Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 135742948

Taschenbuch 12.40
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 10.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Das macht die Berliner Luft so mit ihrem holden Duft..." (Bolten-Baeckers/Lincke)
    1926 Berlin. Die humanistisch gebildete Gretchen lässt die Provinz hinter sich, um dem Ruf ihrer Freundin Henni in die schillernde Metropole zu folgen und dort ihrem Leben etwas mehr Pep zu geben. Nach dem Einzug als Untermieterin bei Frieda Notter, findet sie auf Umweg über den Schönheitssalon von Helen Broos eine Anstellung als Tippfräulein bei der geheimnisvollen und sagenumworbenen Nachtclubsängerin Isis mit dem von Narben entstellten Gesicht, die ihre Memoiren verfasst haben möchte. Von Beginn an bewundert Gretchen ihre neue Arbeitgeberin und rätselt, wer der selbstbewussten Sängerin wohl das Gesicht zerschunden haben könnte, denn Isis hat immer neue Geschichten darüber auf Lager. Derweil benimmt sich Henni Gretchen gegenüber völlig unmöglich, behandelt sie von oben herab und sonnt sich mit ihrem Pianisten-Freund Fred, der bei Gretchen schnell für Herzrasen sorgt. Zu Hennis Freundeskreis gehören zudem Erik und Stoffel. Schon bald ist Gretchen mitten im verrückten Berlin angekommen und erlebt so allerlei…
    Joan Weng hat mit „Die Damen vom Pariser Platz“ einen wunderbar unterhaltsamen und temporeichen historischen Roman vorgelegt, der nicht nur die Goldenen Zwanziger im alten Berlin wieder zum Leben erweckt, sondern auch mit einer bunten Schar von Protagonisten aufwartet, die man als Leser sehr gern begleitet. Mit flüssigem und farbenprächtigem Erzählstil katapultiert Weng den Leser mitten hinein ins Geschehen, wo dieser sich Gretchen als Schatten an deren Fersen heftet, um ihren Neustart in der pulsierenden Metropole und deren Eroberung mitzuerleben. Schon bald taucht man ab in die Welt der Bohemiens und der (Über-)lebenskünstler und lernt illustre Gestalten wie die geheimnisvolle Sängerin Isis kennen, die mit großem Selbstbewusstsein ihre Gesichtsvernarbung vor sich her trägt und deren Ursache mit immer neuen Geschichten für andere zum Rätsel werden lässt. Eigentlich ist Gretchen ja ihrer Freundin gefolgt, vielleicht wäre sogar ihr Traum von einem Studium über kurz oder lang möglich, doch gerade Henni lässt sie von Beginn an ziemlich im Stich und trägt die Nase ziemlich weit oben. Die zwischenmenschlichen Beziehungen der unterschiedlichsten Protagonisten puschen die Geschichte immer weiter voran, so dass der Leser sich kaum von den Seiten lösen kann. Dabei ist die Entwicklung der diversen Charaktere wunderbar zu beobachten, und während man ihrer Berliner Schnauze lauscht, streift man mit ihnen durch die Künstlerszene oder das Nachtleben.
    Die Charaktere sind so schillernd und bunt wie die Geschichte der Autorin, mit ihren Ecken und Kanten wirken sie sehr realistisch und ihrer Zeit angepasst. Der Leser fühlt sich schnell unter ihnen wohl und folgt ihnen auf Schritt und Tritt, um nicht einen Augenblick zu verpassen. Gretchen ist zu Beginn unbedarft und etwas naiv, dabei aber sehr gebildet. Sie braucht einige Zeit, um Selbstbewusstsein zu erlangen, doch ist sie immer liebenswürdig und gutmütig, was man einer auch auszunutzen weiß. Vermieterin Frieda ist eine Frau mit Herz und Schnauze, die das Leben pragmatisch sieht und sich nichts vormacht. Jedoch kommt es oftmals dann doch anders! Gretchens Freundin Henni ist eine arrogante, egoistische und gehässige Person, die in Wolkenkuckucksheim lebt und nicht damit rechnet, auch mal auf die Nase zu fliegen. Fred ist zwar ein Träumer, doch bleibt er auch Realist. Isis ist das personifizierte Mysterium, die sich immer wieder neu erfindet und dabei ein Selbstbewusstsein an den Tag legt, von dem sich so mancher etwas abschneiden könnte. Erik weiß, was er will, doch fehlt ihm noch der Mut, es offen für sich einzufordern.
    „Die Damen vom Pariser Platz“ ist eine interessante Zeitreise ins Berlin der Zwanziger Jahre, wo der Leser auf Illustre Charaktere und allerlei Geheimnisse stößt und in rasantem Tempo von einem Schauplatz zum anderen jagt. Ein wunderbares Kopfkino, das bestens unterhält! Toll gemacht, absolute Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Elke S., 28.06.2021

    Als Buch bewertet

    Wenn die 1920er in Berlin lebendig werden,...

    Schon vor einiger Zeit hat es Gretchens Freundin nach Berlin verschlagen. Wahr werden soll er für sie, der Traum von der großen Karriere auf der Bühne, den so viele junge Frauen hegen, die es in den 1920ern in die Hauptstadt zieht. Als Hanni für Gretchen, die eher von einem Studium als vom Film träumt, eine Stelle als Tippfräulein organisiert, kann auch die das miefige Rechnungsbüro und das öde Landleben hinter sich lassen und sich zwischen aufregendem Nacht- und Künstlerleben in der Großstadt auf die Suche nach dem Weg in ihre Zukunft machen. Als sie beim Vorstellungsgespräch hört, »Wenn Sie Mumm haben und einen feuchten Furz auf die Meinung der guten Gesellschaft geben, dann kommen Sie morgen, Schlag elf ins Kempinski und bringen Sie Ihre Schreibmaschine mit. Ich zahle den üblichen Anschlagssatz, plus wöchentlich eine Mark Verpflegungszuschuss«, hört, ist sie überglücklich, denn sie muss nicht einmal, wie befürchtet, für einen Schönheitssalon Rechnungen schreiben, sondern darf für Isis, den geheimnisvollen Star, um den sich so viele Gerüchte ranken, arbeiten und zudem noch Latein Stunden geben.

    Als Leser darf man mit Gretchen in das pulsierende Hauptstadtleben der 1920er eintauchen, darf mit ihr so einige Geheimnisse lüften, unzählige Überraschungen erleben und auch in Liebesdingen hat man es mit ihr alles andere als leicht, was im Übrigen nicht nur ihr, sondern auch anderen Damen vom Pariser Platz so geht. Mehr will ich gar nicht verraten, weil der Roman von Überraschungen lebt und jeder hier selbst sein eigenes großes Lesevergnügen haben soll.

    Joan Wengs historische Romane haben mich bisher noch immer mehr als gekonnt in die 1920er Jahre entführt und dieser hier macht da keine Ausnahme. So nimmt einen die Autorin mit ihren einnehmenden Darstellern z.B. mit in die Fruchtkonditorei, ein Automatenrestaurant, in die Kakadu Bar und an noch viel mehr Orte, an denen das damalige Leben pulsiert. Als Leser darf man dank der bilderreichen Darstellung regelrecht mit eintauchen und hat fast das Gefühl selbst mittendrin zu sein. Hier passt einfach alles, ihre Sprache bedient sich der damaligen Ausdrücke und auch die Befindlichkeiten und Meinungen kurz nach Kriegsende samt Hitler und seiner Partei fließen stets in die Handlung mit ein. So erfährt man hier nicht nur viel über die Rolle der Frau zu der Zeit oder darf mit Fred über politische Einstellungen und Ideale nachdenken, sondern darf z.B. auch im „Wintergarten Varieté – Berlins wahrgewordener Traum aus Glas und Plüsch, aus Stuck und Eitelkeit“ miterleben, dass noch Parodien auf Hitler erlaubt waren, »Und als der Herr Hitler wieder so en Trommelfeuer loslässt, da sacht der Reichspräsident mitten ins Jeknatter: Aber, aber ick muss doch sehr bitten! Und der Herr Hitler, der Herr Hitler, der sacht: Oh Pardon, ick hab jedenkt, es is en leiser.« Klar, dass hier auch immer wieder richtig berlinert wird und zudem gilt bei ihren Romanen, »Jleich jibt’s Musike, aber zuvor wollen we en bissken Kulturjenuss. Wir sin ja nich nur zum Verjnüjen hier. «, denn dank der vielen kleinen interessanten Informationen, die sich zwischen der Handlung verstecken, kann man auch sein Wissen mit Details aus der Alltagsgeschichte auffrischen, die so nicht im Geschichtsbuch zu finden sind. Ein Hoch daher auf ihre akribische Recherche.

    Der einnehmende Schreibstil der Autorin hat mich von der ersten Seite ab völlig ans Buch gefesselt. Einnehmende Charaktere, mit denen man so richtig mitfiebern und mitfühlen kann, Geheimnisse, die es zu lüften gilt und damit die Geschichte spannend machen, überraschende Wendungen, die diese Spannung auch stets hoch halten, zudem jede Menge emotionale und berührende Szenen, das sind die Zutaten, die das Ganze gewürzt mit einer feinen Prise Humor zu einem großartigen Lesevergnügen machen, bei dem die Seiten viel zu schnell verfliegen. Die anschaulichen, bilderreichen Beschreibungen bringen das Kopfkino so richtig ins Laufen. Wer kann sich so z.B. die Szene bei den Worten „Die Habichtsnase schrumpfte merklich und mit der Geste eines Unterprimaners, der seinem strengen Ordinarius eine vermutlich mangelhafte Hausarbeit übergibt, legte er eine Pralinenschachtel in die ausgestreckte Rechte, bat schüchtern: »Dürfte ich dich vielleicht heute Abend zum Dinner ausführen?«, den schon so oft Abgewiesenen nicht bildlich ausmalen. Pointierte Beschreibungen wie "Henni war zurechtgemacht, mit fast grünlichweiß gepudertem Gesicht, roten Kirschlippen und die Augen derart schwarz umrandet, mancher Panda wäre neidisch geworden.", das Berlinern mit den feinen Spitzen, "jetzt kieken Se mal brav jadeaus, dat können wir Preußen bekanntlich besonders jut. Nich rechts, nicht links, schon zweimal nich zurück, immer schön jradeaus." und schlagfertige Dialoge, wie wenn das Geld kaum für billigen Kartoffeleintopf reicht, »Ideale und Prinzipien sind was für Satte.« »Man darf gar nicht anfangen mit Eintopf aus dem Blechnapf. Das haftet wie Teer. Und die Ideale, die darf man nicht in dem Moment aufgeben, in dem’s ungemütlich wird. Sonst sind es keine.« »Dann also für dich nichts zu essen«, haben mich oft grinsen und schmunzeln lassen. Gut haben mir auch die zahlreichen Vergleiche gefallen, die die Autorin Gretchen mit Kleopatra ziehen lässt. „….Gretchen spürte, wie sich ihr Magen schmerzhaft zusammenkrampfte. Seit dem Butterbrot im Zug hatte sie nichts mehr gegessen. Das war aber auch besser so, Essen machte nur dick, und dick sein, das war von vorgestern. Obwohl, die Kaiserin Kleopatra – erwiesenermaßen von vorvorgestern – war ja auch schlank gewesen.“, oder „Sie lief keineswegs die Treppe hinauf, vielmehr stellte sie sich hinter die nicht ganz geschlossene Tür und starrte durch den Spalt. Das war vermutlich nicht ganz die feine Art, aber galt Neugier im wissenschaftlichen Bereich nicht durchaus als positive Eigenschaft? Und Kleopatra hätte da bestimmt keine Skrupel gehabt.“, sind nur zwei amüsante Beispiele dafür.

    Gretchen, die mit großen Augen und reichlich eingeschüchtertem Selbstbewusstsein in Berlin ankommt, habe ich sofort ins Herz geschlossen und ich habe diesen Roman mit dem gewitzten, gebildeten Persönchen gelebt. Sie ist mit vielen einnehmenden Wesenszügen ausgestattet und in ihrer Entwicklung nicht nur äußerst realistisch, sondern auch besonders lebendig dargestellt. Sehr geheimnisumwoben ist Nisis, die Künstlerin mit dem entstellten Gesicht, vor der Gretchen überall gewarnt wird, gezeichnet. Nicht ganz so warm bin ich mit Henni geworden, der Freundin, die den Titel in meinen Augen nicht verdient. Sie, die Gretchen oft so abschätzig behandelt und die zweifelsohne die Arbeit, ebenso wie ihr Künstlerfreund Fred, nicht erfunden hat, hat nicht nur einmal meinen Zorn geschürt, aber genau auch von solchen Mitspielern lebt ja solch ein Roman auch. Mein ganz persönliches Highlight unter den Nebendarstellern ist zweifelsohne Gretchens Vermieterin Fräulein Notter, die es vorzieht sich als Geliebte aushalten zu lassen, weil sie nicht als Ehefrau den Personalmangel ausgleichen will, wenn gilt „denn je nach Wäscherei –, na … was wird das kosten? Drei Pfennig doch mindestens, allermindestens! Und beim Frauchen daheim, da gibt’s das umsonst.“. Ich habe mich über eine jede Szene mit ihr gefreut. Erwähnenswert ist sicher auch noch Erik, der schweigsame Nachbar, für den gilt, »Ich versuche, ein bisschen weniger feige zu sein. Damit du mich nicht für einen Versager hältst, weil ich glaube, ich bin keiner, zumindest nicht, wenn du da bist und mir manchmal ein bisschen hilfst.«

    Alles in allem für mich wieder ein großes Lesehighlight, das fünf Sterne mehr als verdient hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Cornelia F., 01.09.2021

    Als Buch bewertet

    Mit Die Damen vom Pariser Platz entführt mich die Autorin Joan Weng ins Jahr 1926 nach Berlin. Schon der erste Satz, die erste Frage, sind eine reine Liebeserklärung und machen Lust auf die Geschichte. Ein großartiges Kompliment - zwar nicht an mich persönlich gerichtet, aber beim Lesen fühlt es sich genau so an.



    "Sie sehen bezaubernd aus! Wann sehen wir uns wieder?" - Seite 9





    Eine Antwort auf die Frage habe ich gleich parat: immer. Denn, wann immer ich ein Buch, eine Geschichte von Joan Weng lese, fühlt es sich an wie die Umarmung einer lieben Freundin. Der Schreibstil ist so warmherzig, so fröhlich und lebensbejahend, wie die Autorin selbst. Woher ich das weiß? - Ich bin ihr bereits begegnet.



    Gerade weil der Schreibstil so warmherzig und fröhlich ist, vermute ich nie, dass die Charaktere auch weniger warmherzige Wesenszüge haben können. Da werde ich so manches Mal überrascht und vorgeführt.

    Die Protagonistin in diesem historischen Roman ist Gretchen Keun. Dank ihrer Jugendfreundin Henni hat sie einen Job als Tippfräulein in Berlin in Aussicht gestellt bekommen. Mit einem bangen Gefühl und zu großen Schuhen ist Gretchen auf dem Weg aus der Provinz in die ihr noch unbekannte Großstadt. Einen Arbeitsvertrag hat Gretchen allerdings noch nicht und so steht sie zunächst mit einem mulmigen Gefühl im Magen vor verschlossener Tür.



    "Immerhin war das hier Berlin. Hier galt Wahnsinn als modern, oder zumindest als liebenswürdiger Charakterzug." - Seite 43



    Gretchen ist mir gleich ans Herz gewachsen. Auf der einen Seite ist sie so mutig und setzt sich der Gefahr, dem Neuen aus. Auf der anderen Seite ist sie zurückhaltend und klug und hört auf die Zwischentöne bei ihren Mitmenschen. Diese Empathie lässt sie dann auch mal ihre Angst vergessen.

    So passt die quirlige junge Frau bereits nach kürzester Zeit perfekt ins Berliner Leben und ich tauche mit ihr in das trubelige Geschehen ein.



    Die weiteren Charaktere haben ebensoviel Tiefe und verfügen über so manch besondere Eigenschaft und Denkweise. Es bereitet mir unendlich viel Freude mich mit ihnen im Künstlermilieu zu bewegen. Hennis Verlobter Frédéric George ist einer der Künstler, der lieber hungrig schlafen geht, als sich zu verbiegen. So aus der Ferne ist das toll mitzuerleben. Henni hat da eine ganz eigene Meinung zu.

    Bei den verschiedenen Charakteren ist immer etwas los. Doch manchmal sitze ich auch nur mit ihnen am Tisch und lausche ihren Gesprächen bei einem Stück Erdbeerkuchen. Die Vorstellung ist verlockend und die Gespräche immer spannend. Hochkonzentriert war ich vor allem, wenn die Gespräche ins berlinerisch wechselten, was durchaus mal vorgekommen ist.

    Gern habe ich mich in das Jahr 1926 nach Berlin entführen lassen. Und zum Schluss musste ich Schmunzeln, als ich am Ende des Buches das Glossar entdeckte. Joan Weng benennt in Die Damen vom Pariser Platz die Dinge aus der Zeit bei ihrem zeitgemäßen Namen.



    "Und wie elegant die Freundin war, ganz in Gehwolf und Seidenrock, auf den ersten Blick hatte Gretchen sie gar nicht erkannt."- Seite 28



    Fazit
    Wer Freude an historischen Romanen hat und sich ins Berlin von 1926 entführen lassen möchte, ist mit Die Damen vom Pariser Platz bestens beraten. Der Roman unterhält ohne zu belehren und wartet mit dem mal mehr, mal weniger glamourösen Leben aus dieser Zeit auf.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jeanette Lube, 19.07.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erschien 2021 im Aufbau Taschenbuch Verlag und beinhaltet 296 Seiten.
    „Das Versprechen ewiger Jugend“
    Wir befinden uns in Berlin im Jahr 1926. Nun ist Schluss mit dem Langweilertum! Gretchen kommt aus der Provinz, vor der sie Reißaus nimmt und zieht nach Berlin. Von der Nachtclubsängerin Isis wird sie im namhaften Schönheitssalon der Madame Bross als Tippfräulein für Isis´ Memoiren eingestellt. Über ihre neue Chefin kursiert manch übles Gerücht, doch Gretchen mag den Räuberpistolen nicht recht glauben. Wer hat wohl Isis die Narbe zugefügt, die ihre linke Gesichtshälfte derart entstellt? Gretchen stürzt sich kopfüber in das glamouröse Leben der Großstadt und ausgerechnet zu dem Verlobten ihrer besten Freundin fühlt sie sich hingezogen. Und dann gibt es da ja auch noch den unnahbaren Erik…
    Ich liebe den Schreibstil und die Geschichten der Autorin Joan Weng über alles. Schon beim Betrachten des Covers taucht man sofort in das Berlin der „Goldenen Zwanziger“ ein und träumt sich in diese Zeit. In dieser Geschichte fühlte ich mich einfach nur pudelwohl. Die Autorin hat alles so wunderbar beschrieben, dass ich direkt Bilder im Kopf hatte. Gretchen ist eine junge Frau, die echt mutig ist, denn sie geht einfach so aus der Provinz in die Großstadt Berlin, bekommt dort ein tolles Angebot und erlebt in Berlin jede Menge. Und sie entwickelt sich wunderbar so einer tollen Frau, die weiß, was sie will. Die Autorin hat die Personen so toll beschrieben, dass es einfach Spaß macht, mit ihnen in die damalige Zeit abzutauchen. Ich möchte hier gar nicht viel verraten. Ich hatte wunderbare Lesemomente und habe eine wunderbare Zeit mit den Damen vom Pariser Platz erlebt, die Träume hatten und manche haben sich auch verwirklicht. Ob Gretchen in Berlin das findet, wonach sie sucht, erfahrt ihr, wenn ihr diese bezaubernde, amüsante und unterhaltsame Geschichte selbst lest. Da ich selbst ein Fan der Stadt Berlin bin und auch viele Plätze da kenne, habe ich das Gefühl gehabt, selbst dabei zu sein und allen leicht über die Schulter zu sehen. Man merkt auch, dass die Autorin eine besondere Liebe zu Berlin hat. Die Liebe zum Detail ist an sämtlichen Stellen erkennbar. Was hat es nun mit dieser Isis auf sich? Wollt ihr das wissen? Tja, dann lest mal schön selbst dieses Buch und ich verspreche euch, es wird euch begeistern. Mich hat die Autorin Joan Weng auf jeden Fall wieder echt begeistert, fasziniert und überzeugt. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Jennifer H., 04.07.2021

    Als eBook bewertet

    Die Autorin Joan Weng ist eine ausgesprochene Kennerin der 20er-Jahre und weiß diese faszinierende Zeit in jedem ihrer Romane ungemein authentisch abzubilden.

    In ihrem neuesten Clou "Die Damen vom Pariser Platz" geht es um das kluge Tippfräulein Gretchen. Diese findet durch Vermittlung ihrer Freundin Henni 1926 eine Anstellung in der Metropole Berlin. Sie soll die Memoiren der geheimnisvollen Sängerin Isis zu Papier bringen und taucht dabei in eine vollkommen neue Welt, die der Bohème, ein. Aus der Provinz kommend und mit humanistischer Bildung ausgestattet muss sie ihren Platz in der Großstadt erst finden, obschon sie liebend gern studieren würde, was für eine Frau damals eher die Ausnahme als die Regel war. Bald noch lernt sie zwei interessante Männer - einen dilettierenden Pianisten und einen stillen Nachwuchsjournalisten - kennen und das Abenteuer beginnt.

    Mich hat Joan Wengs Roman von Anfang bis Ende formidabel unterhalten und ich hätte mir, gerade am Schluss, noch ein paar mehr Seiten gewünscht. Gretchen als Hauptfigur ist ein interessanter Charakter mit ebenso spannendem Freundeskreis. Wengs Figuren sind alle für sich einzigartig und derart zeittypisch gestaltet, dass man sich sofort in den 20er-Jahren wähnt. Auch das Leben der "kleinen" und "großen" Künstler in Berlin fängt sie verblüffend realistisch ein. Schön ist auch, dass altbekannte Figuren aus vorangegangenen Romanen an der ein oder anderen Stelle wieder auftauchen. Doch es ist die Sprache der Zeit, die mich beim Lesen am meisten gefesselt hat. Ob "Gehwolf", "manoli sein" oder "Schmonzes", ich bin jedes Mal erstaunt über die zeitgenössischen Begriffe und Wendungen. Zudem fand ich es als Altertumswissenschaftlerin klasse, dass Weng allerhand Gestalten aus der Antike in ihrem Fließtext zitiert hat. Auch Wengs Fokus auf starke und emanzipierte Frauenfiguren in einer von Männern dominierten Zeit hat mir gefallen.

    FAZIT

    Wieder ein gelungener Pageturner, der mich für ein paar Stunden in die spannende Zeit der 20er-Jahre zurückversetzt hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sabine D., 11.10.2021

    Als eBook bewertet

    DIE DAMEN VOM PARISER PLATZ von der Autorin
    Joan Weng

    Das Versprechen ewiger Jugend.
    Berlin, 1926. Schluss mit dem Langweilertum! Gretchen nimmt Reißaus vor der Provinz und zieht nach Berlin. Im namenhaften Schönheitssalon der Madame Bross wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für ihre Memoiren eingestellt. Manch ein übles Gerücht kursiert über ihre neue Chefin, doch Gretchen mag den Räuberpistolen nicht recht glauben. Wer jedoch hat Isis die Narbe zugefügt, die ihre linke Gesichtshälfte entstellt? Kopfüber stürzt Gretchen sich in das glamouröse Leben der Großstadt und fühlt sich ausgerechnet zu dem Verlobten ihrer besten Freundin hingezogen. Aber dann ist da ja auch noch der unnahbare Erik …

    Das Cover passt sehr gut zu der Historischen Geschichte und man erkennt die goldenen Zwanziger in Berlin. Die Autorin Joan Weng schreibt flüssig und leicht über Berlin in den Zwanziger Jahren und erweckt die Stadt zum neuem Leben. Ich konnte direkt in die Geschichte hineintauchen. Es geht um eine junge Frau namens Gretchen, die weiß wie sie sich durchsetzen kann. Ihre erste Zeit in Berlin ist sie noch zurückhaltend, aber mit der Zeit wird sie immer selbstbewusster. Die Hauptprotagonistin Gretchen ist mir sehr sympathisch und fühle mit ihr. Manchmal könnte ich sie schubsen, weil sie zu gutmütig ist. Mir hat das Buch beim Lesen viel Freude bereitet und ich wurde bildlich ins Leben im Künstlerviertel hineinversetzt. Überrascht war ich, daß ein Teil im berliner Dialekt gesprochen wird. In der Geschichte existieren viele Gerüchte und Geheimnisse. Das gibt der Story ihre Spannung. Man liest über viele unterschiedliche Charaktere und deren inviduelles Leben das dem Buch die persönliche Note gibt. Wer historische Romane liebt, sollte dieses Buch lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 08.11.2021

    Als Buch bewertet

    Dies ist schon der dritte Band um Frauen in Berlin. Inzwischen schreiben wir schon das Jahr 1926. Gretchen, die eigentlich lieber studieren will, bekommt endlich eine Arbeit in Berlin, die ihr ihre Freundin Hetti vermittelt hat. Sie soll für die capriziöse Schauspielerin Isis als Tippmamasell arbeiten. Isis geht stehts verschleiert, da eine Gesichtshälfte total vernarbt ist, die andere Hälfe zeigt von einer außerordentlichen Schönheit. Um die schreckliche Narbe ranken sich so manche Geschichten, doch was wahr ist, steht in den Sternen. Hetti ist mit Fred liiert, einem Klavierspieler, der das Leben nicht so ernst nimmt. Hetti arbeitet als Nummerngirl. Sie möchte Gretchen unbedingt mit dem braven Studenten Stoffel verkuppeln, aber Gretchen ist in den unndahbaren Fred verknallt. Und Gretchens Vermieterin Frieda, sie will sich nur mit verheirateten Männern vergnügen... Ein überaus turbulentes Buch, das uns in die verschiedensten Lokalitäten betreten läßt, dann das große Kaufhaus über viele Stockwerke, die Roary Twenties Man fühlt sich mitten in das Berlin der damaligen Zeit hineinkatapultiert. Wie schon in den beiden Vorgängerbänden lernen wir das Berlin der einfachen Leute kennen, die immer noch oder schon wieder unter sparen und sich mit dem wenigen begnügen mußten, was sie hatten aber das Leben nicht zu schwer nahmen. Die Sprache ist sehr gut verständlich, oftmals mit Berliner Schnauze. dIe Autorin versteht das Leben so gut darzustellen, man kann sich dadurch ganz schnell in die Situation hineinversetzen. Eine Zeitreise in die 20iger Jahre, die mir sehr viel Vergnügen bereitet hat. Auch der Umschlag des Buches ist wieder wundervoll gelungen, Drei elegante Damen mit Hüten schreiten über den Pariser Platz.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 08.11.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dies ist schon der dritte Band um Frauen in Berlin. Inzwischen schreiben wir schon das Jahr 1926. Gretchen, die eigentlich lieber studieren will, bekommt endlich eine Arbeit in Berlin, die ihr ihre Freundin Hetti vermittelt hat. Sie soll für die capriziöse Schauspielerin Isis als Tippmamasell arbeiten. Isis geht stehts verschleiert, da eine Gesichtshälfte total vernarbt ist, die andere Hälfe zeigt von einer außerordentlichen Schönheit. Um die schreckliche Narbe ranken sich so manche Geschichten, doch was wahr ist, steht in den Sternen. Hetti ist mit Fred liiert, einem Klavierspieler, der das Leben nicht so ernst nimmt. Hetti arbeitet als Nummerngirl. Sie möchte Gretchen unbedingt mit dem braven Studenten Stoffel verkuppeln, aber Gretchen ist in den unndahbaren Fred verknallt. Und Gretchens Vermieterin Frieda, sie will sich nur mit verheirateten Männern vergnügen... Ein überaus turbulentes Buch, das uns in die verschiedensten Lokalitäten betreten läßt, dann das große Kaufhaus über viele Stockwerke, die Roary Twenties Man fühlt sich mitten in das Berlin der damaligen Zeit hineinkatapultiert. Wie schon in den beiden Vorgängerbänden lernen wir das Berlin der einfachen Leute kennen, die immer noch oder schon wieder unter sparen und sich mit dem wenigen begnügen mußten, was sie hatten aber das Leben nicht zu schwer nahmen. Die Sprache ist sehr gut verständlich, oftmals mit Berliner Schnauze. dIe Autorin versteht das Leben so gut darzustellen, man kann sich dadurch ganz schnell in die Situation hineinversetzen. Eine Zeitreise in die 20iger Jahre, die mir sehr viel Vergnügen bereitet hat. Auch der Umschlag des Buches ist wieder wundervoll gelungen, Drei elegante Damen mit Hüten schreiten über den Pariser Platz.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kerstin B., 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Ein sehr rasantes, interessantes und unterhaltsames Buch über mehrere junge Damen, die in der aufblühenden Großstadt Berlin ihr Glück suchen.

    Jede hat andere Vorstellungen davon und versucht es auf ihre Weise. Gretchen reist extra aus der Provinz an, um endlich ihren Lebenstraum zu erfüllen, ein Studium an der dortigen Universität. Auch Frieda und Henni bemühen sich nach Kräften, allerdings mehr um einen tollen Job oder eine gute Partie. Dann gibt es noch die geheimnisvolle Isis. Wonach sucht sie nun? Geld hat sie ja schon, berühmt ist sie auch, aber noch nicht glücklich.

    Nach einigen Turbulenzen findet wohl jede ihr persönliches Glück und erfüllt sich ihre Träume, zumindest erst einmal.

    Ich bin auf den nächsten Band schon sehr gespannt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Katjuschka, 24.07.2021

    Als eBook bewertet

    Berlin 1926: Der Name Gretchen passt perfekt zu der zunächst noch recht unbedarften jungen Frau.
    Da ihr in der Heimat das Geld für ein Studium fehlt, folgt sie ihrer Freundin Henni in die glitzernde Großstadt Berlin.
    Unterkunft findet Gretchen bei Frieda Notter, die sie bei ihrem verheirateten Geliebten als Cousine ausgibt.
    Autorin Joan Weng lässt ihre Protagonistin auf viele bunte Vögel treffen, zumeist aus ganz unterschiedlichen Künstlerkreisen, und so wird für ihre Leserschaft das laute, teils grelle Berlin der "goldenen 20er Jahre" lebendig.
    Kaffeehäuser, Bars und Tanzlokale werden von Gretchen zuerst mit großen Augen bestaunt, aber nach und nach wird sie immer selbstsicherer und findet ihren ganz eigenen Weg.
    Gretchen ist von Beginn an unglaublich liebenswert und hat mich an "Flämmchen" aus dem Roman "Menschen im Hotel" von Vicki Baum erinnert!
    Henni tritt ihrer Freundin gegenüber oft überheblich und schnippisch auf. Ihre Träume von einer Karriere scheinen geplatzt, die Verlobung mit dem idealistischen Fred zukunftslos? Auf mich wirkt sie desillusioniert und ein wenig neidisch auf die noch optimistische Freundin - sie tat mir irgendwann, trotz ihrer Spitzen, sehr leid.
    Und wer denkt beim mäßig erfolgreichen, stets an sich zweifelnden Erik, nicht auch an Paul Varjak aus "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote?
    Dank wunderbar flüssigem Schreibstil liest sich diese Geschichte wie von selbst und ich habe sie mit einem Lächeln beendet!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ines Z., 05.08.2021

    Als eBook bewertet

    Die glamouröse Welt der Goldenen Zwanziger
    Berlin 1926: Gretchen nimmt Reißaus von ihrem Kleinstadtleben und zieht nach Berlin. Im namhaften Schönheitssalon der Madame Brose wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für einen Ratgeber zur Schönheitspflege der Frau eingestellt. Kopfüber stürzt sie sich mit ihr in das glamouröse Leben der Großstadt und verliebt sich ausgerechnet in den Freund ihrer Cousine, einen vollkommen mittellosen Künstler.

    Die Autorin Joan Wenig taucht in ihrem neuen Roman „Die Damen vom Pariser Platz“ in die glamouröse Welt der Goldenen Zwanziger ein. Im Jahr 1926 nimmt Gretchen Reißaus von Ihrer Kleinstadt und geht nach Berlin. Dort erlebt sie das aufregende Leben der Großstadt. Joan Weng, die über das Frauenbild in der Weimarer Republik promoviert hat, ist es eindrucksvoll gelungen, die Sonnen- aber auch Schattenseiten des glamourösen Lebens der Goldenen Jahre der 1920-er in Berlin darzustellen. Gretchen, die 1926 von einer Kleinstadt in das schnell wachsende Berlin zieht, findet Arbeit in einem namhaften Schönheitssalon der Madame Bross. Dort wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für deren Memoiren eingestellt. Nettes Hörbuch für zwischendurch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Ines Z., 05.08.2021

    Als Buch bewertet

    Die glamouröse Welt der Goldenen Zwanziger
    Berlin 1926: Gretchen nimmt Reißaus von ihrem Kleinstadtleben und zieht nach Berlin. Im namhaften Schönheitssalon der Madame Brose wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für einen Ratgeber zur Schönheitspflege der Frau eingestellt. Kopfüber stürzt sie sich mit ihr in das glamouröse Leben der Großstadt und verliebt sich ausgerechnet in den Freund ihrer Cousine, einen vollkommen mittellosen Künstler.

    Die Autorin Joan Wenig taucht in ihrem neuen Roman „Die Damen vom Pariser Platz“ in die glamouröse Welt der Goldenen Zwanziger ein. Im Jahr 1926 nimmt Gretchen Reißaus von Ihrer Kleinstadt und geht nach Berlin. Dort erlebt sie das aufregende Leben der Großstadt. Joan Weng, die über das Frauenbild in der Weimarer Republik promoviert hat, ist es eindrucksvoll gelungen, die Sonnen- aber auch Schattenseiten des glamourösen Lebens der Goldenen Jahre der 1920-er in Berlin darzustellen. Gretchen, die 1926 von einer Kleinstadt in das schnell wachsende Berlin zieht, findet Arbeit in einem namhaften Schönheitssalon der Madame Bross. Dort wird sie von der Nachtclubsängerin Isis als Tippfräulein für deren Memoiren eingestellt. Nettes Hörbuch für zwischendurch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Philiene, 24.06.2021

    Als Buch bewertet

    Gretchen kommt vom Land in das pulsierende Berlin der zwanziger Jahre. Sie kommt sich vollkommen fehl am Platze vor. Interessiert sie sich doch mehr für antike Königinnen und alte Sprachen als für Mode und Filmstars. Trotzdem oder gerade deswegen bekommt sie einen Job als Tippelfräukein bei dem Nachtclubstar Isis...

    Gretchen ist einfach ganz zauberhaft. Sie ist so ganz anders als alle anderen Mädchen und weiß selbst gar nicht wie liebenswürdig sie ist. Aber auch die anderen Charaktere der Geschichte haben mir gut gefallen. Ob es Gretchen Vermieterin , Freundin Henni oder Isis ist. Alle haben so ihre Geheimnisse und es war großartig mit ihnen durch Berlin zu wandeln.
    Das Berlin der zwanziger Jahre wird in diesem Roman lebendig und der Leser begibt sich auf eine Zeitreise an bekannte Orte, wie dem romanischen Cafe. Die Stimmung der Zeit wurde eingefangen und in einem fesselnden Schreibstil wieder frei gelassen.
    Die Geschichte rund um Gretchen und ihre Freunde hat mir sehr gut gefallen und in meinem Kopf sind viele Bilder dazu entstanden.

    Wer das Berlin der zwanziger Jahre mag, wird diesen Roman lieben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    katikatharinenhof, 26.08.2021

    Als Buch bewertet

    Janz Berlin is eene Wolke..und Gretchen mittendrin

    Gretchen möchte nicht länger Außenseiterin sein und flüchtet regelrecht vom platten Land hinein in das Großstadtleben von Berlin. Ihr neues Leben beginnt mit einer Anstellung im Schönheitssalon von Madame Bross und, als wäre das noch nicht aufregend genug, als Tippfräulein von Nachclubsängerin Isis. Gretchen ist ganz angetan von der neuen schillernden Welt und dem aufregenden Nachtleben und lernt nicht nur die schönen Seiten kennen, sondern auch noch Schreiberling Erik...



    Bücher von Joan Weng bedeuten extrem gute Recherche, wundervolle Zeitreisen und beste Unterhaltung. Aber mit "Die Damen vom Pariser Platz" hat die Autorin ein nicht ganz so glückliches Händchen bewiesen und ihren, in meinen Augen, bisher schwächsten Roman veröffentlicht.

    Das Buch wirkt wie eine nicht ganz so gut gelungene Parodie auf das Berliner Nachtleben in den goldenen Zwanzigern und lässt die Figuren auch ein wenig bedröppelt dastehen. Gretchen ist wirklich eine echte Landpomeranze, die unbedarft und vollkommen ahnungslos in das Nachtleben von Berlin stürzt. Sie muss im großen Teich von Lug und Trug erst einmal lernen zu unterscheiden, was Wahrheit und was Hirngespinste sind, die man ihr auftischt. Zwar verfolgt sie konsequent ihren Weg, aber trotzdem ist sie für mich keine Protagonistin, der ich mich sofort verbunden fühle.

    Ihre Freundin Henni dagegen lebt in einer Welt aus schillernd bunten Seifenblasen, fernab jeglicher Realität. Kein Wunder, dass ihre Träume platzen und sie sich auf dem Boden der Tatsachen einfinden muss. Ihr spitze Zunge müsste sie einfach öfter mal im Zaum halten..

    Es gibt ein Wiedersehen mit Vicky Grenzer und ihrer Buchhandlung aus dem Buch " Die Frauen vom Savignyplatz" - auch wenn sie nur kurze Auftritte hat, so gefallen mir diese Passagen doch noch am besten von allen Akteuren.

    Irgendwie fehlt diesmal der Funke, das große Glitzern und die vielen Emotionen, die Joan Weng sonst in ihren Büchern für die Leser bereit hält, um aus diesem Roman einen echten Gassenhauer werden zu lassen. Ich weiß, dass die Autorin allemal das Zeug dazu hat, historische Romane zu schreiben, die einen vor Begeisterung aus den Schuhen hauen. Aber hier gelingt ihr das leider nicht und ich bleibe enttäuscht zurück

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Martina W., 27.06.2021

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch von Joan Weng hat mich leider nicht ganz so gepackt wie viele ihrer anderen Geschichten.
    Natürlich finde ich Gretchen zauberhaft – deshalb habe ich auch bis zum Ende gelesen.
    Der Stil ist wie gewohnt toll; vielleicht liegt mein Vorbehalt daran, dass mir die etwas dekadente Künstleratmosphäre nicht so zusagt.
    Interessant fand ich, dass viele Charaktere aus den anderen Büchern hier – am Rande – auftauchen, z.B. „Bambi“ aus „Das Fräulein von Berlin“, oder Carl von Bäumer etc., das hat mir Spaß gemacht.
    Mein Fazit: Man kann es lesen, und möglicherweise ist ja Geschmacksache und anderen Leserinnen gefällt es besser als mir.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    leseratte1310, 21.09.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Gretchen hat genug vom Leben in der Kleinstadt. Sie hat ihre Träume und macht sich auf in die große Stadt, nämlich nach Berlin. Im Schönheitssalon der Madame Brose sind die feinen Damen von Berlin Kundinnen, doch Gretchen findet nicht, dass sie dorthin passt. Aber sie wird von der geheimnisvollen Nachtclubsängerin Isis eingestellt und soll deren Biografie tippen. Über Henni bekommt Gretchen Kontakte und stürzt sich in wilde Großstadtleben. Sie verliebt sich ausgerechnet in den Freund von Henni.
    Auch wenn man schön in eine andere Zeit eintauchen kann, so konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen. Sie plätschert so vor sich hin.
    Die Charaktere sind alle sehr individuell, teils ziemlich exzentrisch beschrieben. Gretchen kommt am Anfang recht naiv daher. Sie ist zwar gebildet, aber auf das Leben in der großen Stadt nicht so recht eingestellt. Henni scheint es sehr gut zu gehen, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt, und ihr Freund und sie passen nicht wirklich zusammen. Isis trägt Narben im Gesicht und ist sehr geheimnisvoll. Das heizt die Gerüchteküche natürlich an.
    Am Ende gibt es dann eine Überraschung und fast jeder Topf findet sein Deckelchen.
    Die Geschichte hat mich nicht wirklich überzeugt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    leseratte1310, 21.09.2021

    Als eBook bewertet

    Gretchen hat genug vom Leben in der Kleinstadt. Sie hat ihre Träume und macht sich auf in die große Stadt, nämlich nach Berlin. Im Schönheitssalon der Madame Brose sind die feinen Damen von Berlin Kundinnen, doch Gretchen findet nicht, dass sie dorthin passt. Aber sie wird von der geheimnisvollen Nachtclubsängerin Isis eingestellt und soll deren Biografie tippen. Über Henni bekommt Gretchen Kontakte und stürzt sich in wilde Großstadtleben. Sie verliebt sich ausgerechnet in den Freund von Henni.
    Auch wenn man schön in eine andere Zeit eintauchen kann, so konnte mich die Geschichte nicht so richtig packen. Sie plätschert so vor sich hin.
    Die Charaktere sind alle sehr individuell, teils ziemlich exzentrisch beschrieben. Gretchen kommt am Anfang recht naiv daher. Sie ist zwar gebildet, aber auf das Leben in der großen Stadt nicht so recht eingestellt. Henni scheint es sehr gut zu gehen, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt, und ihr Freund und sie passen nicht wirklich zusammen. Isis trägt Narben im Gesicht und ist sehr geheimnisvoll. Das heizt die Gerüchteküche natürlich an.
    Am Ende gibt es dann eine Überraschung und fast jeder Topf findet sein Deckelchen.
    Die Geschichte hat mich nicht wirklich überzeugt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 20.06.2021

    Als Buch bewertet

    Jede Frau hat ein kleines (Schönheits-)Geheimnis

    Wenn man als junge Frau in den 1920ern aus der Provinz nach Berlin kam, träumte man normalerweise von einer Karriere beim Film oder wenigstens Varieté, zur Not würde es auch ein gutsituierter Ehemann tun. Doch Gretchen war schon immer anders, unscheinbar, mit Interesse für Latein und das Altertum. Sie hatte vom Geschichtsstudium geträumt, stattdessen ist sie Tippfräulein geworden.
    Jetzt hat ihre Freundin Henni sie mit einer Stelle bei Helen Broos nach Berlin gelockt, die DEN Schönheitssalon am Pariser Platz betreibt. Doch Gretchen soll nicht für die „Eiskönigin“, sondern deren Freundin Isis arbeiten, eine geheimnisumwitterte Sängerin mit einer vernarbten Gesichtshälfte. „Wenn Sie Mumm haben und einen feuchten Furz auf die Meinung der guten Gesellschaft geben, dann kommen sie morgen, Schlag elf ins Kempinski und bringen Sie ihre Schreibmaschine mit.“ (S. 24) Jeder ihrer neuen Freunde warnt sie vor Isis – zu viele Legenden ranken sich um sie und ihre Verletzung. Sie sei eine Mörderin und Hexe. Aber Gretchen ist von ihr fasziniert. Während sie sich kaum was traut, hat Isis trotz der Narben ein sehr großes Selbstbewusstsein und die Chuzpe, andere Leute auf ihren Platz zu verweisen.
    Weniger begeistert ist Gretchen von ihrer Freundin Henni. Die hat sich sehr verändert, ist mit dem (Bar-)Pianisten Fred verlobt und gibt sich genauso mondän wie die anderen (Neu-)Berlinerinnen. Doch Fred hat etwas an sich, dass auch Gretchens Knie weich werden lässt …

    Joan Weng schafft es mit wenigen, gezielten Worten, das Berlin der 20er Jahre wieder lebendig werden zu lassen. Sie beschreibt Örtlichkeiten und Personen sehr pointiert und es macht unheimlichen Spaß, in diesen Kosmos einzutauchen.

    Gretchen mochte ich sofort. Sie ist gebildet, gewitzt und hilfsbereit, aber Blaustrümpfe und Landeier sind leider nicht gefragt. Wird sie in Berlin endlich den Mut finden, sich ihren Traum vom Studium zu erfüllen?
    Mit Henni bin ich nicht warm geworden. Die interessiert sich nur für sich selbst und den schönen Schein, behandelt Gretchen respektlos und abwertend. Sie und der Lebemann Fred haben den Kopf voller Träume und die Bodenhaftung längst verloren. Wobei sich Fred wenigstens noch für die Arbeitsbedingungen von Künstlern, gegen soziale Ungerechtigkeit und künstlerische Ausbeutung einsetzt. Leider verliert er dadurch immer wieder seine Engagements. Aber was ist schon Geld …
    Ein Highlight ist Gretchens Vermieterin Frieda mit ihrer Berliner Schnauze und ihrem realistischen Lebensentwurf – lieber ewige Geliebte, als Hausarbeit, Kinder und einen knausrigen Mann!
    Gretchens Pendant der Journalist Erik. Ein Mann, dessen Qualitäten man erst auf den zweiten oder dritten Blick entdeckt. Wagt er irgendwann, aus dem Schatten seines Chefs und für seine eigene Meinung einzutreten?
    Die geheimnisvollste Person ist natürlich Isis. Sie hat sich selber zur Kunstfigur erhoben und bleibt damit immer im Gespräch. Jeder hat eine Meinung über sie und scheint ihr Geheimnis zu kennen. Aber was davon stimmt wirklich?
    Und dann ist da noch der Kritiker Plompke, der Isis regelrecht belagert. Welche Rolle spielt er in dem ganzen Konstrukt?

    Das Buch hat mich begeistert, das Tempo, die breit aufgestellte Thematik. Neben dem Schönheitssalon ziehen sich auch das Berliner Nachtleben und die Kunstszene als rote Fäden durch die Handlung. Fans von Joan Weng werden die Anspielungen auf ihre Krimi-Reihe um den Schauspieler Carl von Bäumer und die Protagonisten aus ihrem Buch „Die Frauen vom Savignyplatz“ wiedererkennen.
    Ich habe mich köstlich amüsiert, stellenweise war es spannender als mancher Krimi.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein