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  • 5 Sterne

    12 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 24.03.2020

    „Sie hatte so viele Schuldgefühle, wenn sie an ihre Freunde zurückdachte – sie wünschte, sie hätte einige von ihnen überredet, sich früher testen zu lassen, wünschte, sie könnte die Zeit zurückdrehen (...)“

    2015, Fiona sucht nach ihrer Tochter, schon seit Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihr, jetzt gibt es Hinweise darauf, dass sie sich in Paris aufhalten könnte. Während der Suche quartiert sie sich bei ihren alten Freunden ein, die sie schon in den 80er Jahren kannte, als es in Chicago eine Gruppe von jungen Künstlern gab, vorwiegend Männer und schwul, die nicht nur die Liebe zur Kunst teilten, sondern auch die Angst vor dem noch unbekannten, todbringenden Virus, der nach und nach den Kreis der Freunde dezimierte, unter anderem auch Fionas Bruder Nico und ihren guten Freund Yale. Zwischen Erinnerungen an die damalige Zeit und der Nachforschungen nach Claire muss sich Fiona der Frage stellen, was sie in ihrem Leben richtig und falsch gemacht hat und vor allem, wie sie die Verbindung zu ihrer eigenen Tochter verlieren konnte.

    Rebecca Makkais dritter Roman gehörte 2018 zu einem der erfolgreichsten Bücher des Jahres und war unter anderem Finalist für den Pulitzer Prize in der Kategorie Fiction. Es ist eine berauschende Geschichte, die voller Leben und voller Leben in Angst vor dem Tod ist. Viele Figuren existieren nur noch in der Erinnerung und gleichzeitig fällt es jenen, die zeitgleich leben schwer, zueinander zu finden. Auf mehreren Ebenen angesiedelt – 2015 sucht Fiona nach ihrer Tochter in Paris, 1985 lebt die Kunst-Clique in Chicago, Nora erinnert sich an die Zeit der 1920er in Paris im Kreis der großen Maler und Autoren – zeigen sich wiederkehrende Verhaltensweisen und das Leben in Angst wird gespiegelt. Das verbindende Element ist fraglos die Kunst, denn diese überdauert und kann gestern wie heute Emotionen auslösen, Momente konservieren und vergessene Episoden wieder aus den Tiefen des Gedächtnisses hervorbringen.

    Sowohl die Nachwehen des 1. Weltkrieges wie auch die Anschläge auf das Bataclan 2015 sind nur die Leinwand, auf der die Handlung und das Lebensgefühl gezeichnet werden. Sie verschwinden unter dem Leben der Figuren, verblassen und bilden nur mehr einen Schatten. Ganz anders sieht die Bedrohung durch das noch unbekannte und damit unkontrollierbare AIDS Virus der 1980er Jahre aus. Dieses lässt sich nicht verdrängen oder übermalen, geradezu übermächtig bestimmt es immer wieder die Gedankenwelt der Figuren und lässt sich nur kurz vergessen, um zu leben.

    Eine ausdrucksstarke Erzählung, die mich stark an Donna Tartt oder auch Paul Auster erinnert. „Die Optimisten“ steht durch und durch in der Tradition der Great American Novel, denn Makkai fängt überzeugend den Geist und das Lebensgefühl der 80er Jahre Kunstszene ein. Zwischen einerseits großer Begeisterung für die Malerei oder auch Fotografie und Film und andererseits der lähmenden Angst vor der unheilbaren Immunschwäche, liefern sich Leben und Sterben einen Wettkampf, der jedoch das irdische Dasein überdauert und sowohl in den Werken, der Erinnerung wie auch in den Nachkommen letztlich fortbesteht.

    Vielschichtig und komplex, dabei wunderbar erzählt – ein Buch, das tief bewegt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Zauberberggast, 09.05.2020

    Starke Haupt- und schwache Nebenhandlung
    Das erste, was mir nach der Lektüre von “Die Optimisten” spontan eingefallen ist, ist der englische Ausdruck “what a ride!” Ja, es war eine ganz schön heftige literarische Fahrt, die ich hier mittels Rebecca Makkais Worten erlebt habe. Ein Berg von einem Roman, der sich nicht so einfach an zwei Abenden lesen lässt und den ich immer wieder unterbrechen musste, um über das Gelesene nachzusinnen.
    Um was geht es? Angesichts der großen Komplexität seien mir ein paar zusammenfassende Worte erlaubt. In der Haupthandlung geht es um die ersten Aids-Infizierten der 1980er Jahre in Chicago. Es geht um den Protagonisten Yale Tishman, ein junger Mann von Anfang Dreißig, der sich mit dem Umsichgreifen der Aids/HIV-Epidemie 1985/86 an einem Wendepunkt seines Lebens befindet. Selbst homosexuell, erlebt er am eigenen Leibe mit, wie viele seiner Freunde aus “Boystown” - wie das Schwulenviertel in Chicago bezeichnet wird - an dem neuartigen Virus sterben, mitten im Leben dahingerafft werden. Heute noch gesund, morgen schon krank, übermorgen tot. Yale lebt in einer monogamen Beziehung mit Charlie, dem Chefredakteur eines schwullesbischen Stadtmagazins. Er selbst arbeitet in der Buchhaltung einer der Northwestern-Universität angeschlossenen Kunstgalerie, wo er u.a. für die Liquidierung der Ankäufe von Kunstwerken zuständig ist (so habe ich es zumindest verstanden). Eines Tages bietet sich ihm die Gelegenheit, bei einer alten Dame in Wisconsin, Nora, eine potenzielle Schenkung wertvoller Kunstwerke aus den 1920er Jahren für seine Galerie zu erwerben. U.a. sollen da auch Werke des berühmten Amadeo Modigliani dabei sein, daher das deutsche Cover.
    Neben der Haupthandlung um Yale gibt es noch eine Parallelhandlung, die im Jahr 2015 in Paris spielt. Fiona, eine Freundin von Yale aus Chicago, fliegt nach Paris, um dort ihre Tochter zu suchen, die sich von ihr entfernt hat. 1985 war Fiona in ihren späten Teenager-Jahren, jetzt ist sie 51. Sie hatte damals ihren Bruder Nico, der gut mit Yale befreundet war, an das Aids-Virus verloren. In Paris kommt sie bei dem Fotografen Richard unter, in dessen Haus in Chicago damals die Trauerfeier für Nico stattgefunden hat. Hier schließt sich der Kreis.
    Um den Leser bei der Stange zu halten, wendet die Autorin einen erzähltechnischen Kniff an. Wir erfahren nämlich in der "Fiona-Handlung" lange nichts darüber, ob Yale zu den Toten oder den Überlebenden der Aids-Epidemie gehört. Immer wieder streut sie zwar Infos über andere Personen ein, die in der Vergangenheitshandlung bereits vorgekommen sind, Yales Schickdal bleibt aber zunächst lange im Dunkeln. Dann aber wird sein Schicksal tatsächlich in der Zukunftshandlung enthüllt, bevor die Narration in der Vergangenheit so weit ist - die Autorin spoilert sich also selbst. Hier wäre mir ein lineares Erzählkonzept lieber gewesen.
    Das Buch hat einige starke Momente in der Haupthandlung, vor allem wenn Yale träumt, halluziniert, phantasiert. In einem Kapitel hat er "Epiphanien", ihm werden der Wert und die Schönheit des Lebens angesichts des drohenden Todes bewusst. Diese Stellen, in denen das Leben an Yale vorbeizieht, sind meines Erachtens die berührendsten Momente im ganzen Buch. Hier macht der Text etwas mit dem Leser.
    Dennoch muss ich sagen, dass ich die Nebenhandlung überhaupt nicht gebraucht hätte. Wozu dieser zweite Erzählstrang rund um Fiona da ist, außer dass der Leser am Ende erfährt, was aus allen Figuren geworden ist (das hätte man auch anders lösen können), erschließt sich mir nicht. Warum noch eine verlorene Tochter, Sektenthematik, Toyboy, Terror in Paris, die inneren Kämpfe einer 50jährigen mit der Vergangenheit? Die Aids-Epidemie hätte als Stoff genug hergegeben, ich jedenfalls wäre gerne noch tiefer in die Thematik eingetaucht. Dennoch hat mir das Buch letztlich sehr gut gefallen, weil es ein ambitionierter und vielschichtiger Roman ist, bei dem allerdings weniger Nebenhandlung dann doch mehr gewesen wäre.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    helena, 29.03.2020

    Hochinteressant und berührend

    Galeristen, Maler, Schauspieler, Redakteure, Fotografen und andere Künstler unterschiedlicher Generationen bevölkern diesen, fast episch anmutenden Roman, der zwei sich abwechselnde Handlungsstränge verfolgt.
    Die Haupthandlung findet in Chicago in den Jahren 1985- 1992 statt. Im Mittelpunkt steht der Galerist Yale. Eine alte Dame möchte einige unbekannte Werke teils sehr bekannter Künstler der Galerie vermachen, in der er tätig ist. Yale fährt zu ihr und hört sich Noras Lebensgeschichte an, voller Aufregung und Freude über diesen überraschenden Glücksfund.
    Gleichzeitig ist seine Lebenswelt jedoch überschattet von den ersten Toten des noch unbekannten HI-Virus. Große Unsicherheit, Angst und Trauer bricht in der Schwulenszene, in seinem nahen Umfeld aus.
    Yale befindet sich in fester Partnerschaft mit Charlie. Während Yale der geerdete beständige Typ ist, ist Charlie eher unsicher und vor allem sehr eifersüchtig. Dennoch ergänzten sie sich bislang recht gut...

    Der zweite Handlungsstrang fokussiert Fiona, eine Freundin von Yale. Fiona war zudem die Schwester von Nico, einer der ersten Aids Opfer, damals 1985 in Chicago. Fiona pflegte ihn sowie auch andere aus der Szene. Die vielen hautnah miterlebten Tode traumatisierten sie.
    Jetzt, 30 Jahre später, trifft sie in Paris einen alten Freund. Sie ist auf der Suche nach ihrer Tochter Claire, die lange Zeit in einer Sekte lebte und den Kontakt zu ihrer Mutter ablehnt.

    Anfangs hatte ich ein wenig Mühe, in den Roman hineinzukommen. Es waren einfach zu viele Namen und ich wurde mit den Figuren nicht so recht warm. Der Schreibstil schien mir auch irgendwie etwas geschwätzig und redundant. Aber plötzlich, obwohl es wirklich ein wenig dauerte, nahm der Roman mich gefangen. Die Menschen berührten mich, ich begann die Atmosphäre zu spüren, ich tauchte ein, war gefesselt und gespannt, der Roman erwachte zum Leben. Ich genoss den Humor, die Ironie, wurde von der Tragik erschüttert und wurde immer wieder auch zum Nachdenken angeregt, nicht zuletzt über das Lebensgefühl der 80er Jahre, aber auch das Lebensgefühl der aktuellen Zeit, gemäß der Einsicht: „Wartet man nicht eigentlich permanent darauf, dass die Welt aus den Fugen gerät?“ […] Wenn die Verhältnisse stabil sind, dann immer nur vorübergehend.“

    Die Autorin verarbeitete viele Interviews, die sie für diesen Roman führte und stellt die 80er Jahre, den HIV und Aids Ausbruch mitsamt der speziellen Atmosphäre sehr anschaulich und eindrücklich dar. Die greifbare Angst vor dem Tod wird fühlbar. Existentielle Fragen werden für jeden wichtig - wie lebt man eigentlich angesichts des nahen Todes bzw.- hat man eigentlich Hoffnung, dass es irgendwann Überlebende geben wird? Erst 1996 kamen nämlich die „guten“ Medikamente...
    Aids galt in der ersten Zeit als „Schwulenkrankheit“. Makkai zeichnet ein interessantes Bild der Schwulenszene in Chicago, stets auch im Gewahrsein der allgemeinen Schwulenfeindlichkeit, des gesellschaftlichen Unverständnisses und der realistischen Gefahr, Opfer von Übergriffen zu werden.

    Über all das hinaus erhält man zudem einen sehr interessanten Einblick in die Kunstwelt und die Kunstphilosophie. Hierzu zählt nicht zuletzt auch Noras Lebensgeschichte. Im Paris der 20er Jahre war sie die Muse für einige Künstler. Für die jungen Künstler, die den Krieg erlebten und als „verlorene Generation“ galten: „Der Krieg machte uns älter als unsere Eltern. Und wenn man älter ist als die eigenen Eltern, was dann? Wer soll einem dann zeigen, wie man lebt?“

    Hier liegt ein hochinteressanter, reichhaltiger, aber keinesfalls überfrachteter Roman vor. Anfangs ist er allerdings etwas zäh und am Ende flacht die Spannung ein wenig ab. Er berührte und informierte mich sehr und regte zum Nachdenken an, nicht zuletzt auch über die großen Themen Freundschaft, Liebe und Verlust. Zudem verdeutlicht er die Wichtigkeit von Frieden, Toleranz und Menschlichkeit.

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  • 4 Sterne

    helena, 29.03.2020 bei bewertet

    Hochinteressant und berührend

    Galeristen, Maler, Schauspieler, Redakteure, Fotografen und andere Künstler unterschiedlicher Generationen bevölkern diesen, fast episch anmutenden Roman, der zwei sich abwechselnde Handlungsstränge verfolgt.
    Die Haupthandlung findet in Chicago in den Jahren 1985- 1992 statt. Im Mittelpunkt steht der Galerist Yale. Eine alte Dame möchte einige unbekannte Werke teils sehr bekannter Künstler der Galerie vermachen, in der er tätig ist. Yale fährt zu ihr und hört sich Noras Lebensgeschichte an, voller Aufregung und Freude über diesen überraschenden Glücksfund.
    Gleichzeitig ist seine Lebenswelt jedoch überschattet von den ersten Toten des noch unbekannten HI-Virus. Große Unsicherheit, Angst und Trauer bricht in der Schwulenszene, in seinem nahen Umfeld aus.
    Yale befindet sich in fester Partnerschaft mit Charlie. Während Yale der geerdete beständige Typ ist, ist Charlie eher unsicher und vor allem sehr eifersüchtig. Dennoch ergänzten sie sich bislang recht gut...

    Der zweite Handlungsstrang fokussiert Fiona, eine Freundin von Yale. Fiona war zudem die Schwester von Nico, einer der ersten Aids Opfer, damals 1985 in Chicago. Fiona pflegte ihn sowie auch andere aus der Szene. Die vielen hautnah miterlebten Tode traumatisierten sie.
    Jetzt, 30 Jahre später, trifft sie in Paris einen alten Freund. Sie ist auf der Suche nach ihrer Tochter Claire, die lange Zeit in einer Sekte lebte und den Kontakt zu ihrer Mutter ablehnt.

    Anfangs hatte ich ein wenig Mühe, in den Roman hineinzukommen. Es waren einfach zu viele Namen und ich wurde mit den Figuren nicht so recht warm. Der Schreibstil schien mir auch irgendwie etwas geschwätzig und redundant. Aber plötzlich, obwohl es wirklich ein wenig dauerte, nahm der Roman mich gefangen. Die Menschen berührten mich, ich begann die Atmosphäre zu spüren, ich tauchte ein, war gefesselt und gespannt, der Roman erwachte zum Leben. Ich genoss den Humor, die Ironie, wurde von der Tragik erschüttert und wurde immer wieder auch zum Nachdenken angeregt, nicht zuletzt über das Lebensgefühl der 80er Jahre, aber auch das Lebensgefühl der aktuellen Zeit, gemäß der Einsicht: „Wartet man nicht eigentlich permanent darauf, dass die Welt aus den Fugen gerät?“ […] Wenn die Verhältnisse stabil sind, dann immer nur vorübergehend.“

    Die Autorin verarbeitete viele Interviews, die sie für diesen Roman führte und stellt die 80er Jahre, den HIV und Aids Ausbruch mitsamt der speziellen Atmosphäre sehr anschaulich und eindrücklich dar. Die greifbare Angst vor dem Tod wird fühlbar. Existentielle Fragen werden für jeden wichtig - wie lebt man eigentlich angesichts des nahen Todes bzw.- hat man eigentlich Hoffnung, dass es irgendwann Überlebende geben wird? Erst 1996 kamen nämlich die „guten“ Medikamente...
    Aids galt in der ersten Zeit als „Schwulenkrankheit“. Makkai zeichnet ein interessantes Bild der Schwulenszene in Chicago, stets auch im Gewahrsein der allgemeinen Schwulenfeindlichkeit, des gesellschaftlichen Unverständnisses und der realistischen Gefahr, Opfer von Übergriffen zu werden.

    Über all das hinaus erhält man zudem einen sehr interessanten Einblick in die Kunstwelt und die Kunstphilosophie. Hierzu zählt nicht zuletzt auch Noras Lebensgeschichte. Im Paris der 20er Jahre war sie die Muse für einige Künstler. Für die jungen Künstler, die den Krieg erlebten und als „verlorene Generation“ galten: „Der Krieg machte uns älter als unsere Eltern. Und wenn man älter ist als die eigenen Eltern, was dann? Wer soll einem dann zeigen, wie man lebt?“

    Hier liegt ein hochinteressanter, reichhaltiger, aber keinesfalls überfrachteter Roman vor. Anfangs ist er allerdings etwas zäh und am Ende flacht die Spannung ein wenig ab. Er berührte und informierte mich sehr und regte zum Nachdenken an, nicht zuletzt auch über die großen Themen Freundschaft, Liebe und Verlust. Zudem verdeutlicht er die Wichtigkeit von Frieden, Toleranz und Menschlichkeit.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 14.05.2020 bei bewertet

    Der junge Kunstexperte Yale Tishman ist 1985 auf der Suche nach besonderen Objekten für seine Galerie, daher steht er mit Nora wegen einer Gemäldesammlung in Kontakt. Doch dann greift ein Virus um sich, der das Leben von ihm und seinen Freunden in Chicagos „Boystown“ verändert. Angst davor sich zu infizieren kommt auf. Freunde von Yale erkranken und sterben. Dazu wird der Hass auf die Homosexuellen noch größer als er ohnehin schon war.
    Im zweiten Handlungsstrang, der 2015 spielt, ist Fiona in Paris auf der Suche nach ihrer Tochter Claire, zu der sie schon eine ganze Weile keinen Kontakt mehr hatte. Sie trifft alte Freunde, die sie aus Chicago kennt und Erinnerungen kommen hoch. Fiona hat damals ihren Broder Nico und ihren Freund Yale an das Virus verloren.
    Dies ist ein komplexer und bewegender Roman, der sich aber nicht einfach so weg lesen lässt. Der Schreibstil von Rebecca Makkai ist wunderbar eindringlich. Es geht um Leben und Tod, um die Kunst und darum, wie Erlebtes und ein Leben lang begleitet und prägt.
    Die beiden Handlungsstränge wechseln sich ab. Ich fand es aber wesentlich interessanter in die achtziger Jahre in Chicago einzutauchen und mitzuerleben, wie durch die Krankheit doch viele Lebensträume zerbrechen. Ich kann mich noch erinnern, als die ersten Meldungen über Aids in den Medien waren. Für mich war das aber weit weg, nun erleben ich wie die Wirklichkeit für die Betroffenen aussah und es hat mich berührt.
    Bei allem dem Traurigen, der Angst und dem Tod, spürt man aber auch Optimismus. Es sind die Liebe, das Leben und die Freundschaft, die zählen.
    Ein interessanter und berührender Roman.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 30.03.2020

    Von 1985 bis 2015
    Die Optimisten, geschrieben von der Autorin Rebecca Makkai ist ein spannender Roman. Der Schauplatz des Romans ist Chicago und Paris und wird in zwei Zeitebenen erzählt.
    1985 sind die Anfangsjahre der HIV Erkrankung und wird in der Homoszene, der Chicago Boys Town, dargestellt. Der schwule Kunstexperte Yale Tischmann erzählt aus seiner Perspektive von der Liebe und den Ängsten vor Ansteckung und Tod.

    30 Jahre später 2015 sucht Fiona, die die Schwester eines damals Gestorbenen ist, ihre Tochter Claire in Paris. Dort trifft sie Bekannte aus Chicago wieder.

    Die Autorin versteht es mit ihrem guten eindringlichen Stil den Leser in ihren Bann zu ziehen.

    Die Optimistin ist eine spannende bewegende Geschichte.

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  • 5 Sterne

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    begine, 30.03.2020 bei bewertet

    Von 1985 bis 2015
    Die Optimisten, geschrieben von der Autorin Rebecca Makkai ist ein spannender Roman. Der Schauplatz des Romans ist Chicago und Paris und wird in zwei Zeitebenen erzählt.
    1985 sind die Anfangsjahre der HIV Erkrankung und wird in der Homoszene, der Chicago Boys Town, dargestellt. Der schwule Kunstexperte Yale Tischmann erzählt aus seiner Perspektive von der Liebe und den Ängsten vor Ansteckung und Tod.

    30 Jahre später 2015 sucht Fiona, die die Schwester eines damals Gestorbenen ist, ihre Tochter Claire in Paris. Dort trifft sie Bekannte aus Chicago wieder.

    Die Autorin versteht es mit ihrem guten eindringlichen Stil den Leser in ihren Bann zu ziehen.

    Die Optimistin ist eine spannende bewegende Geschichte.

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