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  • 4 Sterne

    bblubber, 09.03.2020

    Als Buch bewertet

    „Das Haus der Frauen“ war mein zweites Buch dieser Autorin. Wieder ein schönes Cover, stilistisch an „Der Zopf“ angelehnt.

    Erzählt wird von Soléne, einer erfolgreichen Anwältin in Paris, die nach dem dramatischen Selbstmord eines ihrer Klienten in eine Burn-out-Phase geschliddert ist und die versucht, durch gemeinnützige Arbeit wieder einen Sinn fürs Leben zu finden und ihre Depressionen zu überwinden.

    Sie arbeitete also im „Palast der Frauen“ einem Haus, welches Blanche Peyron gemeinsam mit ihrem Mann vor 100 Jahren ins Leben gerufen hat. Dort finden Frauen auf jede nur erdenkliche Art und Weise Rat und Unterstützung.

    Das Buch liest sich schnell und unkompliziert. Die Geschichte plätschert, meiner Meinung nach, etwas vor sich hin. Es gibt keinen richtigen Spannungsbogen, sondern viele Einzelschicksale – auch in der Vergangenheit – die hier gestreift werden. Es ist eine Art Panoptikum und auch wenn Soléne mit ihren Problemen im Zentrum steht, so geht es doch eher um das Haus an sich und um eine humanitäre Einrichtung, die seit 100 Jahren für Frauen und mit Frauen existiert. Ein angenehmes aber unspektakuläres Buch.

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  • 4 Sterne

    Sommer, 30.03.2020

    Als Buch bewertet

    Tolles Leseerlebnis

    Bei "Das Haus der Frauen" handelt es sich um den zweiten Roman der Schriftstellerin Laetitia Colombani. Der Roman ist an der Begebenheit um den Palais de la Femme“ in Paris und seine Begründerin Blanche Peyron angelehnt, deren Lebensweg hier wiedergegeben wird.
    Im zweiten Erzählstrang lernen wir die Anwältin Soléne kennen, die nach einem Burnout von ihrer Ärztin geraten bekommt sich gemeinnützig zu engagieren. Dies macht sie auch, indem sie im Haus der Frauen in Paris Briefe schreibt. Anhand dieser Briefe erfährt der Leser viel über die Schicksale dieser Frauen. Soléne erfährt durch diese Aufgabe aber auch, dass ihr Leben durchaus einen Sinn hat. Die Schicksale sind ergreifend und einfühlsam beschrieben.
    Dies alles lässt sich bei weitem nicht nur mit seichter Frauenlektüre beschreiben. Der Roman geht doch echt in die Tiefe. Die vielen Zitate von berühmten Personen rundet das Leseerlebnis wirklich gut ab, so dass ich dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen kann. Einmal begonnen legt man es so schnell nicht wieder aus der Hand.

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  • 4 Sterne

    Quincyliest, 04.03.2020

    Als Buch bewertet

    Der Debütroman "Der Zopf" der Autorin Laetitia Colombani war großartig geschrieben, entsprechend hoch fielen meine Erwartungen aus.
    In ihrem Roman "Das Haus der Frauen" gibt es zwei Erzählebenen: zum einen wird die Geschichte von Solene erzählt, die als erfolgreiche Rechtsanwältin durch ein dramatisches Ereignis traumatisiert ist und sich fortan als Schreiberin in einem Frauenhaus engagiert, auch um sich selbst zu therapieren. Die verschiedenen Schicksale der Frauen werden nur angerissen, man erfährt zu wenig und dadurch berührt der Text nicht tiefgreifend.
    Auch die Geschichte der Begründerin des Frauenhauses Blanche Peyron bleibt zu sehr an der Oberfläche, auch liest sie sich recht sachlich und dokumentarisch.
    Trotz dieser Kritik gefällt mir die Idee zu diesem beachtenswerten Buch. Literatur, die den Blick auf soziale Ungerechtigkeiten lenkt, ist wichtig.

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  • 3 Sterne

    Cordula Z., 16.03.2020

    Als Buch bewertet

    Hätte ich "Der Zopf" von Laetitia Colombani nicht so geliebt, hätte ich ihren neuen Roman wahrscheinlich gar nicht erst wahrgenommen. Äußerlich spricht mich dieses Buch so gar nicht an, aber inhaltlich habe ich eine ähnlich schöne Geschichte erwartet. "Das Haus der Frauen" beginnt mit einem Schicksalsschlag für Solène. Sie ist eine erfolgreiche Anwältin, doch nach einem verlorenen Prozess stürzt sich ihr Mandant in den Tod und sie bricht zusammen. Auf Anraten ihres behandelnden Arztes sucht sie sich eine Ehrenamtstelle und landet als Schreiberin im Palast der Frauen. Sie stößt auf die Sorgen und Probleme zahlreicher Frauen, die in dieser Einrichtung Zuflucht suchten, öffnet sich und lernt das Leben nach und nach mit anderen Augen zu sehen. Diese Geschichte war ganz schön und ab und zu hat mich das Schicksal der Frauen sehr berührt und mich daran denken lassen, wie gut wir es doch haben und dass ein Großteil unserer Probleme hausgemacht und nichtig sind. Die Autorin erzählt dann aber auch noch von der Kämpferin Blanche Peyron und der Geschichte, wie es zu diesem Frauenhaus kam. Das war mir persönlich zu viel, alles zu schnell und der Zusammenhang mit Solénes Geschichte, war mir sehr lange nicht klar. Wenn ich nicht wüsste, dass dieser Teil auf einer wahren Gegebenheit beruht, hätte ich das in dieser Form für sehr ausgedacht, kitschig und übertrieben gehalten. So bin ich nun etwas hin und her gerissen, zum Weiterempfehlen reicht es nicht ganz.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 17.02.2020

    Als Buch bewertet

    Solene, eine erfolgreiche Anwältin, der es scheinbar an nichts mangelt, erhält nach einem Burn-out von ihrem Psychiater den Tipp, sich einem wohltätigen Zweck zu widmen, um ihre eigenen Probleme und Unzulänglichkeiten in den Hintergrund rücken zu lassen. Aufgrund beginnt diese eine Stelle als "Schreiberin" in einem Frauenhaus...

    Ich mag die Idee hinter dem Buch und auch, dass mit diesem auf soziale Ungerechtigkeiten bezüglich Frauen hingewiesen wird. Besonders gut haben mir in diesem Zusammenhang die Rückblenden zur Entstehung des "Palastes" gefallen, da man manchmal fast vergessen kann, wie das Leben für Frauen vor knapp 100 Jahren war. Auch haben diese Einschübe der Geschichte Schwung verliehen, da der gegenwärtige Erzählstrang meines Erachtens eher so dahinplätschert.

    Ich finde leider, dass die Geschechnisse und Geschichten der Frauen für meinen Geschmack zu wenig Raum bekommen haben bzw. fast nur kurz angeschnitten wurden. Die Autorin hat zwar eine sehr mitfühlende Sprache und kann Emotionen auch transportieren, aber leider ist dies bei mir in diesem Buch nicht derart stark wie erwartet angekommen.

    Da mich der letzte Roman der Autorin (Der Zopf) aber extrem begeistert und beschäftigt hat, kann meine Enttäuschung auch an sehr hohen Erwartungen liegen. Alles in allem ist das Buch aber durchaus lesenwert, auch wenn es meines Erachtens nicht an die Intensität des Erstlingswerks heranreicht.

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  • 3 Sterne

    Nil_liest, 08.03.2020

    Als Buch bewertet

    Es lebe die Humanität!

    Ihr Debüt ‚Der Zopf‘ hat mich stark beeindruckt und war eines dieser Bücher, für die ich jede Minute Freizeit hergab, hauptsache ich konnte weiterlesen! Laetitia Colombani kann bestechend gut erzählen. Das beweist sie in ihrem zweiten Roman genauso wie sie es mit dem ersten schon tat. Laetitia Colombani liegen Frauenschicksale am Herzen, das verbindet beide Bücher. Im ersten ging es um eine Verkettung von Schicksalen starker Frauen. Im ‚Das Haus der Frauen‘ setzt sie ein Zeichen der Solidarität, die heutzutage immer mehr untergeht. Humanität, ein respektvoller Umgang miteinander, auch wenn man zu den Ärmsten gehört. Eine Botschaft die unsere Gegenwart bitter nötig hat. Erzählt wird zum einen die Geschichte einer Anwältin in der Gegenwart, die nach einem Burnout wieder Lebenskraft schöpfen will und eine Anstellung als Öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen. Eine andere Art der Herausforderung. Kontrastiert wird dagegen das Leben einer willensstarken Frau aus gutem Hause, die ihr Leben den Armen widmete in den Anfängen der Heilsarmee. Und wo bzw. wie es zusammenführt, nehme ich nicht vorweg.
    ‚Das Haus der Frauen‘ hat mich persönlich nicht so gefesselt wie das erste Buch. Es ist gut, aber nicht so bestechend gut wie der erste Roman und leicht kitschig, aber das auch nur ganz dezent.

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  • 3 Sterne

    Hortensia13, 03.04.2020

    Als eBook bewertet

    Die Anwältin Solène muss als Karrierefrau nach ihrem Zusammenbruch ihr Leben überdenken. Als ihr Therapeut ihr ein Ehrenamt als therapeutische Massnahme vorschlägt, findet Solène in einem Frauenhaus als Schreiberin eine Beschäftigung. Sie soll für die Bewohnerinnen Briefe, Anträge uvm. lesen und schreiben. Mit viel Berührungsängsten beginnt sie ihre Arbeit, muss aber schon bald feststellen, dass sie nicht nur zu geben hat, sondern auch nehmen kann.

    Der Schreibstil ist ungewohnt, da die Autorin keine direkte Rede verwendet. Es wirkt alles dadurch beschreibend und distanziert. Trotzdem fand ich die unterschiedlichen Leidensgeschichten und -wege der Frauen interessant und sie geben zum Nachdenken.
    Grundsätzlich vermisste ich aber etwas Tiefe in der Geschichte. Die Thematik wäre es definitiv wert gewesen. So hat die Autorin gutes Potential verschenkt. Daher gibt es von mir 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 08.02.2020

    Als Buch bewertet

    Ein sehr langsam und vorsichtig erzählter Roman, aber dadurch umso eindringlicher


    Gegenwart: Solène ist eine erfolgreiche Anwältin. Doch dann begeht einer ihrer Mandaten unmittelbar nach der Urteilsverkündung Selbstmord und damit ist für Solène nichts mehr, wie es war. Sie leidet fortan an Burnout, kommt nicht mehr aus dem Bett und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben noch anfangen soll. Spontan beschließt sie sich ehrenamtlich zu engagieren und gleichzeitig auszuleben. Sie findet eine Stelle, für die jemand gesucht wird, der gut schreiben kann. Für Solène ein Zeichen, denn das ist es, was sie immer machen wollte. Also wird sie die Schreiberin für „Den Palast der Frauen“ – ein Frauenhaus. Niemals hätte sie gedacht, dass die Frauen ihr ebenso helfen würden wie sie ihnen.

    1925: Die schwerkranke Blanche ist 58 Jahre alt und hat sich ihr Leben lang für die Schwachen eingesetzt. Als sie als junge, privilegierte Frau eines Tages eine Vertreterin der Heilsarmee sprechen hörte, ist für sie plötzlich alles ganz deutlich: das ist es, was sie mit ihrem Leben machen will! Entgegen aller Widerstände schließt sie sich der Gruppe an, die bis heute ihr Leben ist. Und Blanche ist es, die 1925 alle Hebel in Bewegung setzt, um ein bestimmtes Gebäude zu kaufen und daraus „Den Palast der Frauen“ zu machen.


    Die Handlung springt immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Man folgt der älteren Blanche und erfährt ganz viel über ihr Leben als junge Frau bei der Heilsarmee, die in den 1880er und 1890er Jahren einen sehr schweren Stand in Frankreich hatte. Es gab Anfeindungen, Pöbeleien, sogar Lynchungen und Tote! Doch nichts davon konnte Blanche stoppen, im Gegenteil.
    Es ist total faszinierend, wie sie 1925 dafür kämpft ein Gebäude zu erwerben, in dem ein riesiges Frauenhaus entstehen sollte. Die normalen Frauenhäuser, seien ständig belegt, zu viele Frauen würden abgewiesen, so könne es doch nicht weitergehen!

    In der Gegenwart ist die Anwältin Solène total verloren. Sie kommt kaum aus dem Bett und nimmt den Job im „Palast der Frauen“ eigentlich nur an, um ihrem Therapeuten ein gesalzenes „Ich hab’s dir doch gesagt!“ um die Ohren hauen zu können. Doch der Umgang und der Austausch mit den Frauen, stellt Solènes Leben erneut auf den Kopf. Ihr wird bewusst, wie die reale Welt aussieht. Natürlich wusste Solène, dass es in der Welt auch grausame Dinge gibt, dass Frauen vergewaltigt werden oder verstümmelt oder verkauft. Dass es Menschen gibt, für die jeder Euro den Unterschied machen kann zwischen Hunger und einem menschenwürdigen Leben.
    Doch es ist etwas anderes Frauen gegenüberzusitzen, die diese Dinge selbst erlebt und überlebt haben. Dadurch sind diese Dinge nicht so „weit weg“ oder „abstrakt“, wie sie es für Solène früher waren. Und diese Erfahrung verändert sie für immer.


    Ich mag die Art des Erzählens sehr gern. Es ist mal wieder ein Erzähler, der in die Zukunft vorausgreift und alles weiß, ich liebe es einfach! Aber auch das Erzählen der Handlung finde ich ist super gemacht. Langsam, vorsichtig. Es gibt nicht wirklich Spannung, es passiert nichts wirklich Aufregendes, aber trotzdem möchte man wissen, wie es weitergeht, mit Blanche, mit dem Hauskauf, wie sie sich engagiert ohne Pause, mit Solène, was wird aus ihr? Also ist doch eine gewisse Spannung da, ohne, dass man sie jetzt wirklich bemerken würde. Das ist wirklich interessant gemacht.


    Fazit: Das Buch ist ungewöhnlich. Der Erzählstil ist langsam und vorsichtig. Es gibt keine klassischen Spannungsmomente, nur eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden und die einem die Augen öffnet für die Welt, in der wir leben. Frauen werden jeden Tag zu Opfern gemacht, so viele werden verletzt oder gar ermordet. Sie stehen für einen Tag in der Zeitung, wenn überhaupt und werden dann vergessen, weil schon wieder die nächste drinsteht.
    „Der Palast der Frauen“ soll diesen Frauen einen Ausweg bieten. Natürlich ist auch hier nicht alles perfekt und ein Zimmer dort löst nicht wie durch Zauberhand alle Probleme, aber es ist besser, als auf der Straße zu leben, es ist besser, als jeden Tag verprügelt oder vergewaltigt zu werden, es ist besser, als ermordet zu werden.
    Wir erleben in diesem Buch das Engagement zweier Frauen zu gänzlich unterschiedlichen Zeiten und relativ schnell stellt man fest, dass man sich diesem Buch einfach nicht entziehen kann. Gerade die vorsichtige, langsame Art des Erzählens macht die Worte so eindringlich.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist bestimmt nicht für jeden etwas. Manch einer wird es langweilig finden, einfach weil es auf diese langsame Art erzählt wird, aber es lohnt sich wirklich es zu lesen. Das Buch öffnet einem die Augen, ohne einem ständig mit dem Zeigefinger in die Brust zu piken.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    Und dieses Zitat beschreibt in wenigen Worten das Leben der Blanche Peyron (1867- 1933)
    Was für eine Frau.....alle Achtung! Und das zu dieser Zeit, als Frauen eigentlich noch so gar keine Rechte, dafür aber Pflichten hatten. Diese Frau hat mich wirklich beeindruckt, denn sie hat für die damalige Zeit, zusammen mit ihrem Mann Albin, wirklich Großes und Nachhaltiges geleistet. Gerne hätte ich noch mehr über sie erfahren.......aber das ist ja Dank www heute kein Problem.

    Ja und dann ist da auch noch Soléne........eine erfolgreiche Pariser Anwältin, die nach einem Burnout ihr komplettes Leben in Frage stellt und auf Sinnsuche ist.
    So landet sie schließlich als „ Schreiberin“ in einem Frauenhaus.
    Nach anfänglichen Startschwierigkeiten, findet sie aber doch noch den Zugang zu den Frauen und ihren Schicksalen. Man erfährt einiges zum Hintergrund einzelner Geschichten und versteht dadurch, warum die Frauen im Frauenhaus leben.
    Tragische, traurige, gefühlvolle, aber auch lustige Geschichten erlebt Soléne im Kreise dieser mutigen, verzweifelnden, aber auch dem Schicksal trotzenden Frauen.

    Es wird In zwei Zeitebenen und abwechselnd über beide Frauen erzählt und wir fühlen und fiebern wir mit den Frauen und hach.......schade, auf einmal ist alles vorbei und das Buch gelesen.
    Nach dem Zopf der Autorin, hätte ich nicht gedacht, dass sie das Buch noch toppen kann.......aber sie konnte und wie!
    Sicherlich kein Buch für jeden, für mich, die normalerweise fast nur blutrünstiges liest, ein richtig kleines Schätzchen, das ich super gerne weiterempfehle.

    Ps. Man sollte nicht vergessen, wie schnell man, warum auch immer, „abstürzen“ kann. Heute wahrscheinlich schneller denn je. Es ist nicht selbstverständlich, dass es einem gut geht. Und schlimm, dass man überhaupt Frauenhäuser braucht, gut, dass es sie gibt, auch Dank Blanche Peyron😍.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 14.02.2020

    Als Buch bewertet

    Bewegend und hoffnungsfroh

    Inhalt:
    Gegenwart. Die Pariser Anwältin Solène kämpft mit einem Burn-out. Auf Anraten ihres Psychiaters engagiert sie sich ehrenamtlich. Ihr Job ist es, einmal in der Woche im „Haus der Frauen“ eine Sprechstunde abzuhalten und den dort lebenden Frauen beim Ausfüllen von Formularen oder Verfassen von Briefen behilflich zu sein. Dabei hilft sie nicht nur den anderen Frauen, sondern diese helfen auch ihr, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

    1925. Blanche Peyron ist mit Leib und Seele Offizierin bei der Heilsarmee. Sie hat ihr ganzes Leben dem Helfen verschrieben. In diesem Jahr kämpft sie darum, aus einem riesigen leerstehenden Haus in Paris ein Frauenhaus zu machen.

    Meine Meinung:
    Das erste Werk der Autorin, „Der Zopf“, habe ich leider nicht gelesen, aber viel Gutes darüber gehört. Als sich mir nun die Gelegenheit bot, „Das Haus der Frauen“ zu lesen, musste ich einfach zuschlagen. Und ich habe es nicht bereut. Es ist auf jeden Fall ein gutes Buch, das es wert ist, gelesen zu werden. Allerdings konnte Laetitia Colombani mich nicht hundertprozentig überzeugen.

    Gelungen fand ich die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die sich auf gewisse Weise mit demselben Thema beschäftigen, nur eben zu anderen Zeiten. Was sich seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts verändert hat in unserer Gesellschaft, ist schon enorm. Trotzdem sind immer wieder hauptsächlich Frauen die Leidtragenden und Unterdrückten.

    Colombani erzählt von ganz verschiedenen Frauen, die eine Zuflucht im Haus der Frauen gefunden haben. Ob es nun Flüchtlinge aus Guinea, ehemalige Obdachlose oder von ihren Ehemännern misshandelte Frauen sind, sie alle brauchen einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und ihr weiteres Leben in Angriff nehmen können. Dies ist nun der Punkt, der mir nicht so recht behagte: Es ist von so vielen Frauenschicksalen die Rede auf so wenig Seiten. Für mich blieb das Erzählte deshalb leider etwas zu oberflächlich. Nicht einmal den beiden Protagonistinnen Solène und Blanche fühlte ich mich richtig nahe, obwohl sich die Handlung hauptsächlich um sie dreht.

    Wie schon erwähnt, ist das Buch gut, aber es hätte noch besser sein können, wenn die Autorin mehr in die Tiefe gegangen wäre, detaillierter und ausgeschmückt erzählt hätte, die Sprache weniger nüchtern wäre und mehr Emotionen hervorrufen würde. Der Schreibstil hat mir nicht ganz zugesagt. Er wirkt recht einfach und schnörkellos. Die Sätze sind oft sehr kurz, eine Zeile lang oder auch nur eine halbe. Aber das ist meine subjektive Empfindung und sollte niemanden davon abhalten, dieses Buch zu lesen. ;-)

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 29.02.2020

    Als Buch bewertet

    Das Haus der Frauen, von Laetitia Colombani

    Cover:
    Sehr kräftige Farben: rot, schwarz, gold; und dazwischen die sehr fragilen weißen Blüten und der kleine Vogel. Das passt sehr gut zum Buch.

    Inhalt:
    Handlungsort Paris, einmal im Hier und Heute und dann ein einem Rückblick um 1925 und sogar noch davor.

    Die Gegenwart:
    Solène, eine top Anwältin, wird durch den Suizid eines ihrer Mandanten aus der Bahn geworfen. Um wieder Fuß zu fassen engagiert sie sich als Schreiberin, im Ehrenamt, in einem Haus für Frauen. Dabei stößt sie noch einmal an ihre Grenzen, aber diesmal wächst sie an den Aufgaben die sich ihr stellen.

    Vergangenheit.
    Blanche Peyron, eine überaus mutige Frau und ihrer Zeit weit voraus.
    Schuf sie doch vor hundert Jahren, gegen alle Widerstände diesen Schutzort für Frauen in Not.

    Die Geschichte eines magischen Ortes in Paris.

    Meine Meinung:
    Ein unglaublich beeindruckendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und in einem Zug durchlesen musste.
    Es ist so etwas von emotional und packend, ich kann es gar nicht in Worten beschreiben.
    Vor allem im letzten Drittel sind bei mir die Tränen nur noch so geflossen.

    Sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit, erleben wir unglaubliche Schicksale, die Frauen erleiden und erdulden müssen. Diese sind so unterschiedlich, zwischen vielen ist ein himmelweiter Unterschied, aber das Elend und die Ausweglosigkeit am Schluss ist bei vielen gleich.
    Und dann ist das dieser Ort der Zuflucht: der Palast der Frauen!
    Fast magisch.
    Und es ist einfach wunderbar dass es immer wieder Menschen gibt, die dafür brennen Gutes zu tun um solche Orte zu schaffen und zu erhalten.
    Hier ziehe ich vor allem vor Blanhe Peyron meinen Hut. Sie war eine echte Kämpferin, die mit Herzblut an ihnen Überzeugungen gearbeitet hat.

    Die Autorin, erzählt fesselnd, lebhaft und sehr emotional.
    Einfach brillant!
    Die Geschichte hat mich tief berührt und ergriffen gemacht.

    Hier noch zwei Zitate:
    …man könnte mit den Tränen, die sie hat fließen sehen, ein Schwimmbad füllen.

    Eine Liebeserklärung am Sterbebett:
    Ich behalte dich hier, so sicher, wie du mich mit nimmst.

    Autorin:
    Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. Laetitia Colombani lebt in Paris.

    Mein Fazit:
    Ein absolutes Lesehighlight.
    So emotionales, so packend und fesselnd.
    Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und wenn ich könnte wurde ich mehr als 5 Stern vergeben.

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  • 5 Sterne

    3 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 06.05.2020

    Als Buch bewertet

    Nachdem einer ihrer Klienten Selbstmord begangen hat und sie Zeuge war, erkrankt die Anwältin Solène an einem Burnout . Voller Fragen ihr Leben und ihre Zukunft betreffend, kündigt sie ihren Job und sucht eine Stelle, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Was sie in ein Frauenhaus in Paris führt. Was als Schreib - und Uebersetzungshilfe für die dort lebenden Frauen gedacht war, entwickelt sich zu einem Herzensprojekt. Im Palast der Frauen erfährt Soléne auch viel über das Hilfsprojekt der Heilsarmee. Die Gründerin, Blanche Peyron, die um 1923 ihr ganzes Herzblut für die Ärmsten Stadt gegeben und das Frauenhaus gegründet hat.


    In wechselnden Kapiteln wird die Geschichte in zwei Erzähl - und Zeitebenen gegliedert.
    Da ist erst mal Blanche Peyron, die in der Heilsarmee den Bedürftigen hilft und mir ein ganz anderes Bild der Heilsarmee gegeben hat. Denn die kannte ich bisher nur als Secondhandshop und singend um Spenden bittend. Blanche wird Kapitän der Heilsarmee und gründet den Frauenpalast, hier auch " Das Haus der Frauen " genannt.
    Und dann sind da die Kapitel rund um Solène, die mich völlig umgehauen haben. Denn mit viel Feingefühl und Beispielen rund um die Not der Frauen im Frauenhaus zeigt die Autorin, wie Paris auch sein kann. Die verschiedenen Schicksale, von der geflüchteten Frau aus Afghanistan bis zur Arztgattin aus Paris, die immer wieder von ihrem Mann geschlagen wird.
    Das Haus der Frauen, das dem Buch auch den Titel gibt, ist ein Frauenwohnheim mitten in Paris. In diesem Haus leben Frauen, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen. Mit Alkohol oder Drogenproblemen, misshandelt, mit Migrationshintergrund, in einem Wiedereingliedrungsprozess oder mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung. In diesen Kapiteln lernt man Schicksale kennen, die gar nicht so weit von der Realität abdriften. Und die gerade deswegen berühren.
    Die Geschichte trägt biographische Züge, denn tatsächlich war die Gründerin des Frauenpalastes in Paris Blanche Peyron. Per Google habe ich viel erfahren über die mir vorher unbekannte Frau.
    Solène und Blanche, zwei überaus starke Figuren, die mich überzeugt und gefesselt haben.

    Mit ihrem klaren, ja fast pragmatischen Schreibstil hat mich Laetitia Colombani schon in "Der Zopf " begeistert. Akzentuiert und ohne überflüssige Worte zu verlieren, konzentriert sie sich auf das Wesentliche. Und daraus eröffnet sich dem Leser eine berührende Geschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 14.05.2020

    Als eBook bewertet

    Solidarität
    Solidarität ist in der heutigen Zeit, in der die Welt mit dem Corona-Virus kämpft, umso wichtiger und dieses Buch ist neben den Geschichten mutiger Frauen auch ein Plädoyer für eben mehr Solidarität. Von daher passt dieses Buch sehr gut in diese Zeit und „ganz nebenbei“ regt es zum Nachdenken an und unterhält auch gut.
    „In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.“
    Dieser Roman „ergreift recht schnell das Ruder“ und es entwickelt sich ein wahrer Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann. Das hätte ich gar nicht gedacht, weil es so gar nicht in meine bevorzugten Genres passt, aber ich bin sehr froh, dass ich den vielen Empfehlungen gefolgt bin.
    Ein ganz besonderes Buch, für das man sich wirklich Zeit nehmen sollte.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 28.02.2020

    Als eBook bewertet

    Und plötzlich bricht alles wie ein Kartenhaus zusammen. Was vor 5 Minuten noch wichtig war, hat keine Bedeutung mehr. So geht es der Anwältin Solénes als sie den Suizid eines Mandanten miterleben muss. Sie erleidet eine Zusammenbruch und muss sich mühsam wieder ins Leben zurückkämpfen. Soléne ist gerade mal 40 Jahre als und fühlt sich uralt. Sie kann nicht mehr arbeiten.

    So beginnt das Buch Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani. Da mich bereits ihr erster Roman beeindruckte, wollte ich auch ihr neuestes Werk lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Sie berichtet in zwei Zeitebenen, einmal dem Heute und dann dem der Blanche Roussel im Jahr 1925. Die Verbindung der beiden Frauen ergibt sich durch den „Palais de la Femme“. Es ist das erste Frauenhaus in Paris und wurde 1926 vom Blanche begründet. Ihr Ziel war es damals, dass Frauen ein Zuhause finden, die sonst auf der Straße leben müssten. Und davon gab und gibt es in Paris viele.

    Soléne kam von ihrem Arzt den Rat, sich eine Aufgabe zu suchen. Sie solle doch ehrenamtlich tätig sein und versuchen, anderen Menschen zu helfen. Nur so bekäme ihr Alltag Struktur und sie würde langsam wieder gesund werden. Nach etlichen Überlegungen entschied sie sich für eine Stelle als Schreibkraft im „Palast der Frauen“. Hier lernt sie was es heißt, mit Traumas fertig zu werden. Für sie war es nicht vorstellbar, was junge Frauen über sich ergehen lassen mussten. Soléne erkennt, was im Leben wirklich wichtig ist.

    Das Haus der Frauen zog mich so sehr in seinen Bann, dass ich alles stehen und liegen ließ, um es zu lesen. Es berührte mich und ich litt mit als ich von den Misshandlungen der Bewohnerinnen des Hauses las. Sie werden auch die „Slum sisters“, die „Schwestern der Straße“ genannt. Wie gut, dass es damals so mutige Frauen wie Blanche gab, deren Einsatz und Mut bis heute nachwirkt. Für Soléne war es meiner Meinung nach heilsam, dass sie sich auf die Traumatisierten einließ. Sie erkannte sehr schnell, dass weder das dicke Bankkonto noch die tolle Wohnung das Wichtigste im Leben sind. Ja, das Buch empfehle ich ausdrücklich. Der Schreibstil ist äußerst angenehm und die Lebensgeschichte der Blanche Roussel eine Tatsache. Gäbe es mehr als fünf Sterne, ich würde sie auf jeden Fall vergeben.

    „Glücklich sind die mit den Rissen im Leben. Denn sie lassen das Licht herein.“

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    „Das Haus der Frauen“ aus der Feder der Autorin Laetitia Colombani – die mich mit ihrem ersten Roman „Der Zopf“ schon begeistert hat – ist ein beeindruckender Roman über außergewöhnliche mutige Frauen, der an einem magischen Ort in Paris spielt.
    Der Inhalt: Unsere Protagonistin, die erfolgreiche Anwältin Soléne, wird durch einen tragischen Zwischenfall nach einer Gerichtverhandlung, völlig aus der Bahn geworfen. Sie erleidet einen Zusammenbruch und stellt plötzlich ihr bisheriges Leben in Frage. Eines Tages bewirbt sich als als „öffentliche Schreiberin“. Ihr Arbeitsplatz ist der Palast, ein Haus in Paris, indem Frauen aus der ganzen Welt Zuflucht finden. Im Haus der Frauen schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe – an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten – und Soléne erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Und plötzlich hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch ihr stellt sich auch die Frage, wer war die mutige Frau, die vor hundert Jahren gegen alle Widerstände, diesen Schutzort für Frauen schuf? Und endlich hat Soléne ihre Berufung gefunden, sie will die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufschreiben.
    Eine außergewöhnliche berührende Geschichte, die wirklich unter die Haut geht, die viele Emotionen weckt und die mir wirklich unter die Haut gegangen ist. Schon die ersten Zeilen haben für Gänsehautfeeling gesorgt. Und dann Solénes Zusammenbruch – total nachvollziehbar. Ich kann nicht sagen, für wen es ein größeres Glück war, das sie im Haus der Frauen ehrenamtlich tätig geworden ist. So viele Frauen mit ihren tragischen Geschichten, die hier Zuflucht gefunden haben. Wir machen aber auch eine Reise in die Vergangenheit zu jener heldenhaften Blache Beyron, die 1926 allen Widerständen zum Trotz den „Palais de La Femme „ in Paris gegründet hat. Das Leben dieser Frau, die von ihrem Mann immer tatkräftig unterstützt wurde, die bei der Heilsarmee gedient hat und mit dem Titel des Ritters der Ehrenlegion ausgezeichnet wurde, ist wirklich beeindruckend und hat mich nach Beendigung des Buches nachdenklich zurückgelassen.
    Ein gigantischer Roman, der mir ganz besondere Lesestunden beschert hat. Ein außergewöhnlicher Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat und mich auch nicht mehr losgelassen hat. Ein 5 Sterne Lesehighlight. Das Cover ist übrigens auch ein echter Hingucker.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    Ich behalte dich hier, so sicher, wie du mich mitnimmst

    Die erfolgreiche Anwältin Solène verkraftet den Selbstmord eines Mandanten nicht. Sie hat einen Zusammenbruch und nimmt psychologische Hilfe in Anspruch. Als es ihr besser geht, rät ihr der Arzt, sich selbst zu helfen, indem sie anderen hilft. Sein Vorschlag ist, einmal die Woche als Schreiberin im „Haus der Frauen“ eine Stunde den Frauen zu helfen, ihre Briefe und Anträge zu schreiben. Zunächst ist Solène nicht wirklich überzeugt, doch so nach und nach werden die Frauen und ihre Geschichten zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Ihr Jugendtraum und die Geschichte des Hauses, der Frau, die dahinter steht, die es gegründet hat, werden eins …

    Laetitia Colombani hat mit sanfter, leiser Stimme eine gewaltige Geschichte erzählt. Die Geschichte einer starken Frau, die sich in einer Zeit, in der Frauen weder ein Konto haben durften noch Hosen tragen, mutig durchgesetzt hat, an scheinbar unerreichbaren Zielen Orientierung fand und die Welt damit verändert hat. Dazu brauchte sie erstaunlicher Weise keine tausend Seiten, obwohl diese Geschichte sich auch da nicht verloren hätte, nein, sie packt sie, mitsamt Solènes Geschichte, in nur 254 Seiten. Das ist erstaunlich! Fassungslos aber macht mich, dass meine Recherche zu Blanche Peyron nur magere Ergebnisse lieferte. Diese Frau wird einfach „verschwiegen“ – es ist unfassbar. Umso wichtiger ist dieses Buch!

    Die Idee, eine vermeintlich schwache Frau so viele Jahre nach Blanches Tod zu ihr zu finden und von ihrer Kraft zu zehren, ist ergreifend, aber nicht schwülstig. So unterschiedlich die beiden Frauen sind, so unterschiedlich sind die Zeiten, in denen sie leben. Und doch ähnelt sich alles auf gewisse Weise. Dazu die Geschichten von den Bewohnerinnen des Hauses – jede ist anders und doch weiß der Leser, dass er genau solchen Menschen immer wieder begegnet und mehr oder weniger bewusst wegsieht. Mich hat das Buch dazu animiert, genauer hinzusehen. Bedürftigen nicht nur ein wenig Geld oder etwas zu Essen zu geben, sondern auch Worte. Nicht schweigend weitergehen.

    Das Buch hat auffallend wenig direkte Rede. Dadurch spürt man beim Lesen tatsächlich eine Stille, eine Ruhe. Das geht heftig unter die Haut. Ich fühle mich, im Vergleich zu jeder der Frauen im Buch, tatsächlich klein und schwach! So gut geht es mir, dass ich es immer wieder vergesse, dass dies längst nicht für alle ein Normalzustand ist. Das sollte es aber sein und genau das sagt dieses Buch. Deshalb und weil es sich ganz tief unter meine Haut gearbeitet hat, bekommt es von mir fünf Sterne.

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  • 3 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid V., 28.03.2020

    Als Buch bewertet

    Solėne soll nach einem traumatischen Ereignis etwas erfüllendes ehrenamtlich machen. Sie entscheidet sich für das Haus der Frauen. Dort arbeitet sie als Schreiberin. Es ist ein Haus als Zuflucht für Frauen.

    Es gibt zwei Erzählebenen. Einmal die Geschichte um Solėne und dann die Geschichte um Blache, die das Haus gegründet hat. Mit diesem Teil hatte ich meine Probleme. Das war geschrieben wie ein Wikipedia Artikel, bloß mit etwas mehr Details.
    Die Geschichte von Solène war auch nicht wirklich berührend oder spannend. Nach dem Beginn in der Leseprobe hatte ich da mehr erwartet. Das war mir zu oberflächlich behandelt.

    Begeistert haben mich aber die Geschichten über die Frauen im Haus. Leider sind sie nur ein kleiner Teil der Geschichte und nehmen auch erst nach der Hälfte des Buchs Raum ein. Diese Geschichten sind wichtig und erzählenswert.

    Fazit: Ein sehr wichtiges Thema Obdachlosigkeit und die Gründe dafür. Das Buch ist gut, aber in keiner Weise herausragend, weshalb ich durchschnittliche 3 Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Peggy S., 27.08.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Öffnet eure Augen, eure Ohren
    Eure Seelen, dass ist die Botschaft dieses Romans. In ihm geht es um die Geschichten der Frauen, die den Palast der Frauen geschaffen haben oder aber in ihm leben und arbeiten. Zunächst stehen jedoch Blanche und ihr Mann im Mittelpunkt. Beide befinden sich im Dienst der Heilsarmee und setzen alles daran, das Leid und die Not der Armen zu lindern und ihnen ein Dach über den Kopf zu besorgen. Fast 100 Jahre später erleidet Soléne, eine sehr erfolgreiche Anwältin einen Zusammenbruch, nachdem ein Mandant sich vor ihren Augen das Leben nimmt. Dieses Ereignis wirft sie aus der Bahn. Ihr Psychiater rät ihr sich ehrenamtlich zu engagieren um wieder ins Leben zurück zu finden. Durch Zufall findet sie eine Anzeige in der ein Schreiber gesucht wird. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten betätigt Soléne sich als Schreiber für die Frauen im Palast der Frauen. Sie hilft bei Anträgen, schreibt Briefe an Familienangehören und hört den Frauen zu. Nach und nach wird sie Teil der Gemeinschaft auch als sich eine der Frauen für ihren eigenen Freitod entscheidet, der Soléne fast wieder aus der Bahn wirft, rappelt sie sich wieder auf und schafft es das Leben der jungen Lily entscheidend zu beeinflussen.

    Die Autorin hat ein unglaubliches Talent den Leser nicht nur in eine andere Welt zu entführen, sie schafft es den Leser für ein Thema zu sensibilisieren ihm die Augen zu öffnen, mit geöffneten Augen, offenen Ohren und offener Seele über den eigenen Tellerrand zu sehen. Sie erzählt diese Geschichte mit soviel Elan und Feinfühligkeit, dass man sich dem Thema Frauen am Rande der Gesellschaft einfach öffnen muss.

    Die Geschichte verläuft in zwei Handlungssträngen. In dem einen wird über Blanche, ihrem Mann und die Heilsarmee berichtet, wie sie alles daran setzen im frühen 20. Jahrhundert, die Not der Armen zu lindern. Wie hartnäckig beide darum kämpfen die Frauen von den Straßen zu holen und ihnen ein Heim zu geben. Am Ende dieser Geschichte steht die Errichtung des Palastes der Frauen. Der zweite Handlungsstrang bildet die Geschichte von Soléne ihren Zusammenbruch und ihren Neuanfang mit Hilfe eben jenes alten Palastes der Frauen. Die Autorin fädelt diese beiden Stränge geschickt umeinander, sodass der Leser immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart und umgedreht versetzt wird.

    Alle Figuren, nicht nur die Hauptfiguren wachsen dem Lesen dermaßen ans Herz. Man leidet mit ihnen, ebenso wie man sich mit ihnen freut. Ein ums andere mal kullerten bei mir durch die hochemotionale Erzählweise die Tränen. Man sieht welche Entwicklung die Figuren durchmachen. Das sie am Ende starke Persönlichkeiten sind, sie sich für ihr soziales Umfeld einsetzen, sich für Schwächere einsetzen.

    Besonders das Cover hat mir gefallen, nicht nur das es äußerst passen ist, sondern auch die Hoffnung widerspiegelt, die dieser Roman gibt. Die Goldelemente reflektieren so schön und lassen einen träumen.

    Fazit: Diesen wundervollen Roman müsst ihr unbedingt lesen. Es ist ein hochemotionaler Roman, der einen für ein Thema sensibilisiert über das man sonst nicht so nachdenkt. Ich bin regelrecht begeistert. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 14.03.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Schicksal ist nicht immer besiegelt...

    Gleich vorweg: Der Roman ist anders als "Der Zopf", aber keineswegs schlechter. Mich wird die Autorin als Fan behalten.

    In der Geschichte geht es um Solène, die nach einem schweren Schicksalsschlag im Haus der Frauen landet. Sie ist dort kein Gast, sondern versucht die Frauen dort zu unterstützen. Wird sie es schaffen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und anderen zu helfen? Oder wird sie in dem dunklen Strudel versinken, in dem sie derzeit gefangen ist?

    Auch in diesem Roman überzeugt die Autorin durch ihren Stil. Sie verwendet keine schnörkelige Sprache oder ist übermäßig bildhaft und dennoch traf sie mich mitten ins Herz.

    Die Handlung weist zwei Handlungsstränge auf, die uns von einem beobachtenden Erzähler nahe gebracht werden. Zum einen befinden wir uns bei Solène im heutigen Paris, zum anderen bei Blanche in den 20er Jahren.

    Solène als Protagonistin hat mir gut gefallen, denn trotz aller Privilegien, die ihr das Leben bietet, ist sie nicht glücklich, versucht aber daran etwas zu ändern. Es wird deutlich, dass jedem das Schicksal übel mitspielen kann und dass man nur durch eigene Kraft sein Leben zum Positiven verändern kann. Ich konnte mich sehr gut in unsere Hauptakteurin hineinversetzen. Auch wenn ein Erzähler uns ihr Leben nahe bringt, spürt man ihre Emotionen sehr intensiv.

    Für Blanche gilt meine uneingeschränkte Bewunderung, da ihre Aufopferung einem Engel in der Not gleich kommt. Man kann sich nur wünschen, dass es mehr Menschen wie sie gibt, die sich um andere in Not kümmern.

    Das Buch liefert jede Menge Hoffnung, denn an jedem Ende eines Tunnels scheint auch wieder Licht. Es zeigt auf, dass man Mut haben und sich den Widrigkeiten stellen muss. Die Geschichte Solènes stärkt mich darin meinen Weg zu gehen.

    Fazit: Ich habe die Lektüre sehr genossen und kann nur einen uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein Roman, der zu Herzen geht und berührt, weshalb ihr ihn unbedingt lesen solltet. Spitzenklasse!

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  • 4 Sterne

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    LeLo2, 19.03.2020

    Als Buch bewertet

    "Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani ist eine Homage der Kraft und Zähigkeit von Frauen.

    Was mir besonders schön an dem Cover gefällt, ist der Wiedererkennungswert der Romane von Laetitia Colombani. Auch der erste von ihr auf deutsch erschienene Roman "Der Zopf" hat ein ebenso wunderschön gestaltetes Cover mit Gold-Akzenten. Gleich auf den ersten Blick bin ich so auf diesen zweiten Roman aufmerksam geworden und wurde nicht enttäuscht.

    Der Schreibstil, die Charaktere und die Gesamtaussage des Buches sind gewohnt stark. Die Autorin arbeitet mit klaren, aber dennoch intensiven Beschreibung.

    Die Geschichte beginnt mit der Vorstellung von Solène. Sie hat ihr bisheriges Leben verbissen als Anwältin gearbeitet, um dem Ideal ihrer Eltern zu entsprechen. Irgendwann fehlt ihr die Kraft, um weiterzumachen und sie erhält einen einschneidenden Rat von ihrem Psychiater: "Sie durchlaufe[n] eine Sinnkrise. [...] In solchen Situationen hilft es, sich selbst aus dem Fokus zu nehmen, sich anderen Menschen zu öffnen, man muss wieder einen Grund finden, morgens aufzustehen. Sich nützlich zu fühlen, sich für eine Sache zu engagieren, anderen zu helfen, könnte einer sein." Solène beginnt auf diesen Rat hin als öffentliche Schreiberin im Haus der Frauen in Paris.

    Damit entfaltet sich ein eindrucksvoller, zweiter Handlungsstrang um Blanche und Albin Peyron. Nach und nach erfährt man beim Lesen, wie die beiden im Jahr 1925 gekämpft haben, um den Palais de la femme zu eröffnen. Geschickt werden hier fiktive Figuren und Ereignisse mit realen zu einer stimmigen Geschichte verwoben. Neben Blanche und Solène, den beiden Frauen, die unverkennbar im Fokus stehen, werden auch einige weitere Frauen vorgestellt und ihre tragischen Schicksale geschildert. Die Darstellung erfolgt dabei eher nüchtern und kurz, so dass ich emotional nicht so ergriffen war, wie es hätte sein können. Leider fehlt in der gesamten Erzählung nahezu völlig die direkte Rede und die Ich-Perspektive, was es schwer machte, sich emotional den Charakteren intensiv zu nähern. Dennoch regt das Buch mit den tragischen Schicksalen der Frauen, dem großen Mut und dem Einsatz von Blanche und Albin, der allmählichen Veränderung von Solène an, sich selbst einmal aus dem Fokus zu nehmen und Dinge gerade nicht nur intellektuell wahrzunehmen, sondern sich auch emotional einzufühlen. Der Leser selbst ist gefragt, die Geschichte für sich umzusetzen und zu intensivieren.

    Die Botschaft des Buches ist eine wichtige: "Man darf nicht unterschätzen, was kleine Gesten oder ein Lächeln vermögen, sie haben große Wirkung." Wenn jeder ein wenig über sein Umfeld hinausblickt und nur ein wenig Zeit und Kraft opfert, ohne dafür die Hand aufzuhalten, kann das enorme Auswirkungen für eine andere Person haben.

    "Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani lässt zwar an Tiefe, Emotion und Ausführlichkeit noch einiges an Luft, setzt aber dennoch deutlich das versprochene "Plädoyer für mehr Solidarität". Ich kann eine Leseempfehlung für Leser aussprechen, die sich mit sich und ihrem Umfeld einmal kritisch auseinandersetzen und sich zu kleinen Veränderungen motivieren lassen möchten.

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