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  • 5 Sterne

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 18.05.2018

    Als Buch bewertet

    Der vorliegende Historienroman von Caroline Bernard erzählt auf berührende Weise die Lebensgeschichte von Alma Schindler (1879-1964, später Alma Mahler-Werfel) - einer verkannten Künstlerin, die ihr Talent und ihre Träume für ihre große Liebe, den Komponisten Gustav Mahler, aufgegeben hat.

    Aufgewachsen inmitten der Wiener Bohème-Szene, der sog. Wiener Secession, ist es nicht verwunderlich, dass Alma schon früh künstlerisch tätig wird. So übt sie nicht nur täglich am Klavier und komponiert eigene Lieder, sondern dichtet auch über ihre wechselnden Seelenzustände. Denn Almas großes Ziel ist eine eigene Musikkarriere. Doch die Männer dominierte Gesellschaft um die Jahrhundertwende sieht in ihr nur eine junge, naive und hübsche Frau, die Künstlerempfänge und Vernissagen etc. liebt. Die wenigsten erkennen und fördern Almas Talent. Als sie dann eines Tages auf das eigenbrötlerische wie unnahbare Musikgenie der Zeit, Gustav Mahler, trifft, kennt ihre Faszination keine Grenzen und schnell entspinnt sich trotz des hohen Altersunterschieds eine Liaison zwischen beiden. Anfangs liebt Alma es mit Gustav Klavier zu spielen und zu fachsimpeln. Doch die lange Einsamkeit während Gustavs Tourneen, seine Besessenheit von der Musik und seine Forderung, für ihn auf ihre eigene Karriere zu verzichten, setzen Alma stetig zu und gipfeln gemeinsamer trotz Kinder in einer tragischen, einseitigen Ehe, bei der ausschließlich Alma gibt.

    Eindringlich, emotional packend beschreibt die Autorin diese Selbstaufopferung von Alma für Gustavs Kunst. Als Leser leidet man regelrecht mit der jungen, quirligen Alma mit, die sich im Laufe der Beziehung mit Gustav immer mehr zurückzieht und -nimmt, bis sie sich gar nicht mehr erkennt. Depressionen, Fehlgeburten und ständige Kuraufenthalte kennzeichnen diese Periode, in der Gustav fröhlich weiterspielt und den schönen Schein nach außen wahrt, währenddessen Alma innerlich stirbt. Hoffnung wird einzig durch die letzten Buchseiten erzeugt, die kurz von Almas Leben nach Gustavs Tod handeln. Kurzum, die insgesamt 496 Buchseiten transportieren viel persönliches Leid, dies aber auf eine frappierend realistische, weil bestens recherchierte Weise. Infolge lassen sich Fiktion und Wahrheit nur schwer auseinanderhalten.

    Zu guter Letzt sei noch das ausgesprochen stilvoll gestaltete und in Sepia gehaltene Cover erwähnt, das vom ersten Moment an Lust auf eine literarische Zeitreise macht.

    FAZIT
    Tragisches Frauenschicksal, das tief in die Wiener Gesellschaft wie Kultur um die Jahrhundertwende blicken lässt und das einmal angefangen, nicht mehr loslässt.

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  • 4 Sterne

    16 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 18.05.2018

    Als Buch bewertet

    Künstlerin oder Künstlergattin?

    Wien um 1900: Alma Schindler ist Anfang 20, sehr verwöhnt und eigensinnig. Ihr Vater, der berühmte Maler Emil Jakob Schindler, verstarb früh und ihre Mutter heiratete dessen Schüler Carl Moll.
    Alma wächst in einem Künstlerhaushalt auf, Moll gehört zur Wiener Secession. Gefeierte Berühmtheiten wie Gustav Klimt oder Max Burkhard sind regelmäßig zu Gast und tragen zu ihrer Bildung bei.

    Alma gilt als schönste Frau Wiens, spielt sehr gut Klavier, komponiert selbst und sonnt sich in der Bewunderung ihrer Verehrer. Sie hat intime Verhältnisse mit älteren Männern (Freud stellt später die Ferndiagnose Vaterkomplex), aber auch ein klares Ziel: „Ich will etwas werden im Leben, etwas Großes, und dazu gehört ein großer Mann.“ (S. 60) Ihr Traum ist es, eine Symphonie zu schreiben und Klimt zu heiraten, aber der will (und wird) nie eine Ehe eingehen.
    Alma ist sehr flatterhaft, es geht ihr eher um die Befriedigung ihrer Gelüste statt um die Männer. Sie scheint jedes Gefühl uferlos ausleben zu wollen. Erst der 19 Jahre ältere Gustav Mahler ändert das. Er vergöttert sie, schreibt Liebesbriefe, schickt Geschenke, macht Ausflüge mit ihr und sie musizieren zusammen. So hat sie sich eine Ehe – eine echte Partnerschaft – immer vorgestellt. „Gustav Mahler ist der Richtige für mich. Er wird dem Chaos meiner Gefühle ein Ende machen und meinem Leben endlich eine Richtung geben.“ (S. 135) Doch Mahler hat hohe Ansprüche: zwei Künstler in einem Haushalt, das geht nicht. Alles hat sich seiner Kunst und seinem minutiös geplanten Tagesablauf unterzuordnen. Alma stimmt dem zu und führt ab dann das Leben der „Frau Operndirektorin“. Von anderen Frauen wird sie beneidet, dabei ist die Ehe ein harter Bruch für die bis dato Verwöhnte. Statt der elterlichen Villa lebt sie jetzt in einer 5-Zimmer-Wohnung und muss sich um den Haushalt und die Finanzen kümmern. Mahler hat Schulden, sparen ist angesagt. Sie gehen kaum noch aus und auf seine Reisen kann sie ihn nur begleiten, wenn genug Geld da ist. Gustavs Wünsche sind Gesetz, ihr ganzes Leben dreht sich nur noch um ihn. „Ich bin es nicht gewohnt, mich als jemand anderes als die Frau meines Mannes zu sehen.“ (S. 378)

    „Die Muse von Wien“ hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen. Wien und die Künstlerszene, die Freundschaften, aber auch Animositäten, werden sehr fesselnd und atmosphärisch beschrieben. In ihrem gewohnten Umfeld brilliert Alma mit ihrem Wissen immer wieder und bezaubert auch mich. Als Mahlers Frau folgt dann das böse Erwachen. Sie ist jetzt Ehefrau und Mutter (oft auch seine, hat man das Gefühl), hat nicht mehr zu komponieren oder sich mit anderen Männern bzw. auf Gesellschaften rumzutreiben. Sie beide haben ja sich! Wenigstens darf sie seine Noten kopieren und ins Reine schreiben. Die Lage für den konvertierten Juden Mahler wird in Wien immer schwieriger, also gehen sie für mehrere Monate im Jahr nach New York an die Metropolitain Opera, die Kinder bleiben in Wien. Alma stumpft ab, das Leben besteht gefühlt nur aus Koffer ein- oder auspacken. Sie wird lust- und lieblos, was sich leider auch auf diesen Zeitabschnitt im Buch niedergeschlagen hat – er wird mir zu langatmig und farblos beschrieben. Und obwohl man Mitleid mit ihrer Situation hat, ist sie keine besonders sympathische Protagonistin - man bleibt beim Lesen seltsam distanziert.

    Für mich kommt Almas Geschichte leider nicht ganz an das erste Buch der Autorin Caroline Bernard „Rendezvous im Café de Flore“ heran. Ich vermute aber, dass das hauptsächlich mit Almas Person zusammenhängt, zu der ich einfach keinen Zugang gefunden habe.

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  • 2 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid K., 18.07.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine Muse für mehrere Künstler

    Alma (1879 – 1964) wird als Tochter des Malers Emil Jakob Schindler und der Sängerin Anna Sophie Bergen geboren. Sie ist musisch begabt und wird auch von ihrem Elternhaus in diese Richtung gefördert. Als ihr Vater früh stirbt, bekommt Alma als Stiefvater Carl Moll, der ebenfalls in Künstlerkreisen verkehrt und Alma somit den Weg dahin ebnet.

    Alma gilt als das schönste Mädchen von Wien und wird von einigen Männern umschwärmt, allen voran Gustav Klimt, in den sie sich auch prompt verliebt. Carl Moll ist gegen diese Verbindung und gibt aber einige Zeit später seine Zustimmung, als Alma den um einiges älteren Gustav Mahler heiraten will. Doch ihre Beziehung zu Mahler gestaltet sich alles andere als romantisch – bereits vor der Ehe schreibt er ihr vor, welche Erwartungen er an sie knüpft und wie er sich das Zusammenleben vorstellt. Alles hat sich um sein Wohlbefinden und seine Karriere zu drehen, Mahler verlangt auch, dass Alma das Komponieren aufgibt, dafür darf sie seine Noten sorgfältig kopieren.

    Weiter erfährt man noch einiges über ihr Leben mit Gustav, ihre beiden Töchter und auch den Tod einer Tochter. Der Roman endet mit dem Tod Mahlers, obwohl Alma eigentlich auch danach noch ein aufregendes Leben vorzuweisen hätte … Ihre Beziehung zu Gropius wird nur angerissen, über Werfel oder Kokoschka erfährt man gar nichts.

    Der Roman versucht ein romantisches Bild zu zeichnen, dem Alma als Charakter nicht gerecht wird. Sie hat zwar durch ihre ständige Verliebtheit und ihre Sprunghaftigkeit in Beziehungen vielleicht romantische Anwandlungen, aber nicht mal das würde ich ihr zusprechen. Man erfährt nichts über ihre abfälligen antisemitischen Äußerungen und wie verächtlich sie sich oftmals über ihre Liebhaber auslässt. Ihren Hang zur Theatralik kann man ebenfalls nicht sonderlich gut erkennen. Außerdem weigerte sie sich zeitlebens strikt, an Begräbnissen teilzunehmen. Im Roman wird dies angerissen, als sie am Begräbnis ihrer Tochter nicht teilnimmt.

    Der Schreibstil ist etwas langatmig und konnte mich auch nicht in diese Zeit versetzen.
    Wenn man wirklich an der Person Alma interessiert ist, sollte man sich an die Biographie von Oliver Hilm halten – „Witwe im Wahn“ entkräftet das Bild Almas als Muse.
    Dieser Roman konnte mich nicht überzeugen, daher kann ich auch nur 2 Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 25.06.2018

    Als Buch bewertet

    "Ich weiß, daß der Mann in der Welt draußen das Pfauenrad zu schlagen hat, während er sich zu Hause »ausruhen« will. Das ist das Los der Frau. Aber nicht das meine!" (Alma Mahler-Werfel)

    Wenn man so will, zeigt dieses Zitat den Lebensentwurf von Alma Mahler-Werfel auf, die im Mittelpunkt des historischen Romans "Die Muse von Wien" von Caroline Bernard steht. Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wird sie zur Muse – Alma Schindler wächst inmitten der Wiener Boheme auf, ist in den Salons der schillernden Metropole zu Hause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Und sie ist Künstlerin, ihre Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, vor allem der Komposition. Bis sie Gustav Mahler trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Gustav erwidert ihre Liebe, jedoch zu einem hohen Preis: Für ihn soll sie ihre Kunst aufgeben …

    Das Cover des historischen Romans erinnert an ein Portrait in Sepia und zeichnet sich durch eine schlichte Eleganz aus. Der Betrachter sieht eine vornehm gekleidete Frau vor einem historishcen Gebäude in Wien stehen. Ihr hochgeschlossenes weißes Kleid wirkt züchtig , der Saum des Rockes bedeckt die Knie und die Schuhe sind eher praktisch. Trotzdem bleibt der Blick des Betrachters an ihr hängen. Ihre Haltung wirkt selbstbewusst, stolz und aufrecht, und sie trägt nicht nur einen kecken modischen Hut, sondern auch einen auffälligen Mantel lässig über ihrem Arm, die in einem leuchtenden roten Farbton schimmern. Auch der einprägsame Titel des Buches greift das Motiv der Liebe auf und ist in fein geschwungenen, großen roten Lettern gestaltet worden.

    Tatsächlich zieht sich die Liebe wie ein roter Faden durch die Lebensgeschichte von Alma Mahler-Werfel, die sich nicht in das enge Korsett der traditionellen Pflichterfüllung pressen lassen, sondern ihr Schicksal nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten wollte und als eine femme fatale in der Kunst-, Kultur- und Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts gilt.

    Caroline Bernard schreibt in einem mitreißenden Stil, und es gelingt ihr mühelos, ihre schillernde Protagonistin in ihrem historischen Roman zum Leben zu erwecken. Das Geschehen wird aus der Perspektive von Alma vermittelt, und man kann sich in die die gefühlvolle, mitunter launische und kapriziöse schöne junge Frau einfühlen, wenn wir sie auf ihrem Weg durch die Salons in der Metropole der K. und K. Monarchie begleiten. Trotzdem ist Alma mehr als ein oberflächliches Party-Girl, das sich in der Bewunderung von berühmten Zeitgenossen sonnt. Krankheit und Tod sind ihre ständigen Begleiter, und sie erweist sich im Laufe ihres Lebens als eine starke Persönlichkeit, die zahllose Schicksalsschläge hinnehmen und den Tod von Vater, Partnern und Kindern verkraften muss.

    Auch wenn sie die gemeinsamen Jahre mit dem Musiker Gustav Mahler in der Retrospektive verklärt, ist ihre Verbindung nicht glücklich; der wesentlich ältere Workaholic zeigt sich als ein egozentrischer Macho, der nach ständiger Aufmerksamkeit und Bewunderung verlangt und seiner freiheitsliebenden Frau das Leben an seiner Seite nicht leicht macht. Insoweit ist ihre Flucht in eine leidenschaftliche Affaire mit Walter Gropius, der ihr zweiter Mann nach dem Tod von Gustav Mahler wird, durchaus nachvollziehbar.

    Eine eigene Karriere blieb Alma Mahler-Werfel verwehrt. Trotzdem hat sie als Muse, Künstlerin und Geliebte ihre Spuren in der Zeitgeschichte hinterlassen. Mich hat dieser historische Roman sehr beeindruckt, und ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. Gern vergebe ich die Höchstpunktzahl von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Belis, 25.06.2018

    Als Buch bewertet

    Aufgewachsen im Hause des Mahlers Carl Moll ist Alma Schindler doch wesentlich geprägt von ihrem viel zu früh verstorbenen Vater Emil Schindler. Dieser schmerzlich vermisste Mann vermachte seiner Tochter die Liebe zu Farben, Stimmungen und der Kunst im Allgemeinen. Das musikalische Talent ihrer Mutter zeigt sich in Almas beachtenswertem Klavierspiel. Ihre besondere Leidenschaft gilt jedoch dem Komponieren. Ihre relativ unbeschwerte Jugendzeit genießt Alma mit allerlei Vergnügungen wie z. B. Opernbesuchen, Ausstellungen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Schön, gebildet, oft ruhelos und eigenwillig erobert Alma Wien. Ihrer immer wiederkehrenden Trauer um den geliebten Vater setzt sie die Musik entgegen. Eine Wende in ihrem Leben tritt mit der Bekanntschaft des Hofoperndirektors Gustav Mahler ein. Schon lange fasziniert von dem viele Jahre älteren Musikgenie findet Alma in ihm die Liebe ihres Lebens. Trotz Hindernissen, Entbehrungen und Einwänden wird Alma viele Jahre mit ihm verbringen. Höhen und Tiefen durchleben, Faszination spüren, vergebenen Chancen nachtrauern aber auch Glück und Erfüllung in ihrer Hingabe finden. Neue Wege beschreiten und in Abgründe stürzen.

    Die Autorin erzählt anschaulich Alma`s Leben um die Jahrhundertwende aus der vielfältigen Stadt Wien. Geboren in die Welt der Kunst, der Unbeschwertheit und teils umwälzender Ideen jener Zeit findet Alma ihren Weg. Charakteristische Merkmale der Stadt wie das Sachers, bedeutende Museen und Plätze leben vor meinem geistigen Auge auf. Neben der üblichen Sommerfrische jener Zeit, der sich ändernden Mode und dem Wandel des Zeitgeistes erlebt der Leser auch Veränderungen Almas von der Leichtigkeit der Jugend zu einer besorgten Frau und liebenden Mutter. Noten, Töne, Musik...das durchzieht ihr Leben ständig.

    Die Erzählung ist geradlinig aufgebaut, zeigt Einblicke und Vermächtnisse in die Welt der Musik und Malerei des Jugendstils. Viele namhafte Künstler und Berühmtheiten begegnen Alma und manche Eigenheiten kommen zur Sprache. Der Leser reist mit dem Ehepaar unter anderem nach New York und wird mit dem Antisemitismus gegenüber Juden konfrontiert. Mit dem Tode Gustav Mahlers im Jahre 1911 endet dieses Buch.

    Somit liegt der Focus der Geschichte auf Jugendzeit und Ehe Alma Schindlers, bzw. Mahler. Eine Frau mit eigenen Talenten, die sich der Hingabe der Musik verschrieben hat. Aus Liebe zu ihrem Mann stellt sie ihre eigenen Ideen hinten an, inspiriert Gustav zu erstaunlichen Leistungen und schenkt ihm die Ruhe und Kraft seine Werke zu schaffen.

    Der Lebensrückblick von Caroline Bernard erhält von mir vier Sterne. Die Erzählung ist anschaulich, konnte mich aber nicht so packen das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Mir hat die Stimmung, der Zeitgeist gut gefallen, doch leider habe ich manche Stellen als langatmig und nicht fesselnd empfunden.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 28.06.2018

    Als Buch bewertet

    Alma Schindler liebt die Musik, das Komponieren und die Männer. Als junge Frau entscheidet sie sich für den fast 20 Jahre älteren Gustav Mahler, doch er stellt an ihre Ehe eine Bedingung, sie soll das Komponieren aufgeben.

    Mir hat die Roman-Biografie über Alma Mahler sehr gut gefallen. Sie war eine selbstbewusste Frau, die es Anfang des 20. Jahrhunderts nicht unbedingt leicht gehabt hat. Ist der Traum einer Karriere zu gewagt oder reicht es die Frau an der Seite eines großen Mannes zu sein? Diese Frage beschäftigt wohl viele Frauen und damals war die Rollenverteilung ganz klar eine andere.
    Es wird klar, dass Alma Mahler ein sehr bewegtes Leben geführt hat und es war bestimmt nicht langweilig. In "Die Muse von Wien" geht es um die Zeit als Frau an Gustav Mahlers Seite. Ich könnte mir sehr gut noch einen Teil vorstellen, der sich mit ihrem Leben danach beschäftigt, denn immerhin wurde sie recht jung zur Witwe.

    Gerade wenn man einige Zeit mit dem Buch verbringt, taucht man in eine andere Zeit ein. Allerdings gab es einige Passagen, die ich ein wenig langatmig, aber nicht langweilig fand.

    Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 18.09.2018

    Als Buch bewertet

    "Die Muse von Wien" aus der Feder der Autorin Caroline Bernard ist nun bereits der 6. Band aus der "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe-Reihe", von der ich ja ein riesengroßer Fan bin. Als Vorlage für diesen Roman diente Alma Mahler, eine reale Person, die auch die Protagonistin in dieser spannenden und aufregenden Geschichte ist. Alma Mahler war eine der fazinierendsten Frauen im Wien der Jahrhundertwende.

    Nun zum Inhalt: Alma Schindler, deren Vater früh verstirbt, wächst mit ihrer Schwester Gretl, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater inmitten der Wiener Boheme auf. Ihre erste große Liebe ist der Maler Klimt, für den Dirigent und Komponist Gustav Mahler wird sie jedoch zur Muse. Sie ist in den Salons der schillernden Metropole zuhause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Außerdem ist Alma Künstlerin. Ihre große Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, zudem komponiert sie furchtbar gerne Dann lernt sie Gustav Mahler kennen und verliebt sich in ihn. Gustav erwidert ihre Liebe, doch er fordert einen hohen Preis von Alma. Sie soll ihre Kunst für ihn aufgeben .....

    Der pure Wahnsinn. Noch jetzt bin ich mittendrin in dieser Geschichte, die mich von der ersten Seite an gefesselt, in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen hat. Diese atemberaubende Geschichte, das ganze Leben von Alma läuft wie in einem Film in meinem Kopfkino nochmals ab. Ich lerne die hübscheste Frau von Wien - so wird Alma bezeichnet - als junges Mädchen kennen. Spüre förmlich ihre Lebensfreude, ihre Begeisterung und ihren Charme. Sie besitzt auch ein große Herzenswärme. In der Männerwelt erreicht sie meist das, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Doch ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie Gustav Mahler kennenlernt. Ich fand die Forderung, die er an Alma gestellt hat, einfach unglaublich. Doch zur Jahrhunderwende hatten die Frauen wohl noch nicht so viel zu sagen und mußten sich den Männern unterordnen. Und Almas Liebe zu dem 20 Jahre älteren Gustav war so groß, dass sich ein riesen Opfer für ihn gebracht hat. Es war nicht einfach mit diesem Künstler zusammenzuleben und auch die Schicksalschläge, die die beiden im Laufe ihres Lebens erleiden mußten, haben auch mich zu Tränen gerührt. Ein wirklich bewegendes Leben mit vielen Höhen und Tiefen. Den Epilog fand ich sehr interessant, man erfährt viel über das vergangene Leben von Alma, die ja dann in New York ihren Lebensabend verbringt. Einfach brilliant.

    Für mich ist diese hervorragende Geschichte wieder ein absolutes Lesehighlight. Eine Lektüre der Extraklasse. Wieder durfte ich eine ganze besondere Frau kennenlernen. Wie heißt es so schön im Nachwort: "Alma Mahler war eine starke Frau, die sich ein Recht auf Glück und Selbstverwirklichung herausnahm, die aber in einer Zeit lebte, in der das nicht vorgesehen war - zumindest nicht für Frauen. "

    Auch das Cover ist wieder ein echter Hingucker. Passt zu der ganzen Buchreihe hervorragend. Selbstverständlich vergebe ich für diese perfekte Lektüre 5 Sterne und freue mich schon auf das nächste Buch aus dieser Reihe.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 18.05.2018

    Als Buch bewertet

    Die junge Alma Schindler ist schön, was ihr viele Verehrer beschert. Sie ist die Tochter des berühmten Malers Emil Jakob Schindler. In ihrem Elternhaus gehen viele Künstler ein und aus. Das hat sie geprägt, sie ist jung, verwöhnt und eigensinnig. Alma verdreht den Männern den Kopf und genießt die Bewunderung. Sie liebt das Klavierspiel und komponiert auch. Als ihr Vater stirbt, heiratet die Mutter bald wieder. Doch Alma und ihr Stiefvater Carl Moll haben Probleme miteinander.
    Zunächst zieht es sie zu Gustav Klimt hin. Aber der will sie nicht heiraten. Später trifft sie Gustav Mahler. Er ist fast zwanzig Jahre älter als sie und betet sie an. Sie ist überzeugt, dass Mahler der Richtige für sie ist, denn er verwöhnt sie. Sie wird seine Muse. Gemeinsam mit ihm Musik zu machen, das ist ihr Traum.
    Doch dieser Traum zerplatzt, denn in dieser Ehe ist kein Platz für zwei Künstler. Mahler verlangt von Alma, dass sie sich ihm und seinen Bedürfnissen unterordnet. Sie muss die Musik für ihn aufgeben. Sie stimmt zu, aber es ist nicht das, was sie gewollt hat. Auch beim Lebensstandard gibt es herbe Einschnitte, den Mahler ist verschuldet und das Geld stets knapp. Alles geht nur noch um Mahlers Belange. Als die Lage für Juden in Wien schwieriger wird, reist der konvertierte Jude Mahler nach New York und arbeitet monatelang an der Met. Alma begleitet ihn und lässt die Kinder in Wien zurück.
    Ich hatte mit Alma meine Probleme. Ihre Flatterhaftigkeit kann man ihr zunächst aufgrund des Alters nachsehen. Aber warum es sie immer zu wesentlich älteren Männern hinzieht, habe ich nicht verstanden. Sie sucht Vaterfiguren und ordnet sich den Männern unter, dabei sind ihre Wünsche und Träume doch eher die von eigenem künstlerischen Schaffen und Freiheit. Ich hätte sie oft schütteln mögen, wenn sie abgestumpft alles über sich ergehen lässt. Zum Glück kommt sie irgendwann zur Besinnung. Mahler selbst hat sich verhalten, wie man es den Männern jener Zeit gewohnt war. Die Frau gehört an den Herd und hat die Familie zu versorgen und sich ansonsten dem Mann unterzuordnen.
    Obwohl der Schreibstil sich angenehm lesen lässt, gab es zwischendurch eine Phase, die mich nicht mehr gepackt hat, da es ziemlich eintönig wurde. Ansonsten hat mir die Geschichte gefallen. Die Atmosphäre in Wien war sehr gut eingefangen.
    Ein interessantes Buch über die Familie des Musikers Gustav Mahler.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 25.07.2018

    Als Buch bewertet

    Ende der 80er Jahre reiste ich mit zwei Freunden nach Wien - einzig um das Hundertwasserhaus und das Secession-Gebäude mit Klimts Beethoven-Fries zu sehen. Klimts Bilder faszinieren mich heute noch. Gustav Mahlers Symphonien hingegen mag ich nicht so, aber mich interessierte die Geschichte um die Frau, die diesen beiden (und vielen anderen) Männern den Kopf verdrehte.

    In "Die Muse von Wien" begleiten wir Alma Schindler von 1886 bis 1911, also von ihrem siebzehnten Lebensjahr an bis kurz nach dem Tode Gustav Mahlers. Alma wird als schöne und lebenslustige Frau beschrieben, die gerne die Oper und Gesellschaften besucht und zu flirten weiss. Ganz Wien ist angetan von Alma, doch sie will eigentlich nur den Maler Gustav Klimt. Als dies nicht klappt, lässt sie sich auf Gustav Mahler ein und heiratet bald darauf den viel älteren Musiker. Alma ist eine begnadete Klavierspielerin und liebt es stundenlang am Klavier zu sitzen, zu spielen, Texte zu vertonen und zu komponieren. All dies gibt sie mit der Hochzeit auf, denn Mahler wünscht es sich so. Ob sie wirklich weiss, auf was sie sich da einlässt?

    Mir gefiel Caroline Bernards "Rendezvous im Café de Flore" einiges besser als der vorliegende Roman. Im erstgenannten Buch konnte die Autorin aufgrund zweier Zeitebenen kreativer schreiben und konnte bei der Gegenwartsgeschichte ihre Fantasie walten lassen. Da "Die Muse von Wien" ausschliesslich historischen Persönlichkeiten gewidmet ist, bleibt logischerweise die Fantasie auf der Strecke. Die Autorin muss sich an Fakten halten und hat nur einen kleineren Spielraum, um eigene Ideen einzubringen. Wenn dann noch die Protagonistin eine diffizile Person ist, wird es als Leser schwierig, Begeisterung für das Gelesene aufzubringen.

    Alma ist leider genau solch eine Protagonistin, eine anstrengende Person, zu der ich keine Verbindung aufbauen konnte. Unreif, über weite Strecken fordernd, dann aber auch übertrieben unterwürfig. Es macht den Schein als ob sie nur auf Mahlers Forderungen einging, damit sie als verheiratete Frau von ihrer Mutter wegkommt.

    Die Männer aber fand ich alle noch schwieriger. Gustav Klimt, der hinter allen Rockzipfeln her war; Walter Gropius, der sich unmöglich verhält; und der egozentrische Gustav Mahler. Eindrücklich geschildert waren in dem Zusammenhang die Szenen bei der Sommerfrische, als Alma sich auf Familienzeit freute, Gustav sich aber erneut absonderte und absolute Ruhe, sogar von den Nachbarn und Bauern ringsherum, verlangte.

    Man ärgert sich beim Lesen total und würde die eine oder andere Figur am liebsten auf den Mond schiessen. Für Autoren ist es sicher nicht leicht, solche schwierigen historischen Persönlichkeiten darzustellen, denn viele Leser mögen solche Figuren nicht sehr. Caroline Bernard ist es aber gelungen, eine flüssige und gut lesbare Geschichte über Alma zu erzählen und die Figuren glaubhaft darzustellen. Gerade in der oben beschriebenen Situation konnte ich gut mit Alma mitfühlen, wenn sie sich allein gelassen fühlte.

    Trotzdem fehlte mir in Almas Darstellung teilweise eine gewisse Tiefe, damit man ihr Tun oder ihre Gefühle besser nachvollziehen hätte können.

    Fazit: "Die Muse von Wien" liefert einen interessanten Einblick ins Wien Anfang des 20. Jahrhunderts und ins Leben von Alma und Gustav Mahler.
    3.5 Punkte.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R., 03.07.2018

    Als Buch bewertet

    Es mag gut sein, dass Alma eine faszinierende Frau war, bedenkt man doch, dass sie immerhin vor über hundert Jahre lebte, liebte und jung war. Mir kam sie jedoch - zumindest in ihren jungen Jahren - oft wie ein verwöhnter und trotziger Backfisch vor. Sie schien sich wahrlich einzubilden, dass sich die Welt um sie und ihre Schönheit drehte. „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben … “ trifft hier den berühmten Nagel genau auf den Kopf. Umso erstaunlicher fand ich es, dass sie sich in ihren jungen Jahren stets Männer suchte, die sie nicht gerade auf Händen trugen und auch meistens älter waren. War es die Herausforderung, die sie daran liebte? Der bekannte Psychologe Siegmund Freud schob es später auf einen Vaterkomplex. Für ihren ersten Ehemann Gustav Mahler nahm sie viele Entbehrungen in Kauf, nicht jedoch ohne ihm diese später ins Gesicht zu schleudern und damit ihre Seitensprünge zu rechtfertigen.
    Immerhin hat es dieser autobiographische Roman geschafft, mir die Künstlerwelt von Wien ein wenig näher zu bringen. Es muss schon eine schillernde Zeit gewesen sein. Schade finde ich jedoch, dass der Roman mit dem Tod Gustav Mahlers endet, den Rest des Lebens um Alma Mahler-Werfel musste ich mir dann im Internet erlesen und habe so erfahren, dass sie später mit Architekten Walter Gropius und Schriftsteller Franz Werfel verheiratet war. Letzteren Buch „Die vierzig Tage des Musa Dagh“, in dem der Völkermord an den Armeniern und der armenische Widerstand auf dem Musa Dağı literarisch verarbeitet wird, schlummert schon seit Jahren auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Nun wäre ja mal eine passende Gelegenheit es endlich zu lesen.
    Ich habe dieses Buch von der Autorin Caroline Bernard als Teil einer Reihe um „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ gelesen, die der Aufbau Verlag mit wunderbaren Buchcovern zusammengestellt hat. Leider war ich ein wenig enttäuscht von diesem Band.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Serenissima, 02.07.2020

    Als eBook bewertet

    Nun ja, es ist wohl alles eine Interpretationssache.
    Der Verlag findet Alma Schindler-Mahler-Werfel (Klimt/ Kokoschka/ Gropius etc.) mutig. Was an ihrem Verhalten mutig sein soll, ist mir auch nach der vierten Biographie schleierhaft.
    Die Autorin hingegen bemüht sich mehr als jeder andere Autor zuvor, die femme fatal irgendwie zur Hauptfigur für einen leichten Frauen-Unterhaltungsroman zu interpretieren. Dazu taugt Alma Mahler einfach nicht. Warum? Weil ihr das Herz fehlt. Sowohl in allen anderen Büchern, als auch in Gustav Mahlers Biographie als auch - hier. SIe bleibt eine behauptete Figur, mit der ich als Leserin nicht warm werden konnte. Ich habe sie nicht gespürt, nicht mit ihr gelitten, nicht mit ihr gehofft und gebant und konnte ihre Reaktionen oft nicht nachvollziehen.
    Die Autorin hat es sicher nicht leicht gehabt, GUSTAV MAHLERS Leben zusammenzufassen und somit einen 10-jährigen Ausschnitt aus ALMAS zu zeigen. aber ist das nicht eigentlich eine Themaverfehlung? Oder würden die Leserinnen Alma micht mehr mögen, wenn alle anderen Affairen und Liebschaften behandelt worden wären, also, wenn das Buch Almas, nicht Gustavs Leben behandeln würde?
    Die 2 Sterne rühren auch daher, dass vieles unlogisch und sprunghaft bzw. in einem letzten eiligen Überarbeitungsgang schlampig geändert und hinzugefügt wirkt. Hatte sie nun etwas mit Zemilsky oder nicht? Warum kann sie ohne Gropius nicht leben, trennt sich dann aber ohne Herzschmerz in den nächsten Seiten von ihm? Wie mag sie ihre erste Tochter denn dann doch, dass sie so traurig ist? etc pp.
    Sehr unangenehm fand ich den Stil. Er wirkt. Wie Schluckauf. Und Stolpern. Ist es denn wirklich nicht mehr möglich, vor Konjunktionen ein Komma zu setzen? Die zahllosen Sätze, die mit .Aber (fünf Wörter, Punkt). Und. Denn. beginnen sind unerträglich. Sie lesen sich, wie eine schlechter 2. Klässleraufsatz.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 17.07.2018

    Als Buch bewertet

    Die Autorin nimmt sich in diesem historischen Roman einer schillernden Figur Wiens um 1900 an: Alma Mahler, geborene Schindler. Allerdings liegt der Fokus hier nur auf Almas Jugend und ihrer Ehe mit Gustav Mahler.

    Alma wird als Tochter des Wiener Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler und seiner Frau Anna, einer Sängerin im Jahr 1879 geboren. Sie ist künstlerisch begabt und wird von ihrem Vater gefördert. Der frühe Tod des Vaters und die Affären ihrer Mutter u.a. mit Julius Berger und Carl Moll, der ihr Stiefvater wird, legen den Grundstein für ihr eigenes unstetes Liebesleben.

    Mit 17 Jahren lernt sie den weitaus älteren Gustav Klimt kennen. Carl Moll unterbindet dieses Techtelmechtel mit Hinweis auf den großen Altersunterschied zwischen den beiden. Der sollte dann, als sich Alma in den Kopf setzt, den um 19 Jahre älteren Hofoperndirektor Gustav Mahler zu heiraten, keine Rolle mehr spielen. Ob da das Einkommen und der Status von Gustav Mahler beeindruckt haben?

    Der Roman endet 1911 mit dem Tod Gustav Mahlers.

    Meine Meinung:

    Über weite Strecken empfinde ich Alma als verzogenes Gör. Selbst als sie schon verheiratet und Mutter zweier Töchter ist, wirkt sie unreif auf mich. Ich habe den Eindruck, dass Alma in eine Art „Opferrolle“ gedrängt wird. Sie verhält sich so, wie er es ihr in dem Brief vor der Verlobung vorschreibt. Kein Komponieren mehr für Alma, allerhöchsten Klavierspielen und das nur im kleinen Kreis. Gustav hasst Gesellschaft(en). („Es kann nur einen Künstler in der Familie geben.“). Später wird sie dagegen aufbegehren. Sie hat doch seine Bedingungen akzeptiert. Immerhin „darf“ sie seine Noten „ins Reine schreiben“ und kopieren, eine Tätigkeit, die ein Komponist üblicherweise einem Sekretär anvertraut.

    Sie soll gleich nach der Hochzeit seine, von seiner Schwester Jussi, zerrüttenden Finanzen in Ordnung gebracht haben. Das scheint eher eine der zahlreichen Legenden zu sein, die Alma schon zu ihren Lebzeiten gewoben hat. Üblicherweise erhalten junge Mädchen dieser Zeit kaum Ausbildung in Finanzangelegenheiten. Aus dem Elternhaus ist Alma gewöhnt, ihren Kopf durchzusetzen, Ausstellungen zu besuchen und in großen Gesellschaften umworben zu werden. Das alles vermisst sie nun als Frau des Hofoperndirektors, dem sie augenscheinlich die verstorbene Mutter und manchmal auch die dominante Schwester ersetzen muss.

    Alma Mahler wirkt auf mich sehr distanziert. Ich kann ihre Gedankengänge oft nicht wirklich nachvollziehen.

    Ich kann mich des Eindrucks leider nicht erwehren, dass hier eine zuckersüße Liebesgeschichte erzählt werden soll. Auch dem Verhältnis mit Walter Gropius hängt etwas Romantisches an.

    Die unschönen Seiten der Alma Mahler kommen nicht wirklich zum Vorschein. So fehlen hier ihre antisemitischen Aussagen völlig. Ihre verhängnisvolle Leidenschaft für den Bénédictine, einen Kräuterlikör, wird nur ganz kurz erwähnt. Ihre beinahe schon pathologische Weigerung an Begräbnissen teilzunehmen, wird mit schwacher Konstitution nach den Todesfällen überspielt. Sie gibt weder ihre Tochter Maria Anna, die im Sommer 1907 an Diphterie stirbt, noch ihrem Mann Gustav das letzte Geleit.

    Streckenweise empfinde ich das Buch als etwas langatmig. Der Schreibstil ist eher einfach als mitreißend.
    Es fehlt auch die Beschreibung der antisemitischen Stimmung in Wien unter Bürgermeister Karl Lueger. Da hätten sich spannende Absätze einflechten lassen können. So plätschert die Handlung von einem Kofferpacken zum anderen dahin.

    Leider gibt es auch einige Tippfehler und historische Ungenauigkeiten.
    S. 352: Es ist kaum zu glauben, dass Alma ihre Lippen erstmals in Amerika (1907) schminkt, nachdem sie das Kaufhaus Macy’s besucht hat. (Lippenschminke gibt es seit rund 3.000 Jahren.) Den Lippenstift, wie wir ihn kennen, gibt es seit 1883. Damals allerdings in Seidenpapier gehüllt. 1910 bringt Guerlain den ersten Lippenstift in einer Metallhülse auf den Markt.

    Auch die Entdeckung, dass Almas Schwester Margarethe nur ihre Halbschwester ist, weil ihre gemeinsame Mutter mit Julius Berger fremd ging, ist zeitlich nicht korrekt wiedergegeben. Nach ihren Tagebuchaufzeichnungen erfährt Alma erst 1925 davon.
    Hier könnte man dichterische Freiheit oder einen dramaturgischen Kunstgriff vermuten. Das wäre aber im Nachwort anzumerken gewesen. Die Vorverlegung der Episode rund um die Verlegung der Straßenbahnhaltestelle vor dem Sacher ins Jahr 1901 ist der Autorin eine Anmerkung wert, obwohl dies für die Handlung überhaupt keine Bedeutung hat. Die essentielle Entdeckung, dass Margarethe und Alma nicht denselben Vater haben, jedoch nicht. Immerhin glaubt Alma einige Jahre lang, ebenfalls Anlagen einer Geisteskrankheit zu haben.

    Das Cover passt überhaupt nicht in die Zeit um 1900. Frau trägt damals bodenlange Kleider, Korsett und ausladende Hüte („Florentiner Hut“). Die abgebildete Frau mit dem Glockenhut stammt aus den späten 1920er oder frühen 1930er Jahren. Ein eher peinlicher Fehler seitens Verlags.

    Ich persönlich halte mich lieber an Oliver Hilms Biografie „Witwe im Wahn“, die der tatsächlichen Alma Mahler-Werfel, geborene Schindler, geschiedene Gropius, wahrscheinlich näherkommt.

    Fazit:

    Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen, daher kann ich nur drei Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minangel, 24.06.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wird sie zur Muse – Alma Schindler wächst inmitten der Wiener Boheme auf, ist in den Salons der schillernden Metropole zu Hause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Und sie ist Künstlerin, ihre Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, vor allem der Komposition. Bis sie Gustav Mahler trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Gustav erwidert ihre Liebe, jedoch zu einem hohen Preis: Für ihn soll sie ihre Kunst aufgeben …

    Meine Meinung: Gefühlvoll, realistisch, ehrlich mit den Höhen und Tiefen, wie ein Leben nun einmal ist, wird erzählt aus Alma Schindlers Leben, hauptsächlich aus ihrer Ehe mit dem berühmten Gustav Mahler.
    Diese Frau wurde für mich sehr authentisch dargestellt, die Stimmungsschwankungen, diese Phasen des Glücks und tiefer Unzufriedenheit machten sie für mich menschlich. Für ihre Liebe opfert sie ihren Lebenssinn, das Komponieren ihrer Musik. Dies ist ein Punkt, welcher sie immer wieder im Leben einholt und hadern lässt. Besonders in dunklen Phasen hätte sie darin Trost gefunden, wo ihr ihr Mann auch keine Stütze ist. Ihren Platz zu finden, in der Welt des Jugendstils, der Wiener Bohème, der Wiener Secession, als Muse und Gattin von Mahler oder doch als eigenständige Künstlerin? wird für sie zur Gratwanderung. In sehr eindrucksvollen Bildern wird vom damaligen Lebensstil Anfang des 20. Jahrhunderts erzählt und die Autorin Caroline Bernard schafft es, den Leser dahin mitzunehmen. Auch das Wirken und Schaffen Mahlers findet Platz und macht neugierig auf sein Lebenswerk. Ich habe mir zum Beispiel schon Teile seiner 8. Symphonie angehört.
    Ich kann nur sagen, dass mir durch diesen Roman das Chambre: wahre Geschichten von bedeutenden Frauen in Romanform erzählt näher gebracht wurde und mein Fazit: ich liebe es! Bitte mehr davon! Ich habe mich im Anschluss des Buches näher mit der Person Alma beschäftigt und würde mich sogar freuen, wenn die Autorin ihr weiteres Leben als Band 2 erzählen würde.
    Fazit: für mich eine tolle Form, bedeutende historische Frauen in Romanform besser kennen zu lernen und sie ein Stück ihres Weges und Schaffens begleiten zu dürfen: 5 Sterne!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 15.05.2018

    Als Buch bewertet

    Alma Schindler ist die schönste junge Frau von ganz Wien! Jeder ist ihr verfallen! Sie wird bewundert von allen Seiten. Durch ihre Familie ist sie mit der Wiener High Society tief verwurzelt, kennt viele bekannte Namen wie beispielsweise Gustav Klimt. Mit ihm erfährt Alma das erste Verliebtsein. Sie verdreht den Männern reihenweise den Verstand. Durch ihre vielen Bekanntschaften wird ihr eines Tages Gustav Mahler vorgestellt. Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander und die Wiener Boheme steht Kopf. Es gibt dabei nur ein großes Manko! Alma soll für Mahler ihr Leidenschaft zur Musik aufgeben...ein harter Schritt. Ihr Leben und auch ihr Leiden beginnt mit ihrer Ehe. Ihr Familie die langsam zu wachsen beginnt, bekommt derbe Einschnitte. Ebenso Almas Sicht auf sich selbst wird für sie zum Spießrutenlauf! Es muss sich etwas ändern in ihrem Leben... Caroline Bernard, hinter der sich die Autorin Tania Schlie versteckt hat die Wiener Gesellschaft wunderbar in diesem Roman eingefangen. Ihr Blick auf die berühmten Personen macht neugierig und liest sich zudem unheimlich spannend. Gerade eben durch ihren angenehmen Schreibstil ist man schnell in der Geschichte und in der Welt Alma Mahlers. Man versteht diese Frau als Leserin sofort. Ist irgendwie mit ihr verwandt und hat das Gefühl sie ist wie eine gute Freundin die einem ihr Leben erzählt. Diese ständige Zerrissenheit die Alma begleitet lässt einen als Leser sogar manchmal wütend werden, denn man möchte sie am liebsten schütteln und ihr klar machen das sie auch an sich denken soll. Und genau das tut sie auch irgendwann zum Ende hin des Buches. Anmerken muss ich die verschiedenen Sprünge zwischen den Kapiteln. Gerade noch in Wien und jetzt schon seit 4 Wochen in New York....das fand ich nicht unbedingt harmonisch. Ebenfalls die recht eintönige Stimmung ab der Hälfte des Buches....hier wusste ich nicht warum die Autorin nicht mal auf den Punkt kommen will? Es passt schon alles um Alma zu verstehen aber man hätte es wohlwollender und runder gestalten können. Denn gerade zum Schluss fesselt die Geschichte unheimlich und diese abrupten Wechsel zwischen den Orten lassen vermuten das der Autorin die restlichen Seiten noch eben schnell füllen muss. Hier hätte ich mir mehr Gefühl gewünscht. Schön war der leichte Lokalkolorit zu Wien. Wer die Stadt kennt, wird sich hiermit wohl fühlen und wer nicht, wird sie unbedingt besuchen wollen. Alma Mahler wird auch im Nachwort wunderbar kurz behandelt. Eine sehr interessante Sicht wird auf sie geworfen und sie wird als Femme fatale bezeichnet. Sie wusste das sie schön war und vielleicht hat sie es auch ausgenutzt....Nichtsdestotrotz ist diese Geschichte wunderschön zu lesen und vor allem gewährt sie einen großen Einblick in das Leben des großen Musik-Genies Gustav Mahlers. Klare Leseempfehlung für alle Klassikliebhaber und Wien-Verrückte!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 18.05.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die junge Alma Schindler ist schön, was ihr viele Verehrer beschert. Sie ist die Tochter des berühmten Malers Emil Jakob Schindler. In ihrem Elternhaus gehen viele Künstler ein und aus. Das hat sie geprägt, sie ist jung, verwöhnt und eigensinnig. Alma verdreht den Männern den Kopf und genießt die Bewunderung. Sie liebt das Klavierspiel und komponiert auch. Als ihr Vater stirbt, heiratet die Mutter bald wieder. Doch Alma und ihr Stiefvater Carl Moll haben Probleme miteinander.
    Zunächst zieht es sie zu Gustav Klimt hin. Aber der will sie nicht heiraten. Später trifft sie Gustav Mahler. Er ist fast zwanzig Jahre älter als sie und betet sie an. Sie ist überzeugt, dass Mahler der Richtige für sie ist, denn er verwöhnt sie. Sie wird seine Muse. Gemeinsam mit ihm Musik zu machen, das ist ihr Traum.
    Doch dieser Traum zerplatzt, denn in dieser Ehe ist kein Platz für zwei Künstler. Mahler verlangt von Alma, dass sie sich ihm und seinen Bedürfnissen unterordnet. Sie muss die Musik für ihn aufgeben. Sie stimmt zu, aber es ist nicht das, was sie gewollt hat. Auch beim Lebensstandard gibt es herbe Einschnitte, den Mahler ist verschuldet und das Geld stets knapp. Alles geht nur noch um Mahlers Belange. Als die Lage für Juden in Wien schwieriger wird, reist der konvertierte Jude Mahler nach New York und arbeitet monatelang an der Met. Alma begleitet ihn und lässt die Kinder in Wien zurück.
    Ich hatte mit Alma meine Probleme. Ihre Flatterhaftigkeit kann man ihr zunächst aufgrund des Alters nachsehen. Aber warum es sie immer zu wesentlich älteren Männern hinzieht, habe ich nicht verstanden. Sie sucht Vaterfiguren und ordnet sich den Männern unter, dabei sind ihre Wünsche und Träume doch eher die von eigenem künstlerischen Schaffen und Freiheit. Ich hätte sie oft schütteln mögen, wenn sie abgestumpft alles über sich ergehen lässt. Zum Glück kommt sie irgendwann zur Besinnung. Mahler selbst hat sich verhalten, wie man es den Männern jener Zeit gewohnt war. Die Frau gehört an den Herd und hat die Familie zu versorgen und sich ansonsten dem Mann unterzuordnen.
    Obwohl der Schreibstil sich angenehm lesen lässt, gab es zwischendurch eine Phase, die mich nicht mehr gepackt hat, da es ziemlich eintönig wurde. Ansonsten hat mir die Geschichte gefallen. Die Atmosphäre in Wien war sehr gut eingefangen.
    Ein interessantes Buch über die Familie des Musikers Gustav Mahler.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefee23.05, 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Liebe und Musik

    „Ich will etwas werden im Leben, etwas Großes und dazu gehört ein großer Mann.“

    „Die Muse von Wien“ ist ein historischer Roman von Caroline Bernard. Er erschien im Mai 2018 im Aufbau Verlag und gehört zu der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“.
    Alma Schindler – verliebt in Gustav Klimt, schließlich verheiratet mit Gustav Mahler. Eine junge Künstlerin mit viel Talent und Sinnlichkeit, die sich für die Liebe und gegen ihre Leidenschaft entscheidet…

    Alma ist eine interessante und kluge Frau. Gerade in jungen Jahren ist sie ein wenig flatterhaft, hat dabei aber einen starken eigenen Willen. Sie wirkt verzogen und egoistisch, aber irgendwie auch sympathisch und schutzbedürftig. Zudem sprüht sie vor Lebensfreude und Energie, ist nicht auf den Mund gefallen und kämpft für ihre Liebe.
    Als sie schließlich Gustav Mahler kennenlernt, ist ihr Herz schnell an den deutlich älteren Mann verschenkt und verloren. Entgegen den Willen ihrer Eltern heiratet sie ihn schließlich und akzeptiert damit seine Forderung: Ihre eigene Kunst darf neben seiner nicht existieren. Sie muss für ihn und seine Kunst da sein, ihre eigene hat in diese Ehe keinen Platz. Obwohl Alma bisher nur wenig Rücksicht auf die Gefühle anderer genommen hat, kann sie diese Forderung verstehen und akzeptieren. Ihre Liebe ist so groß, dass sie ihr eigenes Talent aufgibt und fortan für Mahler lebt: „Die Liebe, neben der ihre Musik verblasste.“. Dabei hat sie sich eigentlich so viel mehr gewünscht. Sie wünschte sich, selbst eine große Komponistin zu werden, zweifelt dabei aber auch immer wieder an ihrer Rolle als Frau. Sie hält Frauen für zu gefühlsbetont, als dass sie wirklich Genies sein könnten. Eine Ansicht, die vermutlich zu dieser Zeit (Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert) viele vertraten…
    Caroline Bernard beschreibt in ihrem biografischen Roman Almas Leben an der Seite von Gustav Mahler. Es wird deutlich, wie groß Almas Gefühle für ihren Mann waren, wie sehr sie ihn geliebt hat, aber auch, wie sehr sie unter ihm gelitten hat. Dennoch gibt sie ihn nie auf und kämpft für die Beziehung. Auf eine Art hat sie mich absolut begeistert und fasziniert. Ihre Kraft, ihre Liebe, ihre Fähigkeit die eigenen Wünsche hinten an zu stellen. Auf der anderen Seite habe ich total gelitten, da sie so viel aufgeben musste und zudem so viel Leid erfuhr.
    Der Schreibstil des Romans ist leicht, die Geschichte insgesamt gut lesbar. Die personale Erzählperspektive vermittelt mehrere Perspektiven gut und anschaulich. Almas innere Zerrissenheit, ihr Hadern mit ihrer Rolle als Gustavs Frau, ihre Gedanken, ihre Gefühle – alles ist genial und perfekt dargestellt. Dennoch bin ich mit dem Erzählstil insgesamt nicht gut zurechtgekommen. Teilweise werden Rückblicke eingebaut, die aber nicht ganz eindeutig als solche zu erkennen sind und irgendwie als rückblickende Erklärung in die Gegenwart eingebaut werden. Die Zeitsprünge in der Handlung waren für mich nicht immer gut nachvollziehbar, weswegen ich an manchen Stellen etwas verwirrt war. Zudem konnte die Handlung mich nicht wirklich packen. Die Seiten zogen sich leider etwas träge dahin und erst zum Ende des Romans wurde es wieder ein wenig spannender.
    Vielleicht passt genau dieses Muster auch zu Almas Gefühlen und daher perfekt zu dem Roman, mir fiel das Lesen dadurch allerdings sehr schwer und ich musste mich sehr quälen weiterzulesen. Dies fand und finde ich sehr schade, da ich durchaus der Meinung bin, dass es der Autorin gelungen ist, einen großartigen Einblick in das Leben von Alma Schindler zu geben und sie uns als Frau und als Künstlerin näher zu bringen. Ihre Zeit an der Seite von Gustav Mahler wird eingängig beschrieben, es wird deutlich, was für eine Frau sie war und womit sie zu kämpfen hatte.

    Mein Fazit: Leider konnte ich mich nicht vollständig in die Geschichte einfinden und war stellenweise sehr gelangweilt. Dabei finde ich die Geschichte von Alma Schindler insgesamt gut dargestellt und berichtet, die damalige Rolle der Frau anschaulich umrissen - allerdings an vielen Stellen zu zäh und langatmig. Daher kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben und empfehle den Roman eher den Lesern, die biografische Romane mögen und sich für Alma Schindler interessieren!

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