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Buch (Kartoniert) 10.30
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  • 5 Sterne

    24 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    StefanieFreigericht, 30.04.2017

    Als Buch bewertet

    „Es hatte eine Zeit vor dem Krieg gegeben, und nun gab es eine Zeit nach dem Krieg. Auch wer ihn ohne Schaden überstanden hatte, würde ihn künftig in sich tragen.“ S. 200

    „Ein anständiger Deutscher lässt sein Geld im Land“ S. 12 – der semmelblonde Wilhelm Samuel will als Patriot Reichskanzler Brüning unterstützen und holt sein Vermögen aus der Schweiz. Er führt die von der Mutter gegründeten Schuhgeschäfte in Wiesbaden, bietet der Familie ein gediegenes Leben, für Töchterchen Gudrun wird eine Kinderfrau beschäftigt. Die schafft es, klarzustellen, dass Gudrun charakterstark ist, nicht etwa widerborstig. Aus dem pummeligen Kind wird 13-jährig eine schlanke Schönheit, die im Strandbad schwimmt, raucht, kopfüber in die Fluten springt vom Sprungbrett und auf Schlepperschiffe im Rhein klettert.

    Sie und der 3 Jahre ältere Martin verlieben sich ineinander: „Gudrunundmartin, die sind ja schlimmer wie ein Ehepaar, hieß es im schönsten Mainzer Komparativ.“ S. 28 Mainz ist noch katholisch, „beim Gottesdienst im Dom waren Mitglieder der NSDAP von den Sakramenten ausgeschlossen“ S. 24 Doch Gudruns Vater verliert bald seine Geschäfte, die Familie die Wohnung, Gudrun muss die Schule verlassen. Durch Martins Familie geht ein Riss – Mutter und einer der älteren Brüder sind glühende Verehrer Hitlers. Die Liebenden treffen sich weiter, heimlich. „Sie redeten nicht über Gefahr, nicht über Rassenschande und Zuchthaus. Aber sie sprachen auch nicht mehr von einer gemeinsamen Zukunft. Früher einmal hatten sie sich gegenseitig ihre Kinderfotos gezeigt und sich vorzustellen versucht, wie ihre eigenen Kinder aussehen würden.“ S. 61 Der Friseur des Vaters, Parteimitglied der ersten Tage, und die Kioskbesitzerin im Viertel werden zu Vertrauten, später Helfern.

    Das Leben einer realen Person wird hier nacherzählt, das der Gertrude Meyer-Jörgensen, geboren am 29. Juli 1918 als Gertrude Salomon in Mainz. Die Eltern sind Juden, leben den Glauben aber nicht aktiv. Der Vater ist wohlhabend, es ist eine gediegene Kindheit. Es existiert ein leider unvollständiges Interview in bescheidener Qualität, das dennoch den eindeutigen Bezug zum Roman sehr klar macht, auf Youtube aus dem ZDF https://www.youtube.com/watch?v=B3agPznYuz0 . Man muss sich den Bezug zum realen Leben wirklich mehrfach verdeutlichen, weil es einfach so eine unglaubliche Geschichte ist, gleichzeitig aber die Lebensbedinungen sehr bildhaft und differenziert dargestellt werden. Das Überleben des jungen Mädchens, ich bleibe jetzt bei dem Buchnamen, wurde möglich, indem Gudrun über die Sowjetunion nach Shanghai reiste. Mir waren bis dahin diese Möglichkeit und die Existenz des jüdischen Ghettos in Shanghai unbekannt – der Krieg erreicht die Flüchtlinge aber auch in der Ferne.

    Sabine Bode hat bislang Sachbücher geschrieben, schafft es aber problemlos, ihren ersten Roman sowohl faktenreich als auch fesselnd zu gestalten. Es gibt im Leben der jungen Frau die, die nehmen – und jene, die teils völlig uneigennützig und unerwartet geben und helfen. Und es gibt vor allem diese fast ungebrochene Energie von ihr, anzupacken und sich quasi an der eigenen Kurzhaar-Frisur aus dem Dreck zu ziehen, weiterzumachen. Es existiert das späte Interview mit der Überlebenden, das Ende ist also „keine Überraschung“ – spannend ist, was sie antrieb, mit welchen Widersprüchen sie sich auch speziell nach Kriegsende auseinandersetzen musste. Gerade ihre ersten Reisen nach Mainz nach dem Krieg waren unter anderen Überlebenden nicht unumstritten, erste Treffen mit früheren Bekannten sind durchaus zwiespältig: da wird Gudrun im zerstörten Mainz der Nachkriegsjahre von alten Klassenkameradinnen als Gewinnerin empfunden, weil sie inzwischen in London lebt.

    Ein starkes Buch mit einer starken Heldin und eindrucksvollen Bildern, die der Text im Kopf entstehen lässt.

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  • 3 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole S., 23.03.2017

    Als Buch bewertet

    Rezension:
    Gudrun Samuel lebte in Mainz, als der 2. Krieg ausbricht. Sie ist gerade ein Teenager, verliebt und plötzlich ändert sich alles. Als Jüdin merkt sie schnell, dass das Leben es nicht immer gerecht mit einem meint.
    Gudrun Samuel beschreibt in dem Buch, wie es ihr und ihrer Familie in der Zeit ergangen ist. Man nimmt Teil an ihren Leiden und Freuden.

    Meine Meinung:
    Mir fehlte in dem Buch einfach mehr Gefühl. Teilweise sind die Abschnitte rasch erzählt und manche Dinge sind irgendwie so beiläufig. Die Dramatik der Zeit, geht teilweise unter. Ansonsten kein schlechtes Buch. Mich hat es einfach nicht richtig aufgefangen, auch wenn die Protagonistin mir größtenteils sympathisch ist. Aber leider reicht das nicht aus für ein richtig gutes Buch.
    Das Buch könnte schlechter sein, aber auch besser.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    "Das Mädchen im Strom" ist die Geschichte einer jungen Frau, die als Jüdin geboren ist und aus einer sorglosen Kindheit und Jugend mitten hinein gerät in die Maschinerie der nationalsozialistischen Staatspolizei. Gudrun Samuel ist dabei eine nicht immer sympathische, aber stets authentische Heldin, die sich selbst immer treu bleibt und einen harten Weg hinter sich bringt.
    Es gab Gudrun Samuel wirklich und ich fand das Buch in keinem Moment langweilig - die Haft, die Zeit in Asien....ich kann es nur empfehlen, denn es liefert noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel auf den 2. Weltkrieg und zeigt auch andere Probleme auf, die Menschen fernab von der Heimat trotz augenscheinlicher "Sicherheit" hatten.
    Der Schreibstil ist sehr unaufgeregt, das schon, aber dadurch für mich nicht oberflächlich. Es ist keine Geschichte mit riesigen Emotionen - diese muss man selbst empfinden oder auch nicht! Mich hat es stellenweise berührt, die meiste Zeit habe ich es aber eher wie eine Biographie gelesen, nüchtern, interessiert, aber niemals langweilig!
    Zuletzt habe ich "Demnächst in Tokio" von Katharina Seewald gelesen - "Das Mädchen im Strom" schließt thematisch wunderbar daran an und zeigt trotzdem nochmal andere Aspekte an. Beide Bücher kann ich nur empfehlen :)

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Runar RavenDark, 10.04.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Das Mädchen im Strom" von Sabine Bode ist 350 Seiten lang und bei Klett-Cotta erschienen.

    Die Hardcoverbindung ist sehr gut und das Buch hat einen extra Umschlag den man entfernen kann. Das Cover finde ich in dem Retrolook bereits sehr aussagekräftig und gut gewählt.

    Das Buch erzählt die Lebensgeschichte der jüdischen Gudrun S. Wir begleiten, dass im wohlhabenden Hause geborene Mädchen, von der Kindheit bis zum hohen Alter während der Nazi-Zeit. Wir erleben einige Schicksalsschläge ua die Flucht von Gudrun aus Deutschland nach Shanghai.

    Über jüdische Flüchtlinge in China hatte ich bis jetzt noch nichts gelesen und das Thema ist sehr interessant. Das Buch liefert tiefe Einblicke in die Welt des dritten Reiches. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und einen sehr guten Sachbuchtext verfasst. Da dies aber eigentlich ein Roman sein sollte, bin ich sehr enttäuscht. Zum einen finde ich es miserabel umgesetzt, dass wörtliche Rede nicht durch Satzzeichen gekennzeichnet wird. Kennt der Verlag keine Satzzeichen? Das stört ungemein den Lesefluss und dann ist die sachliche, emotionslose Erzählweise sehr trist und langweilig. Ich kann keinen Bezug zu der Protagonistin aufbauen, welche teilweise auch seltsame Charakterzüge besitzt, die mir negativ aufstoßen. Da ich nicht Spoilern möchte, werde ich hier nicht ins Detail gehen. Allerdings hat Gudrun wirklich einige sehr schlechte Eigenschaften und es passieren einige Dinge in ihrem Leben, die mir unglaubhaft erscheinen. Der Text ist sehr, sehr kühl und tatsächlich völlig sachlich und oberflächlich abgehandelt. Es geschehen so viele schlimme Dinge, die Gudrun nicht eine Träne entlocken und mir als Leser wie ein Zeitungsartikel vorkommen und mich überhaupt nicht berühren und mir lediglich ein müdes Gähnen entlocken. Ich musste mich leider durch das Buch quälen, welches sich wie Kaugummi zog. Ich hatte keine Freude am lesen. Nur weil die Hintergründe so gut recherchiert sind und das Thema an sich interessant ist, bekommt das Buch noch zwei Sterne von mir.

    Fazit: Sehr gut recherchierter Sachbuchtext, der in die Welt des dritten Reiches blicken lässt und jüdische Flüchtlinge in China thematisiert. Leider ist das Buch wie ein Zeitungsartikel sehr langweilig, oberflächlich und emotionslos geschrieben. Die Protagonistin hat auch einige sehr schlechte Charaktereigenschaften und die Geschichte an sich ist teilweise auch total unglaubwürdig. Nur wg der guten Recherche bekommt das Buch noch 2 Sterne von mir. Nicht lesenswert!

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  • 4 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike S., 28.11.2018

    Als Buch bewertet

    gut zu lesen, spannend und bewundernswert bis zum Ende; ein Zeitbericht, der nachdenklich macht und einen anderen Blickwinkel öffnet

    lesenswert

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