Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 146008206

Buch (Gebunden) 24.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 20.02.2023

    Als eBook bewertet

    Dieser historische Krimi entführt uns in das Wien von 1908 und beschert uns ein Wiedersehen mit dem sympathischen Polizeiagenten Johann Pospischil und seinem Assistenten Frisch. Seit der letzten Mordermittlung sind rund zehn Jahre vergangen. Nun wird im Brunnen des Schlossgartens im Belvedere eine abgehackte Hand und wenig später ein Sack mit weitere Leichenteile gefunden. Nur der Kopf der Leiche fehlt, was eine Identifizierung vorerst unmöglich macht. Nun haben die beiden die delikate wie unangenehme Aufgabe im Belvedere zu ermitteln.

    Warum?

    Zum einen ist das Obere Belvedere die Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie sowie Sitz des „Schattenkabinetts“ und zum anderen wird im Unteren Belvedere die Ausstellung zu Gustav Klimts Gemälde „Der Kuss“ vorbereitet. Da kann man keine zerstückelte Leiche brauchen.

    Neben Pospischil, der es gewöhnt ist, als ziviler Polizeiagent von den Uniformierten herablassend behandelt zu werden, lernen wir Erna Kührer, eine Reinigungskraft mit Ambitionen sowie einige Hofschranzen kennen, die sich auf ihre Stellung einiges einbilden.

    Meine Meinung:

    Es dauert eine geraume Zeit, bis der eigentliche Krimi rund um die Leichenteile beginnt.

    Zuvor ist die Geschichte eher eine Milieustudie, die das Leben der Familie Kührer recht gut beschreiben. Erna Kührer ist eine ziemlich ehrgeizige Frau, die ihren erarbeiteten, kleinen Wohlstand wie die trockene Wohnung und ihre Arbeit als Putzfrau im Belvedere nicht verlieren will. Im Gegenteil, sie will Kammerzofe bei Gräfin Sophie werden. Dafür ist ihr beinahe jedes Mittel recht. Ihr Mann Franz ist arbeitslos und leidet an einer Hautkrankheit. Miteinander haben sie vier Kinder, Daniel, Klementine und Zwillinge. Daniel ist ein Kleinkrimineller, der anstatt zu arbeiten, lieber dem Glückspiel frönt und keiner Rauferei aus dem Weg geht. Als er nach einem längeren Aufenthalt außerhalb Wiens zurückkehrt, entdeckt die Schönheit der kleinen Klementine und beschließt, daraus Kapital zu schlagen.

    In Zusammenhang mit Daniel musste ich schmunzeln, denn das von ihm häufig frequentierte Wirtshaus „Zum Alten Heller“ in der Ungargasse kenne ich. Es hat leider seit einigen Jahren geschlossen.

    Wie wir schon aus dem Vorgänger, „Der Offizier der Kaiserin“ wissen, sind dem Pospischil die technischen Errungenschaften wie die Elektrische nicht ganz geheuer.

    Leider ist die Autorin dieser Zeit weit voraus und lässt im Kapitel 20 die Ermittler über einen „genetischen Fehler“ diskutieren. Zwar hat Gregor Mendel schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an seiner Vererbungslehre gearbeitet, doch der Begriff „Gen“ wie wir in heute kennen, hat sich erst ab den 1930-er Jahren entwickelt. Und Franz Kührer spricht von „einem Schub“ bei seiner Hautkrankheit (Schuppenflechte?). Mir ist schon bewusst, dass es nicht einfach ist, das heutige Wissen auszublenden..

    Der Schreibstil ist leicht zu lesen. Die Sprache der Menschen ist der Zeit angepasst. Die einen sprechen Wiener Dialekt, die andern verwenden das gestelzte „Erzen“ und „Siezen“.

    Ein wenig irritierend sind die Szenen, in denen Sophie, die Gemahlin von Franz Ferdinand, vorkommt. Ja, sie wurde wegen ihrer morganatischen Heirat vom kaiserlichen Hof geschnitten, aber das einer Putzfrau vorzuraunzen? Das erscheint mit doch ein wenig unglaubwürdig.

    Das Cover gefällt mir nicht so besonders.

    Ich hatte schon bald einen Verdacht, der sich bestätigt hat.

    Fazit:

    Gerne gebe ich diesem historischen Roman, der eher eine Milieustudie als Krimi ist, 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaus B., 20.03.2023

    Als eBook bewertet

    In Wien des Jahres 1908 bahnt sich ein großes Ereignis an, der kaiserliche Galerie des Schlosses Belvedere kauft einen Klimt an. Alle Beteiligten sind ganz aufgeregt. Auch Erna Kührer, die in der Galerie putzt ist daran beteiligt, aber aus einem anderen Grund. Sie soll der schwangeren Frau des Thronfolgers als Aushilfszofe zur Hand gehen. Sie hofft auf einen gesellschaftlichen Aufstieg. Gleichzeitig ist ihr ältester Sohn wieder aufgetaucht und der bringt die ganze Familie durcheinander mit seinen Auftritten. In all dem familiären Trouble werden im Brunnen des Schlossparks Leichenteile gefunden. Das ist die Aufgabe der Geheimpolizei mit seinen Kriminalbeamten. Pospischil ist der ältere der Beiden und macht viel durch seine Erfahrung und Frisch ist ein junger Polizist, der sich an Fakten hält und forensische Untersuchungen durchführt. Sie sein ein sehr eingespieltes Team. Doch die Ergebnisse lassen auf sich warten, bis Pospischil ein Labrador zuläuft, dessen Spürnase die beiden Polizisten gut gebrauchen können.
    „Der Kuss des Kaisers“ von Christine Neumeyer ist ein Krimi aus dem Wien Anfang des 20ten Jahrhunderts. Es ist ein bisschen anders als wir es heute kennen und auch die Ermittler sind noch nicht ganz auf dem Stand der Ermittlungen, wie wir sie heute gewohnt sind. Und genau das ist für mich das Spannende an diesem Roman. Wie sind die Ermittler zu ihren Ergebnissen gekommen? Was muss ich sagen diese beiden Hauptermittler sind ein sehr spannendes Team. Der erfahrene Pospischil und sein junger Kollege Frisch, Doktor seines Zeichens. Sie ergänzen sich hervorragend. Was Pospischil mit seiner Nase, also seinen Erfahrungen macht, da hat Frisch seine wissenschaftlichen Erkenntnisse und die sind so gut beschrieben, dass man sich schon der ganzen Schwierigkeiten bewusst wird, die man heute in den Krimis, so gar nicht wirklich wahrnimmt. Das ist das eine was die Zeiten unterscheidet und dann ist da noch die Haltung der Menschen zur Obrigkeit und die haben wir hier ganz klassisch. Der Herrscher, in diesem Fall der Thronfolger, befiehlt und das Volk agiert und gibt keine Widerworte. Na ja gut, bei den Ermittlungen machen die beiden Geheimpolizisten schon ihr eigenes Ding und das sehr erfolgreich. Schön finde ich den Einsatz des Spürhundes, einem zugelaufenen Labrador, vielleicht ein Vorläufer heutiger Hundestaffeln. Was mich noch in den Bann gezogen hat, ist natürlich die Sprache. Nicht nur die höfische Sprache dieser Zeit ist für mich sehr interessant auch das wienerische hat in meinen Ohren einen besonderen Klang. Der Schreibstil kommt ein wenig gestelzt daher, macht aber auch Spaß zu lesen, ist nicht alltäglich und auch der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch die einzelnen Kapitel (oder Tage) geben dem Ganzen eine gute Struktur. Das Cover unterstreicht das Geheime, aber man fühlt sich mit dem Bild des Fiakers in diese Zeit gezogen.
    Christine Neumeyer ist es gelungen mit diesem Buch mich in das Wien des Jahres1908 eintauchen zu lassen und die Stimmung dieser Zeit wahrzunehmen. Es ist ein spannender Krimi und ein sehr interessantes Buch, das es lohnt zu Lesen. Habe die Ehre!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ernst H., 06.02.2023

    Als Buch bewertet

    Kaiser, Klimt und eine kopflose Leiche

    „Der Kuss des Kaisers“ von Christine Neumeyer ist ein historischer Krimi aus der Kaiserzeit, mit typisch Wienerischem Lokalkolorit.

    Klappentext:
    Wien im Herbst 1908. Während der Vorbereitungen zur Präsentation eines neuen Gemäldes von Gustav Klimt in der Modernen Galerie des Schlosses Belvedere – der berühmte „Kuss“ – sorgt ein grausamer Mord für Aufregung. In den Brunnen des Schlossparks wird eine zerstückelte Leiche gefunden – jedoch ohne Kopf. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor schwierigen und heiklen Ermittlungen, denn das Schloss Belvedere ist die Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand. Welches Motiv steckt hinter einer derart brutalen Tat? Wie soll der Tote identifiziert werden – und vor allem: Wo befindet sich der Kopf?

    Das Cover wirkt etwas düster. Schemenhaft ist ein Kutscher vor einer Häuserfront zu erkennen. Die eher ungewöhnliche Gestaltung des Einbandes, aus kompakter Pappe, ist mir nicht sonderlich sympathisch. Das Buch liegt etwas schwer in der Hand, zudem stoßen sich die Ecken leicht ab.

    Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind angenehm kurz und – was ich persönlich stets sehr schätze – datiert, sodass man den Ablauf der Ermittlungen chronologisch exakt nachvollziehen kann. Die historische Atmosphäre kommt einerseits durch bildhafte und detaillierte Schilderungen, wie zum Beispiel des Umzuges anlässlich des Thronjubiläums, ausgezeichnet zum Ausdruck, wie auch dadurch, dass Menschen aus den verschiedenen Milieus im Roman eine Rolle spielen, von Mitgliedern des Kaiserhauses über Adelige und Beamte bis zur armen Putzfrau. Dass die meisten zudem auch noch Wienerisch sprechen, rundet das charmante Alt Wien-Flair stimmig ab. Zudem wird man - auch sehr anschaulich beschrieben - mit der Pracht des Schlosses Belvedere und den dazugehörigen Gartenanlagen, sowie wesentlichen Werken Gustav Klimts vertraut gemacht.

    Obwohl es sich nach „Der Offizier der Kaiserin“ um den zweiten Band mit den Ermittlern Pospischil und Frisch handelt, beinhalten beide Bände für sich abgeschlossene Geschichten, sind also voneinander unabhängig problemlos verständlich. Die Handlung setzt genau zehn Jahre später ein, im Jahre des 60-jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph und dem Jahr, in dem Klimt das Gemälde „Der Kuss“ vollendete.

    Der Kriminalfall ist gut aufgebaut. Perspektiven- und Szenenwechsel gestalten einerseits die Handlung abwechslungsreich, anderseits bieten sie Einblicke in den Alltag der Menschen, ob arm, ob reich. Die Spannung hält sich entsprechend dem Wesen eines Whodunit-Krimis auf konstantem Niveau. Gemeinsam mit den Ermittlern tappt man bis zuletzt im Dunkeln bzw. verfolgt falsche Spuren. Verdächtig sind einige und doch keiner augenscheinlich. Nach und nach verdichten sich die Hinweise und Erkenntnisse, bis der (von mir nicht erwartete) Mörder letztlich überführt wird und seine Motivation zutage tritt. Die Autorin hat sich auch recht gut in die Art und Weise damaliger Polizeiarbeit und deren Möglichkeiten hineinversetzt.

    Die agierenden Personen wirken lebendig und authentisch in ihrem jeweiligen Umfeld. Mit dem Kriminalbeamten Pospischil gelang der Autorin ein sehr sympathischer, menschlicher Ermittler, der mit einer ruhigen, einfühlsamen Art und dem richtigen Spürsinn agiert. Sein jüngerer Kollege Frisch verfügt zwar über Hochschulwissen und ist mit den modernen Verfahren vertrauter, wirkt aber noch etwas zu unscheinbar.

    „Der Kuss des Kaisers“ war ein Krimi nach meinem Geschmack, der mir mit den liebenswürdigen Charakteren und dem stimmigen historischem Ambiente genussvolle Lesestunden beschert hat. Ich würde mich über weitere Fälle dieses Ermittlerteams sehr freuen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Paul S., 07.03.2023

    Als Buch bewertet

    Wiener Flair mit Krimi

    Wien in Jahre 1908. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch müssen einen Mord aufklären. Im Park des Schlosses Belvedere ist eine zerstückelte Leiche gefunden worden. Nur der Kopf fehlt. Dieser bizarre Fall ereignet sich zur gleichen Zeit, als das berühmte Gemälde von Gustav Klimt -Der Kuss- angekauft wird und in der Modernen Galerie des Schlosses Belvedere ausgestellt werden soll.

    Das Buch ist vor allem eine Schilderung des Lebens im Wien zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Kriminalfall tritt da fast in den Hintergrund. Das ist jedoch kein Manko. Mir hat die Schilderung des Wienerischen gut gefallen. Der Roman entführt die Leserin oder den Leser wirklich sehr authentisch in das damalige Wien. Ob es wirklich so wahr, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls kann man es sich so vorstellen.

    Der Kriminalfall wird natürlich auch gelöst und die Lösung ist durchaus ungewöhnlich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dana G., 25.03.2023

    Als Buch bewertet

    Wien im Herbst 1908: Während der Vorbereitungen zur Präsentation eines neuen Gemäldes von Gustav Klimt in der Modernen Galerie des Schlosses Belvedere – der berühmte »Kuss« – sorgt ein grausamer Mord für Aufregung. In den Brunnen des Schlossparks wird eine zerstückelte Leiche gefunden – jedoch ohne Kopf. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor schwierigen und heiklen Ermittlungen, denn das Schloss Belvedere ist die Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand. Welches Motiv steckt hinter einer derart brutalen Tat? Wie soll der Tote identifiziert werden – und vor allem: Wo befindet sich der Kopf? Ihre Spurensuche führt die Polizeiagenten zu den Bediensteten der Galerie, denn nur Amtssekretär Josef Krzizek und die Bedienerin Erna Kührer haben uneingeschränkten Zutritt zum Schlosspark ... (Inhaltsangabe vorablesen)

    An und für sich lese ich gerne Krimis, die in Wien spielen. Aber dieser konnte mich nicht abholen. Es hat ewig gedauert, bis die Ermittlungen überhaupt in Gang kamen und es einen Fall gab. Die Figuren waren ziemlich flach gehalten und konnten mich genauso wenig überzeugen. Der Wiener Flair und die Dialoge dagegen waren sehr unterhaltsam. Aber das war dann auch schon alles. Das finde ich sehr schade.

    Keine Leseempfehlung von mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    clematis, 11.02.2023

    aktualisiert am 11.02.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Leich' im Belvedere

    Wien, Belvedere, im Jahre 1908: Erst wird eine abgehackte Hand im Brunnen gefunden, dann der Rest der Leiche, der Kopf jedoch bleibt unentdeckt und somit auch die Identität des Toten. Pospischil steht vor einem Rätsel, dessen Aufklärung hat allerdings höchste Wichtigkeit, residiert doch Thronfolger Franz Ferdinand mit seiner Familie im Oberen Belvedere, die keinesfalls mit solch scheußlichen Dingen konfrontiert werden soll. Außerdem steht in der Kunstsammlung des Unteren Belvedere die Ausstellung von Klimts neuestem Werk „Der Kuss“ unmittelbar bevor. Einen Skandal um eine zerstückelte Leich‘ kann also zurzeit niemand gebrauchen. Pospischil muss sehr diskret vorgehen und sich außerdem als ziviler Polizist gegen die Beamten des Hofstaates durchsetzen.
    Mit interessanten Einblicken in die damalige Kunstszene beginnt dieser wunderbare historische Krimi rund um Pospischil. Klimt steht im Mittelpunkt des Interesses, soll doch viel Geld für den Ankauf seines jüngsten Gemäldes in die Hand genommen werden. Danach begegnet der Leser der Familie Kührer, der Vater ist arbeitslos, die Mutter verdient das Geld als Putzfrau im Belvedere und muss noch dankbar sein, dass ihr diese Stelle überhaupt vermittelt worden ist. Sehr anschaulich werden die handelnden Figuren in Szene gesetzt, schnell hat man die wichtigsten Personen vor Augen. Der Dialekt, welcher den Menschen immer wieder in den Mund gelegt wird, ist gut zu verstehen und rundet das Bild passend ab.
    Christine Neumeyer versteht es, ein authentisches Wien lebendig werden zu lassen mit Pferdekutschen neben der neuen Elektrischen, die dem Polizeiagenten nicht recht geheuer ist, mit detaillierten Beschreibungen vom Schloss Belvedere, den blühenden Gartenanlagen und den kunstvollen Brunnen. Wer mit Pospischil, dem sympathischen Sechzigjährigen, schon vom Krimi „Der Offizier der Kaiserin“ vertraut ist, wird sich gut an ihn erinnern, alle anderen lernen ihn nun kennen mit seinem kriminalistischen Spürsinn, seiner Liebe zu Mensch und Tier und seiner Freude an kulinarischen Genüssen. Der junge Frisch an seiner Seite hat diesmal nur eine kleine Rolle inne, steht aber wieder für moderne Verfahren und zukunftsweisende Ermittlungsmethoden ein. Schließlich will er sein umfassendes Wissen noch um die Pathologie erweitern.
    Detaillierte Recherche liegt diesem historischen Krimi zugrunde, viele interessante Einzelheiten flicht die Autorin gekonnt und ohne lange Abschweifungen in die Handlung ein, sodass man beim Lesen das Gefühl hat, in die Welt vor über hundert Jahren einzutauchen. Das Schicksal der Familie Kührer berührt ebenso wie jenes von Fürstin Sophie, Gattin von Franz Ferdinand. Nicht zuletzt steht Pospischils Schwester Gerti stellvertretend für starke Frauen im damaligen Wien. Vielfältig gestalten sich die Ermittlungsarbeiten quer durch alle Gesellschaftsschichten, falsche Fährten halten die Spannung hoch um dann am Ende eine völlig unerwartete Überraschung zu präsentieren. Verständlich und nachvollziehbar ist der Verlauf allemal.
    Ein Buch mit Atmosphäre, Kunst und Mord – flüssig verfasst und fesselnd beim Lesen. Kurzum, alles, was ein guter Krimi braucht. Ich freue mich, falls Pospischil auf seine alten Tage noch einmal ermitteln sollte und schaue ihm und Assistenten Frisch gerne wieder über die Schulter.

    Titel Der Kuss des Kaisers
    Autor Christine Neumeyer
    ISBN 978-3-7117-2136-5
    Sprache Deutsch
    Ausgabe Gebundenes Buch, 274 Seiten
    ebenfalls erhältlich als ebook
    Erscheinungsdatum 22. Februar 2023
    Verlag Picus

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    ele, 21.02.2023

    Als eBook bewertet

    Der Kuss des Kaisers, Kriminalroman von Christine Neumeyer, Ebook aus dem Picus Verlag.
    Ein historischer Wien-Krimi.
    Wien 1908, im Brunnen des Belvedere wird eine abgehackte Hand gefunden. Nach und nach werden einzelne Leichenteile in den weitläufigen Brunnenanlagen entdeckt, doch der Kopf fehlt. Deshalb ist die Identität des Toten zunächst unklar, die Polizeiagenten Pospischil und Frisch stehen vor schwierigen und heiklen Ermittlungen, denn das Schloss Belvedere ist der Wohnsitz des zukünftigen Kaisers der Donau-Monarchie, Franz Ferdinand und seiner Familie. Gleichzeitig wird in der Modernen-Galerie des Schlosses die Präsentation des neuen Gustav Klimt Gemäldes „der Kuss“ vorbereitet. Welches Motiv steckt hinter dieser brutalen Tat und wer könnte sie begangen haben? Denn nur wenige Personen haben Zugang zum Schlosspark.
    Es handelt sich bei vorliegendem Krimi um einen Roman im Whodunit-Stil. Die Kriminaler und mit ihnen die mitermittelnden Leser, sind bis zuletzt gespannt, wer diese brutale Tat verübt haben könnte. Bis zum Schluss waren alle verdächtig. Das Buch teilt sich in 25 Kapitel die mit Datum versehen sind, deshalb fällt es leicht die Chronologie des Geschehens nachzuvollziehen. Der Autorin kann man nur eine gelungene Recherchearbeit zusprechen, das Setting ist hervorragend beschrieben, die Räume und die Gartenanlagen des Belvedere, sowie Räumlichkeiten und Landschaften, alles so gut geschildert, dass absolutes Kopfkino entsteht. Alle Figuren sind gut charakterisiert. Problemlos konnte ich mich in die verschiedenen Milieus hineindenken, kaiserliche Hoheiten, Adelige, Beamte und Militärangehörige, ebenso die Lebensumstände des einfachen Volkes sind nachvollziehbar beschrieben. Die Atmosphäre der k. u. k. Donaumonarchie ist exzellent dargestellt.
    Die einzelnen Figuren, sind so echt. Das entsteht auch durch die gewählte Sprache, zum Teil auch in Wiener Mundart, z.B. deftig und direkt vom normalen Volk, es war ein Spaß das zu lesen. Meine Lieblingsfigur der kompetente, tierliebe und gütige Ermittler Pospischil. Dazu seine Kollegen und vor allem seine sympathische Schwester Gerti, alle sind so echt beschrieben und sehr glaubhaft. Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme sofort einzusteigen. Die Spannung tritt unmittelbar ein und steigert sich hoch bis zum Ende. Das beschriebene soziale Gefälle zur damaligen Zeit ist absolut glaubhaft dargestellt. Das Leben und die Gefühle der „zukünftigen Kaiserin“ der Fürstin Sophie. Das Leid der jungen Klementine, die resolute und zupackende Art der Bedienerin Erna, ihr Mann Franz, der missratene Sohn Daniel, der hochnäsige Sekretär Krzizek und seine blasse adelige Gemahlin, ein Buch voll mit Originalen. Es war eine Freude ins Wien des angehenden 20. Jahrhunderts einzutauchen. Es war spannend und unterhaltsam. Gut gefallen hat mir die Story nebenher, der Erwerb des berühmten Gemäldes von Klimt, ich liebe dieses Bild. Das war mir eine ganz persönliche Freude und auch der Grund warum ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, da hat mich der Klappentext neugierig gemacht.
    Eine Empfehlung für dieses Buch, wer historische Kriminalromane mag ist hier genau richtig. Von mir 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sandra, 19.03.2023

    Als Buch bewertet

    Willkommen im Wien der Kaiserzeit!

    Das Buch fällt optisch und haptisch durch seine Bindung und den Kartoneinband auf.

    Herbst 1908: eine zerstückelte Leiche taucht in den Brunnen des Schlossparks Belvedere auf, allerdings ist der Kopf nicht auffindbar. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor einem Rätsel. Wer ist der Tote? Wo ist der Kopf? Wo ist das Motiv? Warum auf dem Anwesen das Thronfolger Franz Ferdinand bewohnt? Steht es im Zusammenhang mit der anstehenden Präsentation von Gustav Klimts Gemälde "Der Kuss" in der Modernen Galerie? Fragen über Fragen.

    Die Autorin schafft es durch ihre Wortwahl (z.B. Polizeiagent) und den immer wieder eingestreuten Wiener Dialekt den Leser ins Wien der Kaiserzeit zu entführen. Der Krimi besticht neben Spannung v.a. durch den historischen Hintergrund: die damaligen Probleme von Familien (wenn z.B. der Hauptverdiener ausfällt) werden genauso schonungslos dargestellt wie das Leben und die Ansichten der gehobeneren Schichten, das Leben am Hof etc. Die gut zu lesende Geschichte überrascht mit einem aus meiner sich unerwartetem Ende.

    Fazit: ein schöner Ausflug nach Wien für Krimifans, die ein bisschen historisch angehaucht sind

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    gabi e., 07.03.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist wunderbar geschrieben. Toll finde ich, dass man die Wiener Gemütlichkeit spürt, was sich auch im Dialekt wiederfindet, so dass das Buch noch authentischer ist. Die einzelnen Protagonisten, egal ob hochwohlgeboren oder aus dem Volk sind so beschrieben, dass man jeden einzelnen quasi vor sich sieht. Schnell ist man mittendrin im Wien Anfang des 20. Jahrhunderts.

    Während der Kauf eines Klimt-Bildes für die Moderne Galerie von Schloss Belvedere für Aufregung sorgt, sorgt der Fund von Leichenteilen im Schlosspark zum gleichen Zeitpunkt für Verwirrung, Wirbel und Unruhe. Besorgt begeben sich die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch auf die Suche nach dem Täter. Es könnte eigentlich jeder sein.

    Auch ich habe mehrere mögliche Täter auf der Liste gehabt, darunter war auch den tatsächlichen Mörder und habe ständig gezweifelt, wer es denn nun ist.

    Dieses Buch ist ideal für Freunde von historischen Kriminalromanen, die gern auch am Leben der jeweiligen Persönlichkeiten teilhaben. Von mir eine Empfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Eva K., 26.03.2023

    Als Buch bewertet

    Wer no in Wien ned war ....
    und Wien ned kennt, wird mit Christine Neumeyers historischem Wien-Krimi "Der Kuss des Kaisers" (eigentlich ist es ja der Kuss für den Kaiser) einiges erfahren und sofort sein Köfferchen packen wollen, um alles selbst zu inspizieren, was da zu lesen steht. Mein Herz schlug jedenfalls höher, nicht unbedingt wegen der gruseligen kriminellen Machenschaften, sondern wegen der liebevollen Beschreibungen aller Personen und Lokalitäten, vom Schloß Belvedere angefangen, bis hin zur Lusthaus - Pratergegend. Selbst der Wiener Dialekt lässt einen die Zeilen mehrmals laut lesen, so wurde z.B. eine Leiche, von Kindern gefunden und um sie besser befragen zu können heißt es: "Packens'... ein paar Zuckerln ein... für den Fall, dass eine der Rotzpippen zu verschreckt sein sollte. Süßigkeiten wirken Wunder bei bockigen Gschroppen." Freue mich jetzt schon auf eine Fortsetzung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Petra S., 10.05.2023

    Als Buch bewertet

    Polizeiagent Pospischil ermittelt in seinem 2. Fall: eine Kopflose Leiche im Garten des Belvedere

    Wien, Sommer/Herbst 1908: In der Modernen Galerie im Unteren Schloss Belvedere laufen die Vorbereitungen für die Ausstellung des aufsehenerregenden Bildes "Der Kuss" von Gustav Klimt", das für den Kaiser angekauft wurde, auf Hochtouren, als plötzlich eine Hand im Brunnen des Schlossgarten gefunden wird. War das ein Anschlag auf den Thronfolger Franz Ferdinand, der im Oberen Schloss Belvedere residiert? Oder doch nur ein unglücklicher Zufall?
    Polizeiagent Pospischil und sein Kollege Dr. Frisch finden bald weitere Leichenteile in div. Brunnen der großen Gartenanlage; nur der Kopf fehlt.
    Doch die Putzfrau der Modernen Galerie, Erna Kührer, erkennt in den Leichenteilen ihren Sohn Daniel.
    Musste er aufgrund seiner Spielschulden sterben? Er hatte ja mit etlichen Leuten in Wien Streitereien und Probleme.

    Ich habe mich über das Wiedersehen mit Pospischil und Frisch gefreut, dich ich bereits in "Der Offizier der Kaiserin" kennenlernen durfte. Pospischil ist behäbig und ruhig, und Frisch ist immer noch flink im Kopf und mit einer guten Kombinationsgabe.
    Die herablassende Haltung der Mitarbeiter des Hofstaats des Thronfolgers und die heikle Ermittlung - denn es darf nichts nach außen dringen - erschweren die Arbeit.
    Die Ermittlungen führen die beiden Polizisten zu verschiedenen Tatverdächtigen; und selbst als Leser - obwohl man die Lösung direkt vor Augen hat - erkennt man den Zusammenhang nicht.

    Besonders gut haben mir die lebendigen Beschreibungen des Schlosses Belvedere, dessen beeindruckendem, prachtvollen Garten und der Modernen Galerie gefallen. Auch die Stimmung in der damaligen Bevölkerung über den alten und den zukünftigen Kaiser, und der Unmut über die Ausgaben für Ankäufe von teuren Bildern ("Der Kuss" kostete damals schon ein Vermögen), während viele Wiener Hunger leiden und auf engstem Raum zusammengepfercht leben mussten, liefern ein gutes Bild der damaligen Lebensverhältnisse.
    Das Wien-Flair zeigt sich auch durch die Benutzung vieler österreichische Wörter. Oftmals sind Dialoge kurzzeitig im Wiener Dialekt. Hier wäre ein Glossar wie im anderen Band für deutsche Leser gut gewesen.

    Ich freue mich schon auf einen weiteren Band der historischen Wien-Krimi-Reihe, mit ev. Frisch als Haupt-Ermittler; denn Pospischil überlegt ja, in Pension zu gehen.


    Fazit:
    Ein historischer Wien-Krimi mit dem tollen Schloss Belvedere und dessen wundervoller und prächtiger Gartenanlage als Schauplatz und viel Wien-Flair.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ursula L., 10.05.2023

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Sehr gerne lese ich historische Krimis, sie bieten mir Spannung und vermitteln viel über das Leben und Denken in der damaligen Zeit. Diesmal war es so, dass ich viel über den Kaiser und seinem Neffen erfahren habe. Die Meinungen zur Kunst waren sehr unterschiedlich. Wobei der alte Kaiser überraschend für das Moderne war und ein Bild von Gustav Klimt erwerben wollte.
    Während die Vorbereitungen zur Präsentation auf Hochtouren laufen, werden Leichenteile gefunden und die beiden Kriminalbeamten stehen vor einem Rätsel, das sie lösen müssen.
    Die Autorin stellt mir zu Anfang sehr viele Personen vor, die in der Geschichte eine Rolle spielten, wobei mir nicht alle sympathisch waren. Als eine unbeliebte Person verschwand, war ich nicht besonders traurig und ich hatte schon einen gewissen Verdacht. Die Spannung empfand ich jetzt nicht übermäßig groß und ich hatte eher das Gefühl, dass sich zu viele andere Begebenheiten in den Vordergrund spielten. Allerdings fand ich es wirklich interessant, was so alles passierte und wie sich das Leben zu der damaligen Zeit abspielte. Natürlich war ich neugierig, ob die Leiche irgendwann komplett sein wird und vor allem, wer der Täter war. Die Überraschung kam dann am Ende, mit diesem Täter hätte ich überhaupt nicht gerechnet.


    Fazit:
    Natürlich habe ich mich nebenbei über besagtes Bild informiert, denn ich fand das schon sehr interessant. Historisch hat es mir viel gebracht, aber der Krimianteil war für mich nicht sehr hoch. Nun kommt es immer wieder auf die Ansprüche an, die jeder an ein Buch stellt. Ich bezeichne es jetzt einfach als interessantes historisches Buch mit einem kleinen Anteil Spannung. Bestimmt gibt es ausreichende Leser, die das mögen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Leserin, 01.03.2023

    Als eBook bewertet

    Während der Vorbereitungen zur Präsentation eines neuen Gemäldes von Gustav Klimt in der Modernen Galerie des Schlosses Belvedere – der berühmte »Kuss« – wird in den Brunnen des Schlossparks eine zerstückelte Leiche gefunden – jedoch ohne Kopf. Die Kriminalbeamten Pospischil und Frisch stehen vor schwierigen und heiklen Ermittlungen, denn das Schloss Belvedere ist die Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand. Welches Motiv steckt hinter einer derart brutalen Tat? Wie soll der Tote identifiziert werden – und vor allem: Wo befindet sich der Kopf? (Klappentext)

    Dieser Krimi „Der Kuss des Kaisers“ von Christine Neumeyer entführt den Leser in das Jahr 1908 und nach Wien. Schnell ist man mitten in der Handlung dabei und ermittelt mit. Die verschiedenen Charaktere, ob sympathisch oder nicht, sind gut und treffend beschrieben und real vorstellbar. Die Handlung ist nachvollziehbar aufgebaut, verständlich und gibt den Zeitgeist der damaligen Zeit gut wieder. Die Handlungsorte sind bildgewaltig beschrieben, erscheinen fast als Film im Kopfkino und alles ergibt eine stimmige Einheit. Interessante Wendungen und Ereignisse halten die Spannung bis zum Ende hoch. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich wusste, was alles noch geschieht und vor allem wie es endet. Ein spannender Krimi und eine Studie der damaligen Zeit in Wien, die den Leser auf eine interessante Zeitreise mitnehmen. Es waren angenehme Lesestunden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    froschman, 08.05.2023

    Als Buch bewertet

    Leiche im Brunnen beim Belvedere

    Im Belvedere sind gerade die Vorbereitungsarbeiten für die große Ausstellung des Hagenbundes im Gange, außerdem wird das Gemälde „Der Kuss“ von Gustav Klimt angekauft und muss entsprechend platziert werden.
    In einem der Brunnen vor dem Belvedere wird eine abgetrennte Hand gefunden. Da das Belvedere die Residenz des Thronfolgers Franz Ferdinand ist, der gerade auf Jagd im Ausland weilt, ist äußerste Geheimhaltung bei den Untersuchungen angebracht. Die Geheimpolizei muss ohne Aufsehen zu erregen ermitteln. Die weiteren Körperteile der Leiche werden gefunden, allerdings nicht der Kopf. Wer ist das Opfer und vor allem, wer ist der Tätet? Wie kommen die Leichenteile in die Brunnen? Der Schlosspark ist nur tagsüber geöffnet, ansonsten abgesperrt!
    Christine Neumeyer schrieb einen historischen Krimi im kaiserlichen Wien im Jahr 1908. Immer wieder im Wiener Dialekt geschriebene kurze Dialoge sind eingeflochten und bringen entsprechenden Lokalkolorit ins Buch. Das Opfer glaubt man bald zu erkennen, den Täter aber bis zum Schluss nicht. Spannende, leichte Krimilektüre!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Philiene, 23.01.2023

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch ist ein herrlicher Ausflug in das alte Wien. Eine zerstückelte Leiche wird auf dem Gelände des Belvedere in Wien gefunden.. Dort wohnt die Familie des Thronfolgers, ist etwa ein Anschlag auf diesen geplant? In dem Gebäude soll aber auch gerade ein Gemälde von Gustav Knut ausgestellt werden. Hat der Mord damit zu tun. Und wer ist überhaupt der Tote ohne Kopf?
    Ein spannender Fall der mit viel Wiener Schmäh gelöst wird. Ich muss gestehen daß ich als Norddeutsche nicht alles zu hundertprozent verstanden habe, was im Wienerdialekt geschrieben war. Aber es hat sich alles aus dem Zusammenhang erklärt. Und ich liebe es einfach wenn in Büchern die Menschen einfach so sprechen wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Ein Roman braucht Authentische Momente und ich finde da passt Dialekt perfekt.

    Daneben glänzt der Roman mit tollen Charakteren. Zum Beispiel Putzfrau Erna oder auch Labrador, ein ganz besonderer Vierbeiner. Daneben gibt es auch historische Figuren wie den Thronfolger, seine Frau und den Maler Gustav Knut. Perfekt gemischt.

    Ein sehr gelungener historischer Krimi.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    katikatharinenhof, 14.03.2023

    Als Buch bewertet

    Bleibt leider hinter den Erwartungen zurück

    Als wäre mit den Vorbereitungen zur Präsentation von Klimts neuem Gemälde nicht schon genug Aufregung in Wien vorhanden, sehen sich Pospischil und Frisch auch noch mit den Ermittlungen einem Mordfall betraut. Ausgerechnet im Brunnen des Schlossparks findet sich das erste Körperteil einer zerstückelten Leiche und die hitzige Suche nach den Überresten beginnt. Doch wer hat ein Interesse daran, die Leiche so grausam zuzurichten und ausgerechnet im Schlosspark von Thronfolger Franz Ferdinand zu drapieren ? Die beiden Ermittler stehen vor einem Rätsel...


    "Der Kuss des Kaisers" lässt in einer unglaublich plakativen Schreibweise die Bilder des alten Wien zu Beginn des 20.Jahrhunderts aus den Seiten steigen. Die Leser;innen fühlen sich wie bei einer historischen Stadtführung und bewegen sich wie Komparsen in der wunderschönen Kulisse, die Neumeyer hier zum Leben erweckt. Der gesprochene Dialekt sorgt für zusätzliche Authentizität und macht die Illusion perfekt.

    Doch so schön diese belebte Kulisse auch ist, so sehr vermisse ich ich hier die Spannung, die sich langsam, aber beständig aufbaut. Der Fall an und für sich ist gut durchdacht und auch zu Beginn sehr einfallsreich angelegt. Gerade die Figur Daniel weiß zu polarisieren und ich muss immer wieder an mich halten,dass ich dem Kerl mal nicht ordentlich die Meinung sage. Er schreckt wirklich vor nichts zurück , ist nur auf seinen Vorteil bedacht und lebt seinen Egoismus und seine Spielsucht in vollen Zügen aus.

    Kein Wunder also, dass es ihm an den Kragen geht und man ihm das Lebenslicht ausknipst. Die Ermittlungen laufen recht träge an und doch bieten sie einen guten Einblick in die Tätigkeiten der Kommissare mit den ihnen damals zur Verfügung stehenden Mitteln. Allerdings wirkt alles sehr gemächlich und das Suchen nach dem Täter ist weniger aufregend geschildert, als ich mir das erhofft habe. Der Roman ist in meinen Augen einer ein Sozialdrama statt ein Krimi und atmet den Geist des noch recht jungen Jahrhunderts.

    So bleibt der Histo-Krimi leider hinter den Erwartungen zurück und ich vergebe neutrale 3 Sternchen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    anke3006, 29.04.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Krimi der mir gut gefallen hat. Historisch zur Zeit der Monarchie und damit auch die, zu dieser Zeit üblichen Methoden. Die Autorin Christine Neumeyer hat den Wiener Charme ihrer Figuren gut eingefangen. Während des Lesens musste ich mehrfach über den berühmten Wiener Schmäh schmunzeln.
    Ein leichter Krimi, der es doch schafft die Unterschiede des Standes gut herauszuarbeiten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Sonne89, 05.03.2023

    Als Buch bewertet

    Anhand der Sprache fühlt man sich tatsächlich nach Wien Anfang des 20. Jahrhunderts versetzt. Der Ton wurde sehr gut getroffen und es wird auch seichter (gut lesbarer) Dialekt eingestreut.

    Die Gegebenheiten und Personen lernt der Leser sehr gut kennen.
    Den Kuss von Gustav Klimt musste ich erst mal googeln, da mich die Beschreibung neugierig gemacht hatte und ich nicht wirklich ein Kunstkenner bin. Wieder was gelernt.

    Handlungstechnisch dauert es tatsächlich sogar eine ganze Weile, bis der Kriminalfall ins Rollen gerät, sprich die Leiche entdeckt wird. Das ermöglicht dem Leser aber besser in das Buch einzutauchen.
    Ich fand sehr interessant, welche Neuheiten die Welt von damals bewegten und auch die Standesunterschiede kommen gut zur Geltung, da Nahe der kaiserlichen Familie ermittelt wird.
    Teilweise fehlte mir persönlich etwas Spannung.
    Wer aber gerne Historisches liest, ist hier sicherlich gut aufgehoben.
    Positiv aufgefallen, ist mir auch der kartonierte Buchrücken, das sieht man nicht so häufig und fällt daher auf, das Cover ist dagegen leider etwas blass geblieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Karola D., 16.04.2023

    Als Buch bewertet

    Wien um 1908 in geruhsamer Spannung.
    Das Wienerische Ambiente wird nicht nur durch historische städtebauliche Gegebenheiten erzeugt, sondern auch durch den speziellen Dialekt. Mithilfe dieser geschickten Mischung kommt ein menschliches, angenehmes Flair auf mit eigener Wortwahl wie z.B. Zinshaus oder Bedienerin. Etwas inhaltlich unglaubwürdig kommt diese Bedienerin/Putzfrau in der plötzlichen Rolle als Ersatz-Kinderfrau und Zofe am Hofe des Thronfolgers Franz Ferdinand im Schloss Belvedere daher. Ebenso erstaunt mich die Wahrheitsfindung und abschließende Berichtschreibung des Kriminalbeamten Pospischil in Sachen Franz Kührer und dem Tod des kriminellen Ukrainers. Dass ein zugelaufener, streunender Hund als Spürhund eingesetzt werden kann, kommt überraschend. Das Gemälde ‚Der Kuss‘ des Malers Klimt muss um 1908 allein schon aufgrund seiner bunten Ornamentik und japanischen Einflüssen als extrem abstrakt, zu modern empfunden worden sein, passt aber sehr gut in die heutige Kunstwelt. Insgesamt trotz einiger inhaltlicher Fragezeichen ein unterhaltsamer Krimi.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein