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  • 4 Sterne

    26 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Krimisofa.com, 25.06.2018

    Alex Beer hat mit „Der zweite Reiter“ den Erfolg bekommen, den sie unter ihrem bürgerlichen Namen und einer zeitgenössischeren Serie vergeblich gesucht hat. Das Feuilleton hat das erste Buch um August Emmerich gefeiert, Beer hat einen der wichtigsten Literaturpreise Österreichs gewonnen und auch mich hat sie begeistert. Nicht nur, weil es in meiner Heimatstadt spielt, sondern auch zu einer absolut interessanten Zeit – einer völlig vernachlässigten Zeit, wie Beer dem Krimisofa in einem Interview verriet. Jetzt kam der Zweite Teil heraus, der mich allerdings nicht mehr so euphorisch zurückließ.

    August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter haben es in die „Leib und Leben“-Abteilung geschafft – jene Abteilung, in die Emmerich schon vor seinem letzten Fall wollte. Winter ist noch von seinen schweren Verletzungen gezeichnet, die er im „zweiten Reiter“ erlitten hatte und kann nur einen Arm nutzen. Aber mehr als Protokolle abzutippen, haben die zwei, die vom Rest der Abteilung geschnitten und hinter ihren Rücken „Krüppelbrigade“ genannt werden, ohnehin nicht zu tun. Emmerich hingegen ist vom Heroin, das er im ersten Teil gegen seine Knieschmerzen genommen hat, losgekommen. Da er von seiner Luise ausziehen musste, weil ihr Mann es wider Erwarten aus der russischen Kriegsgefangenschaft heim geschafft hat, wohnt Emmerich jetzt in einem der neuen und von der Presse gefeierten Männerlogierhäusern. Anstatt einen Mordfall zu untersuchen, müssen die zwei sich den Fall der angeblich verfluchten Schauspielerin Rita Haidrich ansehen – eine weitere Schikane ihrer Vorgesetzten. Doch über diesen Fall stoßen die zwei auf den Fall des ermordeten Wiener Stadtrats Fürst, den die restliche Abteilung bearbeitet und die auch schnell einen Täter verhaftet. Aber Emmerich ist sicher, das es der falsche ist.

    Manchmal frage ich mich, ob man ein Buch nicht so gut findet, weil man in der falschen Stimmung ist, einen harten Tag hatte und deshalb nicht richtig in die Geschichte reinkommt – genau so erging es mir bei „Die rote Frau“, das ich erst gegen Ende richtig gut fand. Auch fragte ich mich, was die Sache mit dem Fluch am Anfang sollte, die so gar nicht in die Geschichte passen will – am Ende war ich dann aber schlauer, denn beim hervorragenden und historisch interessanten Showdown löst sich alles auf. Die Charaktere von Emmerich und Winter haben sich weiterentwickelt und die zwei sind sich gegenseitig wesentlich loyaler als zu Beginn von „Der zweite Reiter“, obwohl „Die rote Frau“ nicht mal ein halbes Jahr danach spielt.

    Obwohl es ein völlig anderes und wesentlich politischeres Buch ist als „Der zweite Reiter“, gibt es einige ähnliche Abläufe. Zum Beispiel hat Emmerich im ersten Teil der Serie sein lädiertes Knie verheimlicht – diesmal verheimlicht er, dass er in einem Männerlogierhaus in einer drei Quadratmeter Kabine haust. Oder dass die zwei Protagonisten über einen Fall zu einen Mordfall kommen – das gab es im ersten Teil schon. Dort war es der Schleichhändler, den sie dingfest machen solltest und über den sie dann zu einem Mordfall kamen. Aber das ist wohl der Preis, den man zahlt, wenn man eine Serie schreibt.

    Teilweise macht Beer es sich beim Plot zu einfach: da findet Emmerich, der kein Latein kann, ein Heft, das in  reinstem Latein geschrieben ist – „Na kloa, do kenn i wen, der mir des übersetzt" (überspitzt zitiert). Oder Emmerich wird schwer verletzt, kann sich aber keine ärztlich Behandlung leisten – Winter schickt ihn zum Hausarzt seiner Oma, der macht's gratis. Und was mir leider sauer aufstößt, ist die Vermischung von Deutschem und Wiener Dialekt. Da findet ein regelrechtes Meet & Greet zwischen „die Faxen dicke“ und „Heast Oida“ statt und das geht leider auf Kosten der sonst so hohen und abermals herausragend recherchierten Authentizität. Denn ich glaube nicht, dass es in Wien 1920 gängig war, „die Faxen dicke" oder „klauen" zu sagen. Und falls doch – mea culpa.

    Tl;dr: „Die rote Frau“ von Alex Beer kann nicht ganz mit dem Auftakt der Serie mithalten, besticht aber abermals mit historisch interessanten Fakten und einem trickreichen und loyalen August Emmerich. Vor allem der Showdown wird einige überraschen, sodass man am Ende aufstehen und applaudieren möchte.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 10.06.2018

    Wien gibt nach dem 1. Weltkrieg ein elendes Bild ab. Die Not ist allerorts zu spüren, aber es gibt auch Menschen, denen es so gut geht wie vor dem Krieg. Dann wird der beliebte Stadtrat Richard Fürst ermordet und die Abteilung „Leib und Leben“ unter der Leitung von Brühl hat schnell einen Schuldigen ausgemacht und ins Gefängnis gesteckt. Unterdessen müssen sich Kriminalinspektor August Emmerich und sein Assistent Winter mit Schreibarbeiten und mit einem Fluch bei einem Filmprojekt beschäftigen. Doch Emmerich wird in seiner Unterkunft darauf aufmerksam gemacht, dass der inhaftierte Peppi es nicht gewesen sein kann. Daher beginnt er mit eigenen Ermittlungen und wird dabei von seinem Assistenten Winter unterstützt, was natürlich den Unmut seines Vorgesetzten hervorruft. Ihm bleibt nicht viel Zeit, diesen Fall aufzuklären.
    Dies ist nach „Der zweite Reiter“ der zweite Band um den Kriminalinspektor August Emmerich.
    Da Emmerich den letzten Fall so vorbildlich gelöst hat, wurden er und Winter endlich in die Abteilung „Leib und Leben“ übernommen. Doch was die beiden dort erledigen sollen, schmeckt Emmerich überhaupt nicht, denn er ist ein Kriminalinspektor und will richtige Polizeiarbeit leisten. Aber er macht sich bei Vorgesetzten und Kollegen nicht gerade beliebt mit seiner Halsstarrigkeit. Um zum Ziel zu kommen, schiebt er oft auch die Regeln beiseite und ermittelt risikoreich nach seinem Gefühl. Auch wenn er kriegsversehrt ist, so nimmt er bei seinen Recherchen auf seine Beschwerden wenig Rücksicht. Er ist ein guter Ermittler, der beharrlich sein Ziel verfolgt und auch auf sein Bauchgefühl hört. Bei diesem Fall stößt er aber nicht nur seine Vorgesetzten vor den Kopf, sondern auch eine ganze Reihe von angesehenen Bürgern aus dem Umfeld von Fürst.
    Winter kommt aus so gänzlich anderen Verhältnissen als Emmerich. Er ist vorsichtig und hat oft Bedenken, wenn Emmerich vorprescht. Aber er ist eine treue Seele und unterstützt Emmerich immer, was manchmal ganz schön brenzlig werden kann. Als Team sind die beiden unschlagbar.
    Es sind Ermittlungen der kleinen Schritte und obwohl viele Hinweise in eine Sackgasse führen, kommen Emmerich und Winter doch langsam voran. Aber die Zeit drängt.
    Nebenher erfährt man historische Fakten und viel über das Leben der Menschen in Wien. Ich bin mit Emmerich durch Wien gelaufen und habe viele Örtlichkeiten gleich wieder vor Augen gehabt. Dass einige der Charaktere auch Dialekt (wirklich nur wenig) gesprochen haben, sorgt dafür, dass es sehr authentisch war.
    Dieser historische Krimi ist informativ, unterhaltsam und sehr spannend. Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall mit Kriminalinspektor August Emmerich und seinem Assistenten Winter.

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  • 5 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 17.07.2018

    Man schreibt das Jahr 1920. Der Große Krieg ist verloren, Österreich-Ungarn Geschichte und Wiens Bevölkerung hungert. August Emmrich und sein Assistent Ferdinand Winter fristen ein ungnädig geduldetes Dasein in der Abteilung „Leib und Leben“ bei der Wiener Polizei. Von den Kollegen „Krüppelbrigade“ genannt, müssen sie allerlei Hilfsdienste wie Protokolle tippen, leisten.
    Dann geschieht der Mord an Stadtrat Fürst. Doch anstatt hier zu ermitteln, müssen sich Emmerich und Winter auf Befehl ihres Chefs Gonka mit der Schauspielerin Rita Haidrich beschäftigen, die glaubt, ihr aktueller Film sei verflucht.

    Der Hilferuf seiner Kollegen aus dem Obdachlosenasyl in dem Emmerich wohnt, dem Peppi, zu helfen, lässt Emmerich aus seiner Lethargie erwachen. Die Polizei verdächtigt den Invaliden, Stadtrat Fürst ermordet zu haben.
    Doch warum sollte ausgerechnet der Peppi, der von Fürst zwei Prothesen und einen Job erhalten hat, seinen Wohltäter umbringen?

    Gemeinsam mit Ferdinand Winter beginn er auf eigene Faust zu recherchieren und kommt der Suche nach dem Motiv, dem wirklichen Täter gefährlich nahe und Fürst wird nicht der einzige Tote bleiben.


    Meine Meinung:

    Alex Beer ist es wieder meisterlich gelungen die triste Lage in Wien darzustellen.

    »Der Krieg hatte sich tief in das Stadtbild eingebrannt. Schrecklich zugerichtete Invaliden, Witwen in Trauerkleidung, rachitische und tuberkulöse Kinder.“ (Seite 138 )

    Während Kriegswaisen, Witwen und Invalide um ihr tägliches Überleben ringen, feiert die österreichische Filmindustrie sich selbst und ihre großen Erfolge. Wir begegnen hier der berühmten „Sascha-Film“ des Filmpioniers Graf Sascha Kolowrat-Krakowsky und erhalten Einblick in die Welt der Illusionen.
    Emmerich und Winter, die sich im ersten Band („Der zweite Reiter“) zusammengerauft haben, setzen wieder auf bewährt unkonventionelle Ermittlungsmethoden. Als es ein weiteres Mordopfer gibt, scheint es eine Verbindung zu geben, die Emmerich und Winter zutiefst schockiert. Interessant ist, dass es Bestrebungen gibt, den Gesundheitszustand der Bevölkerung anzuheben. Allerdings ist die Wahl der Mittel, eine höchst unterschiedliche.

    Die Autorin versteht es, historische Details geschickt in die Handlung einzubinden.

    Die Charaktere sind wieder wunderbar ausgearbeitet. Wir begegnen einer Vielzahl von gestrandeten Existenzen, die ihren Lebensunterhalt mit allerlei Gelegenheitsarbeiten oder kleiner Beschaffungskriminalität bestreiten. Herrlich ist die Zirkustruppe, die auf der Wiese im Böhmischen Prater ihr Zeit aufgeschlagen hat.

    Wir erlangen Einblick in August Emmerichs verwundete Seele, der nicht nur mit seinem an der italienischen Front verletzten Knie fertig werden muss, sondern auch mit dem plötzlichen Auftauchen des gefallen geglaubten Ehemanns seiner großen Liebe, Luise. Luise, streng katholisch, bleibt mit ihren Kindern bei ihrem Ehemann, der – wie viel andere Männer – durch den Krieg völlig aus der Bahn geworfen worden ist.

    Ich mag den Schreibstil der Autorin: Trockener Humor, Sarkasmus und die Einbindung des Wiener Dialekts sind für mich authentisch gelungen.
    Das offene Ende lässt auf einen dritten Band hoffen, denn ich will unbedingt wissen, wie es mit August Emmerich, Ferdinand Winter und der guten Luise weitergeht.

    Fazit:

    Ein fesselnder historischer Krimi aus dem Wien nach dem Ersten Weltkrieg! Hier gebe ich leichten Herzens 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 21.01.2019

    Anders als bei vielen anderen Lesern, denen dieser zweite Band nicht so gut gefallen hatte, konnte mich Alex Beer auch hier wieder begeistern.
    Die besondere Atmosphäre der Nachkriegszeit nach dem ersten Weltkrieg konnte die Autorin wieder aufs Beste einfangen und beschreiben. Man spürt die Ängste, Nöte und Sorgen der Menschen, fast als wären es die eigenen Sorgen.
    Wieder nimmt die Autorin den Leser gleich auf den ersten Seiten des Buches gefangen und lässt ihn erst wieder mit der letzten Seite los. Wie im ersten Band der Reihe sind Figuren und Schauplätze so gut und bildhaft beschrieben dass sie echt und lebendig wirken.
    Dieses Mal konnte mich Alex Beer auch mit sehr gut durchdachten Dialogen überzeugen, die sehr echt und real wirken.
    Die Spannung ist gut aufgebaut und wirkt nicht konstruiert. Schon gleich zu Beginn wird der Leser gefesselt und je weiter man im Buch voran kommt umso spannender wird es.
    Dank des sehr schönen Schreibstils ist man nicht nur der Leser außen vor, sondern viel mehr mittendrin in der Story.
    So muss ein moderner Krimi geschrieben sein, spannend, kurzweilig und mit tollen Figuren und Dialogen.
    Für mich sind das wieder glatte 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 21.01.2019 bei bewertet

    Anders als bei vielen anderen Lesern, denen dieser zweite Band nicht so gut gefallen hatte, konnte mich Alex Beer auch hier wieder begeistern.
    Die besondere Atmosphäre der Nachkriegszeit nach dem ersten Weltkrieg konnte die Autorin wieder aufs Beste einfangen und beschreiben. Man spürt die Ängste, Nöte und Sorgen der Menschen, fast als wären es die eigenen Sorgen.
    Wieder nimmt die Autorin den Leser gleich auf den ersten Seiten des Buches gefangen und lässt ihn erst wieder mit der letzten Seite los. Wie im ersten Band der Reihe sind Figuren und Schauplätze so gut und bildhaft beschrieben dass sie echt und lebendig wirken.
    Dieses Mal konnte mich Alex Beer auch mit sehr gut durchdachten Dialogen überzeugen, die sehr echt und real wirken.
    Die Spannung ist gut aufgebaut und wirkt nicht konstruiert. Schon gleich zu Beginn wird der Leser gefesselt und je weiter man im Buch voran kommt umso spannender wird es.
    Dank des sehr schönen Schreibstils ist man nicht nur der Leser außen vor, sondern viel mehr mittendrin in der Story.
    So muss ein moderner Krimi geschrieben sein, spannend, kurzweilig und mit tollen Figuren und Dialogen.
    Für mich sind das wieder glatte 5 von 5 Sternen, sowie eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    8 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 10.06.2018 bei bewertet

    Wien gibt nach dem 1. Weltkrieg ein elendes Bild ab. Die Not ist allerorts zu spüren, aber es gibt auch Menschen, denen es so gut geht wie vor dem Krieg. Dann wird der beliebte Stadtrat Richard Fürst ermordet und die Abteilung „Leib und Leben“ unter der Leitung von Brühl hat schnell einen Schuldigen ausgemacht und ins Gefängnis gesteckt. Unterdessen müssen sich Kriminalinspektor August Emmerich und sein Assistent Winter mit Schreibarbeiten und mit einem Fluch bei einem Filmprojekt beschäftigen. Doch Emmerich wird in seiner Unterkunft darauf aufmerksam gemacht, dass der inhaftierte Peppi es nicht gewesen sein kann. Daher beginnt er mit eigenen Ermittlungen und wird dabei von seinem Assistenten Winter unterstützt, was natürlich den Unmut seines Vorgesetzten hervorruft. Ihm bleibt nicht viel Zeit, diesen Fall aufzuklären.
    Dies ist nach „Der zweite Reiter“ der zweite Band um den Kriminalinspektor August Emmerich.
    Da Emmerich den letzten Fall so vorbildlich gelöst hat, wurden er und Winter endlich in die Abteilung „Leib und Leben“ übernommen. Doch was die beiden dort erledigen sollen, schmeckt Emmerich überhaupt nicht, denn er ist ein Kriminalinspektor und will richtige Polizeiarbeit leisten. Aber er macht sich bei Vorgesetzten und Kollegen nicht gerade beliebt mit seiner Halsstarrigkeit. Um zum Ziel zu kommen, schiebt er oft auch die Regeln beiseite und ermittelt risikoreich nach seinem Gefühl. Auch wenn er kriegsversehrt ist, so nimmt er bei seinen Recherchen auf seine Beschwerden wenig Rücksicht. Er ist ein guter Ermittler, der beharrlich sein Ziel verfolgt und auch auf sein Bauchgefühl hört. Bei diesem Fall stößt er aber nicht nur seine Vorgesetzten vor den Kopf, sondern auch eine ganze Reihe von angesehenen Bürgern aus dem Umfeld von Fürst.
    Winter kommt aus so gänzlich anderen Verhältnissen als Emmerich. Er ist vorsichtig und hat oft Bedenken, wenn Emmerich vorprescht. Aber er ist eine treue Seele und unterstützt Emmerich immer, was manchmal ganz schön brenzlig werden kann. Als Team sind die beiden unschlagbar.
    Es sind Ermittlungen der kleinen Schritte und obwohl viele Hinweise in eine Sackgasse führen, kommen Emmerich und Winter doch langsam voran. Aber die Zeit drängt.
    Nebenher erfährt man historische Fakten und viel über das Leben der Menschen in Wien. Ich bin mit Emmerich durch Wien gelaufen und habe viele Örtlichkeiten gleich wieder vor Augen gehabt. Dass einige der Charaktere auch Dialekt (wirklich nur wenig) gesprochen haben, sorgt dafür, dass es sehr authentisch war.
    Dieser historische Krimi ist informativ, unterhaltsam und sehr spannend. Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall mit Kriminalinspektor August Emmerich und seinem Assistenten Winter.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ysa, 15.06.2018

    Wien, März 1920. Der Krieg ist zu Ende, die Monarchie Vergangenheit und Österreich ist eine junge, instabile Republik, in der verschiedenste politische Kräfte um die Macht kämpfen. Das Leben der Menschen ist gekennzeichnet von bitterer Armut, hoher Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, unzureichender medizinischer Versorgung und Hunger. Der Krieg wurde überlebt – aber dieses Überleben war für viele Menschen nur Kampf, Demütigung und Sorge.

    Vor diesem Hintergrund ermitteln Rayonsinspektor August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter. Die beiden könnten nicht gegensätzlicher sein: Emmerich wuchs in einem Waisenhaus auf, hat bereits von Kind an Elend und Not kennengelernt. Im Krieg schwer verwundet, bereitet ihm diese Verletzung nach wie vor immer wieder Schmerzen und auch sein Privatleben erscheint nach der Trennung von seiner Geliebten hoffnungslos. Er ist draufgängerisch, ehrlich und hat eine sehr differenzierte Ansicht von Recht und Gerechtigkeit.

    Winter hingegen stammt aus einer adeligen Familie, die zwar verarmt ist, aber trotzdem noch gesicherte Verhältnisse bietet. Er lebt mit seiner Großmutter in einem Haus, während Emmerich in einem Männerlogierheim schläft. Winter ist klug, vorsichtig, zurückhaltend, wohlerzogen und seinem Vorgesetzten gegenüber unbedingt loyal. Aber gerade durch diese Gegensätzlichkeit ergänzen die beiden einander perfekt und bilden ein außergewöhnliches Ermittlerduo mit zahlreichen Ecken und Kanten.

    Binnen kurzer Zeit ereignen sich in Wien zwei grausame Morde: der Stadtrat Fürst und Frau Abele werden ermordet – beides hochangesehene Bürger, allseits beliebte und geachtete Wohltäter. Die Polizei findet rasch einen Täter, der ist allerdings unschuldig. Emmerich und Winter kommen nur über Umwege zu diesen Ermittlungen. Sie sind in der Abteilung „Leib und Leben“ nicht gut angesehen und außerdem sind sie die einzigen, die von der Unschuld des Inhaftierten überzeugt sind. Folglich müssen ihre Untersuchungen im Geheimen stattfinden. Und diese Ermittlungen führen sie in Bordelle und Bäder, illegale Wettlokale, wo Kämpfe stattfinden (und Emmerich sicher den seltsamsten Kuss seines Lebens erlebt), in den Wiener Untergrund ebenso wie in höchste gesellschaftliche Kreise oder in die Welt der Filme und Stars.

    Emmerich und Winter arbeiten bei ihrer Suche nach der Wahrheit konsequent, manchmal mit recht hohem persönlichen Einsatz, immer unkonventionell und oft genug am Rande der Legalität. Soviel darf hier verraten werden: sie lösen den Fall extrem einfallsreich, dramatsich und spektakulär – ganz großes Kino mit einem sehr realen Ende!

    Alex Beer ist hier eine großartige Mischung gelungen. Einerseits gefällt mir die logisch konstruierte Kriminalgeschichte - extrem spannend und außerdem hat sie mich gleich mehrmals in die Irre geführt. Andererseits ist dieser Krimi auch sehr interessant, weil ich ganz nebenbei vieles über die damalige Zeit, die historisch wichtigen Ereignisse, ebenso wie über die Lebensumstände der Menschen erfahren konnte. Die Atmosphäre der Stadt ,die irgendwie eine heimliche Hauptrolle spielt, wird lebendig vermittelt – auch weil die Autorin ihre Protagonisten immer wieder in gemäßigtem Dialekt sprechen lässt. Cornelius Obonya hat dies in der Hörbuchversion übrigens genial umgesetzt!

    Egal ob Buch oder Hörbuch - es ist ein spannender Kriminalroman mit viel historisch interessanten Details und sympathischen Protagonisten, die hoffentlich bald wieder ermitteln werden!

    Großartiges Lesevergnügen!

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  • 5 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 11.06.2018 bei bewertet

    " Die rote Frau" von Alex Beer ist ein sehr spannender Krimi, der mich voll und ganz mitfiebern ließ.

    Kriminalinspektor August Emmerich hat ein feines Gespür für die Morde, die gerade in Wien im Jahr 1920, geschehen. Es gibt nur ein Problem, er und sein Assistent Winter sind auf das Abstellgleis befördert worden und müssen niedere Arbeiten erledigen.
    Zu gerne würde Emmerich in der Abteilung " Leib und Leben " bei den Mordfällen mit ermitteln. Er und Winter werden arg beleidigt und Krüppelbrigade genannt, denn Emmerich hat eine Kriegsverletzung und Winter hat eine Schulterverletzung.
    Bevor es überhaupt dazu kommen kann, dass er überhaupt noch einmal ermitteln kann, soll er den Bewacher für die Schauspielerin Haidrich spielen, da sie um ihr Leben fürchtet. Dann bekommt er die Gelegenheit den Mord an Stadtrat Fürst aufzuklären. Es gibt nur ein Problem, er hat zu wenig Zeit und muss sich mit Winter ganz schön ins Zeug legen.
    Plötzlich gibt es noch eine Tote, durch Zufall waren Emmerich und Winter in der Nähe, als eine Frau sie verzweifelt um Hilfe bittet.
    Beim Betrachten der toten Frau, fällt Emmerich etwas auf. Doch es gibt ein großes Problem, offiziell dürfen sie nicht ermitteln und ihr Vorgesetzter Brühl schickt sie vom Tatort weg.
    Das schreckt das Ermittlerteam Emmerich und Winter keinesfalls ab und von da an beginnen sie heimlich zu recherchieren. Dabei fügen sie ein Puzzleteil mit dem nächsten zusammen, wobei sie oft in die Irre geführt werden. Und ihnen läuft die Zeit davon.
    In Wien herrscht nach dem ersten Weltkrieg grosse Armut, Hunger und Wohnungsnot. Da bleibt es nicht aus, dass es viele dubiose Gestalten gibt die ihr Unwesen treiben. Doch ist es dieser Schlag Menschen, die mit der Not leben müssen, die die Morde begangen haben? Oder geht es in die gehobene Schicht von Wien, die ihre eigenen Interessen durchsetzen wollen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Mord von Stadtrat Fürst und der toten Frau?

    Meine Meinung:
    Leider kenne ich den Vorgänger "Der zweite Reiter" nicht, was ich aber sofort nachholen werde, um mich dann auf den dritten Teil in der Zukunft freuen zu können. So begeistert bin ich vom Schreibstil der Autorin gewesen.
    Alex Beer hat einen Krimi geschaffen, bei dem der Leser auch noch mit interessanten historischen Hintergründen versorgt wird. Emmerich wie Winter sind mir mit ihren unterschiedlichen Charakteren sehr sympathisch gewesen. Das sie so unterschiedlich sind hat mir gut gefallen. Sie ergänzen sich im Denken und Handeln und genau das macht sie zu diesem tollen Ermittlerteam.
    Ein fabelhaftes, spannendes Verwirrspiel, dass bis zum Ende alles offen lässt.

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