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    Michael B., 28.09.2023

    Poesie und Lebensgeschichte. Ein Buch, welches man kaum nacherzählen kann, wirkt doch jede einzelne Zeile wichtig, jeder einzelne Satz notwendig, jede Beschreibung, jede Geschichte in der Geschichte als ein Teil eines großen Ganzen und unbedingt und genau so zwischen die Buchdeckel gehörig, um die wunderbare Verknüpfung von Poesie und Lebensgeschichte herzustellen, wie sie Valery Tscheplanowa in ihrem ersten Roman "Das Pferd im Brunnen" gelungen ist. "Unsere Haut ist eine Geschichte" sagt die Autorin gegen Ende des Romans und lässt ihre Protagonistin Walja auf den letzten Seiten in den Spiegel blicken und die Großmutter im eigenen Gesicht entdecken. So ist der Tod der Großmutter Nina für Walja der Impuls für eine Spurensuche. 'Glück ist eine Tätigkeit' (und kein Zustand) - das ist eine von Ninas Weisheiten; Nina mit ihrem harten und dennoch nicht freudlosen Leben, die sich selbst ins Krankenhaus einweist, weil sie ihr Ende nahen spürt, die noch einmal ihr 'verschmitztes Goldzahnlächeln' lächelt, sich im Krankenbett noch Spiegel, Kamm und Lippenstift kommen lässt, um in Würde zu gehen... Atmosphärisch ungeheuer dicht... und eine Ermutigung, nachdem das Buch zuende gelesen ist, sich selbst auf die Suche zu begeben und Spuren des Lebens der Vorgängergenerationen im eigenen Leben zu entdecken.

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  • 4 Sterne

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    Yvonne S., 09.08.2023

    Starke Frauen in schweren Zeiten

    Das Buch „Das Pferd im Brunnen“ von Valery Tscheplanowa hat mich sehr beeindruckt. Es handelt von vier Generationen Frauen einer Familie. Urgroßmutter Tanja, Großmutter Nina, Tochter Lena und Enkeltochter Walja. So unterschiedlich die Frauen auch sind, haben sie auch einiges gemeinsam. Unerfüllte Träume und das sie sich teilweise ohne Männer durchs Leben boxen müssen eint sie. Das beschwerliche Leben in der ehemaligen Sowjetunion wird sehr eindrucksvoll beschrieben.Der Leser steht sich beim Lesen mit die Beine in den Bauch, beim täglichen Anstehenden in den Geschäften.

    Sehr traurig hat mich Ninas Wut und Hass gemacht. Es zieht sich durch ihr Leben und beschwert ihre Beziehungen zu allen Familienmitgliedern. Dabei war sie einst ein junges fröhliches Mädchen mit viele Träumen. Aber das Schicksal hat sie so geformt.

    Das Buch hat einen ganz besonderen Schreibstil. Manchmal sehr durcheinander und der Leser muss sich erst orientieren um wen es momentan geht aber meines Erachtens passt das gut zu den Verbindungen der Protagonistinnen. Es gibt aber auch viel Humor in diesem Buch, was dem Text die Schwere nimmt.

    Ein sehr interessantes Buch über starke Frauen in schweren Zeiten. Eine klare Empfehlung für dieses Buch.

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  • 4 Sterne

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    Tanja G., 10.08.2023

    Ich muss zugeben von alleine hätte ich nie zu diesem Buch gegriffen, aber ich habe eine Empfehlung bekommen und so habe ich angefangen zu lesen und ich muss sagen, ich bin eines besseren belehrt worden.
    Walja kommt nach dem Tod der Großmutter in das Haus zurück und beginnt sich zu erinnern. Dabei wird die Geschichte der Familie aufgerollt..

    Der Autorin ist ein autobiographischer Roman gelungen, der vor allem die Frauen, die sich nichts vorschreiben lassen wollten, in den Vordergrund rückt.
    Sehr inspierend.
    Interessant finde ich vor allem die Kapitelüberschriften. Immer sehr passend und man versteht sofort, wieso das Kapitel so heißt.
    Fazit: Ich konnte sehr in die russiche Seele eintauchen und auch in das harte Leben. Es hat mich sehr gefesselt und auch nachdenklich gemacht. Da ich irgendwie sehr aufgewühlt war hat mich der Abschluss sehr versöhnlich gestimmt und der Roman hat sich für mich gut geschlossen. Also greift auch mal zu Romanen, die ihr sonst nicht lesen würdet. Es lohnt sich hier vor allem.

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  • 4 Sterne

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    E., 02.09.2023

    Das Buch "Das Pferd im Brunnen" erzählt die Geschichte von vier verwandten Frauen unterschiedlicher Generationen im 20. Jahrhundert der Sowjetunion. Grundsätzlich hat mich diese Thematik (und nebenbei das wunderschöne Cover) sehr angesprochen. Hauptfigur ist Walja, aus deren Sicht die Handlung geschildert wird. Als Leserin erfährt man nicht nur viel über die eindringlichen und toll beschriebenen Figuren, auch das harte Leben in der Sowjetunion und in den 90er Jahren in Russland wird toll beschrieben. Hier klingen viele Themen an wie die politische Situation, Kriegserfahrungen, Hunger, Armut und familiäre Krisen. Das Buch spannt für meinen Geschmack einen weiten Bogen und benennt Dinge dabei klar, trotzdem verpackt die Autorin ihre Motive in eine schöne und bildhafte Sprache.
    Leider aber konnte ich nicht immer ganz folgen. Die Zeitebenen springen häufig und unvorhersehbar, dem Text zu folgen ist nicht immer leicht und stellenweise verwirrend. Dennoch für die Kürze des Buches sehr gehaltvoll.

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  • 4 Sterne

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    Anne D., 03.08.2023

    Vier Schicksale

    Walja will mehr über die Vergangenheit ihrer Familie erfahren und begibt dazu auf Spurensuche. Dabei erfährt sie eine Menge über ihre Urgroßmutter, Großmutter und ihre Mutter und wir erfahren viel über vier vollkommen unterschiedliche Frauen aus vier Generationen und das Leben in Russland im 20. und 21. Jahrhundert, beginnend nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart.

    Der Roman ist autobiografisch und entsprechend authentisch gelingt es der Autorin das Leben der Frauen zu schildern. Es sind ganz alltägliche Situationen, die hier in gut verständlichen Sätzen eindringlich dargestellt werden. Die Handlung wird durchgehend in der Gegenwart erzählt, wechselt aber zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her.

    Interessant sind die Unterschiede zwischen Russland und Deutschland, die hier deutlich dargestellt werden.

    Die Schicksale sind bewegend und interessant zu lesen, ich hätte mir lediglich etwas mehr Bezug zu der jeweiligen politischen Situation gewünscht.

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  • 4 Sterne

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    Anja O., 08.10.2023

    "Das Pferd im Brunnen" von Valery Tscheplanowa ist ein außergewöhnlicher Roman. Die Protagonistin Walja begibt sich auf eine Reise durch ihre Erinnerungen an ihre Urgroßmutter Tanja, Oma Nina und Mutter Lena. Diese Frauen repräsentieren verschiedene Generationen und durchlebten dramatische historische Ereignisse, von den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs bis zur Perestroika.
    Die Charaktere sind tiefgründig und facettenreich gezeichnet, und Tscheplanowas sprachliche Leichtigkeit verleiht dem Buch eine besondere Poesie. Sie berührt Themen wie Glaube, Liebe, Einsamkeit, Fürsorge und Mutterliebe, aber auch das Älterwerden und den Tod. Dabei schafft sie es, die Narben der Geschichte, die über Generationen hinweg bestehen bleiben, in den Mittelpunkt zu rücken.

    Während die erste Hälfte des Buches fesselnd und mitreißend ist, verliert sich die Geschichte zum Ende hin etwas. Dies mag an verschiedenen Faktoren liegen, aber dennoch bleibt "Das Pferd im Brunnen" ein eindrucksvolles literarisches Werk.

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  • 4 Sterne

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    forti, 14.08.2023

    In "Das Pferd im Brunnen" berichtet Valery Tscheplanowa episodenhaft aus vier Generationen Familien- und Frauenleben. Die Frauen der Familie - allen voran die Urgroßmutter und die Großmutter - trotzen dem Sowjet-Kommunismus und den anderen Beschwerlichkeiten des Lebens, packen ohne lange zu zaudern an, um sich und die Familie durch zu bringen. Männer sind hier nur kurze Nebendarsteller und glänzen eher durch Abwesenheit. Wir lernen die Frauen in den einzelnen Momentaufnahmen gut kennen; erfahren neben ihrer Tatkräftigkeit auch von (meist unerfüllt bleibenden) Chancen und Träumen, Konflikten und Schuld. Ein intimer Einblick in diese Leben. Das ganze sehr bildhaft mit nie langweilig werdenden Detailbeschreibungen.
    Ich fand das Buch in seiner Sprunghaftigkeit zwischendurch durchaus fordernd. Manchmal verschwommen die Generationen und die zwei Wohnungen. Zwischen den Momentaufnahmen bleibt vieles ungesagt, was aber auch ok ist.

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  • 4 Sterne

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    Anja K., 21.08.2023

    schon das cover finde ich total schön, die leuchtenden farben gefallen mir sehr. die geschichte ist sehr interessant, eigentlich sind es mehrere geschichten über die verschiedenen frauen der generationen, die natürlich zusammen dann ein ganzes ergeben. dass das buch autobiographisch inspiriert ist macht es noch interessanter, die details über russland und die geschichte dort sind eine bereicherung und lassen die geschehnisse realistisch dargestellt erscheinen. die frauen sind sehr unterschiedlich und haben alle ihre eigenen schicksale und gehen verschieden an ihr leben heran, was die anderen dann dadurch beeinflusst. die frauen sind anschaulich beschrieben und man erkennt gut, was sie ausmacht und wie sie sind. die sprache ist schön, der schreibstil ist teilweise etwas gewöhnungsbedürftig und die sprünge zwischen den zeiten nicht immer ganz so einfach zu verfolgen. dennoch ein sehr gutes buch.

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  • 4 Sterne

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    XYZ, 04.09.2023

    gute Familiengeschichte

    "Das Pferd im Brunnen" ist der Debütroman von Valery Tscheplanowa. Sie erzählt die Geschichte von vier Frauen verschiedener Generationen einer Familie zwischen Sowjetrussland und der norddeutschen Provinz. Man begegnet Tanja, der Urgroßmutter, Nina, die Großmutter, Lena und Walja. Die verschiedenen Generationen sind auf Deutschland und Russland verteilt.

    In der Geschichte wird über Traumata geschrieben und wie sich Vernachlässigung in der Familie über Generationen auswirkt.

    Das Buch überzeugt mit Tiefgang - sehr kurzweilig geschrieben. Der Stil der Autorin ist ungewöhnlich - tiefgründig, aber dennoch federleicht.

    Das Thema des Buches hat mir sehr zugesagt. Es zeigt deutlich die Unterschiede der Generationen und wie unterschiedlich mit den Themen umgegangen wird - und dass die Personen alle unterschiedlich zueinander stehen.

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  • 4 Sterne

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    v_im_wunderland, 14.08.2023

    sehr gut

    Das Cover ist sehr gut gestaltet. Denn obwohl es teilweise von dem Leben alter Frauen handelt, ist es sehr modern gestaltet. Das Buch an sich hat mich positiv überrascht. Denn es ist kein zusammenhängender Roman, sondern eine Aneinanderreihung von einzelnen Geschichten der Protagonistinnen. Diese Geschichten aus der Vergangenheit sind immer sehr kurz gehalten was ich sehr gut finde. Denn so konnte ich an einem Abend wenn ich nicht so viel Zeit hatte, eine oder zwei Geschichten lesen und sie waren dann in sich abgeschlossen. Das einzige was mich etwas genervt hat ist, dass ich mit den Figuren ein wenig durcheinander gekommen bin. Denn es sind alles weibliche Figuren und sie sind alle miteinander verwandt, also Enkelin, Oma, Tochter und da kommt man mit den Namen Lena, Nina und Tanja gerne mal durcheinander. Trotzdem kann ich das Buch gut empfehlen.

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  • 4 Sterne

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    Sabrina B., 11.08.2023

    Russische Familiengeschichte

    Der Roman Das Pferd im Brunnen von Valery Tscheplanowa handelt von Walja, die nach dem Tod ihrer Großmutter mehr über die Familiengeschichte erfahren möchte. Der Roman beschreibt daher das Leben von vier Frauen einer Familie in Russland: Urgroßmutter, Großmutter, Mutter und Walja selber. Authentisch und sehr realitätsnah werden alltägliche Situationen, Entwicklungen, Wünsche und Träume geschildert, die die einzelnen Frauen in ihrem Leben geprägt haben.

    Es handelt sich hierbei um einen autobiografisch inspirierten Roman, der besonders durch den ausdrucksstarken Schreibstil auffällt. Ich persönlich hätte mir etwas mehr politischen Hintergrund gewünscht, der letztendlich auch viel Einfluss auf das damalige Leben nach dem zweiten Weltkrieg hatte. Daher ein Sternchen Abzug.

    Ich kann das Buch nur empfehlen.

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  • 4 Sterne

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    Steg S., 03.08.2023

    Der Roman "Das Pferd im Brunnen" von der begabten Schriftstellerin Valery Tscheplanowa erscheint im Rowohlt Verlag. Mit knapp 190 Seiten zeichnet es ein interessantes Bild russischer Frauen bzw. Frauen mit russischen Wurzeln. Der Roman wird für den fairen Preis von 22,00 Euro angeboten. Zunächst zu diesem wunderschönen Buchcover, es hat mich direkt angesprochen und könnte auch gerahmt als Kunstwerk an der Wand hängen. Wirklich ein herausragendes Cover. Die Geschichte dreht sich um Walja, eine junge Frau und ihre Familie. Besser gesagt die weibliche Linie, die Männer glänzen eher mit Abwesenheit. ihren Bann ziehen. Weitere Familienmitglied sind Urgroßmutter Tanja, die Großmutter Nina und Mutter Lena. Der Schreibstil ist authentisch und detailreich. Mit hat der Roman berührt und ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

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    _Le4_, 07.08.2023

    Im Buch geht es um vier Generationen an Frauen und wie ihre Beziehungen untereinander einander im Leben beeinflussen. Die verschiedenen Generationen sind auf Deutschland und Russland verteilt.

    Das Buch ist hauptsächlich in der dritten Person geschrieben und nur gelegentlich aus der Ichperspektive, wenn wir aus der Sicht von Walja lesen. Wir lernen Lena, die Mutter von Walja, Nina, die Großmutter, und Tanja, die Urgroßmutter, kennen. Wir bekommen hauptsächlich von diesen drei Frauen einen Einblick in ihr Leben, dabei erfahren wir von Nina etwas mehr als von den anderen.
    Ich fand es schwer, in die Geschichte reinzukommen, da sie verwirrend war. Es war manchmal nicht klar, wann der Abschnitt zeitlich spielt und von wem es im ersten Moment handelt, da auch mittendrin schnell gewechselt wurde, welche Person in dem Abschnitt betrachtet wird. Die Geschichte läuft auf den Tod von Nina hinaus, sie wirkt aber zwischendrin sehr richtungslos.
    In der Geschichte wird über die generationale Weitergabe von Traumata geschrieben und wie sich Vernachlässigung und Trauma langfristig auf die Kinder und die Familiengebilde auswirken. Es wird über die Inflation nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion berichtet, wobei das Buch meiner Meinung nach gut den Schrecken dessen einfangen konnte.
    Das Buch beschreibt eine interessante Familienzusammengehörigkeit, weil wir sehen können, wie unterschiedlich die verschiedenen Generationen die verschiedenen Familienmitglieder wahrnehmen, weil sie ja auch unterschiedliche Erfahrungen miteinander gemacht haben. Außerdem schafft es, ein seltsam liebevolles Bild von Nina zu zeichnen, obwohl sie jede Menge furchtbarer Dinge gemacht und durchgemacht hat. Das Buch zeichnet die eigenen Figuren sehr differenziert.

    Die Themen des Buches haben mir gut gefallen, leider war es jedoch schwer dem Text zu folgen.

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    Batyr, 04.11.2023

    Sowjetisches Frauenleben
    Vor den Augen der Leser entfaltet sich das Leben von drei Generationen sowjetischer Frauen, geschildert von der Erzählerin, die ihre Heimat bereits in der Kindheit verlassen hat und nun als Erwachsene sich behutsam herantastet, die Verflechtungen innerhalb ihrer Familie aufzudecken. Auf diese Weise ergibt sich eine hochartifizielle Komposition. Gelegentlich tritt das personale Erzählen in den Vordergrund, wenn die namenlos bleibende Erzählerin ihre subjektive Perspektive, ihre Außensicht verbalisiert. Dann wiederum konzentrieren sich die Kapitel auf jeweils eine Protagonistin: Tanja, Nina, Lena - Urgroßmutter, Großmutter und Mutter. Jede Generation verkörpert jeweils eine Phase weiblichen Selbstverständnisses im historischen Kontext der Sowjetunion. Die Lektüre vermittelt diese Einsichten in einer ungemein poetischen Sprache, stilistisch bieten diese in sich abgeschlossenen Kapitel eine große Variationsbreite. Ein Buch, das ebenso ambitioniert wie erhellend ist, emotional berührend und atmosphärisch dicht.

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  • 4 Sterne

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    steffi k., 02.08.2023

    Lesenswertes Debüt
    „ Das Pferd im Brunnen“ erzählt eine autobiographisch inspirierte Familiengeschichte . Es ist der Debütroman von Valery Tscheplanowa .
    Das Cover , gestaltet im impressionistischen Stil , hat mich sofort angesprochen. Dieses farbenfrohe Bild ließ mich eine fröhliche Familiengeschichte erwarten , aber das ist sie wahrlich nicht. Geschrieben wird von 4 starken Frauen , die es oft sehr schwer im Russland des 20. und 21. Jahrhunderts - ab dem Zweiten Weltkrieg über die Perestroika bis in die Gegenwart - haben.
    Farbenfroh empfand ich aber die Erzählweise. Manchmal wurde das Lesen erschwert durch die mangelnde Chronologie der einzelnen Kapitel. Das wiederum passt aber zur Idee der Spurensuche.
    Walja begibt sich auf eine ganz persönliche Suche nach ihren Wurzeln. Sie wurde in der Sowjetunion geboren, kommt mit acht Jahren nach Deutschland und kehrt erst nach Jahrzehnten in ihr Geburtsland zurück.
    Die Autorin zeichnet eine klare Sprache aus ;knappe Sätze , aber tiefgründige Beobachtungen, die den Leser manchmal erschrocken zurücklassen. Tscheplanowa macht es ihren Lesern nicht immer leicht.
    Aber am Ende merkt man, dass die bunten Farbtupfer des Covers zu den Eindrücken von den einzelnen dargestellten personen passen und plötzlich ein Ganzes ergeben : eine junge Frau ( auf der Suche nach ihrer Identität).

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  • 3 Sterne

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    herrzett, 24.10.2023

    Ich tue mich wirklich schwer etwas über Valery Tscheplanowas Roman "Das Pferd im Brunnen" zu sagen, zu sehr war ich begeistert und enttäuscht zugleich. Hätte Tscheplanowa sich auf die Geschichte der Familie mit Urgroßmutter Tanja konzentriert, wäre dies womöglich eins meiner liebsten Bücher geworden, zu sehr hat mich diese Beziehung zwischen ihr und ihrer Urenkelin mitgenommen, aber als nach etwa 50 Seiten Mischa und Nina im Fokus der Erzählung stehen, verliert diese Geschichte für mich nach und nach ihre Besonderheit und den Glanz, die Wärme und leider dann auch mein Interesse. Gerade die bildhafte, poetische Sprache, die Beschreibungen, die unterschiedlichen Charaktere, das leichte Russische, der Aberglaube... haben mich zu Anfang wahnsinnig begeistert. Ich liebte bereits das Bild des seit neun Jahren leerstehenden Schaukelstuhls, als Beginn einer Spurensuche nach der eigenen Herkunft und Familiengeschichte. Das Zitat, das sich zugleich auf der Rückseite des Buches befindet...

    "Als ich sie kennenlernte, war ich siebzehn. Ich hatte sie oft gesehen, als Kind, aber sie war stets unterwegs vom Einkaufen zur Arbeit, von einer Wartschlange zur nächsten auf hohen Absätzen mit strammen Fesseln, die kleinen Brüste stets frech nach vorn gestreckt, laut und zornig und so charmant mit ihren kleinen, flachen Zähnchen lächelnd. Ich wusste nicht, ob ich sie mochte."

    ...machte mich neugierig und formte erste Bilder einer vielbeschäftigten Frau, deren Geschichte sich Walja und die Leser*innen langsam nähern, aber dann wurde es für mich einfach nur noch mühevoll, kühl und distanziert, was natürlich einerseits auch ihrem Charakter, der beschriebenen, schwierigen Zeit und Gesamtsituation innerhalb der Familie geschuldet ist, andererseits fühlte es sich plötzlich wie ein ganz anderes Buch an, das mich inhaltlich etwas überforderte, mich abdriften ließ, leider auch langweilte und mich so dann einfach nicht mehr begeistern konnte.

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike S., 13.08.2023

    Der Roman von Valery Tscheplanowa erzählt von drei Gererationen Frauen in Rußland, die jeweils ihre Kinder ohne die entsprechenden Väter groß gezogen haben. Die Urgroßmutter Tanja hat ihren Mann in Krieg verloren und die anderen beiden Frauen haben sich von den Vätern ihrer Kinder früh getrennt. Die in Deutschland lebende Urenkelin Walja macht sich auf die Spuren- und Erinnerungssuche in der Heimat ihrer Vorfahren. Soweit erst einmal eine interessante Ausgangslage. Leider gefällt mir der Schreibstil der Autorin überhaupt nicht. Sie springt ständig in der Zeit, einmal vor und dann wieder zurück. Es entwickelt sich keine durchgängige Erzählung . Man fragt sich ständig, in welchem Jahr man sich gerade befindet oder wie es dazu gekommen ist, das sich die einzelnen Hauptcharaktere in der beschriebenen Weise verhalten.

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