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    chuckipop, 19.05.2023

    Als Buch bewertet

    Die Vergangenheit holt Dich ein - immer...!

    "Der Morgen" von Marc Raabe ist als Taschenbuch mit 592 Seiten bei Ullstein erschienen. Das auffällige Cover und der schwarze Buchschnitt machen den Thriller zu einem echten Hingucker, und der Satz "Das THRILLER-Ereignis des Jahres!" in der Beschreibung weckt seine sehr hohe Erwartung, die in meinen Augen recht gut erfüllt wurde :)

    Auf der Ladefläche eines Kleinlasters, der mitten im Kreisverkehr um die Berliner Siegessäule im Schneegestöber stehengelassen wurde, findet man eine fast nackte Frauenleiche. Auf ihren Körper wurde die Adresse des Bundeskanzlers geschrieben - womit der Fall direkt eine riesige Brisanz erlangt - und als dann noch Videos des Opfers im Internet auf einer anonymen Plattform auftauchen, ist den Ermittlern auch die Pressemeute unwiderruflich auf den Fersen.

    Art Mayer, der kürzlich den Polizeidienst quittiert hatte, wird hinzugezogen, denn er ist der beste Mann. Er trifft auf Nele Tschaikowski, eine Kommissaranwärterin, die ihm zur Seite gestellt wird. Die Beiden sind vollkommen gegensätzliche Charaktere (Art: leichtsinniger Einzelgänger, der viele Geheimnisse hat, Nele: politisch korrekte und ehrgeizige junge Frau), die sich erstaunlich gut zusammenraufen - nicht zuletzt, weil Nele schnell erkennt, dass Art das Herz auf dem rechten Fleck hat und sie auch mal über ihren Schatten springen kann...

    Die Vergangenheit der Protagonisten spielt hier eine ganz zentrale Rolle, und es ergeben sich Verwicklungen, die niemand erahnt hätte - auch nicht Art, obwohl er sowohl den Bundeskanzler als auch dessen Frau und einige andereBeteiligte bereits seit seiner Kindheit kennt...

    Marc Raabe hat hier einen komplexen, clever ausgeklügelten und sehr brisanten Thriller voller Wendungen geschrieben, den er nach einem aufsehenerregenden Finale überzeugend abschließt und seine Leserschaft mit der Preisgabe des Täters absolut überraschen kann! Einige Fragen wurden noch nicht geklärt, so dass gutes Potential für einen packenden zweiten Fall für das neue Team Mayer / Tschaikowski vorhanden ist - ich freue mich schon darauf!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 02.04.2023

    Als Buch bewertet

    An einem verschneiten Wintertag in Berlin ereignet sich ein Auffahrunfall. Der Fahrer des Kleinlasters flieht, auf der Ladefläche wird die Leiche einer Frau gefunden, auf dem Körper die Adresse des deutschen Bundeskanzlers Henrik Westphals. Er möchte sich nur von Artur Mayer, einem suspendierten Kriminalkommissar, befragen lassen, weshalb dieser wieder in den Dienst tritt. An seine Seite wird die junge Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski gestellt, die sich von Arts schroffer und unkooperativer Art nicht einschüchtern lässt.
    Während Nele zu verbergen versucht, dass sie die Nichte des Polizeipräsidentin ist und rätselt, woher Art den Bundeskanzler persönlich kennen kann, wird eine zweite Frauenleiche gefunden und mehrere Videos gehen in kurzer Zeit auf einer neuen Website viral, die darauf schließen lassen, dass der oder die Täter es darauf abgesehen haben, den Kanzler zu verunglimpfen und das wenige Tage vor dem geplanten G20-Gipfel in Berlin.
    "Der Morgen" ist der erste Band der Buchreihe um den Berliner Kriminalkommissar Art Mayer.
    Der Auftaktband handelt auf zwei Zeitebenen, wobei in der Vergangenheit Ende der 1990er-Jahre ein ehemaliges Heimkind Anschluss an eine Gruppe Jugendlicher sucht, von der es zunächst drangsaliert wurde. "Boxer" wie er genannt wird, hat sich in Ellie verliebt, die ihn aufgrund des Altersunterschieds auf Distanz hält. "Boxer" versucht sich durch eine Mutprobe zu beweisen, die jedoch misslingt und für weitreichende Folgen sorgt.
    In der Gegenwart gilt es eine Mordserie aufzuklären, die aufgrund der Involvierung des Bundeskanzlers von enormer politischer Brisanz ist. Verschwörungstheoretiker und Medien stürzen sich auf die Polizei und unterstellen Vertuschung und Desinformation.

    Der Fall ist durch die beiden Zeitebenen spannend geschildert, denn es ist nur schwer zu durchschauen, wie die Ereignisse in der Vergangenheit mit den Morden in der Gegenwart in Verbindung stehen können. Erkennbar ist jedoch, dass die Jugendlichen aus den 1990er in die gegenwärtigen Ereignisse involviert sind und dass die Diskreditierung des Kanzlers mehr persönlich als politisch motiviert sein dürfte.
    Besonders konfliktgeladen ist dabei die Rolle von Art Mayer, der den Kanzler von früher kennt, darüber aber Stillschweigen bewahren möchte. Überhaupt ist Art mit seinem berüchtigten Ruf und seiner stoischen Art ein interessanter Charakter, der zusammen mit der frisch von der Polizeischule kommenden, unerfahrenen, aber mutigen Nele ein spannendes Team abgibt. Nach einem holprigen Start raufen sich good cop und bad cop zusammen und ergänzen sich in ihren Stärken und Schwächen.

    Durch die Perspektive der Medien, die die Polizeiarbeit mit großem Misstrauen betrachtet und in Frage stellt, ist der Kriminalfall nicht nur facettenreich sondern auch sehr authentisch geschildert. Dass die wesentlichen Charaktere in dem Fall alle etwas zu verbergen haben und fortlaufend Informationen unterschlagen, die das Motiv der oder des Täters offenbaren könnten, heizt die Spannung weiter an.
    Ein brisanter Kriminalfall, originelle Figuren mit undurchsichtiger Vergangenheit, ein Wechsel der Zeitebenen und der Bezug zu medienwirksamen, tagespolitischen Themen sind die Komponenten für einen gelungenen Reihenauftakt, der jetzt schon neugierig auf Band 2 "Dämmerung" macht, der im Frühjahr 2024 erscheint.

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  • 5 Sterne

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    knappenpower, 03.04.2023

    Als eBook bewertet

    Ich war sehr gespannt, wie ich die neue Serie des Autors annehmen werde. Ich bin ein ausgesprochener Tom-Babylon-Fan und mir war bewusst, dass es sein „Nachfolger“ bei mir sehr schwer haben wird. Aber ich wurde nicht enttäuscht.

    Dieses Mal setzt Marc Raabe auf komplett andere Charaktere. Zum einen der Haudegen Art (Arthur), der im Dienst schon viel erlebt zu haben scheint, bei dem Diabetes festgestellt wurde (die er aber gekonnt ignoriert) und dessen Frau ihn für den Polizeipräsidenten verlassen hat. Er weiß um seine Qualitäten als Polizist und macht eigentlich immer, was er will.
    Ihm zur Seite, als Anstands-Wau-Wau, wird Nele gestellt. Sie ist 25 Jahre alt, seit 2 Monaten bei der Truppe, ungewollt schwanger und … die Nicht des Polizeipräsidenten.
    Für mich eine explosive Mischung, die mir sehr gut gefällt.
    Beide Ermittler gut und verständlich beschrieben, was natürlich gut fürs Kopfkino ist. Beide sehr sympathisch, wobei die persönlichen Probleme, vor allem bei Art, nicht fehlen dürfen.

    Der Stil des Autors gefällt mir ausnehmend gut: Textsicher, flüssig, mit nicht allzu langen Kapiteln und, was für mich sehr wichtig ist, logischen Handlungen (auch wenn sie sich erst mit dem Ende als logisch erweisen … es bleiben keine Fragen offen). Deshalb war ich auch dieses Mal wieder sofort „drin“ in der Geschichte und von den Personen und dem Fall gefesselt.

    Was ist außergewöhnlich fand: Vor dem Prolog ist ein Intro eingefügt. Da stellt sich natürlich sofort die Frage: Ist das Geschehen aktuell? Oder wie der Prolog Vergangenheit? Das sorgt von Anfang an dafür, dass sich die Gehirnzellen, wenn man denn mitraten möchte, angestrengt werden.

    Die Rückblicke, die mir normalerweise die Spannung vergällen, sind dieses Mal richtig gut. Es werden Situationen von vor 25 (?) Jahren geschildert, allerdings werden die Personen nur mit Spitznamen benannt. Dadurch weiß man nicht, wer im aktuellen Fall welche Person aus der Vergangenheit ist. Das verleitet dazu, Vergleiche mit den heutigen Personen zu ziehen und herauszufinden, wer wer war/ist. Man erhält eine Fülle an Informationen zur späteren „Identifizierung“ und da ich mitraten wollte habe ich mir hier schon Stichpunkte notiert. Und während des ganzen Buches habe ich immer wieder versucht, diese Personen in der Gegenwart zu erkennen, was aber schwierig ist, da außer bei Nele keine Altersangaben gemacht werden. So wurde ich ein ums andere Mal aufs Glatteis geführt, was mir im Nachhinein sehr gut gefallen hat. Stichwort „Gehirnzellen einschalten“.

    Gefühlt nehmen die Vorgänge in der Vergangenheit in der ersten Hälfte des Buches 50% der Geschichte ein und sind dabei eher Roman als Krimi. Aber es hat mich nicht im Mindesten gestört. Im Gegenteil. Die Geschichte war ergreifend und ging mir wirklich ans Herz.

    Ein toller Auftakt und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

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    Cynthia M., 31.03.2023

    Als eBook bewertet

    Wer Thriller liebt, kommt an Marc Raabe eigentlich nicht vorbei. Ich war schon großer Fan der Tom Babylon-Reihe und habe mich nun auf diesen neuen Reihenauftakt sehr gefreut.
    Kleiner Wehmutstropfen an diesem Buch: es hat einen schwarzen Farbschnitt, welcher allerdings etwas unangenehm riecht und die Seiten kleben dadurch sehr stark zusammen, teilweise war es richtig schwer diese voneinander zu lösen. Ansonsten kann ich nur sagen: Hochspannung und Nervenkitzel von der ersten bis zur letzten Seite, Band 2 dürfte gerne jetzt schon erscheinen.

    Zum Inhalt: Ein Auffahrunfall an der Siegessäule und eine unbekleidete Leiche auf der Ladefläche des Unfallautos. Was von vornherein mehr als tragisch erscheint, entwickelt schnell politisch Brisanz als klar wird, um wen es sich bei der Toten handelt. Und nicht nur das, der Täter hat einen Hinweis auf dem Bauch der Toten hinterlassen- die Adresse des Bundeskanzlers. Es beginnt eine Hetzjagd durch Berlin, die droht, alte Wunde aufzureißen.

    Art Mayer ist ein raubeiniger, aber überaus kompetenter Ermittler, der sich an einem Fall festzubeißen weiß und der aufgrund seiner Art und Auslegung moralischer Grundsätze aber auch gerne mal aneckt. Trotzdem bekommt der Leser auch die fürsorgliche, herzensgute Seite Mayers präsentiert, die ihm im Übrigen fantastisch zu Gesicht steht. Mayer ist für mich ein Protagonist, mit dem ich mitfiebern und mitfühlen kann, weil er eine Geschichte hat, eine Hintergrundstory die ihn verwundbar und überaus menschlich macht.

    Die Geschichte wird in zwei Zeitachsen erzählt, in Rückblenden erfährt man viel über Art selbst und wie er zu den anderen handelnden Personen steht. Das hat mir richtig gut gefallen, denn diese Rückblenden sind nicht nur ein interessanter Einblick ins Arts eigene Geschichte und seinen Charakter, die gesamte Storyline der Vergangenheit ist wahnsinnig spannend und ich könnte mir vorstellen, dass sie für weitere Bücher auch nochmal relevant wird.

    Der Fall selbst ist sehr packend konstruiert. Marc Raabe legt hier nicht nur ein ordentliches Tempo vor, es steckt auch eine schlüssig konstruierte Geschichte dahinter, die sehr glaubwürdig erzählt wird. Vor allem die Einbindung der Medien, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Polizeiapparate und das zweischneidige Schwert, wenn es darum geht, wer der Verdächtige ist, wirkten sehr authentisch und wirklich fesselnd.

    Ein sehr spannendes Buch, mit einem sehr interessanten Thema rund um alte Loyalitäten, vergrabene Erinnerungen und die Frage nach der Schuld.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 19.05.2023

    Als Buch bewertet

    Spannender Start in eine neue Serie

    Nachdem ich alle Bände der Reihe um Tom Babylon regelrecht verschlungen hatte, wollte ich natürlich auch in die neue Reihe von Marc Raabe hinein schnuppern. Mit seinem auffälligen Buchdesign aus schwarzem Buchschnitt und Pink-schwarzem Cover drängt sich das Werk förmlich auf, ist ein richtiger Hingucker.

    So passt die Optik perfekt zum spektakulären Start in den Thriller. Im winterlichen Berlin wird an der Siegessäule eine halbnackte Frauenleiche gefunden. Auf ihrem Körper steht etwas mit Blut geschrieben. Es ist die Adresse des Bundeskanzlers. Damit hat der Fall sofort eine politische Komponente, mehr Komplexität, wird insgesamt brenzliger.

    Die Rollenverteilung ist hier recht klassisch. Artur Mayer ist der gefühlt schon gebrochene Ermittler, der eigentlich hinwerfen will. Er ist gezeichnet von den Erlebnissen der Vergangenheit, man ahnt sofort Schlimmes, weiß aber noch gar nichts. Er ist unkonventionell, dehnt geltende Regeln nach eigenem Ermessen und doch hat Art, wie ihn alle nennen, ein gutes Herz. Ihm zur Seite wird die Hochschulabgängerin Nele Tschaikowski gestellt, Frau, unerfahren und ehrgeizig. Über diese klischeehafte Konstellation bin ich kurz gestolpert, bis ich entdeckt habe, welchen modernen Drive Nele in die Story bringt. Unverfroren gendert sie, bringt sich als Frau in Position und geht ihrem Chef damit gehörig auf die Nerven.

    Stilistisch bleibt sich der Autor treu und bedient sich wie auch schon bei Tom Babylon Rückblenden in die Jugend. Dadurch verfolgen wir abwechselnd Artur Mayers abenteuerliche Jugendzeit sowie den aktuellen Fall und bekommen in kleinen Häppchen potenzielle Zusammenhänge präsentiert. Dabei versteht es Marc Raabe auf unnachahmliche Weise, sein komplexes Gerüst aus roten Fäden weiterzuspinnen und die für diesen Teil entscheidenden Fäden letztlich wieder zusammen zu führen. Einige Anfänge bleiben unvollendet. Sie machen Hunger auf auf die weiteren Bände dieser neuen Serie.

    Insgesamt entsteht ein richtig spannender Thriller, der zusätzlich aktuelle Themen wie Pandemie, Ukrainekrieg und FakeNews mit verarbeitet. Durch die über den Fall hinaus konstruierte Vielschichtigkeit war es zu keinem Zeitpunkt irgendwie träge, sondern sehr erfrischend und modern. Auch die Zeichnung der Charaktere fand ich gelungen. Neben dem Ermittlerteam lernen wir weitere Personen richtig gut kennen, weshalb ich sehr gespannt bin, in wie weit sie auch in den nun folgenden Bänden auftreten dürfen.

    Voller Vorfreude warte ich nun auf das Erscheinen von Band Zwei und empfehle sehr gern die Lektüre dieses Auftaktes.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra K., 16.03.2023

    Als Buch bewertet

    Ein neuer Lieblingsermittler betritt die Buchwelt
    .
    Marc Raabe war mir tatsächlich viel zu lange kein Begriff. Kennengelernt habe ich ihn letztes Jahr im Rahmen einer Leserunde zu "Violas Versteck" - und das war schon der finale 4. Band seiner Tom Babylon-Reihe. Danach stand aber fest, dass ich beim Start einer neuen Reihe direkt von Anfang an dabei sein will. Dank "Vorablesen" und "NetGalley" konnte ich "Der Morgen" jetzt sogar schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin am 30.3. lesen.
    .
    Darum geht’s: Die Frau des Gesundheitsministers wird ermordet. Eine auf ihren Bauch geschriebene Adresse führt zum Haus des Bundeskanzlers. Und zu dem hat Ermittler Art Mayer eine ganz besondere Verbindung…
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    Was sich ein bisschen nach Polit-Thriller anhört entwickelt Raabe (zum Glück) ganz anders. "Der Morgen" hat gleich mehrere WOW-Effekte: Das Szenario, die Atmosphäre, die Story und die Charaktere können absolut überzeugen. Mit diesem Reihen-Auftakt nimmt Raabe nicht etwa langsam Anlauf, sondern geht direkt in die Vollen. Das neue Ermittlerduo habe ich vom Fleck weg liebgewonnen. Art Mayer, das erfahrene Raubein mit weichem Kern, hat das Zeug zum Lieblings-Ermittler. Und auch Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski stellt direkt klar, dass sie kein Mäuschen ist. Das Zwischenmenschliche spielt eine bedeutende Rolle. Und so kann man als Leser*in gleich eine intensive Bindung zu den neuen Helden aufbauen.
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    Die Storyline ist geprägt von Geheimnissen, Problemen und Konflikten, aber auch ganz viel Gefühl. Eine Geschichte aus der Vergangenheit wird mit der Gegenwart verknüpft. Daraus entwickelt der Thriller eine tolle Grundspannung. Mal wird das Tempo bewusst herausgenommen. Dann wird wiederum mehrere Gänge hochgeschaltet. Das ergibt eine Mischung aus Psychologie mit Rasanz und Kopfkino mit Tiefe. Raabe schlägt hier einen tollen Bogen. Seite um Seite blättert sich wie von selbst um und fast 600 Seiten lesen sich wie im Flug.
    .
    Fazit: Marc Raabe legt die Messlatte mit "Der Morgen" hoch. Für sich selbst und die Fortsetzung der Reihe mit "Dämmerung" im Frühjahr 2024. Vor allem aber auch für die schreibenden Kollegen. Dieser Thriller ist nah an einem Highlight. Raabe hat eine Duftmarke gesetzt und sein Thriller-Revier deutlich markiert. Das Lesejahr ist noch vergleichsweise jung. Da liegt noch einiges vor uns. Und doch stellt sich bereits die Frage, ob und wer da entsprechend nachziehen und mithalten oder dieses Buch sogar noch toppen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 13.04.2023

    Als Buch bewertet

    Spannend, spannender, Marc Raabe
    Berlin im Winter, an einem Kreisverkehr kommt es zu einem Unfall, in dem die junge Volontärin Frida Wilke verwickelt ist. Neugierig schaut sie auf der Ladefläche des Pritschenwagens nach und macht einen grausigen Fund, eine entkleidete Tote liegt unter der Plane verborgen und auf dem Körper steht eine Adresse. Der entlassene Polizeibeamte Artur Mayer wird von seinem ehemaligen Chef zurück beordert und das hat einen Grund, denn die Adresse auf der Leiche ist die des Bundeskanzlers Henrik Westphal.
    Wer bereits Bücher des Autors Marc Raabe kennt, weiß, dass er unheimlich fesselnd und mitreißend schreibt. Auch hier fühlt man sich schnell mitten in den Thriller versetzt. Man hat das Gefühl, dass man beim Lesen einen Film schaut, Kopfkino vom Feinsten. Dabei gibt es auch hier die richtige Mischung aus privater Geschichte der Protagonisten als auch spannende Wendungen im Fall.
    Immer wieder gibt es Rückblicke auf eine Clique von Teenagern und was sie so angestellt haben und man ahnt zwar Zusammenhänge zum aktuellen Geschehen, weiß aber erst so nach und nach, um wen es sich dabei handelt, bzw welcher Teenager welcher Erwachsene war. Das gibt nicht nur einen spannenden Rückblick sondern auch einen guten Blick auf den jeweiligen Charakter.
    Arthur Mayer ist zwar ein wenig klischeehaft, der gebrochene Ermittler, und doch ist er mir schnell sehr sympathisch, denn trotz seines Sarkasmus hat er das Herz am rechten Fleck und eine gute Beobachtungsgabe. An seiner Seite steht Nele Tschaikowsky, Anwärterin und hoch motiviert bei den Ermittlungen. Auch Nele mochte ich unheimlich gern, sie ist empathisch und weiß sich zu behaupten.
    Neben diesen Protagonisten gibt es eine Reihe Nebencharaktete, die, je nach Rolle, gut dargestellt und vorstellbar waren.
    Der Fall an sich ist spannend und Raabe baut geschickt das derzeitige Geschehen in Deutschland mit ein. Wer und warum hier mordet bleibt lange im Dunkeln und sorgt ebenfalls für Überraschungen.
    Für mich wieder ein gelungener Thriller aus der Feder des Autors. Hier stimmt die Mischung aus Action, Ermittlungen und Persönlichem und macht den Thriller zu einem spannenden Zeitvertreib, der auch für etwas zartbesaitete Leser nicht zu abartig wird, da der Autor hier die richtige Mischung an Details preis gibt. Klare Leseempfehlung und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Art und Nele.

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    Anna-Lena I., 19.04.2023

    Als Buch bewertet

    Spannender Auftakt einer neuen Reihe

    Als ich den 592 Seiten schweren Thriller „Der Morgen“ von Marc Raabe das erste Mal in den Händen hielt, hatte ich ein bisschen Respekt –habe ich im Moment überhaupt Zeit für so ein Buch bzw. wie lange werde ich dafür denn um Gottes Willen brauchen? Turns out: für diesen Pageturner habe ich mir die Zeit genommen und ihn innerhalb von ein paar Tagen verschlungen. Gerade der dramatische Showdown hat mich ein paar Stunden Schlaf gekostet. Mein zweiter Gedanke war übrigens: Was für eine coole Optik mit dem schwarzen Scherenschnitt.

    Worum geht es? Es handelt sich um den ersten Band einer neuen Reihe um das Ermittlerduo Art Mayer und Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski. Nele mochte ich sofort, mit Art habe ich mich zu Beginn etwas schwergetan. Nach ein paar Seiten war ich aber auch von dem eher rauen „Draufgänger“ mit dem großen Herzen angetan. Selbst als seine dunkle Vergangenheit aufdeckt. Einmal Art-Fan, immer Art-Fan. An der Siegessäule in Berlin wird auf der Ladefläche eines Kleinlasters eine tote Frau gefunden. Es handelt sich um die Frau des Gesundheitsministers, die mit ihrem Blut die Adresse des Bundeskanzlers auf den Körper geschrieben hat. Ein hoch brisanter Fall mit Verwicklungen in die höchsten politischen Kreise. Brisant ist auch die Vergangenheit, die Art mit den beteiligten Personen hat. Durch Rückblenden erfahren wir gerade in der ersten Hälfte des Buches, was sie miteinander verbindet. Unfassbar gekonnt gelingt es dem Autor, die Puzzlestücke nach und nach freizulegen und ein Gesamtbild zu schaffen, das spannender kaum sein könnte und vor unerwarteten Wendungen nur so strotzt. Dabei werden auch aktuelle Themen wie Deep-Fakes bzw. Fälschungen von Bild- und Videomaterial generell, aufgegriffen, die gerade die Ermittlungsarbeit immer mehr erschweren und berücksichtigt werden müssen.

    Von mir eine ganz klare Empfehlung. Ich kann den nächsten Teil kaum erwarten und werde mich bis dahin erstmal anderen Büchern des Autors zuwenden, in der Hoffnung, dass diese ähnlich gut sind. Da habe ich ganz klar Nachholbedarf.

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  • 3 Sterne

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    KristallKind, 17.04.2023

    Als Buch bewertet

    Berlin. Nahe der Siegessäule wird eine mit Blut besudelte Leiche auf einem Kleinlaster gefunden. Artur Mayer übernimmt die Ermittlungen, auf ausdrücklichen Wunsch des Bundeskanzlers! Denn der Mord scheint mit dessen Privatanwesen zusammenzuhängen. Als darüber hinaus Videos der Toten im Netz auftauchen, nimmt der Fall eine dramatische Wendung.

    An dem Hype um dieses Buch kam auch ich nicht vorbei! Da ich bisher noch kein Buch aus der Feder des Autors kannte, nahm ich kurzerhand die Gelegenheit wahr und freute mich auf einen fulminanten Fall und erinnerungswürdige Ermittler.

    Rückblickend bin ich allerdings eher ernüchtert. Die Idee fand ich zwar originell und sehr aktuell, aber die Umsetzung war mir streckenweise zu langatmig und, mit dem Verhalten mancher Charaktere, zu effekthaschend. Tatsächlich waren mir die Figuren, egal ob Protagonisten oder Nebencharaktere, tendenziell unsympathisch. In der Summe wirkten sie einfach nicht authentisch auf mich, ihr grobes, verächtliches oder lässiges Auftreten war mir zu künstlich arrangiert. Vor allem Nele nervte mich mit ihrer Beflissenheit. Und Artur ist mir ehrlich gesagt als Ermittler nicht wirklich im Gedächtnis geblieben. Eher der Artur aus seinen jungen Jahren! Der Handlungsstrang der Vergangenheit war für mich nämlich wesentlich interessanter, denn dort wurde auch ordentlich Spannung aufgebaut.

    Selbst der Showdown konnte mich nicht mehr wirklich einfangen, obwohl eine schlüssige Lösung vorgelegt wurde. Letztlich lag es wohl daran, dass der Schreibstil des Autors einfach nicht meinem Geschmack entsprach.

    Am Ende konnte ich die Begeisterung für den Thriller leider nicht teilen. Davon sollte sich jedoch niemand abschrecken lassen. „Der Morgen“, ein Thriller mit den heiß diskutierten Themen unserer Zeit.

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    Hornita, 03.04.2023

    Als Buch bewertet

    Toller Serienauftakt;
    Der eigenwillige Ermittler Art und die junge Polizistin Nele waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Die Charaktere toll getroffen: die Ermittler ebenso wie die übrigen Personen. Auch die Rückblicke in Arts Kindheit und Jugend und die Entwicklung der alten Jugendfreundschaften, die den Kriminalfall dominieren, sind sehr gut beschreiben. Der Fall mit einem Bundeskanzler als Beteiligtem ist ziemlich außergewöhnlich, wird aber sehr nachvollziehbar geschildert. Der Schatten früherer Beziehungen und alter Verpflichtungen wird realistisch heraufbeschworen. Auch die Art und Weise, wie Art und Nele den Fall lösen, fand ich sehr glaubhaft. Der Schreibstil ist angenehm, ich habe das Buch an zwei Tagen ausgelesen, weil es mich so gefesselt hat. Im Abspann habe ich gelesen, dass es 2024 eine Fortsetzung geben wird und darauf freue ich mich schon jetzt.

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