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  • 3 Sterne

    20 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 10.06.2017

    Das Cover hätte mich in der Buchhandlung nicht wirklich angesprochen. Ob es an der Farbgestaltung lag? War mir diese zu blass? Oder war das weiß der Schrift zu überlagert? Ich weiß es nicht. Es war lediglich der Titel der mich angesprochen hatte.

    Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Geschichten keimen aus Körnchen von Tatsachen.

    Kommen wir zum Inhalt: Was als erstes auffällt ist, dass es scheinbar keine getrennte Kapitel gibt. So hatte ich zumindest anfangs den Eindruck. Aber dann: Herbstanemone. Also wurde doch unterteilt Na ja, irgendwie zumindest.

    Dann tritt auch schon Robert Fortune in Erscheinung. Er soll im weit entfernten China nach seltenen Pflanzen Ausschau halten und sie in die westliche Welt bringen. Das dieses jedoch nicht so ganz einfach ist und auch Gefahren mit sich bringt, wird immer deutlicher. Aber auch Freundschaften werden geknüpft und zuhause....? Ja, zuhause wartet die Familie.

    🌿 🌺 🌷 🌻 🌿

    Sehr langsam und bedacht führt die Autorin ihre Leser in den Ort, die Zeit und die Handlung ein. Keine aufregenden Sätze, keine schnellen Handlungen. Teilweise wurden jedoch innerhalb des Kapitels die Sichtweisen mehrerer Protagonisten aufgezeigt, so dass ich mehrmals gar nicht mehr wusste, auf wen sich die Handlung bzw. die Gedanken beziehen. Hier wären einzelne Kapitel vielleicht doch ratsamer gewesen. Oder zumindest ein kurzer Hinweis, um welchen Protagonisten es sich nun handelt. So wäre mir manche Verwirrung und Irritation erspart geblieben.

    Ein wenig gestört habe ich mich auch an den doch sehr langatmigen Erklärungen der lateinischen Blumennamen. Ich habe mich teilweise gefragt, ob ich möglicherweise aus Versehen zu einem Fachbuch für Botanik gegriffen hätte. Aber nein, es steht Roman darauf. Puh, somit hieß es für mich oft die Zähne zusammenbeissen und weiter lesen. Und die Story zog sich weiter und weiter. Ja, ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Geschichte sehr trocken war. Leider!

    Die Protagonisten waren gut und ausreichend charakterisiert, jedoch fehlte mir eindeutig das gewisse Etwas in der Geschichte.

    Fazit:

    Ja, was soll ich sagen?! Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen. So gut und ausführlich auch alles geschildert wurde, so antriebsloser wurde meine Leseenergie. Die Story plätscherte so dahin, ohne große Ambitionen den Leser mit sich zu reißen. Es war einfach ein Roman. Punkt.

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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leserin123456, 28.05.2017

    In einer sehr distanzierten und sachlich nüchternen Sprache baut Nicole Vosseler die Geschichte "des englischen Botanikers" und der chinesischen Kämpferin Lian auf.
    Der Roman ist hervorragend recherchiert und unmerklich wird man immer tiefer in diese fremde Welt gezogen. Ein wenig habe ich mich dabei wie bei "Das Herz der Finsternis" gefühlt. Man spürt die Dringlichkeit und wachsende Verzweiflung in Robert Fortunes Tun, als plötzlich, immer wieder, zunächst ungreifbar, scheinbar aus dem Nichts, Lian auftaucht. Das alles ist sehr gut angelegt, ebenso wie der weitere Aufbau des Romans.
    Dennoch musste ich das Buch immer wieder beiseite legen und unterbrechen. Viele Stellen sind sehr lange, repetitiv, auf der Stelle tretend, sodass es mir schwerfiel, richtig abzutauchen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.04.2017

    London, 1843: Robert Fortune, der englische Botaniker, erhält von der Horticultural Society den Auftrag, für ein Jahr nach China zu reisen und dort fremde Pflanzen zu entdecken und diese sowie vor allem Tee nach England zu bringen. Fortunes Frau Jane ist nicht begeistert von der geplanten Reise ihres Mannes, aber sie lässt ihn gehen. Doch seine Aufgabe erweist sich schwieriger als Gedacht. Die Menschen sind misstrauisch und betrachten ihn als „fremden Teufel“. Auch sein Führer Wang ist ihm keine große Hilfe. Doch dann rettet ihn das Schwertmädchen Lian aus einer bedrohlichen Lage. Sie verschafft ihm den Zugang, der Fortune zuvor verschlossen war.
    Diese Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir lernen Roberts und Lians Sicht kennen, aber auch zwischendurch die Gedanken von Roberts Frau. Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr bildhaft. Dadurch konnte ich mir die Landschaften gut vorstellen, aber es war mir streckenweise etwas zu langatmig.
    Fortune ist ein nicht gerade zugänglicher Mensch. Es hat mich verwundert, dass er diese Reise gewagt hat, denn er war für mich kein Abenteurertyp. Aber Lian gelingt es, seine Gefühle durcheinander zu bringen und zwar so heftig, dass aus dem geplanten einen Jahr dann ein Aufenthalt von drei Jahren wird. Sein Denken und Fühlen verändert sich. Lian ist eine interessante Persönlichkeit, die ich gerne mochte. Sie kämpft für andere und ist verschwunden, bevor sich jemand bedanken kann. Leid tat mir allerdings Fortunes Frau, die daheim in England auf ihren Mann wartete und mit der Ungewissheit, ob er jemals zurückkommt, fertig werden musste.
    Ich fand es schön, in eine fremde Kultur einzutauchen und dennoch hat mich das Buch nicht so gepackt, wie ich es erwartet hatte.
    Ein gut recherchierter historischer Roman.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike G., 17.06.2017 bei bewertet

    Der aus Schottland stammende Botaniker Robert Fortune wird im Jahre 1843 von der englischen Horticultural Society mit minimaler Ausstattung aber klarem Auftrag nach China geschickt!
    Er soll in Europa noch nicht heimische Pflanzen suchen, beschreiben und nach England schicken.
    Besonderen Wert legt die Society dabei auf die Päonie - und die Teepflanze, die nach Fortunes Expedition ihren Siegeszug in die ganze Welt antreten wird.
    Die Reise gestaltet sich nicht nur abenteuerlich sondern auch sehr gefährlich - denn es ist streng verboten, die Teepflanze aus China zu exportieren.
    Dass es ihm dennoch gelingt, verdankt der Botaniker, der übrigens den realen Robert Fortune zum Vorbild hat, nicht zuletzt den Menschen, die ihm in dem unbekannten, exotischen Land zur Seite stehen und die ihn darüberhinaus viel lehren über das Land, seine Bewohner und in nicht geringem Maße auch über das Leben und über sich selbst.
    Als veränderter Mensch wird er nach England zurückkehren....

    Dieser wunderschöne Roman voller Zartheit und Poesie mit seinen unvergesslichen Charakteren hat mich, je weiter ich las, immer stärker in seinen Bann gezogen. Er hat mich auf eine Weise berührt, wie kaum ein Buch vorher. Und wenn ich mich frage, warum das so ist, komme ich zu dem Schluss, dass dies vor allem der Sprache zu verdanken ist, mit der sich Nicole Vosseler direkt in mein Herz schreibt, mit der sie ein Land malt, das von geradezu märchenhafter Schönheit ist, Personen erschafft, die man nicht mehr loslassen möchte, die nachklingen und die mich noch lange begleiten werden!
    Die Sprache mutet an wie die Seide Chinas - zart, transparent, alle Sinne umschmeichelnd, die Seele streichelnd!

    Demgegenüber steht die harte Realität Chinas als auch Englands Mitte des 19. Jahrhunderts, die die Autorin kenntnisreich und klar umreißt, stehen unbarmherzige Konventionen hier wie dort, die gerade den Frauen einen Platz zuweisen, die keinerlei selbstständiges Denken und Handeln gestatten und die kaum jemand zu durchbrechen wagte.
    Die beiden weiblichen Protagonistinnen des Romans aber tun genau das!

    Da ist einmal Roberts Frau Jane in England, die während der Abwesenheit ihres Mannes, mit ihren beiden kleinen Kindern allein auf sich gestellt, zu einem selbstbestimmten Leben findet, ohne jedoch jemals von ihrer Loyalität dem fernen Ehemann gegenüber abzuweichen.
    Und in China ist es das freiheitsliebende Schwertmädchen Lian, das sich einem grausamen, von den Traditionen vorherbestimmten Schicksal widersetzt hat und geflüchtet ist, und das nun ganz alleine durch die Lande zieht und die so gewonnene Unabhängigkeit trotz aller Einsamkeit nie mehr aufgeben wird.

    Mit den Augen der beiden mutigen, dem Leser Respekt und Bewunderung einflößenden Frauen, aus ihrem jeweiligen Blickwinkel, genauso wie aus dem des Botanikers, der zwischen beiden Frauen steht, lässt die Autorin die Handlung ihres Romans sich entwickeln und voranschreiten, wodurch sie ihre Leser tief in die drei Hauptfiguren, ihre Gedanken, Erwartungen, Hoffnungen, inneren Konflikte und Zwiespälte hineinblicken und dadurch besser verstehen lässt.

    So ist ein unvergleichliches, tiefgründiges Buch von hoher Qualität entstanden, an dem anspruchsvolle Leser und Liebhaber historischer Romane nicht vorübergehen sollten!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 04.05.2017

    Im Jahre 1843 wird der Gärtner Robert Fortune von der Horticultural Society nach China geschickt.
    Sofort ist Fortune fasziniert von der Landschaft und natürlich auch von der Flora des Landes. Er sammelt Pflanzen und benennt diese um diese dann getrocknet oder eingepflanzt nach England zu verschiffen.
    Auf einer seiner Touren trifft er auf die Schwertkämpferin Lian, irgendwie fasziniert ihn dieses Mädchen und mit ihrer Hilfe kann er nun noch mehr Pflanzen kategorisieren.
    Aber nicht nur neue Pflanzen lehrt im Lian, nein sie öffnet auch den Weg zu seinem Herzen.
    Dann lernt Fortune den Tee bzw. seine Pflanzen kennen und dies fasziniert Fortune so, dass er wirklich alles darüber lernen möchte.

    Für mich ist dies nicht der erste Roman den ich von der Autorin Nicole C. Vosseler gelesen habe.
    Da ich sehr gerne historische Romane lese und sich der Klappentext auch interessant angelesen hat, war ich gespannt wie mir dieser Roman wohl gefallen würde.
    Vorab kann ich schon mal sagen, dass mich der Roman nicht vollständig überzeugen konnte.
    Der Einstieg ins Buch ist mir nicht so leicht gefallen und es hat auch relativ lange gedauert bis ich richtig in der Handlung drin war.
    Ich persönlich fand den Erzählstil den die Autorin gewählt hat recht trocken und so musste ich immer wieder Pausen machen damit ich das gelesene besser aufnehmen konnte.
    Der Hauptteil der Geschichte wurde aus der Sichtweise von Robert Fortune erzählt, aber auch Lian hatte einen eigenen Erzählstrang und auch Jane die Zuhausegebliebene Ehefrau von Fortune kam zu Wort.
    Gut gefallen hat mir hier, dass wirklich jede Person eine eigene Schrifttype hatten, wobei die von Robert und Lian sich doch recht stark ähnelten und mich dies doch immer wieder verwirrt hat beim Lesen. Zwar gab es die Wechsel immer nur zu Beginn eines neuen Kapitels, doch wenn man nicht genau hingeschaut hat, hat man den Wechsel auch schnell verpasst da es hier wirklich nur Nuancen sind.
    Womit einige Leser vielleicht auch Probleme haben könnten, sind die Notizbucheinträge von Fortune da sie im Gegenteil zum restlichen Text um einige Schriftgrößen kleiner waren.
    Die Handlung an sich war sehr gut aufgebaut und man hatte keinerlei Probleme dieser als Leser folgen zu können. Für mich persönlich war nur das eine oder andere einfach zu ausführlich beschrieben, so dass es mir einfach zu viel wurde gerade auch im Vergleich zum Schluss der recht schnell abgehandelt worden ist so als ob hier die Seitenzahl nicht mehr gereicht hätte.
    Die vielen verschiedenen Figuren des Romans waren alle mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass man sie sich während des Lesens gut vorstellen konnte, wobei ich mir bei einem Roman von knapp 500 Seiten schon ein Personenregister gewünscht hätte.
    Auch die Handlungsorte empfand ich als gut beschrieben, man konnte sie sich gut vor dem inneren Auge entstehen lassen. Hier allerdings wäre es vor allem bei der Reiseroute von Fortune wünschenswert gewesen wenn es eine Landkarte im Einband des Buches gegeben hätte um diese verfolgen zu können, auch gerade bei diesem recht hohen Preis für das Hardcover hätte ich dies wirklich erwartet auch als Dienst am Leser.
    Wie schon vorhin geschrieben konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen und ich habe mich bei der Punktevergabe recht schwer getan und habe mich nun für 4 von 5 Sternen entschlossen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike G., 17.06.2017

    Der aus Schottland stammende Botaniker Robert Fortune wird im Jahre 1843 von der englischen Horticultural Society mit minimaler Ausstattung aber klarem Auftrag nach China geschickt!
    Er soll in Europa noch nicht heimische Pflanzen suchen, beschreiben und nach England schicken.
    Besonderen Wert legt die Society dabei auf die Päonie - und die Teepflanze, die nach Fortunes Expedition ihren Siegeszug in die ganze Welt antreten wird.
    Die Reise gestaltet sich nicht nur abenteuerlich sondern auch sehr gefährlich - denn es ist streng verboten, die Teepflanze aus China zu exportieren.
    Dass es ihm dennoch gelingt, verdankt der Botaniker, der übrigens den realen Robert Fortune zum Vorbild hat, nicht zuletzt den Menschen, die ihm in dem unbekannten, exotischen Land zur Seite stehen und die ihn darüberhinaus viel lehren über das Land, seine Bewohner und in nicht geringem Maße auch über das Leben und über sich selbst.
    Als veränderter Mensch wird er nach England zurückkehren....

    Dieser wunderschöne Roman voller Zartheit und Poesie mit seinen unvergesslichen Charakteren hat mich, je weiter ich las, immer stärker in seinen Bann gezogen. Er hat mich auf eine Weise berührt, wie kaum ein Buch vorher. Und wenn ich mich frage, warum das so ist, komme ich zu dem Schluss, dass dies vor allem der Sprache zu verdanken ist, mit der sich Nicole Vosseler direkt in mein Herz schreibt, mit der sie ein Land malt, das von geradezu märchenhafter Schönheit ist, Personen erschafft, die man nicht mehr loslassen möchte, die nachklingen und die mich noch lange begleiten werden!
    Die Sprache mutet an wie die Seide Chinas - zart, transparent, alle Sinne umschmeichelnd, die Seele streichelnd!

    Demgegenüber steht die harte Realität Chinas als auch Englands Mitte des 19. Jahrhunderts, die die Autorin kenntnisreich und klar umreißt, stehen unbarmherzige Konventionen hier wie dort, die gerade den Frauen einen Platz zuweisen, die keinerlei selbstständiges Denken und Handeln gestatten und die kaum jemand zu durchbrechen wagte.
    Die beiden weiblichen Protagonistinnen des Romans aber tun genau das!

    Da ist einmal Roberts Frau Jane in England, die während der Abwesenheit ihres Mannes, mit ihren beiden kleinen Kindern allein auf sich gestellt, zu einem selbstbestimmten Leben findet, ohne jedoch jemals von ihrer Loyalität dem fernen Ehemann gegenüber abzuweichen.
    Und in China ist es das freiheitsliebende Schwertmädchen Lian, das sich einem grausamen, von den Traditionen vorherbestimmten Schicksal widersetzt hat und geflüchtet ist, und das nun ganz alleine durch die Lande zieht und die so gewonnene Unabhängigkeit trotz aller Einsamkeit nie mehr aufgeben wird.

    Mit den Augen der beiden mutigen, dem Leser Respekt und Bewunderung einflößenden Frauen, aus ihrem jeweiligen Blickwinkel, genauso wie aus dem des Botanikers, der zwischen beiden Frauen steht, lässt die Autorin die Handlung ihres Romans sich entwickeln und voranschreiten, wodurch sie ihre Leser tief in die drei Hauptfiguren, ihre Gedanken, Erwartungen, Hoffnungen, inneren Konflikte und Zwiespälte hineinblicken und dadurch besser verstehen lässt.

    So ist ein unvergleichliches, tiefgründiges Buch von hoher Qualität entstanden, an dem anspruchsvolle Leser und Liebhaber historischer Romane nicht vorübergehen sollten!

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  • 5 Sterne

    6 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 23.04.2017 bei bewertet

    Zu diesem Buch habe ich gegriffen ohne wirklich zu wissen, um was es genau geht, denn ich mag die Autorin einfach gerne und wurde noch nie enttäuscht. So ging es mir auch diesmal.

    „Der englische Botaniker“ Robert Fortune (was für ein sinnträchtiger Name) begibt sich auf eine Reise ans andere Ende seiner ihm bekannten Welt, nach China. Dort möchte er versuchen die Fauna und Flora aber vor allem die damals so wertvollen Teepflänzchen zu erforschen und wenn möglich ein paar in die Heimat mitnehmen. Ein Jahr soll dieses Unternehmen dauern und er lässt Frau und Kind dafür zurück.

    Aus wechselnden Perspektive erfahren wir nicht nur einiges über die Botanik, über Teepflanzen, über die Mentalität der Chinesen und ihren Wunsch, die Teepflanzen vor den unflätigen Europäern zu schützen. Auch das Gefühlsleben des Forschers, welches heftig durcheinander gewirbelt wird und die Innenwelten einer jungen Chinesin, die Fortune Einblicke in dieses fremde Land gewährt, werden beschrieben und entfalten vor dem geneigten Leser eine spannende und interessante Geschichte die ohne Kitsch aber doch mit einer Portion Gefühlen daherkommt. Vor allem die Abschnitte mit seiner Frau haben mich ein bisschen an die Geschichten über andere Forscherehefrauen wie z.B. die von Captain Cook erinnert, die ein hartes und undankbares Los zu Hause hatten.

    Vosseler schreibt in verschiedenen Genres und schafft es dabei hervorragend ihren Schreibstil anzupassen. Mir sind ihre historischen Bücher - wie dieses hier - die liebsten. Und deshalb kann ich diesen hervorragenden Roman nur allen empfehlen, die sich für Asien, fremde Kulturen, historische Bücher - und gute Unterhaltung ganz allgemein - interessieren.

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  • 4 Sterne

    10 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.04.2017 bei bewertet

    London, 1843: Robert Fortune, der englische Botaniker, erhält von der Horticultural Society den Auftrag, für ein Jahr nach China zu reisen und dort fremde Pflanzen zu entdecken und diese sowie vor allem Tee nach England zu bringen. Fortunes Frau Jane ist nicht begeistert von der geplanten Reise ihres Mannes, aber sie lässt ihn gehen. Doch seine Aufgabe erweist sich schwieriger als Gedacht. Die Menschen sind misstrauisch und betrachten ihn als „fremden Teufel“. Auch sein Führer Wang ist ihm keine große Hilfe. Doch dann rettet ihn das Schwertmädchen Lian aus einer bedrohlichen Lage. Sie verschafft ihm den Zugang, der Fortune zuvor verschlossen war.
    Diese Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Wir lernen Roberts und Lians Sicht kennen, aber auch zwischendurch die Gedanken von Roberts Frau. Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr bildhaft. Dadurch konnte ich mir die Landschaften gut vorstellen, aber es war mir streckenweise etwas zu langatmig.
    Fortune ist ein nicht gerade zugänglicher Mensch. Es hat mich verwundert, dass er diese Reise gewagt hat, denn er war für mich kein Abenteurertyp. Aber Lian gelingt es, seine Gefühle durcheinander zu bringen und zwar so heftig, dass aus dem geplanten einen Jahr dann ein Aufenthalt von drei Jahren wird. Sein Denken und Fühlen verändert sich. Lian ist eine interessante Persönlichkeit, die ich gerne mochte. Sie kämpft für andere und ist verschwunden, bevor sich jemand bedanken kann. Leid tat mir allerdings Fortunes Frau, die daheim in England auf ihren Mann wartete und mit der Ungewissheit, ob er jemals zurückkommt, fertig werden musste.
    Ich fand es schön, in eine fremde Kultur einzutauchen und dennoch hat mich das Buch nicht so gepackt, wie ich es erwartet hatte.
    Ein gut recherchierter historischer Roman.

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  • 5 Sterne

    8 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klusi liest, 23.06.2017

    Der englische Botaniker, von dem dieser Roman handelt, ist kein geringerer als Robert Fortune, der 1843, im Auftrag der Royal Horticultural Society, China bereiste, um seltene Pflanzen, insbesondere wundervolle Päonien und den kostbaren Tee, nach Europa zu bringen.
    In England lässt er seine Frau Jane und zwei Kinder zurück, als er zu diesem großen Abenteuer aufbricht.
    Anfangs hat Robert Fortune große Schwierigkeiten, sich in diesem fernen Land zurecht zu finden und die Mentalität der Menschen zu verstehen, die so ganz anders ist als in seiner Heimat. Bald lernt er das Schwertmädchen Lian kennen und ist fasziniert von dieser geheimnisvollen jungen Frau, die ihm das Leben rettet. In Gesprächen nähern sie sich an, und Fortune erhält durch Lian ein völlig neues Verständnis von China vermittelt. Durch sie beginnt er, die Menschen dieses Landes und ihre Einstellung besser zu verstehen. Aber auch Lian gewinnt, durch die Gesellschaft des ernsten, sanftmütigen Botanikers, unerwartet ganz neue Erkenntnisse über die westlichen „Barbaren“.
    Beide profitieren von der Gesellschaft des jeweils anderen; Lian und Fortune scheinen mit einem unsichtbaren, starken Band verbunden. Hoch oben in den Bergen, wo der beste Tee wächst, öffnen sie sich gegenseitig ihre Seele und ihr Herz.

    Der Roman ist vor einem realen Hintergrund erschaffen, denn Robert Fortune und seine Frau Jane haben tatsächlich gelebt. Der schottische Gärtner und Pflanzenforscher unternahm einige Reisen in das Reich der Mitte, und wir haben ihm viele wundervolle Pflanzen zu verdanken, die für uns heute selbstverständlich sind, die aber erst der Forschungsreisende aus China mitgebracht hat. Durch Fortunes Schmuggel von Teepflanzen nach Indien verlor China damals sein Monopol, und wir können heute die Tees aus einer Vielfalt von Anbaugebieten verschiedener Länder genießen.
    Lian dagegen ist ein fiktiver Charakter, eine starke junge Frau, die zugleich etwas Ätherisches, Geheimnisvolles an sich hat. Zeitweise schließt sie sich der kleinen Reisegesellschaft um Robert Fortune an, um dazwischen immer wieder ohne Abschied zu verschwinden. Auch bei Fortunes sonstigen Erlebnissen hat die Autorin ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Aus einer gelungenen Mischung von wahren und fiktiven Elementen ist ein wundervoller Roman entstanden, den ich mit großem Genuss gelesen habe.

    Es ist eine eher ruhige und zugleich eindrucksvolle Geschichte, passend zu der immer ein wenig unergründlichen Atmosphäre, die das Land für seine Besucher bereit hält und auch zu Fortunes Charakter. Der Forscher erscheint zeitweise in sich gekehrt und lebt in seiner eigenen Welt - der Welt der Pflanzen. Ihre Gesellschaft ist ihm meist genug, bis er Lian kennenlernt. Sie ist eine Kämpferin für Gerechtigkeit, die sich für die Hilflosen und Benachteiligten einsetzt. Wie sich die Protagonisten erst zaghaft und langsam annähern, ist wundervoll in Worte gefasst. Nicole C. Vosseler erzählt hier eine bittersüße Liebesgeschichte, die zu Herzen geht und zum Träumen einlädt. Aber das ist nur die eine Seite des Romans, denn da ist nicht nur der einsame Mann, weit entfernt von seiner Familie, der sich von Lians Ausstrahlung fesseln lässt, sonder da gibt es ja auch noch die andre Seite, Robert Fortune, den Biologen und Forscher. Im Roman haben wir Leser die Gelegenheit, einiges über seine Arbeit zu erfahren. Es fallen viele lateinische Bezeichnungen zur Flora des Landes, doch die traumhaften Blüten, die dahinter stehen, werden in so poetischer Weise beschrieben, dass man automatisch ins Schwärmen gerät, zumindest wenn man sich, so wie ich, gerne ein wenig näher mit dem interessanten Thema Botanik befasst.
    Neben Robert Fortune kommen auch immer wieder die beiden starken Frauen zu Wort, die im wahren und im fiktiven Leben des Protagonisten eine wichtige Rolle spielen. Da ist einmal Jane, seine Ehefrau, die mit den gemeinsamen Kindern in England zurück bleibt und auf seine Rückkehr wartet, die nach und nach aber auch eigene Wege beschreitet, an der Zeit des Alleinseins wächst, erstarkt und für sich das Beste daraus macht.
    Und dann ist da das geheimnisvolle Schwertmädchen, einerseits stark und mutig, aber auch mit geheimen Träumen und Wünschen - Lian, die sich Fortune auch von ihrer schwachen, verletzlichen Seite zeigt und ihm eine völlig neue Welt und eine andere Sichtweise eröffnet.

    „Der englische Botaniker“ ist ein vielschichtiger Roman, der mich in mehrfacher Hinsicht begeistern konnte. Einerseits zeigen Teile der Handlung sehr realistisch die besondere Situation in China auf, die zur damaligen Zeit herrschte. So manches, was hier beschrieben ist, bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück, beispielsweise wenn man über die Ausmaße und Ursachen des Opiumhandels erfährt oder von der erschütternden Tradition der Lotosfüße liest. Auch meinem Wissensdurst wurde Rechnung getragen, denn ich habe sehr viel Neues erfahren und gestaunt, welche Pflanzen, die uns heute so vertraut sind, wir Robert Fortune verdanken, diesem ruhigen, sachlichen Wissenschaftler, der eine Vielfalt pflanzlicher Schönheiten im fernen Osten gefunden und nach Europa gebracht hat. Besonders hat mich auch die Geschichte des Tees fasziniert, über die man im Roman so einiges erfährt.

    Es ist eine Geschichte, die alle Sinne anspricht und zum Träumen einlädt. Der Schreibstil ist sprachgewaltig und von zarter Poesie, einfach wunderschön. Mich haben die traumhaften Schilderungen des Landes, der Menschen und der Flora gefangen genommen und die teils symbolhaften Darstellungen zum Nachdenken gebracht. Manches hat die Autorin bewusst offen gelassen, damit man als Leser die Geschichte weiterspinnen kann. Immer, wenn ich nun eine der im Buch erwähnten Pflanzen sehe oder eine Tasse chinesischen Tee genieße, werde ich wieder an diesen wundervollen Roman erinnert und lasse meine Gedanken zu den Protagonisten schweifen.

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  • 3 Sterne

    9 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Chattys Bücherblog, 10.06.2017 bei bewertet

    Das Cover hätte mich in der Buchhandlung nicht wirklich angesprochen. Ob es an der Farbgestaltung lag? War mir diese zu blass? Oder war das weiß der Schrift zu überlagert? Ich weiß es nicht. Es war lediglich der Titel der mich angesprochen hatte.

    Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn nicht unerwähnt lassen: Geschichten keimen aus Körnchen von Tatsachen.

    Kommen wir zum Inhalt: Was als erstes auffällt ist, dass es scheinbar keine getrennte Kapitel gibt. So hatte ich zumindest anfangs den Eindruck. Aber dann: Herbstanemone. Also wurde doch unterteilt Na ja, irgendwie zumindest.

    Dann tritt auch schon Robert Fortune in Erscheinung. Er soll im weit entfernten China nach seltenen Pflanzen Ausschau halten und sie in die westliche Welt bringen. Das dieses jedoch nicht so ganz einfach ist und auch Gefahren mit sich bringt, wird immer deutlicher. Aber auch Freundschaften werden geknüpft und zuhause....? Ja, zuhause wartet die Familie.

    🌿 🌺 🌷 🌻 🌿

    Sehr langsam und bedacht führt die Autorin ihre Leser in den Ort, die Zeit und die Handlung ein. Keine aufregenden Sätze, keine schnellen Handlungen. Teilweise wurden jedoch innerhalb des Kapitels die Sichtweisen mehrerer Protagonisten aufgezeigt, so dass ich mehrmals gar nicht mehr wusste, auf wen sich die Handlung bzw. die Gedanken beziehen. Hier wären einzelne Kapitel vielleicht doch ratsamer gewesen. Oder zumindest ein kurzer Hinweis, um welchen Protagonisten es sich nun handelt. So wäre mir manche Verwirrung und Irritation erspart geblieben.

    Ein wenig gestört habe ich mich auch an den doch sehr langatmigen Erklärungen der lateinischen Blumennamen. Ich habe mich teilweise gefragt, ob ich möglicherweise aus Versehen zu einem Fachbuch für Botanik gegriffen hätte. Aber nein, es steht Roman darauf. Puh, somit hieß es für mich oft die Zähne zusammenbeissen und weiter lesen. Und die Story zog sich weiter und weiter. Ja, ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Geschichte sehr trocken war. Leider!

    Die Protagonisten waren gut und ausreichend charakterisiert, jedoch fehlte mir eindeutig das gewisse Etwas in der Geschichte.

    Fazit:

    Ja, was soll ich sagen?! Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen. So gut und ausführlich auch alles geschildert wurde, so antriebsloser wurde meine Leseenergie. Die Story plätscherte so dahin, ohne große Ambitionen den Leser mit sich zu reißen. Es war einfach ein Roman. Punkt.

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