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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabrina B., 14.04.2021

    Wenn deine psychopathische Tochter dich in den Wahnsinn treibt...

    Das Buch "Der Verdacht" von Ashley Audrain ist am 29. März 2021 auf 320 Seiten im Penguin Verlag erschienen.

    Von kleinauf wird Blythe von ihrer Mutter misshandelt - emotional und auch durch körperliche Gewalt. Sie erfährt Kühle und Distanz, bis die Mutter die Familie von einem auf den anderen Tag verlässt.
    Als Blythe später selbst Mutter wird, spürt sie bereits nach der Geburt eine Abneigung gegen ihr Kind. Diese beruht auf Gegenseitigkeit - ihre Tochter Violet bestraft sie mit Missachtung und sagt dies auch. Dann geschehen verschiedene Unfälle mit Todesfolge, scheinbar durch die kleine Violet verursacht. Der Vater glaubt das alles nicht. Und dann folgt das Ausspielen des Vaters, mit dem sie stark verbunden ist, gegen die Mutter, bis der Vater schließlich eine Affäre anfängt und sich trennt.

    Blythe wird nach und nach in den Wahnsinn getrieben von ihrer Tochter, als diese etwas älter ist durch zielgerichtete, passende Sätze, die verletzen. Jeder sieht nur sie, wie sie scheinbar wahnsinnig wird. Denn Violet ist doch noch ein Kind...

    Das Buch hat mich gepackt, ich habe lange nicht mehr einen so guten Roman gelesen, von dem ich nicht wegkam und den ich schnell weiterlesen musste. Die Autorin stellt die Protgonisten super dar, man fühlt mit Blythe mit und fragt sich, warum der Vater nur wegschaut und sie selbst für wahnsinnig hält. Das Buch selbst ist in der Anrede an den Vater geschrieben aus der Sicht von Blythe.

    Von mir gibt es ⭐⭐⭐⭐⭐/5 mit einer gaaaanz klaren Leseempfehlung für jeden, den meine Rezension genauso gefesselt hat und der wissen möchte, wie die Handlung ausgeht.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasmin H., 17.05.2021

    Psychologische Spannung vom feinsten!

    "Der Verdacht" von Ashley Audrain und dem Penguin Verlag ist ein Spannungsroman, der am 29. März 2021 erschienen ist und mich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen gepackt und überzeugt hat. Mich als Mutter von drei Kindern hat diese intensive Geschichte richtig aufgewühlt, denn wie wir das Muttersein lernen und was wir, bewusst oder unbewusst, von den Frauen übernehmen, von denen wir abstammen, hat die Autorin in einer unheimlich bedrückenden Atmosphäre zum Ausdruck gebracht. Über die Erwartungen an die Mutterschaft und dem Naturgesetz, dass eine Mutter ihr Kind immer bedingungslos lieben muss. Aber in diesem sehr emotionalen Roman kann die Hauptprotagonistin
    Blythe ihre Tochter Violet nicht lieben. Dieses tragische Schicksal ist kein Einzelfall, denn in Blythes' Familie sind die Frauen "anders ".

    Es wird komplett aus der Sicht in der Ich-Form von Blythe erzählt, die ihre Geschichte in Briefform an ihren Ex-Mann Fox formuliert. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblicke aus der Vergangenheit, sodass ich Blythes' Mutter Cecilia und Großmutter Etta kennenlernen konnte. So konnte ich jedes Verhalten verschiedener Protagonisten nach und nach besser nachvollziehen. Die Anforderungen und Erwartungen der Gesellschaft an Mütter werden gesellschaftskritisch und authentisch dargestellt, denn Blythe kann nach der Geburt keine Bindung zu ihrer Tochter verspüren. Auch wenn ich anfangs gedacht habe, dass sie an Babyblues leidet, offenbart ihr Leiden nach und nach viel mehr, was mir teilweise unheimlich weh getan hat und ich permanent mit Blythe mitgebangt habe. Ihre Zweifel, Ängste und Sorgen konnte ich sehr gut nachvollziehen, ihre Gedanken und Handlungen waren für mich absolut verständlich. Ihr Charakter ist unheimlich gut ausgebaut und ihre Zweifel, ob mit ihrer Tochter oder mit ihr was nicht stimmt, haben mich emotionalen komplett erreicht. Die Fragen, ob Blythe sich alles nur einbildet oder ob ihre Tochter mit Absicht böse ist, haben mich permanent beschäftigt. Denn als ein Unglück nach dem anderen in Violets' Gegenwart passiert, bricht für Blythe die Welt immer mehr zusammen. Als sich nach einem schlimmen Vorfall Fox von ihr distanziert, geht immer mehr in Blythe kaputt. Obwohl ihre Zweifel immer größer werden und ihr niemand glaubt, nimmt Fox seine Tochter komplett in Schutz. Er ist der Meinung, das ein Kind absichtlich nichts Böses anstellen kann.

    Die Beziehung zwischen Blythe und Fox wird sehr deutlich, besonders die Entwicklung nach der Geburt von Violet. Beide haben vorher eine harmonische und glückliche Beziehung geführt, mit einem Kind wollten sie dieses Glück noch weiter vertiefen. Doch die Gefühle nach der Geburt driften mit den Jahren immer mehr auseinander und sie bekommen ein weiteres Kind, in der Hoffnung das dann alles besser wird.

    Über Still- und Schlafprobleme während der Säuglingszeit bis hin zum Mutteralltag mit zwei Kleinkindern wurde deutlich und für mich sehr realistisch wiedergegeben, denn viele Situationen habe ich persönlich wiedererkannt. Blythe, geprägt von ihrer lieblosen Kindheit, fühlt sich verzweifelt, hilflos und schuldig, weil sie Violet nicht lieben kann. Dies konnte ich sehr deutlich spüren, was mich sehr mitgenommen hat. Aber auch ihre Tochter lehnt ihre Mutter sehr deutlich ab, sie verhält sich respektlos ihr gegenüber und erschüttet sie geradezu mit Hass. Sie quält und verletzt andere Kinder. Violets' empathieloser Charakter konnte ich sehr deutlich erkennen und somit tat mir Blythe mit der Zeit immer mehr Leid. Besonders dann, wenn Fox, der seine Tochter über alles liebt, dieses Verhalten verharmlost und Blythe somit als verrückt erklärt. Seine Art hat mich mit der Zeit wütend gemacht, seine Entwicklung hat mich sehr enttäuscht.

    Der Schreibstil von Ashley Audrain ist flüssig, spannend und vor allem packend, die bedrückende Atmosphäre kam von Anfang an sehr gut rüber. Die Charaktere sind stark ausgeprägt, die Autorin schreibt mit unheimlich großer psychologischer Tiefgründigkeit, sodass diese schreckliche und unfassbare Geschichte wirklich unter die Haut geht. Mich hat dieses Familiendrama emotional sehr mitgenommen und berührt! Besonders das Ende hat mir eine unfassbar langanhaltende Gänsehaut beschert.

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  • 5 Sterne

    Lena, 08.04.2021

    Als Blythe von ihrem Mann Fox schwanger ist, ist sie verunsichert, da sie selbst von einer lieblosen Mutter aufgezogen wurde, die sie letztlich verlassen hat. Blythe möchte alles besser machen und ihre Tochter nie das spüren lassen, was sie selbst erleben musste. Als Violet zur Welt kommt, spürt sie nicht die innige Mutterliebe wie sie es sich erhofft hatte. Die Zeit allein mit dem Neugeborenen ist schwierig. Violet ist anstrengend, schreit viel und schläft wenig. Blythe fühlt sich von ihrer Tochter abgelehnt und ist enttäuscht, dass Violet sich gegenüber ihrem Vater ganz anders verhält. Je älter Violet wird, desto distanzierter wird die Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Das Mädchen zeigt sich hinterhältig, gefühllos und gemein und hat deshalb auch schon im Kindergarten Probleme. Blythe möchte eine zweite Chance und überredet Fox zu einem zweiten Kind. Mit Sam ist alles anders - Blythe liebt den Jungen heiß und innig und er gibt ihr die Liebe zurück. Für sie ist Sam der Beweis, dass sie doch eine gute Mutter sein kann. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Ein Unglück vernichtet das harmonisch gewordene Familienleben. Und in Blythe keimt ein Verdacht auf...

    Der Roman ist aus der Perspektive von Blythe geschrieben, die rückwirkend ihrem Mann Fox ihre Geschichte, ihre Sicht der Dinge, schildert. Bereits der Prolog ist so aufwühlend, dass man sich fragt, was geschehen ist, dass eine Mutter so abfällig über ihre Tochter denkt.

    In kurzen Kapiteln wird ein Familiendrama geschildert, das so erschreckend und brutal wie ein Psychothriller anmutet. Blythe ist eine Frau, die kurz davor ist, Mutter zu werden, aber so geprägt ist von der Kaltherzigkeit ihrer eigenen Mutter Cecilia, dass sie selbst nicht weiß, ob sie die Erwartungen an eine Mutter erfüllen kann. Rückblenden in die 1960er- und 1970er-Jahre zeigen, dass schon Cecilia unter mangelnder Mutterliebe, Ablehnung und Gewalt leiden musste.

    Die Figuren sind fein gezeichnet und authentisch dargestellt. Blythe ist nahbar und es fällt leicht ihre Verunsicherung und ihre widerstreitenden Gefühle in Bezug auf ihre Tochter nachzuvollziehen. Da man als Leser nur die Perspektive von Blythe kennt, ist es schwierig zu sagen, ob sie als Mutter versagt hat und ihrer Tochter trotz aller guten Vorsätze nicht die Liebe entgegenbringen konnte, die ein unschuldiges kleines Kind verdient hat oder ob Violet ein Kind ist, das tatsächlich von Grund auf böse ist. Wie viel machen Erziehung und Sozialisation aus und wie viel ist von einem Charakter geprägt?

    "Der Verdacht" ist ein Roman, der ein Bild auf das Mutterdasein wirft, das nicht nur von Glück, Freude, Liebe und Harmonie geprägt ist, sondern das auch anstrengend und enttäuschend sein kann. Er zeigt dabei deutlich, dass so ein Bild nicht erwartet wird, dass eine Mutter mit solchen Empfindungen hilflos allein gelassen wird und allenfalls als postpartal depressiv eingeordnet wird. Besonders erschreckend sind jedoch die Schilderungen über die junge Violet, die ihre Mutter nicht nur mit Trotzanfällen schikaniert, sondern schon als Kleinkind durch psychische und physische Gewalt brutal und herzlos ihren eigenen Willen durchsetzt. Es sind Dinge, die man einem Kind nur schwer zutraut und was Blythe nur noch unglaubwürdiger erscheinen lässt.

    Es ist ein fesselndes und schockierendes Buch über regretting motherhood und wie sehr schwierige Beziehungen in der Kindheit prägend sind und sich über die Generationen hinweg durchziehen.

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  • 5 Sterne

    Peggy S., 05.07.2021

    toxische Kindheiten und ihre Folgen
    Vier Generationen von Frauen, allesamt eint ein gemeinsames Trauma, eine gestörte ja geradezu toxische Mutter-Tochter-Beziehung. Etta, Cecilia, Blythe und Violet haben von ihren Müttern weder Liebe noch Zuneigung kennengelernt sondern stets eine Distanziertheit und Lieblosigkeit, die teils in Gewalt oder gar „Folter“ ausartete. Doch im Mittelpunkt seht ihr die Beziehung von Blythe und ihrer Tochter Violet. Durch eine eher gewaltsame Geburt, verbindet Blythe ihre Tochter Violet eher mit Schmerzen als das es ihr gelingt sie mit Liebe zu überschütten. Und Violet nimmt diese Schwingungen bereits als Baby sehr deutlich war und mutiert zum Schreibaby und bringt Blythe damit an ihre Grenzen. Blythe´s Ehemann Fox bagatellisiert dies, Violet sich bei ihm wie ein Engel benimmt. Durch diese Überforderung geht Blythe zusehends dazu über ihre Tochter stundenlang schreien zu lassen und sich selbst dem Schreiben zu witmen, bis Fox eines Tages früher nachhause kommt und die Realität sieht. Je älter Violet wird, desto offensichtlicher wird Ablehnung zu Hass. Sie verletzt nicht nur sich selbst sondern auch ihre Mutter. Macht selbst vor anderen Kindern nicht halt. Als Blythe ein weiteres mal Mutter wird, diesmal eines Jungens, scheinen sich die Wogen zu glätten bis zu einem tragischen Ereignis, das nicht nur auf die Ehe von Blythe und Fox Auswirkungen hat.

    Die Autorin schafft es in sehr kurzen und sehr intensiven Kapiteln, den Leser durch einen packenden Schreibstil und einer Handlung zu fesseln, bei der man als Leser stetig zwischen Fassungslosigkeit und Faszination hin und her geworfen wird.

    Ist der Mensch oder ein Kind böse oder schlecht, weil es nie ausreichend Liebe erfahren hat oder wird ein Mensch bereits mit dieser Anlage geboren? Mit genau dieser These setzt sich die Autorin hier auseinander. Bewirkt eine über Generationen hinweg lieblose Erziehung, das gleiche bei der nächsten Generation? Können Kinder, wenn diese nicht aufgefangen werden, zu einer Gefahr für die Allgemeinheit werden? Als Leser ist man hin und hergerissen. Soll man Blythe glauben? Ist sie wirklich Opfer oder auch Täter. Kann Violet in jungen Jahren nicht nur ein solch selbstzerstöreisches Verhalten an den Tag legen sondern ist auch dazu fähig für andere zur Gefahr zu werden. Der Komplexität der Handlung ist es geschuldet, das man als Leser immer wieder diese Fragen wellst und am Ende noch ein paar mehr Fragezeichen hat.

    Dadurch dass man die Hauptfiguren durch viele Jahre begleitet und durch Rückblicke immer weiter in deren Geschichte eintauchen kann, kann man deren Verhalten gut nachvollziehen. Vor allem erfährt man sehr viel über Blythe, die selbst traumatisiert, und mit einem alles andere als einfachen Kind konfrontiert wird, an ihre persönliche Grenze getrieben wird und diese immer wieder verschoben wird, gerade weil der Konflikt zwischen ihr und ihrer Tochter Violet immer wieder eskaliert. Als ich das Buch zu ende gelesen hatte wusste ich wirklich nicht mehr ob eine der Figuren wirklich meine Sympathie verdient hatten.

    Fazit: Eine packende, faszinierende und gleichfalls schockierende Story, die einen einfach nicht mehr loslässt. Es tun sich Abgründe auf, die man erst versteht wenn man die ganze Geschichte kennt. Eine wirklich tolle Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Gaby H., 23.04.2021 bei bewertet

    Eine Familiengeschichte, die mich nachdenklich zurücklässt

    Blythe ist gerade mal 11 Jahre alt, als ihre Mutter Cecilie sie verlässt. Nun ist sie erwachsen, verheiratet mit Fox Connor und bekommt eine kleine Tochter – Violet. Sie nimmt sich vor, für ihre Kleine die Mutter zu sein, die sie nie hatte. Aber im Alltag angekommen, schafft Blythe es nicht, eine innige, tiefe und liebevolle Bindung zu ihrem Mädchen aufzubauen. Was Violet instinktiv zu spüren scheint und sie ihre Mutter ebenfalls ablehnt. Der einzige, der einen engen Draht zu ihr hat ist Vater Fox. Im Kindergarten beginnen die ersten Probleme. Violet reagiert aggressiv, feindselig und böse und verletzt Kinder sogar willentlich. Dann kommt ihr Bruder Sam zur Welt. Mit ihm ist alles anders. Ihm kann Blythe die Liebe und Zuwendung geben, die ihr bei Violet nie möglich war. Sie überschüttet ihren Kleinen mit Liebe. Doch dieses Glück wird durch ein Unglück zerstört. Kann der Verdacht, den Blythe hegt wirklich wahr sein?

    Die Geschichte wird von Blythe erzählt und liest sich fast wie ein Tagebuch. Durch Rückblicke in die Vergangenheit lerne ich auch ihre Großeltern Etta und Louis und ihre Eltern kennen. Die Frauen in der Familie haben alle kein gutes Verhältnis zu ihren Kindern, was sich von Generation zu Generation zu übertragen scheint.
    Es hat eine Weile gedauert, bis ich in der Geschichte angekommen bin. Aber dann hat sie mich richtig gepackt, schockiert und auch zweifeln lassen. Zweifeln an dem, wie Blythe ihre Tochter sieht. Hat ihr Mann Fox recht, wenn er meint, sie, Blythe, brauche eine Therapie? Oder doch eher Violet? Aber diese Frage stellt er sich nie.
    Mir gefällt die Geschichte aus zweierlei Gesichtspunkten. Blythe wird in ihrer Geschichte zu einer Frau, derer es bestimmt viele gibt. Nur wird das nicht thematisiert. Welche Frau gibt schon gerne zu, keine Muttergefühle, keine Bindung zu ihrem Kind aufbauen zu können. Für mich ist dies das erste Buch, das ich gelesen habe, wo das Thema durch Blythe und ihr Leben sehr gut dargestellt wird.
    In den meisten Büchern, die ich gelesen habe, gab es fast immer mehr Menschen, die ich sympathisch fand; nur wenige waren mir unsympathisch. Hier ist das anders herum. Es gibt nur sehr wenige Protagonisten und bis auf zwei Frauen, Mrs. Ellington eine Bekannte von Blythe, und Gemma, die neue Frau von Fox, haben sich die anderen, allen voran Fox und Blythe, nicht in mein Herz geschlichen. Das hat mich aber nicht weiter gestört, passt es doch ideal zur Geschichte. Besonders Blythe kommt durchgehend sehr authentisch rüber und ich konnte gut mit ihr mit fühlen.
    Die einzelnen Kapitel sind kurz und knackig, so dass die Geschichte sehr an Fahrt gewinnt und eine hohe Spannung hält. Es passiert andauernd irgendetwas und ich frage mich, ob ich bzw. Blythe das auch richtig aufnehmen. Hier und da haben mich die Geschehnisse an einen Thriller erinnert.

    Ashley Audrain konnte mich mit ihrem Debüt „Der Verdacht“ absolut überzeugen. Ein Tabuthema, das exzellent in eine Familiengeschichte eingewoben ist. Das mich schockiert, erschüttert, gefesselt und mitgenommen, aber auch sehr gut unterhalten hat. Ein Blick in die menschliche Psyche, der mich hat nachdenklich werden lassen. Eine Geschichte, die zeigt, was Verfehlungen in der Kindheit alles anrichten können. Eines meiner Lesehighlights. Absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    ele, 19.04.2021

    Der Verdacht, Debütroman von Ashley Audrain, 320 Seiten, erschienen im Penguin-Verlag.
    Ein hervorragender Spannungsroman.
    Blythe möchte ihrer Tochter Violet eine wundervolle Mutter sein, etwas was sie als Kind von ihrer Mutter nie erfahren durfte. Nach einer schweren Geburt, leidet sie an pränatalen Depressionen. Je älter Violet wird desto schwieriger wird das Verhältnis zwischen den beiden. Das Mädchen lehnt ihre Mutter komplett ab. Bildet sich Blythe das nur ein, oder hasst Violet sie? Eines Tages geschieht ein unfassbares Unglück und Blythe ist sich sicher, dass Violet schuld daran ist.
    85 kurze knackige Kapitel umfasst der Debütroman der Autorin. Bildhaft, schockierend, traurig, fröhlich und sehr flüssig erzählt. Aus der Perspektive von Blythe geschrieben, an ihren Mann Fox gerichtet und im Präterium. Das hat mir beim Lesen schon einiges abverlangt, eine ganze Weile konnte ich mich an derart gestelzte Sätze wie: Später am Nachmittag begleitetest du mich…., oder ….du botst mir etwas anderes…., und ... ich wollte nicht die Achse sein um die ihr beide kreistet…mit der Zeit habe ich mich daran nicht mehr gestört. Zwischen den Kapitel immer wieder Zeitrückblicke, wobei ich immer aufpassen musste, ob es sich dabei um Blythes Großmutter und ihre Mutter, oder um ihre Mutter und sie selbst handelt.
    Ein so unfassbar spannendes Buch, immer wieder musste ich es sinken lassen und über das Gelesene nachdenken. Lange habe ich es jedoch nicht ausgehalten und habe das Buch regelrecht verschlungen. Trotzdem konnte ich dem Plot gut folgen, manchmal glaubte ich jedoch meinen Augen nicht trauen zu können, was ich zu lesen bekommen habe. Der Autorin ist mit ihrem Debütroman wirklich der ganz große Wurf gelungen, mir standen bei der Lektüre regelrecht die Haare zu Berge und Gänsehaut lief mir den Rücken hinunter. Handelt es sich um die Auswüchse der Depression der Protagonistin, oder geschieht das wirklich was im Buch angedeutet wird. Woran liegt es, dass das Verhältnis zu ihrer Tochter so gestört ist? Weil die Protagonistin wirklich nie Mutterliebe erfahren durfte? Fällt Fox gutgläubig auf seine manipulative Tochter herein? Oder ist Violet wirklich so ein abgrundböses Früchtchen? Das muss der Leser wohl für sich selbst entscheiden. Ich habe mein Urteil gefällt.
    Ich fühlte mich grandios gut unterhalten, ein Buch welches ich atemanhaltend gelesen habe. Ich kann dieses Buch nur von ganzem Herzen empfehlen. Ich freue mich schon auf ein weiteres Buch von A. Audrain. Von mir dafür 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Miss Norge, 29.03.2021

    ✿ Meine Meinung ✿
    Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Blythe, die mit Fox verheiratet ist und beide erwarten endlich ihr erstes Kind. Violet wird geboren und dieses kleine Wesen stellt alles auf den Kopf. Doch nicht positiv, wie man denken könnte, sondern aus der Sicht von Blythe wird ihr Alltag zu einem Albtraum. Nach der schweren Geburt kann Blythe keine tiefe und intensive Bindung zu Violet aufbauen und dies spürt die Kleine intuitiv irgendwie. Wenn Fox morgens das Haus zur Arbeit verlässt, erlebt Blythe die Stunden bis zu seiner Rückkehr als Herausforderung bis zum Abend zu überleben. Die Kleine geht ihr mit dem Geschreie auf die Nerven, so das Blythe irgendwann Kopfhörer aufsetzt, um es auszublenden, bis Fox sie überrascht und einen Aufstand macht, was das solle und warum sie Violet so lange am Stück kreischen lässt, so das ihr Kopf schon ganz rot war vor Anstrengung.
    Ein Zitat aus der Geschichte sagt eigentlich alles aus: "Ich war so enttäuscht, das sie mein Kind war." Als Violet 4 Jahre alt ist und in die KITA kommt, ist sie dort so aggressiv zu anderen Kindern, das sie diese sogar verletzt. Inzwischen haben Blythe und Fox einen Sohn bekommen, Sam, bei diesem kleinen Mann will Blythe jetzt alles richtig machen. Sie umsorgt ihn, gibt ihm an Wärme und Nähe alles was sie zu bieten hat und dieses andere Verhalten macht Violet noch wütender und brutaler. Bis Violet eines Tages das Leben von allen verändert und nichts mehr so ist, wie es jemals war. Im Laufe der Geschichte kann man erst Rückschlüsse zum Prolog ziehen, wo einem dann einiges klar wird. Neben dem Plot, der im aktuellen Zeitraum angesiedelt ist, gibt es immer wieder Rückblicke in das Leben von Blythes Mutter Cecilia und von deren Mutter Etta, also Blythes Oma. In diesen Abschnitten kann man erahnen warum die Frauen der Familie alle so geworden sind, wie sie waren oder im Moment sind. Kein richtig wärmendes und liebevolles Verhältnis zur Mutter. Der Schreibstil ist zu anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber das hat sich schnell gelegt und ist gut gelungen. Die Autorin hat die Gefühle der Charaktere eindringlich aufgezeichnet. Als LeserIn fühlt man sich fassungslos, aber durch die Blickrichtung die für Blythe aufgezeichnet wird, kommt man ihr trotzdem sehr nah und kann an ihren Gedanken teilhaben.
    ✿ Mein Fazit ✿
    Ein aufwühlender Plot der vieles in einem anderen Licht erscheinen lässt.

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  • 5 Sterne

    Claudia L., 28.04.2021 bei bewertet

    Unglaublich spannender Thriller mit starkem Ausdruck in einem vermeintlichen Familienidyll

    Am 29. März 2021 erschien im Penguin Verlag der Debütroman „Der Verdacht“ von Ashley Audrain. Das festgebundene Buch umfasst 320 Seiten und ich konnte das Buch bereits nach den ersten gelesenen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.
    Die von der Autorin erweckten Persönlichkeiten werden nicht ausgiebig beschrieben und es erfolgen auch keine Dialoge untereinander. Vielmehr werden Szenen aus der Sicht von Blythe geschaffen, die immer wieder Vergangenes beschreiben und ihre dazu gemachten Gedanken vereinen. Blythe und ihr Ehemann bekommen die kleine Violet. Violet war ein gewolltes Kind und trotzdem kam es sofort nach der Geburt zu einem Bruch zwischen ihr und ihrer Mutter. Die vorausgesetzte Mutterliebe fehlte und das Baby spürte dies. Der Mann versucht das alles für normal zu erklären und fängt die Situationen auf. Die Kälte zwischen den beiden manifestiert sich und schon bald versucht jede auf ihre Art der anderen Schaden zuzufügen. Die Situation eskaliert zu einem späteren Zeitpunkt und immer wieder stellt Blythe sich die Frage, ob sich ihr Verdacht bestätigt.
    Mir hat der Thriller unglaublich gut gefallen und wurde innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Die Autorin hat es geschafft einen durchgehenden Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Hin und wieder begibt sie sich in die Vergangenheit von Blythe und stellt dies anhand von Jahreszahlen dar, sodass ich immer genau wusste, ob gerade ein Stück Familiengeschichte wiedergegeben wird (Blythe´s Oma´s Verhältnis zur Mutter bzw. Blythe´s Mutter Verhältnis zu Blythe), welches durchaus dazu Beitrug Blythe´s Handeln nachzuvollziehen.
    Aufgrund der sensiblen Thematik „Darf es sein, dass eine Mutter keine Liebe für Ihr Neugeborenes empfinden kann“ ist meines Erachtens besonders darauf zu achten gewesen, dass der Thriller das Thema ernst angeht und nicht fiktiv unrealistisch wird. Der teilweise sehr präzise Ausdruck und die Aussagekraft mit wenigen Worten Situationen sehr deutlich und eindrucksvoll zu schildern haben dazu beigetragen, dass ich das Thema sehr ernst genommen habe und mit den Charakteren mitfühlen konnte.
    Gerne bewerte ich das Buch mit 5 *.

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  • 5 Sterne

    Leseratte54, 28.04.2021

    Unblaublich spannender Thriller mit starkem Ausdruck in einem vermeintlichen Familienidyll

    Am 29. März 2021 erschien im Penguin Verlag der Debütroman „Der Verdacht“ von Ashley Audrain. Das festgebundene Buch umfasst 320 Seiten und ich konnte das Buch bereits nach den ersten gelesenen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.
    Die von der Autorin erweckten Persönlichkeiten werden nicht ausgiebig beschrieben und es erfolgen auch keine Dialoge untereinander. Vielmehr werden Szenen aus der Sicht von Blythe geschaffen, die immer wieder Vergangenes beschreiben und ihre dazu gemachten Gedanken vereinen. Blythe und ihr Ehemann bekommen die kleine Violet. Violet war ein gewolltes Kind und trotzdem kam es sofort nach der Geburt zu einem Bruch zwischen ihr und ihrer Mutter. Die vorausgesetzte Mutterliebe fehlte und das Baby spürte dies. Der Mann versucht das alles für normal zu erklären und fängt die Situationen auf. Die Kälte zwischen den beiden manifestiert sich und schon bald versucht jede auf ihre Art der anderen Schaden zuzufügen. Die Situation eskaliert zu einem späteren Zeitpunkt und immer wieder stellt Blythe sich die Frage, ob sich ihr Verdacht bestätigt.
    Mir hat der Thriller unglaublich gut gefallen und wurde innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Die Autorin hat es geschafft einen durchgehenden Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Hin und wieder begibt sie sich in die Vergangenheit von Blythe und stellt dies anhand von Jahreszahlen dar, sodass ich immer genau wusste, ob gerade ein Stück Familiengeschichte wiedergegeben wird (Blythe´s Oma´s Verhältnis zur Mutter bzw. Blythe´s Mutter Verhältnis zu Blythe), welches durchaus dazu Beitrug Blythe´s Handeln nachzuvollziehen.
    Aufgrund der sensiblen Thematik „Darf es sein, dass eine Mutter keine Liebe für Ihr Neugeborenes empfinden kann“ ist meines Erachtens besonders darauf zu achten gewesen, dass der Thriller das Thema ernst angeht und nicht fiktiv unrealistisch wird. Der teilweise sehr präzise Ausdruck und die Aussagekraft mit wenigen Worten Situationen sehr deutlich und eindrucksvoll zu schildern haben dazu beigetragen, dass ich das Thema sehr ernst genommen habe und mit den Charakteren mitfühlen konnte.
    Gerne bewerte ich das Buch mit 5 *.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 03.04.2021

    Klapptext: Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das grösstmögliche Unglück über die Familie.
    Fazit: Kurz gesagt ist die Geschichte so, dass aus einem Traum eine gute Mutter zu sein, ein Alptraum entsteht. Blythe und ihr Mann Fox führen eine gute Beziehung. Als Violet geboren wird, beschleicht Blythe ein Gefühl, dass mit dem Kind etwas nicht stimmen kann. Oder entstehen bei ihr keine Mütterliche Gefühle? Beim Lesen wird man hin und her gerissen, was ist es nun. Je weiter man liest, desto mehr versteht man, was schon früher bei Blythes Mutter geschah. Es ist so ein Buch, welches man ungern aus der Hand legt. Eine klare Empfehlung ist angebracht.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 10.09.2021

    Unbequeme Ansichten auf ein Mutterdasein

    Wenn euch die beiden Bücher: ‚We need to talk about Kevin‘ (Wir müssen über Kevin sprechen) von Lionel Shriver und Leila Slimanis ‚Dann schlaf auch du‘ begeistern konnte, dann lasst euch auch auf ‚Der Verdacht‘ von Ashley Audrain ein! Für mich fallen alle 3 Bücher in eine Kategorie von Büchern, die das Glück Kinder zu haben in ein anderes Licht rückt, wenn es manches Mal weh tun kann und bitter ehrliche Gedanken zutage fördert!
    Zunächst eine kleine Familie – Mutter, Vater & Wunschkind. Das ist die Ausgangsbasis. Aber Mutter Blythe ist nach der Geburt ihrer Tochter Violet nicht überflutet mit positiven Glücksgefühlen, nein, sie spürt regelrecht eine Abneigung gegen das Kind. Der Vater Fox wacht mit Argusaugen über den Beiden und ihr Leben nimmt seinen Lauf. Es passiert Jahre später etwas und die Tragödie ist da und es gibt noch viel mehr zu erzählen und das tut Blythe. Sie erzählt Fox retroperspektivisch was passiert ist und arbeitet dabei das ‚Warum‘ auch für sich auf.
    Das Buch behandelt diese Tochter-Mutter-Beziehung auf eine brutal ehrliche Weise und leuchtet schamlos aus was Blythe empfindet und wie es im Kontext ihrer Mutter-Tochter-Beziehung steht und den davorliegenden. Wie man unbewusst Dinge von Generation zu Generation voranschleppt und den Nachkommen in die Gefühlswelt kippt.
    Großartig geschrieben von Ashley Audrain, die es gut versteht sich in diese Situation hineinzudenken. Ich stelle mir das sehr schwer vor und musste beim Lesen auch ab und an Schlucken. Der Stil ist fast unterkühlt, hart, im Stakkato gehen wir durch die Geschichte, aber es passt.
    Erstaunt hat mich als ich nach der Lektüre erfahren habe, dass dies ihr Erstlingswerk ist und freue mich, dass wieder einmal eine neue tolle Autorin das internationale literarische Parkett betreten hat!
    Dieses Buch wühlt auf und lässt einen auch Tage später noch sinnieren über so viele Beziehungen, die von außen perfekt wirken, vor allem wenn es um die Eltern und deren selbstverständliche Liebe zu ihren Kindern geht. Aber sollten wir als Gesellschaft nicht auch Ehrlichkeit schätzen und zulassen, dass es auch andere Empfindungen gibt?
    Absolut lesenswert – wirkt horizonterweiternd und unterstütz mehr Verständnis zu Gewinnen für das „Warum“ der Anderen.

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  • 4 Sterne

    hapedah, 04.05.2021

    Blythe, die aus schwierigen Familienverhältnissen stammt, findet in Fox ihren Traummann, als nach einigen Jahren das erste Baby unterwegs ist, scheint die Idylle perfekt. Doch als Violet auf der Welt ist, empfindet Blythe keinerlei Zuneigung oder gar Liebe für ihre Tochter. Hat sie tatsächlich die Gefühlskälte von Mutter und Großmutter geerbt, oder ist Violets Feindseligkeit real und Blythes Angst vor ihr berechtigt?

    "Der Verdacht" von Ashley Audrain ist so spannend geschrieben, dass ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen mochte. Als angenehmes Leseerlebnis kann ich diesen Roman allerdings nicht bezeichnen, werdenden und frisch gebackenen Müttern sowie zart besaiteten Gemütern würde ich von der Lektüre eher abraten. Wer dagegen düstere Atmosphäre und psychische Hochspannung bis zur letzten Zeile genießt, der sollte Ashley Audrains Erstlingswerk unbedingt auf seine Leseliste setzen. Die Geschichte hat mich ständig zweifeln lassen, einerseits bin ich selbst Mutter und neige zu dem Glauben, dass kein Baby wirklich böse geboren wird. Andererseits wird die gesamte Handlung aus Blythes Sicht erzählt und ihr Rückblick schien mir äußerst glaubwürdig dargestellt.

    So gelang es der Autorin immer wieder, mich während des Lesens in innerliche Konflikte zu stürzen und obwohl auch Blythe keine sonderlich sympathische Protagonistin war, habe ich oft Mitgefühl für sie empfunden. Bis die nächste Wendung im Geschehen mich wieder emotional zu Violet gezogen hat und ich Blythes Verhalten mit Vorbehalt betrachten wollte. Die Frage, ob es tatsächlich Kinder gibt, die böse geboren werden, oder ob Babys von der elterlichen Zu- oder eben auch Abneigung geprägt werden, hat mich über das gesamte Buch hinweg beschäftigt. Die Autorin hat eine intensiv empfundene düstere Atmosphäre geschaffen und versteht es meisterlich, Zweifel zu schüren, so dass sich die Spannung bis zum letzten Satz hin zieht. Für Freunde von atmosphärisch dichten Psychothrillern gebe ich daher gern eine Leseempfehlung.

    Fazit: Die beklemmende Atmosphäre, die über dem vermeintlich idyllischen Familienleben schwebt, hat mir während des gesamten Leseerlebnisses ein ungutes Gefühl beschert, dennoch konnte ich den Roman bis zum Ende kaum aus der Hand legen

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  • 4 Sterne

    mimitatis_buecherkiste, 20.04.2021

    Violet ist ein absolutes Wunschkind und obwohl Blythe anfangs Bedenken hat, freut sie sich immer mehr auf die Geburt. Als Violet auf der Welt ist, fühlt sich für Blythe aber alles falsch an. Kein Glücksgefühl, keine Liebe stellt sich ein. Das Baby ist schwierig und die Mutterschaft stellt Blythe vor einige Herausforderungen. Je älter Violet wird, desto feindseliger wird ihr Verhalten Blythe gegenüber. Ihren Vater Fox hingegen vergöttert Violet, was auf Gegenseitigkeit beruht. Die Bedenken von Blythe bleiben ungehört, die Situation spitzt sich zu, bis sich eine Tragödie ereignet.

    Schon das erste Kapitel katapultierte mich in die Geschichte. Während Blythe heute eine Situation beobachtet, das Buch also quasi am Ende beginnt, erinnert sie sich daran, wie ihr Leben war, damals, als sie Fox kennenlernte, wie es war, als sie zusammenkamen, eine Familie gründeten, Kinder planten und das Leben schön war. Mit der Geburt von Violet änderte sich dann alles. Blythe schildert ihrem Mann ihre Sicht der Dinge. Zwischen dieser Erzählung erfahren wir stückchenweise, wer Blythes Mutter war und auch, wie diese groß geworden ist. Die Familiengeschichte von Blythe ist entsetzlich; voller Obsessionen und Grausamkeiten, das Schicksal erspart den Frauen nichts. Das ist traurig, das ist tragisch, das ist stellenweise wirklich schwer auszuhalten. Die Kapitel sind kurz gehalten, stellenweise sind es nur zwei Seiten, aber die haben es in sich.

    Ich bin durch das Buch geflogen, wollte wissen, wie es weitergeht und musste es trotzdem manchmal an die Seite legen. Die Gefühle von Blythe hat die Autorin so außergewöhnlich gut erfasst, dass sie fast spürbar waren beim lesen. Im letzten Drittel flachte die Spannung etwas ab, was allerdings der Story geschuldet ist. Ein tolles Buch, mehr Psychothriller als Roman, emotional und verstörend, ein echter Pageturner. Von mir gibt es 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Claudia J., 26.04.2021

    Der Roman baut sich erst recht ruhig auf, man lernt Blythe kennen und auch etwas ihre Ver-gangenheit, die Vorgeschichte ihrer Mutter und Großmutter, wenigstens in kleinen Rückbli-cken. Was sich da offenbart ist schlimm und man fragt sich, inwieweit sich psychische Krankheiten, oder wie immer man das nennen mag, in folgenden Generationen fortsetzen, bemerkbar machen. Blythe hat auf jeden Fall andere Vorstellungen von ihrer Zukunft, als sie schwanger wird. Ihr Mann hat ganz bestimmte Vorstellungen wie die Familie funktionieren soll, was Blythe macht, oder nicht und wie es mit einem kleinen Kind zu sein hat. Blythe Bedürfnisse werden nicht beachtet und sie wird wenn als Problem dargestellt, nicht auch die Tochter, die von Anfang ein gestörtes Verhältnis zur Mutter hat und für mich sehr psychopa-tische Anlagen, die sie auch relativ bewusst auslebt.
    Dieses Buch entwickelt einen Sog von eher unguten Gefühlen. Unter dem Anschein von hei-ler Welt brodelt unterschwellig irgendwie das Böse. Hat Blythe mit ihren Gefühlen Recht, ist ihre Tochter doch das Monster, auch wenn sie es nicht wahr haben will? Bekommt sie Unterstützung mit ihren Ängsten und auch Einsamkeit? Und dann passiert auch noch das denkbar Schlimmste…
    An einigen Stellen war ich nicht so ganz beim Roman, doch grundsätzlich hat die Geschichte um Blythe eine heftige Wirkung auf mich als Leser und eine bedrückende, man muss weiter lesen, bis zum geahnten Ende. Eine irgendwie andere, eindringliche Art des Schreibens, die mich als Leser nicht so schnell los lässt und noch lange über Blythe und ihre Familie nach-denken lässt. Und ich am Ende mit einem doch unguten Gefühl zurück bleibe. Ein ganz eindringlicher Roman.

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  • 4 Sterne

    Barbara M., 07.05.2021

    Ein schockierender und gleichzeitig faszinierender Roman

    „Der Verdacht“ von Audrey Audrain ist 2021 im Penguin Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 spannungsgeladene Seiten.

    „Ich war so enttäuscht, dass sie mein Kind war“ - mit diesem Satz beschreibt Blythe ihr Gefühl, als sie ihr erstes Baby namens Violet auf die Welt bringt. Blythe ist mit Fox verheiratet und die Geburt von Violet stellt ihre Welt auf den Kopf. Blythe fällt es schwer, eine Bindung zu Violet aufzubauen und ihr gelingt es nicht, sie zu lieben. Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass sie selbst eine tiefe Mutter-Kind-Bindung niemals kennen lernen durfte. Blythe macht sich selbst große Vorwürfe, hadert mit sich, ist enttäuscht, zweifelt an sich selbst, ist sehr einsam und wird auch von angstvollen und mörderischen Gedanken getrieben und dabei sollte sie doch eine glückliche und zufriedene junge Mutter sein.
    Audrey Audrain nimmt den Leser offen und schonungslos ehrlich mit auf die Reise in die Abgründe von Blythe’s Welt. Die Rolle als junge Mutter wird bis in die tiefsten Tiefen beleuchtet. Dies ist auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite aber auch zutiefst schockierend und verstörend. Und ich denke, dass es gerade diese Wechselseitigkeit so fesselnd macht. Ich persönlich bin in einen absoluten Sog des Buches geraten.
    Die Sprache von Audrey Audrain im Buch ist kurz und prägnant, teilweise hart und auch dies trägt sicherlich zu der kaum auszuhaltenden Spannung bei.
    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, aber es ist sicherlich nichts für weiche Gemüter.

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  • 5 Sterne

    Monika L., 28.03.2021

    Der Roman erzählt von der Mutterschaft - von Großmutter, Mutter und Tochter erfährt der Leser in einzelnen Kapiteln. Wenn eine Mutter ihre Tochter nicht liebt, erscheint es dem Leser unverständlich und doch nachvollziehbar. Der Roman zieht jeden Leser in seinen Bann, vor allem der Wechsel zwischen dem Erleben von Großmutter und Mutter zu ihren Töchtern lässt einen erschauern. Es liest sich wie ein Thriller und ist zutiefst erschütternd. Auf jeden Fall spannend geschrieben, daher sehr empfehlenswert.

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  • 3 Sterne

    gst, 10.08.2021

    Wenn sich das große Glück zum Reinfall entwickelt

    Blythe ist geschieden. Ihre Tochter Violet wächst beim Vater und seiner neuen Familie auf. Einst hatten sich die Eltern auf das Kind gefreut. Doch irgendwie wurden Blythe und Violet nie warm miteinander. Die Mutter hatte von Anfang an den Eindruck, von der Tochter abgelehnt zu werden. Das und dass der Vater einen beruhigenden Einfluss auf seine Tochter hatte, überforderte sie.
    Blythe erzählt in diesem Buch ihrem Exmann Vox von ihren Gedanken und Gefühlen. Es liest sich wie ein einseitig stattfindendes Gespräch. Zwischendurch sind Episoden aus der Vergangenheit eingefügt, von den Problemen, die schon Blythes Großmutter und Mutter hatten.
    Beim zweiten Kind, einem Sohn, taut Blythe auf und entwickelt starke Gefühle für das Baby. Doch ein Unglück wirft die Familie völlig aus der Bahn. Im Rückblick (ab Seite 137) stellt Blythe fest:
    „Du und ich. Wir waren Partner, Gefährten, Schöpfer dieser beiden Menschen. Aber wir lebten zunehmend unterschiedliche Leben, wie die meisten Eltern. Du warst intellektuell und kreativ tätig, entwarfst Räume und Blickachsen und Perspektiven, befasstest dich mit Beleuchtung, Aufriss, Flächen. Du hattest drei Mahlzeiten am Tag. Du last Sätze, die für Erwachsene geschrieben wurden und du trugst einen sehr schönen Schal. Du hattest einen Grund zu duschen.
    Ich war eine Soldatin, die in Endlosschleife eine Reihe körperlicher Aktivitäten ausführte. Windeln wechseln, Babymilch anrühren. Fläschchen erwärmen. Cheerios in Teller schütten. Das Chaos aufwischen. Verhandeln. Betteln. Seinen Schlafanzug wechseln. Ihre Kleidung herauslegen. Wo ist ihre Lunchbox? Sie warm anziehen. Gehen. Schneller. Wir sind spät dran. Sie zum Abschied umarmen. Die Schaukel anstoßen. Den verlorenen Handschuh finden. Den geklemmten Finger streicheln. Ihm einen Snack geben. Das nächste Fläschchen holen. Kuss, Kuss, Kuss. Ihn ins Bett legen. Putzen. Aufräumen. Finden. Machen. Hähnchen auftauen. Ihn aus dem Bett holen. Kuss, Kuss, Kuss. Seine Windel wechseln. Ihn in den Kinderstuhl setzen. Sein Gesicht abwischen. Geschirr spülen. Kitzeln. Seine Windel wechseln. Kitzeln. Die Snacks in einen Beutel packen. Waschmaschine anstellen. Ihn warm einpacken. Windeln kaufen. Und Spülmittel. Zur Schule hetzen, um sie abzuholen. Hallo, hallo! Schnell, schnell. Die warmen Sachen ausziehen. Wäsche in den Trockner. Ihre Lieblingssendung einschalten. Das genügt jetzt. Bitte. Du tust, was ich sage.“ usw.
    Hier beschreibt die Autorin sehr drastisch, wie es dazu kommt, dass sich Menschen, die sich einmal geliebt haben, auseinander entwickeln. Für mich war das die Stelle im Buch, die mich am meisten berührt hat, weil hier Gefühle nachvollziehbar herüberkommen. Auch die Sprache der Autorin hat mir gefallen. Trotzdem vergebe ich nur drei Sterne. Vielleicht habe ich das Buch zu einem falschen Zeitpunkt gelesen. Ich suchte Unterhaltung, aber diese Geschichte hat mich runtergezogen. Ich musste mich regelrecht abschotten, um das Geschehen nicht zu nah an mich heran zu lassen. Ich konnte das Gelesene an vielen Stellen kaum ertragen, doch das Buch mittendrin abzubrechen, brachte ich auch nicht fertig. Das könnte man als Verdienst der Autorin sehen, die wirklich schreiben kann. Schön wäre es allerdings, wenn ihr nächstes Buch das Böse im Menschen weniger hervorheben würde.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hyperventilea, 20.04.2021 bei bewertet

    Wenn Muttersein zum Albtraum wird.....

    „In diesen schlaflosen Nächten, wenn ich über die Dinge nachdachte, die ich belauscht hatte, begriff ich allmählich, dass wir alle aus etwas gewachsen sind. Dass wir die Saat weitertragen und dass ich Teil ihres Gartens war.“

    Als Blythe noch ein Kind war, verließ Blythes Mutter sie und den Vater, um ein neues Leben mit einem anderen Mann zu beginnen. Nun ist Blythe mit Fox verheiratet und selbst Mutter einer Tochter. Doch das verkorkste Verhältnis zu ihrer eigenen Mutter, die ständigen Zweifel, ob sie als Mutter den Ansprüchen genügen wird, machen es für Blythe schwer, eine innige Beziehung zu ihrer Tochter Violet aufzubauen. Auch Violet verhält sich Blythe gegenüber oft merkwürdig distanziert, scheint keine Zuneigung für ihre Mutter zu empfinden. Eines Tages passiert ein schlimmes Unglück, das alles verändert und Blythes Ehe und somit die Familie zerbrechen lässt. In Blythe wächst ein schlimmer Verdacht.


    Autorin Ashley Audrain schreibt gut verständlich und klar, überwiegend in Ich-Perspektive aus der Sicht von Blythe. Sie schildert Blythes aktuelle Situation, lässt sie aber auch Kindheitserinnerungen erleben. Ebenso wird dazwischen immer wieder von Momenten aus dem Leben von Blythes Großmutter Etta und dem ihrer Mutter Cecilia erzählt. Die Kapitel sind recht kurz gehalten. Den Lesern werden nach und nach kleinere „Häppchen“ aus der Biographie der drei Frauen „serviert“. Die Zusammenhänge werden dabei immer deutlicher. Blythes Verhalten und die Gründe, warum die Frauen reagieren, wie sie reagieren, lassen sich im Verlauf zunehmend besser erklären.

    Blythe ist geprägt durch die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter Cecilia, die ihre Tochter nicht zu lieben vermochte, die ihr eigenes Glück nicht sehen und empfinden konnte. Als Blythe auf ihre Mutter trifft, nachdem sie von ihr verlassen wurde, wünscht sie ihr gar den Tod „An dem Abend kniete ich mich vor mein Bett und flehte Gott an, meine Mutter sterben zu lassen. Mir wäre lieber, sie wäre tot, anstatt diese neue Frau, zu der sie geworden war, diese veränderte Frau, die nicht mehr meine Mutter war.“
    Das Verhältnis zur Mutter stürzt Blythe in starke Selbstzweifel, sie hält sich für unzulänglich. Alles scheint sich zu wiederholen, als sie selbst Mutter wird. Für ihre Tochter Violet empfindet Blythe selbst nicht das, was eine Mutter empfunden sollte: „Ich hatte nichts mehr, das ich geben konnte, aber unser gemeinsames Leben hatte gerade erst begonnen. Was hatte ich getan? Warum hatte ich sie gewollt? Warum hatte ich geglaubt, ich würde anders sein als die Mutter von der ich stammte.“
    Muttersein ist für Blythe ungleich schwieriger als für andere, sie findet wenig Positives daran. Sie hat Gedanken, die andere Mütter nicht haben.
    Dass Blythe aus der Ich-Perspektive erzählt, bringt sie mir beim Lesen näher. Sie schreibt so ehrlich und ungeschönt über ihre Sorgen und Ängste, dass ich sie ernst nehmen muss, sie verstehen kann, obwohl ich selbst sicher anders reagiert hätte und Dinge anders beurteilt hätte als sie. Auch wenn Blythe nicht unbedingt sympathisch ist und man ihr Handeln oft nicht gutheißen kann, geht sie einem nahe, wirkt authentisch und plausibel. Ihre Persönlichkeit ist zwar „unbequem“, aber sehr stimmig.

    „Der Verdacht“ ist deshalb ein so besonderer, intensiver Roman, weil nicht klar ist, inwieweit Blythe und den anderen Figuren zu trauen ist. Ist Blythes Wahrnehmung realistisch oder
    bildet sie sich Dinge ein, weil sie möglicherweise vorbelastet ist? Ist Violet wirklich zu dem fähig, was ihr die Mutter unterstellt? Wie weit sind beide durch Blythes Mutter Celia und Großmutter Etta geprägt, die ihre Töchter nicht lieben konnten?
    Unheimlich spannend, wie sich die Handlung, die Beziehungen im Verlauf des Romans entwickelt und immer schwingt eine Ungewissheit, eine Misstrauen gegenüber den Figuren und ihrer Sichtweise mit. Wer ist hier wirklich die Psychopathin?
    Muttersein kann manchmal durchaus erschreckend sein. Was, wenn die Erwartungen der anderen und auch die eigenen Erwartungen und Hoffnungen einfach nicht erfüllt werden? Was, wenn es nicht gelingt, schlechte Erfahrungen auszublenden? Was, wenn Zweifel so übermächtig werden? Was, wenn es tatsächlich eine genetische Vorbelastung gibt, wenn von vornherein vorbestimmt ist, dass man eben keine gute Mutter sein kann?
    Dass Muttersein nicht immer eitel Sonnenschein ist, dass Muttersein auch Enttäuschungen bringt, das zeigt Ashley Audrain in ihrem Roman derart eindrücklich, dass es einem Angst macht. Eine erschütternde Geschichte, aber eine absolut lesenswerte.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 19.04.2021

    Was für eine Geschichte......
    Eigentlich so gar nicht mein Genre, so hat mich doch das Cover, aber auch der Klappentext schon fast magisch angezogen. Das Cover finde ich absolut gelungen!
    Zur Geschichte.....
    Die Autorin Ashley Audrain, die diesen Roman begann, als ihr eigener Sohn 6 Monate alt war, nimmt uns hier mit auf die Reise einer Mutterschaft.
    Was als glücklichster Augenblick eines jungen Paares beginnen sollte, endet nach und nach in einen nicht enden wollenden Alptraum.
    Eine Mutter die schon direkt nach der Geburt eine Abneigung gegen ihr Kind verspürt und ein Kind das seine Mutter hasst. Unglaublich solch eine Story und mega spannend.
    Das Buch beginnt praktisch mit dem Ende und lässt den Leser rückblickend erfahren, wie und warum alles zusammenhängt. Es reicht zurück bis zu Großmutterszeiten.
    In kurzen Kapiteln fliegt man geradezu durch die Geschichte und fühlt und leidet regelrecht mit. Unglaublich, aber es ist alles dabei und so wechselt die eigene Stimmung von Mitleid, bis fast schon zu Hass und zu totalem Unverständnis.
    Aber wie würde man in dieser Situation selbst handeln?
    Von mir volle Punktzahl, denn schon lange hat mich kein Buch mehr so „gepackt“.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minijane, 21.04.2021

    Ein Roman, der unter die Haut geht
    In " Verdacht" von Ashley Audrain schildert Blythe ihre Lebensgeschichte und explizit ihre Sicht auf Geschehnisse, die im Laufe ihrer Mutterschaft geschehen sind.

    Noch in der Uni lernt Blythe ihren späteren Ehemann Fox kennen und lieben. Fox kann es gar nicht erwarten eine Familie zu gründen. Genau hier liegt schon der Knackpunkt ihrer Beziehung, denn Blythe weiß gar nicht so genau, ob sie überhaupt Kinder will und ob sie in der Lage sein würde eine gute Mutter zu sein. Wenn sie auf ihre eigene Familie schaut, ihre Mutter und auch ihre Großmutter, haben diese beim Muttersein total versagt. Gibt es vielleicht eine genetische Disposition, und die Frauen in ihrer Familie sind gar nicht fähig gute Mütter zu sein?

    Blythe wird trotz ihrer Bedenken schwanger. Ihr Mann wünscht sich so sehr ein Kind, und sie liebt ihren Mann. Ein gesundes Mädchen wird geboren und schon die Geburt ist furchtbar. Blythe hat das Gefühl dieses Kind lehnt sie ab, und sie kann kaum positive Gefühle oder gar Liebe für dieses kleine Wesen entwickeln. Trotzdem entscheidet sie sich bewusst für ein 2. Kind, denn sie kann und will nicht glauben, dass sie einfach eine schlechte Mutter ist.

    Dadurch, dass man als Leser vollständig in die Gefühlswelt der Ich-Erzählerin Blythe einsteigt, ist man ihr sehr nah, fühlt all ihre Zweifel und Ängste ungefiltert mit. Als der kleine Bruder geboren ist, der ein problemloser Sonnenschein ist, legt die große Schwester Violet Verhaltensweisen an den Tag die erschüttern. Das Drama nimmt seinen Lauf und so verstörend sich der Roman auch entwickelt, ist es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen, Es ist ein furchtbarer Alptraum, den Blythe ganz alleine überleben muss, denn ihr einst so charmanter Ehemann Fox sieht nur was er sehen möchte.

    Der Roman ist kein Thriller wie man vermuten könnte, eher ein Spannungsroman bzw ein Psychogramm, wahnsinnig emotional und intensiv. Er bietet reichlich Diskussionsstoff und hallt sicher noch länger nach. Für mich war das Buch ein Überraschungshighlight, dass ich wärmstens empfehlen kann.

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