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  • Tipp der Redaktion

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith Z., 08.09.2022

    Alleine im wilden Marschland wächst das Mädchen Kya zur Frau heran, nachdem ein Familienmitglied nach dem anderen das Haus verlässt und in der Fremde das Glück sucht.
    Ihre Lehrer und Ihr Halt sind vor allem die Tiere und die Natur um Sie herum.
    „ Sie glaubte, dass jemand, der Vögel mochte, einfach nicht gemein sein konnte.“
    Der Freund Ihres Bruders schafft es ganz behutsam Ihr Vertrauen zu erlangen und bringt Ihr das Lesen bei. Er wird Ihre Verbindung zur Außenwelt. Aber als Tate zum Studium weggeht wird Sie erneut verlassen.
    „ in allen Bereichen der Biologie suchte sie nach einer Erklärung dafür, warum eine Mutter Ihren Nachwuchs verlassen sollte“ Ihre Einsamkeit treibt Sie in die Arme des Schürzenjägers Chase.
    Als dieser Tod aufgefunden wird sind sich alle einig, dass es nur das Marschmädchen gewesen sein kann….
    Ein wunderschönes Buch über die Natur und die Liebe zu allen Lebewesen der Erde!
    Ich bin sehr gespannt ob die Verfilmung diesen Zauber einfangen kann, besonders da im Buch auch immer wieder Gedichte eine ganz besondere Atmosphäre entstehen lassen.

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  • 5 Sterne

    285 von 333 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dark Rose, 21.07.2019

    Außergewöhnlich, anders und unglaublich gut!

    Kya ist 6 Jahre alt, als ihre Mutter sie und ihre Familie verlässt. Wenig später gehen auch die Geschwister. Keiner denkt daran Kya mitzunehmen und so bleibt sie allein bei ihrem gewalttätigen Vater zurück. Als sie 10 Jahre alt ist, verschwindet auch ihr Vater und kehrt nie mehr zurück. Kya hält sein Verschwinden geheim und lebt fortan ganz allein mitten im Marschland North Carolinas. Sie liebt es dort, die Vögel, die Natur. Ihre einzigen Freunde: die Möwen im Marsch und ein farbiger Ladenbesitzer und seine Frau.
    Als Kya erwachsen wird, findet sie sich plötzlich in einer Dreiecksbeziehung wieder. Tate kennt sie schon seit sie klein war und er war auch ihr erster Freund, bis er sie verließ um aufs College zu gehen. Chase füllte die Lücke aus, die Tate hinterließ, doch er was für Absichten hat er Kya gegenüber? Und was, wenn Tate zurückkommt?

    1969 wird Chases Leiche im Sumpf gefunden und die Menschen, die sich im Amerika der 1960er Jahre sowieso nicht gerade durch Toleranz hervorgetan haben, verdächtigen bald das „Sumpfgesindel“, das „Marschmädchen“. War es wirklich Kya, die Chase umgebracht hat, oder jemand anderes? Hat sie als Sumpfmädchen überhaupt eine Chance gegen die Mühlen der Justiz und deren Vorurteile?


    Ich weiß, durch diese Kurzbeschreibung des Inhalts klingt das Buch wie eine Mischung aus Liebesroman und Krimi, aber es steckt so viel mehr darin! Das meiste kann ich nicht verraten, sonst würde ich spoilern, aber ich versuche im folgenden einfach dem Buch gerecht zu werden.


    Die Handlung wechselt zwischen Gegenwart (1969) und Vergangenheit (beginnend 1952). In der Gegenwart beginnt die Handlung mit dem Leichenfund und den Ermittlungen. In der Vergangenheit geht es um Kyas Kindheit und erwachsen werden im Marsch und Sumpf, ganz allein mit der Natur und Tieren als einziger Gesellschaft. Immer wieder unterbrochen von Landschaftsbeschreibungen, die einer Liebeserklärung an das Marschland und den Sumpf gleichkommen. Man sieht dieses unglaubliche Ökosystem mit Kyas Augen und kann einfach nicht anders, als sich ebenfalls zu verlieben.

    Das Buch behandelt unzählige Themen, wie z.B. Vorurteile, Mobbing, Rassismus, Naturschutz und noch viele mehr. Kya ist anders und dadurch eckt sie an. Sie wird als Abschaum tituliert und ist den weißen Bewohnern der Stadt nichts wert. Sie verbreiten bösartige Gerüchte über sie und die jungen Männer sehen in ihr nur eins: Beute. Kya weiß nichts über Rassentrennung und versteht nicht, warum Jungs den älteren Farbigen, der sie unterstützt beschimpfen und sogar mit Steinen bewerfen. Doch es ist ein Farbiger Mann, der ihr beisteht, als es niemand anderes tut. Für Kya ist das Marschland und die dort lebenden Tiere ihre Familie. Ein anderes Leben kann sie sich nicht vorstellen und wann immer sie kann versucht auch sie dem Land beizustehen.

    Das Buch hat mich erschüttert und mehr als einmal zu Tränen gerührt. Kya tat mir schrecklich leid und gleichzeitig kann ich nicht anders als sie dafür zu bewundern, wie sie sich durchgeboxt hat und was für ein wundervoller Mensch aus ihr geworden ist. Sie wurde so oft von so vielen enttäuscht aber trotzdem macht sie immer weiter. Sie hat keine Vorurteile, lebt im Einklang mit der Natur und hegt so gut wie nie einen Groll gegen jemanden.

    Der Schreibstil ist etwas ganz anderes. Es gibt viele detaillierte Naturbeschreibungen, auf die dann ganz plötzlich die Handlung folgt, oft mit einem krassen Stimmungsumbruch. Man erlebt alles mit Kya, obwohl das Buch nicht mit einem Ich-Erzähler geschrieben ist. Manchmal klingt sogar fast ein Allwissender Erzähler durch (für die habe ich einfach eine Schwäche). Der Aufbau mit den zwei Handlungsebenen, die sich erst langsam, später dann mit rasender Geschwindigkeit aufeinander zubewegen. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe es in einem Rutsch gelesen und bin so froh, dass ich es entdeckt habe.

    Fazit: dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Es ist mit keinem Buch zu vergleichen, dass ich je gelesen habe (und ich habe schon mehr Bücher gelesen, als mir jemals jemand glauben würde). Es steckt so viel darin, so viele Themen werden behandelt. Dieses Buch ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an das Marschland und Gesellschaftskritik. Ich weiß nicht, in welches Genre ich es einordnen könnte. Es ist einfach etwas ganz anderes.

    Absolute, uneingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    20 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 16.07.2019

    Handlung:

    Kya lebt allein und isoliert. Schon als kleines Mädchen von ihrer Familie verlassen. Nur der Vater war noch da, doch der interessierte sich nicht für sie. Irgendwann verschwindet auch er und sie muss ganz allein für sich sorgen. Jahre später geschieht ein Mord und alle sind sich sicher - es kann nur die "merkwürdige" Frau aus den Sümpfen sein. Doch was geschah wirklich?

    Autorin:

    Delia Owens, geboren in Georgia lebt nun North Carolina. Vor der Veröffentlichung ihres Debütromanes, der ebenfalls in North Carolina spielt, war sie als Zoologin in verschiedenen afrikanischen Ländern tätig.

    Rezension:

    Das Buch ist in zwei Zeitstränge unterteilt. Zuerst begleiten wir Kya beim erwachsen werden und uns wird der Mord aufgezeigt. Es ist in kurze Kapitel eingeteilt, die verraten in welcher Zeitlinie uns wir befinden und ab und zu auch kurz um was es gehen wird. Die Sprache ist sehr bildlich, man findet sich direkt im Sumpf wieder und kann sich vorstellen, wie es aussieht und riecht.

    Zu Beginn sind wir fast nur bei Kya und den Fall vergesse ich teilweise, weil ich so bei Kya bin, dass der mich schon gar nicht groß interessiert. Doch dann treffen sich die Stränge und der Mord bzw dessen Aufklärung wird der Mittelpunkt. Die Sprache ist sehr bildlich, man findet sich direkt im Sumpf wieder und kann sich vorstellen, wie es aussieht und riecht. Zudem merkt man, dass die Autorin sich mit Tieren auskennt. Ab und zu und überhaupt nicht im Lesefluss störend, werden kleine Anekdoten und Informationen zu Vögeln und Pflanzen eingestreut.

    Hier liegt erstmal kein klassischer Krimi vor, doch ist es deswegen nicht minder spannend. Ich war so in der Geschichte um das Leben von Kya, dass ich teilweise gar nicht mehr wusste, dass da ja noch ein Mord war. Erst als es darum ging, ob Kya schuldig sein könnte, war ich auch dort mittendrin. Alles in allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der Krimis mag und dennoch mehr vom Leben der Protagonisten erfahren möchte. Von mir gibt es jedenfalls die volle Punktzahl.

    Zusammenfassung:

    Ein sehr spannendes Buch, dass einem in wortgewaltiger Sprache mitten in das Marschland und dessen Bewohner zieht. Nicht nur ein Fall muss gelöst, sondern auch ein einsames Leben aufgearbeitet werden.

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  • 5 Sterne

    12 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela P., 28.07.2019

    Bildgewaltig, berührend und stellenweise sehr poetisch

    __Darum geht es__
    Kya Clark wuchs in einem abgeschiedenen Haus mitten in den Sümpfen Südamerikas auf. Früh von der Mutter und den Geschwistern verlassen bleiben bald nur sie und ihr Vater zurück, und irgendwann ist Kya dann ganz alleine. Lesen und schreiben hat sie nie gelernt, dafür weiß sie wie man in den Sümpfen überlebt, wie man Fische fängt und wo es die besten Muscheln gibt. Sofern möglich meidet sie den Kontakt zu anderen Menschen, auch Berührungspunkte mit den Einwohnern des nächstgelegenen Ortes hat sie nur selten. Als Chase Andrews tot aufgefunden wird dauert es nicht lange, bis Kya unter Verdacht steht, das Sumpf Mädchen ist den Menschen des Ortes ohnehin unheimlich. Die Geschichte wird vor allem aus Kyas Perspektive erzählt. Abwechselnd erfährt der Leser mehr über ihre Kindheit und über die Gegenwart. Einzelne Kapitel sind aus der Sicht des Polizeiermittlers geschrieben, der den Tod von Chase Andrews untersucht.

    __Meine Meinung__
    Der Gesang der Flusskrebse ist kein einfaches Buch, nichts das man nebenbei und mit halber Aufmerksamkeit liest. Es ist eines dieser Bücher, die es nicht verzeihen wenn nebenbei der Fernseher läuft oder die Kinder um einen herumspringen. Es fordert den Leser heraus, belohnt ihn aber dafür mit einer berührenden Geschichte, die mit einem wunderbaren Gespür für Worte und Sprache geschrieben ist.

    Obwohl Delia Owens immer wieder lange und verschachtelte Sätze verwendet liest sich die Geschichte sehr flüssig. Das liegt vor allem an der bildgewaltigen Erzählweise, die Autorin schafft es den Leser mitten in die Geschichte zu versetzen und Bilder im Kopf zu erschaffen. Die eindringliche Erzählung ist abwechselnd fröhlich, bedrückend und berührend. Dazwischen ist es eine Hommage an die Natur, die auch in einem unwirtlichen Sumpfgebiet wunderbares erschaffen hat. Viel Action darf man nicht erwarten, das Buch beginnt mitreißend, zur Mitte hin nimmt das Tempo ab, um zum Ende des Buches wieder Fahrt aufzunehmen. Ich habe das Lesen sehr genossen.

    __Fazit__
    Ein wunderbares Buch. Die Landschaft ist wie die Menschen dort: das Karge wechselt sich mit dem wunderbaren ab; es gibt viel Licht und Schatten, gleichsam Freundlichkeit und Gewalt.

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  • 5 Sterne

    15 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchwurm05, 25.08.2019

    Kya lebt mit ihren Eltern und den vier Geschwistern in einer verfallenen Holzhütte im Marschland von North Carolina, das nur von denjenigen bewohnt wird, die am unteren Rand der Gesellschaft angekommen sind. Als Kya 6 Jahre alt ist, verlässt ihre Mutter die Familie ohne ein Wort des Abschieds. Nach und nach gehen auch ihre Geschwister, bis Kya mit ihrem alkoholabhängigen und gewalttätigen Vater alleine ist. Schnell lernt sie, sich der neuen Situation anzupassen. An ihrem zehnten Geburtstag verschwindet auch noch ihr Vater. Fortan ist sie auf sich alleine gestellt. Um zu überleben muss sie sich neue Strategien ausdenken. Dabei ist die Natur ihr großes Vorbild. Doch die jahrelange Einsamkeit fordert ihren Tribut und Kya trifft eine folgenschwere Entscheidung.......

    "Der Gesang der Flusskrebse" ist ein ruhiger Roman. Dabei steht die Natur im Marschland mit ihrer Fauna und Flora im Vordergrund. Denn Kya, von allen den sie ihr Herz geöffnet hat verlassen, beobachtet die Natur und lernt von ihr zu Überleben. Durch den atmosphärischen Schreibstil, hatte ich das Gefühl, ich wäre selbst im Marschland, könnte die Natur förmlich spüren. Sehr emotional wird die Geschichte von Kya erzählt. Diese beginnt im Jahr 1952 als Kya sechs Jahre alt ist und von ihrer Mutter alleine gelassen wird. Nach und nach folgen Andere und plötzlich ist sie ganz auf sich alleine gestellt. Hilfe von der Bevölkerung der nahen Stadt hat sie nicht zu erwarten. Für sie ist sie nur der Abschaum der Gesellschaft. Unerwartet stehen ihr aber Jumpin und Mabel, die der unterdrückten farbigen Bevölkerung angehören, zur Seite. Das hat mich sehr gerührt, zumal sie es nicht wie Almosen aussehen lassen haben. Kya glaubhaft darstellen konnten, das wäre der Lohn ihrer Bemühungen. Ein anderer Erzählstrang beginnt im Jahr 1969 mit dem Tod eines beliebten Jungen Mannes. Obwohl nichts auf Mord hinweist, wird Kya bald verdächtigt. Schließlich ist sie das sonderbare und scheue Marschmädchen. Viele Geschichten entspinnen sich. Aber entsprechen die der Wahrheit? Langsam nähern sich diese zwei Erzählstränge und man erfährt nach und nach das tragische Ausmaß von Kyas Leben. Zum Schluss konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Habe sogar die Luft angehalten. Wie geht das Ganze wohl aus?
    Fazit: Ein ruhiger, emotionaler und atmosphärischer Roman um das Leben eines kleinen Mädchens, das früh lernen musste, alleine zurecht zu kommen. Dabei ist ihr die Natur ein großes Vorbild. Sie lernt viel von ihr. Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich so berührt hat. Eine absolute Leseempfehlung von mir und jetzt schon eines meiner Jahreshighlights.

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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maris, 01.08.2019

    Das Mädchen Kya ist erst sechs Jahre alt, als sie von ihrer Mutter verlassen wird. Sie lebt in einer kargen Hütte in der Marsch, einer Sumpflandschaft. Ihr Vater ist immer mal wieder ein paar Tage verschwunden, er trinkt und ist bis auf wenige Ausnahmen unzuverlässig und unberechenbar. Die Geschwister von Kya sind bereits vor der Mutter gegangen und als dann ihr Vater auch immer wieder länger untertaucht, ist Kya ganz allein auf sich gestellt.

    Ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass Kya erst sechs Jahre ist, dieses Warten darauf, dass ihre Mutter doch ganz bestimmt zurückkommt, obwohl sie ihre besten Schuhe und ihren Koffer dabei hatte, ist mir sehr nah gegangen. Gleichzeitig versucht die 6jährige sich an Sachen zu erinnern, die sie von ihren Geschwistern oder auch der Mutter gelernt hat, versucht sich im Kochen, im Wäsche waschen, später dann auch am eigenen Garten, um Gemüse anzubauen…Besonders bewegt hat es mich, als Kya in einen rostigen Nagel tritt und starr vor Angst ,aber trotzdem mutig versucht, sich selbst zu behandeln.

    Dieses „Sumpfgesindel“ wie es im nahe gelegenen Städtchen heißt, ist jedoch nicht willkommen. Das weiß und spürt Kya jedes Mal, wenn sie mit anderen Menschen in Kontakt treten muss. Sei es beim nötigen Einkauf oder auch beim ersten und einzigen Versuch, die Schule zu besuchen. Ich hätte diese Leute gern geschüttelt! Ich war richtig froh, als Kya nachher die Möglichkeit gefunden hat ihre wenigen Lebensmittel und das Benzin für ihr Boot beim sympathischen Jumpin‘ zu bekommen und deswegen nicht mehr in die Stadt musste. Jumpin‘ wird als Dunkelhäutiger auch abgelehnt und er und seine Frau unterstützen Kya, ohne sie zu bevormunden. Diese „Gemeinschaft“ und Verbundenheit ohne große Worte hat mich sehr berührt. Der Roman spielt in den 50 zigern und die niederträchtigen Beschimpfungen, die sich Dunkelhäutige gefallen lassen mussten sowie die strikten Trennungen schnüren mir heute noch die Kehle zu.

    Mitzuerleben, wie Kya langsam älter wird, immer besser ihr Leben im Sumpf meistert, aber auch lernt sich immer zu verstecken um nicht aufzufallen, ist wunderbar echt, authentisch, bewegend und auch spannend beschrieben. Aber die soziale Isolation, in der sie lebt, ist auch sehr bedrückend.
    Das Buch ist für mich auch eine Liebeserklärung an die Natur. Selten war ich von Beschreibungen und Erklärungen der Tiere und auch der Pflanzen so fasziniert und gefesselt. Nicht ein einziges Mal hatte ich das Gefühl, es ist zu viel oder gar belehrend. Es fügt sich so wunderbar in die Geschichte ein, passt einfach für mich perfekt zusammen.
    Kya spürt mit der Zeit die Einsamkeit immer mehr und sehnt sich nach anderen Menschen. Nach Kontakten, nach Berührungen, nach Halt und Sicherheit. Diese wachsende Sehnsucht konnte ich sehr gut nachvollziehen. Als sie eines Tages entdeckt, dass jemand vorsichtig versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen, wagt sie sich aus ihrer Deckung… Und glaubt schließlich am Ziel ihrer Wünsche zu sein…..

    Dass das Buch mit dem Fund einer Leiche im Jahr 1969 beginnt, und immer wieder Kapitelweise über den Stand der Ermittlungen berichtet wird, macht es noch mal besonders spannend! Und auch, wenn ich schon gewisse Vorahnungen hatte, wollte ich unbedingt wissen, ob und wie sich das alles zusammenfügt….und war überrascht, dass sich die Geschichte noch in eine andere Richtung entwickelt. Das hat mir aber sehr gut gefallen und ich habe gebannt die Ereignisse verfolgt.

    Ein großartiges Buch, flüssig und fesselnd geschrieben und dabei anrührend, aufrüttelnd und bildgewaltig!

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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marakkaram, 28.07.2019

    ** Sie lachte ihm zuliebe, etwas, was sie noch nie getan hatte. Verschenkte ein weiteres Stück von ihr selbst, nur, um jemand anderen in ihrer Nähe zu haben. **

    Kya`s Familie lebt in einer baufälligen Hütte im Marschland North Carolinas. Als sie 6 Jahre alt ist, packt ihre Mutter eines Tages die Koffer, zieht ihre Lieblingsstiefel an und geht ohne ein Wort des Abschieds. Der Vater, ein Kriegsveteran und Säufer ist gewaltätig und taucht oft wochenlang nicht auf - auch die Geschwister, weit älter als sie, verlassen Kya nach und nach. Allein und ohne Geld, des Lesens und Schreibens nicht mächtig, kämpft sie ums Überleben. Ein kleines Mädchen, viel zu scheu und verängstigt, um um Hilfe zu bitten und von den Bewohnern des angrenzenden Städtchens Barkley Cove nur abfällig das Marschmädchen genannt.
    Aber Kya ist intelligent, sie liebt die Natur und ihre tierischen Bewohner sind ihre einzigen Freunde. Eines Tages legt ihr ein Junge eine schöne Feder für ihre Sammlung vor die Hütte. Und Kya fragt sich, kann sie ihm vertrauen? Wird er sie vielleicht aus ihrer Einsamkeit befreien?

    Reese Witherspoon sagt: "Ich kann kaum ausdrücken, wie sehr ich dieses Buch liebe. Ich wünschte, die Geschichte würde nie enden." Und dem kann ich mich nur voll und ganz anschliessen. Kya`s Geschichte hat mich tief berührt und Spuren auf meiner Seele hinterlassen.

    Dieses kleine Mädchen, ihre Zartheit und enorme Stärke, diese Einsamkeit, Sehnsucht und Verwundbarkeit, hat mich von der ersten Seite an emotional in seinen Bann gezogen und erst lange nach der letzten wieder losgelassen.

    Delia Owens erzählt ihre Geschichte mit so einer Intensität, ganz leise, unheimlich atmosphärisch und dennoch so bild- und wortgewaltig. Dem kann man sich gar nicht entziehen.

    Es gibt zwei Zeitstränge und beginnt im Jahr 1969 mit der Entdeckung von Chase Andrews Leiche und springt dann zurück ins Jahr 1952, dem Jahr, in dem Kyas Mutter die Familie verlässt. Der Hauptstrang verbleibt zunächst bei Kya, wobei es immer wieder kurze Einschübe der Morduntersuchung gibt.

    Die Autorin lässt die Marsch beim Lesen lebendig werden und hat mit Kya einen einzigartigen und doch so authentisch wirkenden Charakter geschaffen. Sie ist eins mit der Natur, wild, frei und scheu und würde so gern ihre Einsamkeit hinter sich lassen und vertrauen. Und auch die Nebencharaktere, die Männer in ihrem Leben und die wenigen Personen, die sie behutsam unterstützen, haben eine tolle Tiefe und berühren, jeder auf seine eigene Art und Weise.

    Und immer wieder stellt sich die Frage, kann man die Summe seiner Erfahrungen hinter sich lassen?

    ** Mein absolutes Lesehighlight !!! **

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  • 4 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 20.08.2019

    Wichtige Themen, wunderschöne Kulisse, aber etwas kitschig und konstruiert

    3,5 Punkte
    Ein Familien-, Frauen- und Kriminalroman in Einem, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die im Verlauf zusammen fließen. Die Kulisse bildet das Marsch- und Sumpfland nahe des Meeres. Die Hauptprotagonistin Kya lebt dort seit ihrer Kindheit ganz allein. Erst von der Mutter, dann von ihren Geschwistern und letztendlich auch von ihrem gewalttätigen alkoholabhängigem Vater verlassen. So wurde dann die Marsch zu ihrer Mutter, die Natur zu ihrer Familie. Sie selbst entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer Expertin für die dortige Flora und Fauna.
    Kya lebt sehr scheu und zurückgezogen. Tate, ein Freund ihres Bruders, bringt ihr als Jugendliche das Lesen bei. Die beiden verlieben sich ineinander, jedoch zieht Tate weg, um auf das College zu gehen. Irgendwann lernt Kya den attraktiven Frauenheld Chase kennen, der um sie wirbt.
    Der Leser erfährt gleich zu Beginn, dass Chase tot aufgefunden wurde. Die Ermittlungen weisen bald auf Kya, die schnell zur Hauptverdächtigen wird.

    Aufgrund des Titels und auch des Covers (beide gefallen mir ausnehmend gut) hatte ich irgendwie große Erwartungen an einen schönen poetischen Schreibstil. Hier wurde ich leider enttäuscht. Die Sprache ist recht einfach gehalten und auch die eingestreuten Gedichte konnten mich nicht berühren. Die Autorin verwandte sehr viel tierische Metaphern, häufig im Stil von: "flach gegen den Eisschrank gedrückt, wie ein überfahrener Storch" oder "dünn wie 'ne Zecke an 'nem Fahnenmast" oder auch "drinnen ist es heiß wie Wildschweinatem" usw. Das irritierte mich erst ein wenig, dann fand ich es eher unfreiwillig komisch, und entwickelte sich dann zu einem running gag..:) Viele Natur- und Tierbeschreibungen empfand ich leider auch etwas zu dürftig, da die Autorin oft nur benannte, statt beschrieb.
    Nichtsdestotrotz öffnete mich der Roman für diese besondere Landschaft, die Marsch, und machte mich sehr neugierig. Viele erwähnten Vögel sah ich mir auch gleich im Internet an, da ich sie nicht kannte.

    Die Geschichte wusste mich grundsätzlich zu fesseln. Gegen Ende wurde es mir jedoch etwas zäh und wirklich überraschende Wendungen blieben aus. Einige Dinge fand ich leider auch zu kitschig (z.B. die Liebesgeschichte zu Tate), viele Handlungsabläufe wirkten zu konstruiert und die Protagonisten blieben einseitig und schablonenhaft.

    Dennoch gefiel mir Kya, als weibliche Hauptfigur gut. Sie wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Trotz Einsamkeit und Ängsten geht sie ihren eigenen Weg und ist einfach eine starke Frau.
    Auch die Themen, die der Roman in sich vereint, haben mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Es geht neben der Naturverbundenheit um Familie, Mutterschaft und Liebe sowie um Gewalt gegen Frauen, Rassismus und Ausgrenzung.
    An einigen Stellen hätte ich mir jedoch auch hier noch mehr Tiefgründigkeit gewünscht, z.B. zu der bitteren, aber auch spannenden Frage, die Kya zeitlebens beschäftigt: Warum Mütter ihre Kinder verlassen.

    Fazit: Ein einfach konstruierter Unterhaltungsroman mit wichtigen Themen und einer wunderbaren Kulisse, der im Gedächtnis bleibt, aber mehr verspricht, als er zu halten vermag.

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  • 4 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mars, 27.08.2019 bei bewertet

    Im Marschland leben schon lange Menschen etwas außerhalb des Gesetzes, früher waren es oft entlaufene Sklaven oder aber auch Kriminelle, die sich dort versteckt haben. Auch Kya lebt dort, doch als sie sechs Jahre alt ist, packt ihre Mutter eines Tages ihren Koffer und verschwindet, um nicht mehr zurück zu kommen. Ihre älteren Geschwister verlassen auch nach und nach das Haus; am längsten noch hält es Jodie aus, sieben Jahre älter und vom Alter her am nächsten an Kya. Doch auch er lässt sie alleine mit dem gewalttätigen und beinahe ständig betrunkenen Vater. Eine Zeitlang geht es besser und sie erlebt auch einige schöne Momente mit dem Vater, doch dann verschwindet auch er und Kya muss sich alleine durchs Leben schlagen.
    Was hat ihre Geschichte mit dem Tod von Chase Andrews zu tun? Langsam nähern sich die Geschichte zeitlich an und es ist ein wenig wie ein Krimi. Doch dieses Buch ist viel mehr, denn der Schreibstil ist unglaublich und wir erfahren so viel über das Marschland mit den Augen des "Marschmädchens".

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 16.09.2019 bei bewertet

    (1)




    "Der Gesang der Flusskrebse" hallt in meinem Kopf wohl noch länger nach. Wenn ich das Cover anschaue, spüre ich die Melancholie und die Traurigkeit in der Geschichte. Und ich fühle mich wieder wunderbar berührt und bereichert. Wer nach einem besonderen Buch sucht, der ist hier genau richtig.

    Zu viel möchte ich zum Plot nicht erzählen. Der Klappentext verrät schon einiges. Ein Mädchen lebt in der einsamen Wildnis der Sümpfe, wächst zu einer wunderschönen jungen Frau heran und eines Tages wird sie des Mordes bezichtigt. Das wäre es kurz und knapp. Aber dahinter steckt so viel mehr. So viel Gefühl und Dramatik.

    Die Autorin Delia Owens findet für die Gefühle der Protagonisten aber auch für die Landschaftsbeschreibungen und die Tierdarstellungen wundervolle, magische Worte, die mich in eine fremde Welt entführt haben. Eine, in der der Mensch nur ein kleines Rädchen ist, ein Teil eines großen rauen und grandiosen Ganzen. Ein Kind trotzt der Einsamkeit und der Gesellschaft und lebt dort, wo nur Krebse, Muscheln und Vögel zuhause sind. Im Einklang mit der Natur, von den Menschen missverstanden und abgelehnt. Die wenigen, die sie in ihr Herz schauen lässt, sind fasziniert von ihrer Stärke und Authentizität. Aber sie bleibt ihnen allen auch seltsam fremd und obwohl sie über eine strahlende Intelligenz verfügt, fällt es ihr schwer, mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren, denn in der Einsamkeit hat sie nur den Umgang mit den Tieren gelernt, versteht aber die Zeichen der Menschen nicht.

    Im letzten Abschnitt nimmt die Frage, ob sie den Mann wirklich getötet hat, einen großen Raum ein. Aber es ist eigentlich kein Kriminalfall und im Endeffekt geht es darum auch gar nicht. Am Schluss, wenn alle Fragen beantwortet sind, spürt man als Leser, dass die Geschichte viel tiefer geht und die eigene Seele berührt hat.

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 25.07.2019

    Der Autorin ist hier ein wundervolles Debüt gelungen. In leisen, sanften Tönen beschreibt sie das Marschland und das Leben des Marschmädchens. Beim Lesen könnte man schreien, wie ungerecht und gemein doch viele Menschen sind und mit wie vielen Vorurteilen sie durch die Welt gehen. Ich habe mit Kya richtig mitgelitten. Sehr überrascht hat mich der Verlauf des Buches, der sich fast zu einem Krimi entwickelt. Sehr dramatisch schildert die Autorin, was nach dem Tod von Chase passiert. Ein sehr kluger Schachzug war es, das Buch aufzuteilen und abwechselnd zu erzählen, was vor und nach dem Tod von Chase passierte. Das hat Spannung erzeugt, die sich bis zum Ende durchzieht. Mich hat das Buch sehr tief berührt, da die Geschichte so wundervoll erzählt wurde und auch sehr bildhaft dargestellt wurde. Ein absolutes Lesehighlight für mich und hoffentlich werden wir von der Autorin noch mehr lesen können!

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-katze92, 25.07.2019

    Die kleine Kya lebt nicht wie andere Kinder ihres Alters in einem schmucken Haus mit liebevollen Eltern und einem großen Puppenhaus für sich allein. Sie lebt fernab der Stadt in der Marsch in einer kargen und baufälligen Hütte gemeinsam mit Vater, Mutter und Geschwistern. Als ihre Mutter eines Tages jedoch samt Koffer und bester Kleidung davonmarschiert, ahnt das kleine Mädchen noch nicht, dass dies der Beginn einer großen Einsamkeit für sie werden wird. Als sich die Geschwister kurz danach auch aufmachen und sie bei ihrem trunksüchtigen und teilweise sehr aggressiven Vater zurücklassen, muss sie sich fortan um den Haushalt und sich selbst kümmern, denn auch auf ihren Vater ist kein Verlass. Ist dieser mal zuhause, liegt den oft betrunken in seinem Zimmer und schläft dort seinen Rausch aus. Als auch er sie eines Tages verlässt, muss Kya sich alleine durchschlagen. Zur Schule geht sie nicht und auch das Geld ist ihr ausgegangen. Freunde in der Stadt hat sie keine, weil sie dort als Sumpfgesindel verschrien sind. Als sie eines Tages bei einem ihrer Ausflüge in die Marsch jedoch auf den jungen Tate trifft, ahnt sie noch nicht, dass dieser bald zum wichtigsten Menschen ihres Lebens werden soll und er schon bald mehr für sie ist, als nur ein Freund. Jahre später finden Jungs beim Spielen in der Marsch die Leiche von Chase Andrews, beliebter Footballspieler und zugleich Frauenheld der angrenzenden Stadt Barkley Cove. Doch so perfekt wie Chase nach außen hin dargestellt wurde, war er nicht, denn auch er hatte Geheimnisse. Gerüchte über ihn und das Marschmädchen machen die Runde und kurz darauf sitzt Kya in einer kleinen Gefängniszelle, angeklagt wegen Mordes an Chase Andrews...Was ist geschehen und wie konnte es überhaupt so weit kommen? Ist Kya wirklich eine Mörderin?

    Delia Owens ist mit ihrem Debütroman "Der Gesang der Flusskrebse" eine großartige und zugleich tief berührende Geschichte gelungen, deren Handlung ich zu keinem Zeitpunkt erahnen konnte. Wortgewaltig und zugleich voller Gefühl erzählt sie von Kyas Leben, dessen stetiger Begleiter nicht nur die Natur sondern auch die Einsamkeit ist. Aufgewachsen in ärmlichen Umständen macht Kya hierbei eine enorme Entwicklung durch, die mich zutiefst beeindrucken konnte. Auch die eingewobene Kriminalgeschichte, welche kapitelweise neben Kyas Geschichte erzählt wird, verlieh dem Buch zusätzlich Spannung und ließ mich immer wieder mitfiebern oder gar den Kopf schütteln. Wer denkt, man könne dieses Buch und dessen Inhalt bereits vorausahnen, der irrt sich gewaltig. Spannend bis zum Schluss entführt Delia Owens ihre Leser immer tiefer in die geheimnisvolle Welt der Marsch. Da bietet auch die kleine Karte, welche gleich zu Beginn des Buches zu finden ist, keine Rettung. Ist der Leser einmal in die Handlung des Buches eingetaucht, ist es nur noch schwer möglich, selbige wieder aus der Hand zu legen. Der Schreibstil war nicht nur ausdrucksstark sondern überzeugte zugleich auch durch seine angenehme Lesbarkeit, die den Leser direkt ins Geschehen zieht. Die Buchbindung und auch die Qualität der Buchseiten wirkte auf mich ebenso wie der zugehörige Umschlag sehr hochwertig, weshalb dieses Buch auch während des Lesens gut in der Hand liegt. Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir auch die Ausstattung mit einem Lesebändchen, welches lästiges Suchen nach einem Lesezeichen oder einen Ersatz für selbiges unnötig macht. Die Covergestaltung wirkt auf mich ebenfalls sehr stimmig zum Inhalt des Buches und vermittelt bereits beim ersten Blick einen kleinen Eindruck von der Marsch und deren beeindruckenden Tier- und Pflanzenwelt. Insgesamt kann ich "Der Gesang der Flusskrebse" absolut empfehlen, da es mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann ziehen konnte und mich zudem die Wendungen der Handlung immer wieder aufs Neue fasziniert haben.

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike S., 05.09.2019 bei bewertet

    Catherine, genannt Kya lebt mit ihrer großen Familie in einer einfachen Hütte im Marschland von North Carolina. Der Vater ist ein gewalttätiger Spieler und Alkoholiker, weshalb nach und nach alle Familienmitglieder fortgehen – nur die kleine Kya bleibt zurück. Da ihr Vater sich nicht um sie kümmert, lernt sie, sich selbst zu versorgen. Als schließlich auch ihr Vater verschwindet, ist Kya völlig auf sich allein gestellt. Einen einzigen Tag lang besucht sie die Schule, weil sie gehört hat, dass es dort warmes Essen gibt. Die anderen Kinder hänseln sie jedoch, weswegen sie nie zurückkehrt. Den Behörden entwischt sie, denn das Marschland ist ihr Zuhause und bietet unendlich viele Verstecke. Und so wird das Marschmädchen schließlich von der restlichen Bevölkerung geduldet, wenn auch nicht akzeptiert. Kya wird immer mehr eins mit der Natur, sie ist ihr einziger Freund, ihre Geld- und Nahrungsquelle, ihre Inspiration. Kya wächst zu einer jungen Frau heran, lässt schließlich doch noch andere Menschen an sich heran, aber die Natur bleibt die einzige Konstante in ihrem Leben. Schließlich geschieht ein Verbrechen und die Bewohner der kleinen Küstenstadt sind überzeugt, dass Kya die Schuldige ist…

    Aus irgendeinem Grund fiel mir der Einstieg in die Geschichte nicht leicht, ich empfand sowohl den Schreibstil als auch die Figuren als etwas sperrig. Dieser Eindruck änderte sich jedoch schnell. Ich habe mit der kleinen Kya mitgelitten, die von ihrer gesamten Familie verlassen wird und komplett auf sich alleine gestellt ist und die sich ihr gesamtes Leben nach Nähe und Zuneigung von anderen Menschen sehnt und doch so oft enttäuscht wird. Und ich habe in den wunderbaren Naturbeschreibungen von Delia Owens geschwelgt, die meiner Meinung nach seinesgleichen suchen. Ich habe nicht nur über dieses einsame, fast kaum zugängliche Marschland in North Carolina gelesen, ich war mittendrin! Kyas Geschichte hat mich zutiefst bewegt, ihre Entwicklung vom verunsicherten, einsamen Kind zu einer emanzipierten, gebildeten Frau, die aber in ihrem Herzen immer noch einsam ist. Auch der kriminalgeschichtliche Teil des Buches ist äußerst gelungen, das Ende bietet so viel Spannung, dass ich beim Lesen nicht mehr ansprechbar war.

    Fazit: Ein Buch, dem ich gar nicht genug Leser wünschen kann! Eine wunderschöne Geschichte über das Erwachsenwerden, die Natur und die Stärke, die in uns schlummert. Wunderbare Naturbeschreibungen, einzigartige Figuren, toller Schreibstil, Spannung bis zur letzten Seite – was will man mehr? Wenn ich könnte, würde ich mehr als fünf Sterne vergeben. Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 06.08.2019

    Kya Clark soll Schuld sein am Tot von Chase Andrews. Die kleine und beschauliche Küstenstadt Barkley Cove ist unruhig geworden und alle Bewohner sind sich einig: es war Kya Clark!
    Ist ja auch klar! Sie lebt abgeschieden weit draußen im Marschland. Ihr Leben sind die Tiere, die Natur und ihre Salzwiesen. Sie kennt ihre Gegend besser als so manch andere Bewohner. Eines Tages begegnen zwei junge Männer ihr und Kya findet Vertrauen zu den beiden was sie später bereuen wird.

    Delia Owens hat ein fantastisches Buch geschrieben! Mit ihrer Geschichte „Der Gesang der Flusskrebse“ hat sie einen richtigen Pageturner der anderen Art geschrieben.
    Mich hat beim lesen unheimlich die Art von Kya beeindruckt und natürlich ihre Geschichte. Es ist so erstaunlich wie sie in der Natur lebt ohne dabei zu verwildern. Sie zeigt uns ihr Inneres und Autorin Owens nimmt uns mit in Kya‘s Leben. Der Tot von Chase Andrews hat mich nur bedingt interessiert. Ich war hier sehr neugierig auf Kya und wurde nicht enttäuscht. Owens Schreibstil ist sehr flüssig und man ist irgendwie immer mit dabei wenn man das Buch aufschlägt. Sie beschreibt die Landschaft wunderbar bildhaft und auch dadurch kommt man schon schnell in Kyas Welt. Ja, Kya hat mich berührt, sie hat mir manchmal Leid getan, manchmal habe ich über sie gelacht und manchmal habe ich sie auch einfach nicht verstanden....wie das eben so ist. Ihr Umgang mit der Natur und ihre Auffassungsgabe zeigen das Delia Owens über eben solche verfügt. Wer kann schon so gut sich in die Natur wegträumen wenn man dafür nichts über hat?! Der eigentliche rote Faden - der Tot von Chase Andrews - läuft immer mit und verliert sich auch nie aus den Augen. Die Aufklärung war zum Schluss etwas vorhersehbar aber das schaffen anderer Autoren auch. Mich hat es nicht gestört. Es ist ein ruhiges Buch mit einer spannenden aber vorhersehbaren Story - wem das nicht stört, wird hier nicht enttäuscht!
    Heimlicher Star war in meinen Augen Stinktier „Chanel“...
    Man muss diese Geschichte lesen und wirken lassen. Jeder wird sie anders empfinden aber ich fand sie sehr gelungen und flott lesbar!
    Dieses Buch erhält eine Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaba, 02.08.2019

    Die Autorin Delia Owens ist für mich der neue Stern am Schriftstellerhimmel, ihr Debütroman "Der Gesang der Flusskrebse" hat mich sehr berührt und begeistert.

    Die kleine Kya hat es im Leben niemals leicht: Ihre Familie lebt abseits der Zivilisation im Marschland und ihr vom Leben vernichteter Vater treibt die Familie auseinander. Beginnend mit der Mutter verlassen nach und nach alle Familienmitglieder die karge Behausung in der Marsch. Nur Kya und ihr Vater bleiben zurück und Kya muss von einem Tag auf den anderen lernen, selbst zu überleben. Sie erfährt nur Ablehnung von den Bewohnern des nächst gelegenen Ortes, so dass sie sich mehr und mehr zurückzieht und in der Natur ihre Familie und ihre Zufriedenheit findet. Jahre später wird der junge Chase tot aufgefunden und die Dorfbewohner vermuten schnell das Marschmädchen Kya als Täterin.

    Die Geschichte wird in zwei Strängen parallel erzählt. Es geht um die Kindheit von Kya, die Owens sachlich und stringent gespickt mit Informationen über Flora und Fauna der Marsch erzählt. Trotz dieser Sachlichkeit ist der Leser sehr schnell ergriffen und hat die Landschaft bildlich vor Augen. Kya begeistert mit ihrer Stärke und ihrem Mut, sich dem isolierten Leben in der Marsch zu stellen. Im zweiten Strang wird die Morduntersuchung im Fall Chase Andrews in den Mittelpunkt gestellt und der Leser wird Zeuge von vorurteilsbehaftetem Denken der Menschen in einer kleinen Stadt in den USA der 60er Jahre.

    Mich hat die Geschichte sehr berührt, das Setting und das furchtbare Schicksal der Hauptprotagonistin fliessen zu einem perfekten Leseerlebnis zusammen, das seinesgleichen sucht. Der Schreibstil ist klar und sehr sachlich und gerade dadurch auch sehr emotional. Nachdem ich das Buch beendet habe, verstehe ich gut, dass es in den USA auf den Bestsellerlisten steht und hoffe, dass Delia Owens noch weitere so bewegende Erzählungen zu Papier bringen wird.

    Eines meiner Lesehighlights 2019 bisher.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 27.07.2019 bei bewertet

    Bildgewaltig und berührend

    „Der Gesang der Flusskrebse“ ist der gelungene Debütroman der Autorin und Zoologin Delia Owens.

    Als Kya Clark sechs Jahre alt ist, verlässt ihre Mutter sie und ihre Familie. Ihr Vater ist ein Kriegsveteran, der gewaltätig ist, trinkt und sich oft wochenlang nicht blicken lässt. Auch Kyas Geschwister verlassen einer nach dem Anderen das heruntergekommene Haus im Marschland. Von den Einwohnern der angrenzenden Stadt Barkley Cove hat sie keine Hilfe zu erwarten. Diese reden nur abfällig - als das Marschmädchen - über sie. Aber Kya ist clever, lernt sich selbst zu helfen und weiß eine Menge über die Natur und die Tiere. Als Chase Andrews stirbt, steht für die Bewohner von Barkley Cove direkt fest, dass Kya daran Schuld sein muss.

    Der Schreibstil der Autorin liest sich ausgesprochen angenehm und flüssig. Durch leicht verständliche Worte und bildgewaltige Sätze versteht sie es zu fesseln. Sie erzählt im Wechsel aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Es gibt einen Zeitstrang in der Vergangenheit im Jahr 1952 als Kyas Mutter die Familie verlassen hat und den im Jahr 1969 als die Leiche von Chase Andrews entdeckt wurde. Durch diesen Wechsel wird eine Spannung aufgebaut, die es mir schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.

    Mit Kya hat Delia Owens eine sehr sympathische, wilde und gleichzeitig zurückhaltende Protagonistin geschaffen, die man einfach mögen muss und deren Leben durch ihre Einsamkeit berührt. Auch die Nebencharaktere werden authentisch dargestellt.

    Mich hat das Buch berührt und gefesselt. Die intensive, bildgewaltige Sprache hat mich einfach gepackt und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sago, 04.08.2019

    Es tut einem Buch manchmal nicht gut, wenn es zu hymnisch besungen und in eine zu große Tradition gerückt wird. Das war hier der Fall. Ich bin daher mit geradezu immensen Erwartungen an die Lektüre gegangen. Auch wenn ich überwiegend gefesselt war, ist bei mir dennoch nicht der Eindruck eines modernen Klassikers entstanden.

    Kya wird von allen nur das Marschmädchen genannt. Ihre Mutter und ihre Geschwister lassen sie mit dem gewalttätigen und trunksüchtigen Vater allein im Marschland zurück. Schon mit sechs Jahren muss Kya weitestgehend für sich selbst sorgen. Sie muss ungewöhnliche Wege finden, Geld zu verdienen und erhält auch keine Schulbildung. Die Natur wird ihr einziges Heil und ihre große Liebe. Lesen lernt sie nur durch einen Kindheitsfreund ihres Bruders. Zwischen den beiden keimen im Laufe der Jahre tiefere Gefühle auf, doch als Tate ans College geht, ist Kya erneut vollkommen allein. In ihrer Einsamkeit verliebt sie sich ausgerechnet in den Frauenheld Chase. Doch dieser liegt eines Morgens tot im Sumpf.

    Dass die Autorin Zoologin ist, kommt dem Buch sehr zugute. Die Naturbeschreibungen sind authentisch und eindringlich. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sich Kyas Kindheit für manchen, der weniger naturverbunden ist als ich, gelegentlich doch ziemlich hinzieht.

    Der Roman spielt von Beginn an auf zwei Zeitebenen: Die Leser erleben in einem Erzählstrang Kyas Entwicklung. Der zweite beginnt mit dem Auffinden der Leiche und den darauffolgenden Entwicklungen. Dieser letztere blieb für mich im Vergleich leider sehr an der Oberfläche. Dies setzt sich fort, als die beiden Zeitstränge aufeinandertreffen und Kya zu einer jungen Frau geworden ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man sehr viel über ihr Innenleben, das sich in der Naturbeschreibung wiederspiegelte, erfahren. Nun läuft die Erzählung einheitlich weiter, erreicht aber nicht mehr die anrührende Tiefe, mit der die Vergangenheit geschildert wurde. Es ist sicher dem Umstand geschuldet, dass so die Spannung über die Auflösung des Kriminalfalls aufrechterhalten werden kann, was auch gelingt. Der Erzählung hat das aber geschadet, da sie damit das Besondere verloren hat.

    Die Wahrheit über Chases Tod hat mich persönlich reichlich schockiert und einige moralische Fragen aufgeworfen. Leider kann ich aber auf meinen Kritikpunkt nicht näher eingehen, ohne zu viel zu verraten.

    Als Fazit kann ich sagen, dass das Buch für mich durch die eindringliche Schilderung einer Kindheit, die nur durch die Natur vor völliger Einsamkeit bewahrt wird, heraussticht. In der zweiten Hälfte konnte die Autorin jedoch das hohe Niveau leider nicht ganz halten und verschenkt etwas Potential.

    Als unnötige und unübliche Bevormung der Leser habe ich den Tick der Übersetzenden empfunden, das gemeine Schimpfwort, das in der Zeit, in der die Geschichte spielt, für Afroamerikaner tragischerweise verwendet wurde, durch Sternchen zu ersetzen. Das steht im Gegensatz zu dem, was die Autorin wollte und spielt die Geschichte sinnlos weich, ohne die Vergangenheit besser machen zu können.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miriam G., 25.07.2019

    Zwei Jungen finden einem Toten im Marschland – und für die Bewohner der nahe gelegenen Stadt steht schnell die vermutliche Täterin fest: Es kann nur die weit weg von der Stadt lebende und von allen isolierte Frau Kya sein, die auch als Marschmädchen bekannt ist. Nach und nach von Eltern und Geschwistern verlassen, lebt sie bereits seit vielen Jahren ganz alleine in einer kleinen Hütte am Meer.

    Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt, was einen sehr guten Lesefluss ermöglicht und die Spannung aufrechterhält – obwohl an sich nicht viel passiert: Die Handlung und damit der erste Erzählstrang beginnt im Jahr 1952 mit der sechsjährigen Kya Clark. Ihre Familie ist sehr arm, lebt von der Rente des Vaters und hat kaum genug zu essen, da der Vater einen Großteil vertrinkt. Die ärmlichen Verhältnisse werden besonders durch die Beschreibungen der Hütte deutlich, die kaum genug Platz für eine Familie bietet. Dieser erste Erzählstrang beschreibt die Kindheit und Jugend Kyas, wie sie lernte in der Marsch zu überleben, alleine zur Frau wurde und wie sie sich verliebte. Besonders gefesselt haben hier die detaillierten Naturbeschreibungen und die dichte Atmosphäre, der immer eine leichte Melancholie anhängt. Allerdings ist die Erzählung auch etwas düster und traurig. Kya ist viel allein, hungrig und oft einsam, auch scheint im Marschland nie die Sonne zu scheinen. Parallel zu der Entwicklung Kyas wird die Geschichte des (vermutlichen) Mordes im Jahr 1969 erzählt.

    „Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein sehr ruhiges Buch und scheint in einer eigenen kleinen Welt zu spielen, in der politisches Geschehen und Zeitgeschichte keine Bedeutung haben. Lediglich durch einzelne Personen, die von „außen“ in die Handlung eintreten, wird bewusst gemacht, dass es nicht nur das Marschland und seine kleine Stadt gibt. Das macht es einem leicht, tief in die Handlung und in das Buch zu versinken und sich die Landschaftsbeschreibungen vor Auge zu führen. Der Leser fühlt mit Kya, hat Mitleid mit ihr und wünscht ihr von ganzem Herzen, dass sie doch endlich glücklich wird.

    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch: Gegen Ende (ca. die letzten 100 Seiten) zieht sich das Buch leider etwas in die Länge. Hier werden wiederholt Dinge erzählt und benannt, die dem Leser schon bekannt sind, was dem Lesevergnügen leider einen kleinen Abbruch tut.

    Übrigens: Wer hier einen klassischen Krimi erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Zwar gibt es einen (vermutlichen) Mord und das typische Ermittler-Duo, ansonsten fehlen dem Buch jedoch die üblichen Kriminalroman-Züge wie beispielsweise ein kontinuierlicher Spannungsaufbau. „Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein Buch für alle, die nicht zwangsläufig eine spannende Handlung erwarten, sondern atmosphärische Naturbeschreibungen schätzen und eine bildhafte Sprache wertlegen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 25.07.2019

    Ein beeindruckendes Gerichtsdrama
    Inhaltsangabe: Quelle Hanser-Verlag

    Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.“ The New York Times
    Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.
    Meine Meinung zur Autorin und Buch:
    Es ist mein erstes Buch von, Delia Owens, und sie hat mich verzaubert und berührt, mit dieser Geschichte. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und doch sehr feinfühlig, aber auch sehr Bildhaft.
    Ihre Protagonisten sind sehr Authentisch und real, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herauskristallisiert , so das man sich sehr gut in sie hinein versetzen konnte, besonders in das Mädchen Kya, und deren verletzte Seele hatte es mir angetan. Es war wunderschön durch das Marschland zu streifen, man konnte die Luft dort riechen und schmecken. Eine schon fast Poetisch Anmutete Geschichte. Voller dunkler Geheimnisse,, die es zu lüften galt. Ein Buch das ich nicht missen möchte. Traurig und schön zugleich.

    Mir tat die kleine Kya leid, erst wurde sie von der Mutter verlassen, die einfach verschwand, sie lebt anschließend mit dem Vater allein in der armseligen Hütte. Auch er verlässt sie, Kya ist nun auf sich allein gestellt. Ich sah das arme Ding vor mir und hätte es gerne in die Arme genommen. Es war schön sie durch die verschiedene Erzähl strenge zu begleiten, von der Jugend bis zum Erwachsen sein. Man bekam viele verschiedene Blickwinkel zu sehen. Ihre Einsamkeit dort in ihrer Hütte am Meer , in dem Marschland, hat mich oft traurig gemacht. Sie lebt so ziemlich ausgegrenzt von der Welt da draußen, hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Doch eines Tages geschieht ein Mord, ein Mann , Chase Andews, wird Tod aufgefunden. Natürlich kommt für die Bevölkerung, nur die wunderliche Kya in bedacht. Ein Hexenrosses, beginnt, kann sie den wirklich, eine junge Frau die im Einklang mit der Natur lebt, die jedes Pflanze und Tier kennt, eine Mörderin sein ? Aber den Menschen scheint das gleich, sie brauchen ein Opfer. Ich habe um Kya gezittert und gebebt, und gehofft das sie am Ende noch Glücklich wird, und nicht alles verliert was sie Liebt.
    Eine Kriminalgeschichte mit unglaublich viel Tiefgang, der betroffen und nachdenklich macht.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lia48, 05.08.2019

    “Ich kann die Möwen nicht verlassen, die Reiher, die Hütte. Die Marsch ist die einzige Familie, die ich hab.“

    INHALT:
    North Carolina, 1952: Kya ist 6 Jahre alt, als sie erst von der Mutter und daraufhin auch von ihren vier Geschwistern verlassen wird. Ihr gewalttätiger Vater ist entweder am Schweigen, oder er brüllt. Sein einziges Geld gibt er überwiegend für Alkohol aus. Da bleibt nur wenig für Essen übrig, welches Kya für sie besorgt. Sie muss sich selbst kochen beibringen und lernen zu überleben. Denn der Vater lässt sich oftmals tagelang nicht blicken, bis er schließlich ganz aus ihrem Leben verschwindet. So lebt sie von nun an allein in ärmlichen Verhältnissen in ihrer abgelegenen Hütte im Marschland, während sie von anderen Menschen als "Sumpfgesindel" ausgeschlossen und gemieden wird. Bis sie in ihrer Einsamkeit zwei Männern näher kommt und es anschließend bereut...

    Jahre später entdecken zwei Jungen die Leiche von Chase Andrews im Marschland. Und es dauert nicht lange, bis die Bewohner von Barkley Cove das "Marschmädchen" verdächtigen...


    MEINUNG:
    Zugegebenermaßen bin ich bei Büchern, die plötzlich bei allen Buch-Bloggern gleichzeitig aus dem Boden sprießen, immer recht skeptisch. Oftmals erwarte ich von diesen Geschichten dann relativ viel.
    So hatte ich auch am Anfang von "Der Gesang der Flusskrebse" kurz meine Zweifel. Für einen Augenblick musste ich mich erst einmal an die vielen Naturbeschreibungen sowie an manche Sätze mit leichter Umgangssprache, gewöhnen. Doch schon nach wenigen Seiten lernte ich die malerische & sehr atmosphärische Erzählweise der Autorin, zu schätzen. Dadurch hat sie es geschafft, dass die Geschichte vor meinen Augen regelrecht lebendig wurde.
    Auch die Gedichte, die immer wieder mit den Kapiteln verwoben sind, passen gut dazu und versprühen einen ganz eigenen Charme.

    Die Handlung entwickelt sich eher langsam und findet auf zwei Zeitebenen (ab 1952 & ab 1969) statt, welche gegen Ende fließend ineinander übergehen. Dabei spielen die Kriminalermittlungen mehr die Nebenrolle. Der Fokus liegt auf Kya, die fernab von der Zivilisation, allein und auf sich gestellt, im Marschland heranwächst. Besonders ihre Liebe und Nähe zur Natur, mit all den Tieren und Pflanzen, kommt dabei besonders gut zur Geltung. Ich fand es spannend, sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten.
    Die Geschichte ist insgesamt etwas düster & melancholisch, was ich aber ziemlich gerne mag. Gleichzeitig lädt sie jedoch zum Träumen ein und verzauberte mich immer wieder erneut beim Lesen. Eine tolle Kombination!

    FAZIT: Eine düstere, melancholische und äußerst atmosphärische Geschichte, die gleichzeitig zum Träumen einlädt und den Leser regelrecht verzaubert! 4,5/5 Sterne!

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