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  • 5 Sterne

    39 von 52 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    P.M., 26.03.2019

    Dieses Buch ist im positiven Sinn ein echtes Frauenbuch, denn es erzählt in fünf eigenständigen Kapiteln die Geschichte von Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Alle fünf Frauen versuchen auf ganz unterschiedliche Weise, ihr Lebensglück zu finden. Natürlich geht es dabei auch um Männer und die Unmöglichkeit, die Liebe auf Dauer festzuhalten, ohne Kompromisse einzugehen und sich selbst dabei aufzugeben. Es geht um schmerzhafte Verluste, Verletzungen und Niederlagen.
    Aber auch um das Wissen, richtige Entscheidungen getroffen zu haben und einen ganz eigenen Weg zu gehen.

    Obwohl der Roman - ich würde eher von fünf Erzählungen sprechen - sicher keine besonders fröhliche Grundstimmung vermittelt, empfand ich die Geschichten nicht als deprimierend. Im Gegenteil, trotz aller Tiefschläge haben alle Frauen die Kraft und Energie aufgebracht, ihr Leben weiterzuleben und teilweise auch ungewöhnliche Lebensformen zu wählen.
    Auch wenn einige dieser Wege sicher nicht dem Normalfall entsprechen, viele Situationen und Erfahrungen sind reale Bestandteile im Leben gleichaltriger Leserinnen.

    Ich habe erst nach einer Weile gemerkt, dass die einzelnen Lebensgeschichten miteinander verwoben sind, aber diese Verknüpfung hat mir gut gefallen. Da die Abschnitte jeweils aus der Sicht einer der Frauen geschrieben sind, gibt es dadurch ganz neue Blickwinkel und Ergänzungen.

    Eine wunderbare Sprache, sehr fein gezeichnete Charaktere - für mich ist Daniela Krien eine echte Neuentdeckung und ich werde sicher auch ihre anderen Romane lesen!

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  • 5 Sterne

    12 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 01.03.2019

    Abgründe des Familien- und Liebeslebens
    Fünf ganz normale Frauen, Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde, wollen in unserer liberalen, emanzipierten Welt, die Informationen über Alles und Jeden bereithält, ihr persönliches Glück finden. „Die Liebe im Ernstfall“ begleitet ihren recht holprigen Weg dorthin.

    Von den Vorstellungen zu Selbstbild, Partnerschaft und Familie, die die jungen Frauen beim Eintritt ins Erwachsenenleben hatten, ist im Laufe der Jahre nicht mehr viel übrig geblieben. Jede, ja wirklich jede von ihnen, hat herbe Enttäuschungen in ihrem Leben erlitten. Lebensentwürfe mussten aufgegeben, ganz neu entworfen werden. Herausgekommen sind teilweise an Kreativität kaum zu übertreffende Muster, von denen mir mindestens eines als Nicht-Betroffene untragbar erscheint, die aber für die Protagonistinnen im Roman den einen gangbaren Weg aus der Krise markieren. Die Geschichten von Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde zeigen allerdings eine Vielzahl von Ansätzen auf, die allgemein übertragbar sind, die Hoffnung geben. Beim Lesen hat mich intensiv beschäftigt, wie es zu diesen zerstörerischen Entwicklungen in den Beziehungen kommen konnte. Wurden zu hohe Erwartungen an den Partner gestellt? Gab es ein Ungleichgewischt in der gegenseitigen Liebe? Wurde das Thema Kinder völlig unterschätzt? Hat man zu viel Fehlentwicklung immer wieder einfach heruntergeschluckt und zu wenig miteinander gesprochen? Ich finde, „Die Liebe im Ernstfall“ ist ein ganz wunderbarer Roman, auch zur Selbstreflektion. Vermutlich wird sich jede(r) in der ein oder anderen Situation wiedererkennen. Die Reaktionen im Buch sind mit den eigenen vergleichbar.

    Unsere fünf Protagonistinnen sind ein bunter Blumenstrauß an weiblichen Charakteren, die mit ihren Eigenschaften von unterwürfig bis durchsetzungsstark, von zuvorkommend bis rücksichtslos, von schüchtern und zurückhaltend bis zur „Rampensau“ ein breites Spektrum der gesamten aktuellen weiblichen Generation abdecken dürften. Allen gemein – und das finde ich sehr bemerkenswert, weil aus meiner Sicht außergewöhnlich - ist allerdings eine im Verhältnis zu den Wellen, die ihr Leben schlägt, ihnen innewohnende Ruhe und Gelassenheit oder vielleicht sogar stoische Grundhaltung. Wie groß auch immer die Enttäuschung in ihren Leben sein mag, ignorante Partner, fremdgehende Partner, ausgediente Ehen oder verstorbene Kinder, so richtig ausrasten tut keine von ihnen. Selbstverständlich gibt es Streit und Kontroversen, aber keine schlägt, herausgefordert von der hässlichen Seite des Schicksals, um sich oder gibt sich hemmungslos schreiend ihrem Gefühlschaos hin. Diese analytische Nüchternheit und zielorientierte Lösungsfindung der Damen hat mich schon massiv beeindruckt.

    „Die Liebe im Ernstfall“ ist das erste Buch, das mehrere Einzelgeschichten zu einem Roman vereint, das ich gelesen habe. Diese Art des Aufbaus hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ursprünglich die Verknüpfung zwischen den Geschichten intensiver vorgestellt hatte. Die Auswahl und Ausgestaltung der Protagonistinnen und ihrer Lebensentwürfe ist in meinen Augen sensationell stimmig. Das beginnt schon bei den fünf Namen, die in dieser Konstellation nur im Zeitalter der späten DDR so auftreten konnten. Daniela Krien schreibt angenehm lesbare Textpassagen, springt allerdings scheinbar zufällig, zwischen verschiedenen Vergangenheiten und der Gegenwart hin und her, so dass sich der Roman zwar zügig lesen lässt, aber gleichzeitig einen wachen und wachsamen Leser fordert, damit entscheidende Details nicht verloren gehen. Obwohl es thematisch in ihrem Roman um Liebe geht, stellt er längst keine Trivialliteratur dar.

    Sehr gern empfehle ich „Die Liebe im Ernstfall“ allen, die einen Blick in die normalen Abgründe des Familien- und Liebeslebens, die jeden von uns treffen können, aber nicht müssen, werfen wollen. Da die Mehrheit der Männer in diesem Roman eine nicht ganz so gute Figur machen, würde ich meine Empfehlung auf die weibliche Leserschaft und auf Männer, die „Frauenflüsterer“ sind, beschränken.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 14.03.2019 bei bewertet

    Die Gegenwart ist auch ein Rückblick. Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde: fünf interessante Frauen Anfang vierzig, die in kreativen oder akademischen Berufen arbeiten. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht. Ihre Lebenswege sind verknüpft. Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Drei von ihnen sind Mütter geworden - eine Aufgabe, die ihnen viel abverlangt. Und die ihre Beziehungen zu den Vätern der Kinder verändern und letztendlich entzweien wird. Das erhoffte Familienglück zeigt bei allen Risse. Aber alles hat sich verändert. Die Autorin betrachtet die psychologischen Schmerzpunkte ihrer Figuren in Nahaufnahme. Dabei spannt sie erzählerisch dicht sowie stilistisch geschickt den Bogen von der ersten Verliebtheit bis zum Kriseln der Ehen von Paula, Brida und Jorinde und dem Aus der großen Liebe von Malika, die unter ihrer extrovertierten Schwester Jorinde leidet. Deren Beziehung wird jedoch noch eine überraschende Wende nehmen. Einzig Ärztin Judith scheint makellos: Sie vermeidet Verbindlichkeit, dekoriert ihre Praxis mit Porträts ihres Reitpferdes und arrangiert ihre Affären in Dating-Portalen. "Die Liebe im Ernstfall" ist ein ernster Roman, der mit der Leichtigkeit einer virtuosen Erzählung aufspielt. Ein Roman, der das unvermeidliche Scheitern von Lebensentwürfen in eine hochsympathische Normalität überführt und den vitalen Impuls zum Neuanfang nicht auslässt. Beim Lesen des Buches habe ich den besonderen Schreibstil genossen und schon allein deswegen denke ich ist dieses Buch ein überragender Roman. In einer wunderschönen Sprache werden fünf Frauenbiografien in einer Art Reigen erzählt. Auch die feine Zeichnung der Figuren und die akribische Beobachtung menschlicher Eigenheiten sind der Autorin bravourös gelungen. So verschieden die Beziehungen sind, so verschieden sind die Schwierigkeiten, die sich daraus für alle Beteiligten ergeben. Die einzelnen Episoden der Geschichte sind wie Bruchstücke eines zerbrochenen Spiegels, der wieder zusammengesetzt, eindringlichen Blick in das Beziehungsgeflecht von fünf Frauen offenbart. Sehr, sehr Lesenswert! Das bittere Fazit allerdings ist, dass das Glück vor der Erkenntnis liegt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 04.03.2019

    In dieses Buch habe ich mich ebenso verliebt, wie in die vorher gelesenen Bücher. Wir haben es hier mit einem Buch zu tun, welches Einblicke in die Lebensumstände von fünf Frauen gibt. Es sind fünf sehr unterschiedliche Frauen, deren Leben hier gezeichnet wird und es werden Einblicke in das Jetzt und die Vergangenheit der Frauen ermöglicht. Dabei ist die Autorin sehr ehrlich und zeichnet verschiedene sehr authentische Lebensmuster, die durch diese tiefe Ehrlichkeit teilweise erschrecken und unbequem sind. Und dafür spende ich tosenden Beifall! Das wird und hat nicht jedem gefallen, ich allerdings finde dieses Buch außergewöhnlich gut. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Art des Darbietens ist eine Besondere, eine besonders Gute! Ich konnte mich sehr gut in einigem wiederfinden und jede Frau in ihrer Rolle nachvollziehen.


    Da haben wir als erste Paula, Buchhändlerin, mit Ludger zusammen, sehr liebend und für diese Liebe zu Vielem bereit, Mutter von einer Tochter, Leni, muss etwas verkraften, was uns allen den Boden unter den Füssen wegreißen würde. Die nächste Frau wäre dann Judith, Ärztin, allein im Leben stehend, eigentlich einen Mann und Nähe suchend, aber durch bisher Erlebtes mit Ansprüchen an das Leben und den Mann ausgestattet, die ein Finden schwer machen. Die dritte Frau ist Brida, Autorin, mit Götz zusammen, hat zwei Kinder, Hermine und Undine, versucht die Familie und die Berufung unter einen Hut zu bekommen, geht dafür einen eigenen Weg. Die vierte Frau in dieser Gruppe ist Malika, Geigenlehrerin, die erste Frau von Götz, durch den Verlust dieser großen Liebe und andere Traumata gezeichnet, ebenfalls auf der Suche nach neuen Wegen. Und als Letze haben wir Jorinde, Schauspielerin, die Schwester von Malika, trennt sich gerade von ihrem Mann Torben, Mutter von Ada und Jonne, erwartet das Kind von einem anderen Mann, arbeitet ihre eigene und die Familiengeschichte auf und ist ebenso auf der Suche nach neuen Wegen.


    Der sprachliche Sog, den Frau Krien hier in ihrem Buch entwickelt, ist ein ganz Großer. Nachdem ich meinen Kopf frei hatte und für das Buch bereit war, hatte ich dieses Buch an zwei Abenden durch. Frau Krien beschreibt ihre Charaktere etwas kühl, was aber bei der Tiefe des Beschriebenen für mich genau richtig war. Alles Andere hätte bei mir nicht die gleiche Wirkung erzielt. Was mir bei diesem Buch ebenso sehr gefallen hat war der Aufbau. Das Buch ist in fünf Abschnitte geteilt, jeder Abschnitt ist mit dem Namen einer der fünf Frauen überschrieben, das Leben der jeweiligen Frau wird im zugehörigen Abschnitt beschrieben, es sind aber auch immer inhaltlich Bezüge zu den anderen Frauen zu finden, was dann das ganze Buch noch mehr als Einheit erscheinen lässt. Das dann die Handlung des Buches in Leipzig angesiedelt ist, beinhaltet für mich ebenso etwas Positives, da auch ich Bezüge zu dieser wunderschönen Stadt habe und die beschriebenen Orte vor meinem geistigen Auge finde. Ebenso gut untergebracht finde ich die Beschreibung der Affinität mancher Bürger zu polemisierenden Strömungen und gleichzeitig auch die Gründe dafür. Und was mir ausnehmend gut gefallen hat, ist die Sprache der Frau Krien. Diesen trockenen Humor in ihren Worten finde ich einfach klasse.


    Ich gebe eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 17.03.2019

    Was für ein Buch! Es hat mich fasziniert und gefesselt, es war stets eine Freude weiter zu lesen. Und es tat mir Leid, Abschied nehmen zu müssen, gern hätte ich weiter am Leben der Frauen teilgenommen.
    Wieso hat mich dieses Buch so in seinen Bann gezogen? Es handelt sich nicht um einen Roman, der eine fiktive Geschichte erzählt, sondern um die Einzelschicksale von fünf Frauen, die aus dem Leben gegriffen sind und deshalb sehr authentisch rüberkommen. Ich habe mich selber in der ein oder anderen Situation oder Reaktion wieder erkannt.
    Die Frauen kennen sich untereinander, unterschiedlich intensiv, die einen sind Freundinnen, die anderen Schwestern oder man kennt sich nur berufsbedingt. Auf sensationelle Weise schafft es die Autorin die Schicksale dieser fünf Frauen in Verbindung zu bringen.
    Alle fünf versuchen, eine glückliche Liebesbeziehung nach ihren Wünschen aufzubauen, aber alle fünf scheitern damit. Irgendwann nehmen die Zugeständnisse bzw. die Anpassung an den Partner soviel Raum ein, dass die Luft zum Atmen fehlt und die Beziehung zerbricht. Es bleibt kein Raum oder keine Akzeptanz für die eigene Freiheit, die eigene Selbstverwirklichung. Oder es ist wie bei Judith, die so hohe Ansprüche an eine Beziehung stellt, dass sie einfach keinen geeigneten Lebenspartner findet. Hier fragt man sich, ob ein wenig Kompromissbereitschaft nicht das Streben nach absoluter Freiheit ersetzen sollte.
    Der Absprung aus den gewohnten Verhaltensmustern in die Ungewissheit sieht leicht aus, aber wie gelingt die Umsetzung? Hier habe ich das Buchcover vor Augen...
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und kurzweilig, man nimmt teil an den beschriebenen Gefühlen und Erwartungen. Die Sätze sind meist kurz, aber gehaltvoll und wechseln in der Zeit, was irgendwie eine Art von Unbeständigkeit ausdrückt, passend zum Auf und Ab der hier geschilderten Lebensweisen.
    Es handelt sich hier um ein Buch, das ich gerne weiter empfehle, denn es hat mich im Inneren berührt und mich zum Nachdenken gebracht. Auch über das Lesen hinaus war ich mit der jeweiligen Problematik beschäftigt. Und auf der anderen Seite ist es auch ein Mut machendes Buch, denn keine der Frauen lässt sich letztendlich von fatalen Situationen unterkriegen, sondern es findet sich immer ein Ausweg.....Und ich denke, dass dies die Botschaft dieses Buches ist: Lass dich nicht von schlimmen Lebenserfahrungen beugen, es geht weiter, auch wenn du vielleicht ein paar Abstriche von deinen Idealvorstellungen akzeptieren musst.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 14.03.2019

    Die Gegenwart ist auch ein Rückblick. Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde: fünf interessante Frauen Anfang vierzig, die in kreativen oder akademischen Berufen arbeiten. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht. Ihre Lebenswege sind verknüpft. Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Drei von ihnen sind Mütter geworden - eine Aufgabe, die ihnen viel abverlangt. Und die ihre Beziehungen zu den Vätern der Kinder verändern und letztendlich entzweien wird. Das erhoffte Familienglück zeigt bei allen Risse. Aber alles hat sich verändert. Die Autorin betrachtet die psychologischen Schmerzpunkte ihrer Figuren in Nahaufnahme. Dabei spannt sie erzählerisch dicht sowie stilistisch geschickt den Bogen von der ersten Verliebtheit bis zum Kriseln der Ehen von Paula, Brida und Jorinde und dem Aus der großen Liebe von Malika, die unter ihrer extrovertierten Schwester Jorinde leidet. Deren Beziehung wird jedoch noch eine überraschende Wende nehmen. Einzig Ärztin Judith scheint makellos: Sie vermeidet Verbindlichkeit, dekoriert ihre Praxis mit Porträts ihres Reitpferdes und arrangiert ihre Affären in Dating-Portalen. "Die Liebe im Ernstfall" ist ein ernster Roman, der mit der Leichtigkeit einer virtuosen Erzählung aufspielt. Ein Roman, der das unvermeidliche Scheitern von Lebensentwürfen in eine hochsympathische Normalität überführt und den vitalen Impuls zum Neuanfang nicht auslässt. Beim Lesen des Buches habe ich den besonderen Schreibstil genossen und schon allein deswegen denke ich ist dieses Buch ein überragender Roman. In einer wunderschönen Sprache werden fünf Frauenbiografien in einer Art Reigen erzählt. Auch die feine Zeichnung der Figuren und die akribische Beobachtung menschlicher Eigenheiten sind der Autorin bravourös gelungen. So verschieden die Beziehungen sind, so verschieden sind die Schwierigkeiten, die sich daraus für alle Beteiligten ergeben. Die einzelnen Episoden der Geschichte sind wie Bruchstücke eines zerbrochenen Spiegels, der wieder zusammengesetzt, eindringlichen Blick in das Beziehungsgeflecht von fünf Frauen offenbart. Sehr, sehr Lesenswert! Das bittere Fazit allerdings ist, dass das Glück vor der Erkenntnis liegt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tany B., 13.03.2019

    „Die Liebe im Ernstfall“ erzählt uns von 5 Frauen, ihren Entscheidungen, ihrem Lebensweg. Paula, Judith, Brida, Malika und Jorindes Geschichten sind lose miteinander verwebt, sie kennen sich, tauchen im Leben der anderen auf. Und doch sind es fast 5 einzelne Geschichten. Ihre Leben verläuft unterschiedlich: wegen ihres Charakters, der Entscheidungen, sie im Leben getroffen haben und ihrer Fähigkeiten, sich auf andere einzulassen.

    Für mich liegt das Buch sehr nah am Puls der Zeit. Heutzutage haben Frauen mehr Möglichkeiten ihr Leben zu gestalten, als jemals zuvor. Aber diese Möglichkeiten bringen natürlich auch Entscheidungen mit sich: Will ich Kinder? Oder lieber Karriere? Oder geht auch beides? Ist der Mann an meiner Seite perfekt genug oder kommt da noch was Besseres? Brauche ich überhaupt einen Mann?

    Jede der Frauen geht ihren eigenen Weg. Zum Beispiel Judith, die eine erstklassige Ärztin sein will und nach der Arbeit Entspannung bei ihrem Pferd findet. Für Kinder ist in ihrem Leben kein Platz. Den perfekten Mann mit der perfekten Übereinstimmung sucht sie auf Dating Plattformen.

    Oder Brida, die zwei Kinder hat und ihren Mann liebt, der aber ihr Beruf fehlt. Sie ist Schriftstellerin und im Alltag mit Kindern ist nicht genug Zeit, damit ihre Kreativität fließen kann.

    All das erzählt uns Daniela Krien ganz leise und unaufgeregt. Die Autorin wertet nicht, sie zeigt uns einfach die verschiedenen Lebensmodelle. Sie zeigt auch, dass die Frauen vielleicht manchmal nicht so glücklich sind, wie es von außen wirkt.

    Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen und ich habe so viele Situationen aus meiner eigenen Erfahrung wiedererkannt. Die Konstruktion des Romans mochte ich sehr, ich habe oft zurückgeblättert, wenn eine Situation aus einer anderen Sicht geschildert wurde. Das zeigt sehr schön, wie gefangen wir doch in unserer eigenen Sichtweise sind, wie subjektiv unsere Bewertungen von anderen sind.

    Ich werde auf jeden Fall noch mehr von Daniela Krien lesen und gebe eine große Empfehlung für dieses Buch!

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  • 5 Sterne

    Tany B., 13.03.2019 bei bewertet

    „Die Liebe im Ernstfall“ erzählt uns von 5 Frauen, ihren Entscheidungen, ihrem Lebensweg. Paula, Judith, Brida, Malika und Jorindes Geschichten sind lose miteinander verwebt, sie kennen sich, tauchen im Leben der anderen auf. Und doch sind es fast 5 einzelne Geschichten. Ihre Leben verläuft unterschiedlich: wegen ihres Charakters, der Entscheidungen, sie im Leben getroffen haben und ihrer Fähigkeiten, sich auf andere einzulassen.

    Für mich liegt das Buch sehr nah am Puls der Zeit. Heutzutage haben Frauen mehr Möglichkeiten ihr Leben zu gestalten, als jemals zuvor. Aber diese Möglichkeiten bringen natürlich auch Entscheidungen mit sich: Will ich Kinder? Oder lieber Karriere? Oder geht auch beides? Ist der Mann an meiner Seite perfekt genug oder kommt da noch was Besseres? Brauche ich überhaupt einen Mann?

    Jede der Frauen geht ihren eigenen Weg. Zum Beispiel Judith, die eine erstklassige Ärztin sein will und nach der Arbeit Entspannung bei ihrem Pferd findet. Für Kinder ist in ihrem Leben kein Platz. Den perfekten Mann mit der perfekten Übereinstimmung sucht sie auf Dating Plattformen.

    Oder Brida, die zwei Kinder hat und ihren Mann liebt, der aber ihr Beruf fehlt. Sie ist Schriftstellerin und im Alltag mit Kindern ist nicht genug Zeit, damit ihre Kreativität fließen kann.

    All das erzählt uns Daniela Krien ganz leise und unaufgeregt. Die Autorin wertet nicht, sie zeigt uns einfach die verschiedenen Lebensmodelle. Sie zeigt auch, dass die Frauen vielleicht manchmal nicht so glücklich sind, wie es von außen wirkt.

    Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen und ich habe so viele Situationen aus meiner eigenen Erfahrung wiedererkannt. Die Konstruktion des Romans mochte ich sehr, ich habe oft zurückgeblättert, wenn eine Situation aus einer anderen Sicht geschildert wurde. Das zeigt sehr schön, wie gefangen wir doch in unserer eigenen Sichtweise sind, wie subjektiv unsere Bewertungen von anderen sind.

    Ich werde auf jeden Fall noch mehr von Daniela Krien lesen und gebe eine große Empfehlung für dieses Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    E., 26.02.2019

    Fünf Frauen, Fünf Geschichten, Fünf Schicksale, so könnte man das Buch von Daniela Krien gut einleiten. Statt einer zusammenhängenden Handlung erwartet den Leser in 5 Kapiteln jeweils eine Lebensgeschichte einer der Protagonistinnen, die im Leipzig der heutigen Zeit ihr leben meistern.
    Da wäre Paula, die über einen schrecklichen Verlust hinwegkommen muss, der sie in eine tiefe Krise gestürzt hat. Ihre Freundin Judith, erfolgreiche Ärztin, aber weniger erfolgreiche Beziehungs- und Familienfrau. Brida, die um ihre große Liebe gegen eine jüngere Frau konkurrieren muss und die beiedn Schwestern Malika und Jorinde, die über die Entzweiung mit den Eltern nach langer Funkstelle wieder zueinander finden.
    Alle diese Frauen stehen etwa in ihren frühen Vierzigern und haben in ihrem Leben bereits einiges erlebt, vielleicht sogar schwere Schicksalsschläge verkraften müssen. Durch Zeitsprünge ist der Leser stets an der Seite der Frauen und wird mit ihren Gefühlen ständig mitgerissen, was für mich das Buch zu einem echten Pageturner machte. Krien versteht es, dass der Leser (oder in meinem Fall Leserin) sich in jeder dieser Frauen wiederfindet, auch wenn man manchmal so da sitzt und verständnislos den Kopf schüttelt, wenn wieder eine der Frauen einer zukunftslosen Schwärmerei hinterher läuft.
    Über die vielen Tiefs in ihren Leben finden aber viele der Frauen auch wieder zu Lebensfreude und Vitalität, Stellen, die einem großen Mut machen. Denn über die ernsten Hintergründe hinaus ist das Buch ausgesprochen leicht geschrieben und liest sich sehr angenehm und schnörkellos.
    Ich bin ein großer Fan dieser Frauen und des Buchs geworden und empfehle es wärmstens weiter, auch solchen Frauen, die das Leben noch nicht gebrochen hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 11.03.2019

    wusl



    Veröffentlicht am 11.03.2019



    großartig

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    "Die Liebe im Ernstfall" ist bereits in der Titelgebung großartig. Denn genau darum geht es in diesem wunderschön aufgemachten Büchlein auch. Hier wird nicht schön gezeichnet und nicht kitschig angemalt. Hier wird das reale Leben auf so treffende, genaue und fast quälend berührende Weise geschildert, dass mir das Herz aufgegangen und der Hals manchmal eng geworden ist.

    Daniela Krien nimmt sich fünf Frauenschicksale, die sie locker miteinander verbindet. In jedem Abschnitt wird eine dieser Frauen ins Zentrum gerückt und deren Leben und Liebe geschildert. Dabei wird schnell klar, dass die Liebe keine leichte und auch keine immerwährende glückliche Angelegenheit ist. Und das immer zwei dazu gehören, wenn eine Beziehung funktionieren soll. Und dass viele Liebesbeziehungen funktionieren, obwohl sie weder leicht noch glücklich sind.

    Ich wage nicht, eine einzige gemeinsame Aussage zu finden für alle fünf Abschnitte. Außer vielleicht der, dass die Frauen sich oft erst zurückbesinnen müssen auf sich selbst, um dann die Liebe geben zu können, die glücklich macht. Die Frauen versuchen durch Kompromisse Harmonie zu erzeugen, lassen zu, dass die Männer sie verändern und zurückdrängen in eine Rolle, die sie eigentlich gar nicht wollen. Die Frauen, die dies erkennen reagieren oft mit Unmut oder großer Trauer. Liebe ist nichts für Feiglinge. Liebe ist im Ernstfall harte Arbeit.

    Ein tolles Buch über das man hervorragend sinnieren und diskutieren kann. Ich liebe das Cover.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 11.03.2019

    Fünf Frauen, fünf Leben, fünf oder mehr Lieben. Es sind Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde, von denen Daniele Krien erzählt. Frauen, deren Lebenslinien sich kreuzen. In Freundschaft, in Konkurrenz, Verbundenheit oder Ablehnung. Es sind sehr unterschiedliche Frauen, die in ihrer Vielfalt eines gemeinsam haben, dem Streben nach Erfüllung. Die eine oder andere sucht die Erfüllung in der Ehe, der Familie, der Sexualität, andere in der Selbstverwirklichung, der Eigenständigkeit, dem Ausleben von Kreativität. Sie erleben Freude und Erfolge , genauso wie Rückschläge und Verluste. Ihre Schicksale sind nicht einzigartig und doch gibt es - glücklicherweise - keine Skala für Glück oder Unglück. Kummer sowie Hochgefühl unterliegen keinen messbaren Kriterien.
    Die Männer in diesem Buch sind engstirnige Fanatiker, liebende Väter, großartige Liebhaber, Ehebrecher, Beziehungsneurotiker, fürsorglich oder egoistisch, moralisch integer oder Moralapostel, Geber oder Nehmer. Nicht alle Männer auf der Welt sind so, viele sind so, diese Männer sind so.


    „Liebe ist kein Gefühl.
    Liebe ist keine Romantik.
    Liebe ist eine Tat.
    Man muss die Liebe vom Ernstfall aus betrachten.
    Alles, was sie früher über die Liebe geschrieben hat, ist Unsinn.“

    Alles in diesem Buch berührt, betrifft, erinnert mich. Es zeigt die vielen Seiten von Frauen, die vielen Seiten der Liebe. Die Perspektive verschiebt sich immer wieder, je nach von welcher Begegnung die Autorin uns erzählt. Es sind die kleinen Berührungspunkte, die aus den einzelnen Episoden ein großes Ganzes machen. Wunderschön, unverblümt, unverkitscht.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaber, 27.02.2019 bei bewertet

    Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde haben eines gemeinsam: Sie kommen aus Leipzig, haben den Fall der Mauer erlebt und sind jede für sich an einen Punkt im Leben angekommen, an dem sie hadern. Sie hadern mit der Liebe und damit verbunden auch mit sich selbst, ihrem Leben und dem, was sie daraus gemacht haben.
    Die Berufe und Lebensstile der Frauen unterscheiden sich. Paula ist Buchhändlerin, nicht glücklich in ihrer Ehe, Judith Ärztin, single und auf der Suche nach dem richtigen Mann, Brida hat ihren Mann an eine jüngere Frau verloren und findet sich in einer unbefriedigenden Dreiecksbeziehung wieder, Malika ist Musiklehrerin und dem Druck ihrer Eltern ausgesetzt, Jorinde ist Schauspielerin, trennt sich von ihrem Mann und muss um das Glück ihrer Kinder kämpfen.
    Die Bezüge der Frauen untereinander sind teilweise längere Freundschaften, tiefe Verbindungen oder aber oberflächliche Kontakte, Vernetzungen durch Begegnungen und Kontakte im Alltag.

    Daniela Krien hat einen wundervollen Schreibstil, der intensiv ist und sich jeder Frau, der jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist, anpasst. Auch wenn die fünf Frauen mit der Liebe hadern und in gewisser Weise unzufrieden sind, ist das Buch keinesfalls deprimierend oder frustrierend. Es lässt teilhaben an Gedanken, Erfahrungen, Sehnsüchten und tiefen Emotionen. Vor allem den Emotionen gibt Daniele Krien den Raum, zu Wort zu kommen und sich entfalten zu können.

    Ein berührender, intensiver Roman, der von starken Frauen erzählt, die ihr (Liebes)Leben überdenken und Entscheidungen treffen.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaber, 27.02.2019

    Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde haben eines gemeinsam: Sie kommen aus Leipzig, haben den Fall der Mauer erlebt und sind jede für sich an einen Punkt im Leben angekommen, an dem sie hadern. Sie hadern mit der Liebe und damit verbunden auch mit sich selbst, ihrem Leben und dem, was sie daraus gemacht haben.
    Die Berufe und Lebensstile der Frauen unterscheiden sich. Paula ist Buchhändlerin, nicht glücklich in ihrer Ehe, Judith Ärztin, single und auf der Suche nach dem richtigen Mann, Brida hat ihren Mann an eine jüngere Frau verloren und findet sich in einer unbefriedigenden Dreiecksbeziehung wieder, Malika ist Musiklehrerin und dem Druck ihrer Eltern ausgesetzt, Jorinde ist Schauspielerin, trennt sich von ihrem Mann und muss um das Glück ihrer Kinder kämpfen.
    Die Bezüge der Frauen untereinander sind teilweise längere Freundschaften, tiefe Verbindungen oder aber oberflächliche Kontakte, Vernetzungen durch Begegnungen und Kontakte im Alltag.

    Daniela Krien hat einen wundervollen Schreibstil, der intensiv ist und sich jeder Frau, der jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet ist, anpasst. Auch wenn die fünf Frauen mit der Liebe hadern und in gewisser Weise unzufrieden sind, ist das Buch keinesfalls deprimierend oder frustrierend. Es lässt teilhaben an Gedanken, Erfahrungen, Sehnsüchten und tiefen Emotionen. Vor allem den Emotionen gibt Daniele Krien den Raum, zu Wort zu kommen und sich entfalten zu können.

    Ein berührender, intensiver Roman, der von starken Frauen erzählt, die ihr (Liebes)Leben überdenken und Entscheidungen treffen.

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  • 5 Sterne

    bedard, 26.03.2019 bei bewertet

    Dieses Buch ist im positiven Sinn ein echtes Frauenbuch, denn es erzählt in fünf eigenständigen Kapiteln die Geschichte von Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Alle fünf Frauen versuchen auf ganz unterschiedliche Weise, ihr Lebensglück zu finden. Natürlich geht es dabei auch um Männer und die Unmöglichkeit, die Liebe auf Dauer festzuhalten, ohne Kompromisse einzugehen und sich selbst dabei aufzugeben. Es geht um schmerzhafte Verluste, Verletzungen und Niederlagen.
    Aber auch um das Wissen, richtige Entscheidungen getroffen zu haben und einen ganz eigenen Weg zu gehen.
    Obwohl der Roman - ich würde eher von fünf Erzählungen sprechen - sicher keine besonders fröhliche Grundstimmung vermittelt, empfand ich die Geschichten nicht als deprimierend. Im Gegenteil, trotz aller Tiefschläge haben alle Frauen die Kraft und Energie aufgebracht, ihr Leben weiterzuleben und teilweise auch ungewöhnliche Lebensformen zu wählen.
    Auch wenn einige dieser Wege sicher nicht dem Normalfall entsprechen, viele Situationen und Erfahrungen sind reale Bestandteile im Leben gleichaltriger Leserinnen.
    Ich habe erst nach einer Weile gemerkt, dass die einzelnen Lebensgeschichten miteinander verwoben sind, aber diese Verknüpfung hat mir gut gefallen. Da die Abschnitte jeweils aus der Sicht einer der Frauen geschrieben sind, gibt es dadurch ganz neue Blickwinkel und Ergänzungen.
    Eine wunderbare Sprache, sehr fein gezeichnete Charaktere - für mich ist Daniela Krien eine echte Neuentdeckung und ich werde sicher auch ihre anderen Romane lesen!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 27.02.2019

    Liebe, Hoffnungen und Enttäuschungen

    „Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen.“ Ehrlich gesagt hatte ich mir bei diesem Klappentext eher einen Roman, der die DDR Zeit näher beleuchtet, erwartet. Einstellungen, die der Sozialismus und die zwei getrennten Hälften Deutschlands geprägt haben, kommen zwar hauptsächlich in der letzten Geschichte zur Sprache, mehr jedoch nicht. Es geht eher um Liebe, um enttäuschte Gefühle und auch um die Rolle als Mutter und deren Beziehung zum Kind und davon berichten nacheinander fünf Frauen.

    Die Autorin erzählt nach und nach in fünf Kapiteln die Geschichten von Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Fünf verschiedene Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, die jedoch alle irgendwie miteinander verbunden sind und denen gemein ist, dass sie in meinen Augen unglücklich lieben. Zudem demonstrieren alle, welche Rolle Kinder spielen können und wie schwer und schwierig eine Eltern Kind Beziehung sein kann. Kinder, die von Geburt an tagelang zu Großeltern und in die Kita abgeschoben, ja vernachlässigt und demotiviert werden, ein plötzlicher Kindstod nach einer Impfung, was Schuldzuweisungen verursacht, eine Frau, die vergeblich auf ein Kind hofft, eine andere die auch bei der dritten Schwangerschaft Abtreibung als einzige Lösung ansieht, und auch eine, die überlegt ihr Kind direkt nach der Geburt abzugeben, sind hier vertreten. Man erfährt bei allen durch Rückblenden, die die Schilderung ihrer jetzigen Lebenssituation unterbrechen, nach und nach, wie sie ihren Partner/ ihre Partner ausgewählt und kennenglernt haben, welche Entwicklung die Beziehung genommen hat, wie das Thema Kinder ihr Leben bzw. die Beziehung verändert hat und auch warum und wie die Beziehung in die Brüche gegangen ist. Man darf hier so z.B. erleben, wie Frauen der Mann ausgespannt wird, was Frauen als Geliebte alles auf sich nehmen, welche Macken Männer aus Datingportalen aufweisen können und wie Frauen von Männern verlassen werden. Auch aus Sicht von Kindern wird das Verhältnis zu Eltern beleuchtet, was mich mit am meisten berührt hat. Wie muss sich ein Kind fühlen, wenn die Mutter bereut sich für Kinder entschieden zu haben?

    Der Sprachstil liest sich locker, leicht, flüssig und angenehm. Daher sind die fünf Lebensgeschichten recht schnell verschlungen. Es geht meiner Meinung nach nicht extrem empathisch zu, zumindest nicht so sehr, als dass man hier Gefühlsachterbahn fahren könnte. Aber vielleicht genügen auch je gut fünfzig Seiten auch einfach nicht für mich um intensivere Beziehungen zu den Protagonisten aufbauen zu können. Ich konnte jedoch durchaus nachvollziehen, was die Frauen empfunden haben, konnte mich gut in sie hineindenken. Dafür sorgen präzise Beschreibungen, wie „das Warten ist schlimm. Selbst einen Mann, den sie nicht will, will sie spätestens dann, wenn er sie warten lässt.“, “Erst als Paula anrief, um ihr von Wenzel zu erzählen, wurde Judith wieder einmal bewusst, wie schwer das Alleinsein war.“, oder „…die Trennung lediglich als eine Zustandsänderung ihrer Beziehung empfunden. Zwar lebten Götz und sie nicht mehr zusammen und teilten keinen Alltag mehr, aber sie schliefen noch miteinander.“ Meiner Meinung spielt die Autorin auch je nach Geschichte ein wenig mit Nähe und Distanz, sodass es zum jeweiligen Charakter der Frau passt. Das hat mir gut gefallen.

    Durchaus berührt hat mich Paulas Geschichte. Sie steckt stets zurück, ist gemeinsam einsam und muss einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Judith, die gut situierte Ärztin, in deren Leben wohl nur manchmal ein Mann Platz hätte, konnte mich nicht so sehr bewegen, ebenso wenig auch Brida, die Schriftstellerin, die stets das will, was sie im Moment nicht haben kann, sich aber insgeheim doch Gewissheit darüber erhofft, wo sie hingehört. Mit Malika, die ihr Leben lang schon grausam im Schatten ihrer Schwester steht, habe ich hingegen wieder mehr mitgefühlt wie auch mit ihrer Schwester Jorinde, bei der längst auch nicht alles Gold ist was glänzt.

    Alles in allem habe ich beim Lesen keine Längen empfunden, ich habe die Ausschnitte aus den fünf Frauenleben interessiert, stellenweise auch wirklich ergriffen und gefesselt gelesen, richtig emotional abholen und mitreißen konnte mich, wenn dann nur die abschließende Geschichte. Vier Sterne sind aber auf jeden Fall noch drin.

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  • 5 Sterne

    wusl, 11.03.2019 bei bewertet

    "Die Liebe im Ernstfall" ist bereits in der Titelgebung großartig. Denn genau darum geht es in diesem wunderschön aufgemachten Büchlein auch. Hier wird nicht schön gezeichnet und nicht kitschig angemalt. Hier wird das reale Leben auf so treffende, genaue und fast quälend berührende Weise geschildert, dass mir das Herz aufgegangen und der Hals manchmal eng geworden ist.

    Daniela Krien nimmt sich fünf Frauenschicksale, die sie locker miteinander verbindet. In jedem Abschnitt wird eine dieser Frauen ins Zentrum gerückt und deren Leben und Liebe geschildert. Dabei wird schnell klar, dass die Liebe keine leichte und auch keine immerwährende glückliche Angelegenheit ist. Und das immer zwei dazu gehören, wenn eine Beziehung funktionieren soll. Und dass viele Liebesbeziehungen funktionieren, obwohl sie weder leicht noch glücklich sind.

    Ich wage nicht, eine einzige gemeinsame Aussage zu finden für alle fünf Abschnitte. Außer vielleicht der, dass die Frauen sich oft erst zurückbesinnen müssen auf sich selbst, um dann die Liebe geben zu können, die glücklich macht. Die Frauen versuchen durch Kompromisse Harmonie zu erzeugen, lassen zu, dass die Männer sie verändern und zurückdrängen in eine Rolle, die sie eigentlich gar nicht wollen. Die Frauen, die dies erkennen reagieren oft mit Unmut oder großer Trauer. Liebe ist nichts für Feiglinge. Liebe ist im Ernstfall harte Arbeit.

    Ein tolles Buch über das man hervorragend sinnieren und diskutieren kann. Ich liebe das Cover.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 08.02.2019

    Meine Meinung zum Buch :
    Ein Buch, welches den Leser auf positive Art in bzw auf die Knie zwingt. Selten habe ich ein so schlicht, historisch korrektes und poetisches Buch erlebt, welches das wichtigste und traurigste und vielschichtigste Thema der Literatur beinhaltet. Der Drang nach Freiheit in Zeiten, in denen dieser Umstand, dieses Lebensgefühl kaum zu erreichen war.
    In diesem Buch lernen wir unterschiedliche Charaktere kennen, die alle etwas gemeinsam haben, in ihrer prägendsten Zeit als Kinder und Jugendliche, erlebten sie den Fall der Mauer mit und werden danach mit der Freiheit konfrontiert. Doch diese Freiheit, ist plötzlich nur noch ein Begriff, der neue Einschränkungen und Verzichte fordert.

    Für mich war diese bewegend und ergreifen, da es einen ganz neu über wichtige Themen nachdenken lässt und dabei neue Türen, des Denkens aufstößt, die man allein wohl nicht geöffnet hätte.
    Ich finde es gibt nichts wichtigeres, als ein Buch, welches mit Schreibstil und Charaktere überzeugt, die durch eine ergreifende Geschichte untermalt wird und einem dann noch Denkanstöße liefert, die prägend und wertvoll sind.
    Ein besonderes und wertvolles, ja literarisches Buch über das auf und ab und Schicksal, ja das Leben unterschiedlicher Frauen !

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  • 5 Sterne

    Claudia R., 08.02.2019 bei bewertet

    Lebensmuster

    Wie auch der gleichnamige Roman einer ihrer Protagonistinnen heißt, zeichnet die Autorin die Lebensmuster von fünf Frauen nach. Ihr episodenhafter Roman erzählt von den großen und kleinen Wünsche der Frauen, führt dem Leser vor Augen, wie schnell Schicksalsschläge unser Leben verändern können, wie schwierig es ist, den eigenen Platz im Leben zu finden. Es sind Geschichten der Suche nach der wahren Liebe, nach Familie und Glück, aber auch der Enttäuschung, der Wut und Hilfslosigkeit. Alltägliches wird in wunderbare Sprache gepackt, sodass wir mit den Frauen gemeinsam um ihr persönliches Glück kämpfen, ihre Lebenslinien mit zeichnen und auch immer wieder gleiche Muster entdecken, nicht zuletzt auch, weil es der Autorin auf einfühlsame Weise gelingt, dass sich diese fünf Leben an verschiedenen Punkten kreuzen und die unterschiedlichen Charaktere zusammenbringt. Es ist ein ruhiger Roman, frei von jeder Hektik und Aufgeregtheit, aber von solch einer Intensität, dass das Gelesene auch am Schluss noch nachhallt und der Leser wünscht, es wäre nach knapp 300 Seiten noch nicht zu Ende, so sehr können einem die Figuren ans Herz wachsen. Wir bleiben mit unserer eigenen Phantasie nun allein und denken uns diese Lebensmuster weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 08.02.2019

    Lebensmuster

    Wie auch der gleichnamige Roman einer ihrer Protagonistinnen heißt, zeichnet die Autorin die Lebensmuster von fünf Frauen nach. Ihr episodenhafter Roman erzählt von den großen und kleinen Wünsche der Frauen, führt dem Leser vor Augen, wie schnell Schicksalsschläge unser Leben verändern können, wie schwierig es ist, den eigenen Platz im Leben zu finden. Es sind Geschichten der Suche nach der wahren Liebe, nach Familie und Glück, aber auch der Enttäuschung, der Wut und Hilfslosigkeit. Alltägliches wird in wunderbare Sprache gepackt, sodass wir mit den Frauen gemeinsam um ihr persönliches Glück kämpfen, ihre Lebenslinien mit zeichnen und auch immer wieder gleiche Muster entdecken, nicht zuletzt auch, weil es der Autorin auf einfühlsame Weise gelingt, dass sich diese fünf Leben an verschiedenen Punkten kreuzen und die unterschiedlichen Charaktere zusammenbringt. Es ist ein ruhiger Roman, frei von jeder Hektik und Aufgeregtheit, aber von solch einer Intensität, dass das Gelesene auch am Schluss noch nachhallt und der Leser wünscht, es wäre nach knapp 300 Seiten noch nicht zu Ende, so sehr können einem die Figuren ans Herz wachsen. Wir bleiben mit unserer eigenen Phantasie nun allein und denken uns diese Lebensmuster weiter.

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  • 4 Sterne

    ele, 08.03.2019 bei bewertet

    Die Liebe im Ernstfall, Roman von Daniela Krien, 288 Seiten erschienen im Diogenes – Verlag.
    Ein Episodenroman über fünf Frauen, die das Schicksal beugt, aber keinesfalls bricht.
    Paula, Judith, Brida , Malika und Jorinde sind fünf Frauen, die locker miteinander verbunden sind. Ihre „Lebensabschnittsgeschichten“ werden hier in fünf Episoden geschildert, wobei jede der Geschichten hier, eine andere der Frauen als Protagonistin aufweist und ihre Liebe, ihre Verluste ihre Ängste und Nöte geschildert werden.
    Jeder der fünf Episoden ist einer anderen Frau gewidmet. Die Autorin schreibt im wortgewaltigen emotionalen Stil in auktorialer Erzählweise, aber ohne zu werten. Viele lebhafte Dialoge bringen Leben in die Geschichten. Handynachrichten, Emails, Briefe sowie besondere Wörter und Ausdrücke sind kursiv geschrieben und somit deutlich gemacht. Das Schicksal der fünf lose bekannten Frauen, ausgenommen Malika und Jorinde die beiden Schwestern, wird in zwei Zeitebenen dargestellt, dazu bedarf es einiger Konzentration beim Lesen.
    Die ersten drei Episoden habe ich sozusagen in einem Satz durch gelesen. In diesen Stil hatte ich noch keine Lektüre und fand es absolut faszinierend. Immer mehr Zusammenhänge waren im Fortlauf des Buches zwischen den interessanten Frauen zu entdecken. Ihre Verzweiflung , ihr Umgang mit Liebe und Lust zu beobachten, machten mich neugierig und fesselten mich ans Buch. Jede der Figuren kam in der nächsten Geschichte als mehr oder weniger wichtiger Charakter wieder vor. Toll gemacht. Leider konnte sich dieser „rote Faden“ nicht bis zum Ende fortsetzen. Als es um die Abschnitte der beiden Schwestern Malika und Jorinde geht. Zwar ist Malika die Frau, die über den Verlust ihres Geliebten schier zugrunde geht, der in einer anderen Episode der Liebhaber bzw. Mann einer anderen Protagonistin ist. Aber wie von mir erhofft schließt der letzte Teil um Jorinde leider nicht den Kreis. Dieser letzte Abschnitt hat mir auch am wenigsten gefallen. Denn er endet ohne einen, für mich nachvollziehbaren Schluss. Die Personen sind hervorragend charakterisiert, ihr Handeln nicht immer logisch doch konnte ich es durchaus akzeptieren, sympathisch waren die Protagonistinnen alle, ohne Ausnahme. Judith die bindungsunfähige perfektionistische Ärztin, die ihr Glück auf Dating-Platformen sucht. Paula, die ihr Kind - und dadurch auch ihr Lebensglück verloren hat. Brida , die Schriftstellerin voller Ideen, aber als Mutter überfordert. Malika, die erst langsam wieder ins Leben findet und Jorinde die alleinerziehende Schauspielerin. Alle hab ich sie gut leiden mögen.
    Dieses Buch war für mich ein interessantes Experiment, welches mich ständig zum Nachdenken angeregt hat. In wunderschönen Worten geschrieben. Eine Beschreibung wie unterschiedliche Frauen versuchen ihr Glück, das für jede anders aussieht, zu finden. Auch mich selbst konnte ich zum Teil in diesen Geschichten wiederfinden. Leider fehlt in der Story die Leichtigkeit und die Unbeschwertheit. Ein eher deprimierendes Buch. Durch die Buchbeschreibung wird auch suggeriert, dass es sich hier um eine Erzählung handelt die mit dem Mauerfall zu tun hat, dies ist nicht der Fall. Die Geschichte könnte sich auch überall anders zugetragen haben. Eine Leseempfehlung und 4 von 5 möglichen Sternen.

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