5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App

 
 
Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 6165070

Buch 20.60
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    orfe 1., 02.04.2016

    Eine Briefkette und ihre wunderbaren Folgen

    Cover und Aufmachung:
    ------------------------------------------
    Ich finde das Cover sehr gelungen, die Stimmung passt von den Farben her gut, es wirkt harmonisch. Der Brief, an dem die Radfahrerin vorbeifährt, macht einen neugierig. Man möchte ihn gleich aufheben und lesen. Dass das Buch als Hardcover mit farblich passend grünem Lesebändchen daherkommt, vervollständigt den hochwertigen Eindruck des Buches und macht Lust auf Mehr.

    Inhalt:
    ------------------------------------------
    Die alleinerziehende Sara ist die Briefträgerin des kleinen spanischen Dorfes Porvenir. Da der Briefverkehr stetig abnimmt, droht die Schließung des 100 Jahre alten kleinen Postamts und somit Saras Versetzung in die Stadt Madrid, weit weg von dem Dorf, in dem sie ihr ganzes Leben verbracht und alle ihre Freunde hat.
    Um dies zu verhindern, ersinnt ihre Nachbarin und älteste Freundin Rosa den Plan, eine Briefkette zu beginnen, "die so lang ist, dass sie bis in die Stadt reicht, und so fest, dass auch dort niemand sie zerreißen kann." Durch diese Aktion erhofft sie, Saras Stelle zu erhalten und ahnt nicht, welche Bewegungen durch die Briefkette noch in Gang gesetzt werden - am Ende ist in Porvenir nichts mehr so, wie es mal war.

    Mein Eindruck:
    ------------------------------------------
    Dieses Buch hat mich von Anfang an begeistert, ich konnte es schwer aus der Hand legen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Landschaft und die Personen sind so liebevoll beschrieben, dass man sich direkt in Porvenir zuhause fühlt. Die Geschichte entwickelt sich in verschiedenen Etappen, anfangs steht die Briefkette sehr stark im Vordergrund, später verweben sich die Geschichten der Briefeschreiber auch im realen Leben immer mehr miteinander, Freundschaften und Liebesbande entstehen, innere Blockaden werden aufgelöst und alte Wunden geheilt.
    Die Briefe sind so unterschiedlich wie ihre Schreiber. Sie offenbaren viel über den Charakter und das Schicksal ihres jeweiligen Schreibers und ließen mich lachen, weinen und auch nachdenklich werden.
    Jedes Kapitel hat einen sprechenden Titel mit einem passenden, literarischen Zitat zu Beginn, sodass man nicht nur in die passende Stimmung gerät, sondern nebenbei auch viele schöne Zitate mit auf den Weg bekommt, was auch für weitere Passagen im Text gilt. Ich habe selten ein Buch gehabt, bei dem ich mir so viele tolle Zitate herausgeschrieben habe. Man merkt hier auch die Liebe der Autorin zur Literatur und dass ihr die Detailgestaltung ihres Romans sehr am Herzen lag.

    Die Handlung selbst habe ich als "typisch spanisch" empfunden, es ist alles gefühlt etwas extremer: teilweise etwas melodramatisch, dann wieder zuckersüß aber letztendlich positiv denkend und das Beste aus allem machend. Das mag zwar stellenweise unrealistisch und übertrieben wirken, denn es scheint dann doch alles etwas zu schön, um wahr sein zu dürfen. Doch für mich wahr es grade dadurch das gelungene Wohlfühlbuch, das zum Träumen einlädt und dazu, sich über seine eigenen Träume und Beziehungen noch einmal Gedanken zu machen. Und last, but not least macht es wieder Lust, statt einer E-Mail mal wieder einen klassischen, schönen "echten" Brief zu schreiben.

    Das Buch wird noch lange einen Ehrenplatz in meinem Regal haben, um immer wieder darin blättern und einige Zitate nachzulesen und auf mich wirken zu lassen. Der Autorin ist hier ein toller Debütroman geglückt, ich hoffe, bald mehr von ihr lesen zu können.

    Fazit:
    ------------------------------------------
    Eine Hommage an Briefe, Literatur, Freundschaft, Liebe und das Leben mit spanischem Flair - einfach genießen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    13 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marysol F., 16.04.2016

    Was für ein wundervolles Buch! Eine Liebeserklärung an Worte, Briefe, Bücher, die Liebe und das Lesen selbst! Wer nach dem Lesen nicht nach Briefpapier und Füllfeder greifen und das Leben in vollen Zügen genießen möchte, dem ist nicht mehr zu helfen :)

    Diese Geschichte ist eine leise, die vielleicht nicht überraschend oder weltbewegend, aber umso berührender und schöner ist. Die facettenreichen Charaktere, die man trotz und wegen ihrer Fehler ins Herz schließen muss und denen man alles erdenklich Gute wünscht, aber auch der poetische und dennoch angenehm zu lesende Schreibstil, der so zart und leicht ist, machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Zu einem Herzensbuch, dass Freude macht und einen lächelnd zurücklässt. Aber auch ein wenig wehmütig, Portvenir verlassen zu müssen...

    Die Grundidee, eine Briefkette in Gang zu setzen finde ich ganz wunderbar und dadurch, dass man als Leser die Briefe bereits kannte, konnten mich einige Situationen zum Schmunzeln bringen, wenn sich die Charaktere mal wieder wundern, wer hinter den Briefen steckt oder sich ihrer gegenseitigen Verbindung noch nicht bewusst sind...

    Gleichzeitig greift das Buch so viele Themen des Lebens auf und verdeutlicht, dass das Glück in den kleinen Dingen des Alltags, aber auch in der Weite der Welt liegen kann. Da ist die Hausfrau, die nicht lesen kann, aber mit den Lebensmitteln spricht oder die verzweifelte Dichterin, die die Liebe zu den Worten nicht wiederfindet... jeder von diesen Charakteren findet sein Glück in etwas anderem. Aber wo Glück ist, da ist auch Unglück. Trauer, Verlust, Krankheit. Und trotzdem liegt über allem ein zarter Schleier des Neuanfangs.

    Wer gerne schreibt, ob Briefe, Bücher oder Gedichte, der sollte dieses Buch lesen. Und wer das nicht tut, auch! Denn dieses Geschichte ist etwas ganz besonderes. Für einen kuschligen Abend vor den Kamin, wie einige Sonnenstunden auf der Wiese... egal wo, egal wann: LEST ES!


    Fazit:
    Ángeles Doñates Debüt ist ein wunderschönes, unterhaltsames und bewegendes Buch voller Bücher, Briefe und Leidenschaft, das für mich Spanien pur ist *-*

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martine Marie H., 05.05.2016

    Sara, die Postbotin von Porvenir, bekommt einen Brief von ihrer Dienststelle, dass ihr Postamt zu Jahresende geschlossen wird. Dieser Brief stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf, denn nun muss sie mit ihren Kindern, von einem idyllischen Dorf, in dem all ihre Freunde leben, in eine Grossstadt ziehen, und ganz neu beginnen. Aber wie immer im Leben kommt es anders, als man denkt. Dieses Buch in einigen Sätzen zu beschreibe, ist schwierig. Denn es geht um soviel Leben, dass man nichts auslassen möchte. Um Freundschaft und Verrat, mit dem man, wie eine Kette am Fuss, sich ein Leben lang fortbewegt und aber immer wieder gebremst wird. Um Elternliebe, die einen einbettet in Sicherheit, aber nicht in die grosse weite Welt fliegen lässt. Um Angst, die einen auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Karriere und seines privaten Glücks, versagen lässt. Um das Vergessen, das Kindern die wunderbaren Eltern nimmt. Um Liebe, die tragischerweise nicht gefühlt werden kann. Um Armut, die einen zu grossen Verlusten führen kann. Aber vor allem um Mitgefühl das, wenn richtig gelebt, das Leben verändern kann! Der Autorin ist es geglückt, das Leben in seiner Gesamtheit wunderbar umfassend in eine liebevolle Geschichte einzupacken, die einen tief berührt. Jeder der Charaktere hat eine eigene Lebensgeschichte, die wundervoll oder tragisch, auf demselben Punkt zusammenläuft. Sich zu öffnen und dadurch anderen und sich selbst zu helfen! " Eine leidenschaftliche Hymne an das Briefeschreiben - gespickt mit Zitaten aus den schönsten Briefen der Weltliteratur" . Wie wahr!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaudia K., 06.03.2016

    Hier liegt ein Buch vor uns, das die Herzen öffnet und berührt.

    In dem kleinen Örtchen Porvenir in Spanien erhält eines Tages die Postbotin von ihrer vorgesetzten Dienststelle eine niederschmetternde Botschaft: Das über einhundert Jahre alte Postamt soll nun geschlossen werden. Sara, die alleinerziehend für drei Söhne verantwortlich ist, soll nun nach Madrid versetzt werden.
    Nicht nur für Sara sondern auch für Rosa, ihre achtzigjährige Nachbarin, wäre diese Versetzung eine Katastrophe, da die alte Dame in Sara und ihren Jungen eine Familie gefunden hat, an der sie hängt. Rosa kommt nach viel Nachdenken auf eine wunderbare Idee, um das Postamt doch noch zu retten: Eine Briefkette soll den notwendigen "Umsatz" im kleinen Provinznest so steigern, dass die Notwendigkeit eines Postamtes dort offensichtlich würde. Sie beginnt ihr Vorhaben über einen Brief an ihre ehemalige Schulfreundin Luisa. Sie wollte ihr schon längst einmal geschrieben haben, kam aber bislang nicht dazu. Nun jedoch bringt sie in dem Brief all ihre Gedanken zu Papier, insbesondere diejenigen, welche sie schon über Jahre quälten. Damit initialisiert Sara eine Briefkette, die an die unterschiedlichsten Personen adressiert sind und schließlich am Postamt in Porvenir landen müssen. Kann Sara durch die wunderbare Idee doch ihre Stelle behalten?

    Was den Roman an sich anbelangt, bin ich immer noch von der reizenden Perspektive, in die der Leser von der Autorin gebracht wird, bezaubert. Die vielen Briefe, deren Inhalt man durch die Schreibenden erfährt, setzen Episoden aus deren Leben - einem Relief oder Mosaik gleich - zusammen. Durch diesen geschickten literarischen Kunstgriff ist man diesen eigentlich fremden Menschen sehr nahe, weil das Beschriebene an einen Freund oder Bekannten adressiert ist. Das eine Mal erfahren wir nachdenkliche Geschichten, das andere Mal lustige oder recht ergreifende Begebenheiten.

    Der Stil des Romans ermöglicht eine erfreulich leichte Lektüre und nimmt den Leser sehr rasch gefangen. Man kann dieses Kleinod tatsächlich kaum aus der Hand legen, hat man das Lesen erst einmal begonnen.
    Jedes Kapitel beginnt die Autorin mit einem Zitat weltliterarisch bedeutsamer Werke.

    Eine besondere Überraschung hält die Autorin für den Geburtstag ihrer Hauptfigur Saras bereit: Es sind neununddreißig Briefe mit Auszügen bekannter Dichter. Die Szene ist einfach sehr gefühlvoll und ergreifend, doch mehr möchte ich nicht verraten.
    Durch die Briefkette wuchs in dem Örtchen eine Gemeinschaft zusammen, deren Menschen fortan füreinander da waren. Auf beeindruckende und großartige Weise verband die Autorin letztendlich das Mosaik der einzelnen Geschichten zu einem großen Ganzen, und es fiel mir mit der letzen gelesenen Seite unglaublich schwer dieses zauberhafte Buch beendet aus der Hand zu legen.
    Ich werde dieses schöne Werk sicher noch häufiger in die Hand nehmen und darin schmökern - denn so ein gelungenes und ansprechendes Werk fiel mir tatsächlich noch nicht in die Hand.
    Ich würde mir wünschen, dass der Schriftstellerin wieder ein so großartiges Buch gelingt. Man erkennt während der Lektüre ihr Talent Worte richtig einzusetzen und einen derartigen Kontext aufzubauen, dass der geneigte Leser fasziniert sein muss.

    Ein offenes Buch ist ein sprechender Geist; geschlossen ist es ein wartender Freund; vergessen, eine verzeihende Seele ; zerstört, ein weinendes Herz.
    Hinduistisches Sprichwort

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja H., 06.03.2016

    Ode an das Leben und die Liebe

    Als in dem kleine spanischen Ort Porvenir das 100 Jahre alte Postamt geschlossen und die einzige Postbotin Sara wegen zu wenig Briefverkehr nach Madrid versetzt werden soll, fasst ihre 80 jährige Nachbarin und Freundin Luisa einen Plan: sie startet einen Briefkette. Seit Jahren brennt ihr ein Brief unter den Nägeln, den sie nie geschrieben und abgeschickt hat. Jetzt schreibt sie ihn endlich und bittet die Empfängerin, ihrerseits einen Brief zu schreiben. Die Bedingungen für die Briefe sind ganz simpel: man muss den Empfänger nicht persönlich kennen und der Brief braucht nur aus einer Zeile zu bestehen (natürlich sind es immer mehr) – Hauptsache, die Kette wird fortgeführt. Die Idee verselbständigt sich. Endlich schreiben sich die Menschen mal von der Seele, was sie schon lange loswerden wollten. Der Empfänger (und die Leser) erfährt so viel Interessantes über das Innenleben der Briefschreiber, ihre Geschichte und Träume.
    Und natürlich wird auch spekuliert, wer die Briefkette begonnen hat und wer alles mitmacht. Das erzeugt eine gewisse Spannung: wann fliegt das alles auf, wie lange läuft der Kettenbrief noch? Können sie ihr Ziel erreichen und Sara und das Postamt retten?
    Ich fand es toll, was für Kreise die Briefe ziehen und wie die Bewohner über sich damit unbewusst näher kommen. Sie fühlen sich wieder wahrgenommen, geliebt, gebraucht, wertgeschätzt – genau das braucht man einfach manchmal als Bestätigung. Aus Belanglosigkeiten entwickeln sich tiefe Freundschaften und sogar Liebe. Manchmal ist es einfacher, sich jemand Aussenstehendem, weiter Entfernten anzuvertrauen, auch weil der eine völlig andere Perspektive auf das Geschehen hat.

    „Der schönste Grund, Briefe zu schreiben“ ist ein sehr ruhiges, fast schon intimes Buch. Die Handlung ist wie ein träger Sommertag – entschleunigt und trotzdem verheißungsvoll. Ich bin zielstrebig und rational, auch als Leser, aber dieses Buch bremste mich immer wieder aus. Es verlangt Zeit, es zu Lesen, sich zu besinnen und nachzuhorchen – es will erfühlt (gefühlt?) werden.

    Natürlich hat man in jedem Buch Lieblingspersonen. Für mich waren das Alma, die das Haus ihrer Großmutter geerbt hat und überlegt, nach Porvenir zu ziehen und Alex, der sein eigenes Leben vernachlässigt, um für seinen demenzkranken Vater da zu sein. Aber auch die anderen Protagonisten waren toll, wenn auch nicht von Beginn an sympathisch, wie die verschrobene Künstlerin Mara oder die zurückgezogen lebende Manuela.

    Ich habe beim Lesen des Buches natürlich auch darüber nachgedacht, ob ich an so einer Briefkette teilnehmen würde und an wen mein Brief dann gerichtet wäre. Ich weiß es immer noch nicht, aber mir ist bewusst geworden, was eine paar liebe Zeilen zur richtigen Zeit ändern, ja sogar bewegen können.

    Fazit: Genau so, wie ein Brief in der heutigen Zeit einen besonderen Stellenwert hat weil man ja hauptsächlich über eMail und Messenger kommuniziert, ist dieses Buch etwas Besonderes – etwas, was bleibt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein