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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 20.09.2022

    Als Buch bewertet

    Es beginnt in Berlin im Jahr 1922. Dort entführt die zweiundachtzigjährige Jerusza aus der Wohnung der Jüttners das knapp zweijährige Mädchen Inge. Einen Tag später war der zweite Geburtstag von Inge. Das Mädchen hatte ein Muttermal in Form einer Taube auf der Innenseite des linken Handgelenks. Jerusza wusste, dass das Kind nicht bei den Eltern bleiben durfte. Genauso wie sie schon immer Dinge gewusst hatte, die andere Leute nicht wussten. Jerusza war die Letzte einer seit Jahrhunderten existierenden Linie. Sie lebte weit ab im Wald, mit und von der Natur. Ihre Gabe hatte ihr gezeigt, dass dunkle Wolken aufzogen und Unheil verkündeten. Für Jerusza war es Gott, der sie heute hierher geführt hatte, Verantwortung zu übernehmen für das Schicksal eines Kindes, und vielleicht auch ein Stück der Welt zu verändern. Jeruszas Gabe hatte ihr auch das eigene Todesdatum gesagt und so blieben ihr noch gut zwanzig Jahre, um das Kind zu lehren. Und nun verschwanden beide in der Tiefe des Waldes in die Wildnis Osteuropas.
    Aus Inge wurde Jona/Yona, das war der hebräische Rufname für Taube - siehe Muttermal.
    Romane aus der Feder von Kristin Harmel sind immer wieder etwas besonderes und lesenswert, gerade wenn es um die Zeit des Zweiten Weltkriegs geht. Ihr ausführliches Nachwort zeigt noch einmal auf, welche Greueltaten ausgeübt wurden. Und dann gab es da die Menschen, die wie ihr Zeitzeuge im Herzen des Nalibocka-Waldes eine Gemeinschaft aufbauten und überlebten. Die intensive Recherche, die Begegnung mit Zeitzeuge und auch Interviews der Autorin ergeben ein klares Bild um das Überleben jüdischer Flüchtlinge. Der Nalibocka-Wald ist es auch, in dem Jona ihre Rolle spielt.
    Jerusza lehrt Jona alles, was sie wissen muss, um im Wald zu überleben. Sie gibt ihr Bücher, lehrt sie das Lesen und gleichzeitig auch noch etliche Sprachen. Wieder und wieder lernt Jona nicht zu lange an einem Ort zu verweilen. Diese Lebensweise schildert Harmel so klar und bildlich, dass man sich direkt vor Ort fühlt. Man spürt die Kälte des Winters, mit jedem Schritt, den du gehst-liest, senkt sich dein Fußabdruck in den Waldboden. Das könnte ich jetzt endlos aufführen.
    Am Ende von Jeruszas Leben erfährt Jona ihre wahre Identität. Doch immer wieder hatten gewisse Erinnerungen im Unterbewusstsein ihr ein Bild von früher gezeigt. Und dann wird Jona selbst mit den Gräueltaten gegenüber den Juden konfrontiert. Dies geschieht in einer absoluten Härte, welche mir sehr nahe gegangen sind. Auch dass sie dabei ihren leiblichen Vater kennenlernt, ändert nichts.

    Diese besondere Gabe, die Jerusza besass, war mit ihr gestorben. Jerusza besass keine eigenen Kinder. Doch sie hatte Jona so herangezogen, weil sie wusste, dass das Kind etwas Besonderes war, die die zu etwas Großartigem bestimmt war.
    Die Geschichte um das Überleben, der Hilfe von Jona - man muss diesen Roman lesen, um zu verstehen, was uns die Autorin erneut aufzeigen will:
    "Lasst uns die Vergangenheit nicht vergessen."
    Aus meiner Sicht ist der Roman "Das Verschwinden der Sterne" der bislang stärkste Roman von Kristin Harmel. Wenn du dich am Anfang fragst, warum entführt Jerusza das Kind, dann erhältst du die Anwort, wenn du diese Geschichte liest.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Der Krimi und mehr Blog, 03.09.2022

    Als Buch bewertet

    Mit diesem Roman von Kristin Harmel wurde mir der jetzt deutscher Übersetzung erschienene Folgeroman von »Das letzte Licht des Tages« empfohlen. Ich musste erfreulicherweise festellen, dass er nicht weniger spannend ist.

    Jona wird im Alter von zwei Jahren von ihren deutschen Eltern in Berlin geraubt von einer alten Frau. Es ist 1922, doch die Herrschaft der Nazis wirft ihre Schatten voraus. Die über 80jährige Entführerin bringt das kleines Mädchen in die Wälder von Polen an die Grenze von Belaruss und erzieht das Kind im jüdischen Glauben. Jona lernt das Leben, das Überleben im Wald. Sie lernt keine Menschen kennen, aber um so mehr Sprachen. Als die Alte im Alter von 102 Jahren stirbt, tobt bereits der zweite Weltkrieg, auch um die Wälder herum.

    Jona wandert alleine weiter in den Wäldern umher, doch sie trifft auf Menschen, jüdische Menschen. Sie muss schlimme Erfahrungen machen, nachdem sie einer kleinen Familie geholfen hat, diese sich von ihr abwendet, dann aber von den Deutschen hingerichtet wird. Jona beginnt zu verstehen, warum ihr gelehrt wurde, Menschen mit äußerster Vorsicht zu begegnen. Dennoch kommt sie nicht umhin, weiteren jüdischen Flüchtlingen, die aus den Ghettos vor den deutschen Nazis geflohen sind, zu helfen. Sie kennt sich im Wald aus. Es wird ihre Lebensaufgabe.

    Kristin Harmel hat erneut einen extrem dramatischen, dennoch unterhaltsamen Roman geschaffen, der einen realen historischen Hintergrund hat. Während die Geschichte und die Figuren komplett fiktiv sind, hat es die verschiedenen Flüchtlingsgruppen, die sich im Wald vor den Deutschen versteckten, tatsächlich gegeben. Die größte von ihnen umfasste sogar 1.200 Mitglieder, von denen fast alle den Krieg überlebt hatten. Der Anführer dieser Gruppe stand der Autorin beratend bei Recherchen zur Seite.

    Für die Spannung im Roman sorgt nicht nur der Konflikt zwischen den Deutschen und die Juden. Der ist zwar das tragende Element, aber die Konflikte innerhalb der Flüchtenden und zu Jona, die selbst nicht aus einem Ghetto kommt, sind zusätzlich Treibstoff für den Drive in der Handlung. Auch zarte Liebesbande werden harten Zerreißproben unterzogen.

    Der Roman »Das Verschwinden der Sterne« ist ein schwerer Roman mit einem sehr ernsten und traurigem Thema, aber Kristin Harmel hat ihn auch in der Übersetzung von Veronika Dünninger so wunderschön geschrieben, dass er trotz aller geschilderten Gräueltaten leicht zu lesen ist. Die Spannung um die Protagonisten schafft es, dass man gar nicht lange an die schrecklichen Dinge denken kann.

    Aufschlussreich sind in diesem Buch zweifellos auch die Hinweise zu Entstehen des Romans und den Recherchen. Sie geben einen Blick hinter die Kulissen einer Schriftstellerin.

    Ein wunderschöner Roman mit einer herzergreifenden Geschichte, in dem es zwar um Verbrechen geht, der aber dennoch ein Kriminalroman ist.

    © Detlef Knut, Düsseldorf 2022

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  • 4 Sterne

    Jazz, 01.10.2022

    Als eBook bewertet

    Ich bin schon seit Jahren ein großer Fan von Harmels Werken. Mein persönlicher Favorit ist zwar eines ihrer früheren Werke, welche noch keinen 2. Weltkrieg Hintergrund hatten, aber auch die letzten Romane von ihr fand ich ganz gut. Es gab stets zwei Zeitebenen, eine aus der heutigen und eine im zweiten Weltkrieg, die sich kapitelweise spannend ergänzten. Hier ist dem aber nicht so.

    Dieser Roman sticht schon sehr aus den anderen heraus. Er hat sehr viel Mystisches, sehr viel Vorahnung etc. Mit dem Thema wurde ich vollkommen überrascht, da ich das nicht von ihr kenne und solche Themen mich um ehrlich zu sein auch nicht sehr interessieren, aber ich habe dem Werk aufgrund von Harmel dennoch eine Chance gegeben.

    Eine weitere Überraschung war, dass das Buch nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern vielmehr wie 3 verschiedene Bücher auf mich wirkte, die aber natürlich einen Bezug zueinander haben. Als erstes, wie gesagt, das Mystische. Inge wird als sie 2 Jahre alt ist, von einer alten, weisen Frau, die ebenfalls Dinge spürt, die bevorstehen, einen sechsten Sinn hat, entführt, um fortan mit ihr für knapp zwei Jahrzehnte durch die Wälder Polens und Belarus` zu streifen, ohne je einen festen Wohnsitz oder einer Menschenseele zu begegnen.

    In Teil zwei stirbt diese Frau und von nun an schlägt sich Jona, wie Inge von der Frau genannt wurde, von alleine durch die Wälder, inzwischen aber mitten im zweiten Weltkrieg. Nach zwei Monaten trifft sie auf eine Gruppe von Juden...

    Teil drei will ich gar nicht darauf eingehen, das wäre ein bisschen spoilern. Daher lasse ich es.

    Insgesamt spielt der Roman somit chronologisch über mehrere Jahrzehnte, wobei der Fokus schon auf Teil 2 liegt. Allerdings hätte man eben Teil 1 viel kürzer halten können...

    Außerdem gefiel mir nicht, dass die ersten zwei Juden, denen Jona begegnet ist, gleich klischeemäßig aus der Bankenbranche kamen, aber das nur als kleine Randkritik.

    Gegen Ende artete mir der Roman zunehmend zu einer Religionslektion aus. Es gab etliche Sprüche aus der Thora und Bibel, teilweise auf Jiddisch, das ich komplett übersprang, da ich nichts verstehen konnte. Die Geschichtslektion wiederum mochte ich.

    Fazit: Auf diesen Roman muss man sich wirklich einlassen können. Er erzählt eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Die Liebesgeschichte spielt nur am Rande eine Rolle. Aber dieser mehr Raum zu geben, hätte hier nicht wirklich gepasst. Dafür ist die Geschichte viel zu bedrückend. Daher hat Harmel das hier wirklich gut ausbalanciert. Allerdings hatte ich wie gesagt, eigentlich etwas anderes erwartet.

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  • 5 Sterne

    Monica P., 17.10.2022

    Als Buch bewertet

    Der Wald als Zufluchtsort für die Juden während dem zweiten Weltkrieg.

    Jona wird im Alter von 2 Jahren entführt und lebt seither im Wald. Als sie erwachsen ist und der zweite Weltkrieg im Gange ist, trifft sie auf eine Gruppe Juden, denen sie hilft im Wald zu überleben.

    Meine Meinung.

    Ich mag die Bücher dieser Autorin sehr. Dieses ist fast ein bisschen ein survival Buch kombiniert mit einer spannenden Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg. Ganz nach meinem Geschmack und eine super gelungene Kombination.

    Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Personen und Handlungen werden sehr gut erklärt und verständlich beschriebenen. Das Cover gefällt mir sehr gut und ist ein Hingucker, welches mir in einem Buchladen sofort aufgefallen wäre.

    Ganz klar 5 Sterne und eine Kaufempfehlung für alle Leser.

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  • 4 Sterne

    Barbara G., 29.08.2023

    Als Buch bewertet

    Diese Geschichte hat mich sehr berührt. Sie beginnt schon sehr dramatisch mit einer Kindesentführung, die ich schon sehr heftig empfunden habe. Dann erzählt sie vom Aufwachsen des kleinen, entführten Mädchens im Wald im Nirgendwo Osteuropas. Ihr wurde alles genommen, auch ihr Name. Nun lebte sie als einfaches Mädchen im Wald, wo sie lernte, in der Wildnis zu leben und durch naturwissenschaftliche Texte und Jeruszas Weisheiten der Heilkunde der Kräuter uvm. Auf die Schliche zu kommen.
    Der Aspekt, der mich immer wieder etwas verwirrte, war Jeruszas Verhalten und ihre Sichtweisen. Sie stiehlt das Kind, weil sie vom Wald gerufen wird - das fand ich persönlich etwas befremdlich. Auch ihre Art und Weise, wie sie Jonas Fragen beantwortete, machte sie nicht wirklich sympathischer. Sie ist irgendwie unnahbar, geheimnisvoll und gleichzeitig ihre Mutterfigur. Eine schräge Mischung finde ich. Umso bemerkenswerter, was aus Jona wurde nach ihrem Tod. Denn Jeruzwa stirbt und Jona streift 2 Jahre allein im Wald umher, bis sie Geflüchtete trifft…
    Ich war berührt, wie sie sich für die Menschen einsetzt. Wie wenig sie von der Welt mitbekam, wie wenig Liebe sie erhalten hat, und gleichzeitig so viel geben kann Ich fand die Geschichte sehr berührend und ergreifend, und fand es auch emotional sehr herausfordernd, sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen - denn in gewisser Weise führt die Geschichte auch schonunglos die Gräuel der NS-Zeit vor Augen.

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  • 3 Sterne

    Lena, 05.09.2022

    Als Buch bewertet

    Jona wurde 1922 im Alter von zwei Jahren von einer alten Frau entführt, die sie von Berlin mit in die Wälder Osteuropas, zwischen Polen und Belarus gebracht hat. Dort lernt sie von ihr das Überleben in der Wildnis, bis diese im betagten Alter von 104 Jahren stirbt. Der Zweite Weltkrieg ist inzwischen ausgebrochen und Jona ahnt nichts von den Gräueltaten, die sich durch die Invasion der Deutschen in den nahgelegenen Orten ereignen. Sie trifft auf Juden, die in ihrer Verzweiflung in den Wald geflüchtet sind und erfährt auf diese Weise vom Holocaust. Sie beschließt, der Gruppe zu helfen und ihnen das notwendige Wissen zum Überleben beizubringen. Jona verliebt sich in deren Anführer, wird jedoch nie vollständig in die Gemeinschaft integriert. Nach einer herben Enttäuschung verlässt sie die Gruppe und möchte sich auf den Weg nach Berlin zu ihren Eltern machen, um endlich mehr über ihre Wurzeln zu erfahren. Dabei macht sie Halt in einem Dorf, das von Deutschen besetzt ist und trifft auf den Feind.

    "Das Verschwinden der Sterne" ist inspiriert von wahren Geschichten polnischer Juden, die während des Zweiten Weltkrieges vor den Deutschen in die Wälder Osteuropas geflüchtet sind und dort überlebten. Die Figur der Jona, die in der Geschichte etwas mystisch wie ein rettender Engel wirkt, ist jedoch rein fiktiv.

    Die Geschichte ist anders als die Romane, die ich bisher von Kristin Harmel gelesen habe, die von Romantik und bewegenden Familiengeschichten geprägt waren. "Das Verschwinden der Sterne" liest sich in der ersten Hälfte wie ein Abenteuerroman über das Überleben in der Wildnis. Jona ist dort aufgewachsen und kennt das Leben in der Zivilisation nicht, hat von ihrer Entführerin jedoch alles gelernt, was man zum Überleben braucht. Zudem hat sie Kenntnisse über das Judentum und spricht verschiedene Sprachen fließend. Jona ist eine gutherzige, hilfsbereite Heldin, die sich trotz ihres Lebens in der Isolation für andere Menschen einsetzt und ihnen bereitwillig hilft. Ob da auch die Sehnsucht nach einer Gemeinschaft mitschwingt, wird nicht deutlich. Es fällt überhaupt schwer, sich in Jona hineinzuversetzen und ihre Gefühle nachzuvollziehen. Die Entführung klingt wenig plausibel, für das Handeln der alten Dame fehlt eine Erklärung.

    Die Geschichte wirkt distanziert, die Einzelschicksale können nicht wirklich berühren. Auch bleiben einige Fragen offen, wie Jona nach zwanzig Jahren in der Wildnis so menschlich, zivilisiert, gebildet und ohne jegliche Scheu auftreten kann.
    Der historische Kontext tritt bei der Beschreibung des Überlebens im Wald in den Hintergrund. Die Tatsache, dass Krieg herrscht und dass es sich bei den Menschen um flüchtige Juden handelt, spielt eine untergeordnete Rolle. Ihr Leben auf der Flucht hätte jeden anderen Grund haben können. Durch die andauernde Gefahr und die dadurch immer wiederkehrenden gleichförmigen Tätigkeiten beim Auf- und Abbau der Lager und bei der Suche nach Nahrung hat der Roman einige Längen.
    Erst als Jona in der Zivilisation angekommen ist, konnte mich das Buch mehr packen, auch wenn die Verbindung von Vergangenheit und der gegenwärtigen Situation durch einen gewaltigen Zufall reichlich konstruiert wirkt. Die Gräueltaten der Deutschen sind jedoch eindringlich geschildert und auch der Heldenmut der Dorfbewohner, auf die Jona trifft berührt und zeigt, dass selbst in dunklen Zeiten Lichtblicke, Hoffnung und Menschlichkeit herrschen können.
    Aufgrund einiger Ungereimtheiten und der schon annähernd märchenhaften Geschichte konnte mich das Buch jedoch nicht in Gänze überzeugen. Die Anmerkungen der Autorin am Ende des Romans zeichnen dagegen ein erstaunliches Bild, dass Tausende Juden tatsächlich unerkannt aus den Ghettos in die polnischen Wälder flüchten konnten.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 08.10.2022

    Als Buch bewertet

    Alles begann im Jahr 1922 als Jerusza aus der Wohnung der Jüttners das zweijährige Mädchen Inge entführte. Auf der Innenseite des Handgelenkes hatte das Mädchen ein Muttermal in Form einer Taube. Sie wusste genau, dass das Mädchen nicht bei den Eltern bleiben durfte. Sie wusste vieles bereits vorher, bevor es andere Leute wusste. Sie lebte abgeschieden in einem Wald. Die beiden verschwanden im Dickicht des Waldes. Jerusza lehrte Jona alles, was sie zum Überleben in der Wildnis brauchen muss. Sie lehrt sie lesen und etliche Sprachen. Man liest sehr eindrücklich, wie sie schildert, dass man nicht lange an einem Ort zu der Zeit bleiben sollte. Als es mit Jerusza zu Ende geht offenbart sie ihr ihre wahre Identität. Sie wird mit der Härte gegen die Juden konfrontiert, was mir als Leser nahe ging. Dieser Roman ist für mich einer der besten, welcher die Autorin geschrieben hat. Am Ende erhält man viele Antworten, warum Jerusza das alles getan hat. Sehr empfehlenswertes Buch.

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  • 3 Sterne

    katikatharinenhof, 02.09.2022

    Als Buch bewertet

    Mehr Fantasy-Romanze als historischer Roman

    Jona kennt nur das Leben draussen in der Wildnis, denn nach ihrer Entführung dir Jerusza ist sie zwischen Bäumen, Sträuchern und fernab der Zivilisation aufgewachsen. So bleibt vor ihr verbogen, was in der Welt wirklich vor sich geht und in welchen dunklen Zeiten sie lebt. Das ändert sich schlagartig, als sie im Wald auf eine Gruppe jüdischer Geflüchteter stößt, die den Nazis entkommen sind. Denn sie erzählen von Hass, Hetze und Grausamkeiten, die unvorstellbar sind. Jona stellt ihr Wissen den Gefllüchteten zur Verfügung, um deren Überleben in der Wildnis zu sichern. Aber auch hier schläft der Verrat nicht und Jona muss fliehen...


    Kristin Harmel schreibt Bücher voller Emotionen, berührenden Schicksalen und spannenden Handlungen. Mit "Das Verschwinden der Sterne" spielt sie mit dem Mystischen, Geheimnisvollen und lässt Übersinnliches miteinfließen.

    Irgendwie werde ich nicht richtig warm mit der ganzen Materie, auch wenn ich die Herangehensweise an die Thematik interessant und neu finde. Auf mich wirkt aber alles ein bisschen zu gewollt und dick aufgetragen, sodass ich mich eher vom Buch zurückziehe, anstatt eine echte Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Gerade der Beginn des Romans wirkt befremdlich und sehr konstruiert und wer sich nicht mit dem Paranormalen befasst, wird hier verdutzt dreinblicken und sich fragen, wie Harmel auf die Idee kommt, die schrecklichen Erlebnisse des Holocaust mit dem Übersinnlichen zu verbinden.

    An der Recherche zum Buch gibt es, wie immer, nichts auszusetzen und Harmel beweist wieder, dass sie sich intensiv mit der Thematik befasst, um nicht nur selbst, sondern auch ihren Leser:innen Zugang zu verschaffen. Meine Erwartung an das Buch ist aber leider nicht erfüllt worden, da ich hier eher eine Handlung über Personen im Widerstand erwartet habe. Harmel verlässt aber diesen Pfad und geht einen ganz neuen Weg, in dem sie die Geschichte mehr und mehr ins Genre Fantasy verlegt und ihr den Anstrich einer Fabel verpasst. In meinen Augen eine nicht ganz so glückliche Kombination, da die Schrecken des Zweiten Weltkrieges grausame Realität sind.

    Auch wird im Verlauf des Buches sehr häufig erkennbar, wie sich die Handlung entwickeln wird. Zwar versucht die Autorin, ihre Leser:innen an die Seiten zu fesseln, aber die ein oder andere Wendung in der Geschichte ist schon recht früh zu erahnen und sorgt nicht unbedingt für großartige Überraschungsmomente. Auch finde ich manche Passagen wenig sinnhaft und fraglich, denn woher erhält Jona ihr Wissen über bestimmte Ereignisse, wenn sie im Wald abgeschottet von jeglicher Zivilisation lebt und keinen Zugang zu Radiogeräten oder Tageszeitungen hat ?

    Die Ideen der Schreibenden finde ich im Ansatz gut, aber die Mischung aus Fantasy-Romanze und historischem Roman in Verbindung mit dem Holocaust ist nicht wirklich geglückt. 2,5 Sterne

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  • 3 Sterne

    Franziska P., 25.09.2022

    Als eBook bewertet

    Ich bin ein großer Fan der Autorin. Ich verbinde mit ihren Büchern stets viel Gefühl und das kein Auge trocken bleibt.
    Obwohl die Geschichte sich sehr flüssig liest, kann sie mich nicht recht packen.
    Woran das liegt kann ich nicht genau benennen, es sind meist schwere Themen die von der Autorin in Angriff genommen werden doch hier mag ich zu den Protagonisten keinen rechten Draht aufbauen, so dass - obwohl ihr Schicksal erschütternd ist- bei mir auf der Gefühlsebene nichts passiert.
    Ich habe es bis zu Ende gelesen, würde es aber jemandem der andere Bücher der Autorin kennt nicht unbedingt weiterempfehlen. Da gibt es deutlich bessere.

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