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  • 5 Sterne

    11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Buchhandlung Schwertfeger in Frankfurt ist schon seit drei Generationen in Familienbesitz und wird von Christas Onkel Martin betrieben. Christa ist wie ihr Onkel literaturbegeistert und träumt von einem Studium, während ihre Mutter Helene möchte, dass sie die Bräuteschule besucht. Der Krieg war furchtbar, aber auch die Nachkriegszeit bringt noch böse Überraschungen für Christa. Sie sieht sich gezwungen, die Buchhandlung weiter zu betreiben und muss ihren Traum aufgeben. Die Buchhandlung wird zu ihrem Leben und sie bringt hier Gleichgesinnte zusammen. Aber sie ist auch eine junge Frau, die sich nach Liebe und Glück sehnt.
    Die schwierige Zeit während des Krieges und danach ist gut dargestellt, so dass ich mich in die Menschen einfühlen konnte. Die Not ist groß und kaum jemand wird richtig satt, und so ist sich fast jeder selbst der nächste. Trotzdem nehmen die Schwertfegers einen siebenjährigen Jungen auf, der ganz alleine ist. Alle lieben den kleinen Heinz, der ein pfiffiger und geschäftstüchtiger Kerl ist. Aber diese Liebe zu ihm und ihr Verantwortungsgefühl der Familie gegenüber hindern Christa oftmals daran, ihren Weg zu gehen. Sie trägt mehr, als ein junger Mensch tragen sollte. Christa nimmt das alles hin und wirkt oft emotionslos, wenn sie eigentlich verzweifeln müsste. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten mit ihrer Mutter, die andere Vorstellungen von Christas Zukunft hat als Christa selbst. Martins Schicksal hat mich ganz besonders berührt. Es gibt ganz wunderbare Personen wie Gunda Schwalm, Gerti Volk und Chitto, aber auch so schreckliche wie die Kleins, Professor Habicht oder auch Pfarrer Lenz.
    Viele Themen aus jener Zeit werden in diesem Roman angeschnitten – die Denunzierung und Repressalien während der Nazi-Zeit, die ewig Gestrigen, die nach Kriegsende wieder ihre Posten haben, das Moralempfinden und die Rolle der Frauen.
    Erstaunlich fand ich es, dass die Menschen selbst in größter Not dennoch eine Sehnsucht nach Literatur und Büchern hatten. Gefallen haben mir die vielen Informationen über Literatur, Lyrik, Autoren und Verlage. Besonders bewegend fand ich den Auftritt von Thomas Mann in der Frankfurter Paulskirche, der eigentlich nicht mehr nach Deutschland zurückkehren wollte, aber dann feststellte, dass „ein richtiger Schriftsteller nur dort zu Hause ist, wo man seine Sprache spricht“.
    „Die Buchhändlerin“ ist ein vielschichtiger und emotionaler Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich unbedingt empfehlen möchte. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 04.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ich muss gestehen, bei diesem Buch hat mich der Titel magisch angezogen. Außerdem lerne ich ja gerne neue Autorin kennen und dies ist mein erstes Buch der Autorin Ines Thorn. Die Autorin hat es auf die Liste meiner Lieblingsautorinnen geschafft, denn ich war und bin immer noch total begeistert.
    Der Inhalt: Frankfurt, kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Christa wehrt sich dagegen, den von ihrer Mutter vorgesehenen Weg zu gehen: Bräuteschule, Hochzeit, Hausfrauendasein. Sie träumt von mehr, möchte Literatur studieren. Doch das Germanistikstudium ist eine Enttäuschung, als Frau wird sie an der Universität nicht für voll genommen. Lieber arbeitet sie stattdessen an ihrem Lieblingsort: in der Buchhandlung ihres Onkels, nach der Enteignung durch die Nazis nun wieder in Familienhand. Das Bücherverkaufen wird Christa bald zur Passion – und die Buchhandlung zu einem Ort, an dem sich Gleichgesinnte treffen, an dem Freundschaften entstehen und sogar Liebe. Doch die Wunden der Kriegszeit sind noch lange nicht verheilt, und Christa muss all ihre Klugheit und Tatkraft einsetzen, um die Buchhandlung und ihr eigenes Glück zu bewahren.
    Wow! Was für eine herausragende Lektüre. Schon beim Lesen des Prologs hat mich ein gewisses Kribbeln erfasst und mich während der ganzen Lektüre nicht mehr losgelassen. Ich war ja total neugierig und meine Neugierde wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist einfach spitzenmäßig. Wenn ich die Augen schließe, befinde ich mich in Frankfurt, lerne Christa als kleines Mädchen kennen und sehe da schon ihre Begeisterung als sie ihrem Onkel Martin in der Buchhandlung hilft. Doch leider erfüllt sich ihr großer Traum von einem Studium nicht. Und hier wird uns deutlich vor Augen geführt, welche Stellung und welche Aufgaben zur damaligen Zeit von einer Frau erwartet wurden. Und als sie die Buchhandlung ihres Onkels übernehmen muss – auch längst vergangene Geschichte erleben wir mit alle ihrer Grausamkeit – wächst Christa mit ihren Aufgaben. Ich sehe den kleinen Laden vor mir, die Regale voller Bücher und habe deren Geruch förmlich in der Nase. Auch hat die Autorin wirklich alle Charaktere so wunderbar beschrieben, ich kann mir jeden einzelnen wunderbar vorstellen, allen voran auch den kleinen Heinz, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Und natürlich kommt auch die Liebe ins Spiel, aber das ist alles wirklich nicht so einfach. Und deshalb freue ich mich schon riesig auf die Fortsetzung.
    Ein wunderbares Lesevergnügen, das mir Traumlesestunden beschert hat. Für diese Traumlektüre mit dem wunderschön gestalteten Cover vergebe ich sehr gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke L., 25.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ein absolut spannendes Buch. Ich konnte es nicht zur Seite legen. Ich habe alle Bücher von Ines Thorn. Dieses ist eines ihrer besten. Ich freue mich auf den 2. Teil

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  • 4 Sterne

    MARGOT P., 19.06.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    EIN SEHR INTERESSANTES BUCH,WELCHES DIE ZEIT IM KRIEG UND VOR ALLEN DINGEN DANACH SO SCHILDERT,WIE ES UNSERE ELTERN UND GROSSELTERN IN ÄHNLICHER FORM AUCH ERLEBT HABEN.ICH PERSÖNLICH BIN SCHON GESPANNT AUF DIE FORTSETZUNG.BIN EINFACH NEUGIERIG,WIE ES JETZTWEITERGEHT.WIRKLICH LESENSWERT.DANKE IHRE KUNDIN UND EIFRIGE LESERIN( VOR ALLEN DINGEN GESCHICHTLICHERUND HISTORISCHER ART)MARGOT P.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 06.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Buchhandlung Schwertfeger in Frankfurt ist schon seit drei Generationen in Familienbesitz und wird von Christas Onkel Martin betrieben. Christa ist wie ihr Onkel literaturbegeistert und träumt von einem Studium, während ihre Mutter Helene möchte, dass sie die Bräuteschule besucht. Der Krieg war furchtbar, aber auch die Nachkriegszeit bringt noch böse Überraschungen für Christa. Sie sieht sich gezwungen, die Buchhandlung weiter zu betreiben und muss ihren Traum aufgeben. Die Buchhandlung wird zu ihrem Leben und sie bringt hier Gleichgesinnte zusammen. Aber sie ist auch eine junge Frau, die sich nach Liebe und Glück sehnt.
    Die schwierige Zeit während des Krieges und danach ist gut dargestellt, so dass ich mich in die Menschen einfühlen konnte. Die Not ist groß und kaum jemand wird richtig satt, und so ist sich fast jeder selbst der nächste. Trotzdem nehmen die Schwertfegers einen siebenjährigen Jungen auf, der ganz alleine ist. Alle lieben den kleinen Heinz, der ein pfiffiger und geschäftstüchtiger Kerl ist. Aber diese Liebe zu ihm und ihr Verantwortungsgefühl der Familie gegenüber hindern Christa oftmals daran, ihren Weg zu gehen. Sie trägt mehr, als ein junger Mensch tragen sollte. Christa nimmt das alles hin und wirkt oft emotionslos, wenn sie eigentlich verzweifeln müsste. Es kommt auch immer wieder zu Konflikten mit ihrer Mutter, die andere Vorstellungen von Christas Zukunft hat als Christa selbst. Martins Schicksal hat mich ganz besonders berührt. Es gibt ganz wunderbare Personen wie Gunda Schwalm, Gerti Volk und Chitto, aber auch so schreckliche wie die Kleins, Professor Habicht oder auch Pfarrer Lenz.
    Viele Themen aus jener Zeit werden in diesem Roman angeschnitten – die Denunzierung und Repressalien während der Nazi-Zeit, die ewig Gestrigen, die nach Kriegsende wieder ihre Posten haben, das Moralempfinden und die Rolle der Frauen.
    Erstaunlich fand ich es, dass die Menschen selbst in größter Not dennoch eine Sehnsucht nach Literatur und Büchern hatten. Gefallen haben mir die vielen Informationen über Literatur, Lyrik, Autoren und Verlage. Besonders bewegend fand ich den Auftritt von Thomas Mann in der Frankfurter Paulskirche, der eigentlich nicht mehr nach Deutschland zurückkehren wollte, aber dann feststellte, dass „ein richtiger Schriftsteller nur dort zu Hause ist, wo man seine Sprache spricht“.
    „Die Buchhändlerin“ ist ein vielschichtiger und emotionaler Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich unbedingt empfehlen möchte. Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

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  • 5 Sterne

    Isabel R. (engi), 14.12.2021

    Als Buch bewertet

    Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass es sich bei dem Buch um „eines von vielen“ handelt, eben genau nach dem Schema, nach dem im Moment von vielen Autoren geschrieben wird, über „starke Frauen in einer unsicheren Zeit“. Entsprechend skeptisch habe ich mir das Buch dann auch vorgenommen. Umso positiver überrascht war ich jedoch, dass sich dieser Roman meiner Meinung nach deutlich von der Masse abhebt. Ich habe beim Lesen mitgelitten mit Christa, die – bedingt durch die Verkettung vieler unglücklicher Umstände – doch nie wirklich in ihrem eigenen Leben ankommt. Ihr Traum vom Studium der Germanistik muss sie schweren Herzens aufgeben, nachdem ihr Onkel Martin, der jüngere Bruder des Vaters, der wohl aus dem Krieg nicht zurückkehren wird, verhaftet wird. Und somit zerplatzt nicht nur ihr eigener, sondern auch der Traum der Mutter, die sich nichts sehnlicher wünscht, als dass ihre Tochter nach erfolgreichem Abschluss der „Bräuteschule“ einen anständigen Mann zum Heiraten findet.

    Doch noch hat Christa sich nicht aufgegeben und kämpft an allen Fronten, erleidet Rückschläge und steht immer wieder auf und steht „ihren Mann“.

    In jeder Zeile des Romans der Autorin Ines Thorn steckt Leidenschaft. Man spürt die Liebe, die Christa für die Buchhandlung und die Bücher hat aber auch ihren Kampfgeist, der sie im Studium und im Buchgeschäft nicht scheitern lässt. Sie ist wirklich eine starke Frau, doch immer wieder siegt bei ihr die Empathie und Menschlichkeit, mit der sie nicht nur ihrem Onkel aus seiner misslichen Lage hilft, immer wieder gibt sie nach …

    Beim Zuklappen des Buchs habe ich mir Glück und Erfüllung für diese besondere junge Frau gewünscht, die ihre eigenen Träume immer wieder hintenanstellt. Nun sehe ich zu meiner großen Freude, dass es einen Folgeband geben wird! Ich vergebe für diese eindringliche Geschichte, die mich sehr berührt hat, gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl, spreche eine absolute Lesempfehlung aus und sehe gespannt dem nächsten Teil entgegen.

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  • 5 Sterne

    Claudia J., 04.04.2021

    Als Buch bewertet

    Christa erlebt den zweiten Weltkrieg in Frankfurt, wo ihre Familie einen Buchladen betreibt. Christa ist literaturbegeistert, möchte studieren und hält nichts von dem Weg, den ihre Mut-ter für sie vorsieht, heiraten und Hausfrau sein. Der Krieg endet, die Probleme aber nicht, auch wenn sich das Leben langsam zum Besseren wendet. Anhand von Christas Geschichte werden einige Probleme der damaligen Zeit angesprochen. Wie die Probleme von Frauen an Hochschulen, der Wunsch nach gesellschaftlicher Freiheit und Homosexualität und noch einiges mehr.
    Wie schafft es Christa ihr eigenes Glück finden und für die Familie da zu sein?
    Was als die Geschichte einer jungen beginnt, entwickelt sich zu einigem mehr. Ich empfand den Roman als sehr gut zu lesen und er entwickelt sich auf so umfangreiche Weise. Toll.
    Dabei empfand ich den Schreibstil als leicht zu lesen und doch so einprägsam und intensiv. Ich bin begeistert davon, auch wie viele Themen angesprochen werden und wie die verschie-denen Charaktere im Buch dargestellt werden. Mir ist bewusst geworden, wie viel sich seit-dem verändert hat, ich denke, zum Guten.
    Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Buch mit echter Sogwirkung

    Frankfurt 1941: Martin betreibt die Buchhandlung Schwerfeger in 3. Generation. Er lässt sich von den Nationalsozialisten nur ungern vorschreiben, was er noch verkaufen darf und hat für gute Kunden verbotene Literatur unter dem Ladentisch. Obwohl er übervorsichtig ist, kommt man ihm auf die Schliche. Er wird verhaftet und ins Zuchthaus gesteckt, der Laden wird der Familie weggenommen. Seine 14jährige Nichte Christa verzweifelt „Was soll ich denn jetzt lesen? Ohne Bücher fühle ich mich nackt.“ (S. 16)

    Martin hat Glück, überlebt den Krieg trotz Konzentrationslager und Zwangsarbeit, aber er ist nicht mehr der gleiche. Die amerikanischen Besatzer geben ihm den Buchladen zurück und Christa, die auf einen Studienplatz wartet, arbeitet bei ihm. Als sie endlich studieren kann und glücklich ist, wird Martin bei etwas Verbotenem erwischt. Um den Buchladen zu retten, muss er ihn Christa überschreiben und sie ihr Studium abbrechen. Und obwohl sie die Arbeit liebt, den Kontakt mit den Kunden und Verlagen und sogar einen Lesezirkel einführt, hadert sie mit ihrem Schicksal. Sie hatte sich etwas anderes erträumt. „Wann kann ich endlich mein eigenes Leben leben?“ (S. 265)

    Ines Thorn hat mich mit ihrem neuen Buch „Die Buchhändlerin“ überrascht. Es ist deutlich vielschichtiger als erwartet und hat eine echte Sogwirkung, zieht einen in die Geschichte und lässt bis zum Ende nicht mehr los.

    Christa ist zum Kriegsende gerade 18 und hat ein Notabitur. Sie ist im Buchladen großgeworden und träumt davon, zu studieren und Lektorin zu werden, aber ihre Mutter Helene meldet sie auf der Bräuteschule an (Ich wusste gar nicht, dass es sowas damals noch gab.). Christa will ein selbstbestimmtes Leben führen und arbeiten gehen, ihre Mutter sie schnell verheiraten, damit sie ihre Bestimmung als Frau erfüllen und sich um Mann, Kinder und Haushalt kümmern kann. Helene hängt noch alten Zeiten hinterher, in denen eine Frau ohne Mann nichts gilt, sie jemanden braucht, der für sie sorgt.
    Außerdem haben Christa und Helene den Waisenjungen Heinz aufgenommen, der eines Tages halbverhungert und -erfroren vor ihrem Haus lag. Martin wird sein Vormund, die beiden scheinen im Krieg ähnlich Grausames erlebt zu haben, hängen sehr aneinander und verstehen sich ohne Worte.

    Christas Kampf um ihren Lebenstraum hat mich mitgerissen. Es tat mir leid, dass sie wegen Martins „Fehler“ so zurückstecken und auf vieles verzichten musste. Sie steht für die modernen jungen Frauen, die Deutschland damals mit Elan, Herz und Visionen wiederaufgebaut haben.
    Aber Martins Geschichte, über die ich hier nicht zu viel verraten kann, weil ich sonst spoilern würde, hat mich noch viel mehr berührt und mir echte Gänsehaut beschert. Er ist sehr sensibel und zerbricht fast an dem, was ihn ausmacht, wird von seiner Umwelt deswegen gemieden und verurteilt. Christa ist hin- und hergerissen, will ihn unterstützen, müsste dafür aber ihre eigenen Träume aufgeben.

    „Die Buchhändlerin“ ist eine Geschichte, die zu Herzen geht. Sie handelt von den verschiedenen Arten der (erfüllten und unerfüllten) Liebe, ob zu Büchern und der Literatur, zu (verbotenen) Partnern oder zwischen (Findel)Kindern und Müttern. Es geht um die Suche nach Familie, Heimat und Wurzeln, aber auch nach Selbstverwirklichung und Anerkennung.

    Mir hat gefallen, wie die Autorin das Lebensgefühl von damals rüberbringt und die Zeit wieder lebendig werden lässt: Die Stimmung nach dem Krieg unter der amerikanischen Besatzung (Kontakte zwischen Besatzern und Besetzten sind unerwünscht, gibt es aber natürlich trotzdem), der Hunger nach Leben, die Auseinandersetzungen mit immer noch überzeugten Nazis und deren Gedankengut, aber auch die Einschränkungen z.B. durch die Hungerwinter und die Diphterie-Epidemie und das Handeln auf dem Schwarzmarkt.

    5 Sterne und meine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margit S., 25.04.2021

    aktualisiert am 25.04.2021

    Als Buch bewertet

    Kriegsjahr 1941. Christa lebt mit ihrer Mutter und ihrem Onkel Martin im eigenen Haus. Christas Vater ist an der Front. Der Onkel betreibt im Untergeschoss des Hauses eine Buchhandlung, in der Christa mithilft. Sie liebt Literatur und Poesie. Als Martin wegen des Besitzes verbotener Bücher ins KZ kommt, fühlt Christa sich schuldig. Ihr ist das Buch hinter ein Regal gerutscht, das Martin zum Verhängnis wurde.

    1945 kommt Martin gebrochen zurück. Nach und nach erholt er sich etwas und beginnt die Buchhandlung Schwertfeger wieder aufzubauen. Es herrschen Hunger und Wohnungsnot im zerstörten Frankfurt. Heinz, ein elternloses Flüchtlingskind, den Christa und ihre Mutter bei sich aufnehmen, kennt sich mit Schwarzmarktgeschäften aus und unterstützt sie auf seine Weise. Christas Mutter möchte ihre Tochter versorgt wissen und besteht darauf, dass sie eine sogenannte Bräuteschule besucht, um ihre Heiratschancen zu erhöhen und zu lernen, wie man eine perfekte Ehefrau, Hausfrau und Mutter wird. Aber Christa ist das nicht genug, sie hat ganz andere Pläne. Sie will Germanistik studieren. Nicht leicht in einer Zeit, in der Frauen überwiegend nur eine Rolle zugestanden wird und die faschistischen Professoren der Vergangenheit wieder auf ihren Stühlen sitzen.

    Ines Thorn ist es hervorragend gelungen die Atmosphäre dieser Zeit wiederzugeben. Diese Mischung aus tiefster Not, Verzweiflung, Überlebenswillen und leiser Hoffnung auf eine neue, bessere Zukunft, hat mich gepackt. Sehr anschaulich beschreibt sie auch den Charakter der kleinlichen Rassisten, Denunzianten und Wendehälse in den Figuren Herr und Frau Klein, die als Untermieter mit im Haus leben (Nomes est Omen?).

    Mit der Hauptprotagonistin Christa wird der Kampf um Gleichberechtigung und gleiche Bildungschancen, an denen es noch bis in die späten 60ern mangeln wird, thematisiert. Jedoch bleibt diese Forderung nicht nur im Kontext der Geschlechter stehen, sondern wird auf die Liebe zwischen zwei Menschen im Allgemeinen ausgedehnt. Die Autorin zeigt am Schicksal Martin Schwertfegers, dass auch nach dem Ende des 3. Reiches Ausgrenzung in Gesellschaft und Rechtsystem verwurzelt bleiben.

    Mich als Buchhändlerin hat es besonders interessiert über den Neuaufbau des Deutschen Buchhandels zu lesen. Ebenso wie von den wichtigen Autoren der Zeit, wie Bert Brecht, und von den Mitgliedern der Gruppe 47. Neben physischem Hunger, wird auch der geistige Hunger der Überlebenden deutlich. Der Wert des geschriebenen Wortes leuchtet auf und die Kraft der Poesie, die Neuorientierung und Hoffnung gibt.

    Ines Thorn gelingt es in diesem Buch, tiefgründige Themen in eine spannende Handlung einzuweben und dabei leichtfüßig zu erzählen. Im Nachwort bekennt sie, sie habe das Buch mit Herzblut geschrieben. Ich habe das Buch mit Herzblut gelesen. Ein tolles Buch!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 23.03.2021

    Als eBook bewertet

    Das Buch hat mich total begeistert, nicht nur, weil auch ich Buchhändlerin bin.
    Natürlich hat mir besonders gefallen, dass es doch recht viel um Bücher geht, aber es geht auch um die Probleme, die eine Buchhandlung während der Nazizeit und direkt nach dem Krieg hatte – z.B. in der Warenbeschaffung und mit den „Altlasten“.
    Generell fand ich es interessant, darüber zu lesen, wie die Menschen ihr Leben wieder aufgebaut haben – und wie schwer es gerade für Frauen – besonders junge Frauen – war, ihren Weg zu finden. Zwischen Unistudium und Bräuteschule, zwischen Erwartungen der Mutter und den eigenen Hoffnungen und Träumen. Das ist Ines Thorn grandios gelungen. Ich konnte das Buch gar nicht weglegen.
    Mir sind besonders Christa und Heinz ans Herz gewachsen – und ich würde sehr gern in einer Fortsetzung erfahren, wie es mit ihnen weitergeht.
    Ich persönlich hätte die Gedichte nicht unbedingt gebraucht – ich habe (leider) gar keinen Zugang zu Lyrik, aber das hat mein Lesevergnügen nicht beeinträchtigt.

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