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  • 5 Sterne

    14 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Selection Books, 05.03.2019

    „Das kalte Reich des Silbers" ist ein märchenhafter Einzelband und stammt aus der Feder von Naomi Novik. Nachdem die Autorin mich bereits mit „Das dunkle Herz des Waldes“ begeistern konnte, musste ich ihr neues Werk unbedingt lesen. Zumal Klappentext und Cover wirklich ansprechend sind und mich magisch angezogen haben. Mit „Das kalte Reich des Silbers zieht Naomi Novik den Leser tief in ein winterliches Fantasiereich, voller Wunder und Gefahren.

    Als Mirjems Familie immer ärmer wird und jeden Tag hungern muss, zieht die Tochter des Pfandleihers auf eigene Faust los, um die Schulden der Kunden einzutreiben. Aus Angst davor zu versagen, wird Mirjem innerlich immer kühler und lässt ihr Herz zu Eis erstarren. Unbarmherzig fordert sie zurück, was ihrer Familie schon lange zusteht. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten und schon bald heißt es, die Tochter des Pfandleihers könnte Silber in Gold verwandeln. Dieses gefährliche Gerücht überwindet schließlich alle Grenzen und wird bis in das magische Land der Staryk getragen, wodurch Mirjem in Lebensgefahr schwebt. Doch nicht nur ihr eigenes Leben steht auf dem Spiel. Ohne es zu wissen hat Mirjem Einfluss auf das Schicksal verschiedener Menschen genommen.

    Dank des märchenhaften Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Naomi Novik versteht es perfekt, ihrer Welt Leben einzuhauchen und fantastische Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Die Geschichte von Mirjem konnte mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil ist bildgewaltig und voller Details, sehr märchenhaft und teilweise etwas altertümlich. Ich denke für einige Leser wird der Schreibstil nicht leicht zu lesen sein, denn man muss sich darauf einlassen können. Ist man einmal in der Geschichte versunken, erwartet den Leser ein grandioses Märchen mit wunderschönem winterlichen Setting. Es ist unglaublich, wie fantasievoll und atmosphärisch die Autorin „Rumpelstilzchen“ von den Brüdern Grimm völlig neu in Szene setzt. Die Geschichte spielt in dem Land Lithvas, das an Russland in vergangenen Tagen erinnert. Beim genauen Hinsehen finden sich einige Elemente aus slawischen Märchen. So findet beispielsweise die Hexe Baba Jaja Erwähnung. Bei einem anderen Charakter musste ich direkt an den Untoten Koschtschej denken, einen Räuber junger Bräute, der über mächtige Zauberkraft verfügt. Die von Naomi Novik erschaffene Geschichte ist komplex und voller kleiner Details. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Charaktere, die aus der Ich-Perspektive zu Wort kommen. Leider sind die entsprechenden Abschnitte nicht gekennzeichnet, sodass man nicht erkennt, aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschildert wird. Im Laufe der Zeit wurde es besser, aber gerade zu Beginn des Buches war dieser Umstand leider sehr verwirrend.

    Im Fokus der Geschichte stehen drei starke junge Frauen, die gegen ihr Schicksal kämpfen: Mirjem - die Tochter des Pfandleihers, Irina – die Tochter eines Herzogs, und Wanda – die Tochter eines verarmten Bauerns. Naomi Novik legt viel Wert auf eine detaillierte Darstellung des alltäglichen Lebens dieser drei Frauen. Der Leser bekommt auf diese Weise einen intensiven Blick in die grausamen Abgründe der einzelnen Schicksale. Ich habe mit den jungen Frauen, aber auch mit Wandas Brüdern, mitgelitten und ihre Geschichte hat mich kaum noch losgelassen, selbst wenn ich das Buch zur Seite gelegt habe. Der Leser erlebt grausame Männer, die keine Grenzen kennen, um ihre Ziele zu erreichen. Väter, die ihre Kinder bis zur Besinnungslosigkeit schlagen und ihre Töchter an den nächstbesten verschachern. Junge Frauen, die durch Hunger und Elend zu verzweifelten Taten getrieben werden. Dem gegenüber steht das wunderschöne Setting, das den Leser völlig in seinen Bann zieht und gespickt ist von Magie und fantastischen Elementen. Besonders gut hat mir gefallen, dass dieses Buch ohne eine Liebesgeschichte auskommt. Es gibt zwar einen zarten Ansatz, doch dieser verläuft mehr als dezent im Hintergrund.

    Mit ihrem neuen Werk „Das kalte Licht des Silbers“ entführt Naomi Novik den Leser in eine magische Welt, die einer Winternacht gleicht – kühl, dunkel und doch voller funkelnder Schönheit. Die Autorin webt Worte zu Magie und lässt eine fantastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen, die man nicht mehr verlassen möchte. Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für alle Fans von komplexen Märchen.

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  • 4 Sterne

    Kerime, 22.04.2019

    Mirjem ist es leid, im kalten Winter zu frieren und zu hungern. Ihr herzensguter Vater arbeitet als Geldverleiher, jedoch verlangt er das verliehene Geld nie zurück, deshalb beschließt Mirjem seine Arbeit zu übernehmen. Sie befreit ihre Familie von der Kälte und dem Hunger. Doch mit dem Geld kommen auch noch andere Probleme. Die Staryk hören von der Tochter des Geldverleihers und verlangen nun, dass sie Silber in Gold verwandelt. Und wenn nicht, dann wird sie den nächsten Tag nicht erleben.

    Meine Meinung:
    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Vielleicht mit der Anmerkung, dass das eine Rumpelstilzchen Adaption ist? Rumpelstilzchen ist zwar nicht mein Lieblingsmärchen, aber dennoch hat mir „Das Reich des Silbers“ sehr gut gefallen. Ich muss gestehen, dass ich mich echt erschreckt habe, als ich das Buch in den Händen hielt. Es ist ein dicker Wälzer und noch dazu klein geschrieben. Es hat mich also nicht gewundert, dass es sich hier und da ein wenig gezogen hat.

    Der Schreibstil ist sehr wortgewandt und mir kam es so vor, als ob ich ein Märchen von den Grimm Brüdern lesen würde. Die Autorin weiß einfach, wie sie mit ihrem magischen Schreibstil ihre Leser in den Bann zieht. Ich kam am Anfang sehr langsam voran, da viel beschrieben wird und kaum wörtliche Rede vorhanden ist. Außerdem wird die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt und es steht leider nirgendwo, wer gerade erzählt. Das hat mich zwar am Anfang irritiert, aber die Autorin hat jedem Charakter eine eigene Stimme verliehen, sodass sich die anfänglichen Schwierigkeiten schnell gelegt haben.

    Die Charaktere fand ich echt klasse. Sie sind mir alle ans Herz gewachsen, insbesondere die Staryk. Sie sind nicht gerade ungefährliche Geschöpfe, die neben den Menschen leben. Die Staryk lieben alles, was Gold ist, da passt es wohl gut, dass Mirjem eine Geldverleiherin ist. Sie behauptet nämlich von sich, dass sie Silber zu Gold verwandeln kann. Keine kluge Aussage, wenn die Staryk sie hören können.

    Die Spannung baut sich langsam auf, die Mitte zieht sich ein wenig und das Ende ist dagegen wieder sehr spannungsgeladen. Die Liebesgeschichte entfaltet sich auf den letzten Seiten. Das hat mir besonders gut gefallen. Im Vordergrund stehen die unglaublich starken Protagonistinnen, die keinen Prinzen auf einem weißen Pferd benötigen.

    Fazit:
    Ich hatte eine Menge Spaß mit dem Buch, auch wenn es sich an einigen Passagen gezogen hat. Wer Märchen-Adaptionen liebt, ist hier genau richtig. Naomie Novik ist gut in ihrem Handwerk und verführt ihre Leser in eine düstere und dennoch märchenhafte Welt!

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  • 3 Sterne

    Franziska R., 05.04.2019

    Das Cover:
    Das weiße Cover zeigt im Vordergrund eine junge, braunhaarige Frau in einem dunkelgrünen Kleid, die sich zum Leser umdreht, als ob sie gerufen wurde. Im Hintergrund sind schneebedeckte Bäume sowie ein eisbedeckter Fluss zu sehen. Der Titel und ein Baumblatt sind übrigens in Gold Ich finde, dass Cover passt sehr gut zur Geschichte.

    Die Geschichte:
    Mirjem Mandelstam ist die Tochter eines gutmütigen Geldverleihers, der jedoch selten die Schulden wieder eintreibt, weil er es nicht übers Herz bringt. Da Mirjems Mutter jedoch krank ist und die Familie vor dem Verhungern steht, übernimmt die Aufgabe des Geldeintreibens nun Mirjem. Als sie bei einer Familie mit vielen Schulden ist, lernt sie Wanda kennen, die die Schulden bei Mirjems Familie abarbeiten soll. Für Wanda eine Erlösung, denn ihr Vater schlägt sie und ihre Brüder Stephon und Sergej. Dann bekommt Mirjem Besuch vom Staryk-König, einem magischen Winterwesen, das in der Winterwelt lebt und andauernden Schnee bringt, das Städte plündert und Frauen missbraucht. Sie soll Staryk-Silber in Gold verwandelt. Wenn sie dies drei Mal schafft, wird sie die Königin der Staryk, ob sie will oder nicht ...

    Meine Meinung:
    Aufgrund des Covers und der Inhaltsangabe war ich sehr gespannt auf die Geschichte von Mirjem und den Staryks. Wie in der Inhaltsangabe schon erwähnt, ist Mirjem die Tochter eines jüdischen Geldverleihers, der jedoch zu gutmütig ist, um das Geld wieder einzutreiben. Aus der Not heraus übernimmt Mirjem das nun, und kann so ihre Familie bald wieder mit Geld versorgen. Mirjem macht ihre Sache so gut, dass sie selbst sagt, dass sie 'Silber in Gold' verwandeln kann, was sie später in Schwierigkeiten bringt. Ich finde aber, dass sie ihre selbst gewählte Aufgabe gut macht, sie handelt gut und ist fair. Ihre Eltern sind davon nicht so begeistert, aber sie merken dann doch, dass Mirjem eine gute Arbeit macht und ihnen so viel abnimmt.

    Sie kann sogar eine Hilfskraft für sich und ihre Familie ergattern: Wanda, die die Schulden ihres Vaters bei Mirjem und ihrer Familie abarbeiten soll. Für Wanda ein Segen, da sie selbst kein leichtes Leben hat: Ihre Mutter ist tot, und ihr Vater verprügelt sie und/oder ihre Brüder Sergej und Stephon täglich, da er ein Trinker ist. Wanda hat nie Liebe erfahren, sieht jedoch, wie Mirjem von ihrer Familie geliebt wird, was wirklich traurig zu lesen ist. Ich finde auch, dass das Thema 'Gewalt gegen Kinder' hier echt sehr ausgereizt wird. Es war echt schwer für mich, diese Gewalt und den natürlichen Umgang, den Wanda damit pflegt, zu lesen.

    Nun noch einmal zu Mirjem, die in das Staryk-Reich entführt wird, und die Königin der Starkys wird. Den Namen ihres Ehemannes erfährt sie jedoch nicht; im Allgemein sind Namen bei den Staryks sehr geheim, sodass Mirjem ihnen welche gibt. Ihr Mann gestattet ihr drei Fragen jeden Abend, stellt sie aber für ihre Wünsche auch vor Herausforderungen, die schwer an Mirjem nagen. Sie trifft schließlich auf Irina, die sie bereits früher kennengelernt hat. Irina trägt Staryk-Schmuck und ist mit einem dämonischen Zar verheiratet worden. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, um ihre Ehemänner loszuwerden. Mehr verrate ich nicht, nur, dass die Geschichte auch auf weniger Seiten hätte erzählt werden können, wenn die Autorin nicht alles so ausführlich und detailliert beschrieben hätte. Es war sehr langgezogen, wenn man mal davon ausgeht, dass ich den Inhalt der Geschichte in weniger als zehn Sätzen zusammenfassen könnte.

    Was mir ebenfalls nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass es verschiedene Sichtweisen gibt, die jedoch nicht mit einer Überschrift oder dem Namen der Person versehen sind, aus der sie geschrieben sind. In einem Kapitel befinden sich so mal zwei oder drei verschiedene Sichtweisen. Und ohne Namensangabe musste ich erst ein paar Sätze lesen, bis aus dem Kontext hervorging, wessen Sicht ich gerade lese. So lesen wir aus Mirjems Sicht, aus Wandas, aus Stephons, aus Irinas, aus Magretas und aus Zar Mirnatius. Das war für mich ziemlich verwirrend. Ich habe das Buch zwar in zwei Tagen gelesen, aber auch nur, weil ich krankgeschrieben war und viel Zeit hatte. Sonst hätte es vermutlich Wochen gedauert, da es so anspruchsvoll ist.

    Das Buch ist ein Einzelband mit einem abgeschlossenen Ende, das jedoch eine Frage noch offen lässt, was aber irgendwie auch zu dem Buch und seinem Verlauf passt. Man erfährt ein bisschen über die magischen Staryks, das meiste bleibt für mich aber leider unklar.

    Meine Bewertung:
    Insgesamt ist 'Das kalte Reich des Silbers' eine ziemlich abgeänderte, fantasievolle Form von Rumpestilzen mit vielen unterschiedlichen Charakteren, magischen Wesen und Dämonen, Familienliebe, Hass und vielem mehr. Die Geschichte ist für mich allerdings zu langgezogen, zu detailreich beschrieben und die unterschiedlichen Sichtweisen sind unglaublich verwirrend. Ich vergebe deshalb drei von fünf Sterne.

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  • 3 Sterne

    Books have a soul, 09.04.2019

    Hier muss ich gestehen, dass ich erstmal auf dieses tolle Cover aufmerksam wurde. Es passt aber auch wundervoll zur Geschichte und diese klang dazu märchenhaft und vielversprechend.

    Der Einstieg war super. Ich mochte den bildhaften Schreibstil sofort und war direkt fasziniert von der Idee und auch der Handlung an sich.

    Die Autorin erzählt aus der Sicht von mehreren Personen, das hat mir gut gefallen. So konnte man die jeweilige Gefühlswelt etwas besser nachvollziehen. Was hier aber manchmal etwas von Nachteil war, dass die Kapitel nicht beschriftet waren, und so musste man immer erst einige Zeilen lesen, bevor man wusste, welche Sichtweise hier gerade wieder dran ist. Das hat mich mit der Zeit etwas gestört, wenn ich ehrlich bin.

    Ein weiteres Problem waren für mich die Protagonisten. Mirjem war mir von Anfang an nicht wirklich sympathisch. Sie war mir zu kalt, zu nüchtern, selbst als Wendungen kamen, die sie total aus der Bahn hätten werfen sollen, war sie mir zu zurückhaltend, mir fehlte der Kampfgeist, die Emotionen. So konnte ich mich schwer in sie hineinversetzen oder richtig mitfiebern.
    Bei den anderen Charakteren war es ähnlich. Diese kamen mir zwar nicht alle so gefühlskalt vor, wie z. B. Wanda, dennoch blieben sie mir insgesamt zu blass. Auch mit dem König der Staryk wurde ich nicht warm. Geheimnisoll und anders auf jeden Fall, es war so viel Potenzial da, aber bis zum Schluss konnte ich diese Figur nicht richtig greifen.

    Dabei waren so viele gute Ansätze da, die ich teils echt genial fand. Allein das Setting war der absolut Hammer, diese Grundidee, märchenhaft, mit Anlehnung an Rumpelstilzchen, vieles war absolut faszinierend. Auch wie die verschiedenen Charaktere irgendwann aufeinandertreffen und alles Sinn ergibt. Durchdacht wurde wirklich alles perfekt.
    Doch beim Lesen war es mir immer wieder zu ausschweifend, teils sogar langweilig, weil die Spannung einfach fehlte und mir zu wenig passiert ist. Ich habe immer auf etwas gewartet, das mich jetzt mitreißt, die eine Wendung, die mich umhaut, mich begeistert, doch sie kam einfach irgendwie nicht.

    Erst die letzten hundert Seiten ging es dann etwas mehr zur Sache und mit dem Ende konnte mich die Autorin sogar noch berühren, womit ich gar nicht mehr gerechnet hätte. Doch ich muss sagen, dass das insgesamt einfach zu wenig war, ich hätte mir da mehr erwartet und auch gewünscht. Die großen Gefühle blieben nämlich zum Großteil aus.

    Fazit
    Das kalte Reich des Silbers hat mit einer märchenhaften Geschichte bestochen und ich liebe sowas total. Der Anfang war auch richtig genial, ich war fasziniert, mochte den Schreibstil, das Setting. Nur leider plätscherte es mit der Zeit so dahin, ich habe immer gewartet, dass es mich endlich richtig mitreißt, dass es richtig spannend wird, tolle Wendungen kommen, aber mir hat immer etwas gefehlt. Es waren wahnsinnig gute Ansätze dabei, nur mir war alles immer einen Tick zu ausschweifend, was die Spannung immer sofort wieder rausgenommen hat. Zum Schluss gibt die Autorin dann Gas und es geht etwas zur Sache, um mich richtig abzuholen, war es da aber schon zu spät. Schade, denn wie gesagt, war richtig viel Potential dabei, mit tollen Szenen und Ideen, nur die Umsetzung war mir zu stockend. Insgesamt würde ich sagen, es war noch ok, und ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Golden Letters, 04.03.2019

    Als Tochter des Geldverleihers weiß Mirjem mit Zahlen umzugehen. Als ihre Familie kurz vor dem Verhungern ist, übernimmt Mirjem kurzerhand die Arbeit ihres Vaters und beweist ein geschicktes Händchen.
    Schon bald ist die Familie wohlhabender, als je zuvor und man munkelt, dass Mirjem Silber in Gold verwandeln kann. Ein Gerücht, das den König der Staryk auf Mirjem aufmerksam werden lässt.

    "Das kalte Reich des Silbers" ist ein Einzelband von Naomi Novik.
    Das Buch wird vorwiegend aus den Ich-Perspektiven von Mirjem Mandelstam, Wanda Vitkus und Irina, der Tochter eines Herzogs, erzählt.
    Wir durften aber auch aus den Sichten von Wandas jüngerem Bruder Stepon, Irinas Kinderfrau Magreta und der von Mirnatius, dem Zaren von Lithvas, lesen.

    Schon in "Das dunkle Herz des Waldes" konnte mich Naomi Noviks fast schon malerischer Schreibstil mitreißen und begeistern, sodass ich mich schon sehr auf "Das kalte Reich des Silbers" gefreut habe! Auch in diesem Buch hat mir der Stil der Autorin richtig gut gefallen!
    Die Geschichte ist eher ruhig und ließ sich sehr gut lesen, wobei ich mir an der ein oder anderen Stelle doch ein wenig mehr Spannung gewünscht hätte. Aber die Geschichte konnte mich auch so verzaubern und besonders das Ende konnte mich noch einmal packen!

    Wir lernen mit Mirjem, Wanda und Irina drei starke junge Frauen kennen, die sehr klug sind und ihre Schicksale selbst in die Hand nehmen, was ich echt klasse fand!
    Als Mirjems Familie immer mehr in die Armut abrutscht, übernimmt sie die Arbeit ihres Vaters als Geldverleiher. Sie wird kalt, zeigt kein Mitgefühl und wird so in kurzer Zeit erfolgreicher, als ihr Vater es jemals gewesen ist. Mir hat Mirjem von allen Charakteren am Besten gefallen! Sie ist mutig, handelt überlegt und verkriecht sich nicht, wenn die Lage ernst wird!
    Es scheint, als könnte Mirjem Silber in Gold verwandeln. Ein Gerücht, durch das der Herr der Staryk auf Mirjem aufmerksam wird und er stellt sie auf die Probe. Die Staryk sind elfenartige Wesen, die auf der Suche nach Gold keine Freunde kennen und die erbeuteten Schätze in ihr Königreich am Ende ihrer Straße bringen. Je härter die Winter in Lithvas wurden, desto öfter sind die Staryk aufgetaucht und bedrohten das Leben der Bevölkerung.

    Neben Mirjem haben wir noch Wanda kennengelernt, die Tochter eines Bauern, dem Alkohol wichtiger ist, als seine drei Kinder. Wanda arbeitet hart, auch um dem Leben bei ihrem Vater zu entkommen. Sie ist eher ruhig, aber nicht auf den Kopf gefallen und mir hat es besonders gut gefallen, dass sie und ihre beiden Brüder Sergej und Stepon im Laufe der Handlung immer stärker zu einer Familie zusammengewachsen sind, eine tolle Entwicklung!

    Irina ist keine Schönheit, sehr zum Missfallen ihres Vaters, einem Herzog von Wisnja, der seine Tochter gerne so gut, wie möglich verheiraten möchte, aber keine große Auswahl hat. Doch was Irina an Schönheit fehlt, macht sie mit Klugheit und Aufopferungsbereitschaft wieder wett! Nach Mirjem mochte ich Irina am liebsten, auch weil ich es so spannend fand, dass die beiden in so ähnliche Situationen geraten, die sie auf völlig unterschiedlichen Seiten stehen lässt!
    Ihre Kinderfrau Magreta ist immer an Irinas Seite, wenn sie Hilfe braucht und die benötigt sie ohne Zweifel, als der Zar Mirnatius wieder in ihr Leben tritt, denn er wird von seinem ganz eigenen Dämon geplagt, der auch Irina gefährlich werden kann.

    Die Charaktere haben mir allesamt richtig gut gefallen! Es hat mir zwar ein wenig gestört, dass alle Charaktere aus der Ich-Perspektive erzählen, weil ich manchmal nach einem Sichtwechsel Schwierigkeiten hatte, mich zurechtzufinden, aber das wurde mit der Zeit immer besser!
    Ich fand es außerdem sehr spannend, dass die Charaktere aus so unterschiedlichen Schichten kommen! Wanda und ihre Brüder sind Bauern, während Mirjems jüdische Familie eher zur Mittelschicht gehört. Am Anfang sind sie zwar bettelarm, aber durch Mirjems harte Arbeit, ist die Familie bald wohlhabend und ihre Mutter stammt sowieso aus reichen Verhältnissen. Irina und Mirnatius dagegen gehören zum Adel. So verschieden und doch kreuzen sich ihre Wege schon bald.

    Auch die Welt fand ich sehr gelungen! Die Geschichte spielt in Lithvas, einem Land, das an das östliche Europa erinnert, was mir sehr gut gefallen hat! Ich habe bisher leider nur wenige Fantasybücher gelesen, in denen slawische Sagen eine Rolle spielen, obwohl ich diese total gerne mag. Deshalb finde ich es immer sehr spannend und auch erfrischend, wenn diese in eine Geschichte einfließen!
    Die Winter sind in den letzten Jahren härter geworden und die Straße der Staryk taucht immer öfters auf. Eine unterschwellige Bedrohung, vor der sich die Bevölkerung sehr fürchtet. Wir lernen auch die winterliche Welt der Staryk kennen, die mir echt gut gefallen hat, auch weil ich die Staryk spannend fand. De Atmosphäre des Buches war dann auch noch einfach großartig!
    Eine Liebesgeschichte stand nicht im Fokus, was die Geschichte meiner Meinung nach auch nicht gebraucht hat. Es gab aber zwei kleinere Annäherungen, die mir richtig gut gefallen haben und auch das Ende lässt mich zufrieden zurück!

    Fazit:
    "Das kalte Reich des Silbers" von Naomi Novik konnte mich fast restlos begeistern!
    An manchen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Spannung gewünscht, aber ich mochte die vielschichtigen Charaktere total gerne und fand die Atmosphäre des Buches einfach großartig! Naomi Novik besitzt einen malerischen Schreibstil, der das Lesen zu einem tollen Erlebnis gemacht hat und auch die Handlung hat mir sehr gut gefallen!
    Ich vergebe starke vier Kleeblätter!

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