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  • Tipp der Redaktion

    18 von 32 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith Z., 06.07.2022

    aktualisiert am 17.08.2022

    Dieses Buch zu lesen ist ein absoluter Genuss und vermittelt eine ganz tolle Atmosphäre!
    Eine wunderschöne und doch verständliche Sprache! Ewald Arenz gehört für mich zu den besten deutschen Autoren!
    Wir begleiten Friedrich mit seiner Schwester Alma und seinem besten Kumpel Johann in dem Sommer als er Beate im Freibad kennenlernt und sich das erste Mal so richtig verliebt. Eigentlich stehen diese Sommerferien unter keinem guten Stern da er beim Großvater Nachhilfe in Latein und Mathe nehmen muss und für Ihn der Familienurlaub ausfällt. Diese Wochen werden Ihn und seine Freunde für das ganze Leben prägen. Das perfekte Buch für eigene entspannte Sommertage!

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  • 5 Sterne

    64 von 109 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.M., 29.03.2021

    "Der grosse Sommer" von Ewald Arenz hat einfach alles, was ich von einem guten Jugendbuch erwarte. Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Roman keine Sekunde langweilig - hatte keinen einzigen Durchhänger. Im Gegenteil, einige dieser kurzen Kapitel las ich zweimal. Neben der Leichtigkeit der Jugend gelang es dem Autor auch die vielen Zwischentöne des Lebens einzufangen. "Der große Sommer" ist dem Genre "Coming of age" zuzuordnen.

    Es ist der Sommer im Leben der vier Freunde: Friedrich, seiner Schwester Alma, Johann und Friedrichs erster großen Liebe - Beate. Wir kennen alle den Ausspruch: "Einer für alle, alle für einen". Für diese vier Freunde ist das nicht nur ein Lippenbekenntnis, sie leben diesen Satz in diesem großen Sommer.

    Erzählt wird rückblickend aus der Sicht von Friedrich, der ein bestimmtes Grab auf dem Friedhof seiner Geburtsstadt sucht, in der er aufwuchs und die Schule besuchte. Während er durch die Grabreihen wandert, gehen seine Gedanken um Jahre zurück.

    Ja, die Schule das war in diesem großen Sommer ein besonderes Thema. Friedrichs Versetzung war gefährdet und anstatt mit seiner Familie in Urlaub zu fahren, musste er zu Hause bei Oma und dem Großvater bleiben und für die Nachprüfung lernen. Die Oma war ja ganz o.k., jedoch der Großvater, den er auf keinen Fall Opa nennen durfte, war zu unterkühlt und unnahbar. Nicht unbedingt die Person, bei der ein 16jähriger Junge freiwillig seine Sommerferien verbringen möchte.

    Aus anfänglicher Distanz zu diesem Medizin-Professor, der seinen Alltag im genauen Minutentakt einteilt, erwächst in Friedrich zuerst Achtung, die sich später in eine besondere Form tiefer Zuneigung verändert. Kein Wunder, denn der Sommer wurde sehr turbulent - aber auf Großvater war in jeder auch noch so schwierigen Situation absolut Verlass. Auch bei seiner größten "Dummheit" die Friedrich in diesem Sommer beging, war es sein Großvater der ihm half die Verantwortung für sein Tun zu übernehmen und heil aus der Sache wieder raus zu kommen.

    Gegensätzlich zur Unterkühltheit des Großvaters, die weiche und liebevolle Oma, die so phantastisch kochen konnte. Malerin wollte sie einst werden, doch die Kunst blieb Freizeitbeschäftigung. Zu schwierig war das Leben nach Flucht und Krieg. Sie war durch und durch eine Künstlerseele, die in ihren Bildern das zum Ausdruck bringen konnte, was über die vordergründige Realität hinaus ging und sich dem flüchtigen Betrachter nicht erschloss: Das Flair eines Bildes.

    (Seite 28/29) Friedrich: "Manchmal würde ich gerne malen können", sagte ich. "Weil ich dann malen könnte was ich sehe". .... "Aber es ist doch sowieso da", sagte sie (Alma) einfach. "Du musste es nicht malen". Das stimmte. Aber das, was man sah, war nicht alles....

    Erstmals in seinem Leben begegnet Friedrich die Liebe und erstmals in seinem Leben erlebt er den Tod eines alten Menschen, begleitet diesen bis zum letzten Atemzug. Dieser Sommer spiegelt das Leben in seiner ganzen Fülle - Glück und auch Verlust. Wunderbar hat dies der Autor in einer Szene ausgedrückt, als Friedrich mit dem Rad am Friedhof vorbei fuhr. "Auf meiner Seite roch es unter der Kuppel der Linden .... durchsichtig süß. Und von den Kastanien am Straßenrand mischte sich ein Hauch vom Herbst hinein. Dass in allem Anfang immer schon ein Ende lag.... Vielleicht musste es so sein, dass man immer schon wusste, dass das Schöne verging. Vielleicht war alles so." (Seite 59)

    Dieser Roman spiegelt die Leichtigkeit der Kindheit und Jugend, doch das Erwachsenenleben mit seinen Höhen und Tiefen wirft schon seine Schatten voraus. Lustig und traurig - wie das Leben eben so ist.

    Dies ist zwar ein Jugendbuch, doch auch Erwachsene sollten es lesen. Einfach nur großartig.

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 26.03.2021

    „Wir schwiegen wieder. Der Spätsommerwind wehte durch den Turm. Man konnte frei atmen. Unter uns die Stadt und alles, was passiert war. Und über einem Dorf weit im Westen das V der Gänse in der Luft. Beate drückte meine Hand sehr fest und legte ihren Kopf an meinen.“

    Inhalt

    Für Friedrich steht dieser Sommer unter keinem guten Stern, denn weil er in Mathe und Latein zur Nachprüfung muss, um versetzt zu werden, brummen ihm seine Eltern zwei Wochen Zwangsarrest bei seinen Großeltern auf, damit er sich endlich auf die Schule konzentriert und das Ziel erreicht. Und während er für seine Großmutter noch eine Menge Zuneigung empfindet, gestaltet sich die Beziehung zum Großvater sehr schwierig, denn der ist nicht nur reserviert und schwer durchschaubar, sondern setzt die Messlatte wahnsinnig hoch – eigentlich meint Friedrich, dass es niemand dem praktizierenden Mediziner recht machen kann. Der 16-Jährige tröstet sich mit der Anwesenheit seines besten Freundes Johann und seiner Schwester Alma, die ebenfalls dableiben. Und dann lernt er im Schwimmbad Beate kennen und damit gerät seine Gefühlswelt vollkommen durcheinander, denn dieses Mädchen muss er unbedingt erobern, weil er sich förmlich von jetzt auf gleich in sie verliebt hat. Und während er vormittags für seine Prüfungen lernt, eröffnen ihm die freien Nachmittage eine ganz neue Welt – die bunte, bewegende Welt der Jugend, mit dem Zauber jener unbeschwerten Tage …

    Meinung

    Dies war mein erstes Buch des deutschen Autors Ewald Arenz aber mit Sicherheit nicht mein letztes. Es ist die wundervoll, warmherzige Erzählung über die Zeit der Jugend mit all ihren Herausforderungen, Prüfungen und Einsichten, die man so oder ganz ähnlich selbst erlebt hat, die sich hier auf einen alles verändernden, prägenden Sommer konzentriert und ganz viel Leben innerhalb einer kurzen Lebensspanne unterbringt. Dieser Roman besticht mit seiner Einfachheit, denn er ist absolut universell, so dass es kaum eine Rolle spielt, in welchem Jahrzehnt wir uns befinden und wie die Vorgänge tatsächlich waren – er beschwört die Gegenwart mit allen Überlegungen der Jugendlichen fast nebenbei herauf.

    Besonders positiv beurteile ich die differenzierte, empathische Charakterisierung aller Protagonisten. Denn Friedrich ist umgeben von einer Vielzahl anderer Menschen, die ihn in irgendeiner Weise beeinflussen und zu diversen Handlungen herausfordern. Egal, ob es sich dabei um seine Großmutter handelt, die dem jungen Mann zu erklären versucht, warum sie sich auf den Großvater eingelassen hat oder um seine Schwester Alma, die unter die Kategorie beste Freundin fällt und mit der alles teilen kann, was ihn bewegt.

    Die Sprache des Buches ist sehr leicht, die Sätze eher kurz und die Handlung wird mehr in Situationen geschildert als in Rückblicken. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz und dadurch liest sich die Geschichte flüssig und schnell. Gerade die einzelnen Ereignisse bekommen durch die Verwendung der wörtlichen Rede etwas Unmittelbares, dem man sich kaum entziehen kann – als Leser hat man das Gefühl, den Handlungen direkt beizuwohnen, man sieht sie nicht nur vor dem inneren Auge ablaufen, sondern bekommt die Hintergründe und Unsicherheiten der Protagonisten direkt mit dazu geliefert. Deshalb bin ich der Ansicht, dass man diesen Roman auch sehr gut lesen kann, wenn man selbst der Teenager ist (meiner Tochter, fast 15 Jahre alt, habe ich schon Lust auf das Buch gemacht – sie findet sich darin bestimmt wieder).

    Eher überraschend kam für mich die später im Buch aufgeworfene Thematik einer Psychose, die hier zum Glück rechtzeitig erkannt wird, weil Menschen zusammenkommen, die aufeinander achten und denen die krankhaften Veränderungen im Verhalten eines Freundes direkt auffallen. Diese Entwicklung hätte das Buch für mich aber gar nicht unbedingt gebraucht, denn es funktioniert im zwischenmenschlichen Bereich auch ohne diesen Handlungsstrang optimal.

    Sehr gefangengenommen hat mich dafür die Beziehung zwischen den Großeltern und ihrem Enkel, darin steckt so viel Wahrheit und Lebensweisheit, dass ich allein mit diesem Spannungsfeld schon zufrieden gewesen wäre. Das Tagebuch der Großmutter, das Unverständnis eines Jugendlichen ob dieser seltsamen Wahl des Partners und die Einsicht, dass die Liebe manchmal seltsame Wege geht und dass Menschen im Kern andere Qualitäten haben, als nach außen vermutet – daran habe ich den größten Gefallen gefunden.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für diesen zeitlosen, berührenden, humorvollen Roman über das Erwachsenwerden, geprägt von persönlichen Erlebnissen, eigenen Entscheidungen, Fehlern, die man nicht rückgängig machen kann, Entschuldigungen die schwer fallen, Hoffnungen die bleiben, und Ereignissen, die aus einem Jugendlichen schließlich nach einer gewissen Zeit einen gereiften Erwachsenen hervorbringen. Manchmal sind es nur Momente, die unwiderrufliche Veränderungen bringen, manchmal bewusste Handlungen und oft sind es einfach nur geliebte Menschen, deren Einfluss kriegsentscheidend sein wird, was die Entwicklung des zukünftigen eigenen Ichs betrifft. Dieses Buch ist sehr empfehlenswert, weil es mittels Leichtigkeit durch einen Sommer der Veränderungen führt und gute Unterhaltung in Kombination mit eigenen Erfahrungswerten bietet.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudias.buecherwelt, 29.05.2022

    Eins vorweg: Für mich ein ganz wunderbares Buch. Telefonzelle, Groschen, ein Plattenspieler mit Plastikdeckel, die Hauptperson 3 Jahre älter als ich - zack 💥 bin ich in meine Jugend versetzt. All dies trug dazu bei, dass ich mich ganz schnell in der Geschichte wohl fühlte und Kopfkino hatte. Frieders Großvater finde ich besonders faszinierend,seine ganze ungewöhnliche Art. Das Verhältnis zu Frieder und wie es sich entwickelt, die ungewöhnliche Verbindung zwischen den Großeltern. Frieder erlebt in diesem besonderen Sommer viele "erste Male", lernt Dinge fürs Leben, wird für mich erwachsener. Es gibt so viele Situationen und Passagen aus dem Buch, die ich so toll finde, aber das wäre zu viel gespoilert.
    Eine klare Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    12 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 26.03.2021 bei bewertet

    „Wir schwiegen wieder. Der Spätsommerwind wehte durch den Turm. Man konnte frei atmen. Unter uns die Stadt und alles, was passiert war. Und über einem Dorf weit im Westen das V der Gänse in der Luft. Beate drückte meine Hand sehr fest und legte ihren Kopf an meinen.“

    Inhalt

    Für Friedrich steht dieser Sommer unter keinem guten Stern, denn weil er in Mathe und Latein zur Nachprüfung muss, um versetzt zu werden, brummen ihm seine Eltern zwei Wochen Zwangsarrest bei seinen Großeltern auf, damit er sich endlich auf die Schule konzentriert und das Ziel erreicht. Und während er für seine Großmutter noch eine Menge Zuneigung empfindet, gestaltet sich die Beziehung zum Großvater sehr schwierig, denn der ist nicht nur reserviert und schwer durchschaubar, sondern setzt die Messlatte wahnsinnig hoch – eigentlich meint Friedrich, dass es niemand dem praktizierenden Mediziner recht machen kann. Der 16-Jährige tröstet sich mit der Anwesenheit seines besten Freundes Johann und seiner Schwester Alma, die ebenfalls dableiben. Und dann lernt er im Schwimmbad Beate kennen und damit gerät seine Gefühlswelt vollkommen durcheinander, denn dieses Mädchen muss er unbedingt erobern, weil er sich förmlich von jetzt auf gleich in sie verliebt hat. Und während er vormittags für seine Prüfungen lernt, eröffnen ihm die freien Nachmittage eine ganz neue Welt – die bunte, bewegende Welt der Jugend, mit dem Zauber jener unbeschwerten Tage …

    Meinung

    Dies war mein erstes Buch des deutschen Autors Ewald Arenz aber mit Sicherheit nicht mein letztes. Es ist die wundervoll, warmherzige Erzählung über die Zeit der Jugend mit all ihren Herausforderungen, Prüfungen und Einsichten, die man so oder ganz ähnlich selbst erlebt hat, die sich hier auf einen alles verändernden, prägenden Sommer konzentriert und ganz viel Leben innerhalb einer kurzen Lebensspanne unterbringt. Dieser Roman besticht mit seiner Einfachheit, denn er ist absolut universell, so dass es kaum eine Rolle spielt, in welchem Jahrzehnt wir uns befinden und wie die Vorgänge tatsächlich waren – er beschwört die Gegenwart mit allen Überlegungen der Jugendlichen fast nebenbei herauf.

    Besonders positiv beurteile ich die differenzierte, empathische Charakterisierung aller Protagonisten. Denn Friedrich ist umgeben von einer Vielzahl anderer Menschen, die ihn in irgendeiner Weise beeinflussen und zu diversen Handlungen herausfordern. Egal, ob es sich dabei um seine Großmutter handelt, die dem jungen Mann zu erklären versucht, warum sie sich auf den Großvater eingelassen hat oder um seine Schwester Alma, die unter die Kategorie beste Freundin fällt und mit der alles teilen kann, was ihn bewegt.

    Die Sprache des Buches ist sehr leicht, die Sätze eher kurz und die Handlung wird mehr in Situationen geschildert als in Rückblicken. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz und dadurch liest sich die Geschichte flüssig und schnell. Gerade die einzelnen Ereignisse bekommen durch die Verwendung der wörtlichen Rede etwas Unmittelbares, dem man sich kaum entziehen kann – als Leser hat man das Gefühl, den Handlungen direkt beizuwohnen, man sieht sie nicht nur vor dem inneren Auge ablaufen, sondern bekommt die Hintergründe und Unsicherheiten der Protagonisten direkt mit dazu geliefert. Deshalb bin ich der Ansicht, dass man diesen Roman auch sehr gut lesen kann, wenn man selbst der Teenager ist (meiner Tochter, fast 15 Jahre alt, habe ich schon Lust auf das Buch gemacht – sie findet sich darin bestimmt wieder).

    Eher überraschend kam für mich die später im Buch aufgeworfene Thematik einer Psychose, die hier zum Glück rechtzeitig erkannt wird, weil Menschen zusammenkommen, die aufeinander achten und denen die krankhaften Veränderungen im Verhalten eines Freundes direkt auffallen. Diese Entwicklung hätte das Buch für mich aber gar nicht unbedingt gebraucht, denn es funktioniert im zwischenmenschlichen Bereich auch ohne diesen Handlungsstrang optimal.

    Sehr gefangengenommen hat mich dafür die Beziehung zwischen den Großeltern und ihrem Enkel, darin steckt so viel Wahrheit und Lebensweisheit, dass ich allein mit diesem Spannungsfeld schon zufrieden gewesen wäre. Das Tagebuch der Großmutter, das Unverständnis eines Jugendlichen ob dieser seltsamen Wahl des Partners und die Einsicht, dass die Liebe manchmal seltsame Wege geht und dass Menschen im Kern andere Qualitäten haben, als nach außen vermutet – daran habe ich den größten Gefallen gefunden.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für diesen zeitlosen, berührenden, humorvollen Roman über das Erwachsenwerden, geprägt von persönlichen Erlebnissen, eigenen Entscheidungen, Fehlern, die man nicht rückgängig machen kann, Entschuldigungen die schwer fallen, Hoffnungen die bleiben, und Ereignissen, die aus einem Jugendlichen schließlich nach einer gewissen Zeit einen gereiften Erwachsenen hervorbringen. Manchmal sind es nur Momente, die unwiderrufliche Veränderungen bringen, manchmal bewusste Handlungen und oft sind es einfach nur geliebte Menschen, deren Einfluss kriegsentscheidend sein wird, was die Entwicklung des zukünftigen eigenen Ichs betrifft. Dieses Buch ist sehr empfehlenswert, weil es mittels Leichtigkeit durch einen Sommer der Veränderungen führt und gute Unterhaltung in Kombination mit eigenen Erfahrungswerten bietet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Regina K., 25.03.2021

    Friedrich lebt in einer verrückten Familie, wie er selbst behauptet. Aber leider liegen dem 16-jährigen Mathe und Latein nicht so sehr am Herzen. So fällt für ihm der Familienurlaub flach, und er muss zum gefürchteten Großvater, den er lange als Kind siezen musste, um dort für die Nachprüfung zu lernen. Nicht gerade die besten Aussichten für 6 Wochen Sommerferien. Doch zum Glück bleibt ihm noch sein Freund Johann und seine ältere Schwester Alma, mit denen man ausgiebig vom Lernstress abschalten kann. Dann gibt es noch diese Begegnung, mit dem Mädchen Beate auf dem 10 Meterbrett im Schwimmbad, und plötzlich ist nichts mehr so wie es vorher war.

    „Schön, in einer Sommernacht durch so einen Duft zu fahren. Weil es so ein plötzliches Gefühl von Jetzt war. Jetzt war Sommer. Er würde vorbeigehen, aber jetzt war Sommer.“

    Der Blick auf den strengen Großvater erweist sich bald als Fehleinschätzung, dieser weiß geschickt Friedrich in die richtigen Bahnen zu lenken. Und seine geliebte Großmutter, bringt alte Erinnerungen an den Tag, die ihn ermutigen wacher auf die Dinge im Leben zu achten.
    Die Leichtigkeit, aber auch die Unbeschwertheit der Jugend kommt in der Geschichte zum Tragen.
    Die erste Liebe, Enttäuschung, Freundschaft aber auch Zusammenhalt spielen in der Geschichte eine große Rolle. Ein Jugendlicher, auf dem Weg zu einem jungen Mann heranzuwachsen.

    Ein Mann geht über einen Friedhof und sucht ein bestimmtes Grab. Seine Gedanken und Erinnerungen bleiben an jenem Sommer hängen, und so erfährt der Leser dessen Geschichte, die Geschichte eines Sommers, der maßgeblich für sein weiteres Leben von Bedeutung werden wird.
    Ewald Arenz schreibt diese Geschichte voller Fingerspitzengefühl. Seine Texte fließen nur so dahin, dass man der Geschichte unbedingt folgen möchte. Dachte ich anfangs es würde um die erste Liebe gehen, so erwies es sich bald als Trugbild. Es geht um vieles mehr, und es fließen auch geschichtliche Hintergründe ein, die geschickt verwebt, als Fäden zum Gesamtbild beitragen.
    Vieles stürzt über Friedrich ein, er macht Fehler, aber diese bringen ihm am Ende weiter. Ich fühlte mich durch das Buch auch sehr an meine eigene Jugend erinnert. Ein schönes Gefühl eigene Parallelen zu entdecken.
    Ich möchte das wunderschöne Cover nicht unerwähnt lassen. Ein faszinierender Eindruck, der beim Öffnen des Buches sofort von der Geschichte weitergetragen wird. Ein Buch, das sicher viele begeisterte Leser finden wird, ich bin jedenfalls schon einer davon.

    „Ich glaube, darum habe ich mich in ihn verliebt, obwohl er so ein harter Mann sein kann. Weil er letztlich durch diese Härte hindurch lieben kann.(...) wenn man das merkt, dann kann man nicht anders, als ihn auch zu lieben. Für so eine Liebe ist man bereit, eine ganze Menge zu ertragen.“

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Patricia W., 27.03.2021

    Frieder verkackt die Schule. Anstatt mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren, darf er die Ferien bei den Großeltern verbringen und für die Nachprüfungen lernen. Zu seiner Großmutter hat er ein gutes und inniges Verhältnis, nur das zum Großvater ist angespannt. Zwischen Büffeln, Freibad und arbeiten in der Klinik, in der der Großvater Arzt ist, gibt es auch noch einige unvorhergesehene Turbulenzen und Schicksalsschläge. Da ist plötzlich Beate in ihrem flaschengrünen Badeanzug, die mit einem beherzten Sprung ins kühle Nass nicht nur das Wasser aufwühlt, sondern auch Frieders Herz. Zusammen mit ihr, seinem besten Freund Johann und seiner Schwester Alma erlebt er einen aufregenden Sommer, der es in sich hat.

    Ich finde kaum Worte. Kann ich mit meiner Wortwahl Ewald Arenz' Talent, Leser zu fesseln, gerecht werden? Vermutlich nicht. Wie bereits in "Alte Sorten" hat es mich beeindruckt wie authentisch die Figuren sprechen, handeln und leben. Man durchlebt eine Zeitreise, wünscht sich eine Zeit zurück, in der Smartphones noch nicht präsent waren.

    Die Stimmungen verleihen dem Buch seine Individualität. Trotz Trauer und Tiefe gibt es auch Leichtigkeit. Wenn jemand Gefühle einfangen und konservieren kann, dann Ewald Arenz. Man riecht, fühlt und spürt den Sommer. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen, ebenso der Wechsel zwischen Lebensfreude und schweren Zeiten. Man liest, schmunzelt, lacht, in der nächsten Sekunde kann es auch schon wieder ernst und traurig werden.

    Nach der letzten Seite hat mich echt die Wehmut gepackt. Von der ersten bis zur letzten Seite durchlebt man nochmal eigene Erlebnisse in der Schule und in der Ferienzeit. Herrlich erfrischend die Erinnerung an meinen Lateinunterricht - ich muss schon wieder innerlich lachen. Der Geruch nach Sommer, nach Freibad macht sich breit. Ich rieche frisch gemähte Grünflächen im Freibad, Pommes und spüre das von der Sonne aufgewärmte Badetuch an meinem Rücken. In der Ferne Donnergrollen.

    Ich wollte nie, dass diese Geschichte endet, habe sicher über zwei Wochen daran gelesen, als wäre sie das letzte Stück Danziger Marzipan.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 24.05.2021

    Ein absolutes Lesehighlight! Was für ein Lesegenuss!

    Frieder ist desillusioniert, seine Noten in Mathe und Latein sind katastrophal und ihm droht die Wiederholung eines Schuljahres, wenn er nicht die Nachprüfung in den beiden Fächern packt. Anstatt mit seiner Familie in Urlaub zu fahren, erwartet ihn eine sehr lernintensive Zeit bei seinen Großeltern. So hatte er sich seinen Sommer nicht vorgestellt! Doch alles entwickelt sich anders wie gedacht. Er erlebt eine Achterbahnfahrt seiner Gefühle, die erste Liebe, wie schmerzhaft Trauer und wie wertvoll die Hilfe und das Vertrauen von Freunden und Großeltern sein kann. Für ihn wird es der Sommer seines Lebens.

    Wow, was für ein fesselnder und hochemotionaler Lesegenuss, bei dem Erinnerungen und Gefühle aus der eigenen Jugend wieder hochkommen und man die Geschichte dadurch noch intensiver erlebt. Ich bin begeistert von Ewald Arenz empathischem und unglaublich faszinierendem Schreibstil, mit dem er so authentisch die Empfindungen und Handlungen seiner Charaktere darstellt. Als Leser erlebt man den Gefühlswirrwarr eines Heranwachsenden, die Unsicherheit und die Hochs und Tiefs, die einen bei der Begegnung mit der ersten Liebe befallen, das Verbotenes seinen Reiz hat, Grenzen überwunden werden müssen um mutiger und freier in seinen Entscheidungen zu werden, Schicksalsschläge einen aus der Bahn werfen können, dass man zu den Fehlern steht, die man im Leben macht und daran wächst, dass Empfindungen und Wahrnehmungen sich von einem auf den anderen Tag ändern und das Selbstbewusstsein zunimmt. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden hier im Roman ganz großgeschrieben und so vielfältig nuanciert zum Leser transportiert. An all dem lässt der Autor einen durch Frieders Ich-Erzählung teilhaben. Kurze Sequenzen in der Gegenwart, in der er auf der Suche nach einem Grab ist und man sich die ganze Zeit fragt, wer dort liegt und was demjenigen passiert ist und die Rückblicke auf „seinen“ Sommer lassen einen nur so durch die Geschichte fliegen. Alle Charaktere waren mir sofort sympathisch, wobei sich die Großeltern und Frieder ganz besonders in mein Herz geschlichen haben. Friedrich Büchner, genannt Frieder, ist ein so warmherziger und ehrlicher junger Mann, der das Glück hat mit Johann, Alma und Beate drei tolle Freunde an seiner Seite zu haben, die alle noch in der Findungsphase ihres Lebens stecken, gegenseitig immer füreinander da sind und so manchen Streich und manches Abenteuer, aber auch Notsituationen zusammen erleben. Sein Großvater Walther ist ein ganz besonderer Mensch, der am Anfang etwas egozentrisch rüberkommt, Schwäche hasst und Gefühle verdrängt. Doch hinter der harten Schale, steckt ein weicher Kern. Er macht Frieder neugierig in dem er ihm sein Wissen und seine Lebenserfahrung auf seine ganz eigene Weise zukommen lässt und dadurch seinen Blickwinkel und Horizont erweitert. Es war so toll miterleben zu können, wie er sich um ihn sorgt und zu ihm steht. Nana ist ihrem Enkelsohn gefühlt näher wie seine eigene Mutter. Zwischen ihnen herrscht so eine innige Beziehung, die jedoch durch einen Vertrauensbruch auf eine harte Probe gestellt wird. Für beide ist die kurze Zeit des Zusammenlebens mit ihrem Enkelsohn eine Bereicherung und eine neue Findungsphase für ihre schon in die Jahre gekommene Ehe.

    „Der grosse Sommer“ war für mich mein erstes Buch von Ewald Arenz und hundertprozentig nicht mein letztes. Der Roman erhält von mir eine ganz große Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 26.03.2021

    Nicht versetzt. In Mathe und Latein mangelhaft, damit ist für Friedrich der Sommer gelaufen. Nicht nur dass er für die Nachprüfungen lernen muss, er darf auch nicht mit der Familie in Urlaub fahren, sondern muss zu Nana und dem unnahbaren Großvater ziehen. Der Professor wird sich persönlich um seinen Lernerfolg kümmern. Der schlimmste Sommer überhaupt steht ihm bevor. Doch dann wird alles ganz anders. Erst lernt er Beate kennen, dann stellt sich der Großvater als ganz anders raus als gedacht und auch von Nana erfährt Friedrich vieles, was er nicht wusste und was die Oma zu einer bewundernswerten und weisen Frau macht. Und dann sind da noch sein Freund Johann und seine Schwester Alma, die ebenfalls in der Stadt geblieben ist, die dafür sorgen, dass es doch noch der vielleicht nicht beste, aber bestimmt erinnerungswürdigste Sommer seines Lebens wird.

    „Manchmal weiß ich nicht, was mir wirklich verloren gegangen ist, worum ich wirklich trauere, wenn ich das Grab suche. (...) Es war dieser eine Sommer, wie es ihn wahrscheinlich nur einmal im Leben gibt. Dieser Sommer, den hoffentlich jeder hatte; dieser eine Sommer, in dem sich alles ändert.“

    Ewald Arenz‘ Roman ist eine Hommage an die Jugend, die unbeschwerte Zeit des sich-unbesiegbar-Fühlens und der kleinen und großen Fehler, die sich mit intensiven Emotionen abwechseln. Nur kurze sechs Wochen, die den Protagonisten reifen lassen, in denen er erwachsener wird und vieles von der Welt versteht, von dem er nicht einmal ahnte, dass er es noch nicht versteht. Der Autor ist sehr nah bei seinen Figuren, leicht empfindet man Sympathie für Friedrich und durchlebt mit ihm diese Zeit der großen Umbrüche.

    Nichts wirklich Außergewöhnliches durchleben die Figuren, erste Liebe, Freunde treffen, kleine und große Dummheiten. Anfang der 1980er noch ohne die heute so einflussreichen Medien verabreden sie sich draußen, im Schwimmbad, am Kastell und das, was Jugendliche schon immer getan haben. Die vier jugendlichen Figuren sind lebendig und wirken authentisch, weshalb man locker mit ihnen durch die Geschichte gleitet.

    „Aber“, sagte er im Hineingehen wie zu sich selbst, „Freundschaft beweist sich nicht in den guten Zeiten. Gute Nacht.“

    Dies steht in starkem Kontrast zu den Erwachsenen, die man zunehmend ebenfalls liebgewinnt, je besser man sie und ihre Geschichte kennenlernt. Der Großvater ist dabei sicherlich die interessanteste Figur, unnahbar und doch voller Liebe für seine angeheiratete Familie. Nicht der harte Knochen, der er nach außen scheint. Vor allem sein ungewöhnlicher Weg, um aus Friedrich einen gebildeten und aufrechten jungen Menschen zu machen, ließ mich ein ums andere Mal schmunzeln. Er doziert nicht, er lässt den Jungen erfahren, die Welt mit offenen Augen betrachten und so die essentiellen Fragen stellen. Und wenn Friedrich ihn braucht, ist er für ihn da.

    Es genügten wenige Seiten, um gänzlich in der Geschichte zu versinken. Sprachlich auf den Punkt hat Arenz dieses Lebensgefühl eingefangen und aufs Papier gebracht. Gerade wenn die Jugendjahre schon etwas zurückliegen, eine wundervolle Reise zurück in diese Zeit.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 28.03.2021

    Rührendes Jugend-Abenteuer
    Friedrich, gern auch Frieder genannt, ist ein ganz normaler 16-Jähriger mit schulischen Problemen. Da er durchzufallen droht, soll er die Sommerferien beim Großvater verbringen und nicht mit der Familie in den Urlaub fahren. Der Großvater, ein Gelehrter, stocksteif, stets diszipliniert, sich an Regeln haltend. Entsprechend groß ist Frieders Vorfreude. Glücklicherweise ist noch die Oma da.

    Doch auch der Großvater ist kein Unmensch, vormittags soll Frieder lernen, nachmittags hat er frei. Sogar einen Ferienjob zum Aufbessern seines Taschengeldes bietet der Großvater seinem Enkel an. So verbringt Frieder noch ganz viel Zeit mit seiner ebenfalls zu Hause gebliebenen Schwester Alma, seinem besten Freund Johann und mit Beate, die ihm seit der Mutprobe im Schwimmbad nicht mehr aus dem Kopf geht.

    Der Autor zeichnet ein interessantes Beziehungsgeflecht innerhalb der Clique, stattet die Charaktere mit einer differenzierten Basiskonstitution in Sprachgebrauch und Emotionalität aus. Gleichzeitig müssen sich alle Vier mit ihrer jeweils anders unperfekten Vaterfigur auseinandersetzen. Alma habe ich eher als Friedrichs beste Freundin wahrgenommen, denn als Schwester. Die beiden sind ein Herz und eine Seele, von außen betrachtet wirken sie eher als Pärchen. Johann ist für mich so eine Art Impulsgeber für allerlei, nicht immer legale Abenteuer, die die Freunde auf dem Weg ins Erwachsenwerden erleben. Dabei ist er nicht unbedingt der Ideengeber, sondern mehr der Treiber, dass sie ihre Vorhaben tatsächlich umsetzen. So gehen die Freunde manches Risiko ein, testen Grenzen aus. Beate ist Frieders erste Liebe. Sie hat ihn im Schwimmbad dermaßen beeindruckt, dass er sie unbedingt näher kennen lernen muss. Natürlich ist diese erste Annäherung an das andere Geschlecht mit Stolpersteinen gespickt.

    „Der große Sommer“ war eine ganz wunderbare Geschichte für mich. Die Beschreibung des Erwachsenwerdens hat mich stark an meine eigene Zeit mit 16 erinnert. Jedes Ziel war mit dem Fahrrad erreichbar, das Leben fand draußen statt. Auch der Zeitgeist der frühen Achtzigerjahre ist sehr schön eingefangen. Der (ängstliche) Respekt gegenüber Erwachsenen, insbesondere gegenüber den Männern beispielsweise, ist so heute nicht mehr üblich. Das Rauchen wie Essen und Trinken kennen wir auch fast schon nicht mehr. Dazu Ewald Arenz‘ zeitgemäße Sprache gespickt mit damals gebräuchlichen Sprüchen.

    So wird aus dieser Geschichte mit Tiefgang auch ein Lese-Erlebnis, das einen Auflachen lässt. Ich genoss diesen Roman meist schmunzelnd über die Unbedarftheiten der Jugendlichen. Hier empfand ich manches Vorhersehbares als überhaupt nicht störend, weil aus der Brille des Erwachsenen natürlich klar ist, was schiefgehen kann. Da wäre es enttäuschend und unglaubwürdig, wenn es dann nicht so wäre. Zeitweise ging mir „Der große Sommer“ aber auch mächtig ans Herz. Gerade so konnte ich, sich anbahnende Tränen zurück drängen.

    Eine tolle Geschichte, die ich gern weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Barbara M., 24.05.2022

    Ein wunderbarer Roman mit einem ganz besonderen poetischen Zauber

    „Der große Sommer“ von Ewald Arenz ist 2021 im DuMont Buchverlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 Seiten.

    Frieder hat gerade Schwierigkeiten in der Schule und anstatt den Sommer mit seiner Leichtigkeit und Unbeschwertheit zu genießen und in den Urlaub zu fahren, muss er nun büffeln und zwar beim strengen Großvater.
    Und dennoch ist es auch Sommer. Und es gibt auch noch Beate und Alma und Johann. Und das Leben mit wichtigen Gefühlen.

    Ewald Arenz gelingt es in seinem Roman den Leser durch seinen feinfühligen und ruhigen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Mir hat es sehr gut gefallen, die Selbstzweifel, Gedanken, Gefühle, das Heranwachsen von Frieder so hautnah zu erleben und dies ist wirklich das ganz große Verdienst des Autors. Er nimmt den Leser direkt mit in die Geschichte, schreibt so fein, genau, poetisch und versinkt niemals nie im Kitsch.
    Was für ein unfassbares Sprachgefühl! Ich bewundere dies sehr und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

    Fazit: Ein wunderschöner, feinfühliger und sehr lesenswerter Roman.
    Es war für mich ein Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt von Frieder einzutauchen.
    So schön!

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  • 5 Sterne

    M.M., 13.11.2021

    Der grosse Sommer" von Ewald Arenz hat einfach alles, was ich von einem guten Jugendbuch erwarte. Von der ersten bis zur letzten Seite war dieser Roman keine Sekunde langweilig - hatte keinen einzigen Durchhänger. Im Gegenteil, einige dieser kurzen Kapitel las ich zweimal. Neben der Leichtigkeit der Jugend gelang es dem Autor auch die vielen Zwischentöne des Lebens einzufangen. "Der große Sommer" ist dem Genre "Coming of age" zuzuordnen.

    Es ist der Sommer im Leben der vier Freunde: Friedrich, seiner Schwester Alma, Johann und Friedrichs erster großen Liebe - Beate. Wir kennen alle den Ausspruch: "Einer für alle, alle für einen". Für diese vier Freunde ist das nicht nur ein Lippenbekenntnis, sie leben diesen Satz in diesem großen Sommer.

    Erzählt wird rückblickend aus der Sicht von Friedrich, der ein bestimmtes Grab auf dem Friedhof seiner Geburtsstadt sucht, in der er aufwuchs und die Schule besuchte. Während er durch die Grabreihen wandert, gehen seine Gedanken um Jahre zurück.

    Ja, die Schule das war in diesem großen Sommer ein besonderes Thema. Friedrichs Versetzung war gefährdet und anstatt mit seiner Familie in Urlaub zu fahren, musste er zu Hause bei Oma und dem Großvater bleiben und für die Nachprüfung lernen. Die Oma war ja ganz o.k., jedoch der Großvater, den er auf keinen Fall Opa nennen durfte, war zu unterkühlt und unnahbar. Nicht unbedingt die Person, bei der ein 16jähriger Junge freiwillig seine Sommerferien verbringen möchte.

    Aus anfänglicher Distanz zu diesem Medizin-Professor, der seinen Alltag im genauen Minutentakt einteilt, erwächst in Friedrich zuerst Achtung, die sich später in eine besondere Form tiefer Zuneigung verändert. Kein Wunder, denn der Sommer wurde sehr turbulent - aber auf Großvater war in jeder auch noch so schwierigen Situation absolut Verlass. Auch bei seiner größten "Dummheit" die Friedrich in diesem Sommer beging, war es sein Großvater der ihm half die Verantwortung für sein Tun zu übernehmen und heil aus der Sache wieder raus zu kommen.

    Gegensätzlich zur Unterkühltheit des Großvaters, die weiche und liebevolle Oma, die so phantastisch kochen konnte. Malerin wollte sie einst werden, doch die Kunst blieb Freizeitbeschäftigung. Zu schwierig war das Leben nach Flucht und Krieg. Sie war durch und durch eine Künstlerseele, die in ihren Bildern das zum Ausdruck bringen konnte, was über die vordergründige Realität hinaus ging und sich dem flüchtigen Betrachter nicht erschloss: Das Flair eines Bildes.

    (Seite 28/29) Friedrich: "Manchmal würde ich gerne malen können", sagte ich. "Weil ich dann malen könnte was ich sehe". .... "Aber es ist doch sowieso da", sagte sie (Alma) einfach. "Du musste es nicht malen". Das stimmte. Aber das, was man sah, war nicht alles....

    Erstmals in seinem Leben begegnet Friedrich die Liebe und erstmals in seinem Leben erlebt er den Tod eines alten Menschen, begleitet diesen bis zum letzten Atemzug. Dieser Sommer spiegelt das Leben in seiner ganzen Fülle - Glück und auch Verlust. Wunderbar hat dies der Autor in einer Szene ausgedrückt, als Friedrich mit dem Rad am Friedhof vorbei fuhr. "Auf meiner Seite roch es unter der Kuppel der Linden .... durchsichtig süß. Und von den Kastanien am Straßenrand mischte sich ein Hauch vom Herbst hinein. Dass in allem Anfang immer schon ein Ende lag.... Vielleicht musste es so sein, dass man immer schon wusste, dass das Schöne verging. Vielleicht war alles so." (Seite 59)

    Dieser Roman spiegelt die Leichtigkeit der Kindheit und Jugend, doch das Erwachsenenleben mit seinen Höhen und Tiefen wirft schon seine Schatten voraus. Lustig und traurig - wie das Leben eben so ist.

    Dies ist zwar ein Jugendbuch, doch auch Erwachsene sollten es lesen. Einfach nur großartig.

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  • 5 Sterne

    maria luise z., 10.03.2021 bei bewertet

    Der Autor Ewald Arenz, erzählt in seinem neuen Roman „Der grosse Sommer“, die Geschichte von Friedrich, der auf bittersüße Weise das Ende seiner unbeschwerten Kinder- und Jugendjahre erleben wird.

    Dieses wundervoll gestaltete Buch aus dem Dumont Verlag gehört zu jenen, die eigentlich gar nicht unbedingt mein Genre sind. Ich hätte es im Buchladen allerdings allein der Optik wegen zur Hand genommen. Der Einband ist sehr einfach und doch unglaublich schön gestaltet, und nach der Lektüre des Buches erschließt sich dem Leser natürlich auch die Bedeutung von Titel und Druck.

    Zum Inhalt:
    Ein Mann, Friedrich, läuft über einen Friedhof und fragt sich, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist: Alles beginnt damit, dass er mit 16 Jahren in die Nachprüfungen muss, um versetzt zu werden. Das heißt, kein Urlaub mit der Familie. Als sei das nicht schon schlimm genug, verdonnert ihn seine Mutter zum Lernen mit dem Großvater. Frieder ist entsetzt: ausgerechnet mit dem Großvater, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste! Sein einziger Trost ist Nana, seine Großmutter. Und Beate, das Mädchen in dem flaschengrünen Badeanzug, das er an einem der letzten Tage vor den Ferien im Schwimmbad kennengelernt hat. Allen schrecklichen Ahnungen zum Trotz lernt er seinen Großvater in den darauffolgenden Wochen mit neuen Augen zu sehen, erfährt von der Liebesgeschichte der Großeltern und erlebt selbst die erste große Liebe. Ein perfekter Sommer, wäre da nicht sein bester Freund Johann, meist souverän und cool, tatsächlich aber ein komplizierter Mensch.

    Meine Meinung:
    Im Buch geht es um Freundschaft, um Ängste und Zorn, zulassen von Nähe sowie um Vergangenheitsbewältigung.
    Der jugendliche Frieder, der sich schon so erwachsen fühlt, bekommt einen Dämpfer als er wegen seiner Nachprüfung nicht mit seiner Familie in Urlaub fahren kann. Ausgerechnet bei seinem strengen und unnahbaren Großvater, der gar nicht sein richtiger Großvater ist, soll er sechs Wochen bleiben. Sein einziger Lichtblick ist seine Schwester und beste Freundin Alma, die wegen ihrem Praktikum auch in der Stadt bleibt. Sogar sein bester Freund Johann würde die meiste Zeit für ihn da sein.

    Nach so vielen Jahren lernt Frieder seinen Großvater erstmals richtig kennen und ist mehr als erstaunt, dass dieser doch nicht so streng ist, ja sogar Verständnis für ihn aufbringt. Sein Großvater lehrt ihn, ohne Strenge sondern eher mit Worten, die Frieder nachdenklich werden lassen. Seine feinfühlige Großmutter Nana, drängt sich Frieder nicht auf, weist ihm aber auf ihre Art viele Wege und Möglichkeiten auf. Selbst als er Beate kennenlernt, ist sie ihm eine große Stütze.
    Letztendlich ist es auch ein Sommer der Verluste und schwerer Entscheidungen, ein Sommer der Jugend und der des Erwachsenwerdens.

    Fazit:
    Mit seinen leisen aber doch gewaltigen Tönen, konnte mich der Autor mit seinem Roman „Der grosse Sommer“ durchaus begeistern. Auch die Protagonisten, haben mir durchaus sehr gut gefallen.
    Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Luise_Dez, 10.03.2021

    Der Autor Ewald Arenz, erzählt in seinem neuen Roman „Der grosse Sommer“, die Geschichte von Friedrich, der auf bittersüße Weise das Ende seiner unbeschwerten Kinder- und Jugendjahre erleben wird.

    Dieses wundervoll gestaltete Buch aus dem Dumont Verlag gehört zu jenen, die eigentlich gar nicht unbedingt mein Genre sind. Ich hätte es im Buchladen allerdings allein der Optik wegen zur Hand genommen. Der Einband ist sehr einfach und doch unglaublich schön gestaltet, und nach der Lektüre des Buches erschließt sich dem Leser natürlich auch die Bedeutung von Titel und Druck.

    Zum Inhalt:
    Ein Mann, Friedrich, läuft über einen Friedhof und fragt sich, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist: Alles beginnt damit, dass er mit 16 Jahren in die Nachprüfungen muss, um versetzt zu werden. Das heißt, kein Urlaub mit der Familie. Als sei das nicht schon schlimm genug, verdonnert ihn seine Mutter zum Lernen mit dem Großvater. Frieder ist entsetzt: ausgerechnet mit dem Großvater, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste! Sein einziger Trost ist Nana, seine Großmutter. Und Beate, das Mädchen in dem flaschengrünen Badeanzug, das er an einem der letzten Tage vor den Ferien im Schwimmbad kennengelernt hat. Allen schrecklichen Ahnungen zum Trotz lernt er seinen Großvater in den darauffolgenden Wochen mit neuen Augen zu sehen, erfährt von der Liebesgeschichte der Großeltern und erlebt selbst die erste große Liebe. Ein perfekter Sommer, wäre da nicht sein bester Freund Johann, meist souverän und cool, tatsächlich aber ein komplizierter Mensch.

    Meine Meinung:
    Im Buch geht es um Freundschaft, um Ängste und Zorn, zulassen von Nähe sowie um Vergangenheitsbewältigung.
    Der jugendliche Frieder, der sich schon so erwachsen fühlt, bekommt einen Dämpfer als er wegen seiner Nachprüfung nicht mit seiner Familie in Urlaub fahren kann. Ausgerechnet bei seinem strengen und unnahbaren Großvater, der gar nicht sein richtiger Großvater ist, soll er sechs Wochen bleiben. Sein einziger Lichtblick ist seine Schwester und beste Freundin Alma, die wegen ihrem Praktikum auch in der Stadt bleibt. Sogar sein bester Freund Johann würde die meiste Zeit für ihn da sein.

    Nach so vielen Jahren lernt Frieder seinen Großvater erstmals richtig kennen und ist mehr als erstaunt, dass dieser doch nicht so streng ist, ja sogar Verständnis für ihn aufbringt. Sein Großvater lehrt ihn, ohne Strenge sondern eher mit Worten, die Frieder nachdenklich werden lassen. Seine feinfühlige Großmutter Nana, drängt sich Frieder nicht auf, weist ihm aber auf ihre Art viele Wege und Möglichkeiten auf. Selbst als er Beate kennenlernt, ist sie ihm eine große Stütze.
    Letztendlich ist es auch ein Sommer der Verluste und schwerer Entscheidungen, ein Sommer der Jugend und der des Erwachsenwerdens.

    Fazit:
    Mit seinen leisen aber doch gewaltigen Tönen, konnte mich der Autor mit seinem Roman „Der grosse Sommer“ durchaus begeistern. Auch die Protagonisten, haben mir durchaus sehr gut gefallen.
    Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Minijane, 26.03.2021

    Ode an die Jugend
    Frieder hat es verbockt. Den geplanten Sommerurlaub mit seiner Familie kann er vergessen. Er wird in den Ferien für die Nachprüfungen in Mathe und Latein büffeln müssen, und dafür soll er zu seinen Großeltern. Ausgerechnet sein strenger Großvater soll dafür sorgen, dass er auch wirklich lernt. Zu seiner großen Überraschung wird es trotzdem der Sommer seines Lebens werden, ein Sommer in dem er sich zum ersten Mal verliebt, in dem er viel über das Leben lernt, über Freundschaft, Angst und Tod über Respekt und Vertrauen. Es wird der Sommer an den er in späteren Jahren immer wieder zurückdenken wird, denn es war der Sommer an der Schwelle des Erwachsenwerdens.

    Der Roman spielt irgendwann in den 80erJahren in einer unbenannten Stadt. Frieder's Familie ist insofern schon etwas besonderes, weil es eine kinderreiche Familie ist, bei der immer ein Grundchaos herrscht. Die Familienmitglieder gehen freundlich und liebevoll miteinander um, und zu seiner Schwester Alma, die nur wenig jünger ist als er und die aufgrund eines Praktikums ebenfalls nicht mit in die Ferien fährt, hat Frieder ein besonders inniges Verhältnis. Auch sein bester Freund Johann wird den größten Teil der Ferien in der Stadt sein. Und dann ist da noch Beate, die er zufällig im Schwimmbad kennengelernt hat und in die er sich sofort heftigst verliebt hat. Für dieses Vierergespann bleibt in der lernfreien Zeit Raum für Unternehmungen und wagemutige Aktionen und für Beate und Frieder auch die Chance sich näher zu kommen.

    Ewald Arenz schafft es in seinem Roman das Gefühl der Jugend wieder heraufzubeschwören. Ich konnte diese Mischung aus Naivität,Unbeschwertheit , Wagemut und Unbesiegbarkeit sehr gut nachfühlen. Die Charaktere wirken absolut authentisch und vielschichtig. Der fast unnahbare Großvater, den Frieder noch vor kurzem hatte siezen müssen, hat auch eine sehr liebenswerte und fürsorgliche Seite, die auch der Icherzähler entdeckt. Die Liebe der Großeltern hat mich berührt. Die Gespräche zwischen Großmutter und Enkel waren bewegend . Die coole Fassade von Johann bröckelt , als dieser einen schweren Schicksalsschlag erleidet und die Freundschaft der Gruppe wird auf die Probe gestellt.

    Der Sommer ist mit dem Beginn des neuen Schuljahres so unwiderruflich vorbei, wie die Unschuld der Kindheit. Deshalb klingt auch ein bisschen Wehmut mit, wenn Frieder Jahre später auf diese Zeit zurückblickt. Ewald Arenz ist ein wunderbar einfühlsamer Erzähler, der nicht nur den Sprung ins Erwachsenenleben gut eingefangen hat, sondern auch die 80er Jahre in seiner Erzählung hat aufleben lassen, und ich mochte seinen Roman wirklich sehr.

    4,5 Sterne gibt es von mir für diesen sehr lesenswerten, warmherzigen Roman.

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  • 5 Sterne

    Anja B., 26.03.2021

    Es ist kurz vor den Sommerferien, als der 16-jährige Friedrich feststellen muss, dass er die Schule wohl nicht schaffen wird. Nur eine Nachprüfung in Latein und Mathematik am Ende der Ferien kann ihn noch retten. Und so beschließen seine Eltern, dass er nicht mit in den Familienurlaub fahren, sondern die Tage lernend bei seinen Großeltern verbringen soll. Während seine Großmutter Nana eine sanfte Persönlichkeit ist, macht die Gegenwart des strengen Großvaters ihn unsicher. Dennoch wird es ausgerechnet dieser eine Sommer sein, der das Leben des Jungen für immer verändert.

    Schon der erste Roman des Autors, „Alte Sorten“, hat mir unglaublich gut gefallen und „Der große Sommer“ kann daran anknüpfen. Die Handlung wird aus Friedrichs Sicht rückblickend erzählt. In der Gegenwart befindet sich der bereits Erwachsene auf einem Friedhof und denkt an die Vergangenheit zurück. Vor den Augen des Lesers entfalten sich so auf ganz persönliche Weise die Ereignisse dieses einen Sommers. Sprachlich leicht und dennoch intensiv erzählt Ewald Arenz von der Bedeutung von Freundschaft und Liebe und davon, dass man Menschen nicht immer auf den ersten Blick durchschauen kann.

    Im Zentrum der Geschichte stehen Friedrich und seine Schwester Alma sowie Friedrichs bester Freund Johann und Beate, in die er sich im Schwimmbad verliebt hat. Zu viert erleben sie unbeschwerte Nachmittage voller kleiner und großer Abenteuer, doch nach und nach schleichen sich auch immer mehr ernste Momente ein. Friedrichs Familiengeschichte ist ebenso Thema, wie Almas Praktikum in einem Pflegeheim oder Johanns und Beates unterschiedliche Probleme mit ihren Vätern. Und ganz leise steuert alles auf den großen Knall hin, mit dem sich das Schicksal der Charaktere entscheiden soll.

    „Der große Sommer“ ist kein Roman, der von einem Ereignis zum nächsten eilt. Vielmehr sind es viele kleine Momente, die die Figuren zueinander in Beziehung setzen und sie miteinander verknüpfen. So zum Beispiel, wenn Friedrich seinen Großvater bei seiner Arbeit als Bakteriologe begleitet und ihn auf einmal aus einem völlig anderen Blickwinkel wahrnimmt. Solche Szenen sind es, die den Roman so lesenswert machen und die Hoffnung schüren, dass im Kopf des Autors noch Stoff für viele weitere Geschichten vorhanden ist.

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  • 5 Sterne

    Kristall, 26.03.2021

    !ein Lesehighlight 2021!



    Klappentext:

    „Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann - und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.“



    Ich muss zugeben, ich bin jetzt kein großer Fan von sogenannten Coming-of-age-Romanen, aber Ewald Arenz hat mich mit „Der große Sommer“ eines Besseren belehrt. Dieses Buch ist ein echtes Highlight für mich gewesen.

    Seine Figur „Frieder“ begleitet man mit großer Wonne, zieht vielleicht hier und da Vergleiche mit der eigenen Jugendzeit, damals, als die Abschlussprüfungen waren, aber nicht nur das. Frieder erlebt zu dieser Zeit, in diesem Sommer etwas, was ihn fürs Leben die wohl schönsten Erinnerungen gebracht hat, die man eben nur ein Mal macht: Freundschaft, Liebe, Streit, Tod....alles gebündelt auf einem Haufen und dabei doch so extrem gut verteilt, das wir Leser uns komplett auf Frieder einlassen können und mit ihm fühlen, ihm hier und da gern zur Seite stehen würden, ihm mal die Meinung sagen würden...aber er muss allein durch und das schafft Arenz mit so großer Bravour, das man nach diesem Buch komplett gefesselt, beeindruckt und, um es neudeutsch auszudrücken, „geflasht“ zurück bleibt.

    Beate, das Mädchen im besagten flaschengrünen Badeanzug, die Wärme der Sonne, der Duft des Schwimmbades, das Gegacker und Gekreische der Badenden, all das hat man bei diesem Buch ganz lebendig vor Augen.

    Ich habe mit Frieder mitgelitten, mit ihm geweint, gelacht wenn es lustig wurde, mich geschämt, wenn er sinnlosen Mist fabriziert hat und mich für ihn gefreut....gefreut für genau diesen Sommer - ein großer Sommer voller Erfahrungen, die einem das Leben nur ein Mal schenkt und die man ganz fest im Herzen behalten sollte, denn damals war alles noch etwas leichter im Leben und die Welt etwas bunter, ruhiger und irgendwie schöner...Danke, Ewald Arenz für dieses Buchhighlight!

    Dieses Buch hätte 1000 Sterne verdient! Grandios! Überwältigend!

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  • 5 Sterne

    mimitatis_buecherkiste, 26.03.2021

    Friedrich, kurz Frieder genannt, hat es verbockt. Seine Versetzung ist gefährdet und damit er die Nachprüfung schafft, darf er nicht mit in den Urlaub, sondern soll beim Großvater bleiben und den Sommer über lernen. Ausgerechnet bei dem Mann, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste und bei dem jede Feststellung wie ein Befehl klingt. Frieder ergibt sich seinem Schicksal, aber dann wird alles doch ganz anders, als er es sich vorgestellt hat. Ein Sommer, der ihn und seine Freunde für immer verändern wird.

    Was für ein tolles Buch! Ich war regelrecht gefangen in dieser Geschichte, die in einer Zeit spielt, in der ich selbst groß geworden bin. Die Geschichte dauert nur einen Sommer lang, aber der hat es in sich.

    „Schön, in einer Sommernacht durch so einen Duft zu fahren. Weil es so ein plötzliches Gefühl von Jetzt war. Jetzt war Sommer. Er würde vorbeigehen, aber jetzt war Sommer.“ (Seite 111)

    Der erwachsene Frieder erinnert sich rückblickend, wie es war, als er sich damals das erste Mal verliebt hat. Was er mit seinen Freunden für Abenteuer erlebt hat, die nicht immer gut ausgegangen sind. Wie es ist, rauszufinden, dass auch die Großeltern einmal jung waren. Was Verlust bedeutet, aber auch Respekt und Verantwortung. In einer wunderbaren Sprache erzählt der Autor hier von Familie, Freundschaft, der ersten großen Liebe, Trauer und Tod, aber auch davon, was es heißt, erwachsen zu werden.

    Ein kluges Buch, das wichtige Themen anspricht. Ein wunderbares Buch, das mich berührt, mich angesprochen, mich mitgenommen hat auf eine Reise in die Vergangenheit. An manchen Stellen habe ich den Duft der Bäume gerochen, den Sommerregen gespürt, mich an manches Gefühl so intensiv erinnern können, als wäre ich dabei gewesen. Damals. Im großen Sommer. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 21.07.2021 bei bewertet

    Mit diesem Roman ist Ewald Arenz eine großartige Coming-of Age Geschichte gelungen, rund um die Jugendzeit und die erste große Liebe! Als Leser begleitet man hier den Protagonisten Frieder, der die Ferien bei seinem mürrischen Großvater verbringen muss, da er nicht alle Prüfungen in der Schule geschafft hat und er nun für die Nachprüfung pauken soll. Noch ahnt Frieder nicht, dass es einer der intensivsten Sommer seines Lebens wird. Gemeinsam mit seiner Schwester, die ein Praktikum im Altenheim macht, Johann und Beate erlebt er einen unvergesslichen Sommer!

    Ich muss wirklich sagen, dass ich kein so großartiges Buch erwartet habe als ich mit der Geschichte begonnen habe. Ich kannte Ewalz Arenz vorher noch nicht, werde mir aber auf jeden Fall noch mehr Romane des Autors ansehen, denn dieses Buch liest sich einfach wundervoll! Das Buch ist in so einer lebendigen und besonderen Sprache geschrieben worden, dass man sich richtig ins Buch fallen lassen konnte und oft in seine eigene Jugendzeit zurück versetzt wurde! Ein nächtlicher Einbruch in ein Schwimmbad wurde zum Beispiel sehr trefflich beschrieben. Man erlebt die Gedanken und Gefühle der Jugendlichen während der Geschichte richtig mit, kann diese gut nachvollziehen, da alles sehr authentisch berichtet wird.

    Neben dem Erzählstrang rund um die Teenager gibt es noch einen zweiten der von den Großeltern erzählt. Dieser wurde sehr berührend und toll beschrieben und diesen habe ich mindestens ebenso gern gelesen. Auch die Auflösung und das Ende des Buches fand ich einfach wunderbar passend und hat das Buch gut abgeschlossen.

    Fazit: Eine sehr gelungene Coming-of Age Geschichte, die ganz besonders erzählt wurde. Ich bin begeistert und werde mir noch sicher weitere Bücher des Autors ansehen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Donna Vivi, 26.03.2021

    Freundschaft und Liebe über alles
    Die Jugend und ihre verrückten und unwiederholbaren Abenteuer ist das Thema des Buches „Der große Sommer“ von Ewald Arenz. Eine besonders große Rolle bekommt darin die Liebe, im Grunde die allerwichtigste Sache im Teenager-Alter. Der Autor nennt sehr treffend die Verliebtheit „temporäre Hormonvergiftung“, man wird jedoch schnell erkennen, dass so ziemlich alles im Leben der Protagonisten von Hormonen gesteuert wird. Rebellisch und emotional überladen verbringen Friedrich, sein bester Freund, Johann, und seine Schwester, Alma, ihre letzten Schultage vor den Ferien und starten gemeinsam in die große Freiheit. Kurze Zeit später gesellt sich Friedrichs Herzdame, Beate, dazu.
    Nicht nur Spaß, sondern auch tragische Ereignisse führen dazu, dass der fast wolkenlose Alltag der Jugendlichen in diesem Sommer in mehreren Fällen – teilweise mit gefährlichen Folgen – aus den Fugen gerät. Der Autor schildert den Reifeprozess der liebenswerten Helden in einem warmherzigen, ausgeglichenen Ton. Und es stellt sich nach einer Reihe von unglücklichen Zwischenfällen erneut heraus, dass Freundschaft sich nicht in den guten Zeiten beweist.
    Auch die Nebenrollen sind stark gezeichnet, besonders sympathisch wirken Friedrichs Großeltern. Im Laufe der turbulenten Ereignisse ergibt sich sogar die Gelegenheit, auch die Liebesgeschichte dieses alten Ehepaares kennen zu lernen.
    In dieser Lektüre werden besondere junge Leute dargestellt. Sie tragen die Reinheit und die Verrücktheit, aber auch der Unsicherheit und Verletzlichkeit heranwachsender junger Menschen in sich. Rührend ist ihre lockere und dennoch fürsorgliche Beziehung zueinander, die von Ewald Arenz in einer wunderschönen, schlichten Sprache vermittelt wird.

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