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  • 4 Sterne

    28 von 42 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Odenwaldwurm, 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Norwegen, 2017. Die fast 70-jährige Umweltaktivistin Signe begibt sich auf eine riskante Reise: Mit einem Segelboot versucht sie die französische Küste zu erreichen. An Bord eine Fracht, die das Schicksal des blauen Planeten verändern kann.
    Frankreich, 2041. Eine große Dürre zwingt die Menschen Südeuropas zur Flucht in den Norden, es ist längst nicht genug Trinkwasser für alle da. Doch bei dem jungen Vater David und seiner Tochter Lou keimt Hoffnung auf, als sie in einem vertrockneten Garten ein uraltes Segelboot entdecken. Signes Segelboot.
    Virtuos verknüpft Maja Lunde das Leben und Lieben der Menschen mit dem, woraus alles Leben gemacht ist: dem Wasser. Ihr neuer Roman ist eine Feier des Wassers in seiner elementaren Kraft und ergreifende Warnung vor seiner Endlichkeit. (Klappcovertext vom Buch)

    Die Story ist gut zu lesen und ist sehr flüssig geschrieben. Die Charaktere sind alle sehr gut und bildlich dargestellt. Man meint die Personen schon lange zu kennen. Leider sind mit keine Personen ans Herz gewachsen. Aber das macht nichts, da die Geschichte interessant erzählt wird.

    Die Geschichte ist in zwei Teile unterteilt, die eine ist die mit Signe die jetzt in 2017 spielt. Sie reist in ihre alte Heimat um den Abbau des Gletschereises zu verhindern. Sie segelt mit ein paar Kisten Gletschereisen zu ihrem Jugendfreund nach Frankreich. Aber warum? Auf Signes Reise dürfen wir auch noch in ihre Vergangenheit reise und noch einmal mit ihr alte Erinnerungen auffrischen, als sie mit dem Segelboot auf dem Meer unterwegs ist. Mir persönlich hat die mit David besser gefallen, die in der Zukunft liegt. Ich war gespannt zu lesen, wie wird nur die Welt 2041 sein. Wie kann es sein das Menschen aus Südeuropas Fluchten müssen. Ich stellte mir das vor wie die große Flüchtlingswelle aus Syrien, aber zum Glück ohne Krieg. Dafür soll es sehr wenig Trinkwasser geben. Einfach nur eine heftige Idee der Autorin, Aber ich kann mir so eine Situation schon vorstellen, aber eher das Menschen aus Afrika zu uns kommen, weil sie kein Wasser haben. Eine tolle Idee zu einem Buch.

    Ich kann das Buch empfehlen da es ein ganz besonderes Buch ist.

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  • 5 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die norwegische Umweltaktivistin Signe kommt im Jahr 2017 zurück in ihre alte Heimat um zu erleben, dass Teile des Gletschers abgebaut werden um als Eiswürfel in Cocktails auf der Arabischen Halbinsel zu landen. In einer Nacht und Nebel Aktion schafft sie große Teile des Eises vom Frachter ins Meer und einen Teil lädt sie in ihr Boot mit dem sie sich auf den Weg ins südliche Frankreich macht. Dort lebt ihre Jugendliebe Magnus, der Schuld an dem Raubbau an der Natur ist.
    David und seine kleine Tochter Lou sind auf der Flucht. Die Dürre hat große Teile Südeuropas erfasst. Er hat erlebt, wie viele aus Spanien durch Südfrankreich zogen, immer auf der Suche nach Wasser. Die Arbeit in der Meerwasserentsalzungsanlage hinderte ihn selbst zu gehen. Ein Feuer im Jahre 2041 nahm im alles. Wo seine Frau Anna und das einjährige Baby August geblieben sind, weiß er nicht. Er hat nur noch Lou für die er zu sorgen hat.
    Abwechselnd wird aus den beiden Perspektiven wie aus den unterschiedlichen Zeiten berichtet. Die Personen, die Landschaft entstehen durch die hervorragende Schreibweise beim Lesen vor dem geistigen Auge. Ohne wissenschaftliche Abhandlungen wird einem die Bedeutung des Wassers und die Folgen unseres Umganges mit der Natur nähergebracht.

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  • 2 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nijura, 31.03.2018

    Als Buch bewertet

    Enttäuschende Umsetzung eines interessanten Themas

    Norwegen 2017: Die Umweltaktivistin Signe kämpft seit Jahren gegen den Raubbau ihrer Heimat. Als sie von der Zerstörung der heimischen Gletscher erfährt - das Gletschereis wird als Luxusgut in südliche Länder verkauft, vermutet sie, dass ihr ehemaliger Geliebter Magnus darin verwickelt ist. Sie stiehlt einige der Kisten und lädt sie auf ihr Boot "Blau" und fährt damit nach Frankreich, da Magnus inzwischen dort lebt. Während sie dorthin unterwegs ist, lässt sie ihr Leben Revue passieren.

    Nordfrankreich 2041: David flieht mit seiner Tochter Lou vor Dürre und Feuer in ein Flüchtlingslager, hier wartet er auf die Ankunft seiner Frau Anne und ihrem kleinen Sohn August. Es gibt kaum noch Wasser, alles wird rationiert. Täglich geht David zum roten Kreuz und fragt nach seiner verlorenen Familie.

    Ich habe mit Begeisterung "Die Geschichte der Bienen" gelesen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an dieses Buch. Leider kann "Die Geschichte des Wassers" nicht mit dem Vorgängerbuch mithalten.
    Es wird zwar der Raubbau des Wassers angesprochen, aber wie es dann zu der Dürre im Jahr 2041 kommen konnte, erschließt sich mir trotzdem nicht. Dazu hätte ich gerne wesentlich mehr Informationen erhalten. Dementsprechend oberflächlich wirkt die Handlung.
    Mir hat sich auch nicht eröffnet, wie die Fracht an Bord des Schiffes das Schicksal des Planeten ändern kann. Da hatte ich viel mehr erwartet.

    Die Geschichte um Signe fand ich sehr langatmig und die Protagonistin ist mir auch nicht sonderlich sympathisch.

    Davids Geschichte war interessanter, aber auch hier habe ich keinen Bezug zu den Personen aufbauen können. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es in dem Flüchtlingslager vor Menschen wimmelt. Jedenfalls werden wenig Personen benannt. Die Thematik um das knappe Wasser und die verzweifelte Hoffnung der Menschen sind die einzigen Themen, die gut beschrieben werden.

    Fazit: Interessantes Thema, aus dem man wesentlich mehr hätte machen können. Für mich leider eine Enttäuschung.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 13.04.2018

    Als Buch bewertet

    Maja Lunde beschäftigt sich in diesem Band mit dem Wasser, unverzichtbar für alle Lebewesen und für die gesamte Natur...
    Das Buch beinhaltet 2 Erzählstränge, da ist einmal Signe, eine alte Frau um die 70, die eine riskante Segelbootreise unternimmt, um ihrer früheren großen Liebe eine Botschaft zu übermitteln. Beide waren früher Umweltaktivisten, aber Magnus kehrte dann diesem Ideal den Rücken, wodurch die Beziehung zerbrach.
    Der 2. Erzählstrang (ca. 25 Jahre später) macht uns mit David und Lou bekannt, ein junger Vater mit seiner Tochter, die vor der katastrophalen Dürre in Südeuropa nach Norden fliehen, da nicht mehr genug Wasser für alle da ist. Sie landen in einem Lager, wo sie sich eigentlich mit Davids Frau und Lous kleinem Bruder treffen wollten, aber vergebens....Um Lou abzulenken, geht David mit ihr in die nähere Umgebung, und sie entdecken bei einem verlassenen Haus ein Boot, Signes Boot....
    Auch wenn nicht viel passiert, ist das Buch spannend geschrieben, weil man ständig wissen möchte, wie es weitergeht, sowohl auf der riskanten Tour als auch in dem immer qualvolleren Lagerleben. Außerdem erwartet man ein Zusammenfügen der Erzählebenen, und dies geschieht erst ziemlich spät. Insofern bietet das Buch jede Menge Motivation weiter zu lesen. Der klare und expressive Schreibstil der Autorin unterstützen dieses.
    Ein wenig zu ausführlich empfand ich die Beschreibungen der Segelmanöver, wahrscheinlich weil ich dazu keinen Zugang habe, aber das hab ich einfach überflogen...
    Alle drei Hauptpersonen sind mir durchweg sympathisch, Signe mit ihrem Umweltbewußtsein und ihrer Kämpfernatur, David in seiner Fürsorge um seine Tochter (auch wenn er mal über die Stränge schlägt...) und Lou, die schon soviel Tapferkeit zeigen muss.
    Ganz wichtig ist für mich die Botschaft dieses Buches, dass wir viel zu sorglos mit den Ressourcen unserer Umwelt umgehen und sie dadurch zerstören, ganz allmählich und leise, so dass viele es nicht mitbekommen oder es ihnen egal ist. Signe hat dieses Problem bereits als Jugendliche erkannt und zu kämpfen begonnen. Leider verhindert die Gleichgültigkeit vieler Menschen eine Änderung.
    Das Buch hat mich sehr beeindruckt und mich nach der letzten Seite in Gedanken noch lange beschäftigt. Ich verstehe es als Appell an alle, die die Erde noch retten möchten....und ich würde es deshalb jedem empfehlen, der dazu beitragen möchte. Es ist keine Tralala-Erzählung, sondern ernsthafte Literatur. Ich denke, dass die geschilderte Bedrohung keine Utopie ist, sondern irgendwann eintritt. Die Klimaänderungen sind ja schon deutlich zu spüren.
    Schade dass ich den Vorgänger ('Die Geschichte der Bienen')noch nicht gelesen habe, ich werde es aber bald nachholen....

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit W., 22.01.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Die Geschichte der Bienen fand ich einfach sensationell. Das Buch hat mich regelrecht umgehauen vor Begeisterung. Daher habe ich mich sehr auf Die Geschichte des Wassers gefreut. Dieses Buch hat mich jedoch überhaupt nicht gefesselt. Ich habe es abgebrochen zu lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yesterday, 07.06.2018

    Als Buch bewertet

    Wer die etwas langatmigen ersten Abschnitte dieses Buches übersteht, wird belohnt. Und zwar mit einem nachdenklich machenden Roman über Luxus, Vergänglichkeit und Miteinander. Maja Lunde hat nur wenige Hauptfiguren gewählt dafür seziert sie diese vorsichtig und wirft viele Fragen auf.

    Wie sehr bestimmt unsere Vergangenheit, unsere Kindheit, wer wir jetzt sind? Was könnte in Europa passieren, wenn die Klimaerwärmung noch ein paar Jahrzehnte so voranschreitet? Lunde stellt Thesen auf, erfindet ein erschreckendes Szenario und lässt den so normalen Griff zur Wasserflasche plötzlich in anderem Licht erscheinen.

    Kein Eis, kein Regen, kaum Trinkwasser. Wollen wir das wirklich? Können wir das verantworten? Oder wird alles schon nicht so schlimm werden, wenn wir den Kopf nur tief genug in den Sand stecken? Sand jedenfalls sollten wir dann genug haben, wenn ganze Landstriche ausdörren und unbewohnbar werden. Das jedenfalls passiert - bis jetzt nur - im Roman. 2041 begleitet der Leser eine kleine Familie, Vater und Tochter, auf der Flucht. Der Flucht vor Hitze, Flammen und Verdursten.

    Das Buch macht durstig. Durstig nach Wasser, aber auch nach Lundes Erzählstil, nach ihren Charakteren und wunderbaren Geschichten. “Die Geschichte des Wassers” ist eine kleine Mahnschrift, aber genauso ein schöner, eigenwilliger Roman um zutiefst menschliche Gedanken und Gefühle.

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  • 4 Sterne

    19 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 23.03.2018

    Als Buch bewertet

    DAS BOOT HEISST HOFFNUNG
    Nach der „Die Geschichte der Bienen“ legte Maja Lunde nun „Die Geschichte des Wassers“ vor. Der Klappentext setzte in mir eine Erwartung frei, die ich nach dem Lesen des Buches nur in Ansätzen erfüllt sah. Der Anspruch, den das Thema Klimawandel bedingt, wurde m. M. nach mit diesem Buch nicht erfüllt. Das liegt nicht am Unvermögen der Autorin sich auszudrücken, sondern wie sie ihre Hauptpersonen (vor allem Signe) agieren läßt und wie die beiden Handlungsstränge miteinander verbunden werden. Doch der Reihe nach:

    Auf 474 Seiten läßt die Autorin die Ich-Erzähler Signe und David abwechselnd zu Wort kommen. Diesen ständigen Wechsel empfinde ich nicht gerade als Vorteil. Vor allem bei der norwegischen Protagonistin Signe, die ja aus der Gegenwart im Jahre 2017 berichtet und immer wieder in die Vergangenheit in ihren Erinnerungen abdriftet, erscheint das sehr einseitig und teilweise sehr engstirnig. Ihr Verhalten bezeichne ich als übermotiviert und oft unangemessen. Der Kampf Signes gegen das Wasserkraftwerk in ihrer Heimat kommt mir vor wie ein Kampf gegen Windmühlen. Sie ist eine couragierte Umweltaktivistin für die es keine Grenzen gab und gibt, mittlerweile um die 70 Jahre alt. Die Naturschützerin sucht ihre alte Heimat mit dem Ziel auf, den Abbau des Gletschereises zu boykottieren. Die Leute holen aus dem Gletscher das Eis, damit es die Reichen in den Wüstenstaaten in ihren Drink geben können. Sie packt resolut einige Kisten ein und macht sich mit ihrem Segelboot auf den beschwerlichen Wasserweg nach Frankreich zu ihrer Jugendliebe Magnus, der inzwischen dort lebt. Und ab hier fragte ich mich, wann nimmt denn die Geschichte nun richtig Fahrt auf? Was bezweckt Signe mit ihrem Tun? Warum macht sie das?

    Die andere Handlungsebene beginnt im Jahre 2041 in Frankreich. David, ein sehr junger Vater, befindet sich mit seiner Tochter Lou auf der Flucht aus seiner Heimat, einem Ort namens Argelés. Das Traumziel sind die im Roman namenlosen „Wasserländer“ im Norden, weil eine große Dürre herrscht, das Land verbrannte. Das Wasser wurde immer knapper. Beide stranden erst einmal in einem Flüchtlingslager bei Timbaut. Dort wollen sie auf die Mutter Anna und das Baby August warten, die sie auf der Flucht aus den Augen verloren hatten. Die Verhältnisse im Lager sind katastrophal. Als David und Lou das Boot in einem verwilderten Garten in der Nähe finden, war mir klar, wie Signe von vor 24 Jahren ins Bild paßt...

    Maja Lundes Schreibstil empfand ich wie schon bei den „Bienen“ als angenehm. Es läßt sich gut lesen. Sie besitzt ein großes Erzähltalent, was sich aber für mich nicht in der Logik ihres gesamten Romans widerspiegelt. Die Autorin beschreibt ein großes Thema, das mich in der Art und Weise, wie es mit den Geschichten um David und Signe erzählt wurde, leider nicht wirklich überzeugte.
    Schon bei den Bienen fehlte mir das wirklich verbindende Element in der Geschichte, das Große und Ganze. Hier beim „Wasser“ wird auf gesellschaftliche Verhältnisse so gut wie gar nicht bzw. sehr vage eingegangen. Es sind nur 24 Jahre, die vergehen, aber wo sind die Anzeichen einer Wasserkatastrophe beschrieben? Wo ist die beängstigende, bedenkliche Gefahr? Es wird, wenn überhaupt, nur postuliert.

    David und Signe bleiben als Charaktere zu blass. Die anderen Personen im Roman sind leider nur Randfiguren, die dem Leser zur Begutachtung, Betrachtung, Beurteilung aus der Sicht der Erzähler vorgestellt werden. Auch sie blieben mir zu farblos. Insgesamt fehlte mir eine ausreichende Erörterung der beunruhigenden Fakten rings um das Thema Wasser.

    Maja Lunde macht es mir sehr schwer eine Bewertung zu finden. Die „Bienen“ haben mir trotz ebenfalls einiger Abstriche besser gefallen. Da es keine halben Sterne, vergebe ich statt 3,5 Sterne 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 20.03.2018

    Als Buch bewertet

    Elementar
    „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde ist ein in mehreren Zeit- und Handlungssträngen aufgebauter Roman. Er ist Teil des Klima-Quartetts der Autorin, dass sich mit verschiedenen ökologischen Themen beschäftigt, bildet aber einen eigenständigen Roman. Es handelt sich in keiner Weise um ein Sachbuch oder ein als Roman verpacktes Sachbuch, in dem wissenschaftliche Fakten zum Thema Wasser vermittelt werden, sondern eine wirkliche Geschichte, in der Wasser aus verschiedenen Gesichtspunkten und natürlich sowohl aus ökologischer, ökonomischer und politischer Sicht eine Rolle spielt – sonst hätte dieses Buch ja keine Aussage, doch die hat es eindeutig.
    Es wechseln sich Kapitel aus Sicht von Signe, einer Norwegerin im Jahr 2017 und David, einem Franzosen, im Jahr 2041 ab. Signes Part wird dabei bereichert um ihre Erinnerungen, so dass ich hier eigentlich die Zeitstellung 1950-1975 ergänzend nennen möchte, da die Ereignisse dieser Jahre ebenso entscheidend für die Gesamtgeschichte sind wie ihre aktuellen Erlebnisse 2017. Signe stammt aus einem kleinen Dorf an einem Fjord. Rundherum ragen die Gebirgsgipfel in den Himmel, Wasserfälle rauschen von den Hängen und der gewaltige Blåfonna-Gletscher thront über allem. Signes Familie gehört das Hotel des Ortes. Hier wächst sie auf, inmitten herrlichster Natur, doch irgendwann beginnt sich in ihrer Familie und in der gesamten Region der Widerstreit zwischen ökologischen und ökonomischen Interessen, Tourismus, Artenschutz versus Wasserkraft zu verschärfen und prägt ihr Denken und ihr weiteres Leben. Signe wird zu einer Umweltaktivistin, einer Journalistin, die sich weltweit engagiert und ihre Ansichten vertritt. Im Jahr 2017 führt sie eine Mission zurück in ihre Heimat. Eine neue Steigerung der Ausbeutung ihrer geliebten Natur ruft in den fast 70-jährigen noch einmal die Revoluzzer-Energie alter Tage hervor. Mit ihrem Boot Blå macht sie sich auf den Weg, einen Denkzettel zu verteilen.
    Eben jenes Boot Blå findet David im Jahr 2041. Er ist mit seiner Tochter Lou auf der Flucht nach Norden und auf der Suche nach seiner Frau Anna und Sohn Auguste. Sie haben sich nach einem Flächenbrand in ihrer Heimatstadt verloren. Die politischen und klimatischen Verhältnisse im Süden Europas sind katastrophal. Die EU ist seit langem zerfallen, Spanien geteilt. Politisch wird zwischen Wasserländern und Dürreländern unterschieden. Frankreich gehört zu letzteren. Seit Jahren hat es nicht mehr geregnet. Kanäle, auch der Canal du Midi und der Canal de Garonne, früher die wichtige Verbindung zwischen Atlantik und Mittelmeer ist trocken gefallen. Meerwasserentsalzungsanlagen sind zu den wichtigsten Industrieanlagen geworden. Es besteht ein Menschenstrom nach Norden, dahin wo es regnet, wo es kühler ist. Flüchtlingslager dienen der wandernden Masse als Zufluchtsorte. Doch die Versorgung wird immer schlechter. Konflikte weiten sich aus, die menschlichen Bedürfnisse werden elementarer und der Wille sie zu erfüllen und die angewandten Mittel archaischer. Gemeinsam mit Marguerite, die David und Lou im Lager kennen gelernt haben, schmieden sie in der Ausweglosigkeit Pläne, und hoffen, dass Signes alte Blå Teil der Lösung sein kann.

    Fazit: Die Geschichte des Wassers ist ein Umweltroman, der nicht langweilt. Der nicht zu dogmatisch ständig mit erhobenem Zeigefinger daherkommt, sondern durch seine menschliche Nähe, durch die Empathie des Lesers mit den Protagonisten und der steten Nachvollziehbarkeit ihrer Handlungen, das Ganze glaubhaft, besorgniserregend und sehr persönlich erlebbar macht. Man kann die Szenarien nachempfinden und verstehen, dass diese Zukunft beängstigend und furchtbar ist und dass man alles tun sollte, damit es nicht wo weit kommen wird. Ob das möglich ist, weiß niemand. Aber jeder solle etwas dafür tun:
    „Ich finde nichts von alldem, was du je unternommen hast, lächerlich.“
    „Aber es hat nichts bewirkt.“
    „Du weißt nicht, wie die Welt aussehen würde, wenn du es nicht getan hättest“ (…). (S. 460)

    In diesem Dialog zweifelt Signe, ob ihre Taten wirklich sinnvoll waren. Sie, die Umweltaktivistin erster Stunde! Aber das Entscheidende ist genau die Erwiderung ihres Gesprächspartners: auch wenn es dir unbedeutend vorkommt, du wißt einfach nicht, was passiert wäre, wenn du niemals eine der vielen winzigen Dinge getan hättest, die irgendetwas verändert haben – in deiner Familie, deinem Dorf, deiner Region – auf der Welt.
    Denn das Buch ist natürlich auch ein Appell, eine Mahnung mit unseren Ressourcen sorgsam umzugehen, die Auswirkungen unseres Handelns im Kleinen und Großen zu überdenken und auf seine Auswirkungen auf das Klima, die Flora und Fauna zu achten. Es zeigt auf, wie aus unbedeutenden ökologischen Anpassungen, ökonomische, politische und humane Katastrophen entstehen, die nicht mehr einzudämmen sind und globale Ausmaße erreichen.
    Witzig, kurios, interessant finde ich, dass ich von Anfang an, als Signe ihre Heimat, ihren Fjord, die Wasserkraftnutzung schildert, den Eidfjord vor mir hatte, den ich zufälligerweise im letzten Jahr besucht habe. Die Stauseen, die Wasserfälle, das Gebirgsplateau der Hardangervidda - ich bilde mir zumindest ein, dass Maja Lunde diese Landschaft vor Augen hatte, denn im „Literaturverzeichnis“ findet sich ein entsprechendes Werk zur Historie des Eidfjordes. Das hat es natürlich für mich persönlich sehr plastisch gemacht.

    Ich weise mal vorsichtshalber auf SPOILER hin, obwohl ich versuche, mich nicht sehr explizit auszudrücken: was mich am Ende und darüber hinaus noch sehr beschäftigt hat, ist die hoffnungsvolle Hoffnungslosigkeit am Ende im Handlungsstrang David/Lou. David ist zuversichtlich, glücklich über seinen Zufallsfund und vermittelt das Gefühl, es handele sich tatsächlich um einen Ausweg, „die Rettung“. Und ich sehe die ganze Zeit die Menge dessen vor mir, was er gefunden hat und zweifle. Und dann steht es auch schon im nächsten Satz, seine Einschätzung einer Zeitdauer, die dieser Fund ermöglicht. Und ich weiß – und er weiß es doch auch, dass das gar nichts ändern wird. Was mir nicht gelang einzuschätzen, ist ob sein Optimismus Fassade ist oder ob er ihn empfindet. Mir gelingt das nicht, und das fühlt sich einfach ziemlich flau im Magen an, wenn man das Buch zuschlägt.
    (evt. SPOILER-Ende)
    Daher erhält das Buch von mir eine absolute Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Überzeugende Fortsetzung

    Maja Lunde schafft nun den zweiten Teil ihres Klima-Quartetts. In diesem Roman ist nun das Wasser Thema. Signe ist fast 70 Jahre alt, doch sie kämpft immer noch für ihre Heimat Norwegen und die Gletscher! Eines Tages beschlagnahmt sie das Gletschereis, das für Saudi-Arabien vorgesehen ist und macht sich damit und mit ihrem Boot, der Blau, auf den Weg nach Frankreich. Zu ihrer alten Liebe. 24 Jahre später kämpft David um sein Überleben und das seiner kleinen Tochter Lou. In Südfrankreich herrscht seit Jahren Dürre. Mittlerweile wird das Wasser knapp.

    Diese Geschichte des Wassers wird immer abwechselnd aus Signes und Davids Sicht erzählt. Gut fand ich hier, dass auf jeder Seite steht, wer gerade spricht, denn teilweise war dies nicht gleich ersichtlich. Signe ist auf hoher See unterwegs und lässt ihre Vergangenheit Revue passieren. So hat der Leser nicht nur die Chance Signe kennenzulernen, sondern auch zu erfahren, was in den sechziger Jahren mit Norwegens Wasserfällen und Gletschern geschehen sollte. Signe ist eine taffe Frau, die weiß, was sie will. Schon als Kind sagte sie immer gerade heraus was sie dachte. Auch wenn sie dafür oft böse Blicke einstecken musste.
    David kämpft um das pure Überleben. Er ist ein liebevoller Vater und möchte um alles in der Welt seine Familie in Sicherheit und zum Wasser bringen. Doch schon am Anfang ihrer Flucht wird die Familie getrennt und David bleibt mit der kleinen Lou allein zurück. Ihre Erlebnisse im Flüchtlingslager wurden gut und berührend beschrieben. Das gefundene Boot ist für die beiden ein Lichtblick und das merkt auch der Leser. David und Lou werden hoffnungsvoller. Gefallen hat mir, dass sich die beiden Geschichten im Laufe der Handlung treffen.
    Der Schreibstil von Maja Lunde gefällt mir sehr gut. Auch wenn ich nicht festlegen kann warum. Irgendwie mag ich die Klangmelodie. Außerdem ist es eine direkte Sprache, die auf den Punkt kommt. Beschreibend ist sie ebenfalls. Schön fand ich die Mischung aus Roman und lehrreichen Einschüben. Auch wenn ich mir hier mehr gewünscht hätte. Anfangs fand ich Signes Teil etwas öde. Sie war in ihrem Boot unterwegs und dachte ab und zu an die Vergangenheit. Doch dann wurde es in ihrer Vergangenheit spannend und ab der Mitte des Romans war ich richtig gefesselt und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte um David und Lou ist von Anfang an dramatischer und somit bleibt man hier sowieso am Ball.

    Mit hat dieser Roman sehr gut gefallen und deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen. Den ersten Teil kenne ich nicht, aber nun bin ich neugierig darauf! Mal sehen, um was in Teil drei und vier gehen wird.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitprinzessin, 02.04.2018

    Als Buch bewertet

    Dies war eine wirklich schöne und sehr berührende Geschichte die mich sehr zum nachdenken gebracht hat. Nachdenken über unsere Wasser Situation. Nachdenken darüber wie glücklich wir uns über ausreichend Trinkwasser schätzen können. Und darüber was wir Menschen der Natur antun.
    Das Buch wird in zwei Zeitebenen und zwei Geschichten geteilt. Einmal haben wir Signe im Jahre 2017, der wir auf ihrer Bootstour von ihrem Heimatdorf zu ihrer ehemaligen großen Liebe folgen. Dabei erfahren wir viel über ihre Kindheit und Jugend und ihrem Kampf die Natur zu schützen, denn sie ist eine Leidenschaftliche Naturschützerin.
    Gleichzeitig wird die Geschichte von David und seiner Tochter Lou im Jahre 2040 erzählt. Es gibt kaum noch trinkbares Wasser, überall flüchten die Menschen aus ihre vertrockneten Heimat. So auch David und Lou. Sie mussten vor einem Feuer flüchten und wurden von Ehefrau und Mutter Anna, sowie von Sohn/Bruder August. Im vereinbarten Flüchtlingslager wollen Vater und Tochter auf den anderen Teil der Familie warten. Wir erleben dort den Alltag der beiden, den Kampf um Wasser und Nahrungsverpflegung. Auf einer der Streifzüge um das Lager herum stoßen die beiden auf ein altes Boot – Signes Boot.
    Nun fragt man sich natürlich wie das Boot von Signe dort hinkam und was David und Lou alles erleben. Werden sie den Kampf um das Wasser überleben?

    Die Geschichte hat mich wirklich sehr berührt. Der Schreibstil ist sehr eigen, dringlich geschrieben. Nur das nötigste wird beschrieben, sodass man ein Gefühl von Dringlichkeit empfindet und die Bedeutung der Geschichte. Man fiebert mit den Charakteren mit, hofft das es ihnen gut ergeht. Signe ist ein vom Alter und Erlebnisse gezeichnete Frau die viel erlebt hat. Man fühlt mit ihr und ist gespannt was sie vor hat. Auch mit David und Lou hat man tiefes Mitgefühl. Getrennt von ihrer restlichen Familie, geflüchtet aus dem eigenen Heim, in der Fremde mit nicht genügend Wasser und Nahrung. Gerade David ist von der Situation total überfordert, gerade im Umgang mit Lou. Man merkt das er noch sehr jung ist und nicht gewöhnt die alleinige Verantwortung für ein kleines Kind zu haben. Aber er meistert seine Aufgabe gut und wächst daran.
    Das Ende hat mir auch gut gefallen. Es hat ein eher offenes Ende, aber ein gutes. Es hat gut zur Geschichte gepasst und regt weiter zum nachdenken an.

    Fazit
    Ein wunderschönes Buch, das zum nachdenken anregt. Es ließt sich schnell und flüßig und hat ein schlüssiges Ende. Absolut kein 0815 Roman und viel zu wenige Seiten für meinen Geschmack.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt die Geschichte des Wassers anhand von zwei Familienschicksalen.

    Zum einen geht es im Jahr 2017 um die 70-jährige Umweltaktivistin Signe, die sich mit ihrem Segelboot auf die Reise macht von Norwegen nach Frankreich. Dort will sie die Liebe ihres Lebens zur Rede stellen.

    Die zweite Geschichte dreht sich um den jungen Vater Daniel, der mit seiner Tochter Lou während einer Dürre im Jahr 2041 gezwungen wird, seine Heimat in Südfrankreich zu verlassen und dabei von seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn getrennt wird. Sie ziehen hoffnungsvoll Richtung Norden, denn da soll es noch Wasser geben. Während des Aufenthalts in einem Lager entdecken sie ein Boot, das vor langer Zeit hier gestrandet ist - Signes Boot.

    Wie schon das Vorgängerbuch "Die Geschichte der Bienen" ist auch hier das Buch chronologisch aufgebaut, die Geschichten werden aber nicht nacheinander erzählt, sondern kapitelweise zeitgleich. Auch hier hat die Autorin wieder die Kapitel mit dem Namen gekennzeichnet, sogar innerhalb der Kapitel steht unten am Seitenende immer der jeweilige Name, um wen es gerade geht. So kommt man nicht durcheinander, wobei die Kapitel auch nicht so arg groß gehalten sind. Anfangs fand ich den Handlungsstrang von Signe etwas langweilig. Als jedoch Signe in die Vergangenheit abschweift und erzählt, was seit ihrer Kindheit im Fjord passiert ist, da war mein Interesse geweckt. Die Schilderungen, was die Menschen mit dem Wasserfall und dem Fluss anstellten, waren sehr realistisch, vor allem, weil dieser Handlungsstrang im Jahr 2017 angesiedelt ist. Man kann sich gut hineinversetzen und wenn man dann im weiteren Handlungsstrang aus dem Jahr 2041 den Spiegel für die Handlungen vorgehalten bekommt, ist das schon erschreckend.

    Mich hat der zweite Teil des Klima-Quartetts sehr gut unterhalten. Es ist ein klassisches Buch, welches eher zum Nachdenken anregt und daher nicht mit großartiger Spannung aufwarten kann. Es ist ein Buch der leiseren Töne und es wird nicht mit dem Finger auf Gut oder Böse gezeigt. Es macht darauf aufmerksam, dass wir uns Gedanken machen müssen, welche Folgen unser Handeln für Klima und Natur, für das Miteinander der Menschen und die kommenden Generationen haben können. Ich bin sehr darauf gespannt, um was es in den weiteren beiden Büchern gehen wird!

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny, 26.03.2018

    Als Buch bewertet

    Nach dem Bestseller "Die Geschichte der Bienen" hat Maja Lunde sich dem zweiten Thema in ihrem Klima-Quartett gewidmet. Die Endlichkeit des Wassers ist diesmal das Thema , welches Sie auf 474 Seiten in gewohnt tollem Schreibstil dem Leser nahebringt.

    Das Buch spielt in zwei Zeitebenen und erzählt die Geschichte zweier ganz besonderer Menschen.
    Norwegen, 2017:
    Signe ist eine 70-jährige Frau, die in ihrem Leben schon immer gekämpft hat.Aufgewachsen ist sie in der wunderschönen Natur Norwegens.Sie liebt dieses Land und deswegen ist es ihr unbegreiflich, wie der Mensch nach und nach die Wunder der Natur, ganz speziell den Gletscher in den Fjords, zerstört.
    Sie kämpft als Umweltaktivistin mit ihrem Leben um den Erhalt dieser lebenswichtigen Landschaft und versucht alles in ihrer Macht stehende den weiteren Abbau des Gletschers zu verhindern.
    Das sie dabei beinahe alles wichtige in ihrem Leben zerstört, scheint ihr nicht bewusst zu sein und stößt bei ihren Mitmenschen nicht unbedingt auf Verständnis.

    Frankreich, 2041
    Der Mensch muss mit der Welt zurechtkommen, so wie er sie sich verändert hat.Die Umwelt hat sich dramatisch den Zerstörung der letzten Jahre angepasst.Eine der schlimmsten Resultate daraus ist, dass das Trinkwasser immer knapper geworden ist und dadurch auch die Lebensmittel.
    So entstehen Flüchtlingsströme, die alle Richtung Norden ziehen, in der Hoffnung auf weniger Dürre und Wasser.Unter den Flüchtenden befindet sich David, ein junger Mann, der mit seiner kleinen Tochter Lou in Verzweiflung auch seine Heimat verlässt.Durch einen großen Brand in seinem Ort , wird er von seiner Frau Anna und dem kleinen Sohn August getrennt.
    Voller Hunger und Durst gelangen Sie in ein Lager, von dem sie sich Besserung ihrer Situation, aber auch das Wiederfinden ihrer Familie erhoffen.

    An diesem Ort treffen die Geschichten beider Protagonisten zusammen, denn David findet mit seiner Tochter das Boot der Umweltaktivistin Signe im Garten eines längst verlassenen Hauses.

    Da in diesem Buch zwei Geschichten erzählt werden, hat man es als Leser auch mit zwei Protagonisten zu tun.David, der ganz verzweifelt um sein, aber vor allem auch um das Leben seiner Tochter kämpft, ist mir sehr nahe gegangen.Wie gerne hätte ich den beiden etwas von ihrer Verzweiflung genommen und ihnen nur allzu gern Hoffnung gegeben.
    Dagegen hatte ich mit Signe so meine Schwierigkeiten. Mit ihr wurde ich bis zum Schluss nicht richtig warm.Auch wenn man weiß, wie schlimm diese Zukunft in der Geschichte wird, konnte ich mich mit ihrer schon fanatischen Einstellung und den Handlungen daraus einfach nicht anfreunden.Mir fehlte an ihr einfach das Herz.

    Maja Lunde hat bewirkt, dass ich als Leser dieser Geschichte alarmiert zurückgelassen werde.Viele Dinge sind mir bekannt und dennoch gehen wir Menschen mit unserem teuersten Gut, dem Wasser, viel zu arglos um.
    Ein wirklich tolles Buch, für alle Leser, die sich mit dem Thema Umwelt gerne auseinandersetzen wollen.
    Für mich kam die Geschichte nicht ganz an den ersten Band ran.Dennoch eine absolut lesenswerte Geschichte um unser teuerste Gut, dem Wasser.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Benne, 21.03.2018

    Als Buch bewertet

    Maja Lunde hat einen weiteren Teil des Klimaquartetts geschrieben, welcher dem Vorgänger „Die Geschichte der Bienen“ wahrscheinlich in nichts nachsteht.

    In „Die Geschichte des Wassers“ werden zwei Handlungsstränge miteinander verknüpft, die sich beide um Wasser drehen. Zum einen wird die Situation von Signe in Norwegengeschildert, die sich im Jahr 2017 als Umweltaktivistin für die Erhaltung und den Schutz des Wassers vor allem in Norwegen einsetzt. Sie begibt sich in der Gegenwart auf eine Reise, mit der sie ihre Vergangenheit bereinigen will, aber auch Klarheit für die Zukunft schaffen möchte. Häufig wird Signes Kindheit geschildert: Ihr Vater, der sich aufopferungsvoll um den Fluss und die Wasserfälle im Ort eingesetzt hat; ihre Mutter, die diesen Aktionen ablehnend gegenüberstand; ihr Jugendfreund Magnus, der eine ganz besondere Rolle spielt.
    Der zweite Handlungsstrang ist in Frankreich angesiedelt. Im Jahr 2041 flüchten David und seine Tochter Lou in einer viel zu trockenen und hinfälligen Welt vor der Dürre und erhoffen sich, in einem Flüchtlingslager Hilfe, um den Rest der Familie zu finden. Die beiden finden kurz darauf Signes Boot.

    Ich habe selten einen Roman gelesen, in dem die Figuren so ausgezeichnet dargestellt wurden, wie ihn „Die Geschichte des Wassers“. Jeder einzelne Charakter hatte seine Stärken; seine Schwächen; den persönlichen Antrieb, manchmal übersteigert zu handeln; seine verzweifelten Momente und sein Fünkchen Hoffnung, welches auch in den dunkelsten Momenten nicht erlosch. Als Leser spürt man den Ehrgeiz der Personen, ihr Ziel zu erreichen. Es fühlt sich an als würde man sie schon wochenlang kennen und mit ihnen fühlen. Man wird lange im Unklaren gelassen, was David und Lou passiert ist. Dadurch baut sich eine stetig wachsende Neugier auf. Aus der völligen Aufopferung und Hingabe für eine selbstlose Lebensaufgabe bezüglich Signe lässt sich enorm viel lernen. Beide Handlungsstränge enthalten demnach Charaktere, die fantastisch miteinander harmonieren, obwohl sie sich nicht ein einziges Mal begegnen.

    Maja Lundes Schreibstil ist wie für diese Art Roman gemacht! Durch ihr erzählerisches Talent versprüht das Buch seinen eigenen Charme und wird zu etwas ganz Besonderem. Als Leser fühlte es sich an, als würde Lunde über jeden Satz dreimal nachdenken, als wäre jedes Wort nur für diesen Satz gemacht. Sie wählte alles mit Bedacht und schliff mehrere Male an jeder einzelnen Stelle. Einige Passagen taten mir in der Seele weh und brachten mich aufgrund der Situation im Roman beinahe zum Weinen (S.385/386). Das Leiden wird greifbar.

    Die Gestaltung des Buches ist schlicht gehalten. Wie auch bei „Die Geschichte der Bienen“ ist der Umschlag in einem weiss-gelb Ton gefärbt, auf dem Cover erkennt man ein einzelnes kleines Paddelboot. Außerdem ist die Haptik sehr natürlich und angenehm. Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür, dass ein Cover das Interesse wecken kann, um dann in eine Geschichte einzutauchen, die so viel mehr bietet! Ich hoffe, die letzte Hälfte des Klimaquartetts ist ähnlich gestaltet, das führt zu einem harmonischen Ganzen.

    „Die Geschichte des Wassers“ geht zu Herzen. Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen, und zwar jedem!

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  • 3 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Danny R., 03.04.2018

    Als Buch bewertet

    2017 in Norwegen: Signe ist mittlerweile fast 70 Jahre alt, doch immer noch setzt sich die Umweltaktivistin für die Natur ein. Mit ihrem Segelboot begibt sie sich auf eine gefährliche Reise nach Frankreich. Sie will ihrer früheren großen Liebe vor Augen halten, wie sein Tun die Umwelt bedroht..

    2041 in Frankreich: In Südeuropa herrscht Dürre. Die Menschen sind auf der Flucht in den Norden, da es nicht mehr ausreichend Trinkwasser und Lebensmittel für alle gibt. Auch David und seine Tochter Lou sind in ein Lager geflohen. In einem verlassenen Ort finden sie in einem Garten ein Segelboot und geben die Hoffnung nicht auf, das Meer erreichen zu können.

    Im neuen Roman von Eva Lunde macht sie deutlich, wie wichtig das Wasser für alles Leben auf der Erde ist. Sie erzählt die Geschichte in zwei Zeitebenen.

    Der Leser begleitet Signe auf ihrer Reise auf ihrem Segelboot nach Frankreich. In Rückblicken erinnert sie sich an ihre Kindheit und Jugend in Norwegen. Genau wie ihr Vater hat sie versucht, gegen den Fortschritt anzukämpfen, der die Natur zerstört. In einer anderen Zeit kämpfen David und Lou mit den Folgen der Ausbeutung der Natur. Sie flüchten vor der Dürre in ein Lager.

    Der Schreibstil ist ruhig, eindringlich und fesselnd. Die vielen Dialoge habe ich allerdings als etwas störend empfunden. Auch die Charaktere der Protagonisten blieben mir zu oberflächlich.

    Die Erfahrungen die David und Lou im Lager machen sind sehr eindrucksvoll beschrieben. Es wird einem deutlich vor Augen geführt, wie hoffnungslos und lebensbedrohlich ein Leben ohne Wasser für die Menschen ist. Trotzdem kommt das Thema des Buches im Ganzen zu kurz. Man erfährt zu wenig, wie es zu der Dürrekatastrophe gekommen ist, sie ist einfach da. Es fehlt an Ausführungen und Informationen zum Thema Meer, und der Entwicklung der Gletscher.

    Mir fehlte auch ein wenig eine engere Verbindung der beiden Geschichten, die nur durch das Boot gegeben ist. Auch das Ende des Buches konnte mich nicht überzeugen. Es bleibt zu vieles offen...

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 18.03.2018

    Als Buch bewertet

    Gelungene Fortsetzung des Klimaquartetts

    „Die Geschichte des Wassers“ ist nach „Die Geschichte der Bienen“ der zweite gelungene Teil des Klimaquartetts der norwegischen Autorin Maja Lunde. Die Bücher sind unabhängig voneinander zu lesen und es sind kein Vorkenntnisse aus dem ersten Band notwendig.
    Der Roman spielt in zwei Zeitebnen. In der einen – die im Jahre 2017 handelt – geht es um den Umweltaktivistin Signe. Sie macht sich mit ihrem Segelboot auf die Reise von Norwegen nach Frankreich, um dort mit der Liebe ihres Lebens zu reden. In der anderen Zeitebene befindet man sich in der Zukunft, im Jahr 2041. Wegen einer großen Dürre flieht der junge Vater David gemeinsam mit seiner Tochter Lou aus Südfrankreich in Richtung Norden, wo es noch Wasser geben soll. Er hofft in einem Lager seine Frau und seinen Sohn wieder zu treffen.
    Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie „Die Geschichte der Bienen“. Die Erzählstränge wechseln sich ab und jedes Kapitel beginnt mit dem Hinweis wann und wo man sich befindet. Ebenso findet man auf jeder Seite den Namen des Protagonisten.
    Der Schreibstil von Maja Lunde ist ruhig aber dennoch fesselnd. Geschickt verknüpft sie die beiden Geschichten miteinander.
    Die Charaktere wirken authentisch, sind keineswegs fehlerfrei. Signe ist ziemlich kompromisslos und gegenüber ihrem früherem Partner fasst ein wenig missgünstig. David versucht sein Bestes als Vater zu geben, scheitert aber an den schwierigen Umständen.
    Das Buch lässt sich trotz der düsteren Thematik leicht lesen und der Autorin ist es gut gelungen die Probleme des Klimawandels darzustellen. Auch nach dem Lesen, kann man das Buch nicht einfach wegstellen, da es – zumindest bei mir – noch lange nachklingt.
    Mein Fazit:
    Ein interessantes Buch mit erschreckendem Blick in die Zukunft.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ysa, 28.04.2018

    Als Buch bewertet

    Maja Lunde, die Autorin des Bestsellers „Die Geschichte der Bienen“ hat hier ihren zweiten Teil des geplanten literarischen Klima-Quartetts vorgelegt. Ich kenne den ersten Teil nicht und war deshalb extrem neugierig auf dieses Buch. Wasser/Umgang mit Ressourcen ist Thema unserer Zeit, mit unserem Verhalten diesbezüglich prägen unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generationen. Ein wichtiges Thema also.

    „Die Geschichte des Wassers“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
    Einerseits lernen wir Signe im Jahr 2017 kennen. Sie ist eine mittlerweile 70jährige Umweltaktivistin, die gegen den dekadenten Verkauf von Gletschereis in reiche arabische Staaten kämpft. Mit recht unkonventionellen Mittel: sie befördert einige Kisten mit Gletschereis mit auf ihr Boot, um es dem Mann zu bringen, der mitverantwortlich für dieses irrsinnige Projekt ist. Die Fahrt ist lang und anstrengend und gedanklich eine Reise in ihre eigene Vergangenheit.

    Andererseits wird die Geschichte von David und Lou erzählt. Klimaflüchtlinge des Jahres 2041. Ihr Leben auf der Flucht, ihr Leben im Lager, ihre Verluste. Sie finden das Boot, das einst Signe gehörte und planen, es wieder zu beleben. Das Ende ist offen, ein wenig versöhnlich, ohne jedoch wirklich optimistisch sein zu können.
    Soweit zum Inhalt.

    Die Sprache der Autorin bzw die Übersetzung ist sehr schön – ruhig und unaufgeregt, aber mit zum Teil grausamer Genauigkeit wird erzählt. Die einzelnen Protagonisten blieben mir jedoch fremd, viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen.
    Die Geschichte selbst regt zwar zwischendurch immer wieder zum Nachdenken an, aber die Umsetzung dieser Thematik finde ich nicht gelungen. Es mag schon sein, dass die Schilderung der persönlichen Schicksale die Problematik fassbarer macht, aber das völlige Fehlen von fachlicher Information oder kritischer Auseinandersetzung, reduziert das Buch auf Beziehungsgeschichten in einer gruseligen Umwelt. Eine Dystopie ohne viel Vorgeschichte.

    Wer sich also (wie ich) fachliche Informationen im Rahmen eines spannenden Romans erhofft, der wird sicher enttäuscht sein. Literatur kann in vielen Fällen ein guter Mittler von wichtigen Themen sein. Ich fürchte, hier wurde diesbezüglich eine Chance vertan.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 30.07.2018

    Als Buch bewertet

    Norwegen, 2017: Die 70jährige Signe kämpft gegen den Abbau von Gletschereis und für den Erhalt von Wasserläufen. Sie versucht die Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, die Natur zu retten. Darüber verliert sie ihre engsten Beziehungen zu ihrer Mutter und ihrem Freund. Mit einer besonderen Fracht segelt sie allein nach Frankreich.


    Frankreich 2041: Überall herrscht Dürre, Regen gibt es schon lange nicht mehr. Die Wasserknappheit verschärft sich täglich mehr und die Menschen in Südeuropa machen sich als Flüchtlinge auf in den Norden. So geht es auch David und seiner Tochter Lou, die in einem Lager Signes altes Segelboot entdecken.


    "Das ganze Leben ist Wasser,... und ich nannte meine Welt Erde, aber ich dachte, eigentlich müsste sie Wasser heißen." Zitat Signe Seite 17


    "Wir hatten nur das salzige Meer. Und die Dürre. Sie war unsere Flut, sie war unaufhaltbar." Zitat David Seite 34


    Auch in diesem Buch befasst sich Maja Lunde nach "Die Geschichte der Bienen" mit der Natur, in diesem Fall dreht es sich um Wasser, bzw. fehlende Wasservorräte, leere Brunnen, Dürre und Perspektivlosigkeit ohne das lebensspendende Nass.


    Wenn man in diesem heißen und sehr trockenen Sommer diesen Roman liest, hat man die Dringlichkeit von Klimaschutz und Wasserproblematik doppelt vor Augen. Wir müssen etwas tun zum Erhalt unserer Umwelt und insbesondere gegen das Abtauen der Gletscher an den Polen unserer Erde.
    Da wird Gletschereis abgebaut, um irgendwelchen Snobs auf der Welt ihre Getränke extravagant zu kühlen. Was für eine abartige Idee!


    Klimaveränderungen, Polkappenschmelze und fehlender Regen sorgen für Dürre, Pflanzen vertrocknen, die Nahrungsgrundlage für Mensch und Tier wird vernichtet. Überleben auf der Erde kann nur mit Wasser funktionieren. Auch wenn Salzwasser im Überfluss vorhanden ist, bedeutet dieses laut einem Zitat: "Salz bedeutet Tod."



    In zwei Erzählsträngen erfahren wir die persönliche Geschichte von Signe aus Norwegen, die sich als Umweltaktivistin für das Wasser einsetzt. Ihr ganzes Leben widmet sie diesem Kampf, private Lebensziele und Familiengründung bleiben durch ihr Vorhaben auf der Strecke.

    David lebt mit seiner Familie 37 Jahre später in Frankreich und muss vor der Dürre nach Norden fliehen. Dabei verliert er seine Frau und seinen kleinen Sohn, nur seine Tochter ist ihm noch geblieben und er versucht die rettende Flucht nach Norden.



    Beide Handlungsstränge handeln vom Wasser, jede hat bestimmte Ausprägungen und Vorkommnisse zu berichten. Doch dann verbinden sich beide Geschichten an einer bestimmten Stelle im Buch auf wunderbare Art und Weise, die mich überrascht und auch sehr berührt hat.

    Der Erzählstil aus Sicht der zwei Protagonisten ist einfach gehalten, kurz, prägnant und trocken, als ob die Charaktere nicht viel Energie auf ihre Erzählung verwenden wollen. Als ob sie mit ihrem Wasserhaushalt im Körper auf diese Weise sparsam ungehen wollen.


    Wieder ist Maja Lunde ein einzigartiger Roman gelungen, indem sie sich mit Umweltproblemen auseinandersetzt und ihre Charaktere den Folgen von Naturkatastrophen aussetzt. Sie schafft es, ihre Leser wachzurütteln, mit den großen Klimaschutzproblemen unserer Zeit zu konfrontieren und vielleicht auch im Kleinen ein Umdenken und im eigenen Verhalten zu bewirken.



    Ein ganz besonders aufrüttelnder Roman der Extraklasse und ein lesenswertes Buch mit einem unausweichlichen Sog. Ich bin schon auf Maja Lundes nächstes literarisches Werk gespannt.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 06.04.2018

    Als Buch bewertet

    interessante Geschichte spannend erzählt

    Bei „Die Geschichte des Wassers“ handelt es sich um den zweiten Teil des „Klima-Quartetts“ von Maja Lunde.

    In kurzen Abschnitten und schnellen Wechseln werden zwei Geschichten erzählt, die im Zusammenhang stehen:

    Norwegen 2017: Die 67jährige Umweltaktivistin Signe „beschlagnahmt“ von einem ankernden Transportschiff Kisten mit abgeschlagenem, hundertjährigem Eis, das teuer an gutzahlende Kunden zum Aufpeppen ihrer Drinks weltweit bestmöglich verkauft werden soll. Diese Kisten bringt sie an Bord ihres Segelschiffes, der „Blau“ und macht sich auf den Weg zur französischen Küste, zu ihrer früheren großen Liebe. Während ihrer Fahrt dorthin erfährt der Leser Erlebnisse ihres Lebens, von ihrer eigenen Kindheit an, von ihren Eltern und deren Weltsicht und auch von den Bemühungen ihres Vaters, die Natur ihrer Heimat zu retten samt ihrer Entwicklung....

    Frankreich 2041: Der ungefähr 25jährige David flüchtet mit seiner Tochter Lou vor einem großen Brand im Jahre 5 der großen Dürre. Unterwegs haben sie Frau bzw. Mutter Anna samt dem Baby August verloren und hoffen auf ein Wiedertreffen im Auffanglager. Bei einem Streifzug durch die Gegend finden sie die gut geschütze „Blau“ und hoffen, damit nach ausgiebigem Regen in eine bessere Zukunft segeln zu können.



    Die Darstellungen der beiden Erzählstränge fand ich sehr gelungen; sowohl die Demonstrationen und unterschiedlichen Ansichten zum Naturschutz und Nutzen des Wassers um ein Wasserkraftwerk anzutreiben samt der damit verbundenen Auseinandersetzungen als auch die Beschreibungen im Auffanglager sowie die Folgen des Wassermangels, der bereits zu Kriegen führte, wurde sehr interessant und schlüssig dargestellt. Vieles wurde davon auch einfach nur angedeutet und zwischen den Zeilen erzählt; der Leser kann Details seiner Phantasie überlassen.

    Mich haben beide Erzählstränge gefesselt, die ich spannend und durchdacht fand. Ganz besonders die jeweils kurzen Abschnitte und schnelle Wechsel lassen einen beim Lesen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
    Mich hatte „Die Geschichte der Bienen“ schon sehr beeindruckt und ich habe diesen zweiten Band mit Spannung erwartet, Sehr beeindruckend setzt sich Maja Lunde damit auseinander, wie wir die Welt späteren Generationen hinterlassen, welche Verantwortung wir tragen. Sie durchleuchtet unter welchen Bedingungen man für Wachstum oder für Widerstand stehen kann. Sehr beeindruckend fand ich auch die Darstellungen der verschiedenen Situationen in denen einzelne einen Verrat verübt haben und wozu dieses führte.

    Insgesamt hat die Autorin ein dringliches Thema sehr interessant, spannend und unterhaltsam aufbereitet und ich hoffe, sie läßt uns nicht allzu lange auf den dritten Teil ihres Quartetts warten.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BücherwurmNZ, 22.04.2018

    aktualisiert am 22.04.2018

    Als Buch bewertet

    - Gelungene Geschichte mit kleinen Schwächen -

    Abwechselnd erzählt Maja Lunde dem Leser aus dem Leben der beiden Protagonisten. David floh mit seiner Tochter Lou in ein Auffanglager. Getrennt von seiner Frau und seinem Sohn, muss er sich nun alleine um Lou kümmern und alleine entscheiden. Lunde schafft es sehr gut, seine Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Frau und Kind, seinen inneren Zwiespalt und Widerspruch nachvollziehbar und eindringlich darzustellen. Als Leser ist man betroffen von seiner Situation und fühlt mit ihm.

    Auch Signes Gedanken und Gefühle sind anschaulich und nachvollziehbar geschildert. Sie ist eine starke Frau mit eigener Meinung und steht für die Umwelt und den Naturschutz ein. Ihr Handlungsstrang war durchflochten von einem Rückblick auf ihr Leben, das eng mit ihrem Heimatdorf und dessen Gletscher verbunden ist.

    Wie in "Die Geschichte der Bienen" ist auch in diesem Buch der Schreibstil von Maja Lunde wieder herausragend. Ich liebe den Wechsel zwischen langen und kurzen Sätzen und die vorher noch nie gelesenen Vergleiche.

    Insgesamt hat mir dieses Buch wieder sehr gefallen, auch wenn es im Vergleich zum Vorgänger etwas schwächer ist. Aber "Die Geschichte der Bienen" ist für mich einfach perfekt, da konnte "Die Geschichte des Wassers" meiner Meinung nach nicht besser werden. Darüber hinaus ist mir der Einbau von Fakten über das Wasser, dessen Verschmutzung und der Knappheit in dem in der Zukunft spielenden Handlungsstrang zu kurz gekommen und hätte mehr Potenzial gehabt. Zudem wirkt Davids Geschichte auf mich noch nicht fertig erzählt.

    Fazit:
    Auch wenn ich den Vorgänger deutlich besser finde und mir in "Die Geschichte des Wassers" einige Aspekte fehlen, ist Maja Lunde wieder ein tolles Buch mit einer berührenden und zum Nachdenken anregenden Geschichte gelungen.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.04.2018

    Als Buch bewertet

    Wie soll man leben ohne Wasser? Doch wir gehen alle zu sorglos damit um. Unser Trinkwasser muss aufwendig gereinigt werden und dennoch bleiben Rest von Medikamenten und Micro-Kunststoff im Wasser zurück. Konzerne wollen aus wirtschaftlichen Gründen dieses Ressourcen vereinnahmen. Der Klimawandel schafft weitere Probleme, denn in manchen Teilen unserer Erde herrscht Dürre, während andere ständig überflutet werden. Das Eis an den Polen schmilzt und die Gletscher gehen zurück. Obwohl wir Menschen um die Probleme wissen, machen wir weiter wie gehabt.
    Dieses Buch warnt vor dem, was uns bevor steht.
    Die fast siebzigjährige Umweltaktivistin Signe macht sich 2017 von Norwegen mit einem Segelboot auf eine Reise. Sie will ihre wichtige Fracht an die französische Küste bringen.
    In Frankreich flieht 2041 ein Mann der junge Vater David und seiner Tochter Lou vor der Dürre. Sie hoffen in den Norden zu kommen, wo es noch Trinkwasser gibt. In einem Lager unterwegs entdecken sie in einem vertrockneten Garten Signes Boot.
    Alle Welt redet über „Die Geschichte der Bienen“, ein Buch, das ich trotz des Hypes immer noch nicht gelesen habe. Da mich das Thema Wasser mehr beschäftigt, konnte ich bei diesem Buch natürlich nicht widerstehen. Es macht deutlich, wie unsere Zukunft aussehen wird, wenn wir nicht umschwenken. Zum Nachdenken soll die Geschichte anregen. Aber irgendwie konnte mich trotz des schönen Schreibstils das Buch nicht packen. Die Protagonisten nehmen mit ihrer persönlichen Geschichte einen großen Raum ein, aber sie waren mich nicht besonders sympathisch und kamen mir nicht nahe.
    Mir hat sich nicht erschlossen, wie Signes Fracht das Schicksal unserer Erde verändern kann. Was am Ende als Eindruck geblieben ist, ist die Not der Menschen, die verzweifelt hoffen, dass sie doch noch ein Fleckchen auf der Erde finden, wo es Wasser für sie gibt.
    Das Buch behandelt eine wichtige Thematik, um uns vor Augen zu führen, was uns blühen kann, wenn wir nicht aufpassen. Leider aber konnte mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen.

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