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  • 5 Sterne

    37 von 57 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra S., 22.11.2017

    Zum Inhalt:
    Der Gesamtschullehr Eugen Kallmann stirbt. Die Polizei stuft den Tod als Unfall ein. Sein Nachfolger in der Schule. Leon Berger, findet Kallmanns Tagebücher, anhand derer vermutet er, dass der Tod kein Unfall war und beginnt zu ermitteln...

    Meine Meinung:
    Ich kenne viele Bücher von Hakan Nesser und ich mag sie eigentlich alle sehr gerne. Er schreibt meiner Meinung nach sehr unterschiedliche Bücher, und dieses hier gehört für mich zu den ruhigeren. Es geht nicht um einen hektischen, blutrünstigen Thriller, sondern eher um eine Ermittlung, die eher ruhig verläuft und viel Einblick ins Innenleben der Akteure bietet. Dies passiert in diesem Buch sehr geschickt und mich hatte die Geschichte sehr schnell gefangen.
    Das Buch berichtet im Stil unterschiedlicher Erlebnisse, der relevanten Charaktere der Geschichte. Die Kapitel sind mit den Namen versehen. So hat man ein wenig das Gefühl in unterschiedlichen Tagebüchern zu lesen.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist blumig und detailliert, aber nicht zu verspielt. Die Figuren des Buches sind sehr unterschiedlich, alle sehr gut dargestellt und durchaus eigenwillig. Ich mochte alle Figuren sehr gerne.
    Die Geschichte selbst fand ich trotzdem sehr spannend und nicht vorhersehbar. Die Auflösung erfolgt erst ganz am Schluss. Wer es gerne hektisch mag und kaum greifbare Spannung liebt, ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Wer gerne auch etwas ruhigere Literatur mag und leise aber stetige Auflösung von Fällen verfolgt, die sehr spannend und fast schon tiefgründig sind, wird hier viel Lesespaß finden.
    Ein Buch für Liebhaber der ruhigeren, fast schon literarischen Töne, ich habe es sehr genossen zu lesen.

    Fazit:
    Ein spannender und ruhiger, literarischer Krimi, der mir sehr gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 24.12.2017 bei bewertet

    Der Fall Kallmann...

    Es hört sich am Anfang nach einen Krimi an...

    Leon Berger tritt im Jahre 1995 in der Kleinstadt K. die Nachfolge des unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommenen Lehrers Eugen Kallmann an. Für Leon ist es ein kompletter Neuanfang nachdem er Frau und Tochter bei einem Schiffsunglück verloren hat. Vermittelt wird er durch seine ehemalige Studienkollegin Ludmilla, die aktuell an dieser Schule unterrichtet. Er entdeckt beim Aufräumen des Schreibtischs die Tagebücher seines Vorgängers, wodurch er und zwei weitere Kollegen zu Nachforschungen auf eigenen Faust ermuntert werden. Im weiteren Verlauf geschieht noch ein Mord an einem Schüler, der bei den örtlichen Neonazis wohl eine recht bedeutende Rolle gespielt hat. Auch Drohbriefe mit rassistischem Inhalt tauchen an der Schule auf. Besteht hier ein Zusammenhang?

    Was nach einem soliden Krimi klingt ist aber keiner. Die „Krimihandlung“ dient nur als Rahmen für das Bild, das Hakan Nesser von der Gesellschaft zeichnet, kombiniert mit seinen gewohnt philosophischen Betrachtungen über Menschen, deren Verhalten und Einstellungen zum Leben. Dadurch dass er die Geschichte aus immer wechselnden Perspektiven in der Ich-Form erzählt, kommt am Anfang etwas Verwirrung auf, bis man die ganzen Personen eingeordnet hat. Aber es ist dadurch auch der Blick aus der Sicht von mehreren Generationen, was dem ganzen einen zusätzlichen Reiz verleiht.

    Die Auflösung geschieht erst nach Jahren und ist meiner Meinung nach sehr schlüssig und rundet das Gesamtbild ab.

    Alles in allem ein Buch mit dem an sich Zeit lassen sollte um sich drauf einzulassen, weit weg vom manchen Krimis bei den Aktion die mangelnde Handlung übertüncht.

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  • 3 Sterne

    14 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Archer N., 27.10.2017 bei bewertet

    Leon Berger ist Schwedischlehrer, der vor kurzem Frau und Tochter verloren hat. Ein Ortswechsel ist angesagt, also zieht er irgendwohin in ein Kaff in Schweden, weil eine alte Freundin erwähnt hat, dass einer ihrer Lehrerkollegin unter mysteriösen Umständen ums Leben kam und dessen Stelle frei ist. Beim Ausräumen der Schubladen Kallmanns, so der Name des Betreffenden, fallen Leon ein paar Tagebücher in die Hände, die der Sache einen anderen Anstrich geben als nur ein Unfall. Berger, seine Kollegin und ein paar Schüler machen sich unabhängig voneinander auf, den Todesfall Kallmann zu klären und decken dabei noch andere Sachen auf, die den kleinen Ort in ein mörderisches Licht tauchen.

    Mir fällt es immer schwer, eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, das mich gelangweilt hat. Und dieser Krimi hat wirklich alles getan, um mich in seiner langatmigen, ausschweifenden Art zu Tode zu langweilen (das wäre ein weiterer Todesfall, der hätte aufgeklärt werden müssen). Ich kann anerkennen, dass Nesser die Perspektivwechsel gut gelungen sind und man immer merkt, wer gerade berichtet - doch was ich lesen wollte, war ein spannender skandinavischer Krimi, keine Sozialstudie aus der Mitte der 90iger Jahre, und viel anders kam es mir meistens nicht vor. Meines Erachtens nach hätte man 200 Seiten einfach mal streichen können, weil die nicht relevant für die Geschichte waren. Am Ende des Buches konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass jeder zweite Schwede ein Mörder ist und keiner eine Beziehung oder Ehe respektiert. Weiß nicht, ob es das ist, was Nesser im Sinn hatte. 2,5/5 Punkten.

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  • 5 Sterne

    24 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 01.11.2017

    Nach dem Verlust seiner Frau und seiner Tochter zieht Leon Berger in eine schwedische Kleinstadt, um an der dortigen Schule als Lehrer neu anzufangen. Er übernimmt den Job eines gewissen Eugen Kallmann, der wenige Monate zuvor unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Für die Polizei war es ein natürlicher Tod, aber nachdem Leon in seinem Schreitisch Tagebücher gefunden hat, wachsen langsam Zweifel an dieser Version. Zusammen mit seinen Kollegen Ludmilla und Igor beginnt er nachzuforschen und will vor allem herausfinden, was an den Tagebüchern der Wahrheit entspricht und was Fiktion ist, denn dort berichtet Kallmann von einem Mord, den er begangen habe. Weitere Zwischenfälle in der Schule, zunächst antisemitische Briefe, dann aber auch ein Mord an einem Schüler scheinen im Zusammenhang mit dem undurchsichtigen Lehrer zu stehen, der in all den Jahren an der Schule trotzdem für alle Kollegen unbekannt und ein Rätsel blieb.

    Schätzungsweise war dies mein fünfzehnter Roman von Håkan Nesser und immer wieder bin ich begeistert davon, wie es ihm gelingt einen ganz eigenen, ruhigen Erzählton zu entwickeln, obwohl die Geschichte gerade eine dramatische Wendung nimmt und das Leben seiner Figuren tiefgreifend verändert. Der etwas langsamere Rhythmus der schwedischen Provinz wird so überzeugend umgesetzt und macht das Lesen seiner Krimis zu einem großen Spaß.

    Der aktuelle Fall um Eugen Kallmann kann mich ebenso überzeugen wie viele Vorgänger. Nesser verzichtet auf unnötige Komplikationen durch ein riesiges Figurenensemble, im Wesentlichen beschränkt er sich auf die beiden Lehrer Leon und Igor und die Schulpsychologin Ludmilla. Hinzu kommt eine Schülerin, deren Familiengeschichte in den Fall verwickelt zu sein scheint. Das Privatleben verleiht den Figuren mehr Tiefe, lenkt jedoch nicht von den Nachforschungen ab, sondern ist genau richtig dosiert. Auch setzt Nesser nicht auf unerwartete Zufälle, um seinen clever konstruierten Plot zu lösen, sondern dröselt langsam und zielgerichtet jeden Knoten auf, so dass nicht nur alle Fragen beantwortet werden, sondern auch die Motivationen der Figuren glaubwürdig bleiben und die Handlung in sich stimmig wirkt.

    Es sind einmal mehr urmenschliche Beweggründe, die die Figuren zu ihrem Handeln veranlassen. Wie nur wenigen anderen Autoren beweist Håkan Nesser eine hervorragende Beobachtungsgabe der menschlichen Natur und kann dies gekonnt in einen Roman umsetzen. Die perfekte Unterhaltung für lange Herbstabende.

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  • 5 Sterne

    40 von 75 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 24.10.2017

    Soiegelungen

    Wie lebt es sich im Schatten eines Mordes? Wer war Eugen Kallmann? Warum musste der beliebte Gesamtschullehrer in der beschaulichen schwedischen Kleinstadt sterben? Wirklich nur ein Unglücksfall, wie die Polizei behauptet?

    Das sind nur einige Fragen, mit denen sich der neue Roman „Der Fall Kallmann“ von Hakan Nesser beschäftigt. Als Leon Berger, nach der langen Sommerpause seinen Dienst antritt, findet er im Pult unter Kallmanns Sachen eine Reihe von Tagebüchern, die sich als eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit entpuppen und ihn schon bald daran zweifeln lassen, dass sein Vorgänger tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben ist. Denn in seinen Einträgen behauptet Kallmann unter anderem, er würde die Gabe besitzen, in den Augen anderer Menschen erkennen zu können, ob sie gemordet haben. Und er scheint in den letzten Monaten seines Lebens einem nie entdeckten und nie gesühnten Verbrechen auf der Spur gewesen zu sein. Leon Berger will den Fall Kallmann lösen – seine privaten Ermittlungen setzen etwas in Gang, das schließlich die ganze Kleinstadt erschüttert.

    Das Cover ist ein echter Hingucker, der alle Blicke auf sich zieht. Eigentlich ist es gar nicht so spektakulär; es zeigt eine typisch skandinavische Landschaft, wie man sie überall und nirgends findet. Der Betrachter sieht einen düster wirkenden See, der rundum mit dichten Bäumen bewachsen ist. Von ihm geht eine leicht mystisch wirkende Stimmung aus, und man fühlt sich eher unbehaglich in seiner Haut. Der einprägsame Titel fällt aus dem Rahmen des Üblichen. Er ist nicht reißerisch aufgemacht, sondern zeichnet sich durch eine bewusste Zurückhaltung aus.

    Der Plot ist originell. Auch das Setting ist perfekt gewählt. Die Handlung spielt in einer ruhigen schwedischen Kleinstadt, hinter deren heiler Fassade dunkle Geheimnisse und menschliche Abgründe verborgen sind. Wir erfahren weder ihren exakten Namen noch ihre geographische Lage. Allzu weit entfernt von Stockhholm kann sie nicht sein, aber mehr gibt der Autor nicht über den Schauplatz der Handlung preis. Die Kleinstadt „K.“ kann überall und nirgends in Schweden liegen.

    Das Geschehen wird aus der Sicht von mehreren Protagonisten, mit zeitlichen Rückblenden, erzählt. Hierbei hat sich der Autor jeweils für die Ich-Perspektive entschieden. Die Aufzeichnungen der verschiedenen Erzähler erinnern in ihrer äußeren Form an Tagebücher. Auch Eugen Kallmann hat mehrere Tagebücher hinterlassen, die gewisse Rückschlüsse auf sein Leben ermöglichen und zahllose Fragen aufwerfen. So schließt sich der Kreis.

    Alle Protagonisten sind keine makellos strahlenden Helden, sondern kompliziert und vielschichtig angelegte Figuren, die mit ihren eigenen Dämonen kämpfen. Auch Eugen Kallmann ist eine komplexe Figur, die für andere Menschen schwer zu fassen ist.

    Meiner Ansicht nach handelt es sich weniger um einen Krimi oder Thriller als um eine psychologische Studie. Denn es steht nicht die Aufklärung eines mysteriösen Todesfalles, sondern die Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen im Mittelpunkt des Handlungsgeschehens. Längst vergangene Taten werden wieder ans Tageslicht gezerrt, und die Bewohner der schwedischen Kleinstadt müssen sich ihrer Vergangenheit stellen. Gleichzeitig werden sie aber auch mit antisemitischen Strömungen im liberalen Schweden konfrontiert, die ihre Spuren im Schulalltag hinterlassen.

    Das Buch trägt die Handschrift eines großen Literaten. Hakan Nesser schreibt in einem angenehmen Stil. Seine Sprache ist einfach, klar und schnörkellos, und der Roman lässt sich mühelos lesen. Das Buch ist vielschichtig angelegt, der Autor legt zahlreiche falsche Fährten, der Spannungsbogen wird zum Ende durchgehalten und eine Lösung des Falles im klassschen Sinne gibt es nicht. Auf diese Weise bleibt das Buch bis zur letzten Seite mysteriös und spannend. .Von mir gibt es für diese Leistung 5 Sterne. :-)

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  • 4 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anett R., 25.10.2017

    Ein Kriminalroman aus Schweden, mit 57. Kapitel auf 570 Seiten.

    Die Geschichte wird aus der Sicht mehreren Figuren, in der Ich-Form, erzählt.

    Kurzer Plot:

    Der Lehrer Leon Berger, geht von Stockholm in die Kleinstadt K., um dort nach einem tragischen Unfall, wobei er seine Frau Helena und seine Tochter Judith verloren hat, neu anzufangen.

    Leon erfährt erst vor Ort, dass er die Nachfolge des erst vor kurzem verstorbenen Eugen Kallmann, antritt.

    Der Tod von Kallmann war rätselhaft... Kallmann ist im sogenannten "Deutschen Haus", von dem Schüler Charlie Mattis, gefunden worden. Die Polizei geht von keinem Fremdverschulden aus...

    Im ehemaligen Schreibtisch von Eugen Kallmann, findet Leon Berger "Tagebücher". Die Tagebücher wurden von Kallmann verfasst, und beziehen sich auf den Zeitraum, Januar 1980 - Dezember 1994.

    Eugen Kallman beschreibt in seinen Notizen, dass er seine Mutter umgebracht hat, nachdem er herausgefunden hat, dass sie seinen Vater betrogen hat. Außerdem könne er direkt in die Seele der Menschen schauen...

    Leon ist sich nicht sicher, ob diese Aufzeichnungen nur "eine Fiktion" oder "die Wahrheit" wiederspiegeln... er beginnt Nachzuforschen...

    In den letzten Monaten vor seinem Tod, war er einem "ungesühnten Verbrechen" auf der Spur... Ist das die Ursache für seinen Tod?

    Mein Fazit:

    "Der Fall Kallmann" war mein erster Roman des Autors "Hakan Nesser".

    Die einzelnen Figuren sind gut ausgearbeitet, und interessant beschrieben.

    Die Geschichte des Romans wird sehr vielschichtig und vielseitig erzählt, und es gibt eine "versteckte Spannung", die dem Leser bis zum Schluss erhalten bleibt.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 26.03.2018

    Tiefgründig auf dem Weg zur Wahrheit


    Leon hat seine Frau und seine Tochter bei einem Fährunglück verloren. Seine Bekannte Ludmilla schlägt ihm vor, in K. eine freigewordene Lehrerstelle für Schwedisch zu übernehmen. So zieht er sieben Monate nach dem Verschwinden seiner Familie dorthin und beginnt seine neue Anstellung in der Bergtunaschule - was soll er auch sonst machen, um aus der tiefen Trauer heraus zu kommen?

    Ludmilla ist eine alte Bekannte von Leon und an der Bergtunaschule als Beratungslehrerin tätig. Bei uns sagt man dazu wohl eher Vertrauenslehrerin oder "sozialer Dienst". Sie ist sowohl für die Schüler als auch für die Lehrer zuständig. Eigentlich hatte sie ihren Vorschlag, dass Leon nach K. kommen solle, gar nicht so ernst gemeint, aber er hatte ihr halt so leidgetan.

    Ein weiterer Lehrer, Igor (Mathematik und Naturwissenschaften), hatte wohl als einziger der Kollegen Kontakt mit Leons Vorgänger, mit dem beliebten Schwedischlehrer Kallmann.

    Kallmann wurde im Deutschen Haus tot aufgefunden. Niemand weiß, ob es ein Unfall, Selbstmord oder Mord war. Die Polizei hat wohl die Ermittlungen eingestellt.

    Ein Schüler, Charlie, hatte engeren Kontakt zu ihm. Zwei weitere Schüler bilden eine "Privatdetektei", um Licht ins Dunkel zu bringen. Das gleiche machen Leon, Ludmilla und Igor, nachdem Leon einen Stapel Tagebücher gefunden hat. - Kallmann behauptet darin, in den Augen anderer sehen zu können, ob diese Mörder sind. Hat er einen Mörder entlarvt, der ihn daraufhin ermordet hat?

    Håkan Nesser schreibt in seiner bekannt subtilen Weise einen Roman, der immer mehr Fahrt aufnimmt und spannender wird. Wenn man glaubt, JETZT kommt die Lösung, wird man jedoch wieder enttäuscht. Der Roman beginnt im Sommer 1995 und endet nach einer langen Pause mit einer überraschenden Lösung im Frühjahr 2015.

    Die Kapitel sind zeitgleich nach den einzelnen Protagonisten getrennt und in dort der Ich-Form geschrieben.

    Zusammenfassend ist zu sagen, es ist immer wieder schön, einen so stimmigen Roman von dem hochdekorierten Schriftsteller zu lesen.

    Das Buchcover lädt zum Lesen ein; der Roman erschien bei btb in der Verlagsgruppe Randomhouse,
    ISBN 9783442757282

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 10.11.2017 bei bewertet

    „Ich denke, so und nicht anders sieht das Leben aus: Wir befolgen die dunklen Anweisungen, wir wissen nicht, was sie bedeuten, aber sie sind alles, was wir haben.“


    Inhalt


    An der Bergtunaschule in einer kleinen Ortschaft in Schweden, herrscht der Ausnahmezustand. Nicht nur das der geachtete Schwedischlehrer Eugen Kallman wahrscheinlich das Opfer einer Straftat wurde, sondern auch die schlampigen Ermittlungen in diesem Fall und ein weiteres Verbrechen, diesmal an einem rassistischen Schüler verübt, sorgen für dauerhaften Gesprächsstoff. Es sind dunkle Zeiten für das Lehrerkollegium aber auch für die Schüler untereinander. Misstrauen, offene Fragen, üble Verdächtigungen und private Schnüffelaktionen sind die Folge. Ein Lehrerteam aus drei Kollegen versucht etwas Licht in die Sache zu bringen, indem sie sich den Tagebüchern Kallmanns annehmen und versuchen, zu recherchieren, warum er ums Leben kam und wer als potentieller Täter in Frage käme. Doch der Eigenbrötler Kallmann, der schon zu Lebzeiten keine intensiven Kontakte pflegte, bleibt ein Mysterium. Zwar entdecken die selbsternannten Privatdetektive mögliche Zusammenhänge, doch stoßen sie immer wieder auf eine Wand des Schweigens. Als ihnen klar wird, dass mindestens zwei ihrer Schüler auf unerklärliche Art und Weise in den Fall Kallmann verwickelt sind, übergeben sie ihre Arbeit einer motivierten jungen Polizistin. Und diesmal wird sich zeigen, ob der Mord aufzuklären ist und welcher Hintergrund sich tatsächlich verbirgt …


    Meinung


    Dieser Roman, der für mich kein klassischer Krimi ist, konnte mich dennoch voll und ganz überzeugen. Hakan Nesser entwirft eine groß angelegte Menschenstudie, die er vielschichtig und perspektivenreich präsentiert und in deren Zentrum ein verstorbener Lehrer steht, dessen Handlungen selbst zu Lebzeiten nicht wirklich verständlich waren. Er widmet sich mit Ausdauer und großem Erzähltalent einem Eigenbrötler, der nur wenige Freunde und keine näheren Angehörigen hatte und in seiner Freizeit alten, ungelösten Kriminalfällen auf die Schliche kommen wollte. Rückblickend bekommt der Leser eine Menge Material geboten, sei es durch Tagebuchaufzeichnungen oder aus kleineren Gesprächsepisoden, aus der Erinnerung von Kollegen oder durch rätselhafte Fotos – bald stellt man sich ebenso die Frage, wie die handelnden Personen: „Wer war Kallmann wirklich?“. Interessant ist auch der Aspekt des Mythos, der hier ganz nah greifbar erscheint. Während Eugen Kallmann früher ein geachteter Lehrer war, für den sich kaum einer interessierte, tritt sein unerklärlicher Tod eine ganze Lawine an Ereignissen los. Sehr schnell wird Kallmann zum Mythos, dem die Hinterbliebenen auf die Spur kommen möchten …


    Der Großteil des Buches basiert auf der Suche nach den Hintergründen, offenbart aber auch grandiose Einblicke in den Schulalltag. Alle Erzähler gemeinsam schildern ihre persönlichen Eindrücke und bekommen dennoch ein Gesicht, einen eigenen Background und eine ausgearbeitete Geschichte. Dadurch entsteht ein sehr intensiver, stiller Roman, der viel Realitätsbezug hat und manches Ereignis einfach nur abbildet, ohne zu bewerten. Die Verbrechen, die Vergangenheit, die Rätsel sind stets greifbar, dominieren aber nie die Geschichte. Vielmehr macht sich der Leser gemeinsam mit den Erzählern auf die Suche und stochert ebenso ratlos wie diese in winzigen Bruchstücken eines fragwürdigen Lebens.


    Fazit


    Ich vergebe 5 Lesesterne für diesen komplexen Roman, der sich hinter einer vordergründigen Kriminalgeschichte nicht verstecken sollte. Die Spannungskurve liegt nicht sonderlich hoch, der Erlebnisfaktor ebenso wenig und trotzdem konnte mich diese Geschichte nicht nur fesseln, sondern auch bestens unterhalten. Ich empfehle dieses Buch vor allem Lesern, denen es mehr um die Menschen hinter der Geschichte geht, die bereits sind sich auf Abschweifungen einzulassen und gerne aus zweiter Reihe Beobachtungen anstellen. In gewisse Weise betreibt Nesser hier psychologische Studien, involviert Menschenkenntnis und persönliche Kontakte, beschreibt, erzählt und bringt nur hin und wieder neue Impulse in diese Geschichte hinein. Doch gerade dieser dunkle, unaufgeregte Erzählton, der viele Facetten aufwirft, konnte mich begeistern. Ein Roman, der bestens unterhält, wenn man Inhalte erwartet und weniger Nervenkitzel sucht.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 30.10.2017 bei bewertet

    LEON BERGER, DER LEHRER, DER DEN FALL INS ROLLEN BRACHTE...
    Rätselhafte Todesfälle werden im neuen Buch des Bestsellerautors Nesser angekündigt! Trotzdem ist es kein Krimi, wie man ihn vom Autor gewohnt sein mag. „Der Fall Kallmann“ kommt für mich als Roman mit kriminalistischen Elementen daher.
    Roman, das steht auch so auf dem schön gestalteten, stimmigen Cover. Also, diese Bemerkungen im Vorfeld für alle diejenigen, die einen spannenden Kriminalroman erwarten. Das ist dieses Buch definitiv nicht!

    Aus verschiedenen Blickwinkeln (manchmal zu ausschweifend), in der Ich-Perspektive, wird der Fall Kallmann erzählt. Wer war dieser Eugen Kallmann? Was macht ihn zum Fall? Was meinte er, wenn er vom ungesühnten, nie entdeckten Verbrechen sprach bzw. schrieb? Starb er wirklich eines natürlichen Todes? Oder wurde bei seinem Sturz im Deutschen Haus nachgeholfen? Sein Nachfolger als Lehrer an der Bergtunaschule in K., Leon Berger, nimmt sich seinem geheimnisvollen Nachlass in Form der Tagebücher an. Diese Niederschriften erzeugen erst einmal neue Fragen, zumal ein letztes, möglicherweise wesentlich zur Erhellung des Falles beitragendes Tagebuch, zu fehlen scheint. Der junge Witwer Berger bleibt hartnäckig, initiiert eine kleine Detektivgruppe mit Mathe- und Physiklehrer Igor Masslind und der Beratungslehrerin Ludmilla Kovacs. Gemeinsam wollen sie den Fall Kallmann lösen und rühren damit an ein unheilvolles Geschehen in der Vergangenheit...

    Hakan Nesser versteht es mit seinen realen Schilderungen die Geschichte voranzutreiben, indem er seine Charaktere einfach agieren läßt. Das sind die 15jährige Schülerin Andrea Wester und ihre Mutter Ulrika sowie die bereits erwähnten drei Lehrer. Durch sie erfährt man von anderen Personen wie z. B. von Charlie Mattis, dem genialen Schüler, von Emma, der schwedisch/argentinischen Freundin von Andrea u. v. m.
    Durch sie bekommt man Einblicke in die gesellschaftlichen Verhältnisse in Schweden, in den Schulalltag, in die Lebensumstände der Menschen in der Mitte der neunziger Jahre und in die Probleme mit Rassismus und jungen Neonazis. Konkret berichtet wird von 1995 und 1996 mit Rückblicken ab 1980 in insgesamt 57 Kapiteln auf 570 Textseiten. Es endet im Mai 2015. Die furchtbaren Geheimnisse werden entwirrt. Auf alle meine Fragen erhielt ich eine Antwort.

    „Der Fall Kallmann“ konnte mich durch Sprachstil und Entwicklung der Geschichte trotz einiger Längen überzeugen.
    Von mir bekommt dieser Roman 4 von 5 Sternen und eine Lese-/Kaufempfehlung!

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  • 4 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 20.11.2017

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Der Lehrer Eugen Kallmann verunglückt nachts im Treppenhaus und stirbt an den Verletzungen seines Unfalles – oder wurde doch nachgeholfen? Leon Berger, sein Nachfolger an der Schule, findet zufällig beim Schreibtisch aussortieren Tagebücher und fiktive Aufzeichnungen, die Kallmann über viele Jahre hinweg geschrieben hat. Gemeinsam mit zwei KollegInnen betreibt Leon Berger Nachforschungen, die auch jetzt noch weitere Geschehnisse in Gang setzen.

    Meine Meinung zum Buch:
    Ich habe schon mehrere Bücher von Hakan Nesser gelesen, die mir gefallen haben und dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Diese wurden zum Teil erfüllt, indem es viele spannende Zusammenhänge gab, die absolut nicht vorhersehbar waren und erst am Ende des Buches entwirrt wurden. Teilweise habe ich es aber auch langatmig gefunden, wenn über viele Seiten gar nichts Neues passiert ist, und gewisse Passagen immer wieder durchgekaut wurden. Die Charaktere sind insgesamt eher außergewöhnliche Persönlichkeiten, die selbst Alltagsprobleme und Geschichten aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen, was ich sehr spannend zu lesen finde. Interessant sind auch die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen der Fall Kallmann betrachtet und aufgerollt wird, sowie die vielen Nebenstränge, die erst zum Schluss verständlich und rund werden.

    Mein Fazit:
    Der Roman hätte das Potenzial gehabt, wirklich spannend zu werden, vielleicht wäre es ratsamer gewesen, einige Seiten zu kürzen und zu überarbeiten – so war der Range ziemlich groß – von total spannend bis langatmig.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 04.11.2017 bei bewertet

    Blick ins Schulmilieu

    Ich bin kein großer Kenner der Werke von Hakan Nesser, doch „Der Fall Kalman“ hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das liegt vielleicht auch daran, der der Roman, der auch nicht direkt als Kriminalroman tituliert ist, nicht nur auf die Auflösung eines Mordfalls legt. Mehr wird das Leben an einer Schule in einer schwedischen Kleinstadt gezeigt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Blickwinkel der Lehrer. Das gilt auch für Leon, die Hauptfigur, ein trauernder Großstädter, der nach dem Verlust seiner Familie Stockholm verlässt und als Lehrer in diese Kleinstadt kommt. Durch den Fund von Tagebüchern seines Vorgängers, die über viele Jahre gehen, kommt ihm der Verdacht, dass der Verfasser der Tagebücher, Eugen Kallmann, einem Geheimnis auf der Spur war und ermordet worden sein könnte.

    Clou des Buches ist der ständige Perspektivwechsel. In jedem Kapitel spricht eine andere Figur, die sich dann nach einer Zeit natürlich wiederholen. Andrea, Igor und Ludmilla machen Eindruck auf mich Meine Lieblingsfigur blieb aber Leon.
    Es gibt sogar Rückblicke bis ins Jahr 1980.
    Durch diese Stilmittel soll ein Gesamtbild erzeugt werden. Tatsächlich entsteht ein Eindruck vom Leben im Schulmilieu in einer schwedischen Kleinstadt.

    Das Buch ist dick, lässt sich zwar gut und schnell lesen, aber eigentlich trägt die Handlung diesen Umfang nicht vollständig. Davon abgesehen ist der Roman gut konzipiert. Man liest einen mehr als ordentlichen Roman mit gut entworfenen Figuren und einem geschickt gemachten Finale.

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  • 4 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 20.12.2017

    Nach einem schweren Schicksalsschlag möchte der Lehrer Leon Berger einen Neuanfang wagen.
    Durch eine ehemalige Studienkollegin erfährt er von einer freien Stelle in der schwedischen Stadt K. Sein Vorgänger,der allseits beliebte Lehrer Eugen Kallmann ist plötzlich gestorben. War es ein Unglücksfall ?Oder wurde er ermordet?
    Kurz nach seinem Dienstantritt findet er im Schreibtisch des verstorbenen Kollegen mehrere Tagebücher, in welchen er andeutet,einem unentdeckten Mord auf der Spur zu sein.

    Meine Meinung:

    In wechselnden Kapiteln, jeweils in der Ich - Perspektive der verschiedenen Protagonisten geschrieben, wird die Geschichte sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart erzählt.
    Obwohl den einzelnen Kapiteln immer der Name des Protagonisten, als auch die Jahreszahlen vorangestellt waren, fiel es nicht immer leicht, der Geschichte zu folgen.
    Da die einzelnen Ereignisse sehr detailliert beschrieben wurden, gab es zwischendurch einige Längen,was der Spannung jedoch keinen Abbruch tat.
    Zum Schluss wartete der Autor mit einer Überraschung auf, die ich so auf keinen Fall erwartet hatte.

    Fazit:

    Obwohl ich nach der Beschreibung einen Krimi erwartet hatte, wurde ich von der interessanten Milieustudie gut unterhalten.
    Ich vergebe vier von fünf Sternen.

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  • 2 Sterne

    13 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 11.12.2017 bei bewertet

    Zum Inhalt: 
    Wie lebt es sich im Schatten eines Mordes? Wer war Eugen Kallmann? Warum musste der beliebte Gesamtschullehrer in der beschaulichen schwedischen Kleinstadt sterben? Wirklich nur ein Unglücksfall, wie die Polizei behauptet?  
    Meine Meinung: 
    Ja, das Buch war sicher nicht uninteressant aber wenn man einen Krimi erwartet und den nicht gekommt, ist man wahrscheinlich zwangsläufig enttäuscht. Das Buch ist unbenommen gzt geschrieben, allerdings zieht es sich teilweise wie Gummi. Wäre das ganze deutlich gestrafft gewesen, hätte mich das Buch wahrscheinlich trotz der falschen Erwartung gepacjt, so leider nicht. Insgesamt würde ich die Story eher als Roman mit sozialkritischen Untersuchungen nennen. 
    Fazit: 
    Konnte mich nicht fesseln.

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  • 5 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 27.10.2017

    Hakan Nesser in Bestform

    Nachdem seine Frau und seine Tochter bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen bzw. vermisst sind, hält Leon Berger nichts mehr in Stockholm. Eine ehemalige Kommilitonin, Ludmilla, die er zufällig wiedertrifft, erzählt ihm von einer freien Lehrerstelle an ihrer Schule in der Kleinstadt K. und Berger nutzt die Chance, bewirbt sich darauf und wird genommen.
    Bald erfährt er, dass sein bei den Schülern äußerst beliebter Vorgänger an der Schule, Eugen Kallmann, unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen ist. Als Berger beim Ausräumen von Kallmanns Schreibtisch auf dessen Tagebücher stößt, ist sein Interesse geweckt und er beginnt, gemeinsam mit Ludmilla und einem weiteren Kollegen Kallmanns Leben und Tod unter die Lupe zu nehmen.
    Vieles in den Tagebüchern erscheint ihnen wie Fiktion. Beispielsweise behauptet Kallmann, er könne erkennen, wenn ein Mensch ein Mörder ist, indem er ihm in die Augen blickt. Wo endet die Realität, wo beginnt die Fiktion? Sie stellen fest, dass keiner den Kollegen Kallmann wirklich gut gekannt hat, obwohl er mehr als 25 Jahre an der Schule tätig war.
    Der Kriminalfall Kallmann, sofern es sich wirklich um einen solchen handelt, sowie weitere ungeklärte Verbrechen bilden das Gerüst dieses Romans, stehen jedoch nicht im Vordergrund. Liebhaber von möglichst grusligen und spektakulären Thrillern, in denen viel Blut fließt, werden an diesem Buch keine Freude haben. Die Personen und ihre Lebensumstände werden genau und äußerst humorvoll beschrieben.
    Obwohl das Buch fast 600 Seiten umfasst und manchmal nicht sonderlich viel passiert, sondern vielmehr die Gedanken und das Seelenleben der einzelnen Personen beleuchtet werden, hat mir das Lesen jeder einzelnen Seite Spaß gemacht. Nesser ist ein Schriftsteller, dessen Bücher von gleichbleibend hoher Qualität sind. Ich habe jedes seiner Bücher gelesen, dieses hat mir sprachlich besonders gut gefallen, was nicht zuletzt der hervorragenden Übersetzung von Paul Berf geschuldet ist. Ein großer Lesegenuss für alle Nesser-Fans!

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  • 4 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    J. M., 15.11.2017

    Anders als vielleicht erwartet…

    Ich bin sehr großer Fan von H: Nesser deshalb mit großer Erwartung habe mich auf das Buch gestürzt. Was kam war alles anderes als sonst wenn man Nesser ließ. Nicht negativ gemeint- halt was anderes.
    Was ich jetzt auch dazu sagen kann, es ist kein Krimi –ja wirklich keine Polizei keine Ermittlung. Es ist ein Roman. Was ich nicht schlecht finde.
    Was ich zu dem Cover sagen wollte es wiedergibt die ganze Szenerie wie in dem kleinem Ort K. wenn man schon das Cover anschaut, dass als ob man in dem Ort wäre- sehr gut gelungen.
    Was ich in dem Buch sehr interessant fand- das der Autor uns die Geschichte aus Sicht von verschiedenen Personen erzählt. Somit wird man die Geschichte genau kennenlernen und aus unterschiedlichen Perspektiven.
    Leon den Nachfolgerlehrer von Kallmann , der mit seinem eigenem Schicksal kämpft stürzt sich um die dem Fall Kallmann zu lösen.
    Dadurch dass ich andere Bucher von Nesser kenne- fehlte mir in dem Buch bisschen die ständige Spannung die man in seinen anderen Werken hat.
    Nichts desto trotz finde ich das Buch sehr gut, interessant- es lohnt sich auf jeden Fall bis Ende zu lesen, trotz der Länge des Buches.

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  • 2 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    melange, 02.12.2017

    Roman, kein Krimi

    Zum Inhalt:
    Kallmann ist tot - der Lehrer einer schwedischen Kleinstadt starb bei einem Sturz in einem unbewohnten Haus. Sein Nachfolger findet die Tagebücher Kallmanns, arbeitet sich mit zwei weiteren Kollegen an den verschwurbelten Texten ab und versucht, das Rätsel um die Umstände dieses Todes zu lösen.

    Mein Eindruck:
    Ja, es steht Roman auf dem Titel und ja, warum sollte ein Schriftsteller, der sich normalerweise mit Krimis befasst, nicht einfach einmal in einem anderen Revier wildern? Trotzdem ergeben Autor und Klappentext eine gewisse Erwartungshaltung, die die Geschichte nicht erfüllt.

    Im Original heißt das Buch „Kallmanns Augen“ und – dazu passend - aus der Sicht einiger Personen (immer gut in der Kapitelüberschrift zu lesen) schildert Nesser Begebenheiten, die mehr oder weniger mit Kallmanns Tod zu tun haben; zusätzlich gibt es Zeitsprünge und Einschübe durch Texte des Tagebuchs. Ein Aufbau, der für Dramatik und Unruhe sorgen und zum Weiterlesen verlocken könnte, wenn die Charaktere zu fesseln vermögen. Leider sind es zu viele Personen, um sich wirklich verbunden zu fühlen und dieses Personal ist zusätzlich mit so vielen anderen Problemen belastet, dass Kallmanns geschlossene Augen zur Nebensache werden. Ausschließlich kaputte Ehen und Familienprobleme, Krankheit, Tod und last but not least rechtsradikale Vollidioten, die anscheinend momentan in einem Buch dringend Erwähnung finden müssen, da es sonst kein gutes ist. Dieser Nebenstrang war nicht nur völlig unerheblich für die Story, sondern zeigte auch noch ein sprachliches Problem auf: Niemand sagte in den 80er Jahren politisch korrekt "Migrationshintergrund", das ist eine Vokabel heutiger Zeit.
    Und so quält man sich durch endlose Seiten mit Kleinstadtmief und traurigen Gestalten, um endlich Gewissheit über ein paar Tote zu erhalten (der Mord, das Opfer und der Täter, den Kallmann an seinen Augen erkannte, waren sehr einfach zu erraten) und dann wird relativ lapidar ein Tod nach dem anderen der verantwortlichen Person zugeschrieben.
    Die zwei Sterne vergebe ich für den Stil Nessers, welcher der Geschichte letztendlich eine gewisse Güte abringt.

    Mein Fazit:
    Langeweile pur

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandra s., 22.11.2017 bei bewertet

    Zum Inhalt:
    Der Gesamtschullehr Eugen Kallmann stirbt. Die Polizei stuft den Tod als Unfall ein. Sein Nachfolger in der Schule. Leon Berger, findet Kallmanns Tagebücher, anhand derer vermutet er, dass der Tod kein Unfall war und beginnt zu ermitteln...

    Meine Meinung:
    Ich kenne viele Bücher von Hakan Nesser und ich mag sie eigentlich alle sehr gerne. Er schreibt meiner Meinung nach sehr unterschiedliche Bücher, und dieses hier gehört für mich zu den ruhigeren. Es geht nicht um einen hektischen, blutrünstigen Thriller, sondern eher um eine Ermittlung, die eher ruhig verläuft und viel Einblick ins Innenleben der Akteure bietet. Dies passiert in diesem Buch sehr geschickt und mich hatte die Geschichte sehr schnell gefangen.
    Das Buch berichtet im Stil unterschiedlicher Erlebnisse, der relevanten Charaktere der Geschichte. Die Kapitel sind mit den Namen versehen. So hat man ein wenig das Gefühl in unterschiedlichen Tagebüchern zu lesen.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist blumig und detailliert, aber nicht zu verspielt. Die Figuren des Buches sind sehr unterschiedlich, alle sehr gut dargestellt und durchaus eigenwillig. Ich mochte alle Figuren sehr gerne.
    Die Geschichte selbst fand ich trotzdem sehr spannend und nicht vorhersehbar. Die Auflösung erfolgt erst ganz am Schluss. Wer es gerne hektisch mag und kaum greifbare Spannung liebt, ist mit diesem Buch nicht gut bedient. Wer gerne auch etwas ruhigere Literatur mag und leise aber stetige Auflösung von Fällen verfolgt, die sehr spannend und fast schon tiefgründig sind, wird hier viel Lesespaß finden.
    Ein Buch für Liebhaber der ruhigeren, fast schon literarischen Töne, ich habe es sehr genossen zu lesen.

    Fazit:
    Ein spannender und ruhiger, literarischer Krimi, der mir sehr gut gefallen hat.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 26.11.2017

    Hakan Nesser ist ja für die meisten Krimifans kein Fremdwort und sein neuestes Buch hat es wieder mal in sich, obwohl man es nicht zu hundertprozent als einen Krimi betrachten kann.
    In Schweden wird in einem kleinen Ort ein Schüler ermordet, der einen rassisitischen Hintergrund hatte. Erst dann wird klar, dass auch der eigenartige Lehrer Eugen Kallmann in der Vergangenheit auch zu einem Mordopfer geworden ist, wobei die Polizei nicht detailreich recherchiert haben soll. Nun ist es an der Zeit dies zu korrigieren und ein neues Polizistenteam wird beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen. Das Schüler- und Lehrerumfeld ist verstört als herauskommt, das mindestens zwei Schüler im Fall Kallmann involviert sind. Mögliche Hintergründe für den Mord werden geschätzt und analysiert als das eigenbrödlerische, einsame Leben Kallmanns an die Oberfläche kommt.
    Dieser Krimi verspricht keine spannungsbeladenen Szenen und aufgeregte Handlungen, sondern hat eine gewisse Tiefe und möchte eine andere Botschaft mitteilen. Es geht an erster Stelle um die Menschen als sie noch am Leben waren und weniger um deren Mord an sich.
    Trotzdem liest sich das Buch sehr angenehm und erreicht somit seine Mission. Von mir gibt es hier gerne die volle Punktzahl.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 02.11.2017

    Nach dem Tod seiner Familie durch einem Unfall, beschliesst der Studienrat Leon Berger in einer Kleinstadt Schwedens einen Neuanfang zu wagen. Dort trifft er auf mysteriöse Ereignisse, denn sein Vorgänger, Eugen Kallmann, wurde ermordet. Der Fall wurde nicht aufgeklärt, da die Polizei diese Meinung nicht teilte und nach und nach geht Leon der Sache auf der Spur. Er findet in seinem Schreibtisch Hefte seines Vorgängers mit eigenartigen Einträgen und beginnt sich zu fragen, was es mit diesen Informationen auf sich hat.
    Bei seiner Reserche helfen ihm einige Kollege und zwei Mitschüler.
    Das Buch ist sehr realistisch geschrieben, vor allem die Kapitelwahl, in der jeder in der Ich-Form erzählen kann, macht das Buch sehr interessant zum Lesen und verbindet mit dem Haupthema noch weitere Geschichten.
    Ich fand den ganzen Schreibstil sehr angenehm und freue mich immer wieder Romane von diesem talentierten Schriftsteller lesen zu können.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 07.11.2017

    Der Fall Kallmann ist der neuste Roman aus der Feder des Autors Hakan Nesser. Ich schreibe bewusst Roman, weil ich das Buch eher als Roman statt als Kriminalgeschichte empfinde.

    Es geht in diesem Buch viel um Eugen Kallmann, einem Eigenbrötler der sich für Kriminologie interessiert und der von sich behauptete er könne es einem Menschen ansehen ob er gemordet hat. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und die Protagonisten kommen in Ich-Form zu Wort. Nachfolger von Kallmann an der Schule der Stadt ist Leon Berger der vor einigen Monaten seine Frau bei einem Schiffsunglück verloren hat und seine Tochter, die dabei war, ist verschollen. Er will an der neuen Schule einen neuen Lebensabschnitt beginnen, als er jedoch Aufzeichnungen von Kallmann in dessen alten Schreibtisch findet fängt Berger an sich für Kallmanns Leben zu interessieren.

    Im Laufe der Geschichte tauchen immer neue Fragen auf die letztendlich zum Schluss des Buches auch beantwortet werden. Nur der Weg dahin ist in Teilen recht langatmig und ich hätte mir mehr Dynamik gewünscht. So fließt die Erzählweise eher wie ein langer langsamer Strom dahin, der zum Schluss in einem Meer der Antworten mündet. Atemlose Spannung kam bei mir an keiner Stelle auf, wobei ich gleichzeitig neugierig auf die Antworten war.

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