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  • 3 Sterne

    11 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 08.02.2020

    Nach dem Tod seiner Frau lebt der 80-jährige ehemalige Universitätsprofessor James Wentworth sehr zurückgezogen und benötigt tagsüber Hilfe, nachdem er auch noch unglücklich gestürzt ist. Für seine Kinder mittleren Alters, Phoebe und Robert, ist das eine Mammutaufgabe, denn bisher haben alle Pflegekräfte nur ein kurzes Gastspiel gegeben. Doch mit der etwas unkonventionellen Mandy hofft Tochter Phoebe einen guten Griff getan zu haben. Bereits nach kurzer Zeit verstehen sich Mandy und James ausgesprochen gut, sie teilen anscheinend den gleichen Humor, schauen sich gemeinsam Fernsehserien an und unternehmen allerlei Ausflüge. James kommt immer mehr aus seinem Schneckenhaus, was seine Kinder zum einen erleichtert, andererseits haben sie weiterhin Vorbehalte gegenüber Mandy. Ist ihr Misstrauen begründet?
    Deborah Moggach hat mit „Die Liebe einer Tochter“ einen netten Roman herausgebracht, der sich mit den zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb einer Familie in einer englischen Kleinstadt auseinandersetzt. Der Erzählstil ist flüssig und mit typisch-britischem Humor gespickt, der Leser wird von Beginn an in die Familie Wentworth hineingezogen und darf jeden von ihnen gut kennenlernen. Die Handlung wird durch wechselnde Perspektiven erzählt und unternimmt auch einen Ausblick in die Vergangenheit. Hauptsächlich kommen aber die Geschwister Phoebe und Robert zu Wort, von denen der Leser neben ihrer Sichtweise und ihren Gedanken auch einen guten Einblick in ihr jeweiliges Leben bekommt. Die schwierige Beziehung der beiden zu ihrem Vater wird hier ebenso deutlich wie auch der unterschwellige Kampf um seine Liebe, die ihnen bis heute vorbehalten blieb. Aber auch die Beziehung zwischen Phoebe und Robert gleicht einem Konkurrenzkampf und ist geprägt von vorgetäuschter Freundlichkeit, sie verhalten sich eher wie entfernte Bekannte als wie Geschwister, die an einem Strang ziehen sollten. Die Autorin teilt ihre ausgesprochen feinsinnige Beobachtungsgabe mit dem Leser, der hier auf Menschen trifft, die einerseits eng verbunden sein sollten, aber aufgrund ihres Lebensverlaufs wie Fremde miteinander umgehen.
    Die Charaktere sind ausgesprochen fein gezeichnet, wirken mit ihren eigenwilligen Marotten wie mitten aus dem Leben gegriffen, doch bis auf eine Ausnahme sind sie leider auch nicht sehr sympathisch. Der Leser steht hier vor der Herausforderung, sich auf sie einzulassen und ihnen den Raum zu geben, sich zu entfalten. Phoebe ist unverheiratet und Künstlerin, sie kümmert sich um die Belange des Vaters, wirkt aber immer etwas genervt und unnahbar. Bruder Robert ist mit einer erfolgreichen Fernsehmoderatorin verheiratet. Er verlor seinen Job in Folge der Finanzkrise und versucht sich seitdem als Schriftsteller, wobei er mehr in den Tag hineinlebt und eine gewisse Apathie erkennen lässt. Vater James war neben seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor für Teilchenphysik ein anerkannter Wissenschaftler. Die Lücke, die seine verstorbene Frau hinterlassen hat, konnte er bisher nicht füllen und hat sich abgekapselt von der Außenwelt. Pflegekraft Mandy ist lebensfroh, offen, laut und schrill. Sie bringt Leben in die Bude, ist vielseitig interessiert, wenn auch einfach gestrickt. Doch gerade ihre Sicht auf das Leben und Ihre unbändige Neugier auf alles und jedes, gepaart mit eigener Lebenserfahrung sorgt für frischen Wind in dieser so leblos wirkenden Familie.
    „Die Liebe einer Tochter“ ist ein interessanter Roman über zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Familie, bei dem die Autorin eine gute Beobachtungsgabe an den Tag legt. Die mangelnde Sympathie zu den meisten Protagonisten lässt den Leser während der Lektüre zum Zuschauer werden, ohne wirklich mitzufiebern. Deshalb gibt es hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 08.02.2020 bei bewertet

    Nach dem Tod seiner Frau lebt der 80-jährige ehemalige Universitätsprofessor James Wentworth sehr zurückgezogen und benötigt tagsüber Hilfe, nachdem er auch noch unglücklich gestürzt ist. Für seine Kinder mittleren Alters, Phoebe und Robert, ist das eine Mammutaufgabe, denn bisher haben alle Pflegekräfte nur ein kurzes Gastspiel gegeben. Doch mit der etwas unkonventionellen Mandy hofft Tochter Phoebe einen guten Griff getan zu haben. Bereits nach kurzer Zeit verstehen sich Mandy und James ausgesprochen gut, sie teilen anscheinend den gleichen Humor, schauen sich gemeinsam Fernsehserien an und unternehmen allerlei Ausflüge. James kommt immer mehr aus seinem Schneckenhaus, was seine Kinder zum einen erleichtert, andererseits haben sie weiterhin Vorbehalte gegenüber Mandy. Ist ihr Misstrauen begründet?
    Deborah Moggach hat mit „Die Liebe einer Tochter“ einen netten Roman herausgebracht, der sich mit den zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb einer Familie in einer englischen Kleinstadt auseinandersetzt. Der Erzählstil ist flüssig und mit typisch-britischem Humor gespickt, der Leser wird von Beginn an in die Familie Wentworth hineingezogen und darf jeden von ihnen gut kennenlernen. Die Handlung wird durch wechselnde Perspektiven erzählt und unternimmt auch einen Ausblick in die Vergangenheit. Hauptsächlich kommen aber die Geschwister Phoebe und Robert zu Wort, von denen der Leser neben ihrer Sichtweise und ihren Gedanken auch einen guten Einblick in ihr jeweiliges Leben bekommt. Die schwierige Beziehung der beiden zu ihrem Vater wird hier ebenso deutlich wie auch der unterschwellige Kampf um seine Liebe, die ihnen bis heute vorbehalten blieb. Aber auch die Beziehung zwischen Phoebe und Robert gleicht einem Konkurrenzkampf und ist geprägt von vorgetäuschter Freundlichkeit, sie verhalten sich eher wie entfernte Bekannte als wie Geschwister, die an einem Strang ziehen sollten. Die Autorin teilt ihre ausgesprochen feinsinnige Beobachtungsgabe mit dem Leser, der hier auf Menschen trifft, die einerseits eng verbunden sein sollten, aber aufgrund ihres Lebensverlaufs wie Fremde miteinander umgehen.
    Die Charaktere sind ausgesprochen fein gezeichnet, wirken mit ihren eigenwilligen Marotten wie mitten aus dem Leben gegriffen, doch bis auf eine Ausnahme sind sie leider auch nicht sehr sympathisch. Der Leser steht hier vor der Herausforderung, sich auf sie einzulassen und ihnen den Raum zu geben, sich zu entfalten. Phoebe ist unverheiratet und Künstlerin, sie kümmert sich um die Belange des Vaters, wirkt aber immer etwas genervt und unnahbar. Bruder Robert ist mit einer erfolgreichen Fernsehmoderatorin verheiratet. Er verlor seinen Job in Folge der Finanzkrise und versucht sich seitdem als Schriftsteller, wobei er mehr in den Tag hineinlebt und eine gewisse Apathie erkennen lässt. Vater James war neben seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor für Teilchenphysik ein anerkannter Wissenschaftler. Die Lücke, die seine verstorbene Frau hinterlassen hat, konnte er bisher nicht füllen und hat sich abgekapselt von der Außenwelt. Pflegekraft Mandy ist lebensfroh, offen, laut und schrill. Sie bringt Leben in die Bude, ist vielseitig interessiert, wenn auch einfach gestrickt. Doch gerade ihre Sicht auf das Leben und Ihre unbändige Neugier auf alles und jedes, gepaart mit eigener Lebenserfahrung sorgt für frischen Wind in dieser so leblos wirkenden Familie.
    „Die Liebe einer Tochter“ ist ein interessanter Roman über zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb der Familie, bei dem die Autorin eine gute Beobachtungsgabe an den Tag legt. Die mangelnde Sympathie zu den meisten Protagonisten lässt den Leser während der Lektüre zum Zuschauer werden, ohne wirklich mitzufiebern. Deshalb gibt es hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 17.02.2020

    Robert und Phoebe könnte nicht glücklicher sein – nachdem ihr Vater James die ein oder andere Pflegerin in die Flucht geschlagen hatte, haben sie mit Mandy endlich einen Glückstreffer. Sie kümmert sich liebevoll um den Vater und geht in ihrer Rolle auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Doch Veränderungen bei ihrem Vater lassen Robert und Phoebe hellhörig werden, sie beginnen sich Sorgen zu machen und wollen nachforschen wer Mandy wirklich ist… doch dann passieren Vorfälle die die Wahrheit schneller ans Licht bringen als angenommen..

    Was für ein schönes, kurzweiliges und doch interessantes Lesevergnügen. Und ich glaube, seit langem mal wieder ein Buch welches mich sehr zum nachdenken gebracht hat, bei dem ich ständig die Seiten gewechselt habe und doch immer neu überrascht wurde.

    Der Schreibstil ist locker, nimmt einen schnell ein und man liest die Zeilen nur so weg. Die Kapitel sind unterschiedlich unterteilt, wir erhalten wirklich von allen einen Eindruck, jeder Protagonist kommt hier zu Wort und rundet das Bild der Familie gekonnt ab.

    Wir beginnen bei Robert und Phoebe, die beiden Geschwister und Kinder von James sind alles andere als einfach, liebevoll im Umgang mit ihrem Vater, sie drücken sich eigentlich vor allen Aufgaben und Zeichen die den Leser stutzig werden lassen nehmen sie hin, der eine regt sich auf oder zeigt sich besorgt, der andere spielt alles runter und möchte seine Zeit nicht unnötig verschwenden. Beide haben mich zu Beginn sehr aufgeregt, ich finde sie herablassend, manchmal fast gehässig, egoistisch und sie scheinen zu vergessen dass sie Dank ihren Eltern, gerade Dank James, so ein leichtes, sorgenloses Leben führen können.

    Neue Wendungen bringen auch neue Lichtblicke in die Geschichte der Familie und James muss seinen Kindern die Wahrheit offenbaren was natürlich, zu Beginn, nicht auf Begeisterungsstürme schliessen lässt. Doch Mandy hat mit ihren offenen Ansichten, ihrem Drang immer ehrlich zu sein auch bei den Geschwistern gewisse neue Denkansätze ausgelöst die sich nun beginnen zu formen.

    Neben James, Phoebe und Robert erhalten Menschen die mit dem Geheimnis zu tun haben ebenso ihren Platz und ihr Wort in diesem Buch, runden es, wie schon erwähnt, für mich, gekonnt ab.

    Dieses Buch setzt sich mit dem Alter auseinander, aber auch mit der Thematik Familie, was Familie ausmacht, was Geschehnisse und Verhalten in der Kindheit auch bei den erwachsenen Kindern noch auslösen kann, wie schwer es ist gewisse Dinge zu verzeihen, zu verstehen, nachvollziehen zu können oder zu wollen. Vielleicht auch dass man immer Kind bleibt, egal wie alt, dass die Anerkennung und die Liebe der Eltern immer das Wichtigste sein wird was man sich erhofft und wünscht, die Unterstützung sicher hat und die Eltern hinter einem stehen. Und was auch alles schief gehen kann, wie die Konsequenzen dann aussehen.

    Ich persönlich hatte mit diesem Buch schöne und interessante, humorvolle und aufregende Lesestunden, es hat mich berührt und trotzt seiner wenigen Seiten hat mich das Buch berührt und abholen können. Von daher möchte ich es gerne weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    Elke S., 09.02.2020

    Noch vier Sterne für eine wenig sympathische Familie, aber tolle Charakterstudie

    „Aber er war nicht mürrisch von Natur aus, sondern vermisste bloß seine Frau und verabscheute das Altern.“ Kurz vor seinem 85. Geburtstag scheint für Phoebes und Roberts Vater James, den emeritierten Professor, mit Mandy endlich die Haushaltshilfe für länger gekommen zu sein, eine, die nicht sofort wieder die Flucht ergreift. Und für Mandy gilt. „Wie auch immer, jedenfalls war er bei Mandy in guten Händen, und sie konnten erleichtert aufatmen. Zwar war sie ihm geistig nicht ebenbürtig und hatte zweifellos ein paar bedenkliche Ansichten, aber was machte das schon?“. Und ja er war nicht nur in guten Händen, sondern James blüht regelrecht noch einmal auf, hat Spaß mit Mandy und die beiden verstehen sich mehr als gut. Fast ein bisschen zu gut und so wird die anfängliche Freude über den vermeintlichen Glücksgriff bei James Kindern bald getrübt. Will sich diese Mandy hier ins gemachte Nest setzen, sie beide am Ende gar ums Erbe bringen?

    Als Leser lernt man zunächst Phoebe und Robert, ihre eher desolate Lebenssituation, ihre Sorgen und ihre Probleme kennen und darf die beiden bei Stippvisiten bei James und Mandy begleiten. Durch ihre Augen darf man einen Blick auf die Familienkonstellation werfen und auch die Beziehung, die sich zwischen James und Mandy entwickelt, verfolgen. Enttäuschendes Alltagsleben, aufkeimendes Misstrauen. Nachforschungen, all das erlebt man, bis es zu einer, zumindest für mich, völlig unerwarteten Wendung kommt. Allzu viel mehr darf man hier gar nicht über die Handlung verraten, weil die Geschichte meiner Meinung nach auch von ihren vielen Überraschungen lebt.

    „Wenn es MEIN Vater wäre, dann würde er bei uns wohnen, wir haben jede Menge Platz, er könnte sogar ein Zimmer mit eigenem Bad haben. Sollten Familien etwa nicht zusammenhalten?“ Schuldgefühle, wenn man sich als Kind zu wenig um seine Eltern kümmert und auch Sterbehilfe sind Themen, über die man sich als Leser hier sicher Gedanken machen muss. „Wenn man doch bloß selbst entscheiden könnte, wann man stirbt. […] Ich will nicht dahinvegetierten. […] Wenn ich es mir aussuchen könnte, mein Schatz, dann würde ich diesen Moment wählen.“ Keine einfache Themen, an die sich die Autorin hier wagt.

    Als Leser bekommt man die Geschichte in einem ersten Teil vor allem aus Phoebes und Roberts Sicht erzählt, später auch aus der von anderen Familienmitgliedern, teilweise auch aus der Vergangenheit, oder mithilfe von Briefen. Ich hatte so meine Startschwierigkeiten, was hauptsächlich daran lag, das ich mit den Darstellern, mit Ausnahme von Mandy, so wenig warm wurde. „Robert war ein gebrochener Mann. Gebrochen, gedemütigt, haltlos, bedürftig… alles Eigenschaften, die sie ungeduldig stimmten.“ Nicht nur seine Ehefrau, auch ich konnte mit ihm nicht viel anfangen, konnte sogar eher verstehen, dass sie ihn mittlerweile eher abschätzig behandelt, weil er so lethargisch ist. Mit ihm habe ich am Ende mehr oder weniger Frieden gemacht, bis zum Schluss durch und durch unsympathisch war mir aber Phoebe. Sie hat nicht nur einmal meine Wut geschürt, ja mich fast aggressiv gemacht, weil mir ihr abschätziges Verhalten so aufgestoßen ist. Ihre herablassenden Kommentare wie „Ist dir aufgefallen, dass sie immer fetter wird?“ und ihr ewiges Lamentieren, dass sie als Kind zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und deshalb ihr Leben so verkorkst ist, wollte ich schon gar nicht mehr hören und lesen. Gefreut habe ich mich dann, als Mandy ihr endlich einmal die Meinung sagt, >>Wie alt sind Sie, meine Liebe?Sechzig.Sollten Sie inzwischen nicht darüber hinweg sein?

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  • 4 Sterne

    Cornelia F., 13.04.2020

    James ist über 80 Jahre alt, seine Frau Anna ist verstorben und seine beiden Kinder, Phoebe und Robert, kümmern sich nur insoweit um ihn, als dass sie ihm eine Betreuung nach der anderen an die Seite stellen. Keine der Pflegekräfte hält es lange bei dem alten Herrn aus. So sind Phoebe und Robert froh, dass ihnen Mandy sozusagen ins Haus schneit. Etwas unkonventionell und mit einem etwas einfachen, eher flegelhaften Gemüt kümmert sie sich mit "Herz und Schnauze" um den alten Herrn.



    Und der genießt es plötzlich mit Mandy den Ort, die Umgebung und die Menschen drumherum wahrzunehmen und kennenzulernen, Fernsehen zu gucken und zu "plappern", statt sich einer gepflegten Unterhaltung hinzugeben.

    Wen wundert es, dass Phoebe und Robert immer misstrauischer werden, je lockerer und ungezwungener Mandy und James miteinander umgehen, wenn diese zunehmend fröhlicher sind und miteinander herumalbern, als hätten sie ihr ganzes Leben nichts anderes getan. So viel Nähe hatten sie bei ihrem Vater nie.

    Phoebe und Robert haben das Gefühl, dass sie - wie bereits in ihrer Kindheit, in der sie vom Vater nicht viel hatten - wieder ins Hintertreffen geraten. Ihr Vater hatte sich nie für sie interessiert oder für das, was sie machten. So etwas wie väterlicher Stolz kam nie auf und zu so etwas hatten sie ihn auch nie veranlasst. Selbst jetzt mit über 60 Jahren, haben sie noch nichts "auf die Beine gestellt". Robert schreibt in einem langsam verkommenden Gartenhäuschen einen Roman, der nie fertig zu werden scheint und Phoebe malt Bilder, die keiner kauft. Wenigstens können sich beide diesen Lebensstil - dank ihres Elternhauses - erlauben. Der einzige Vorteil, jetzt, da Mandy sich um ihren Vater kümmert: Robert und Phoebe nähern sich wieder einander an und sie brauchen sich nicht um ihren Vater zu kümmern.

    Dass diese Rechnung nicht aufgeht, merken sie erst später.



    Meine Meinung

    Der Klappentext erinnerte mich ein wenig an Mary Poppins und an die Serie "Die Nanny". In dem Roman von Deborah Moggach geht es um den 80-jährigen James, der schon so manche Haushaltshilfe in die Flucht geschlagen hat, nun aber mit der Leggings und Glitzershirt tragenden Mandy hervorragend auszukommen scheint. Ich war gespannt, was für Überraschungen der Roman für mich parat hält.

    Die englische Originalausgabe Die Liebe einer Tochter ist 2019 unter dem Titel The Carer in London erschienen.
    Mir persönlich gefällt der deutsche Titel besser, passender, er ist vor allem weicher. Übersetzt heißt The Carer soviel wie Der Betreuer, Die Pflegekraft. Mit dem Titel kann man verschiedene Schwerpunkte für die Geschichte setzen.

    Mir hat das Buch sehr gefallen. Die Sprache, mit der der Roman erzählt wird, ist sehr eingängig. Deborah Moggach hat einen sehr liebevollen Schreibstil und geht behutsam mit ihren Charakteren um. Auch wenn diese nicht sehr liebenswert erscheinen sind es Charaktere, die um ihrer selbst willen geliebt werden wollen. Die Sehnsucht nach diesem ureigensten Bedürfnis im Familienkreis wird hier sehr gut dargestellt und ich kann mich beim Lesen gut in das Gefühlsleben der Charaktere hineindenken. Die stärkste Bindung konnte ich dabei zu Anna aufbauen. Obwohl diese nur am Rande auftaucht und eine eher kleine Rolle spielt, hält sie doch aller Leben zusammen und ist damit für alle bedeutend.

    Im Roman gibt es tolle Passagen, die mich zum Nachsinnen bringen. So zum Beispiel:

    "Objektivität kann ein Trost sein, weißt du. Wie Daniel Dennett, der große amerikanische Rationalist, einmal gesagt hat, weiß keine einzige der Zellen, die deinen Körper bilden, wer du bist, oder kümmert sich darum." - Seite 92

    Bemerkenswert, nicht? Zum Einen lerne ich dadurch James, Wissenschaftler und Teilchenphysiker, besser kennen, zum anderen regt es an, auch einmal über die Dinge nachzudenken, mit denen man sonst weniger konfrontiert wird. Oder, um es mit Michel de Montaignes Worten zu sagen:

    "Ich gebe meiner Seele bald dieses, bald wieder ein anderes Ansehen, nachdem ich sie auf die eine oder andere Seite lege. Dass ich verschiedentlich von mir rede, kommt daher, dass ich mich verschiedentlich betrachte. Ich finde in mir alle einander entgegengesetzte Eigenschaften." - Seite 183

    Das zeigt, ein gewisses Selbststudium ist hilfreich. Und dann wieder gibt es diese herzerfrischenden Zeilen, in denen Mandy mit James über die Begebenheiten im Ort plappert und ich miterlebe, über was Phoebe und Robert sich Gedanken machen.

    Das Buch ist dafür in drei Teile unterteilt.

    Im ersten Teil lerne ich abwechselnd die Sicht von Robert und Phoebe kennen. Das jeweilige Kapitel ist mit ihrem Namen gekennzeichnet. Die Kapitel sind kurz gehalten und kurzweilig erzählt. Aus der Sicht der beiden lerne ich auch James und Mandy kennen.

    Im zweiten Teil des Buches kommt dann James zu Wort. Neben ihm lernen wir für ihn wichtige Personen kennen. Auch diese kommen selbst zu Wort, so dass ich einen umfassenden Blick aus früherer Zeit auf James bekomme.

    Im dritten Teil kommen dann noch einmal Phoebe und Robert zu Wort und ich darf auch ihre Mutter Anna besser kennenlernen.

    Mit Die Liebe einer Tochter ist Deborah Moggach ein toller Roman über Beziehungen zwischen Menschen, wie sie in einer Familie vorkommen können, gelungen. Die Gefühle der einzelnen Charaktere und deren Handlungsweisen sind nachvollziehbar und lassen die Charaktere Menschen sein, die im eigenen Ort, in der eigenen Stadt, eine Straße weiter wohnen könnten. - Wenn sie es nicht sogar tun.

    Mir gefällt ihr Stil mit einem lachenden Auge die menschlichen sowie die zwischenmenschlichen Abgründe zu betrachten.


    Deborah Moggach

    Deborah Moggach hat an großartigen Projekten mitgewirkt. Das Drehbuch zu der BBC-Verfilmung von Stolz und Vorurteil beispielsweise. Oder die Romanvorlage zum Film The best exotic Marigold Hotel. - Was hab ich bei dem Film gelacht. Und doch sind stets ernsthafte Hintergründe gegeben und klar zu erkennen.


    Fazit
    "Es ist, als würden sie mir ihre Geschichte erzählen." - Seite 35

    Ein Roman, der mit einem Lächeln zeigt, dass ein Mensch nur schwer aus seiner Haut kann und was passiert, wenn dieser Mensch die Chance dazu erhält. Eine Geschichte über zwischenmenschliche Gefühle, die sich nicht einfach abstellen lassen. Ein Buch, das eine Familiengeschichte erzählt. Eine Geschichte, die zeigt, dass Wissen nichts mit Wahrheit oder Erfahrung zu tun hat. Ein Roman, der die eigenen Alltagszwistigkeiten vergessen lässt und den Blick auf die wichtigen Dinge im zwischenmenschlichen Zusammenleben lenkt. - Dieses Buch kann ich allen empfehlen, die sich mit einer Familiengeschichte und deren Zwistigkeiten gut unterhalten fühlen und denjenigen, die dabei mit einem Lächeln in den Augen auf die Charaktere blicken können.

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  • 3 Sterne

    Daggy, 21.02.2020

    Die Geschwister Phoebe und Robert haben die sechzig überschritten und ihr 85 jähriger Vater James benötigt eine Pflegekraft. Mit Mandy habe sie eine dralle in Leggings gequetsche Mittfünfzigerin gefunden. Ihre Lebenseinstellung und Lebensweise ist völlig anders und sie schafft es James für Dinge zu begeistern, die er bislang in seiner feinen Art nicht kannte. So schauen sie Nachmittagssendungen, die bei uns auf RTL2 laufen würden. Sie machen Ausflüge in Einkaufscentren und auf eine Eselfarm. Entgeistert verfolgen Phoebe und Robert die Veränderung ihres Vaters. Beide leiden immernoch unter der Kälte ihrer verstorbenen Mutten und besonders unter dem Verhalteb ihres Vaters während ihrer Kindheit. Wie oft hatte er seine Versprechen nicht eingehalten? Da beide über Geld aus dem Erbe der Mutter verfügen kann der arbeitslose Robert ein Buch schreiben, das nicht vorangeht und Phoebe malt Bilder, die keiner kauft. Roberts Ehe mit einer Fernsehmoderatorin ist unglücklich und Phoebe hat einen "Fickfreund" mit dem sie regelmäßig Sex hat.

    Nach einem unerwarteten Ereignis ändert sich alles und nach und nach werden wir Zeuge der Vergangenheit in der alles etwas anders war, als es schien. Diese Wendungen machen das Buch, das sonst etwas zäh erzäht wird, spannend. Alle Protagonisten werden eher negativ geschildert und eigentlich möchte man sich doch mit einem identifizieren.

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  • 3 Sterne

    Lesemone, 06.02.2020

    Den Einstieg ins Buch fand ich sehr schön. Die Autorin schreibt mit viel britischem Humor und beschreibt die verschiedenen Charaktere sehr authentisch. Abwechselnd wird aus der Sicht von Robert und Phoebe erzählt, was mit ihrem Papa und der Pflegekraft Mandy passiert. Beide Geschwister wirken total entwurzelt und bekommen ihr Leben nicht auf die Reihe. Obwohl sie Zeit hätten, sich um den Vater zu kümmern, wird eine Pflegerin eingestellt und selbst sind sie nur am jammern. Die Geschichte nimmt dann aber eine ungeahnte Wendung und im zweiten Teil des Buches geht es dann in die Vergangenheit von Vater James. Die Autorin beleuchtet die Familiengeschichte damit von allen beteiligten Seiten und es bleiben am Ende keinerlei Fragen mehr offen. Für mich war die Geschichte leider nicht so wirklich nachvollziehbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so handeln kann, vielleicht bin ich da etwas zu weltfremd. Ich hatte auch Probleme Sympathien für irgendeinen Charakter zu entwickeln, da mir ihr Handeln nicht gefiel. Ich denke, das Buch und die Handlung sind Geschmackssache, mein Geschmack wurde nicht ganz getroffen. Ich finde es aber sehr toll und auch bemerkenswert, dass man auf nicht mal 300 Seiten eine so tiefgehende und kompakte Familiengeschichte schreiben kann.

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  • 3 Sterne

    Lesemone, 06.02.2020 bei bewertet

    Den Einstieg ins Buch fand ich sehr schön. Die Autorin schreibt mit viel britischem Humor und beschreibt die verschiedenen Charaktere sehr authentisch. Abwechselnd wird aus der Sicht von Robert und Phoebe erzählt, was mit ihrem Papa und der Pflegekraft Mandy passiert. Beide Geschwister wirken total entwurzelt und bekommen ihr Leben nicht auf die Reihe. Obwohl sie Zeit hätten, sich um den Vater zu kümmern, wird eine Pflegerin eingestellt und selbst sind sie nur am jammern. Die Geschichte nimmt dann aber eine ungeahnte Wendung und im zweiten Teil des Buches geht es dann in die Vergangenheit von Vater James. Die Autorin beleuchtet die Familiengeschichte damit von allen beteiligten Seiten und es bleiben am Ende keinerlei Fragen mehr offen. Für mich war die Geschichte leider nicht so wirklich nachvollziehbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so handeln kann, vielleicht bin ich da etwas zu weltfremd. Ich hatte auch Probleme Sympathien für irgendeinen Charakter zu entwickeln, da mir ihr Handeln nicht gefiel. Ich denke, das Buch und die Handlung sind Geschmackssache, mein Geschmack wurde nicht ganz getroffen. Ich finde es aber sehr toll und auch bemerkenswert, dass man auf nicht mal 300 Seiten eine so tiefgehende und kompakte Familiengeschichte schreiben kann.

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  • 2 Sterne

    LadyIceTea, 17.05.2020 bei bewertet

    Unsympathische Figuren, langsame Geschichte, schwieriges Buch

    Mehr als eine Haushaltshilfe hat der 80-jährige emeritierte Hochschullehrer James bereits in die Flucht geschlagen – bis Mandy kommt, mit Leggings und Glitzer-Oberteilen, ein bisschen zu laut und zu bunt. Warmherzig und pragmatisch bringt sie frischen Wind nicht nur in James‘ zurückgezogenes Leben. Phoebe und Robert erkennen ihren Vater kaum wieder: Er, der sich dem Familienleben meist entzogen, niemals eine Sportveranstaltung seiner Kinder besucht oder Freizeit mit ihnen verbracht hat, schwärmt von den Ausflügen mit Mandy, von Zoo-Besuchen und Einkaufsbummeln und schaut sich Quizsendungen im Fernsehen mit ihr an. Mandy scheint ihn komplett um den Finger gewickelt zu haben. Zunächst erleichtert, werden die Geschwister misstrauisch.

    „Die Liebe einer Tochter“ von Deborah Moggach ist eigentlich ein Buch, welches von seinen Figuren lebt und sich mit ihnen zusammen entwickelt. Leider sind besonders die beiden Hauptfiguren Robert und Phoebe und glaublich unsympathisch. Sie jammern in einer Tour herum und nichts passt ihnen so wirklich. Dazu leben beide kein besonders tolles Leben und auch die Menschen um sie herum sind nicht wirklich sympathisch.
    Auch Mandy und der Vater James konnten mich nicht für sich gewinnen, obwohl es hier wenigstens ein paar nette Momente gab.
    Insgesamt habe ich eigentlich ein etwas heitereres Buch erwartet aber leider nur diese deprimierende Geschichte bekommen. Die ganze Stimmung ist nie wirklich positiv und dadurch ging die Geschichte für mich ziemlich schleppend voran. Die Figuren erleben keine Entwicklung und somit stagniert auch die Geschichte der Familie. Wären nicht kleine Zeitsprünge zwischen den drei Teilen des Buchs, würde es eigentlich nicht vorwärts gehen.
    Leider war dieses Buch so gar nicht mein Fall und lediglich das Cover und weil ich doch bis zum Ende durchgehalten habe, sind Grund für die zwei Sterne.
    SPOILER: Der Titel verrät im Deutschen definitiv zu viel, was ich überhaupt nicht gut finde.

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  • 2 Sterne

    Barbara M., 18.02.2020

    „Die Liebe einer Tochter“ von Deborah Moggach ist 2020 im Insel Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 262 Seiten.

    Der Witwer und ehemalige Professor James steht am Ende seines Lebens und ist oft mürrisch und unzufrieden. Wohl aus diesem Grund hat er schon einige Haushaltshilfen vertrieben. Seine beiden Kinder Phoebe und Robert können und wollen sich nicht um ihn kümmern. Eines Tages zieht dann Mandy, die neue Pflegekraft, bei ihm ein und vieles an James beginnt sich zu ändern. Er scheint sich für Dinge zu interessieren, die in der Vergangenheit so überhaupt nicht sein Fall waren. Phoebe und Robert beginnen sich darüber zu wundern und fragen sich, wie dieses Umdenken ihres Vaters Mandy gelungen ist. Wer ist denn diese Mandy überhaupt? Verfolgt sie irgendeinen Plan? Was hat sie vor?

    Deborah Moggach gelingt es in ihrem Roman dem Leser anfangs mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Sie schreibt zunächst flüssig und auch mit dem gewissen britischen Humor. Sie arbeitet die vorkommenden Personen sehr detailgetreu und tiefgründig aus und es scheint sich eine spannende Familiengeschichte zu entspinnen. Doch schon bald hat mich die Geschichte durch die dann leider oft langatmige Handlung verloren und die vorkommenden Charaktere waren mir allesamt nicht zugänglich und auch unsympathisch.
    Die Autorin wechselt in ihrer Geschichte immer wieder die Perspektiven, was ich als Leser dann wieder interessant gefunden habe.

    Fazit: Ich bin hin und her gerissen, denn auf der einen Seite fand ich wie beschrieben die Charaktere sehr tiefgründig ausgestaltet, allerdings waren sie mir allesamt nicht sympathisch. Zudem zog sich die eigentliche Handlung oftmals sehr in die Länge bzw. wurden Rückblicke gegeben, die es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte.
    Eine klare Leseempfehlung kann ich also nicht geben.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elin T., 12.02.2020 bei bewertet

    Inhalt:

    Phoebe und James erzählen in dieser Geschichte abwechselnd von ihrem Vater. Dieser ist alt und kann sich nicht mehr selbst versorgen. Da er schon ein paar Pflegerinnen verbraucht hat, sind die beiden zunächst froh, dass Mandy sich scheinbar gut mit "dem Alten" verträgt. Sie bringt ordentlich Schwung in sein Leben, mit Glitzerjeans, Kuchen backen und Ausflügen in das Umland. Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen.

    Bewertung:

    Dieses Buch hat mich so richtig überrumpelt. :) Der Leser bekommt zunächst nur die Informationen, die er braucht um ein paar Vorurteile im Kopf zu bilden und dann wird alles zerschmettert. Herrlich. :) Ich kann leider nicht mehr sagen, ohne etwas zu verraten, aber es lohnt sich.

    Spannend fand ich auch den Perspektivwechsel zwischen Phoebe und James. Beide sind versnobt und in die Jahre gekommen und merken nicht, was bei Ihnen schief läuft. Aber durch die zwei Blickwinkel bekommt der Leser einen sehr guten Eindruck von den Fehlern und Stärken der beiden. Das ist wirklich toll gemacht.

    Außerdem habe ich eh eine Schwäche für englischen Humor. Und der kommt hier definitiv nicht zu kurz. Und er beißt sich auch nicht mit der Ernsthaftigkeit des Themas Alter.

    Fazit:

    Einfach nur klasse.

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