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  • 4 Sterne

    Nini Ste, 17.01.2024

    Als Buch bewertet

    In ihrem Roman ,, Die Buchbinderin von Oxford " erzählt die Autorin Pip Williams die Geschichte der Zwillingsschwestern Peggy und Maude, die in der Buchbinderei der ,,Oxford University Press " in Jericho arbeiten. So wie es schon ihre Mutter tat.

    Seit mehreren Jahren leben die inzwischen 20jährigen jungen Frauen alleine auf dem Hausboot in beengten und etwas ärmlichen Verhältnissen, nachdem ihre Mutter viel zu früh verstorben ist. Sie verdienen wie viele andere Frauen aus Jericho ihren Lebensunterhalt in der Buchbinderei, wo sie Tag für Tag die Bögen fallen, aus denen die Bücher gebunden werden. Eine eintönige Arbeit, die Maude gefällt. Peggy jedoch würde viel lieber die Bücher lesen. Die Fragmente, die sie bei der Arbeit auf die Schnelle sieht, reichen ihr nicht. Daher nimmt sie unbrauchbare Seiten und Ausschuss mit nach Hause. Das Hausboot quillt fast über vor Büchern. Sie möchte mehr erreichen, als ihr Leben lang als Buchbinderin zu arbeiten. Doch da sie bereits mit 12 Jahren die Schule beendete, stehen ihr nicht viele Möglichkeiten offen. Außerdem fühlt sie sich für ihre Schwester verantwortlich, die etwas besonders ist und mehr Anleitung und Unterstützung im Leben braucht.

    Als der 1. Weltkrieg ausbricht, ziehen schon bald die Männer in den Krieg aufs Festland. Als erste Flüchtlinge, sowie verwendete belgische Soldaten nach Oxford kommen, ändert sich Peggys Leben. Einige der belgischen Frauen beginnen ebenfalls in der Buchbinderei zu arbeiten. Eine von ihnen, Lotte , freundet sich bald mit Maude an, so daß Peggy im Freiwilligen-Dienst den zum Teil schwerst verwundeten Soldaten im Krankenhaus vorlesen und beim Briefeschreiben helfen kann. Dabei lernt sie Gwen, eine junge Frau aus besseren Kreisen kennen. Tilda, die Freundin der Mutter, geht als Kriegskrankenschwester nach Frankreich. Von dort schickt sie fürsorgliche Briefe, in denen sie aber auch von ihrem Dienst und den schrecklichen Geschehnissen und Verwundungen der Soldaten berichtet. Eindrucksvoll, erschreckend und berührend taucht man so in das Kriegsszenario und den Folgen ein.

    Peggy bekommt durch Gwen Einblicke ins Studium und den nötigen Anschubs, vielleicht doch mehr aus ihrem Wissensdurst machen zu können. Im Krankenhaus kümmert Peggy sich um den schwerst verletzten Belgier Bastiaan und verliebt sich in ihn. Wird für Peggy der Traum eines Studiums am Sommerville College in Erfüllung gehen? Und das persönliche Glück ? Eine Zukunft mit Bastiaan?

    Auch die Frauenbewegung, das Aufbegehren nach mehr Rechten , ist thematisiert , nimmt aber keinen zu großen Raum der Geschichte ein.

    Pip Williams hat auf eine liebevolle, manchmal etwas zu ausführliche Weise, die besondere Beziehung der Schwestern dargestellt. Das innige Verhältnis zueinander, welches jedoch für Peggy zuweilen eine Last darstellt. Das Hin-und Hergerissen-Sein zwischen Verantwortung und eigenen Wünschen ist realistisch und deutlich spürbar dargestellt. Sowohl die Schwestern, als auch Tilda, Lotte , Gwen, die lieben Bewohner des benachbarten Hausbootes sind liebevoll, realistisch und sympathisch beschrieben.

    Während es im ersten Teil der Erzählung zum großen Teil um die Arbeit in der Buchbinderei geht, wird im weiteren Verlauf des Buches mehr und mehr die Entwicklung der Personen zum Thema. Die Geschichte nimmt immer mehr an Fahrt auf,wobei es zu keiner Zeit dramatisch oder reißerisch wird. Der Schreibstil ist unglaublich bildhaft und einfühlsam. Die Beschreibungen der Buchbinderei sind so detailliert, daß ich mir jetzt genau vorstellen kann, wieviel Handarbeit nötig war, um ein Buch herzustellen. Das hat mir unglaublich gut gefallen. Auch die Handlungsorte, besonders das Hausboot , die Buchbinderei und die Umgebung sind wunderbar bildhaft dargestellt.

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Die schön gebundenen Bücher, das gefaltete Boot , umrankt von Zweigen passen sehr gut zum Titel, welcher aussieht wie aus einem Buch ausgeschnitten.

    Die Geschichte hat mir gut gefallen, weil mich das Streben von Peggy nach Wissen, gepaart mit ihrer Fürsorge und Verantwortung für ihre Schwester sehr berührt hat. Auch die detailliert , zum Teil schonungslos, beschriebenen Ereignisse und Traumata der Soldaten haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Das Eintauchen in die Welt der Buchbinderei mit lebendigen Charakteren ist eine Empfehlung für Liebhaber historischer Romane.

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  • 3 Sterne

    Lena, 19.11.2023

    Als Buch bewertet

    Die Zwillingsschwestern Maude und Peggy Jones leben seit dem Tod ihrer Mutter alleine auf einem Hausboot in Oxford. Beide arbeiten sie in der Buchbinderei der Universitätsbibliothek. Während Maude mit der Gleichförmigkeit des Faltens von Buchseiten zufrieden ist, möchte Peggy mehr als nur mit ihren Händen arbeiten und fühlt sich durch ihre Schwester beschränkt und unfrei, da die einfache Maude auf ihre Unterstützung angewiesen ist.
    Als der Krieg im Jahr 1914 ausbricht und Flüchtlinge und verletzte Soldaten aus Belgien nach England kommen, engagiert sich Peggy als Vorleserin und Briefeschreiberin. Dabei lernt sie den schwer verletzten belgischen Soldaten Bastiaan kennen und verliebt sich in ihn, träumt jedoch weiterhin davon, Bücher nicht nur zu falten sondern auch zu studieren.

    "Die Buchbinderin von Oxford" kann unabhängig von "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" gelesen werden, dennoch sind die beiden Bücher mit einander verbunden, hat doch Peggy geholfen, das Wörterbuch mit Esmes gesammelten Worten zu drucken.
    Neben dem Handwerk des Buchbindens handelt der Roman von den grausamen Folgen des Ersten Weltkriegs und der Stärke der Frauen, die zu diesen schweren Zeiten Verantwortung übernehmen, hart arbeiten und sich mit großer Fürsorge um andere kümmern.

    So wie sich Peggy bei ihrer Tätigkeit in der Buchbinderei bisweilen langweilt, ist auch die Handlung zu Beginn gleichförmig und monoton. Es ereignet sich schlicht nicht viel und die sehr ruhige Erzählweise trägt auch nicht zu mehr Spannung bei.

    Abgesehen von Büchern rückt der Roman die Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft in den Vordergrund. Frauen möchten politisch mitbestimmen, wählen dürfen und das unabhängig von ihrer sozialen Stellung oder ihres Vermögens. Peggy begehrt einen Zugang zu Bildung, möchte studieren, jedoch auch geliebt werden und das Versprechen an ihre Mutter einhalten, für ihre Schwester da zu sein. Ihre Ambitionen, Sehnsüchte und Verpflichtungen scheinen miteinander unvereinbar.

    Gerade zu Beginn war mir der monotone Alltag von Peggy zu detailliert beschrieben und auch im weiteren Verlauf konnte mich die sich so langsam entwickelnde Geschichte trotz der gewichtigen Themen, die eigentlich eine leidenschaftliche Auseinandersetzung rechtfertigen, nicht fesseln. Der Kampf um Gleichberechtigung, Freiheit und Bildung wie die besondere Schwesternbeziehung und die gegenseitige Abhängigkeit waren mir zu leidenschaftslos dargestellt. Auch die Romanze zwischen Peggy und Bastiaan blieb sehr zurückhaltend. Insgesamt wurden in den Roman mit der Rolle der Frau, Frauenwahlrecht, Klassenunterschiede, Erster Weltkrieg, Trauma, Verwundungen, Spanische Grippe, Bildung, Selbstentfaltung, Verantwortung und Liebe zu viele Sachverhalte in das Leben der nach mehr gierenden Buchbinderin gepackt, die nicht in der nötigen Tiefe verarbeitet werden konnten.

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  • 3 Sterne

    Christian G., 09.01.2024

    Als Buch bewertet

    Die Zwillingsschwestern Peggy und Maude leben gemeinsam auf ihrem Hausboot "Calliope", auf dem sie schon immer mit ihrer verstorbenen Mutter gewohnt haben. Seit ihrem zwölften Lebensjahr arbeiten sie in der Buchbinderei der Oxford University Press und verdienen sich dort ihren Lebensunterhalt mit dem Falzen und Binden von einzelnen Blattseiten. Maude ist mit dieser Aufgabe vollends zufrieden, doch Peggy möchte viel lieber Bücher lesen und studieren. Als der 1. Weltkrieg ausbricht, ändert sich viel im Leben der Schwestern und neue Personen begleiten sie auf ihren Wegen.

    Peggy ist der Hauptcharakter des Buches. Nach dem Tod der Mutter musste sie schon früh die Verantwortung für ihre Schwester übernehmen. Und obwohl sie sich auch manchmal nach einem "eigenem" Leben, einer Abkappslung von Maude sehnt, ist sie eifersüchtig als Maude sich anderen Personen öffnet, und von Peggy löst. Aber ich glaube, dass dabei auch Unsicherheit und Angst auf Peggys Seite eine große Rolle spielen. Sie kennt das Leben nur an der Seite ihrer Zwillingsschwester, und schiebt ihre Verantwortung ihr gegenüber machnmal als Grund vor, sich nicht anders entschieden zu haben, bzw. sich nicht zu trauen, ihr Leben zu ändern.
    Ihre Zwillingsschwester Maude hat von Geburt an eine Entwicklungsstörung, hat aber durchaus eine gewisse Kraft und ihre Stärken. Sie macht eine große Entwicklung durch und ist mir eigentlich im Buch sympathischer als Peggy. Die Nebencharaktere sind auch sehr gut ausgearbitet und sympathisch.

    Da ich bereits das Buch "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" der Autorin gelesen habe, hat es mich gefreut, am Anfang des Buches auf alte Bekannte zu treffen. Die Erklärungen zur Buchbinderei haben mir sehr gut gefallen. Es wird gut gezeigt, wie viel Arbeit in einem Buch steckt.
    Leider zieht sich die Geschichte an einigen Stellen, das hätte man auch kürzer zusammen fassen können. Es fehlt auch etwas an Spannung.
    Die Gestaltung des Covers hat mir gut gefallen, es ist im ähnlichen Stil wie schon das erste Buch der Autorin.

    Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch insgesamt noch gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    Tintenherz, 03.02.2024

    Als eBook bewertet

    Das Cover lässt die Bücher in den Vordergrund erscheinen.

    Der Schreibstil liest sich anfangs etwas schwerfällig und wird in der Ich-Erzählperspektive erzählt.

    Die ungleichen Zwillingsschwestern Peggy und Maude wohnen seit dem Tod ihrer Mutter auf einem Hausboot. Dort hat Peggy eine Bibliothek eingerichtet, da sie Bücher über alles liebt. Beide arbeiten in einer Buchbinderei. Peggy gibt ständig auf Maude acht, da sie realitätsfremd und verletzlich ist.

    Das Buch behandelt im Hintergrund den Eintritt der Engländer in den 1. Weltkrieg, die Emanzipation der Frauen und natürlich die Liebe zu Büchern.

    Der Anfang der Handlung war etwas langatmig, aber dann wurde das Buch um die engagierte Peggy, die bereit ist, für ihr Ziel alles aufzugeben, interessanter. Peggys Wissensdurst ist inspirierend.

    Fazit:

    Ein Roman über eine Frau, die für ihre Träume alles gibt!

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  • 2 Sterne

    Brigitte S., 20.12.2023

    Als Buch bewertet

    Peggy und Maude

    Wir schreiben das Jahr 1914, die Männer in England müssen in den Krieg ziehen und die Frauen die Stellung halten. In diesem Buch geht es um Peggy und Maude, Zwillinge, die sehr unterschiedlich sind. Als Zuhause haben sie ein Hausboot und sie arbeiten in einer Buchbinderei. Doch Peggy hat andere Pläne und möchte mehr und die nächstgelegene Universität ist nicht leicht zu erreichen. Außerdem ist da noch ihre Schwester, die sie braucht. Es gibt besondere Begegnungen und die Frauenbewegung bei der Peggy sehr gerne dabei sein möchte.

    Ich habe mich mit viel Freude an das Buch gesetzt, doch leider hat das Buch nicht das versprochen, was im Vorfeld zu hören war. Dieses Buch war für mich eine Herausforderung. Man braucht wirklich Vorkenntnisse, um dieses Buch zu verstehen, vor allem die vielen Fremdwörter, da konnte ich oft nichts mit anfangen. Durch die Erzählungen vom Krieg wurde das Buch etwas lebendiger, wenn man es denn so ausdrücken kann, denn die Stimmung im Land war natürlich sehr bedrückend. Ich habe mich mit dem Buch nicht anfreunden können, für ich war das lesen sehr anstrengend. Das ganze Buch baut überhaupt auch keine Spannung auf, es ist unheimlich langatmig geschrieben und meiner Meinung nach passen der Titel und der Inhalt nicht zusammen.
    Das letzte Drittel liest sich zwar etwas zügiger, aber leider konnte dadurch das Niveau nicht angehoben werden. Die Protagonisten bleiben blass und ich konnte mich auch damit nicht anfreunden. Für mich ist dieses Buch emotionslos und ohne Tiefgang.

    Für das schöne Cover und die wirklich guten Recherchen vergebe ich allerdings nur 2 Punkte.

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