Preis-Knüller der Woche – solange der Aktions-Vorrat reicht!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 6049919

Buch (Gebunden) 19.60
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    19 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 05.01.2020

    Als Buch bewertet

    Hier rechnet ein mit dem politischen Geschehen in Großbritannien unzufriedener Autor ab und dieses Abrechnen hat mir gefallen. Sehr sogar! Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, teilweise hat dieses Buch eine gewisse Nuance Humor, aber es ist ein sehr eigener Humor, denn das Lachen bleibt schnell im Halse stecken. Denn eigentlich zeigt dieses Büchlein sehr viel Reales im schriftstellerischen Gewand. Alles ist etwas auf die Spitze getrieben, aber gerade durch dieses Überzeichnete/diese Satire kommt auch ein gewisser Widersinn des Geschehens zu tage. In meinen Augen kann man das Procedere des Romans auch auf andere Gebiete außerhalb von England anwenden, Das direkte Geschehen des Buches ist natürlich auf England gemünzt, aber das Verhalten der Politik im Buch ist mit vielerlei realem Geschehen vergleichbar. Und wenn McEwans weitere Werke viel dichter sind, bin ich schon sehr auf diese gespannt. Wieder einmal bin ich neugierig gemacht worden!

    Dabei ist dieses Abrechnen mit dem momentanen Geschehen in seiner Heimat in eine Geschichte gekleidet, die an kafkaeskes Geschehen erinnert, aber dies nur ganz leicht, denn das Geschehen des Romans verläuft gänzlich anders und mit einer anderen Priorität. Die "Seele" einer Kakerlake schlüpft in einen menschlichen Körper, und zwar nicht in irgendeinen menschlichen Körper, nein, es ist der Körper des Premierministers von Großbritannien, Jim Sams. Und dieser "neue" Jim Sams versucht in seinem Lande die politischen Weichen auf den Reversalismus einzustellen, einem System, in dem derjenige Geld bezahlen muss, der arbeitet und derjenige Geld bekommt, der einkauft, um dann noch mehr zu arbeiten, weil man das Geld wieder loswerden möchte, denn wer in diesem System Geld hat, der wird vom Staat bestraft. Bei seinem Tun bemerkt der Premierminister schnell, dass die meisten anderen Mitwirkenden in der englischen Politik, ebenso wie auch er, ihre seelischen Wurzeln in der Kakerlaken-Welt haben. Die meisten wohlgemerkt, nicht alle, es gibt auch Gegenspieler, wie z. B. den Außenminister. Funktionieren kann dieses System natürlich nur, wenn andere Staaten mitmachen, Verbündete werden also gesucht und beim amerikanischen Präsidenten Tupper gefunden und ebenso wird eine eventuelle Verwandtschaft zwischen Sams und Tupper vermutet. Politische Gegner werden über böse intrigante Machenschaften unter der Hilfe bestimmter Medien ausgeschalten. Was für ein herrliches Spie!?!? Ein Spiel, welches wir kennen?!?!

    Die Handlung erinnert sehr an reales Geschehen und verdeutlicht die Meinung des Autors. Nun mag dieses Buch Einigen nicht gefallen, weil Politiker mit Kakerlaken verglichen werden und/oder weil dieser Roman literarisch nicht so ausgefeilt daherkommt. Maybe. Gefallen hat mir dieses Geschehen aber allemal. Denn seicht empfand ich das Geschriebene durchaus nicht, man muss sich schon etwas im politischen Geschehen Englands und der Welt auskennen, um den ganzen Roman begreifen zu können. Und den Vergleich der Politiker mit Kakerlaken, nun gut, schön ist das nicht. Aber was soll man dazu sagen, wenn politisches Geschehen ein Szenario bewirkt, welches das Volk des betreffenden Landes schädigen wird? ...

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 09.12.2019

    Als Buch bewertet

    Eine gefährliche Reise für das Insekt über die vollen Straßen Londons, doch es erreicht das Ziel heile und am nächsten Morgen die große Überraschung: statt des gepanzerten Körpers findet er sich plötzlich in jenem eines Homo sapiens wieder. Nicht irgendeines Homo sapiens, sondern jenem von Jim Sams, dem britischen Premierminister. Dieser hat das größte Projekt des Landes seit Kriegsende vor sich, den Reversalismus, ein unglaublicher Vorgang, den noch kein Land gewagt hat und den er nun mit dem Intellekt einer Kakerlake durchführen muss.

    Ian McEwans literarischer Beitrag zu den politischen Vorgängen, die seit über drei Jahren den öffentlichen Diskurs im Vereinigten Königreich bestimmen. Die Parallelen zu Kafkas absurdem Text überraschen nicht wirklich, man kann seit Langem nur noch mit Verwunderung zusehen, was sich auf der Insel tut und wie das Land sehenden Auges in die Katastrophe rennt und sich dabei ein immer tieferer Riss in der Gesellschaft bildet.

    Es hat einen gewissen Charme anzunehmen, dass es Kakerlaken zu verantworten haben, was sich in Großbritannien tut. Die Vermenschlichung mit all ihren Einschränkungen wie dem begrenzten Blick, gelingt McEwan erwartungsgemäß überzeugend. Auch braucht es nicht viel, um die Analogie zwischen den Figuren und den realen Politikern zu erkennen, allen voran natürlich dem amerikanischen Präsidenten mit seiner Twitter-Politik.

    „In schwierigen Zeiten wie diesen braucht das Land einen verlässlichen Feind.“

    Würde man sich in anderen Werken an reduzierten und simplifizierten Aussagen stören, passen sie in diesem Roman perfekt. Es gibt nicht mehr viel Meinung zum Brexit auszuhandeln, es benötigt auch keine besondere Subtilität, um sich zur Gegenmeinung zu bekennen. Es fehlen einem die Worte und es braucht ein kafkaeskes Szenario, um einen Sinn darin zu erkennen, was gerade geschieht.

    „Warum? Weil. Weil wir das nun mal tun. Weil es das ist, woran wir glauben. Weil wir uns an unser Wort halten. Weil das Volk es so will. Weil ich als Retter aufgetaucht bin. Weil. So lautet letztlich die einzige Antwort: weil.“

    Auch wenn nicht daran zu glauben ist, dass es noch eine Umkehr geben wird, vielleicht hilft aber der berühmte Spiegel, den man vorhält, und die drastische Darstellung, die Augen zu öffnen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 27.12.2019

    Als Buch bewertet

    Schwarze, britische Satire, triefend vor Sarkasmus und ab und an auch mit humorigen Szenen gespickt.

    Was wäre, wenn eine Kakerlake, die lange Zeit mit vielen anderen Artgenossen hinter der Panelle des englischen Parlaments gelebt und dort etliche Reden und Debatten mit angehört hat, sich eines Tages in die Downing Street aufmacht und sich dort in den britischen Premierminister verwandelt? So beginnt die Geschichte in "Die Kakerlake". Es verwandelt sich aber nicht nur der Premierminister, sondern (fast) das ganze Kabinett. Ian McEwan lässt uns aus Sicht der Kakerlake Jim Sams den ganzen Prozess, den Großbritannien durch diese Verwandlung mitmacht, miterleben. Dadurch herrscht im Kabinett nämlich ein anderer Wind. Kein zaudernder mehr, bei dem es immer ein Vor- und Zurück und ein Abwegen nach Volkesstimmen ging. Dem Volksbegehren soll nun endlich Taten folgen. Der R-Day wird festgelegt. Im Roman hat der Autor den Brexit umgewandelt in eine wirtschaftliche Geldumfluss-Aktion. Wie das funktionieren soll, dazu lest am Besten den Roman selbst. Dort kommen mit dem amerikanischen Präsidenten Archie Tupper und der deutschen Kanzlerin auch weitere Akteure vor, die dem Leser bekannt vorkommen.

    "

    "Das Wetter, dieses verlässliche Sinnbild privater wie nationaler Befindlichkeit, spielte verrückt." (Seite 85)

    "Es gab andere, sanftere Mordmethoden. ...Er brauchte zwei Stunden, um den Artikel zu schreiben....Nichts war so befreiend wie ein engmaschiges Lügennetz." (S. 97)

    "Warum? Weil. Weil wir das nun mal tun. Weil es das ist, woran wir glauben. Weil wir an unser Wort halten. Weil das Volk es so will. Weil ich als Retter aufgetaucht bin. Weil." S 116

    Sätze wie diese zeigen die aktuelle Lage, überspitzt, satirisch, bissig, nachdenklich machend, den Finger auf die Wunde legend.

    MIt 131 Seiten ist es ein satirischer Kurzroman, der aber trotzdem auch ausführlich genug erzählt. Eine bissige Adaption auf Kafkas Roman mit vertauschten Rollen und natürlich mit aktuellen politischen Bezügen auf ein (bisher) sehr wankelmütiges Parlaments und der Umsetzung einer Volksabstimmung .

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    14 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 11.12.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Menschen müssen begreifen, dass sie das gefährlichste Ungeziefer sind, das je die Erde bevölkert hat." (Friedensreich Hundertwasser)
    Als Jim Sams am Morgen erwacht fühlt es sich anders an, er war in eine ungeheure Kreatur mit 4 Beinen verwandelt worden. Und was war mit seinem wunderschönen glänzenden Leib passiert und den Fühlern, das ihm als Kakerlake immer so gut stand? Dazu noch der glitschige Fleischlappen, der da in seinem Mund war, wo er nicht hingehörte. Natürlich wusste er das er in seinem alten Leben nicht anerkannt war, im Gegenteil er und sein Volk wurden bisher mit allen Mitteln bekämpft. Doch nun ist Jim plötzlich in der Lage der mächtigste Mann Englands zu sein und den Willen des Volkes umzusetzen. Weder von der Opposition noch von seinen anderen Gegnern möchte er sich aufhalten lassen. Sein Plan ist den Reversalismus dem Parlament schmackhaft zu machen und durchzubringen mit allen Mitteln. Sein größter Verfechter ist der Außenminister Benedict St John.


    Meine Meinung:
    Das Bild stellt den Unterleib der Kakerlake dar, könnte aber genauso gut die Fellmütze von den Wachen des Towers darstellen. Den Autor Ian McEwan kannte ich bisher noch nicht, doch den Klappentext fand ich sehr interessant. Ian McEwan schreibt hier in Anlehnung an Franz Kafkas Buch "Die Verwandlung" aus dem Jahre 1915, diese Geschichte in die Moderne der heutigen britischen Lage und Politik. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, den mitunter ist er doch sehr mühsam verfasst. Besonders da die Geschichte einiges an politischen Sprachgebrauch enthält. Trotzdem ich durchaus politisch interessiert bin, hatte ich dann doch etwas anderes bei dem Titel und Klappentext erwartet. Zwar fing sie durchaus satirisch, humorvoll an mit der Umwandlung der Kakerlake zum Menschen. Dabei sah ich einige Parallelen von David Safiers Buch "Mieses Karma" oder eben das Kafka Buch "Die Verwandlung". Wo aber Kafka eher dem Leser die Verwandlung nahebrachte, möchte McEwan das Chaos der Politik und des Brexits aufgreifen, das zurzeit in seiner Heimat Großbritannien herrscht. Da blieb dann allerdings die Verwandlung etwas auf der Strecke, schade den genau das war dies, was die Story so belebte und humorvoll machte. Natürlich habe ich beim Lesen viele Parallelen zum Brexit, aber auch zu anderen politischen Machenschaften und Gebaren festgestellt. Trotzdem wirkte auf mich das Buch am Ende unvollkommen, fast ein wenig abrupt beendet und ebenso erschloss sich für mich die Motivation der Kakerlaken den Reversalismus durchzuboxen nicht ganz. Genauso war es mir etwas zu unrealistisch, wie der anfänglich verwandelte, tollpatschige Jim Sams innerhalb kürzester Zeit, menschlich daher kam ohne Mühen und Schwächen. Ich hätte da doch mit mehr Problemen gerechnet, die man hier durchaus noch hätte einbringen können. Im eigentlichen Sinne geht es in diesem Buch jedoch um Politik, Macht, Beeinflussung und Manipulation, was wir sicher genauso heute im realen Leben wiederfinden. Man spürt vor allem das McEwan ein Brexit Gegner ist und ihm die chaotische, politische Lage Großbritanniens nicht gerade zusagt. Von daher denke ich das dieses Buch eher von Lesern bevorzugt wird, die politisch motiviert, engagiert sind und sich mit dem Brexit auseinandersetzen möchten. Insbesondere den Preis finde ich persönlich im Anbetracht der nicht einmal 150 Seiten zu teuer für das Buch. Ich konnte leider dieser Geschichte nur bedingt was abgewinnen, besonders weil mir einfach der britische Humor zu kurz kam. Darum gebe ich 2 1/2 von 5 Sterne für dieses sogenannte Buch der Stunde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 21.01.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Ist das britischer Humor?

    Der Autor hatte mich mit "Kindeswohl" und "Abbitte" geflasht, weshalb ich gern wieder etwas von ihm lesen wollte. Und da die Inhaltsangabe mich an Kafkas "Die Verwandlung" erinnerte, war meine Neugier direkt groß.

    In der Geschichte geht es um Jim Sams, der plötzlich vom ehemaligen Ungeziefer zum wichtigsten Mann von Großbritannien wird. Wie wird sich sein Leben verändern? Und kann das gut gehen, wenn eine ehemalige Kakerlake an der Macht ist?

    Interessant fand ich noch zu lesen wie Jim seine Verwandlung wahrnimmt und was sich für ihn ändert. Da musste ich auch immer mal kurz schmunzeln.

    Die Aktionen im Parlament und die Erklärungen zu politischen Themen haben mich leider so gar nicht angesprochen und eher gelangweilt, leider.

    Die Anspielungen auf andere Politiker, die sehr viel Ähnlichkeit zu real existierenden Persönlichkeiten haben, waren eine nette Idee, aber von der Umsetzung her leider recht schwach, dass mir das nicht wirklich ein Lächeln entlocken konnte.

    Ich kann mir gut vorstellen was der Autor dem Leser damit vermitteln wollte, aber die Thematik des Brexit ist mittlerweile so durchgekaut wie ein alter Kaugummi, dass ich diesen Roman leider nicht gern gelesen habe.

    Fazit: Ich hatte mir mehr Satire erwartet und der Autor kann eindeutig besser schreiben als er hier gezeigt hat, weshalb ich keine Leseempfehlung aussprechen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Summerdance, 10.04.2020

    Als eBook bewertet

    "Die Kakerlake" ist skurril, satirisch und böse - also ein Buch genau nach meinen Geschmack. Komplett überzeugen konnte es mich trotzdem nicht so recht.

    Mit „Die Kakerlake“ hat Ian McEwan kurzerhand Kafkas „Verwandlung“ umgedreht. Hat sich bei Kafka unfreiwillig ein Mensch in eine Kakerlake verwandelt, so ist es bei McEwan genau anders herum. Das war es dann aber auch schon mit den Parallelen. McEwans Geschichte versteht sich als Satire auf den Brexit, den er in seinem Buch durch den herrlich absurden Reversalismus ersetzt. Seine skurrilen Ideen und die sarkastischen Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Leider flacht die sehr unterhaltsam beginnende Erzählung aber recht schnell ab. Die Verwandlung an sich gerät immer mehr in Hintergrund, was ich sehr schade finde, denn hier wäre noch mehr Potential vorhanden gewesen. Vielleicht ist das auch der Kürze des Buches geschuldet, das gerade mal 120 Seiten hat. Der schwarze Humor blitzt zwar immer wieder auf, doch auf der anderen Seite fehlten mir die Überraschungen und eine deutlichere Kritik. ⠀

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    15 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 11.12.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Die Menschen müssen begreifen, dass sie das gefährlichste Ungeziefer sind, das je die Erde bevölkert hat." (Friedensreich Hundertwasser)
    Als Jim Sams am Morgen erwacht fühlt es sich anders an, er war in eine ungeheure Kreatur mit 4 Beinen verwandelt worden. Und was war mit seinem wunderschönen glänzenden Leib passiert und den Fühlern, das ihm als Kakerlake immer so gut stand? Dazu noch der glitschige Fleischlappen, der da in seinem Mund war, wo er nicht hingehörte. Natürlich wusste er das er in seinem alten Leben nicht anerkannt war, im Gegenteil er und sein Volk wurden bisher mit allen Mitteln bekämpft. Doch nun ist Jim plötzlich in der Lage der mächtigste Mann Englands zu sein und den Willen des Volkes umzusetzen. Weder von der Opposition noch von seinen anderen Gegnern möchte er sich aufhalten lassen. Sein Plan ist den Reversalismus dem Parlament schmackhaft zu machen und durchzubringen mit allen Mitteln. Sein größter Verfechter ist der Außenminister Benedict St John.


    Meine Meinung:
    Das Bild stellt den Unterleib der Kakerlake dar, könnte aber genauso gut die Fellmütze von den Wachen des Towers darstellen. Den Autor Ian McEwan kannte ich bisher noch nicht, doch den Klappentext fand ich sehr interessant. Ian McEwan schreibt hier in Anlehnung an Franz Kafkas Buch "Die Verwandlung" aus dem Jahre 1915, diese Geschichte in die Moderne der heutigen britischen Lage und Politik. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, den mitunter ist er doch sehr mühsam verfasst. Besonders da die Geschichte einiges an politischen Sprachgebrauch enthält. Trotzdem ich durchaus politisch interessiert bin, hatte ich dann doch etwas anderes bei dem Titel und Klappentext erwartet. Zwar fing sie durchaus satirisch, humorvoll an mit der Umwandlung der Kakerlake zum Menschen. Dabei sah ich einige Parallelen von David Safiers Buch "Mieses Karma" oder eben das Kafka Buch "Die Verwandlung". Wo aber Kafka eher dem Leser die Verwandlung nahebrachte, möchte McEwan das Chaos der Politik und des Brexits aufgreifen, das zurzeit in seiner Heimat Großbritannien herrscht. Da blieb dann allerdings die Verwandlung etwas auf der Strecke, schade den genau das war dies, was die Story so belebte und humorvoll machte. Natürlich habe ich beim Lesen viele Parallelen zum Brexit, aber auch zu anderen politischen Machenschaften und Gebaren festgestellt. Trotzdem wirkte auf mich das Buch am Ende unvollkommen, fast ein wenig abrupt beendet und ebenso erschloss sich für mich die Motivation der Kakerlaken den Reversalismus durchzuboxen nicht ganz. Genauso war es mir etwas zu unrealistisch, wie der anfänglich verwandelte, tollpatschige Jim Sams innerhalb kürzester Zeit, menschlich daher kam ohne Mühen und Schwächen. Ich hätte da doch mit mehr Problemen gerechnet, die man hier durchaus noch hätte einbringen können. Im eigentlichen Sinne geht es in diesem Buch jedoch um Politik, Macht, Beeinflussung und Manipulation, was wir sicher genauso heute im realen Leben wiederfinden. Man spürt vor allem das McEwan ein Brexit Gegner ist und ihm die chaotische, politische Lage Großbritanniens nicht gerade zusagt. Von daher denke ich das dieses Buch eher von Lesern bevorzugt wird, die politisch motiviert, engagiert sind und sich mit dem Brexit auseinandersetzen möchten. Insbesondere den Preis finde ich persönlich im Anbetracht der nicht einmal 150 Seiten zu teuer für das Buch. Ich konnte leider dieser Geschichte nur bedingt was abgewinnen, besonders weil mir einfach der britische Humor zu kurz kam. Darum gebe ich 2 1/2 von 5 Sterne für dieses sogenannte Buch der Stunde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein