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  • 5 Sterne

    Gertie G., 19.11.2023

    Als eBook bewertet

    »Also, ich muss schon sagen, du bist dickköpfiger als ein alter Seemann, kleine Kraut!«

    Viele von uns kennen jenes berühmt gewordene Foto von Ernest Hemingway (1899-1961), das ihn mit einem Blue Marlin und einer jungen Frau auf seinem Boot zeigt. Wie es zu diesem Schnappschuss gekommen ist, darüber schreibt Natascha Bub in ihrem Roman.

    Die jungen Fotografin Insa Schönberg macht sich kurz nach dem Krieg mit einem alten Fahrrad von Göttingen aus auf den Weg nach Hamburg, um dort bei der bekannten Fotografin Rosemarie Pierer das Handwerk der Fotografin zu lernen. Insa ist 23 Jahre, unbekümmert, unerschrocken und glaubt fest an ihr Glück. Dennoch liegt ein Schatten auf ihrer Vergangenheit, denn ihr Vater ist ohne ein Wort zu verlieren aus ihrem Leben verschwunden. Die Suche nach ihm und dem „Warum“, wird sie zusätzlich anspornen.

    Bei einer der zahlreichen Partys fordert sie den Verleger Ledig-Rowohlt zu einer Wette heraus: Sie will und wird den als unberechenbar geltenden Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway fotografieren. Wenig später schifft sie sich nach New York ein. Mit wenig mehr als der Kamera und ein paar Kleidungsstücken trifft sie am Big Apple ein - von Hemingway keine Spur.

    Insa durchstreift die Straßen von New York nach lohnenden Fotomotiven und dann gelingt ihr ein außergewöhnlicher Schnappschuss: Auf einer Straßenkreuzung entdeckt sie, ihre Rollei immer schussbereit, eine in sich gekehrte ältere Frau, erkennt in sie als Greta Garbo, reagiert in Bruchteilen von Sekunden und drückt ab. Das Fotos von der alternden Schauspielerin, die „Die Göttliche“ genannt und sich längst aus dem Business zurückgezogen hat, geht als Titelbild des Magazins „Life“ um die Welt.

    Nach diesem Foto erhält sie die begehrte Adresse von Hemingway und reist nach Kuba. Man kennt natürlich den trinkfesten »Cheminguey«. Allerdings dauert es eine geraum Zeit, bis sie ihm persönlich gegenübersteht. Der alternde Schriftsteller spielt zwar alle seine Allüren aus, lässt aber Insa bei sich wohnen. Wie wird es Insa gelingen, den Schriftsteller zu einer Fotosession zu überreden?

    Meine Meinung:

    Die Nachkriegsjahre sind für viele junge Menschen Jahr des Aufbruchs. So auch für Insa Schönberg, deren reales Vorbild die bekannte Fotografin Inge Schönthal-Feltrinelli ist. Wie die Autorin Natascha Bub im Nachwort erzählt, ist dieser Roman eine fiktive Geschichte, die doch im Kern wahr ist.

    Beide Hauptfiguren, also Feltrinelli und Hemingway, bieten eine Fülle von Anekdoten und Möglichkeiten, eine fesselnde Geschichte zu erzählen. Das ist der Autorin in diesem penibel recherchierten Roman vortrefflich gelungen. Das eine oder andere ist gut dazu erfunden, manche historische Begebenheit ein wenig „gebogen“, um im Roman den richtigen Platz zu erhalten. Natascha Bub schafft es mit ihrer wortgewaltigen Schilderung, die dennoch die Leichtigkeit der Aufbruchstimmung der jungen Insa verkörpert, ein rasanten farbenprächtiges Kopfkino ablaufen zu lassen. Ich konnte direkt die erotisch aufgeladene Hitze Kubas spüren und das Meer riechen. Die durchzechten Nächte mit und ohne Hemingway zeigen ein unbekümmerte junge Frau, wie sie so wohl nur durch die Nachkriegsjahre entstehen konnte.

    Schmunzeln muss ich über den Titel „Ein Bild von einer Frau“. Den kann man nämlich unterschiedlich interpretieren. Erstens ganz sachlich: ein Bild/Foto, das von einer Frau gemacht worden ist oder, gemäß der Redewendung „Ein Bild von einem Mann“ als Kompliment. Wobei bei einem Mann eher Bewunderung im Sinne „der ist ein ganzer Kerl“ (was auch immer hier sehr subjektiv hineininterpretiert wird) mitschwingt.

    Fazit:

    Gerne gebe ich diesem schwungvollen, farbenprächtigen, penibel recherchierten historischen Roman eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Luise_Dez, 29.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Drehbuchautorin Natascha Bub, erzählt mit Feuer und Flamme in ihrem sehr beeindruckenden Roman „Ein Bild von einer Frau“, eine bewegende Geschichte, die auf wahren historischen Begebenheiten beruht.

    Inhalt:
    Eine junge Fotografin und ihr Selfie mit Hemingway

    1953, Insa Schönberg reist nach Kuba, um Ernest Hemingway zu fotografieren. Der weltberühmte Schriftsteller lässt sie zwar bei sich in der Finca wohnen, feiert und trinkt mit ihr, doch er denkt nicht daran, sich von ihr ablichten zu lassen. Erst als es beinah zu spät ist, beginnt sie ihn zu verstehen. Sie sind einander ähnlicher, als sie wahrhaben will. Denn auch Insa quält die Vergangenheit, und auch sie sucht mehr als nur ein gutes Bild.

    Meine Meinung:
    Schon alleine die Gestattung des Buches und der Klappentext, machten mir Freude in die Geschichte einzutauchen und ich wurde nicht enttäuscht.
    Der Autorin ist es aus meiner Sicht, bildlich und mit ihrem flüssigen Schreibstil hervorragend gelungen, eine lesenswerte Geschichte über die junge unerschrockene Fotografin Insa Schönberg und ihrem weiten Weg bis zum weltberühmtesten Selfie mit Hemingway, zu erzählen.

    Mit einer Leichtigkeit und dem Willen, eine gute Fotografin zu werden, fährt Insa gleich nach Kriegsende mit dem Fahrrad von Göttingen nach Hamburg und lernt dort bei der Foto-Pionierin Rosemarie Pierer, das Handwerk. In New York streift Insa durch die Straßen auf der Suche nach Motiven und erkennt die seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehene Greta Garbo. Rechtzeitig gelingt es ihr, die Kamera zu zücken und ein Foto zu schießen. Der Erfolg bleibt nicht aus und vor Übermut schließt Insa eine Wette mit dem Verleger Ledig-Rowohlt ab, die weitreichende Folgen hat.

    Insa reist nach Kuba und ist so von sich überzeugt, dass sie ohne weiteres von Hemingway, ein Foto bekommen wird. Ihr Charme prallt aber an Hemingway, dem zähen Knochen ab, der sich von einer „Kraut“ nicht fotografieren lassen will. Irgendwie scheinen sich beide aber trotzdem zu verstehen. Insa ist kurz vor ihrer Rückreise und fast verzweifelt, denn noch immer verweigert Hemingway, ein Foto von sich. Ein glücklicher Zufall spielt ihr eine fabelhafte Idee in die Hände und wenn sie Glück hat, kann sie ihr Ziel erreichen …

    Zitat:
    Sprachlich ist der Roman mit einer gefühlten Leichtigkeit aber wortgewaltig und überzeugend, erzählt. Der Autorin ist ein sehr bewegender und hervorragender historisch recherchierter Roman gelungen. Sie schafft tolle Bilder, die den Protagonisten Leben einhauchen und mich an vielen Stellen berührten aber auch den Kopf schütteln lassen, konnten. Für mich ein Buch mit einer Geschichte, die mich begeistert hat.
    Von mir 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 31.08.2022

    aktualisiert am 31.08.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Bild als Beweis und die Wette ist gewonnen

    Es gibt eine Fotografie, weltbekannt und sie zeigt den Schriftsteller Ernest Hemingway. Es ist ein Bild, ganz er, ganz seinem gewollten Image entsprechend und man denkt automatisch an eine der wohl bekanntesten Geschichten seines Schaffens. Und aufgenommen, ihn eingefangen in dieser Fotografie, hat ihn Inge Schönthal, eine Frau, die ihren Weg machen wird, als Fotografin und Verlegerin.
    Dieses Buch greift dies auf und erzählt die Geschichte rund um die Entstehung dieses Fotos, wie sie vielleicht hätte sein können und als Leser kommt es einem durchaus so vor, als ob die Autorin, auch dank ihrer ausgedehnten Recherchen, ziemlich nah dran ist, an dem wahren Geschehen. Die Fotografin hier heißt Insa Schönberg, eine tatkräftige junge Frau, die sich Ziele setzt, um voran zu kommen und sich davon dann auch nicht abbringen lässt. Mit dem Verleger Ledig-Rowohlt wettet sie sozusagen um ihren Erfolg. Den berühmten Schriftsteller Ernest Hemingway will sie in dessen Haus auf Kuba besuchen, wir haben 1953, und ihn ablichten. Ein schwierigeres Unterfangen als Insa selbst geglaubt hat, denn Hemingways Ruf stellt sich als geradezu authentisch heraus. Gute Manieren hat er nicht nötig. Er ist mürrisch und unhöflich und mit 'Krauts' gibt er sich schon gar nicht ab. Doch an der jungen Frau prallt alle Zurückweisung ab, seine Spielchen können sie nicht vergraulen und so schafft sie es letztendlich tatsächlich, Zutritt zu seinem Haus zu bekommen. Und trotz regelrechter auch verbaler Schlachten darf sie ihn schließlich fotografisch begleiten. Und dafür steht, auch symbolisch für die ganze Geschichte, dieses Foto, Hemingway, Fotografin, Marlin.
    Dieses Buch, es ist angenehm leicht zu lesen, lebhaft, schwungvoll, nach vorne strebend, genau wie es auch dem Wesen der Hauptprotagonistin entspricht. Die historischen Fixpunkte, allen voran das besagte Foto, sie geben der Geschichte einen besonderen Reiz. Man ist sich der fiktiven Ausgestaltung 'drumherum' durchaus bewusst, aber im positiven Sinne und man fühlt sich hier bestens unterhalten. Und nur so als kleine Anmerkung: Ein ordentlich Maß an natürlich gelebter Emanzipation bringt der frische Wind, mit dem die Heldin durch diese Geschichte weht, auch gleich noch mit.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yernaya, 28.08.2022

    Als Buch bewertet

    Wirbelwind trifft Fossil

    "Fotografen waren Diebe . Die sich rücksichtslos des Anblicks eines anderen bemächtigen . Und was sie begehrten , festhielten und ans Licht brachten , war nicht selten das , was ihr Modell nicht zeigen wollte . Sie zwangen den anderen , das zu enthüllen , was er oder sie vielleicht lieber versteckt gehalten hätte und doch mit dem Gesicht offenbarte ." (S. 39)

    Natascha Bub lässt in ihrem Roman “Ein Bild von einer Frau” die junge Fotografin Insa Schönberg lebendig werden. Sie reist 1953 auf eigene Faust nach New York und Kuba, um ein Porträt von Ernest Hemingway aufzunehmen, so wie er wirklich ist. Die junge Frau strotzt vor Selbstbewusstsein und Energie. Sie wickelt die Menschen mit ihrem Charme und ihrer ungestümen Art um den kleinen Finger. Auch mich als Leserin hat es erwischt. Doch wie reagiert der große alte Mann auf die “kleine Kraut”?

    Natascha Bub erzählt die grandiose Geschichte eines weltberühmten Fotos. Das Buch ist eine Hommage an die Fotografin und Verlegerin Inge Schönthal-Feltrinelli. Wortgewandt und humorvoll beschreibt die Autorin das Aufeinandertreffen zweier Persönlichkeiten, die eine am Beginn ihrer Karriere, der andere in ihren Augen schon ein Fossil. Und dennoch sind sie einander ähnlicher, als es anfangs scheint.

    Darüber hinaus ist “Ein Bild von einer Frau” ein Sittenbild der 50er Jahre und ein Stück Emanzipationsgeschichte. Ein großartiges Buch, mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite.

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