NUR BIS 12.05: 10%¹ Rabatt

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 151370731

Buch (Kartoniert) 18.50
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 5 Sterne

    Sigrid, 01.05.2024

    Ich war total überrascht, dass diese tolle Serie über die Ermittlerin Karen Pirie bisher an mir vorbeigegangen ist. Ich kenne einige Bücher der Schriftstellerin und trotzdem hatte ich noch nie das Vergnüngen zusammen mit Karen Pirie zu ermitteln. Und ich habe durch "Die Gabe der Lüge" für mich jetzt eine neue Serie entdeckt. Denn es war wirklich eine sehr spannende Ermittlung zu einem sogenannten Cold Case. Die Art und Weise, wie Karen überhaupt auf diesen Fall und die neuen Hinweise gekommt, ist schon sehr speziell. Alles hängt mit Büchern und Schriftstellern zusammen und es ist wirklich ziemlich verwirrend. Außerdem werden die Ermittlungen durch die untypische Situation um die Corona-Maßnahmen sehr erschwert. Ich fand es beim Lesen auch sehr beklemmend, diese Zeit der Isolation und Verbote wieder zu erleben. Aber Val McDermid schafft es gut, diese Zeit authentisch rüberzubringen. Und es war ja auch die Realität und somit müssen auch unsere Protagonisten damit leben und arbeiten. Karen Pirie ist mir sehr sympathisch. Sie ist sicher nicht immer einfach, aber eine interessante Frau. Sie lässt sich nicht gerne etwas vorschreiben und ich fand ihren Erfindungsreichtum, um bestimmte Richtlinien zu umgehen, sehr gut. Ich habe mich jedenfalls schnell in die Geschehnisse eingelesen und es macht auch nichts, dass ich erst beim 7ten Band eingestiegen bin. Man erfährt schon noch einige Dinge aus der Vergangenheit und kann sich so seine Gedanken über bestimmte Ereignisse machen. Mir haben die vielen unterschiedlichen Charaktere in dem Buch gut gefallen. Sie waren abwechslungsreich, immer wieder für Überrachungen gut und bilden einen guten Querschnitt durch die unterschiedlichsten Menschentypen. Der Fall an sich, ist wirklich rätselhaft und Karen, Daisy und Jason haben viel zu tun. Es gibt sehr viele Interpretationsmöglichkeiten in diesem Fall und es ist interessant, wie unsere Ermittler vorgehen. Die drei Ermittler bilden ja ein sehr unterschiedliches Trio, sie sind sehr verschieden, aber sie ergänzen sich gut. Gerade Jason und Daisy bringen eine andere Sichtweise ein, was Karen auch als ihre Vorgesetzte gut findet. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, nicht nur die polizeilichen Ermittlungen zu verfolgen, sondern auch die privaten Lebenswege zu begleiten. Die sind auch nicht immer so ohne Probleme und gerade bei Karen steht eine wichtige Erfahrung an. Der Lockdown erschwert natürlich einiges und die Menschen müssen damit erstmal zurecht kommen. Diese Erfahrungen beeinflussen natürlich die Menschen und ihre Handlungen. Der Text an sich ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die detailreichen Schilderungen ermöglichen alles gut nachvollziehen zu können. Es wird nie Langweilig und ich konnte mich mit dem Ende gut abfinden. Gerade die persönlichen Erfahrungen der Protagonisten sind interessant und ich finde den Epilog auch sehr gut und wichtig.

    Ich habe für mich jetzt eine neue und aufregende Krimiserie um Karen Pirie in Schottland entdeckt. Und werde wohl auch die vorherigen Bände noch lesen. Aber das ist nur, weil ich ein Serienjunkie bin und immer gerne alle Bände einer Serie lesen möchte. Es ist nicht zum Verständnis für diesen Band notwendig.

    Wer spannende, abwechslungsreiche und interessante Krimis liebt, der kommt an der schottischen Ermittlerin Karen Pirie eigentlich nicht vorbei. Ich kann dieses Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen und freue mich jetzt auch auf den nächsten Band.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    peedee, 23.04.2024

    Perfides Vorgehen

    Karen Pirie, Band 7: Schottland, April 2020. Trotz Corona-Lockdown steht die Arbeit für die Ermittler der Historic Case Unit um DCI Karen Pirie nicht still. Ein Jahr zuvor verschwand die Studentin Lara Hardie auf dem Weg in die Bibliothek spurlos. Im Nachlass eines unlängst verstorbenen Autors wurde ein Teil eines Manuskripts gefunden, in dem die Handlung stark an den vorliegenden Cold Case erinnert. Zufall? Gibt es Verbindungen zwischen dem Autor und der verschwundenen Lara? Wo ist der Rest des Manuskripts? Viele Fragen und noch keine Antworten…

    Erster Eindruck: Mir gefällt das Cover sehr gut, insbesondere das Farbenspiel – im Vordergrund das satte Braun-Grün und im Hintergrund dann fast ein Schwarz-Weiss… wirkt geheimnisvoll.

    Dies ist der Band 7 einer Reihe; für mich ist es jedoch das erste Buch der Autorin und somit auch der erste Kontakt mit Karen Pirie. Gleich nach den ersten paar Seiten hat sich bestätigt, dass ich wohl die vorhergehenden sechs Bände auch holen „muss“, um meine Wissenslücken zu schliessen. Doch nun zum vorliegenden Band:

    Der Leser wird mitten in die Corona-Pandemie und den Lockdown geworfen, was einige beklemmende Erinnerungen hervorruft. Einerseits scheint der Lockdown schon lange her, aber andererseits ist es doch noch sehr präsent. Eine Bibliothekarin meldet der Polizei etwas Merkwürdiges: ein Manuskript des verstorbenen Autors Jake Stein mit dem Titel „Laurel Oliver verschwindet“, das gegebenenfalls Parallelen zum Fall Lara Hardie aufzeigen soll. Oha! Also geht es hier um ein „Buch-im-Buch“. Darin fällt der Autor Jamie Cobain, wahrlich keine Sympathiefigur, von seinem Thron – und daran ist er erst noch selbst schuld. Er wird von seinem Verlag geschasst, die Frau verlangt die Scheidung, er ist ganz unten. Es bleiben ihm nur noch die Schachspiele mit Rob Thomas. Aber er weiss, dass Rob und seine Ex ein Verhältnis haben. Dafür müssen sie büssen! Er denkt sich das „perfekte Verbrechen“ aus…
    Karen hat eine taffe Art, die ihr aber nicht überall Freunde beschert. Aber sie ist schliesslich nicht zur Polizei gegangen, um dort Freundschaften zu schliessen. Daisy, die einen Dienstgrad unter Karen ist, ist noch nicht lange im Team. Jason, Spitzname „Minzdrops“, hingegen schon – er zweifelt aber oft an seinen Fähigkeiten.

    Das Buch hat sich flüssig lesen lassen, und die Beschreibungen der Autorin waren (leider) sehr bildhaft, so dass zuweilen grauenhafte Bilder vor meinem inneren Auge entstanden. Die Realität im Buch und das „Buch-im-Buch“ sind immer mehr verschwommen: Was davon ist wahr? Oder ist alles nur eine falsche Fährte? Die Geschichte war sehr spannend und hat mich ausgezeichnet unterhalten. Die Auflösung war sehr interessant. Aufschlussreich. Ein wirklich perfides Vorgehen! Von mir gibt es wohlverdiente 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    carola1475, 20.04.2024

    Schwierige Ermittlungen im schottischen Corona-Lockdown

    Im ersten schottischen Corona-Lockdown 2020 können sich die eigenwillige Cold-Case-Ermittlerin Karen Pirie und ihr Team die Zeit nehmen, dem Hinweis einer Mitarbeiterin der National Library nachzugehen. Die Bibliothekarin hat vor dem Lockdown den Nachlass eines verstorbenen Krimi-Autoren gesichtet und dabei in einem Manuskript auffällige Ähnlichkeiten zum ungelösten Vermisstenfall der Studentin Lara Hardie entdeckt, die vor einem Jahr spurlos verschwunden ist.
    Das Arbeiten unter den Bedingungen des Lockdown und in der ungewohnten Atmosphäre ist schwierig, doch Karen ist froh, eine neue Aufgabe zu haben und so auch die Gelegenheit, ihre neue Mitarbeiter Daisy, mit der sie für die Dauer des Lockdown zusammengezogen ist, besser kennenzulernen.

    Das Manuskript ist wie ein Buch im Buch in die Geschichte eingebunden und bietet neben einer perfiden Krimihandlung auch einen sehr interessanten Blick hinter die Kulissen von Autoren und dem Verlagswesen.
    Der Krimifall erscheint verwirrend und gibt sowohl Karen als auch dem Leser Rätsel auf. Die Ermittlungen werden durch die Corona-Beschränkungen sehr erschwert und die Spuren- und Beweissuche ist aufwendig und weitreichend. Doch Karen, Daisy und Jason erweisen sich als gutes Team.

    Obwohl ich bisher nur zwei Bücher der Reihe gelesen habe, hatte ich keine Verständnisschwierigkeiten mit diesem 7. Band um Karen Pirie. Gelegentlich wird kurz auf die Vergangenheit Bezug genommen. Die versierte Autorin nimmt den Leser mit ihrem klaren, bildhaften Schreibstil und der gelungenen, glaubhaften Figurenzeichnung auch von Nebencharakteren von Beginn an mühelos mit. Val McDermid schreibt auf den Punkt und lässt an Karens Gedanken teilhaben. Humorvolle Passagen entstehen durch Dialoge mit Jason.

    Val McDermid weckt meine Reiselust mit ihrer Beschreibung Edinburghs, wenn Karen in der Stadt unterwegs ist. Auch die Einbindung des Corona-Lockdowns finde ich gelungen. Er erschwert nicht nur den Alltag, sondern entschleunigt das Leben und bringt vorher nicht gezeigte, entlarvende Eigenschaften mancher Figuren ans Licht.
    Gesellschaftskritik fehlt in diesem Band der Reihe ebenfalls nicht, die Autorin thematisiert in einem Nebenstrang den Umgang mit Flüchtlingen in Großbritannien.
    Mir hat der komplexe Krimi sehr gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Band um Karen Pirie. 'Die Gabe der Lüge' bekommt von mir 4,5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Karin D., 26.04.2024

    Subtiler und raffiniert aufgebauter Edinburgh-Krimi

    Wir befinden uns in Edinburgh im tiefsten Corona-Lockdown. DCI Karen Pierie will den unaufgeklärten Fall der spurlos verschwundenen Studentin Lara Hardie neu aufrollen. Just zur gleichen Zeit erhält sie dazu einen Hinweis auf das unvollendete Manuskript des verstorbenen Bestsellerautors Jake Stein. Darin schildert er den perfekten Mord. Das Opfer ist eine junge Studentin. Was zunächst wie ein perfider Witz klingt, zieht Karen und ihre Mitarbeiter Daisy und Jason immer stärker in seinen Bann. Denn zu jedem der in dem Manuskript genannten Figuren gibt es ein reales Pendant. Kann Karen mithilfe dieser kuriosen Fakten Lara Hardies Schicksal aufklären?
    Dies ist mein erster Krimi von Val McDermid, und ich bin beeindruckt von seiner sprachlichen und dramaturgischen Perfektion. Die Autorin kennt offensichtlich jeden Winkel von Edinburgh, und ich habe als Leser das Gefühl, neben Karen herzugehen, wenn sie des Nachts durch die Straßen dort wandert. Fiel mir der Einstieg in die Handlung und die Figuren zunächst schwer, so wurde ich nach etwa hundert Seiten hineingerissen und bekam bei einigen Szenen Schnappatmung. Die Spannungskurve wurde zum Ende hin flacher, die Schlussauflösung war für mich absehbar und hat mich nicht unbedingt vom Hocker gerissen, dennoch habe ich mit den sympathischen Ermittlern gefiebert und gelitten.
    Das wird sicherlich nicht mein letzter Karen-Pierie-Krimi gewesen sein.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Alais, 06.05.2024

    Mörderische Schreibwelten

    Ein spannender Krimi bietet eine Auszeit vom Alltag, die Lesende mit dem wohligen Gefühl genießen können, dass es sich nur um Fiktion handelt und am Ende in der Regel wie im Märchen das „Böse“ besiegt wird und der oder die Schuldige ins Gefängnis wandert. Doch was, wenn das Gelesene auf geradezu verstörende Weise real existierenden Personen und Gegebenheiten ähnelt? Genau dieses beklemmende Gefühl bekommt eine Bibliothekarin, die den Nachlass eines verstorbenen Schriftstellers sichtet und in einem unvollendeten Manuskript deutliche und beunruhigende Parallelen zum Fall Lara Hardie, einer jungen vermissten Frau, erkennt. Sie entschließt sich, den ihr bekannten Kriminalbeamten Jason aus Karen Piries Team zu kontaktieren …

    Mit dieser ungewöhnlichen Ausgangslage beginnt Karen Piries siebter Fall, der zudem noch unter äußerst ungewöhnlichen Umständen stattfindet: der frühen Phase der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe gab und in Schottland ein sehr strenger Lockdown mit Ausgangssperre herrschte. Äußerst spannend war für mich als Bücherfan das Setting: die Literaturwelt mit den angehenden oder bereits etablierten Autor:innen, dem Archivmaterial aus dem Nachlass eines Schriftstellers, einem Schreibkurs und Schreibwettbewerb. Da kommen unwillkürlich Fragen danach auf, wie Menschen zu Schriftsteller:innen werden, wie ein Werk entsteht und ganz besonders natürlich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Fiktion und Realität, eine Frage, die angesichts des Vermisstenfalls eine ganz besondere Brisanz gewinnt.

    Mir gefiel sehr, dass über das geheimnisvolle unvollendete Manuskript, das die Ermittlungen von Piries und ihrem Team in Gang setzt, nicht nur geredet wird, sondern dass McDermid sich auch die Mühe gemacht hat, es selbst zu verfassen und in voller Länge zu präsentieren. Das ist ihr sehr gut gelungen – der Schreibstil unterscheidet sich spürbar und ich hatte so tatsächlich den Eindruck, dass ich den Text eines anderen Menschen lesen würde. Es handelt sich um eine eiskalte Morderzählung, packend und erschreckend angesichts der Anmaßung und völligen Empathielosigkeit des Täters. Doch bezieht sie sich auch auf reale Geschehnisse? An diesem Punkt gingen meine Spekulationen in alle Richtungen. Hier hatte mich McDermid ganz gepackt und meine Fantasie angeregt – allerdings so sehr, dass ich hinterher vom tatsächlichen Ausgang dieses Kriminalromans leider etwas enttäuscht war.

    Nicht enttäuscht und wie bei den anderen Büchern von ihr aufs Neue begeistert haben mich: ihre zwischen den Zeilen spürbare Liebe zu den Menschen (ungewöhnlich im Thrillergenre, wo ich manchmal den Eindruck habe, die Autor:innen würden detaillierte blutige Schilderungen diverser Grausamkeiten förmlich genießen) und ihre engagierte und zugleich schottisch-gemäßigte, sensible Art, diverse aktuelle Themen in ihre Erzählungen einzubinden.

    Engagiert, bodenständig und zupackend – so wirkt auf mich die Hauptfigur Karen Pirie, die neben ihrer Arbeit auch schon mal mutige und unorthodoxe Wege geht, um einem Menschen in Not zu helfen, und ähnlich wie sie stelle ich mir auch die Autorin vor. In diesem Roman wuchs mir Karen regelrecht ans Herz. Dass wir Leser:innen auch die private Seite der Ermittlerteammitglieder kennenlernen, erscheint mir in vielen anderen Krimis überflüssig, zu dieser Reihe jedoch passt diese menschliche Seite hervorragend.

    Ganz hat McDermid das Potenzial, das diese Geschichte bot, leider nicht ausgeschöpft, aber was sie geliefert hat, war ein kniffliger und herrlich mysteriöser Fall mit überzeugender Auflösung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Jasika, 08.05.2024

    "Die Gabe der Lüge" ist bereits der siebte Band um die Ermittlerin Karen Pirie. Die anderen Bände kenne ich leider noch nicht, weiß aber nach Beendigung des Buches, dass ich die anderen Fälle auch unbedingt lesen muss!

    Edinburgh inmitten der Corona-Pandemie.
    Karen Pirie ist Chefermittlerin der Historic-Cases-Unit und nimmt sich mit ihrem Team alte Fälle vor, die bisher nicht gelöst werden konnten.

    Eine Bibliothekarin hat von der Witwe den Nachlass eines bekannten Schriftstellers erhalten und sichtet diesen nun. Dabei fällt ihr ein noch unvollendetes Manuskript in die Hände, bei dem es um die Entführung und Ermordung einer Studentin geht. Dabei werden bei ihr Erinnerungen an eine seit einem Jahr spurlos verschwundenen Studentin, Lara Hardie, wach, deren Bild durch alle Zeitungen ging.
    Sie beschließt, ihren befreundeten Kriminalbeamten Jason aus Karens Team zu kontaktieren. Dieser nimmt sich zusammen mit Daisy und Karen den Fall noch einmal vor und tatsächlich scheint es einige unheimliche Parallelen zu geben. Hat der inzwischen verstorbene Autor die junge Studentin kaltblütig ermordet und ist sein Manuskript quasi ein Schuldeingeständnis oder steckt etwas ganz anderes dahinter?

    Val McDermid schafft es, die Gegend Edinburghs sehr lebendig einzufangen. Wenn Karen ihre tägliche Auszeit in Form eines Spaziergangs zu ihrer alten Wohnung genießt, ist es als wäre man dabei direkt an ihrer Seite. Sie hat den enormen Druck vor dem Autoren stehen, ob nun noch unbekannt oder bereits von den Lesern und der Presse gefeiert, sehr gut eingefangen.

    Das Manuskript des Autors ist perfekt in die Krimihandlung eingeflochten, doch basiert es nun auf der Phantasie eines Schriftstellers oder ist es die Abbildung eines tatsächlichen Mordes?

    Karen Pirie ist eine sympathische Ermittlerin, sie ist ehrgeizig, bodenständig, empathisch, hartnäckig und wenn es sein muss auch schroff, um Zeugen aus der Reserve zu locken. Auch die Kollegen aus Karen Piries Team werden anhand einiger Einstreuungen aus deren Privatleben, sehr gut dargestellt.

    Von der Auflösung war ich etwas enttäuscht, weil ich noch auf einen letzten unerwarteten Kniff gehofft habe. Trotz allem war der Krimi kontinuierlich spannend aufgebaut, dabei etwas düster angehaucht, mit realistischer Polizeiarbeit und kommt dabei erfreulicherweise gänzlich ohne blutrünstige Details aus.


    Fazit:

    Ein fesselnder schottischer Krimi! Ich bin gespannt auf weitere Fälle mit der Ermittlerin Karen Pirie!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Elke H., 23.04.2024

    Einmal mehr ermittelt Karen Pirie (DCI der Cold Case Unit Edinburgh) samt Team. Und der aktuelle Fall hat es in sich, nicht zuletzt wegen der stark eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten aufgrund der erzwungenen Einschränkungen durch den Lockdown. Die Stadt steht still, die Straßen wie ausgestorben. Die Menschen ängstlich und verunsichert, was aber das kleine Team um Pirie nicht daran hindert, dem Hinweis einer Archivarin der hiesigen Bibliothek nachzugehen. Diese hat im Nachlass eines kürzlich verstorbenen Autors ein Manuskript mit brisantem Inhalt entdeckt, das Ähnlichkeiten mit dem Fall einer vermissten Studentin aufweist. Sie alarmiert Minzdrops (bitte nennt ihn Mint) alias Jason. Höchste Alarmstufe für Karen, Mint und Daisy.

    Mit dem Konzept dieses Buch-im-Buch Kriminalfalls spielt Val McDermid einmal mehr ihre Fähigkeiten als routinierte Autorin aus und plottet aus einer eher unspektakuläre Ausgangssituation, die zudem nur mit einer Covid geschuldeten geringen Anzahl an Personen/Verdächtigen aufwarten kann, einen Kriminalroman mit Hitchcock’schem Touch. Und glücklicherweise vernachlässigt sie nicht den Blick auf die Protagonisten der Reihe, die zwar trotz aller Einschränkungen bemüht sind, ein Mindestmaß an Normalität aufrecht zu erhalten, aber dennoch höchst unterschiedlich mit der veränderten Realität umgehen.

    Durch das wiederholte Einfügen recht langer Passagen des Manuskripts leidet bisweilen Tempo und Spannung, zumal sich die Vermutung der routinierten Krimileser(in) als Gewissheit entpuppt. Hier hätte der eine oder andere Twist auf eine falsche Spur führen und für Überraschung sorgen können.

    Obwohl die Autorin wesentlich spannendere Krimis im Angebot hat, war „Die Gabe der Lüge“ für mich dennoch eine willkommene Fortsetzung der Reihe. Die ironischen Plaudereien aus dem Nähkästchen über Seelenzustände von Autoren, plus die Insiderstorys über Intrigen aus dem Literaturbetrieb, machen diesen Mangel allemal wett.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Melanie B., 29.04.2024

    Für mich war es der erste Fall der Ermittlerin Karen Pirie, aber nicht mein erster Roman von Val McDermid.
    Ich bin sehr gut reingekommen und habe auch keine Probleme damit gehabt, dass ich die Vorgänger nicht gelesen habe (werde das aber trotzdem wahrscheinlich noch nachholen!).

    Der Fall ist meiner Meinung nach nicht sooo ein kalter Case, wie eine Historic Case Unit vermittelt, es ist gerade mal ein Jahr her, dass eine junge Studentin spurlos verschwunden ist. Mitten im harten Lochdown des Frühjahrs 2020 erhält das Team um Karen Pirie einen Hinweis einer Bibliothekarin, dass sich im von ihr gesichteten Nachlass eines kürzlich verstorbenen Krimi-Autors ein unvollendetes Manuskript befindet, das einen perfekten Mord beschreibt.

    Mit Feuereifer stürzt sich Karen und ihr Team auf den Fall. Alle haben mit dem Lockdown und persönlichen Themen zu kämpfen, dennoch oder gerade deswegen sind sie hoch konzentriert und motiviert, den Fall zu lösen.

    Val McDermid ist eine von mir sehr geschätzte Autorin und auch hier fängt sie über ihren wirklich hervorragend lesbaren Schreibstil viel Stimmung und Atmosphäre ein, zeichnet die Figuren plausibel und entwickelt einen wirklich spannenden Plot, der mich bis zum Ende hin gefangen genommen hat.

    Einzig das mittlerweile seltsam anmutende Szenario Lockdown und der Umgang damit hat mich streckenweise etwas überfordert, da mir persönlich die Lockdown Zeit und die Einschränkungen während der Pandemie sehr zu schaffen gemacht haben und es vieles wieder hervor geholt hat, was mich beim Lesen gestresst hat.

    Der Fall, der Stil und die Geschichte aber sind absolut lesbar und sehr zu empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein