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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 20.02.2023

    Als eBook bewertet

    Harter Thriller

    Die Bäume, ist der zweite Roman, den ich von dem Schriftsteller Percival Everett gelesen habe.
    Dieses Mal, musste ich mich erst an die anfangs derbe Sprache gewöhnen.
    In diesem Roman geht es um Rache und Gewalt. Er spielt in Südamerika, wo die schwarze Bevölkerung am meisten leiden musste.
    Die Toten sind immer weiße Männer.
    Dabei lag immer eine schwarze Leiche. Das sollte wohl eine Strafe wegen der vielen Lynchmorde sein.
    Der Rassismus kommt in dem Thriller grausig ans Licht.

    Mir war der Thriller leider zu hart und ich konnte mich nicht so richtig einfinden.
    Der Autor schreibt eigentlich gut und von Rassismus kann er bestimmt viel erzählen, aber dieses Mal konnte er mich nicht begeistern.
    Da hoffe ich auf einen neuen Roman von ihm, der mich wieder fesseln kann.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    alekto, 20.02.2023

    Als eBook bewertet

    Ungewöhnliche Kombination aus Horror-Comedy, Mystery-Krimi, Rache-Thriller und Rassismus-Drama mit schwacher Auflösung

    Money in Mississippi ist ein Kaff am Ende der Welt, in dem eigentlich nie etwas passiert. Doch eines Tages findet Daisy ihren Mann Junior Junior grausam ermordet auf, als sie vom Flohmarkt Besuch mit den Kindern nach Hause kommt. Neben dem brutal verstümmelten Junior Junior liegt die Leiche eines unbekannten Schwarzen, der ebenfalls schlimm zugerichtet wurde. Die örtliche Polizei, die aus Sheriff Jetty und seinen nichtsnutzigen Deputies besteht, ist schon mit diesen Morden überfordert. Aber dann geht ihnen auch noch eine der beiden Leichen unter mysteriösen Umständen verloren. Weil der Tote nicht wieder aufgefunden werden kann, wird dem Sheriff Unterstützung vom MBI (Mississippi Bureau of Investigation) aus der zu Money nächstgelegenen Stadt Hattiesburg geschickt. Und so treffen die Special Detectives Ed Morgan und Jim Davis vor Ort ein, um ihre Ermittlungen in diesem rätselhaften Fall aufzunehmen.

    Den Beginn dieses Romans habe ich als gelungen empfunden, da das Spannungslevel hoch ist. Denn es dauert nur wenige Seiten, bis die ersten Toten aufgefunden werden und einer davon auch schon wieder verschwunden ist. Letzteres konnte ich mir ebenso wenig wie der Sheriff von Money und seine Deputies erklären. Indem es nicht bei den eingangs geschilderten Morden bleibt, sondern das sonst so beschauliche Money von einer ausgewachsenen Mordserie heimgesucht wird, hat Percival Everett die Spannung weiter hoch getrieben. Dabei ist dieses Buch für zu Zartbesaitete weniger gut geeignet, indem die Tatorte in all ihren grausigen Einzelheiten detailliert beschrieben werden.
    Die Bäume hat mir einen hohen Unterhaltungswert geboten, der keine Langeweile aufkommen ließ. Denn dieser Roman, der in sehr kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, ist geprägt von seiner abwechslungsreichen Erzählweise. So ist dieses Buch etwa aus Sicht von Angehörigen der Ermordeten geschildert, aber auch aus Sicht der ermittelnden Polizei. Dazu zählen neben Sheriff Jetty und seinen Deputies die Special Detectives Ed Morgan und Jim Davis. Zudem wechselt der Autor mühelos zwischen verschiedenen Genres, die in diesem Roman fließend ineinander übergehen. Damit hat dieses Buch zusätzlich zu der in dessen Kern erzählten Kriminalgeschichte, die um Mystery- und Horror-Comedy-Elemente angereichert ist, Anklänge an einen Rache-Thriller wie an ein Rassismus-Drama.

    Die Special Detectives Ed und Jim fungieren als Sympathieträger in diesem Roman. Zwischen den beiden stimmt einfach die Chemie, ob in den gemeinsamen Ermittlungen, in denen sie ein eingespieltes Team bilden, oder in ihren von humorvollen Spitzen geprägten Dialogen, die sie an ein altes Ehepaar erinnern lassen. Zudem lässt Percival Everett im weiteren Verlauf, wenn die Ermittlungen ins Stocken geraten, da sich zwar weitere Morde ereignen, die Special Detectives aber immer noch keinen Schimmer haben, was da eigentlich vor sich geht, dadurch keine Längen aufkommen, dass neue interessante Figuren eingeführt werden. Dazu zählen die aufgeweckte Kellnerin Gertrude aus dem Dinah in Money und Mama Z, die nicht nur durch ihr hohes Alter auffällt, sondern auch ein besonderes Archiv führt. Hinzu kommen Dozent Damon Nathan Thruff, der als am Ethnologischen Institut angestellter Molekularbiologe mit einem Doktortitel in Fernöstlicher Philosophie Experte für so ziemlich alles ist, und Powerfrau Herbie Hind, die Spezialagentin beim FBI ist.
    Als weniger gelungen habe ich hingegen die Charakterisierung von Reverend Cad Fondle, der zugleich der Coroner im Ort ist, der Deputies in Money und weiterer ähnlich gelagerter Figuren empfunden. Denn diese sind mir in deren überzeichneter Darstellung zu eindimensional geraten. Der humorvolle Aspekt hat sich dabei für mich in der Dauerschleife, die Percival Everett mit diesen so ähnlich beschriebenen Charakteren etabliert hat, schnell abgenutzt und diese Figuren dann zu bloßen Karikaturen ihrer selbst verkommen lassen. So hätten gerade die Teile des Buchs, die eher als Rache-Thriller bzw. Rassismus-Drama angelegt sind, enorm an Intensität gewinnen können, wenn den genannten Figuren auch die ein oder andere Facette vom Autor zugestanden worden wäre.

    So gelungen dieser Roman als spannend erzählte, brutal blutige Kriminal-Geschichte, die einen ungewöhnlichen Touch durch die zudem vorhandenen übernatürlichen Elemente erhält, beginnt. So schwach habe ich deren Auflösung empfunden. Gerade im ersten Teil des Buchs spielte Percival Everett gekonnt mit verschiedenen Genres, deren fließende Übergänge er geschickt zu einem stimigen Ganzen verwob. Da erinnerten mich die Bäume schon mal an einen Horror-Comedy-Film oder an ein Rassismus-Rache-Drama. Im weiteren Verlauf dieses Romans konzentrierte sich die Handlung aber darauf den Detectives Ed und Jim sowie FBI- Agentin Hind in ihren Ermittlungen zu folgen, die um das Rätsel der geheimnisvollen Mordserie kreisen.
    Die Auflösung, die der Autor für dieses Mysterium gefunden hat, konnte mich nicht überzeugen, weil diese in der vorliegenden Form nicht gänzlich schlüssig gewesen ist. Denn damit hätten einige der vorigen Szenen zumindest weiterer Erklärungen bedurft. Wie konnte das zweite Opfer in einem von innen abgeschlossenen Badezimmer in einem Haus voller Menschen unbemerkt ermordet werden? Und wie konnte die Leiche des unbekannten Schwarzen zweimal verschwinden?
    Da hätte ich einen Schluss, der dem ähnelt, den die Science Fiction-Mystery-Serie The 4400 für ihr letztes Staffelfinale gefunden hat, als passender empfunden. Dazu hätte Percival Everett aber die zuvor in seinem Roman geschilderte Eskalation noch weiter auf die Spitze treiben und konsequent zu Ende erzählen müssen. Dabei hätte auch geholfen, wenn der Autor nicht die eine Seite in seinem entfesselten Konflikt als gut und die andere als böse, dick und dumm beschrieben hätte. Denn letztere verkommt so zur Karikatur ihrer selbst, die kaum ernst zu nehmen ist. Da hat das Ende der Serie 4400 mit ihrem Messias und Retter oder doch Diktator Jordan Collier eine weit interessantere Figur geschaffen, da diese ambivalenter ist.

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