die zentrale Frage des Buches ist, ob der Tod Toms tatsächlich ein Unfall oder geplant war.
    Bis zur Auflösung wird in der Handlung immer wieder zwischen zwei Zeitebenen gewechselt: vor und nach Toms Tod.
    Das ist eine interessante Methode, aber ich empfand es zu Beginn als etwas verwirrend.

    Der Anfang der Geschichte war ein wenig schleppend, die Spannung steigerte sich dann jedoch.

    Sehr gut gefallen haben mir die original-Aufzeichnungen von Arktisforschern, die zu Beginn der Kapitel angeführt werden.
    So wurden im Buch reelle Fakten und Fiktion gut verbunden.

    Das Buch "Das Eis" regt definitiv zum Nachdenken an.
    Die Schönheit der Arktis wird beschrieben und die Dringlichkeit des Umweltschutzes wird deutlich.

    Meiner Meinung nach ist die Handlung sehr realitätsnah und hätte so tatsächlich passieren können.

    Zum Abschluss möchte ich noch die wunderschöne Umschlaggestaltung loben. Das Cover glitzert passend zum Titel silbrig-blau.

    Wer gerne ein gut geschriebenes Buch mit Spannung lesen möchte und sich gleichzeitig noch für Umweltschutz und die Arktis interessiert, ist hier genau richtig!
    Von mir gibt es eine klare Empfehlung.
    Wir alle sollten unserer Umwelt und deren Schutz mehr Beachtung schenken...

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 18.04.2018

    Wa(h)re Arktisliebe

    Zum Inhalt:
    Durch das Kalben eines Gletschers findet die Leiche von Tom Harding ihren Weg an die Luft und in die Augen der Reisenden eines Kreuzfahrtschiffes. Drei Jahre war Tom verschollen, nachdem er und sein Freund Sean in einer Höhle verschüttet worden waren. Beide befanden sich gemeinsam mit drei Geschäftspartnern in der Arktis in einer exklusiven Unterkunft, welche der Umweltaktivist Tom und der Arktisliebhaber Sean als lauschigen Treffpunkt für die Reichen und Mächtigen der Welt aufgebaut hatten. Und nun stellt sich die Frage, ob wirklich alles so friedlich, freundschaftlich und reibungslos vonstatten ging, wie Sean es nach dem Unfall der Welt geschildert hat.

    Mein Eindruck:
    Paull gelingt es, ein wichtiges Thema so aufzubereiten, dass der erhobene Zeigefinger ein wohltuendes Kribbeln im Bauch auslöst und nicht wie sonst ärgerliche Schmerzen in der Magengegend. Sie konzentriert sich dabei ganz auf ihren Protagonisten Sean, aus dessen Sicht – wenn auch in der dritten Person – die Geschichte entwickelt und aufgerollt wird. Die einzelnen in ihrer Länge absolut schmackhaften Kapitel werden von Reminiszenzen an vergangene Arktisforscher unterbrochen: Zitate, kurze Abhandlungen oder Erzählungen.
    Sean wird als Mensch beschrieben, mit Ecken und Kanten, mit guten und schlechten Eigenschaften, ehrgeizig und naiv, manchmal ehrlich, manchmal gerissen, manchmal ein wahrer Freund, manchmal ein wahrer Dreckskerl. Das hebt ihn wohltuend vom Rest der Charaktere ab, über die der Leser schneller den Stab brechen kann.
    Neben den menschlichen Schicksalen gibt es jedoch etwas, dass das ganze Buch überstrahlt – die Arktis in ihrer Schönheit, Größe, Klarheit und Verwundbarkeit. Die Liebe Paulls (und Seans) und ihre Ehrfurcht spürt man in jeder einzelnen Zeile, auf jeder einzelnen Seite – selbst, wenn aus einem Londoner Gericht berichtet wird. Und dass sich dieses Gefühl auf den Leser überträgt, ist ein großer Verdienst einer wunderbaren Geschichte um Freundschaft, Verrat, Geld, Politik und Machtstreben.

    Mein Fazit:
    Umweltkritik bravourös verpackt

    5 Sterne

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Veronika K., 17.04.2018

    Das Eis von Laline Paull


    Wegen der schmelzenden Gletscher werden immer seltener Eisbären in der Arktis gesichtet. Und immer mehr wird die neue „Wasserstraße“ Anlass zu politischen Auseinandersetzungen.
    Beim Ausspähen nach Eisbären in der Arktis kommt die „Vanir“ den Gletschern gefährlich nahe und die Passagiere erleben unmittelbar das Kalben eines solchen. Doch gleichzeitig gibt das Eis auch ein schauriges Geheimnis preis, die Leiche des vor 3 Jahren spurlos verschwundenen Naturaktivisten und Naturschützers Tom. Nur sein bester Freund kehrte von der damals statt gefundenen Expedition lebend zurück und er hat seitdem massive Albträume. Jedoch hindert ihn das daran weiterhin lukrative Geschäfte mit skrupellosen Ausbeutern und windigen Politikern zu betreiben.

    Die Idee zu diesem Buch ist ausgefallen und der Klappentext hat mich sogleich für dieses Buch begeistert. Das Thema ist gut recherchiert und umgesetzt, für mich ist die Handlung total überzeugend.
    Von der ersten Zeile an bin ich überrascht, wie plastisch mir die ganze Gegend vor Augen steht. Die riesigen eisigen Gletscher, die immer höher aufragenden glitzernden Steilhänge, die Stille und Weite der Arktis. Ich habe mich schon lange nicht von einem Thema so angesprochen gefühlt, es beschreibt ein vielschichtiges Drama, das direkt vor unseren Augen geschieht und uns eigentlich alle angeht. Laline Paull hat einen ansprechenden und präzisen Schreibstil, von Anfang an Neugier weckend, die Problematik spannend bis zum Ende gehalten. „Das Eis“ist für mich auch ein besonderer Krimi, er vermittelt gleichzeitig ein aktuelles Umweltproblem und zeigt gnadenlos beispiellose Machtgier und Korruption der Staaten und Großkonzerne auf. Das Buch gibt großen Anlass zum Nachdenken über unser weiteres Verhalten unserer Umwelt gegenüber.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja E., 28.05.2018

    Laline Pauls Roman das Eis ist aktueller den je, den wir sind mittendrinnen in einer der größten Umweltkatastrophen der Welt. Mit ihrer eindringlichen bildhaften Sprache schafft sie es den Leser mitzureißen und wachzurütteln, das alles verpackt mit einer spannenden Story.

    Tom Harding und Sen Cawson kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Tom Harding wurde reich geboren oder wie Sean Crawson sagt "mit einem goldenen Löffel im Mund" trotzdem ist der frühere Greenpeace Chef am Boden geblieben. Sean Crawson dagegen kommt von ganz unten und hat sich als Self-made-man nach ganz oben gearbeitet. Geld und Status ist im wichtig.

    Trotz der Unterschiede verbindet diese beiden unterschiedlichen Männer eine lange Freundschaft. Genau deswegen erschaffen sie zusammen die "Mitgard Lodge". Doch ihre Unterschiedlichen Ansichten treffen kurz nach dem Erbau wieder aufeinander und führen zu einem Zerwürfnis von Beiden. Tom kommt bei einem tragischen Unklück zu Tode, das Sean Crawson nur knapp überlebt. Als vier Jahre später ein Gletscher "kalbt" kommt Toms Leiche wieder zum Vorschein und die Ermittlungen beginnen.

    Der Roman springt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Dies ist aber so gut gemacht, das man hier nicht durcheinander kommt. Für mich war der Roman eine Entdeckung, selten habe ich einen so gut geschriebenen Umweltroman mit Kriminote gelesen. Selber interessiere ich mich auf für die Antarktis, sodass die von manchen Lesern wohl als zu ausufernde Beschreibung dieser Landschaft für mich eine Bereicherung darstellte. Sprachlich sehr gut geschrieben schafft Laline Paulls das man in die Geschichte und die Charaktere sprichwörtlich eintaucht.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 23.06.2018

    Regt zum Nachdenken an

    Ein kalbender Gletscher in der Arktis gibt eine Leiche frei. Es ist der Körper von Tom Harding, der vor drei Jahren spurlos im Eis verschwand, nachdem er und sein Freund Sean eine Höhle im Eis erkunden wollten. Nun soll erneut aufgerollt werden, was damals geschah, als die Höhle ganz plötzlich eingebrochen ist.

    Schon gleich zu Beginn hat der Leser den Eindruck, dass Toms Tod von dramatischen Umständen begleitet wurde, doch es scheint auch, als würden einige Betroffene ein dickes Geheimnis bewahren. Tom ist einerseits traumatisiert vom Schicksal seines besten Freundes, andererseits scheint er aber noch etwas zu verschweigen. Nach und nach entwirrt die Autorin Laline Paull eine Geschichte um Freundschaft, Verrat, um unseren Umgang mit der Natur. Die Begeisterung der beiden Freunde über die Abenteuer in der Arktis, ihr Bemühen um den Wiederaufbau einer Lodge am Rande eines Naturschutzgebietes ist dabei gut nachvollziehbar. Doch immer mehr schleichen sich Misstöne in die Geschichte, bis das ganze Ausmaß der damaligen Geschehnisse offenliegt.

    Diese gelungene Mischung aus Roman, Krimi und Sachbuch zu Umweltthemen besticht sowohl durch das Tempo der Handlung wie auch durch das Thema „Umweltschutz und globale Erwärmung“. Das Buch regt zum Nachdenken an und schafft es, die Arktis näherzubringen, die sicher so mancher von uns nie betreten wird.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 31.03.2018

    Die Passagiere eines großen Kreuzfahrtschiffes wollen auf ihrer Reise unbedingt einen der selten gewordenen Eisbären sehen, als sie plötzlich mitansehen müssen, wie beim Kalben eines Gletschers eine Leiche zum Vorschein kommt.
    Es handelt sich um Tom Harding, einen bekannten Umweltaktivisten , der vor drei Jahren hier ums Leben kam.Er war gemeinsam mit seinem Freund Sean Cawson in einer Eishöhle unterwegs , als es zu einem teilweisen Einsturz kam,den Tom nicht überlebte.
    Bei allen Beteiligten, den Angehörigen, speziell aber bei Sean ,werden alle Erinnerungen wieder geweckt.
    Er hatte sich immer wieder Vorwürfe gemacht, dass er seinem Freund nicht helfen konnte.
    Nun kommt es zu einer Gerichtsverhandlung, in welcher die Geschehnisse aufgearbeitet werden.

    Die Geschichte wechselt ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was beim Lesen manchmal zu Verwirrung führt.
    Wenngleich der Todesfall im Mittelpunkt steht, geht es um sehr viel mehr. Die Jagd nach dem schnellen Geld, Korruption, Machenschaften der Politik und der Umgang der Menschen mit der Natur.
    Es wird sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, wie wenig die Menschen über den Klimaschutz nachdenken.
    Nach der Lektüre hinterfragt man zwangsläufig sein eigenes Verhalten.

    Fazit:

    Ein nicht ganz einfaches, aber sehr lesenswertes Buch.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 09.04.2018

    Ließ mich ziemlich kalt
    Das Abschmelzen der Polkappen ist soweit vorangeschritten, dass neue schiffbare Handelsrouten in den Sommermonaten entstehen. Äußerst lukrativ und zeitsparend und auf den ersten Blick weniger problematisch als transkontinentale Kanäle in politisch labilen Regionen der Welt. Die Kreuzfahrtschiffe sind ohnehin schon da. Die Arktis ist nicht mehr unberührte, menschenfeindliche Natur sondern Wirtschaftsraum, Tourismusgebiet, Teil der besiedelten Hemisphäre. Natürlich haftet ihr noch immer ein besonderer Nimbus an, noch immer ist sie gewaltig, ein beeindruckendes Szenario, noch können Menschen sich daran erinnern, dass dies vor kurzem noch nicht so war, alleine das Wort „Arktis“ immer einen Hauch von Abenteuer verbreitete. Gefahrlos ist sie auch nun nicht, Eisbären, so wenige es noch sind, bleiben gefährliche Raubtiere, Gletscherspalten unberechenbar. In eine solche stürzte fünf Jahre vor Einsetzen der gegenwärtigen Romanhandlung der Umweltaktivist Tom Harding. Zeuge seines Unfalls war sein Freund Sean Cawson. Wie er seit seiner Jugend fasziniert von den Expeditionsberichten und der Natur der Arktis, ist dieser Naturraum ihr Steckenpferd geworden. Ziel ihrer Träume und ihres Engagements. Doch zogen die beiden noch an einem Strang in dieser neuen, nutzbaren Arktis? Wie genau kam Tom Harding zu Tode? Die Ereignisse holen Sean nun ein, und er muss sich mit alten Dämonen, alten und neuen Wahrheiten auseinandersetzen.
    Grundsätzlich eine absolut interessante Thematik in einem fantastischen Naturraum und in einer zwar nicht bezifferten, aber vorstellbaren sehr sehr nahen Zukunft. Leider weiß aber die Handlung an sich nicht zu fesseln und KEINE der handelnden Personen besticht für mich durch einen hohen Identifikationsgrad, oder sorgt für ausgeprägte Sympathien, ich fand sie im Grunde alle komisch, im Sinne von, wenig greifbar. Von daher kam auch bei mir wenig Empathie auf.
    Vieles bleibt mir auch leider im kompletten Verlauf der Handlung unklar, z.B. warum es überhaupt zu einer gerichtlichen strafrechtlichen?zivilrechtlichen?/Untersuchung?/Anhörung?/Verfahren? kommt. Was ist der Aufhänger dazu? Nur der Leichenfund? Gab es denn nach dem Unglück/Unfall damals keine? Warum löst nun das Auftauchen der Leiche den Wunsch nach Aufklärung aus? Merkwürdig, zumal dann die Geschehnisse bei Gericht den gesamten Rahmen für das Erzählen der Geschichte in Rückblenden und aktuellen Geschehnissen darstellt. Das ist erst einmal gar nicht mal uninteressant und unspannend. Die Rückblenden haben mir dabei durchweg besser gefallen und auch die Tatsache, dass diese nur zu einem sehr langsamen Erkenntnisgewinn geführt haben, zunächst nur für den Leser, am Ende aber auch für den Protagonisten, denn das war sogar eigentlich sehr gut.
    Was aber irgendwie am Ende bei mir übrigbleibt, ist die Ratlosigkeit darüber, was die Autorin dem geneigten Leser denn nun eigentlich mitteilen wollte. Denn man könnte auch reichlich negativ an die Sache gehen und ganz klar sagen: Nützt ja eh nichts? Egal ob Öko-Realo oder Öko-Fundi: es gibt immer einen, dem deine ganzen Bemühungen so meilenweit vom Allerwertesten entfernt sind, dass sie nur vermögen, ihm aus großer Distanz müde zuzuwinken? Selbst der, der in den Augen des Aktivisten schon längst selbst zum Ausbeuter im Namen der Ökologie geworden ist, ist nur Instrument der wahrhaft mächtigen, den ökonomischen Global Players, egal ob Mensch oder Konzern, egal ob auf Kosten humanitärer oder ökologischer Katastrophen? Jeder Mensch ist ein Eisberg? Das was er dir nicht zeigt, ist die Gefahr? Ich weiß es nicht und komme nicht dahinter, was ihre Intention ist. Dafür hatte das Buch einfach auch zu viele Längen, Widersprüchlichkeiten und hinterlässt leider offene Fragen im nicht-interessanten-spekulativen-sondern-eher-nervigen-Sinne bei mir…

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne M., 08.04.2018 bei bewertet

    Interessenkonflikte
    “Das Eis“ ist nach ihrem Debütroman “Die Bienen“ Laline Paulls zweiter Roman. Schauplatz der Handlung ist überwiegend die Arktis. Ein Kreuzfahrtschiff mit vielen enttäuschten Passagieren, denen man werbewirksam die Sichtung von Eisbären versprochen hatte, durchqueren eine Passage. Dann sehen sie nicht nur einen riesigen Eisbären, sondern auch einen kalbenden Gletscher, der eine Leiche freigibt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den drei Jahre zuvor verschwundenen Umweltaktivisten Tom Harding. Sein Freund und Geschäftspartner Sean Cawson wird in London telefonisch von seinem Mentor Joe Kingsmith informiert.
    Sean Cawson wird in der Folge massiv mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Da gibt es nicht nur seine gescheiterte Ehe, die zerstörte Beziehung zu seiner Tochter Rosie, sondern vor allem die mysteriösen Umstände von Toms Verschwinden und Tod. In zahlreichen Rückblenden wird die Geschichte nachgeholt: wie sich Tom und Sean als Studenten kennenlernten und durch ihre Liebe zur Arktis verbunden eine tiefe Freundschaft entwickelten, wie Sean in die Fänge seines Mentors Joe Kingsmith, eines dubiosen, immens reichen Geschäftsmannes geriet, der auch Sean durch Beratung und geschickte Investitionen reich machte. Während Tom zeitweise Chef von Greenpeace war, findet Sean immer mehr Geschmack an Reichtum und Macht, wodurch ihre Freundschaft nicht gerade konfliktfrei ist. Für ein großes Projekt finden sie dann noch einmal zusammen. Sie entwickeln das Geschäftsmodell einer exklusiven Lodge für betuchte Gäste, das sich gleichzeitig dem Umweltschutz verpflichtet.
    In der Erzählgegenwart muss sich Sean als Zeuge einer gerichtlichen Untersuchung stellen, die Klarheit über Toms Tod und Seans mögliche Verstrickung in die Ereignisse bringen soll, denn er war der Letzte, der Tom lebend in einer einstürzenden Eishöhle gesehen hat, aus der er sich lebend retten konnte.
    Der von der Zeitstruktur her komplizierte Roman ist zugleich Umweltthriller und Gerichtsdrama. Die globale Erwärmung, die zum Schmelzen der Polkappen und zum Einsturz der Höhle führt, existiert in der Realität. Interessanterweise schrieb Paull das Buch, noch bevor Donald Trump den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen ankündigte und zeigt die Brisanz des Themas. Anfangs nicht frei von Längen gewinnt das Buch zunehmend an Tempo und Spannung, zum Beispiel wenn die Autorin zeigt, wie weit Menschen in ihrer Gier nach Macht und Reichtum zu gehen bereit sind. Laline Paull beschreibt erneut reale, vom Menschen verursachte Entwicklungen, die die Zukunft der Menschheit gefährden. Im ersten Roman war es das verhängnisvolle Bienensterben, im neuen Buch die Klimakatastrophe mit all ihren desaströsen Folgen. Man kann sagen, dass die Autorin die Schwierigkeit, eine fiktive Handlung mit einem ernsten Anliegen zu verknüpfen, recht gut meistert.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 11.04.2018 bei bewertet

    Wir gehen nicht gerade fürsorglich mit unserer Umwelt um und die Folgen sind überall spürbar. Dieses Buch befasst sich auch mit dem Thema und sollte uns eine Warnung sein, damit wir unser Verhalten ändern, denn es ist kurz vor zwölf.
    Die Passagiere auf einem Kreuzfahrtschiff können beobachten, wie einer dieser Eisberge kalbt. Eine Leiche wird freigegeben und es stellt sich heraus, dass es sich um den Umweltaktivisten Thomas Harding handelt, der drei Jahre zuvor verschwand. Sein bester Freund und Geschäftspartner Sean Cawson war der letzte, der ihn lebend gesehen hat. Sie hatten große Pläne, denn sie wollte in der Gegend ein exklusives Lodge errichten, das auch dem Schutz der arktischen Meere dienen sollte. Bei den Ermittlungen kommt heraus, dass die Interessen der Freunde doch sehr auseinanderliefen, denn Cawson sah den Profit.
    Die Geschichte berichtet in verschiedenen Zeitebenen. So erfahren wir mehr über die Vergangenheit und die Beziehung zwischen Thomas und Sean. Dazu wird der Fall in einer Gerichtsverhandlung aufgearbeitet, die die Umstände um den Tod von Thomas klären sollen. War der Tod von Thomas wirklich ein Unfall?
    Der Schreibstil lässt sich gut lesen, allerdings gibt es auch ein paar Längen. Trotzdem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Die Protagonisten sind gut herausgearbeitet, so dass ich mich in sie hineinversetzen konnte, was nicht heißt, dass ich das Verhalten unbedingt gutheißen konnte.
    Besonders gefallen hat mir die Darstellung der Arktis. Ich hatte die beeindruckende Umgebung stets vor Augen. Es wurde auch sehr deutlich, was wir mit der Natur dort anstellen, welche Gefahren drohen und welche wirtschaftlichen Chancen dort liegen. Ein Konflikt zwischen Umweltschutz und Profitstreben, der kaum gelöst werden kann.
    Ein spannendes Buch, das unterhält und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 09.04.2018

    Dieses Buch ist ein Plädoyer für den Umweltschutz. Es zeigt auf, welche katastrophalen Folgen die Außerachtlassung der Forderungen von Umweltschutzorganisationen, wie Greenpeace, und deren Aktivisten haben. Die Politik ist gefordert, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um alle, die sich nicht um den Umweltschutz scheren, sondern nur ihre eigene Macht und den Profit im Auge haben, zu stoppen. Dies scheitert jedoch an den weitreichenden Verknüpfungen politischer und wirtschaftlicher Interessen.
    Dieses Buch ist aber auch ein Umweltthriller, in dem es um Macht und Geld geht und der eine Freundschaft auf eine harte Probe stellt, bis es zum Eklat kommt.
    Eine Gruppe Reisender befindet sich auf einer Expeditionsfahrt vor Spitzbergen mit dem, wie sie glauben, einklagbaren Recht auf die Sichtung von Eisbären. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, setzt man sich über alle Verbote hinweg und macht mit Hilfe einer Drohne einen Eisbären ausfindig und fährt anschließend in verbotenes Gewässer. - Ich konnte es nicht fassen, als ich solche Reisende selbst erlebt habe. - Obwohl es sich hier um eine fiktive Handlung handelt, schreibt die Autorin nahe an der Wahrheit.

    Während die Reisegruppe nun ihren Eisbären fotografiert fängt ein Eisberg an zu kalben, und ein großer Teil des Gletschers kracht ins Wasser. Das Eis gibt einen Toten frei, bei dem es sich um den Umweltaktivisten Tom Harding handelt, der einige Jahre zuvor im Beisein seines Freundes Sean Cawson in einer Eishöhle tödlich verunglückt ist.

    Die Protagonisten des Buches, Tom Harding, und Sean Cawson, sind Freunde aus Studientagen. Sie hegen ein großes Interesse an der Arktis, und als sie den immens reichen Joe Kingsmith kennenlernen, können sie ihn als Sponsor für ihre geplante Studienreise in die Arktis gewinnen. Tom, der jahrelang auch für Greenpeace gearbeitet hat, ist nur am Umweltschutz interessiert, anders als Sean, der sich an Kingsmiths wirtschaftlichen Interessen orientiert, dem der Umweltschutz völlig egal ist. Mit Hilfe von Kingsmith erwirbt Sean auf Spitzbergen eine frühere Walfangstation und baut diese als Lodge für reiche Gäste aus. Hieraus ergeben sich schwere Zerwürfnisse zwischen Tom und Sean.

    Nach dem Auffinden von Toms Leiche wird in einem Untersuchungsprozeß noch einmal der Besuch in der Eishöhle aufgerollt werden und aufgedeckt werden wie es zu dem Unglück kam. Seans Leben wird aus den Fugen geraten.

    Ich habe dieses Buch mit großem Interesse gelesen. Es hätte alles so gewesen sein können, wie die Autorin es beschrieben hat. Die den einzelnen Kapiteln vorgeschalteten Aufzeichnungen von Arktisforschern früherer Zeiten fand ich überaus spannend. Wer sich für die Erforschung der Arktis interessiert weiß, welche Schwierigkeiten und Entbehrungen die Menschen dafür auf sich genommen haben. Diese Aufzeichnungen entsprechen allesamt der Wahrheit.

    Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus Wahrheit und Erfindung. Gott sei Dank gibt es ja immer noch viele Umweltaktivisten, wie den Protagonisten des Buches Tom Harding. Bleibt zu hoffen, daß sie von der Politik mehr Gehör bekommen und daß ganz schnell in deren Sinne gehandelt wird.

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  • 3 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 24.06.2018

    Zu viel des Guten

    Ausgangspunkt der Geschichte ist das Auftauchen eines schon länger vermissten Mannes, dessen Leiche das wohl nicht mehr so ewige Eis beim Kalben eines Gletschers freigibt. Bei dem Toten handelt es sich um Thomas Harding, einen recht charismatischen Umweltschützer, der seit einer Exkursion in eine Höhle unter dem Eis vermisst wird. Es gibt eine gerichtliche Untersuchung über diesen Vorfall, den sein bester Freund Sean Cawson mit viel Glück überlebt hat. Dies bildet den Rahmen für das Buch.

    Eingeleitet wird jedes Kapitel von kurzen Geschichten aus der Zeit der ersten Expeditionen in die Arktis, die die zum Teil sehr extremen Situationen beschreiben. Dieser Part gefiel mir recht gut, weil er insgesamt zur Auflockerung beitrug.

    Im Rahmen der o g. gerichtlichen Untersuchung erfährt man, wie es zu dem Unglück kam, welche wirtschaftlichen Interessen sich hinter der Erschließung der Arktis verbergen - egal ob als Rohstoffquelle oder als neuer deutlich kürzerer und politisch sicherer Transportweg bis hin zu illegalem Waffenhandel ist alles dabei. Auch der Wandel der Freundschaft (hört bei Geld ja oft auf) und der Klimawandel wird hier angerissen. Letzterer bei der Untersuchung durch den Auftritt eines Gutachters, der leider fast schon als Karikatur rüberkommt. Gewürzt mit ein bisschen Mystik dann und wann und mit einem bekehrten Helden am Schluss lässt mich das Buch etwas ratlos zurück.

    Es packt viele unterschiedliche Themen an, will meiner Meinung nach aber zu viel. Man kann einiges über die Arktis lernen und vermeintliche Menschenkenntnis erweist sich im Laufe der Handlung oft als verhängnisvoller Irrtum.
    Geschrieben ist es sehr ansprechend und es ist wirklich gut zu lesen, aber ich finde die Verquickung der verschiedenen Bereiche nicht wirklich geglückt.

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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 30.03.2018

    Die Geister, die ich rief...
    Da ich noch nie ein Buch gelesen hatte, das in der Arktis spielt, war ich sehr gespannt auf „Das Eis“. Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, doch als ich dann das Buch las, fiel es mir zunächst schwer, in das Geschehen hineinzukommen. Ich wusste zuerst nicht, wer wer ist, und die Zeitsprünge, die oft nicht einmal als solche gekennzeichnet sind, waren ebenfalls sehr verwirrend. Doch nach diesem etwas mühsamen Einstieg hat mich das Buch gefesselt.
    Zu Beginn erleben wir eine Gruppe wohlhabender Kreuzfahrttouristen in der Arktis, die unbedingt einen vom Werbeprospekt versprochenen Eisbären in natura sehen möchte. Mittels Drohne wird ein Eisbär ausgemacht und, quasi als Zugabe, erlebt die Gruppe noch die Kalbung eines Eisbergs, bei der die Leiche eines vor Jahren verunglückten und verschollenen Umweltaktivisten freigelegt wird.
    Das Buch beleuchtet die Hintergründe seines Todes, aber auch die diversen politischen und wirtschaftlichen Interessen in der Arktis. War Tom Hardings Tod in einer zusammenstürzenden Eishöhle durch die Klimaerwärmung und das dadurch in die Höhle eindringende Wasser bedingt? Oder handelt es sich um ein Verbrechen, um zu verhindern, dass Harding Informationen öffentlich macht, die eine Gruppe von Investoren mit aller Macht geheim halten möchte?
    Einer der Investoren ist Sean Cawson, ein langjähriger Freund Hardings, dem es gelungen war, Harding von seinem Projekt, einer mit der Natur im Einklang stehenden Luxus-Lounge mitten in der Arktis, zu überzeugen. In den Jahren davor hatten die Freunde sich aus den Augen verloren bzw. waren sich aus dem Weg gegangen. Was war zwischen ihnen passiert?
    Eine Gerichtsverhandlung, in der die Umstände von Hardings Tod geklärt werden sollen, gibt letztendlich Aufschluss über die Geschehnisse und die erschreckenden und skrupellosen Machenschaften gewisser Investoren. Obwohl die Geschichte fiktiv ist, werden genügend Fakten genannt, die – ohne erhobenen Zeigefinger – dem Leser bewusst machen, wie fragil und gefährdet das Ökosystem der Arktis ist. Ein spannendes und informatives Buch, absolut lesenswert.

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  • 3 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 24.06.2018 bei bewertet

    Zu viel des Guten

    Ausgangspunkt der Geschichte ist das Auftauchen eines schon länger vermissten Mannes, dessen Leiche das wohl nicht mehr so ewige Eis beim Kalben eines Gletschers freigibt. Bei dem Toten handelt es sich um Thomas Harding, einen recht charismatischen Umweltschützer, der seit einer Exkursion in eine Höhle unter dem Eis vermisst wird. Es gibt eine gerichtliche Untersuchung über diesen Vorfall, den sein bester Freund Sean Cawson mit viel Glück überlebt hat. Dies bildet den Rahmen für das Buch.

    Eingeleitet wird jedes Kapitel von kurzen Geschichten aus der Zeit der ersten Expeditionen in die Arktis, die die zum Teil sehr extremen Situationen beschreiben. Dieser Part gefiel mir recht gut, weil er insgesamt zur Auflockerung beitrug.

    Im Rahmen der o g. gerichtlichen Untersuchung erfährt man, wie es zu dem Unglück kam, welche wirtschaftlichen Interessen sich hinter der Erschließung der Arktis verbergen - egal ob als Rohstoffquelle oder als neuer deutlich kürzerer und politisch sicherer Transportweg bis hin zu illegalem Waffenhandel ist alles dabei. Auch der Wandel der Freundschaft (hört bei Geld ja oft auf) und der Klimawandel wird hier angerissen. Letzterer bei der Untersuchung durch den Auftritt eines Gutachters, der leider fast schon als Karikatur rüberkommt. Gewürzt mit ein bisschen Mystik dann und wann und mit einem bekehrten Helden am Schluss lässt mich das Buch etwas ratlos zurück.

    Es packt viele unterschiedliche Themen an, will meiner Meinung nach aber zu viel. Man kann einiges über die Arktis lernen und vermeintliche Menschenkenntnis erweist sich im Laufe der Handlung oft als verhängnisvoller Irrtum.
    Geschrieben ist es sehr ansprechend und es ist wirklich gut zu lesen, aber ich finde die Verquickung der verschiedenen Bereiche nicht wirklich geglückt.

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  • 2 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xirxe, 16.05.2018 bei bewertet

    Die Leiche eines seit mehreren Jahren verschollenen Antarktisforscher taucht wieder auf. Es beginnt eine gerichtliche Untersuchung um festzustellen, wie sich das Unglück ereignete, bei dem er verschwand. Für seinen besten Freund Sean, der dabei war, wird es eine unangenehme Reise in die Vergangenheit.
    Das rund 450 Seiten starke Buch beginnt mit einem vielversprechenden zehnseitigem Kapitel: satirisch-gesellschaftskritisch wird über eine Antarktis-Kreuzfahrt berichtet, die Zeuge der Kalbung eines Eisgletschers wird und der damit verbundenen Freisetzung der Leiche. Das machte so richtig Lust auf mehr und so waren die Erwartungen auf das Folgende entsprechend hoch. Doch die ersten 200 Seiten schleppt sich die Geschichte nur mühsam dahin: Erinnerungen und Befindlichkeiten der Hauptfigur Sean werden stellenweise ermüdend lange ausgebreitet und immer öfter fragte ich mich, was das eigentlich alles mit dem Toten zu tun hat. Dann, ab ungefähr Seite 200, 220 beginnt die Geschichte wirklich spannend zu werden, bis sie zuguterletzt in einem Spektakel endet, das ich teilweise zumindest recht unglaubwürdig finde.
    Ein intelligenter, ungemein erfolgreicher Mann, der sich jahrelang an der Nase herumführen lies? Eine ebenso intelligente wie erfolgreiche Frau, die unfähig ist, ihre Emotionen im Griff zu halten wenn es an ihre Eitelkeit geht?
    Nicht so schön fand ich zudem, dass einige der Figuren, die anfangs vergleichsweise wenig klischeehaft dargestellt wurden, gegen Ende ihre 'Maske' fallen ließen und sich dann doch nur als das entpuppten, was ich schon zu Beginn vermutet hatte.
    Mit einer deutlichen Kürzung und weniger happyendmäßigem Schwarzweiß-Ende hätte das ein richtig tolles Buch werden können. Schade drum!

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 09.04.2018

    In aktischer Atmosphäre

    Selfmade-Man Sean Cawson betreibt mehrere hochexklusive Clubs - einen davon seit kurzem auf Spitzbergen, im ewigen Eis gelegen und nur für hochrangige Gäste erreichbar. In dieser Art neutralen Zone wird jedem Gast die ungezähmte Naturgewalt der Arktis bewusst - ebenso wie die globale Erderwärmung, welche die Polkappen zum Schmelzen bringt und dadurch die transpolare Handelsroute beschiffbar macht. Darauf wollte auch Umweltaktivist Tom Harding verstärkt hinweisen, Seans langjähriger Freund und Geschäftspartner bezüglich der aktischen Lodge. Doch Tom Harding verschwand vor vier Jahren bei einem tragischen Unfall auf Spitzbergen. Als beim Kalben eines Gletschers seine Leiche in die Bucht der Lodge aufsteigt, wird eine gerichtliche Untersuchung anberaumt, Toms Tod zu untersuchen. War es wirklich nur ein tragischer Unfall, welcher Tom das Leben kostete?
    Zuallererst muss ich Laline Paull dafür loben, wie wunderbar sie die arktische Atmosphäre in ihrem Roman eingefangen hat. Einen wesentlichen Anteil daran haben die wirklich beeindruckenden Zitate früherer Arktis-Expeditionen, welche jedem Kapitel vorangestellt sind. Auch der Schutzumschlag des Hardcovers ist in passenden arktischen Farben gehalten und mit leichtem Eisglitzern versehen.
    Der Roman besteht aus der Handlung ab dem Moment, in welchem Tom Hardings Leiche entdeckt wird bis zum Ende der gerichtlichen Untersuchung im Wechsel mit Rückblenden aus Seans Leben, teilweise auch als Zeugenbericht wiedergegeben. Dadurch ist der Roman interessant, ohne wirklich Spannungsspitzen aufzuweisen. Doch so sehr die Rückblenden auch interessant zu lesen sind und auf eine noch viel größere Ungeheuerlichkeit hinauslaufen neben Toms Tod, so sehr wunderte ich mich doch, dass diese gerichtliche Untersuchung, welche allein auf die Todesursache abzielte, von der Gegenseite dazu genutzt wurde, schmutzige Wäsche zu waschen wie in einem übertriebenen Gerichtsfilm. Wozu ist wichtig, wer wann mit wem liiert war, wann wen kennenlernte, mit wem Essen war oder welchen Job ausübte? Dieses sich gegenseitige Fertigmachen vor dem Richter störte mich. Zudem blieb mir Sean Cawson, um den es sich überwiegend dreht, während des gesamten Romans arktisch kühl und unnahbar, mir als Leser gegenüber zu distanziert und somit unsympathisch. Da hätte ich mir mehr Tiefgang erhofft, zumal Sean damals beinahe gemeinsam mit Tom hätte sterben können. Stattdessen wirkte er arrogant und nicht wie jemand, mit dem man mitfühlen möchte.
    Die Auflösung des Romans, wer da mit wem geheime Absprachen hatte und wo und wie sein Geld nicht immer legal vermehrte, war indes eine angenehm schockierende Idee der Autorin.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 14.04.2018

    Das Buch von Laline Paull ist eine hochinteressante und vielschichtige Mischung aus Abenteuerroman, Umweltkrimi, Spionagethriller und Gerichtsdrama. Und der Autorin gelingt es tatsächlich, sich weder zu verzetteln, noch die Glaubwürdigkeit der Geschichte und ihrer Personen aus dem Blick zu verlieren. Hauptpersonen des Dramas sind Sean und Tom, zwei Arktisfanatiker und Abenteurer. Was sie trennt, ist die Herkunft und der Antrieb. Tom, ehemaliger Chef bei Greenpeace, will die Arktis retten. Sean will dies ebenso, aber er will auch reich und berühmt sein, seine Herkunft hinter sich lassen und allen beweisen, dass er es geschafft hat. Dies gelingt ihm auch. Mit Hilfe ihres Förderers Kingsmith organisieren sie ihre erstew Expedition ins Eis. Jahre später, mittlerweile hat das Leben die beiden Männer getrennt, will Sean eine Lodge bauen. Doch an das gefragte und umkämpfte Land zu kommen, scheint undenkbar. Doch mit Hilfe Toms gelingt das schier unmögliche. Ein Stück der Arktis gehört plötzlich Sean und seinen Investoren. Der Plan: gut betuchte und mächtige Menschen sollen dort in aller Ungestörtheit ihren Geschäften nachkommen und nebenbei überzeugt werden, die Arktis zu retten. Ein gewagtes Unterfangen, das aber scheinbar zu gelingen scheint. Bis eines Tages bei einem Ausflug der Besitzer der Lodge eine Eishöhle einstürzt. Sean wird wie durch ein Wunder gerettet, Tom bleibt in der Höhle zurück. Jahre später kalbt vor den Augen eines Ausflugsschiffes ein Eisberg uns spült eine Leiche an die Oberfläche: Tom. Es beginnt eine Untersuchung, die zeigen soll, wie es damals zum Tode des Umweltaktivisten kommen konnte. Doch die Untersuchung bringt noch viel mehr zum Tage. Aus Freunden werden Feinde, dunkle Geschäfte kommen ans Licht und Sean muss sich entscheiden, für was er steht.
    Genauso spannend, wie das alles klingt, ist es auch. Dabei ist der Roman hochaktuell, behandelt die Arktis mit all ihren Facetten (sei es Umweltschutz, Gier nach Rohstoffen oder die plötzlich frei gewordene Handelsroute). Fein wird dargestellt, dass es kein schwarz und weiß gibt. Der Kampf um die Arktis, deren Nutzung als auch Rettung, ist ein Kampf voller Kompromisse. Aber auch ein schmutziger Kampf der Konzerne und Regierungen. Die Natur wird zum Spielball vieler Interessen.
    Was mich aber neben der hervorragend gestrickten Geschichte am Meisten fasziniert hat, waren die Zitate aus Reiseberichten berühmter Arktisforscher. Das Leben der Inuit, die Härten der Arktis und die schier unmenschlichen Strapazen der Erforscher werden nach jedem Kapitel mit einem Auszug aus einem der Reisberichte geschildert. Das hat mich so mitgerissen, dass ich sofort einige der Quellen gekauft habe und mich in dieses Thema verliebt habe. Was mehr kann ein Roman leisten, als die Menschen wachzurütteln und auf den Untergang eines Naturwunders hinzuweisen. Ganz im Sinne der beiden Freunde aus dem Roman: man schützt nur, was man kennt und liebt.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 14.04.2018 bei bewertet

    Das Buch von Laline Paull ist eine hochinteressante und vielschichtige Mischung aus Abenteuerroman, Umweltkrimi, Spionagethriller und Gerichtsdrama. Und der Autorin gelingt es tatsächlich, sich weder zu verzetteln, noch die Glaubwürdigkeit der Geschichte und ihrer Personen aus dem Blick zu verlieren. Hauptpersonen des Dramas sind Sean und Tom, zwei Arktisfanatiker und Abenteurer. Was sie trennt, ist die Herkunft und der Antrieb. Tom, ehemaliger Chef bei Greenpeace, will die Arktis retten. Sean will dies ebenso, aber er will auch reich und berühmt sein, seine Herkunft hinter sich lassen und allen beweisen, dass er es geschafft hat. Dies gelingt ihm auch. Mit Hilfe ihres Förderers Kingsmith organisieren sie ihre erstew Expedition ins Eis. Jahre später, mittlerweile hat das Leben die beiden Männer getrennt, will Sean eine Lodge bauen. Doch an das gefragte und umkämpfte Land zu kommen, scheint undenkbar. Doch mit Hilfe Toms gelingt das schier unmögliche. Ein Stück der Arktis gehört plötzlich Sean und seinen Investoren. Der Plan: gut betuchte und mächtige Menschen sollen dort in aller Ungestörtheit ihren Geschäften nachkommen und nebenbei überzeugt werden, die Arktis zu retten. Ein gewagtes Unterfangen, das aber scheinbar zu gelingen scheint. Bis eines Tages bei einem Ausflug der Besitzer der Lodge eine Eishöhle einstürzt. Sean wird wie durch ein Wunder gerettet, Tom bleibt in der Höhle zurück. Jahre später kalbt vor den Augen eines Ausflugsschiffes ein Eisberg uns spült eine Leiche an die Oberfläche: Tom. Es beginnt eine Untersuchung, die zeigen soll, wie es damals zum Tode des Umweltaktivisten kommen konnte. Doch die Untersuchung bringt noch viel mehr zum Tage. Aus Freunden werden Feinde, dunkle Geschäfte kommen ans Licht und Sean muss sich entscheiden, für was er steht.
    Genauso spannend, wie das alles klingt, ist es auch. Dabei ist der Roman hochaktuell, behandelt die Arktis mit all ihren Facetten (sei es Umweltschutz, Gier nach Rohstoffen oder die plötzlich frei gewordene Handelsroute). Fein wird dargestellt, dass es kein schwarz und weiß gibt. Der Kampf um die Arktis, deren Nutzung als auch Rettung, ist ein Kampf voller Kompromisse. Aber auch ein schmutziger Kampf der Konzerne und Regierungen. Die Natur wird zum Spielball vieler Interessen.
    Was mich aber neben der hervorragend gestrickten Geschichte am Meisten fasziniert hat, waren die Zitate aus Reiseberichten berühmter Arktisforscher. Das Leben der Inuit, die Härten der Arktis und die schier unmenschlichen Strapazen der Erforscher werden nach jedem Kapitel mit einem Auszug aus einem der Reisberichte geschildert. Das hat mich so mitgerissen, dass ich sofort einige der Quellen gekauft habe und mich in dieses Thema verliebt habe. Was mehr kann ein Roman leisten, als die Menschen wachzurütteln und auf den Untergang eines Naturwunders hinzuweisen. Ganz im Sinne der beiden Freunde aus dem Roman: man schützt nur, was man kennt und liebt.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 30.03.2018 bei bewertet

    Generell fand ich das Thema des Buches sehr spannend und interessant gewählt. Laline Paull hat einen Ökokrimi geschrieben, als Thriller kann ich das Buch nicht bezeichnen, dafür war es nicht spannend genug. Leider muss ich anmerken, dass ich mir sehr schwer mit dem lesen tat. Das hat einerseits damit zu tun, dass die Autorin ständig zwischen Vergangenheit, Gegenwart und den Gedankengängen von Sean Cawson wechselt, ohne vorher großartig einen Wechsel zu kennzeichnen. Manchmal stand zwar dabei, z.B. vor fünf Jahren, aber oft war nur ein Absatz gelassen und dann ging es ganz woanders weiter. Außerdem haben mich diese Zwischenkapitel über irgendwelche Arktisexpeditionen gestört. Ich habe keinerlei Verbindung zum Buchinhalt erkennen können. Für sich gesehen waren diese Informationen zwar interessant, aber ich hätte sie im Buch nicht gebraucht und sie störten unnötig den Lesefluss. Ich muss zugeben, dass ich den Anfang sehr langatmig und zäh empfand, aber dann hat die Gerichtsverhandlung mein Interesse am Buch doch weiter bestehen lassen, weil ich wissen wollte, was da in der Arktis wirklich passiert ist. Im Nachhinein war der Aufbau des Buches sehr schlüssig und ich habe auch verstanden, warum die Autorin so oft in die Vergangenheit von Sean und Tom abgeschweift ist. Aber während des lesens war es echt schwer durchzuhalten.

    Alles in allem ist das Buch schon interessant und spannend, aber ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir das erste Buch "Die Bienen" um Längen besser gefallen hat, weil es leichter zu lesen war.

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