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  • 5 Sterne

    Claudia B., 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    In meinen Augen ist dies eines der besten und herausragendsten Bücher des ersten Lesehalbjahres 2020. Selten habe ich eine so wunderbare und präzise Sprache lesen dürfen, die einen als Leser vor lauter Begeisterung und Faszination dazu verleitet Sätze gleich nochmals zu lesen.
    Ich habe bereits viele Bücher des Autors Robert Seethalers gelesen und ich muss sagen, dass dies wirklich eines seiner literarischen Meisterwerke ist.
    Denn auch wenn man sich nicht für das Leben des Gustav Mahlers interessiert, so ist dieses Buch so viel mehr als das Porträt eines Musikers. Denn dieses Buch zeigt die seelischen und menschlichen Merkmale auf, trägt dazu bei, dass man als Leser nachdenkt und sehr viel für das Leben mitnehmen kann. In meinen Augen ein grandios gut geschriebenes Buch, das mich bewegt und fasziniert hat.

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  • 5 Sterne

    Claudia B., 31.07.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    In meinen Augen ist dies eines der besten und herausragendsten Bücher des ersten Lesehalbjahres 2020. Selten habe ich eine so wunderbare und präzise Sprache lesen dürfen, die einen als Leser vor lauter Begeisterung und Faszination dazu verleitet Sätze gleich nochmals zu lesen.
    Ich habe bereits viele Bücher des Autors Robert Seethalers gelesen und ich muss sagen, dass dies wirklich eines seiner literarischen Meisterwerke ist.
    Denn auch wenn man sich nicht für das Leben des Gustav Mahlers interessiert, so ist dieses Buch so viel mehr als das Porträt eines Musikers. Denn dieses Buch zeigt die seelischen und menschlichen Merkmale auf, trägt dazu bei, dass man als Leser nachdenkt und sehr viel für das Leben mitnehmen kann. In meinen Augen ein grandios gut geschriebenes Buch, das mich bewegt und fasziniert hat.

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  • 5 Sterne

    Bücherwelt1967, 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    In dem neuen, schmalen Roman des österreichischen Autors Robert Seethaler geht es um das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Seethaler erzählt von der letzten Überfahrt Mahlers von Amerika nach Europa im Jahr 1910. Mahler ist sterbenskrank, von Fieberschüben geschüttelt und ahnt, dass es dem Ende zugeht.
    Episodenhaft blickt Mahler auf einzelne Passagen seines Lebens zurück, er reflektiert über seine Beziehung zu seiner Frau Alma und über den Tod seiner verstorbenenen Tochter, er blickt zurück auf seine Zeit als Operndirektor, thematisiert seine Begegnung mit Sigmund Freud. Bruchstückhaft erfährt man etwas über den Menschen Gustav Mahler. Es ist ein eindringliches und atmosphärisches Buch, das den Leser an der Gedanken- und Gefühlswelt des großen Komponisten teilhaben lässt.

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  • 5 Sterne

    begine, 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Poetisch
    Der österreichische Schriftsteller Robert Seethaler schreibt mit sprachlicher Lebendigkeit.

    In seinem Roman „Der letzte Satz“ geht es um die letzte Zeit im Leben des Komponisten Gustav Mahler. Er war besessen von seiner Arbeit. Auf einer Schiffsfahrt geht es ihm schon schlecht. Er wird von einem Jungen betreut, der immer da ist, wenn er ihn braucht.

    Der Autor lässt den Leser im Geist des Meisters teilnehmen.
    Allerdings könnte es auch auf jeden Mann gehen. Wenn die Kraft nachlässt und er Angst hat seine Arbeit nicht fertig zu bekommen, macht ihnen Angst. Gustav Mahler war kein einfacher Mensch, es musste alles so sein, wie er es will.

    Robert Seethaler hat das enorm gut gemacht.
    Der Roman ist ruhig und doch interessant.
    Es ist ein lesenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    Insta.amreading, 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    "Es ist schön [...] Man müsste es nur zu fassen kriegen."

    Mein "erster Robert Seethaler" kommt ganz schmal daher, mit einem Umschlagbild, das Programm ist: Gedanken eines alternden Mannes auf einer großen Schifffahrt...am Ende seiner (Lebens-)reise.

    Seethaler schreibt wunderschön, mit klarer Präzension, die fast poetisch wirkt, definitiv aber künstlerisch. Als LeserIn bekommt man in diesem Roman keine Biographie von Gustav Mahler, lernt aber in vielen kurzen Erinnerungen und Rückblicken sehr viel über das Genie und den Menschen Mahler, seine Familie, seine Leidenschaft und auch Versäumnisse: "Wut und [...] Freude eines ganzen Lebens".

    Ein wirklich schöner Roman, der mich neugierig auf Mahler und Seethaler gemacht hat... und Sehnsucht aufs Meer weckt.

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  • 5 Sterne

    Insta.amreading, 02.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Es ist schön [...] Man müsste es nur zu fassen kriegen."

    Mein "erster Robert Seethaler" kommt ganz schmal daher, mit einem Umschlagbild, das Programm ist: Gedanken eines alternden Mannes auf einer großen Schifffahrt...am Ende seiner (Lebens-)reise.

    Seethaler schreibt wunderschön, mit klarer Präzension, die fast poetisch wirkt, definitiv aber künstlerisch. Als LeserIn bekommt man in diesem Roman keine Biographie von Gustav Mahler, lernt aber in vielen kurzen Erinnerungen und Rückblicken sehr viel über das Genie und den Menschen Mahler, seine Familie, seine Leidenschaft und auch Versäumnisse: "Wut und [...] Freude eines ganzen Lebens".

    Ein wirklich schöner Roman, der mich neugierig auf Mahler und Seethaler gemacht hat... und Sehnsucht aufs Meer weckt.

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  • 5 Sterne

    Sylvia M., 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    Gustav Mahler allein auf einem eigens für ihn abgetrennten Bereich des Schiffsdecks, auf seiner letzten Reise. Allein mit sich, seiner Krankheit und seinen Erinnerungen. Erinnerungen an seine Frau, seine viel zu früh verstorbene Tochter Anna und seine Musik, die er so meisterhaft beherrscht hat. "Musik kann man nicht beschreiben, sie ist einfach da".
    Robert Seethaler beschreibt in diesem schmalen Büchlein einen Mann, der hinter der strahlenden Fassade des erfolgreichen Musikers und Ehemanns der schönsten Frau von Wien doch ein zerrissener und unglücklicher Mann gewesen ist. Und doch, trotz Krankheit und Schmerzen, noch nicht ganz fertig mit der Welt war. "Ich hätte so gerne noch gelebt".
    Ein ganz wunderbares Buch - wieder einmal.

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  • 4 Sterne

    April1985, 25.09.2020

    Als Buch bewertet

    Kurzes Portrait eines Ausnahmekünstlers

    Meine Meinung

    Der letzte Satz ist Robert Seethalers Portrait des Ausnahmekünstlers Gustav Mahler. Der Autor schickt seinen Protagonisten auf seine letzte große Reise von New York nach Europa. An Bord der "America" sinniert der schwer kranke Gustav Mahler über sein Leben. Dabei leistet ihn ein namenloser Schiffsjunge Gesellschaft. Er versorgt den Musiker an Deck mit Tee und hält ihn warm, während Gattin Alma und Tochter Anna unter Deck frühstücken.

    Robert Seethaler erzählt in klaren und prägnanten Sätzen, fast schon etwas emotionslos, aus dem Leben Mahlers. Er lässt uns an der Erinnerung des Künstlers teilhaben. Mahler lässt seine Zeiten in Wien, Paris und New York Revue passieren. Er erinnert sich an Begegnungen mit namhaften Größen wie Rodin und Freud. Er analysiert aber auch seine Ehe mit Alma. Diese hatte es wahrlich nicht leicht und musste oft aufgrund des Ruhmes und der intensiven Arbeit ihres Gatten zurück stecken. Dass Tochter Maria früh verstirbt, macht die Situation nicht leichter. Maria lässt Gustav nicht los. Man hat beim Lesen das Gefühl sie ist allgegenwärtig und begleitet ihren Vater auf seiner letzten Überfahrt. Es sind vorallem die privaten Momente, die Robert Seethaler einfängt. Jetzt könnte man meinen, dass das Buch auf viele x-beliebige Künstler zutrifft und vielleicht stimmt das sogar. Mir hat das Portrait von Mahler dennoch gut gefallen und es war schön gedanklich mit auf Reise zu gehen. Man darf nur nicht den Fehler machen und eine vollständige Biographie erwarten, denn das ist das Buch nicht.

    Fazit

    Auf knapp 120 Seiten portraitiert Robert Seethaler ein sehr persönliches Bild des Musikers und Dirigenten Gustav Mahler. Es ist weniger die Musik und die Karriere über die wir hier zu lesen bekommen. Gustav Mahler erinnert sich auf seiner letzten großen Überseefahrt von New York nach Europa vorallem an Situationen aus seinem privaten Umfeld. Vorallem seine verstorbene Tochter Maria ist sehr präsent. Aber auch über die Ehe mit Gattin Alma, der schönsten Frau Wiens, hat Mahler viel nachzudenken. Mir hat die Gedankenreise sehr gut gefallen und daher gibts auch eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Batyr, 22.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ein letzter Blick
    Ein neuer Seethaler, diesmal nicht mit der Hauptfigur eines scheinbar bedeutungslosen Menschen wie etwa der Trafikant oder Andreas Eggers, sondern mit einer realen Persönlichkeit der vorletzten Jahrhundertwende.

    Der Autor begleitet den sterbenskranken Gustav Mahler auf seiner letzten Seereise auf dem Rückweg von New York. Der uralte Topos des 'vita navigatio' kommt zur Anwendung, denn die Tage auf See lassen die Biographie des Musik-Titanen Revue passieren. Es wird deutlich, dass Siege und Niederlagen sich durchaus die Waage halten: anerkannt, respektiert, bewundert als genialer Komponist und Dirigent, aber lange Zeit angefeindet wegen seiner jüdischen Herkunft, gefangen in seiner Verfallenheit an seine Ehefrau Alma, die sich bereits zu seinen Lebzeiten von ihm abwendet, von schwächlichster physischer Konstitution, die er durch seine übermenschliche Willenskraft zu kompensieren weiß.

    Die einzelnen Aspekte dieses Lebens kommen in Seethalers Roman jedoch höchst unterschiedlich zum Tragen. Während Almas dämonische Natur, in der Realität jedem Kenner der Biographie vertraut, hier nur sehr abgeschwächt, blass repräsentiert wird, sind die Darstellungen von Mahlers Schaffensrausch, die eigentümliche Umsetzung von Naturerleben in Musik, von betörender sprachlicher Intensität.

    Seethaler verdeutlicht die Befindlichkeit des Komponisten durch eine Vielzahl von Symbolen. Ein altes Dirigierpult, ein Wanderstock, die fliegenden Fische, der fiktive weiße Vogel, der auf Mahlers Sterben hinweist - die Darstellung, die Beschreibung ist zumeist von bestechender Genauigkeit.

    Ein weiterer Kunstgriff, der nur überzeugend genannt werden kann, ist die Gegenüberstellung des zutiefst reflektierten Musikers mit dem allein seiner spontanen Menschlichkeit verpflichteten Schiffsjungen: anders als die übrige Umwelt, die im Umgang mit Mahler von den eigenen Ansprüchen nicht Abstand nehmen wollen, ist der Junge in der Lange, dem Kranken vollkommen offen gegenüberzutreten, sich wirklich auf ihn und seine Bedürfnisse einzulassen. Durch den Schluss des Romans wird deutlich, dass diese Begegnung auf den jungen Seemann einen tiefen Eindruck hinterlassen hat.

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  • 5 Sterne

    XYZ, 19.08.2020

    Als Buch bewertet

    wunderschön geschriebener trauriger Rückblick

    Fazit:
    Die letzte große Reise des Musikers und Dirigenten Gustav Mahler wurd in diesem Buch mit einem wunderschönen Schreibstil sehr detailliert und emotional beschrieben - das Buch lässt den Leser gemeinsam mit dem Musiker auf dessen Leben zurückblicken. In kleinen Abschnitt wird Glück und Unglück herausgehoben - die Emotionen sind beim Lesen richtig zu spüren - und das war für mich auch das richtig besondere an diesem Buch. Als Leser wird man komplett mitgenommen - absolut gelungen.
    Erwarten darf man keinesfalls eine ausführliche Biografie - es sind wirklich nur kleine Lebensabschnitte, die thematisiert werden.

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  • 4 Sterne

    Regina K., 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Vogelruf weckte Töne in ihm, der er schon lange vermisste, hastig ließ er sie über das Papier gleiten. Gustav Mahler an Bord eines Schiffes von New York nach Europa, eine letzte Fahrt, mit der Gewissheit das Ziel nicht mehr zu erreichen. Der berühmte Dirigent, bereits mit noch nicht einmal 50 zur Legende geworden, musste sich seinem Körper ergeben. Einem Körper, der schon jahrelang nicht kontrollierbar war, dabei war die Perfektion sein Lebensinhalt. Als Höllenhund verschrien unter den Musikern, stets nur die Vollkommenheit akzeptierte.
    So ist er voller Erinnerungen, an der Schwelle zum Tod.
    Wie er einst die Liebe der umschwärmten Alma gewann, mit ihr zwei Töchter bekam, schmerzhaft von einer Abschied nehmen musste. Nach außen als ein harter, unnachsichtiger Mann gesehen wurde, doch in ihm eine Sanftheit und Liebe zur Natur schlummerte. Stets stand die Musik für ihn an erster Stelle.
    An Bord ein Schiffsjunge, der auf ihn acht geben soll, trotz seiner Unerfahrenheit gegenüber dem berühmten Mann, doch eine Art Vertrauter für Mahler wird, sich von ihm nicht einschüchtern lässt.
    Sein Satz „Wer weit geht, kommt spät an.“ ist bezeichnend für Mahlers Leben. Er der Ruhelose kam nie an, es gab nie ein genug, konnte sich nicht einfach fallen lassen.

    Robert Seethaler zeigt uns in seinem Roman „Der letzte Satz“ das Ende eines Menschen, der von Musik erfüllt, vergaß ein anderes Leben außerhalb dieser zu leben. Eine Seelenreise voller bitterer Wahrheiten. Im ersten Teil des Buches lässt er den von Fieber geschüttelten Mann in ein wirres Durcheinander von Erinnerungen schweben, dem Leser viel Aufmerksamkeit abverlangt, aber auch den Gesundheitszustand Mahlers erkennen lässt. Doch es wäre nicht Seethaler, wenn er diese Gedanken, Erinnerungen nicht in Worte fassen würde, die einen echten Lesegenuss bereiten. Ein Rückblick , der den sterbenden Mahler mit sich selbst ins Reine kommen lässt.

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  • 4 Sterne

    Marakkaram, 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    ** Aber ich habe Glück. Dort draußen läuft ein Glück im Gras herum, und hier drinnen sitzt ein anderes mit mir am Tisch. Ich habe alles, was ich mir wünsche. Ich bin ein glücklicher Mann. **

    Robert Seethaler zeichnet hier den privaten Menschen Gustav Mahler - krank, gebrechlich, mit emotionalen Schwächen und einer dysfunktionalen Beziehung. Den Komponisten und Dirigenten lernt man dabei leider nur sehr rudimentär kennen, um seine Beziehung zur Musik geht es selten..

    Es beginnt mit Mahlers letzter Reise per Schiff nach Amerika und die rückblickenden Episoden aus seinem Leben scheinen willkürlich, zeitlich nicht immer klar einordbar und mal mehr, mal weniger interessant. Die Oberflächlichkeit wird bei Begegnungen mit Rodin oder Freud besonders deutlich. Es werden ein paar bekannte Charakterzüge Rodins herausgestellt, aber das war es dann auch eigentlich schon. Für mich eine überflüssige Episode, bei grade einmal 126 Seiten.

    Seethalers Sprache ist klar, ein wenig lakonisch und distanziert. Einen richtigen Zugang bekommt man selten, aber dann sind sie plötzlich da, diese kostbaren Sätze, die einen tief berühren und die fast schon magisch sind. Wahrscheinlich eine Stärke Seethalers. "Der letzte Satz" ist mein erstes Buch von ihm - Roman vermag ich es fast schon nicht zu nennen, Novelle oder Erzählung trifft es wohl eher - und er hat mich nicht ganz überzeugen können. Sein Protagonist ist ein Mann, der am Ende seines recht kurzen Lebens zurückschaut und reflektiert; leise, melancholisch und unaufgeregt. Ob man diesen Mann nun unbedingt Mahler nennen muss....er wirkt oftmals austauschbar und hätte Jedermann sein können.

    Ein lesenswertes kleines Büchlein, doch anhand der Leseprobe hatte ich mir mehr dieser magisch-poetischen Sätze versprochen.

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  • 4 Sterne

    Marakkaram, 11.09.2020

    Als Buch bewertet

    ** Aber ich habe Glück. Dort draußen läuft ein Glück im Gras herum, und hier drinnen sitzt ein anderes mit mir am Tisch. Ich habe alles, was ich mir wünsche. Ich bin ein glücklicher Mann. **

    Robert Seethaler zeichnet hier den privaten Menschen Gustav Mahler - krank, gebrechlich, mit emotionalen Schwächen und einer dysfunktionalen Beziehung. Den Komponisten und Dirigenten lernt man dabei leider nur sehr rudimentär kennen, um seine Beziehung zur Musik geht es selten..

    Es beginnt mit Mahlers letzter Reise per Schiff nach Amerika und die rückblickenden Episoden aus seinem Leben scheinen willkürlich, zeitlich nicht immer klar einordbar und mal mehr, mal weniger interessant. Die Oberflächlichkeit wird bei Begegnungen mit Rodin oder Freud besonders deutlich. Es werden ein paar bekannte Charakterzüge Rodins herausgestellt, aber das war es dann auch eigentlich schon. Für mich eine überflüssige Episode, bei grade einmal 126 Seiten.

    Seethalers Sprache ist klar, ein wenig lakonisch und distanziert. Einen richtigen Zugang bekommt man selten, aber dann sind sie plötzlich da, diese kostbaren Sätze, die einen tief berühren und die fast schon magisch sind. Wahrscheinlich eine Stärke Seethalers. "Der letzte Satz" ist mein erstes Buch von ihm - Roman vermag ich es fast schon nicht zu nennen, Novelle oder Erzählung trifft es wohl eher - und er hat mich nicht ganz überzeugen können. Sein Protagonist ist ein Mann, der am Ende seines recht kurzen Lebens zurückschaut und reflektiert; leise, melancholisch und unaufgeregt. Ob man diesen Mann nun unbedingt Mahler nennen muss....er wirkt oftmals austauschbar und hätte Jedermann sein können.

    Ein lesenswertes kleines Büchlein, doch anhand der Leseprobe hatte ich mir mehr dieser magisch-poetischen Sätze versprochen.

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  • 4 Sterne

    Cosmea, 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ich sollte noch ein bisschen bleiben
    In Robert Seethalers neuem Roman “Der letzte Satz“ ist der Komponist und Dirigent Gustav Mahler auf dem Schiff „Amerika“ von New York Richtung Europa unterwegs. Er ist todkrank und weiß selbst, dass dies seine letzte Reise sein wird. Er schaut vom Deck aus über das Meer und lässt Stationen seines Lebens Revue passieren: seine bemerkenswerte Karriere als Dirigent, die ihn in die großen Häuser der ganzen Welt führte und unter anderem in Wien einem disziplinlosen Orchester mit teilweise mittelmäßigen Musikern zu großen Triumphen verhalf. Er erinnert sich an seine kleine Tochter Maria, die etwa zwei Jahre zuvor verstarb, und er denkt über seine Ehe mit der schönen Alma nach, die mit der kleinen Tochter Anna ebenfalls an Bord ist. Alma ist die Liebe seines Lebens. Sie ist dennoch von dieser Ehe enttäuscht und hat sich einem anderen Mann zugewandt, weil sie immer gespürt hat, dass die Musik in Gustav Mahlers Leben die wichtigste Rolle spielt. Sie verlässt ihren Mann jedoch nicht, denn ihm bleibt ohnehin nicht mehr viel Zeit. Rückblickend bedauert Mahler, nicht mehr komponiert zu haben: „Ich sollte noch ein bisschen bleiben.“ (S. 118) Seine Tätigkeit als Dirigent und die vielen Reisen haben zu viel Zeit gekostet.
    Seethaler zeichnet in diesem schmalen Bändchen ein faszinierendes Porträt eines großen Künstlers, der trotz antisemitischer Anfeindungen und Widerständen aller Art seinen Weg ging und großes leistete. Auch die lange Krankheit mit vielen unangenehmen Symptomen lässt ihn nicht resignieren. Er weiß: Solange man sich den Tod vorstellen kann, ist er noch nicht da (S. 108). Dem Autor ist ein auch sprachlich beeindruckendes Porträt gelungen, das ich gern empfehle.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 07.09.2020

    Als Buch bewertet

    Der Mann vom Sonnendeck

    " Gustav Mahler ist ein flackerndes Flämmchen im Sturm der eigenen Verzweiflung "

    Für Gustav Mahler ist das die letzte Reise, sein von Krankheiten geplagter Körper wird immer schwächer, er macht sich keine Hoffnungen mehr. Er verbringt die Tage auf dem Sonnendeck des Schiffes, der ihm zurück nach Europa bringt und schwelgt in Erinnerungen. Es ist natürlich die Musik, die sein Leben bestimmt hat
    "Er dachte an die Musik. In der Dunkelheit konnte er ihre Anwesenheit fühlen, als sei sie ein Lebenwesen, das atmete und dessen gewichtsloser Körper sich immer weiter ausdehnte, bis er das ganze Zimmer auszufüllen schien."
    Ein bedetender Komponist und berühmter Dirigent, auf seinem Gebiet war Mahler ein Genie. Und wie alle Genies war er mit alltäglichen Leben bisschen überfordet. Die Familie, neben der Musik das Wichtigste in seinem Leben, hat er leider nicht ganz so gut, wie seine Kompositionen gemeistert.
    " Der letzte Satz " ist ein zartes Porträt eines Ausnahmekünstlers. Da das Buch mit 126 Seiten sehr schmall ist, sollte man keine detalierte Geschichte erwarten. Die Eheprobleme sind nur angedeutet, der Konflikt ziemlich abgeschwächt dar gestellt. Es sind praktisch nur paar Eckdaten aus Mahlers Leben, die aber doch ein bestimmtes Gefühl über den Mann vermitteln_ er war kein einfacher Mensch. Ich muss zugeben, dass mich das Buch inhaltlich nicht gerade vom Hocker gehauen hat. Es ist die Sprache, die mich begeistern konnte. Wunderbare Sätze, gut gewählte Formulierungen - das bringt besondere Atmosphäre und Emotionen rein und macht das Lesen zum Genuss. Auch wenn ich nicht viel über Mahler erfahren habe, für mich war das Buch schon ein besonderer Leseerlebniss.

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  • 4 Sterne

    Martin S., 17.10.2020

    Als eBook bewertet

    Abschiedsreise

    Gustav Mahler war ein österreichischer Komponist und zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Dirigenten und zugleich Reformer des Musiktheaters. Der Autor Robert Seethaler gibt dem Leser die Möglichkeit Mahler auf seiner letzten Reise von New York nach Europa zu begleiten und mit ihm sein Leben Revue passieren zu lassen.

    Aufgrund einer schweren Krankheit leidet Mahler unter Schmerzen und er hat seine Lebenslust bereits verloren. Er erinnert sich einsam an Deck des Schiffes an die prägenden Momente seines Lebens, und davon gab es sowohl gute als auch tragische. Positiv hat er natürlich seine Erfolge und Triumphe in der Musik vor Augen und die ersten Begegnungen mit seiner Frau Alma. Seine Ehe verläuft aber nach dem tragischen Verlust seiner Tochter Maria alles andere als erwünscht und trägt zur Melancholie des Komponisten bei. Der Autor Robert Seethaler erzählt die Geschichte in einem gefühlvollen und gut zu lesenden Schreibstil, bei dem jedes Wort wohlgewählt wirkt und er so sehr würdevoll das große Talent der Musik würdigt. Das Ganze wirkt aufgrund der düsteren Stimmung sehr schwer und ist als Unterhaltungsroman sicherlich ungeeignet, wirft aber einen sehr interessanten und informativen Blick auf des Werk Mahlers. Die Fakten zu seinem Leben wirken sehr gut recherchiert.

    Insgesamt ist "Der letzte Satz" aus meiner Sicht ein sehr ruhiger und emotionaler Rückblick auf das Leben des prägenden Musikers Gustav Mahler. Gerade das Erzähltalent des Autors und das nachhaltige Wirken des Hauptprotagonisten machen den Roman aus. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Kein Fakten-Check – ein ergründen seiner Seele

    Wer erwartet einen umfangreichen Roman über das Leben des Gustav Mahlers zu lesen, wird enttäuscht. Robert Seethaler hat in der Tat einen Roman über Gustav Mahler geschrieben, aber die knapp 125 Seiten sind eher eine Ergründung seiner Seele in seinen letzten Tagen. Wir nisten uns als Leser in den Kopf von Mahler ein und begleiten ihn auf seine letzte Überfahrt und taumeln mit ihm durch seine fiebrigen Gedanken. Wie er sich episodenhaft erinnert, wie er hadert und was er bereut. Aus meiner Sicht ist ‚Der letzte Satz‘ ein gelungener Roman einer Innenansicht eines Mannes der schon oft auf andere biografische weise portraitiert wurde.
    Aber selbst wenn man wenig bis gar nichts über den Komponisten und Dirigenten Mahler weiß, ist der Roman wieder eine Ode an die Literatur, denn der Text liest sich wie so oft bei Seethaler, sehr angenehm und durchkomponiert. Starke Sätze, die Seethaler dem berühmten Mann ins Denkgefüge gibt wie: ‚Nicht alle Traditionen, die doch in Wahrheit nichts anderes waren als der Ausdruck des unbedingten Willens, dumpf und reglos im ewig gleichen zu verharren, ließen sich einfach so über den Haufen werfen.‘ (S. 77) oder auch ‚ Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Es war zum Heulen.‘ (S. 94) Nicht hochtrabend, aber pointiert gut. Kein Wort zu viel – der Text passt perfekt.

    Keine Biografie, kein lückenloses Portrait – nein, eine Innenansicht des großen Komponisten. Ein emotionaler Text über den Mann hinter der Berühmtheit am Ende seines Lebens.

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  • 4 Sterne

    Verena W., 09.08.2020

    Als Buch bewertet

    Episodenhaft und pointiert

    „Ich sollte noch ein bisschen bleiben“, resümiert Robert Seethalers Protagonist, kurz bevor er auf dem Sonnendeck des Überseeschiffs „Amerika“ zusammenbricht. Krank und fiebrig befindet sich der Komponist Gustav Mahler auf seiner letzten Fahrt von New York nach Europa im Jahre 1911. In Gedanken lässt er wichtige Momente seines Lebens Revue passieren; er sinniert über seine großen beruflichen Erfolge, aber auch die privaten Schicksalsschläge. Die innere Rückschau des Künstlers wirkt episodenhaft kurz, aber pointiert, in Seethalers typischem, verknappten Schreibstil. Kurz angestrahlt blitzen Erinnerungen auf an vergangene Ereignisse und rufen vielfältige Gefühle in ihm wach, die Liebe zu seiner Ehefrau Alma und Tochter Anna, vor allem aber seine Liebe zur Musik. Der Autor lässt deutlich spüren, wie besessen Mahler gearbeitet hat und wie schwer es ihm nun fällt, seine krankheitsbedingte Schwäche zu akzeptieren.
    In seinem neuen Roman ist es einmal kein unbekannter Protagonist, dessen Schicksal die Leser nachdenklich werden lässt, sondern das eines berühmten Genies. Was mag Gustav Mahler in seinen letzten Lebenswochen durch den Kopf gegangen sein? Wieviel hätte er noch komponieren können? Seethaler wagt einen Versuch, sich in Mahlers Gedankenwelt zu versetzen.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Am Ende seines Lebens kehrt Gustav Mahler zurück nach Europa. Mit der Lektüre begleiten wir ihn auf seiner letzten Seereise von New York nach Cherbourg. Sein Körper hat schon stark nachgelassen, er kann sich kaum mehr auf seinen eigenen Beinen halten.

    So verbringt er seine Tage auf Deck und gibt sich seinen Erinnerungen hin. Die stärksten Eindrücke seines Lebens kommen ihm wieder in den Sinn. Der Tod seiner Tochter Maria, die Begegnung mit Siegmund Freud und natürlich immer wieder Alma, die Frau, die er bis zum Ende geliebt hat.

    Aber auch leichte Erlebnisse prägen seine Gedanken, wie zum Beispiel das erste Mal New York sehen. Was muss das für ein imposanter Eindruck für einen Österreicher gewesen sein. So hohe Bauwerke waren in Wien noch undenkbar.

    Robert Seethaler geht sehr vorsichtig mit seinem Protagonisten um. Dieses Buch stellt keinen Anspruch auf biographische Vollständigkeit. Hier stehen Gefühle, Gedanken und Erinnerungen im Vordergrund. Was bleibt, wenn das Leben langsam zu Ende geht. Es ist ein schönes Buch in einfühlsamer und ruhiger Sprache.

    Ein bisschen ausführlicher hätte es sein können. Durch die extreme Kürze habe ich Angst, dass der Eindruck schnell wieder verblasst.

    Allerdings kann man es auch ganz schnell nochmal lesen.

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  • 4 Sterne

    Nele33, 27.10.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Der letzte Satz" von Robert Seethaler nimmt den Leser mit auf die letzte Reise eines Genies.

    Gustav Mahler einer, oder der bekannteste österreichische Komponist und Dirigent des 19. Jahrhunderts, befindet sich an Deck der Amerika, auf dem Weg nach Hause von New York nach Europa. Er sitzt alleine dort, eingewickelt in eine Decke, nur der Schiffsjunge schaut hin und wieder nach ihm und versorgt ihn mit Tee. Seine Frau und seine Tochter befinden sich derweil unter Deck. Er lässt mit Blick auf das Meer die Gedanken fließen, die Höhen und Tiefen seines Lebens laufen an ihm vorbei. Ein Leben, welches immer schon von Schmerzen und Depressionen begleitet wurde. Aber auch ein Leben, eines Besessenen-Besessen von der Musik, von Beethoven im Besonderen. Mit seinen nur 51 Jahren kam er mir beim Lesen vor wie ein uralter, gebrochener Mensch. Zerbrochen am Leben, am eigenen Genie und nicht zuletzt am Tod seiner Tochter, an dem er sich schuldig fühlte.

    Wieder einmal hat es Robert Seethaler geschafft, mich mit dieser kurzen Geschichte über Gustav Mahler aussergewöhnlich zu berühren Es sind die kurzen poetischen Sätze, die in einer eher kühlen Erzählweise, ihre Stärke offenbaren und Robert Seethalers einzigartigen Stil ausmachen.

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