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  • 4 Sterne

    24 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris L., 01.11.2015

    Die Geschichte der Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg brachte mich immer wieder mal zum Schmunzeln. Da die beiden einen älteren Bruder haben, steht ihnen nach dem Tode ihres Vaters nichts zu. Der Erstgeborene erbt alles und die Zwillinge müssen ihres eigenes Glückes Schmied werden. Ihre Wege trennen sich eines Tages.
    Dabei ist lebensfrohe Gunnar der Unverschämtere, dem die Frauenherzen nur so zufliegen. Er wird im Laufe der Geschichte ein Ritter des Kaisers Friedrich Barbarossa. An der Seite des Kaisers zieht es ihn nach Italien in den Krieg und erlebt dort die Konflikte zwischen dem Kaiser und dem Papst, auf dessen Seite die aufwieglerischen Lombarden stehen.
    Wie es so sein muss, verliebt sich Gunnar auch noch in eine Lombardin und ist zwischen seinen Gefühlen der Liebe zu ihr und seinem Hass zu den Lombarden hin- und hergerissen.
    Einhard ist der ruhigere Zwilling und der, der mehr Vernunft an den Tag legt. Er begegnet eines Tages Heinrich dem Löwen, dem Vetter des Kaisers und mächtigsten Herzog des Reiches und wird zu seinem Getreuen. Heinrich der Löwe bekämpft im Norden des Reiches die Slawen und belehnt Einhard mit einem heruntergekommen Rittergut im Slawenland. Aber trotz Einhards Vernuft verliebt auch er sich, nur in eine verheiratete Frau. Ihre Liebe wird umso gefährlicher, da sie nicht nur fern von Einhards stand ist, sondern auch die Frau von Einhards erbittersten Feind ist.
    Das Buch ist erfrischend geschrieben, bringt einen immer wieder einmal zu Lachen und die Geschichte der Zwillinge bringt die Geschichte des Hochmittelalters anschaulich zurück.
    Das Buch endet offen, im Nachwort aber wird erwähnt, dass es einen zweiten Teil geben soll. Den lege ich mir auch noch zu.
    Der Roman hat mir einige kurzweilige Lesestunden bereitet und ist mit 600 Seiten auch recht dick geraten. Die Ausgabe ist zwar ein Taschenbuch, aber im Großformat. Den Preis fand ich etwas zu hoch, aber am Ende trübte das nicht den Lesegenuss. Ich würde mich freuen, den Roman als eBook zu bekommen. Vielleicht ist ja der zweite Teil eines.

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  • 5 Sterne

    16 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana J., 02.03.2016

    Als großer Historienfan war ich über den Umfang bzw. dem Gewicht des Buches doch etwas erschrocken. Puhl, hoffentlich handelt es sich nicht nur um trockenes Geschichtswissen. Aber ...... weit gefehlt. Von trockenem Wissen - keine Spur. Ganz im Gegenteil, stellenweise musste ich sogar laut lachen. Aber mal schön der Reihe nach.

    Die Autorin, Cornelia Kempf, beschreibt auf ca. 600 Seiten das Leben zweier Brüder in den Jahren 1152 - 1174. Ein Leben, das durch die Kriegswirren und Machtkämpfe sehr geprägt ist. Aber auch ein Leben, wie es unterschiedlich nicht sein könnte. Unterschiedlich, aber doch wiederum sehr ähnlich.

    Der Leser wird durch den ausgeprägten Schreibstil Und die detaillierten Beschreibungen, in die vergangene Zeit versetzt. Eine Zeit, die wir alle zwar aus dem Geschichtsunterricht kennen, jedoch erleben wir hier Einhard und Gunnar auf unserer gedanklichen Zeitreise. Durch diese beiden Protagonisten wird die Geschichte absolut realistisch und gefühlsnah. Beide Charakteren werden so detailliert beschrieben, dass man mit ihnen fühlt. Kleine heitere Szenen schaffen es immer wieder, die trockenen Geschichtsdaten aufzulockern. Gunnars freche Art hatte mir hier besonders gut gefallen. (Beispiel Seite 23: Nachdem sich alle Beteiligten über ihre Heldentaten unterhalten haben, steht Gunnar auf und sagt " Meine Herren, ich werde jetzt in den Burghof gehen, meinen Mageninhalt ganz heldenhaft bis auf die Galle entleeren, einen ritterlichen Furz ablassen und dann schlafen gehen!") Einhard zeigt sich stattdessen immer etwas besonnener. Zwillinge also, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alles kommt so ein bisschen ins Schwanken, als Gunnar auf die Idee kommt, dass Einhard mit ihm die Rollen tauscht. Ab hier dürfte nun klar sein, dass es nicht gut gehen kann.

    Natürlich wird auch auf die geschichtlichen Details eingegangen, jedoch liegt der Fokus stets auf den Zwillingen. So ist ein trockenes Geschichtsbuch, wie anfänglich befürchtet, absolut nicht zu befürchten.

    Sehr gut hat mir auch das Personenregister zu Beginn des Buches gefallen. Hier wird klar nach fiktiven und historischen Personen unterschieden.

    Aber auch ein Glossar ist zu finden. Zwar sehr minimiert, jedoch wird in der Geschichte selbst auch auf diverse Begriffen eingegangen, so dass sich im angesprochenen Glossar nur vier Begriffe mit ihren Definitionen befinden.

    - Fazit -

    Selten habe ich mich bei einem historischen Roman so gut unterhalten. Ich war keineswegs von den Daten oder Ereignissen überfordert ... dank den heiteren Szenen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin sehr gespannt, wie das Leben von Gunar und Einhard weiter geht.

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  • 5 Sterne

    16 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas K., 07.12.2015

    So muss es sein! Habe das Buch in einem Ruck gelesen und dabei mein Gesichtswissen aufgefrischt. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe, wer kennt die nicht? Zwei herausragende Persönlichkeiten des deutschen Mittelalters. Vor diesen historischen Größen stehen aber die Zwilling Einhard und Gunnar. Der eine ist recht zügellos, der andere vernünftig. Einer wird ein Getreuer des Kaisers, der andere Gefolgsmann des Herzogs.
    Es wird die Zeit erzählt, in der Heinrich seinem kaiserlichen Vetter treu verbunden ist und ihn in so manchem unterstützt. Nicht ohne Eigennutz, aber. Heinrich, machtbestrebt und charismatisch, wird von seinem manchmal jähzornigen, unbeherrschten Verwandten begünstigt und wird zum Doppelherzog erhoben. Einhard, an der Seite des Herzogs, erlebt die Machtrangeleien aus der Sicht des Welfen Heinrich und Gunnar, als Ritter des Kaisers, die Intrigen im Umfeld des Staufers Friedrich.

    Die Zwillinge erleben aber auch ihre eigene Geschichte. Gunnar trifft den Kaiser, Einhard bekommt ein Lehen des Herzogs. Während Gunnar sich immer mehr zum Ohr und Auge des Kaisers entwickelt, steht Einhard im Einfluss seines Herzogs, der nicht nur die Geschicke für sich und sein Reich lenkt, sondern auch die von Einhard.

    Die Geschichte um die geschichtlichen Ereignisse der Zeit ist so packend geschrieben, dass sie mich in das Mittelalter eintauchen ließen. Auf 600 mächtigen Seiten wurde der Aufstieg des Herzogs anschaulich aufgearbeitet und endet auch auf dem Höhepunkt seiner Macht.

    Einen zweiten Teil wird es nächstes Jahr geben. So steht es zumindest im Nachwort und den lege ich mir auch zu. So soll einfach Geschichte erzählt werden, nicht staubtrocken, sondern greifbar. Kopfkino pur!

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  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 13.03.2016

    Ganz großer historischer Roman

    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und wurde nicht enttäuscht – im Gegenteil. Bei „Der Löwe des Kaisers“ handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe rund um das Leben der Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg. Der Schreibstil der Autorin macht totale Lust auf das Lesen des Buches und ich war richtig traurig, als es zu Ende war. Aber zum Glück ist es ja „nur“ Band 1 und es gibt, hoffentlich bald, die Fortsetzung. Ich werde den Band 2 auf jeden Fall lesen, weil ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

    Zum Inhalt schreibe ich hier nichts, das kann jeder im Klappentext nachlesen.

    Am Anfang des Buches, werden die Hauptakteure vorgestellt und es gibt auch auf den ersten Seiten eine Auflistung der wichtigsten Personen, so dass man auch im Verlauf des Buches noch einmal nachlesen kann, wer mit wem in welchem Zusammenhang steht. Dank der sehr bildlichen Vorstellung der Autorin konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und konnte mich gut in die damalige Zeit der Ritter hineinversetzen.

    Fazit: Auf keinen Fall vom Umfang abschrecken lassen, am Ende wird sich jeder wünschen, dass noch ein paar Seiten kommen, da man nicht möchte, dass das Buch schon zu Ende ist. Ein Buch mit hohem Suchtpotenzial und ich warte gespannt auf Band 2. Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung mit 5 Sternen - mehr kann ich ja leider nicht vergeben ;-).

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 13.03.2016 bei bewertet

    Ganz großer historischer Roman

    Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und wurde nicht enttäuscht – im Gegenteil. Bei „Der Löwe des Kaisers“ handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe rund um das Leben der Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg. Der Schreibstil der Autorin macht totale Lust auf das Lesen des Buches und ich war richtig traurig, als es zu Ende war. Aber zum Glück ist es ja „nur“ Band 1 und es gibt, hoffentlich bald, die Fortsetzung. Ich werde den Band 2 auf jeden Fall lesen, weil ich unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

    Zum Inhalt schreibe ich hier nichts, das kann jeder im Klappentext nachlesen.

    Am Anfang des Buches, werden die Hauptakteure vorgestellt und es gibt auch auf den ersten Seiten eine Auflistung der wichtigsten Personen, so dass man auch im Verlauf des Buches noch einmal nachlesen kann, wer mit wem in welchem Zusammenhang steht. Dank der sehr bildlichen Vorstellung der Autorin konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und konnte mich gut in die damalige Zeit der Ritter hineinversetzen.

    Fazit: Auf keinen Fall vom Umfang abschrecken lassen, am Ende wird sich jeder wünschen, dass noch ein paar Seiten kommen, da man nicht möchte, dass das Buch schon zu Ende ist. Ein Buch mit hohem Suchtpotenzial und ich warte gespannt auf Band 2. Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung mit 5 Sternen - mehr kann ich ja leider nicht vergeben ;-).

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris D., 05.09.2016 bei bewertet

    In ihrem historischen Roman „Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ hat Cornelia Kempf die historischen Ereignisse der Jahre 1152 bis 1168 mit einer facettenreichen fiktiven Handlung zu einer spannenden Geschichte verflochten und ein glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet.

    Die 15-jährigen Zwillingsbrüder Einhard und Gunnar von Arsberg werden auf Burg Wallberg zu Rittern ausgebildet. Äußerlich kaum zu unterscheiden, könnten die beiden vom Charakter her verschiedener nicht sein. Einhard ist rechtschaffen, gottesfürchtig und äußerst bescheiden, Gunnar hingegen ist ein Draufgänger und Schürzenjäger. Die Ausbildung der Zwillinge bringt ihre ganz unterschiedlichen Talente zum Vorschein: Einhard ist ein Experte im Umgang mit Pferden, Gunnar dagegen ein ausgezeichneter Schütze.

    Geschickt verknüpft Cornelia Kempf den Werdegang der beiden jungen Männer mit dem Leben und Wirken zweier großer Herrscher des 12. Jahrhunderts: Während Einhard in den Dienst von Heinrich dem Löwen tritt, wird Gunnar Gefolgsmann Friedrich Barbarossas. Im Verlauf der Handlung sind Heinrichs Expansion nach Osten in slawisches Gebiet genauso Thema, wie Friedrichs Konflikte mit den norditalienischen Städten und dem Papst.

    Die Autorin wartet mit einer geballten Ladung an historischen Fakten auf, die aber so spannend und mitreißend verpackt sind, dass man schnell mittendrin ist in einer Welt aus politischem Kräftemessen und Machtgerangel, Seilschaften, Ränkespielen, Feldzügen, arrangierten Eheschließungen und allem, was das Ritterleben damals für die Menschen bereithielt.

    Die Darstellung der Schauplätze und die Schilderung der Ereignisse sind Cornelia Kempf hervorragend gelungen. Man kann der Geschichte trotz wechselnder Handlungsorte, unterschiedlicher Perspektiven und manchmal großer Zeitsprünge bestens folgen und verliert zu keiner Zeit den Überblick. Fiktive und historische Figuren werden glaubhaft miteinander kombiniert, das Zusammenspiel aller Akteure ist gut durchdacht und ausgeklügelt.

    „Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ hat mir sehr gut gefallen. Die gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Fiktion hat mir nicht nur spannende, unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mir auch interessante Reise in das deutsche Mittelalter ermöglicht.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310 .., 24.07.2016

    Wir befinden uns im Jahre 1152 auf der Burg Wallberg in Bayern. Die beiden Knappen Einhard und Gunnar von Arsberg sind Zwillinge. Äußerlich sehr leicht zu verwechseln sind sie jedoch charakterlich sehr verschieden. Einhard ist brav und pflichtbewusst, sein Bruder Gunnar ist vorlaut und ein Weiberheld, aber auch ein guter Kämpfer. Nachdem sie zum Ritter geschlagen sind, geht jeder der beiden seiner Wege. Gunnar schließt sich Barbarossa an und Einhard kommt zu Herzog Heinrich von Bayern und Sachsen, denn man auch Heinrich den Löwen nennt. Heinrich ist seinem Vetter zwar treu ergeben, aber es gefällt niemandem im Deutschen Reich, dass er seinen Ehrgeiz einzusetzen weiß und mächtiger wird.
    Das Buch ist ziemlich gewichtig, aber es lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Einhard und Gunnar sind fiktive Charaktere, aber sie sind sehr gut in die historischen Realitäten eingearbeitet. Auch wenn ich mich für Geschichte interessiere, so habe ich doch noch Einiges erfahren, das für mich neu war. Dabei stehen in diesem Buch die geschichtlichen Ereignisse weniger im Vordergrund, sondern der Focus liegt auf den Zwillingen.
    Es geht kriegerisch zu in jener Zeit, Ranke und Intrigen waren an der Tagesordnung. Geheiratet wurde nicht unbedingt aus Liebe, sondern weil es politisch Vorteile brachte.
    Gunnar und Einhard könnten unterschiedlicher nicht sein, aber ich mochte beide. Einhards Art kommt mir mehr entgegen. Es hat mir auch sehr gefallen, wie er mit Pferden umgehen konnte. Aber Gunnars loses Mundwerk war manchmal ausgesprochen witzig. Aber auch die anderen Personen waren sehr gut und lebendig beschrieben. Sehr anschaulich ist auch dargestellt, wie das Leben der Frauen verläuft und wieviel Verantwortung auf ihnen lastet, wenn die Männer sich im Kampf befanden.
    Es hat Spaß gemacht, diese spannende und unterhaltsame Geschichte zu lesen. Dass im Vorspann die wichtigsten Personen aufgeführt sind, war für mich hilfreich.
    Die Geschichte "Der Löwe des Kaisers" wird in einem weiteren Band fortgesetzt, auf den ich mich schon sehr freue.
    Ein wunderbarer historischer Roman, den ich nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    Gertie G., 15.04.2018

    Kaiser, Papst und Gegenpapst, Ehrgefühl über alles, Intrigen zwischen den Herzögen, Auflösung kinderloser Ehen – das ist die Zeit, in die uns die Autorin entführt.


    Historischer Hintergrund:

    Wir befinden uns im Hochmittelalter, 12. Jahrhundert. Die deutschen Lande sind in viele kleine oder größere Fürstentümer aufgeteilt. Über ihnen allen herrscht Friedrich I, genannt Barbarossa als „Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. Diese Kaiserwürde ist nicht erblich, sondern die sieben Kurfürsten (drei geistliche und vier weltliche) wählen „ihren“ Kaiser. Bestechung, Korruption und Machtmissbrauch sind die gängigen Mittel um dem „richtigen“ Kandidaten auf den Thron zu verhelfen. Ganze Fürstentümer werden hin- und her geschoben, bis endlich ein Kaiser gewählt wird, der als „kleinster gemeinsamer Nenner“ gilt. So mancher Kaiser ist bald wieder in der Versenkung verschwunden, Friedrich nutzt die Gunst der Stunde. Allerdings legt er sich recht bald mit dem Papst in Rom an. Mehrmals zieht er gegen die Lombardei zu Felde und vor Rom verliert er einen großen Teil seiner Truppen durch die Malaria.

    Inhalt:

    Die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg wachsen als junge Knappen auf der Burg Wallberg heran. Die Brüder können nicht unterschiedlicher sein: Gunnar ist ein Womanizer, Einhard bedächtig.

    Kurz bevor sie in den Ritterstand erhoben werden, reißt die Geschichte das Brüderpaar auseinander. Der eine, Gunnar folgt Kaiser Friedrich I. Barbarossa, der andere, Einhard wird Gefolgsmann Herzogs Heinrich, genannt der Löwe.

    Durch die damals vorherrschende Primogenitur (nur der älteste Sohn erbt, aber dafür alles), bleibt für die beiden jüngeren nur der Weg, durch eigene Ruhmestaten Lehen und Ansehen zu verdienen.

    Durch ein Missverständnis, gehen sie einander aus dem Weg. Werden sie sich aussöhnen?

    Erzählweise/Spannung:

    Autorin Cornelia Kempf schafft es, durch penible Recherche einer Vielzahl von geschichtlichen Details die Welt des Mittelalters vor uns Lesern wieder auferstehen zu lassen. Dabei vermittelt sie das Wissen so geschickt, dass der Leser niemals den Eindruck hat, Wissen vermittelt zu bekommen. Die Informationen werden subtil und spielerisch dargeboten. Es fehlt der moralische Zeigefinger. Die Leser können sich selbst ein Urteil über die Protagonisten bilden. Sei es ob man lieber Gunnar und seine zahlreichen Liebschaften mögen, oder eher die Sympathie seinem Zwillingsbruder Einhard schenken soll. Genauso verhält es sich mit den Mächtigen jener Zeit. Friedrich oder Heinrich, das ist hier die Frage.

    Durch geschicktes Aneinanderreihen von Szenen bzw. Aussparen derselben ist der Leser verführt, ständig und unablässig weiterzulesen, obwohl vielleicht andere Dinge wie die Hausarbeit oder das Bett rufen.

    Sehr klug und sehr spannend!

    Einige Personen werden unvermutet eingeführt. Nicht immer ist deren Rolle gleich sichtbar. Doch einige entwickeln sich rasant und warten darauf im zweiten Teil dieses Mittelalterepos ihren Platz zu finden.

    Charaktere:

    Gunnar und Einhard sind sich als Zwillinge sehr, sehr vertraut. Daher ist es für beide ein Leichtes, den anderen zu verletzen.
    Stolz und eigensinnig sind sie auch, daher ist der Weg zu Versöhnung im wahrsten Sinn spitz und schmerzhaft.
    Diese Fähigkeiten hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet.

    Friedrich I. ist wie alle Mächtigen der Welt von Schleimern, Schmeichler und Intriganten umgeben. Daher schätzt er Gunnars ehrliche Worte, auch wenn sie manchmal ziemlich ungehörig sind. Für weniger freche Worte sind schon häufig die Köpfe gerollt.

    Heinrich der Löwe ist machthungrig dargestellt. Er ist wie Friedrich ein Kind seiner Zeit. Geld, Macht und Einfluss sind ihm wichtig – je mehr desto besser.

    Nun zu den Frauengestalten: wir begegnen gemeinsam mit Einhard der großen Liebe, die keine Zukunft hat. Wir stürzen uns mit Gunnar in die Arme zahlreicher Liebschaften.
    Oda, die Witwe nach Wolfram, der Zwillinge großer Bruder und Mutter des Erben Bernhard, ist einerseits zänkisch andererseits die beschützende Mutter, die ihren einzige Sohn lieber einem Kloster anvertraut als ihn Ritter werden zu lassen.
    Dann Agnes, sie kennen Einhard und Gunnar aus ihrer Zeit als Knappen auf Wallburg, ist mit dem Fiesling Walther verheiratet. Sie beginnt mit Einhard ein Verhältnis und bringt ihn dadurch in tödliche Gefahr. Sieht so wahre Liebe aus?
    Dann hätten wir da noch Luzia, die in Gunnars Leben eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

    Hier, bei den Frauen, ist der einzige Punkt in dem ich mit der Autorin nicht ganz d’accord gehe. Ehebruch durch die Frau wird mit aller Härte bestraft. Und das wissen die Damen des Adels. Ob sie wirklich so schnell, beinahe leichtfertig, eine Liebschaft eingegangen sind?

    Fazit:

    Ein wunderschönes Buch, das den interessierten Lesern das Mittelalter und seine Lebensart völlig unaufgeregt und unterschwellig näherbringt. Die verwirrende Politik rund um die Deutschen Fürstentümer, den Kaiser und die Macht der Päpste ist gekonnt mit dem Leben von Gunnar und Einhard verflochten.
    Ein echter Glücksgriff und eine absolute Empfehlung für die Liebhaber von historischen Romanen.
    Voll Ungeduld und Spannung warte ich auf den zweiten Teil, dessen Untertitel „der Fall“ ein böses Ende erwarten lässt. Doch für wen?

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  • 5 Sterne

    Frauke K., 30.06.2016

    Ritter, edle Frauen und große Herrscher. Deutschland im 12. Jahrhundert.

    Mit "Der Löwe des Kaisers" ist Cornelia Kempf ein mächtiges, spannendes, buntes und beeindruckendes Werk gelungen. In zwei Teilen entführt die Geschichte um die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg in die Zeit des glanzvollen Kaisers Friedrich I. Barbarossa und lässt den Leser in das deutsche Hochmittelalter eintauchen. Aufgeteilt ist diese Serie in zwei Bände. Hier soll der erste Band bewertet werden mit dem Titel „Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“.

    Der Klappentext:
    Auf der Burg Wallberg in Bayern werden die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg zu angehenden Rittern des Reiches erzogen. Äußerlich mögen sich die beiden gleichen, doch während Einhard, von Vernunft getrieben, alles ernst nimmt, lebt sein Bruder Gunnar zügellos und erobert die Herzen der Frauen im Sturm.
    Die recht sorglose Zeit auf Wallberg geht jedoch eines Tages für beide Brüder zu Ende, die Geschicke nehmen ihren Lauf und Einhard und Gunnar müssen sich ihrem eigenen Schicksal stellen, als sich ihre Wege trennen.
    Während Gunnar dem Kaiser Friedrich Barbarossa gegen die Lombarden folgt, wird Einhard Gefolgsmann des mächtigsten Fürsten des Reiches: Heinrich dem Löwen.

    Geschichtlicher Rahmen:
    Die Geschichte erstreckt sich über die Jahre 1152 bis 1168. Eine Zeit, die geprägt ist vom Schisma der Kirche, dem Aufstieg Friedrich von Schwaben zum mächtigen Kaiser, den Krieg gegen die norditalienischen Lombarden und dem Bündnis zweier Vetter: Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe. Ein Kaiser und sein Herzog. Eine Zeit in der diese beiden mächtigen Fürsten Seite an Seite standen und Verbündete waren.


    Zum Inhalt:
    Doch nicht die beiden Herrscher sind hier die tragenden Personen, sondern die Zwillinge Einhard und Gunnar von Arsberg. Sie werden auf der Burg Wallberg zu Rittern des Reiches herangezogen. Als Zweitgeborene steht ihnen das väterliche Erbe, die Burg Arsberg, nicht zu und sie müssen ihres eigenes Glückes Schmied werden. Obwohl sie Zwillinge sind, können sie unterschiedlicher nicht sein. Gunnar vermag es mit den Waffen umzugehen. Einhard dagegen ist ein guter Reiter. Aber das nicht genug. Einhard, der Zurückhaltender der beiden, ist mit Vernunft und Besonnenheit beglückt. Gunnar, der Unverschämtere, ist der, dem ständig der Schalk im Nacken sitzt und die Frauenherzen ihm nur so zufliegen. Als sich ihre Wege trennen zieht es Gunnar auf die Seite des Kaisers Friedrich, Einhard auf die des Herzog Heinrichs. Beides glanzvolle, mächtige Herrscher, die die Geschichte in diesen Jahren gemeinsam prägen. Neben den, geschickt in die Handlung eingewobenen historischen Begebenheiten, entbehrt die Geschichte um Einhard und Gunnar weder Reiz noch Spannung. Frauen und Feinde, Freud und Leid, Freundschaft und Feindschaft, Leben und Tod, es ist einfach alles dabei.


    Mein Fazit:
    Die Geschichte der Zwillinge hat mich bewegt, zum Lachen gebracht, nachdenklich gestimmt, mein Geschichtswissen aufgefrischt und mich von Seite zu Seite fliegen lassen. Die Erzählweise ist frisch, immer wieder mit Humor gespickt und so spannend, dass es mir kaum gelang, das Buch aus der Hand zu legen. Immer wieder kommen neue Wendungen und auch neue, interessante Personen dazu, die die Geschichte mittragen. Besonders gut hat mir gefallen, wie es Cornelia Kempf schaffte, die historischen Fakten so einfließen zu lassen, ohne dass es für den Leser wie ein Geschichtsbuch wirkte. Ganz im Gegenteil, es las sich immer so als wäre man einfach mittendrin, statt nur dabei. Ebenso angenehm war es für mich, nicht seitenweise Ausschmückungen von irgendwelchen grausamen Schlachten lesen zu müssen, sondern diese wohl dosiert geschildert oder im Nachgang beschrieben wurde. Ein rundum gelungenes Werk, das ich jedem ans Herz legen möchte, der viele Stunden Lesevergnügen und spannende Geschichten mag. Kopfkino pur. Ich erwarte schon heute mit Spannung den zweiten Teil.

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  • 5 Sterne

    Doris D., 05.09.2016

    In ihrem historischen Roman „Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ hat Cornelia Kempf die historischen Ereignisse der Jahre 1152 bis 1168 mit einer facettenreichen fiktiven Handlung zu einer spannenden Geschichte verflochten und ein glaubwürdiges Bild der damaligen Zeit gezeichnet.

    Die 15-jährigen Zwillingsbrüder Einhard und Gunnar von Arsberg werden auf Burg Wallberg zu Rittern ausgebildet. Äußerlich kaum zu unterscheiden, könnten die beiden vom Charakter her verschiedener nicht sein. Einhard ist rechtschaffen, gottesfürchtig und äußerst bescheiden, Gunnar hingegen ist ein Draufgänger und Schürzenjäger. Die Ausbildung der Zwillinge bringt ihre ganz unterschiedlichen Talente zum Vorschein: Einhard ist ein Experte im Umgang mit Pferden, Gunnar dagegen ein ausgezeichneter Schütze.

    Geschickt verknüpft Cornelia Kempf den Werdegang der beiden jungen Männer mit dem Leben und Wirken zweier großer Herrscher des 12. Jahrhunderts: Während Einhard in den Dienst von Heinrich dem Löwen tritt, wird Gunnar Gefolgsmann Friedrich Barbarossas. Im Verlauf der Handlung sind Heinrichs Expansion nach Osten in slawisches Gebiet genauso Thema, wie Friedrichs Konflikte mit den norditalienischen Städten und dem Papst.

    Die Autorin wartet mit einer geballten Ladung an historischen Fakten auf, die aber so spannend und mitreißend verpackt sind, dass man schnell mittendrin ist in einer Welt aus politischem Kräftemessen und Machtgerangel, Seilschaften, Ränkespielen, Feldzügen, arrangierten Eheschließungen und allem, was das Ritterleben damals für die Menschen bereithielt.

    Die Darstellung der Schauplätze und die Schilderung der Ereignisse sind Cornelia Kempf hervorragend gelungen. Man kann der Geschichte trotz wechselnder Handlungsorte, unterschiedlicher Perspektiven und manchmal großer Zeitsprünge bestens folgen und verliert zu keiner Zeit den Überblick. Fiktive und historische Figuren werden glaubhaft miteinander kombiniert, das Zusammenspiel aller Akteure ist gut durchdacht und ausgeklügelt.

    „Der Löwe des Kaisers – Der Aufstieg“ hat mir sehr gut gefallen. Die gut ausbalancierte Mischung aus Historie und Fiktion hat mir nicht nur spannende, unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mir auch interessante Reise in das deutsche Mittelalter ermöglicht.

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  • 5 Sterne

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    Diana J., 02.03.2016 bei bewertet

    Als großer Historienfan war ich über den Umfang bzw. dem Gewicht des Buches doch etwas erschrocken. Puhl, hoffentlich handelt es sich nicht nur um trockenes Geschichtswissen. Aber ...... weit gefehlt. Von trockenem Wissen - keine Spur. Ganz im Gegenteil, stellenweise musste ich sogar laut lachen. Aber mal schön der Reihe nach.

    Die Autorin, Cornelia Kempf, beschreibt auf ca. 600 Seiten das Leben zweier Brüder in den Jahren 1152 - 1174. Ein Leben, das durch die Kriegswirren und Machtkämpfe sehr geprägt ist. Aber auch ein Leben, wie es unterschiedlich nicht sein könnte. Unterschiedlich, aber doch wiederum sehr ähnlich.

    Der Leser wird durch den ausgeprägten Schreibstil Und die detaillierten Beschreibungen, in die vergangene Zeit versetzt. Eine Zeit, die wir alle zwar aus dem Geschichtsunterricht kennen, jedoch erleben wir hier Einhard und Gunnar auf unserer gedanklichen Zeitreise. Durch diese beiden Protagonisten wird die Geschichte absolut realistisch und gefühlsnah. Beide Charakteren werden so detailliert beschrieben, dass man mit ihnen fühlt. Kleine heitere Szenen schaffen es immer wieder, die trockenen Geschichtsdaten aufzulockern. Gunnars freche Art hatte mir hier besonders gut gefallen. (Beispiel Seite 23: Nachdem sich alle Beteiligten über ihre Heldentaten unterhalten haben, steht Gunnar auf und sagt " Meine Herren, ich werde jetzt in den Burghof gehen, meinen Mageninhalt ganz heldenhaft bis auf die Galle entleeren, einen ritterlichen Furz ablassen und dann schlafen gehen!") Einhard zeigt sich stattdessen immer etwas besonnener. Zwillinge also, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alles kommt so ein bisschen ins Schwanken, als Gunnar auf die Idee kommt, dass Einhard mit ihm die Rollen tauscht. Ab hier dürfte nun klar sein, dass es nicht gut gehen kann.

    Natürlich wird auch auf die geschichtlichen Details eingegangen, jedoch liegt der Fokus stets auf den Zwillingen. So ist ein trockenes Geschichtsbuch, wie anfänglich befürchtet, absolut nicht zu befürchten.

    Sehr gut hat mir auch das Personenregister zu Beginn des Buches gefallen. Hier wird klar nach fiktiven und historischen Personen unterschieden.

    Aber auch ein Glossar ist zu finden. Zwar sehr minimiert, jedoch wird in der Geschichte selbst auch auf diverse Begriffen eingegangen, so dass sich im angesprochenen Glossar nur vier Begriffe mit ihren Definitionen befinden.

    - Fazit -

    Selten habe ich mich bei einem historischen Roman so gut unterhalten. Ich war keineswegs von den Daten oder Ereignissen überfordert ... dank den heiteren Szenen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin sehr gespannt, wie das Leben von Gunar und Einhard weiter geht.

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