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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.02.2022

    Der Fluss setzt seinen Weg zum Meer fort, ob das Rad der Mühle gebrochen ist oder nicht. (Khalil Gibran)
    1649. Die Mühle sichert der 30-jährigen Sophie und ihrem Vater ihr Auskommen in einem kleinen Dorf im Westerwald, das noch immer unter Räubereien der Soldaten leidet, obwohl der Krieg beendet ist. Ihr Ehemann wurde vor 4 Jahren Soldat, seitdem ist Sophie ohne Nachricht von ihm, trotzdem ist sie ihm weiter treu ergeben. Als eine Leiche ohne Kopf im Mühlengraben gefunden wird, kursieren im Dorf bald die wildesten Gerüchte. Dann verschwinden immer mehr Dinge und unbekannte Geräusche in der Nacht lassen Sophie nicht zur Ruhe kommen. Während Magd Martha an einen Spukgeist glaubt, macht sich Sophie pragmatisch an die Suche nach den Ursachen. Dann kehrt ihr Ehemann Dietrich zurück…
    Annette Spratte hat mit „Ein Sonett für die Müllerin“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der ihre Leserschaft nicht nur eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert antreten lässt, sondern auch menschliche Schicksale gekonnt mit geschichtlichem Hintergrund verbindet und dabei sogar noch leichte kriminalistische Züge zum Vorschein kommen lässt. Der flüssige, farbenfrohe und empathische Erzählstil katapultiert den Leser direkt an Sophies Seite, wo man hautnah die kommenden Ereignisse mitverfolgen darf. Interessant webt die Autorin sowohl eine Leiche und sämtliche Spekulationen rund um den Toten ein, lässt den Dorfklatsch aufleben, während die fleißige Sophie nicht nur den Haushalt mithilfe von Magda und Knecht Konrad stemmt, sondern auch die Hauptverantwortung für die Mühle trägt, da ihr alter Vater dies gesundheitlich nicht mehr schafft. Ihr Glaube trägt sie durch die harte Zeit und lässt sie nicht verzweifeln, obwohl sie durch ihren kriegsgeschädigten Ehemann so manche Tortur zu erleiden hat. Die mysteriösen Vorfälle, aber auch die kleinen Aufmerksamkeiten, die wie durch Zauberhand erscheinen, schaffen eine gelungene Abwechslung in Sophies Alltag, die ihre Seele streicheln oder ihren wachen Geist fordern. Spannend ist auch Marthas Unkerei, die sich durch ihren Aberglauben manifestiert und zeigt, wie sehr die Menschen etwas in ungewöhnliche Situationen hineininterpretiert haben. Die Handlung beinhaltet eine Vielzahl von Themen, die gut nebeneinander bestehen. Da finden sich Kriegstraumata neben häuslicher Gewalt wieder, unterschiedliche religiöse Ansichten und das damalige Leben und die Rolle der Frau in der Gemeinschaft. Auch der christliche Aspekt spielt hier eine große Rolle, ist aber sehr feinsinnig in die Geschichte eingearbeitet. Neben Nächstenliebe, Hoffnung und Vergebung geht es vor allem in den Glauben an Gott und den Trost, den er spendet.
    Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und in Szene gesetzt, mit ihren glaubhaften menschlichen Zügen können sie schnell überzeugen, einige von ihnen wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz, aber auch der Bösewicht darf natürlich nicht fehlen. Sophie ist eine fleißige, warmherzige und vor allem fürsorgliche Frau, die sich um ihre Lieben kümmert und ihnen jegliche Unterstützung angedeihen lässt. Sie besitzt eine innere Stärke, für die man ihr Respekt zollen muss, denn sie lässt sich nicht unterkriegen, so schlimm das Schicksal ihr auch mitspielt. Martha ist eine kauzige Frau, doch sitzt ihr Herz am rechten Fleck. Sie sagt, was sie denkt und stellt sich vor diejenigen, die Hilfe brauchen. Dietrich ist ein Teufel in Menschengestalt, der seinen Unmut an den Schwächeren auslässt, vor allem aber an seiner Frau. Aber auch Konrad und Sophies Vater haben tragende Rollen in dieser abwechslungsreichen Geschichte.
    „Ein Sonett für die Müllerin“ ist ein historischer Roman, der nicht nur mit menschlichen Schicksalen und dem täglichen Alltag der damaligen Zeit wunderbar fesselt und unterhält, sondern dem Leser auch emotional und gedanklich einiges zu bieten hat. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Sophie31, 06.02.2022

    Inhalt:

    Sophie betreibt mit ihrem Vater im Westerwald 1649 eine Mühle in einem kleinen Dorf in Altenkirchen. Ihr Mann ist vor 4 Jahren als Soldat weggegangen und nun hofft Sophie, dass er nach Ende des Krieges heimkehrt. Die Umgebung leidet noch unter den Plünderungen und Überfällen der Soldaten und weiterhin sind Soldaten alles andere als gerne gesehen.

    Eines Tages wird im Mühlengraben eine kopflose Leiche aufgefunden und das Dorf gerät in helle Aufregung. Wer könnte der Tote sein? Viele wilde Theorien beginnen zu sprießen. Als dann auch noch immer wieder Sachen verschwinden oder nachts merkwürdige Geräusche zu hören sind, ist sich die alte Magd Martha sicher, es muss in der Mühle spuken.

    Den ganzen Spekulationen kann Sophie eher weniger abgewinnen. Immer wieder findet sie aber kleine Aufmerksamkeiten wie Blumensträuße oder Gedichte. Was geht wirklich in der Mühle vor?

    Meinung:

    Dieses Buch konnte mich wirklich begeistern. Es war mein erstes Buch von Annette Spratte und es wird bestimmt nicht mein letztes sein.

    Von der ersten Seite an, konnte mich der Schreibstil überzeugen und ich bin gut durch die Seiten gekommen. Die Autorin schafft es, die Charaktere lebendig werden zu lassen. Sophie ist eine tolle Protagonistin und unglaublich vielschichtig. Man bekommt immer mehr von ihrer Persönlichkeit gezeigt und ich mochte es sehr wie die Autorin viele wichtigen Themen in ihrem Charakter vereint hat. Alles wirkte authentisch und man wurde selber zum nachdenken angeregt. Sophies Geschichte wird mich definitiv noch länger beschäftigen.

    Zudem ist das Buch spannend, man kann es kaum aus der Hand legen. Durch die Spekulationen um den Mühlengeist, weiß man irgendwann selber nicht mehr, was denn nun dahinter stecken könnte und die Theorien ändern sich ständig.

    Auch die Nebencharaktere waren schön ausgearbeitet und blieben nicht nur blass am Rand, sondern hatten ihren passenden Platz in der Handlung. Durch ihre Charaktereigenschaften hat der Roman nochmal Abwechslung und vielschichtiger.

    Den Humor im Buch fand ich auch super. Vor allem die Magd Martha konnte ich ins Herz schließen. Sie ist in den richtigen Situationen treu. Ihre Art ist vielleicht eher rau, aber sie hat einen so coolen trocken, teilweise sarkastischen Humor. Eine meiner Lieblingsfiguren.

    Da ich nicht spoilern will, kann ich auf einige Handlungspunkte gar nicht eingehen, aber genau das fand ich eigentlich so besonders. Sie verbindet viele wichtigen Themen, die man so gar nicht erwartet. Das Buch ist nicht nur schön und interessant zu lesen, es ist auch einfach wichtig.

    Außerdem ist alles sehr gut recherchiert, dafür ein großes Kompliment an die Autorin. Der Schauplatz und die Zeit, zu der das Buch spielt, war sehr interessant umgesetzt und vor allem die Arbeit in der Mühle wurde gut beschrieben.

    Von der ersten Seite an, konnte die Autorin mich fesseln und für mich war das Buch von vorne bis hinten unterhaltsam. Es passiert sehr viel, aber alles wird am Ende wunderbar zusammengebracht. Einige tiefergehenden Themen können auch schockieren, aber ich finde es toll, wie sensibel die Autorin damit umgeht.

    Mich konnte das Buch einfach begeistern und ich würde es am liebsten jedem in die Hand drücken, der gerne christliche Romane liest. Schaut es euch unbedingt genauer an!

    Fazit:

    Ein besonderer Roman, der für mich ein echtes Herzensbuch ist. Die Handlung, die Themen und die Charaktere sind toll geschrieben und man wird von der Geschichte berührt.

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  • 5 Sterne

    Lia48, 21.02.2022

    INHALT:
    1649 im Westerwald: Die beinahe 30-jährige Sophie hilft ihrem Vater, dem Müller, bei der täglichen Arbeit in der Michelbacher Mühle sowie mit Haus und Hof. Sie kommen gerade so über die Runden.
    Der Dreißigjährige Krieg ging letztes Jahr endlich zu Ende. Die Soldaten haben vieles an sich genommen.
    Auch ihr Mann Dietrich hat sich den kaiserlichen Truppen angeschlossen. Seit vier Jahren hat Sophie nun nichts mehr von ihm gehört. Ob er überhaupt noch lebt?
    Die Aufregung im Dorf bei Altenkirchen ist groß, als eines Tages eine Leiche im Mühlengraben gefunden wird! Wer war der kopflose Mann? Was ist passiert? Schweben die Bewohner in Gefahr?
    Plötzlich geschehen auch noch seltsame Dinge: Gegenstände verschwinden, manches taucht an anderen Stellen wieder auf; zudem finden sich rätselhafte Spuren. Die alte Magd Martha ist überzeugt, dass es spukt, schließlich gibt es da diese Legende des „Wilden Mannes“.
    Sophie hat ihre Zweifel, denn auf einmal kreuzen immer wieder romantische Gedichte und Blumen ihren Weg. Es muss eine andere Erklärung geben…

    (TRIGGERWARNUNG: Häusliche Gewalt)


    MEINUNG:
    Nachdem „Die Kannenbäckerin“ für mich ein absolutes Highlight war, musste ich unbedingt auch das neue Buch von Annette Spratte lesen.
    Zum Glück habe ich danach gegriffen, obwohl ich vom Titel her ein bisschen die Befürchtung hatte, dass mir hier eventuell eine Liebesgeschichte zu großen Raum einnehmen könnte (was aber nicht der Fall war)!

    Ich mochte die Themenvielfalt richtig gerne:
    Wie bereits bei „Die Kannenbäckerin“, wird auch hier eine handwerkliche Tätigkeit näher beleuchtet und Hintergrundwissen darüber vermittelt: Diesmal die Arbeit eines Müllers in einer Mühle. Außerdem begleiten wir Sophie bei den Aufgaben in Haushalt (z. B. Butter herstellen, Brotbacken, etc.) und Hof (Tierhaltung) in der damaligen Zeit. Das alles fand ich atmosphärisch beschrieben und konnte es mir gut vor Augen führen. Wer Romane mag, die auf dem Land spielen, könnte hieran Gefallen finden!
    Der unbekannte Tote im Mühlengraben bringt Spannung in die Geschichte. Ebenso, dass Dinge verschwinden und Spuren auftauchen. Man rätselt von Anfang an mit, sicher war ich mir aber nie, wie alles miteinander zusammenhängt.
    Eine poetische Note erfährt das Buch u. a. durch Gedichte (die mir etwas zu romantisch waren - Geschmackssachen eben). Sie nimmt aber keinen allzu großen Stellenwert ein, was mir recht gelegen kam.
    Sophies Glaube wird thematisiert und es wird ein kritischer Blick darauf geworfen, dass die Bibel auch für andere Zwecke missbraucht werden kann…
    Häusliche Gewalt ist bis heute ein sehr unterschätztes Problem. Umso wichtiger ist es, darauf aufmerksam zu machen.
    Diese und weitere Punkte haben den Roman für mich tiefgründig und bewegend erscheinen lassen.

    Das Buch liest sich sehr flüssig und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen.
    Besonders Protagonistin Sophie, die so einiges erleiden muss, immer wieder aufsteht und schließlich selbst die Zügel in die Hand nimmt, hat mich mit ihrer Entwicklung sehr begeistert!

    FAZIT: Erneut hat mich die Autorin mit einem tiefgründigen und bewegenden Roman mit historischem Setting überrascht, durch den ich regelrecht geflogen bin! Eine klare Leseempfehlung und 4,5/5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    Leseschnecke93, 08.02.2022

    Die bezaubernde Müllerin und der edle Mühlengeist

    Nachdem mich bereits das Buch "die Kannenbäckerin" der Autorin, restlos überzeugen konnte, freute ich mich umso mehr, erneut in die Welt rund um den Westerwald einzutauchen. Die Geschichte spielt nach Ende des 30. jährigen Krieges. Annette Spratte ist eine grossartige historische Schriftstellerin. Dem Leser wird bald bewusst, wie intensiv sich die Autorin mit der Materie beschäftigt haben muss. Man merkt, dass sie keine Zeit und Mühen für die Recherechen gescheut hat. Ihr Schreibstil ist der jeweilligen Zeitepoche auf beeindruckende Weise angepasst. Und doch bleibt er leicht verständlich und flüssig. Frau Spratte ist eine geborene Wortkünstlerin und hat mich mit ihren schönen und bewegenden Beschreibungen erneut mitgerissen. Die eigens für das Buch geschriebenen Gedichte sind eine weitere Besonderheit und haben mich tief berührt. Ihr merkt schon ich bin wirklich begeistert!

    Nicht nur in die Nachforschungen hat sie viel Zeit und Liebe investiert, sondern auch in die äusserst gelungenen Buchfiguren. Zuerst einmal haben wir Sophie, die einfach ein absolut gütiges Herz hat und innerhalb des Buches, eine beeindruckende Entwicklung durchmacht. Dann gibt es die alte Magd Martha, sie besticht vorallem durch ihren herrlich trockenen Humor und ihrer Gabe im richtigen Moment etwas zu sagen oder eben auch nicht. Auch der Müller Lehrling Konrad und Sophies Vater sind liebevoll und sehr passend ausgearbeitet. Sophie's starkes Gottvertrauen und Martha's Aberglauben stehen im krassen Gegensatz zueinander und doch ist in der Mühle ein freundliches miteinander möglich. Für uns Leser ist dies eine geglückte Bereicherung. So erfährt man von Sagen und alltertümlichen Bräuchen aus längst vergangener Zeit und sogar etwas Kräuterheilkunde. Auf der anderen Seite bereichert Sophies unerschüttlicher Glaube die Geschichte.

    In diesem Buch werden ausserdem sehr wichtige Themen wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe behandelt. Sie wurden sehr lebensnah in die Geschichte integriert. Die Gefühle der Betroffenene, wie Scham und falsche Pflichtgefühle werden authentische geschildert. Man fühlt und leidet mit den Protagonisten mit. Die Autorin hat die richtige Mischung gefunden von der Brutalität, die die Betroffenen erleben zu erzählen ohne zu lang oder ausführlich davon zu berichten.

    Ist das erste Drittel des Buches eher ruhig zu nennen, zieht sich danach die Spannung bis zum Schluss durch. Ich versank regelrecht in den Buchseiten und konnte das Buch zum Ende mit einem Lächeln schliessen.

    Mein Fazit:

    Eine erstklassige Geschichte die unter die Haut geht und nicht so schnell in Vergessenheit gerät! Ich habe dieses besondere Leseerlebnis sehr genossen und vergebe dem Buch gerne wohlverdiente 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 19.02.2022

    Juni 1649, in der Nähe von Michelbach im Westerwald. Der dreißigjährige Krieg ist seit einigen Monaten vorbei, Sophies Mann Dietrich ist aus dem Krieg noch immer nicht heimgekehrt, doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Derweil muss sie ihren Vater immer mehr bei seiner Arbeit als Müller unterstützen, da dieser mehr und mehr gesundheitliche Probleme hat. Als ein kopflose Leiche im Mühlengraben gefunden wird und merkwürdige Dinge geschehen, glaubt die Magd Martha an einen Mühlengeist. Sophie jedoch findet Blumen und Gedichten und glaubt nicht an einen Geist, allzugerne würde sie das Geheimnis lösen, doch dann kehrt Dietrich zurück und die Situation verändert sich dramatisch.

    Anette Spratte hat mich mit diesem Roman in eine lange zurückliegende Zeit mitgenommen. Dennoch, obwohl der Alltag meist so anders aussah, als bei uns, sind auch diese Protagonisten Menschen wie wir. Mit Gefühlen, mit Krankheiten, mit romantischen Gedanken, aber auch mit Leid und Pein. Ist der Anfang noch beschaulich und ruhig und stimmt auf das (alltägliche) Leben ein, verändert sich im zweiten Drittel die Lage dramatisch. Hier muss Sophie einiges erleiden, als Leser wird man tief berührt von diesen Entwicklungen und leidet mit. Ein Buch, dass man kaum aus der Hand legen möchte. Denn Annette Spratte hat es geschafft, dass man sich nicht nur die Umgebung, die Handlung und die Personen sehr realistisch und authentisch Vorstellung kann, sondern dass man auch emotional gefangen genommen wird. Man lernt mehr über das Müllereiwesen und was es bedeutet eine Mühle zu führen, wie damals gelebt, geurteilt und gestorben wurde, die Autorin hat hier sehr viel recheriert und das merkt man beim Lesen.

    Sophie ist natürlich die Hauptperson, aus ihrer Sicht erlebt der Leser, was es bedeutet als Frau in der damaligen Zeit zu leben. "Ein Sonett für die Müllerin" ist neben den leidvollen Passagen romantisch, spannend und manchmal auch sehr humorvoll (hier erwähne ich ganz besonders aus den vielen interessanten Nebenfiguren die Magd Martha, die mit ihrer knappen und direkten Art das Herz auf dem rechten Fleck hat, auch wenn sie manchmal etwas kauzig rüber kommt). Diese ausgewogene Mischung aus allem hat mich sehr gefesselt und Sophie, die Magd Martha und so manch andere Personen sind mir sehr ans Herz gewachsen.

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  • 5 Sterne

    Monika S., 08.02.2022

    Die fromme Sophie betreibt mit ihrem Vater, der alten Magd Martha und dem Lehrling Konrad eine Mühle im Westerwald. Sie hofft auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg und kümmert sich liebevoll aber bestimmt um ihre Familie und die Gäste, die das Korn zum Mahlen bringen. Doch dann findet sie im Mühlengraben eine Leiche und seltsame Dinge geschehen auf dem Hof. Ist es der Mühlengeist, der sein Unwesen treibt?

    Für mich ist es der erste Roman der Autorin, doch es wird sicher nicht der letzte gewesen sein.

    Die Charaktere sind wunderschön und bis in Detail ausgearbeitet, schnell stellt man als Leser fest, wie natürlich und real diese Figuren zum Leben erwachen.
    Besonders Sophie hat es mir angetan ; eine fromme Frau, die mutig ist, ihren Mitmenschen freundlich und ehrlich gegenübertritt und hilft, wo sie nur kann.
    Ebenso spannend war die Magd Martha für mich ; eine alte Frau, die mehr dem Aberglauben und alten Gewohnheiten verfällt als der Kirche, allerdings hat sie Lebenserfahrung und lässt sich durch scheinbar nichts einschüchtern.
    Auch zu den anderen Charakteren hatte ich schnell einen Bezug aufgebaut, viele möchte ich von Anfang an und bei manchen hatte ich ungute Gefühle.

    Durch den Schreibstil der Autorin ist man schnell mitten im Geschehen und lernt die Personen sowie die Umgebung kennen. Auch die Arbeit die an einer Mühle und Viehhaltung anfällt, werden interessant und anschaulich beschrieben. Hier merkt man deutlich, wie gut und intensiv die Recherche der Verfasserin war.

    Im ersten Drittel des Buches wird der Leser ruhig und liebevoll in das Jahr 1649 geleitet.
    Allerdings ist von der Ruhe spätestens danach erst einmal nicht mehr zu spüren. Die Ereignisse überschlagen sich , und die Geschichte bekommt sehr viel Tempo, hier sind auch alle Emotionen vorhanden, die ein Mensch fühlen kann. Dennoch ist immer wieder eine Ruhepol spürbar.

    Was mir persönlich sehr gut gefiel ist, dass immer der rote Faden erkennbar ist.
    Es geht um das Leben von Sophie , die immer wieder im Mittelpunkt steht. Eine Frau , die durch Mut, guten Freunden und Gottvertrauen innerlich stetig wächst.

    Alles in allem ein wundervoller Roman, der warmherzig und emotionell ist, der aber auch zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    annislesewelt, 27.01.2022

    Sophie lebt mit ihrem Vater, der alten Magd Martha und dem Lehrling Konrad zusammen an der Mühle und wartet darauf das ihr Mann aus dem Krieg heimkommt. Jeden Tag packt sie überall mit an um ihren Vater zu unterstützen und die Mühle zu betreiben.

    Dann wird es plötzlich etwas unheimlich, sowohl bei ihnen auf der Mühle aber auch hin und wieder im Dorf. Manchmal gibt es Geräusche, dann fehlen Dinge aus der Küche und dem Stall und hin und wieder sieht man einen Schatten oder eine Gestalt.

    Schnell ist vom Mühlengeist die Rede, doch Sophie sucht nach einer realistischen Erklärung.

    Das ganze Buch ist so fesselnd geschrieben das ich es fast in einem Zug durchgelesen habe. Die ganze Geschichte ist liebevoll, warmherzig und wunderschön, sie hat mich nicht losgelassen.

    Sophie ist bezaubernd beschrieben, anfangs habe ich mich etwas schwer getan, ich fand sie vermisse ihren Mann nicht intensiv genug, doch dann verstand ich sie immer besser und sie ist mir richtig lieb geworden.
    Sie ist eine warmherzige gläubige Frau, eine die ihre Kraft in der Bibellese, den Gottesdiensten und dem Gebet sucht.
    Dabei sieht sie ihren Nächsten, ist freundlich, aufmerksam und grundehrlich.

    Auch Martha in ihrer direkten und manchmal spöttischen Art hat mir total gefallen, eine alte, etwas kauzige Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.

    Es ist spannend Sophie, ihre Hausgenossen und Freunde zu begleiten.

    Der Anfang des Buches ist bedächtig, ruhig und ausführlich. Man lernt die Personen kennen, den Ort, die Gegebenheiten und kann sich dadurch alles gut vorstellen.

    Dann nimmt die Geschichte an Fahrt auf, wird spannend und rätselhaft, bleibt dabei aber warm und ruhig, trotz schwerer Szenen, und wird zum Ende hin sanft und schmeichelnd. Der Schluss ist, für mein Empfinden, PERFEKT.

    "Ein Sonett für die Müllerin" beinhaltet eine zarte Geschichte um tiefe Verletzungen, Scham, Mut, Stärke, Vergebung und Frieden in Gott.

    Dieses Buch ist es wert gelesen zu werden und hat mich tief berührt. Diese Geschichte wird - genauso wie die anderen von Annette Spratte - in meinem Kopf und Herzen bleiben.

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  • 5 Sterne

    Märchens Bücherwelt, 10.03.2022

    Die Autorin hat hier ein Buch gezaubert, in dem ein sehr heikles und doch so wichtiges Thema aufgegriffen und wunderbar umgesetzt wurde. Und nicht nur was Gewalt an Frauen angeht, sondern auch benachteiligte Personen betrifft. Es war zu tiefst berührend, wie alles zusammenpasste und man erleben konnte, wie damit umgegangen wird. Gerade in einer Zeit, wo Frauen eben leider häufig als unbedeutend betrachtet wurden.
    Obwohl es so ein ernstes und trauriges Thema ist, erlebt man auch viele lustige Begebenheiten, gerade in Verbindung mit der Magd Martha, die trotz ihrer verrückt wirkenden Art kein Blatt vor den Mund nimmt und mich oft zum Lachen gebracht hat oder auch zwischen Sophie und ihrer besten Freundin Elßgen, deren Freundschaft Sophie viel Freude, aber auch Kraft und Trost gegeben hat.
    Sophie ist eine sanfte, fleißige Tochter, die ihrem kranken Vater während der Abwesenheit ihres Mannes zur Hand geht und alles auffängt, um den Mühlenbetrieb in Gang zu halten. Sophie spürt man das Wechselbad der Gefühle an, einerseits stark und tapfer, dann wieder verunsichert, was man an ihren Gebeten spürt, wenn sie mit sich hadert und zu oft nachgibt. Die Entwicklung der Geschichte wird wirklich spannend und obwohl erst ziemlich spät die Auflösung kommt, so war sie so schön und ergreifend und das Ende ist auch anders gestaltet, als man erwartet hätte, was ich aber nicht weiter schlimm finde, da es trotzdem zur Geschichte passt.
    Mein besonderes Highlight in diesem Buch war tatsächlich der Esel Jockel-die Szenen mit ihm hab ich sehr genossen.
    Das Cover und der Titel sind schön gestaltet und genau passend, da findet man sich sofort in der Geschichte wieder.
    Alles in allem bin ich von dem Buch angenehm überrascht, denn ich hab mit etwas völlig anderem gerechnet. Umso großartiger die Umsetzung und Entwicklung - wie Zusammenhalt, Freundschaft, Mitgefühl, Glaube und Vergebung hier herausgearbeitet werden, bei einem Thema, worüber viele Frauen nach wie vor schweigen.

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  • 5 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 10.02.2022

    Zunächst muss ich gestehen, dass mir die Autorin Annette Spratte bis zu diesem Buch leider nicht bekannt war, aber ich durch *Ein Sonett für die Müllerin* ein Fan geworden bin.

    Zu lesen begonnen, fesselte mich die Geschichte von Anfang an und mit Sophie freundete ich mich relativ schnell an. Sophie, die Tochter des Müllers Henrich, verheiratet und wartet bereits seit 4 Jahren auf die Rückkehr ihres Ehemanns Dietrich, der sich freiwillig als Soldat gemeldet hatte. Ob er jemals zurückkommt, ist fraglich.

    Als Leser/in erfährt man sehr viel über das Leben eines Müllers bzw. Müllerin, über die Mühle selbst, aber auch um die Situationen und Entwicklungen in der Zeit um 1649.
    Sophie, Elßgen, ein tauber Soldat, Konrad - der Lehrling beim Müller, Magda, ein Esel und viele Charaktere mehr, begegnet man in dieser Geschichte.
    Ein historischer Roman, in dem es auch um häusliche Gewalt, Hoffnung, Glaube, Liebe, Freundschaft und mehr geht.

    Die Autorin Annette Spratte hat hier für mich persönlich ein Herzensbuch geschaffen. Ein Buch voller Tiefe, Spannung, Emotionen, Gefühle, sehr gute Recherche und Charaktere, wie Sophie, die für die damalige Zeit eine starke und mutige Frau geworden ist.
    Besonders angetan war ich auch von den wunderschönen Gedichten, die immer wieder mal im Buch vorkamen. Wer diese Gedichte an Sophie geschrieben hat? Tja, das verrate ich natürlich nicht.

    Die Spannung steigt enorm durch eine kopflose Leiche, einen "Mühlengeist", einen Dieb und Vorfälle, die zum Rätseln anregt.

    Von mir gibt es 5 Sterne für mein persönliches erstes Herzensbuch im Jahre 2022. Es hat mich berührt, viele spannende und emotionsgeladene Lesestunden geschenkt. Absolut lesenswert.
    (Herzensbuch = ein Buch, das mein Leserherz besonders berührt hat)

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  • 5 Sterne

    Ingrid S., 08.03.2022

    Die Geschichte spielt kurz nach dem 30jährigen Krieg im Westerwald. Die dreißigjährige Sophie lebt mit ihrem Vater, der Magd Martha und einem Jungen, Konrad, den sie aufgenommen haben, in der Nähe des Dorfes Michelbach. Sie betreiben eine Mühle. Sophies Mann Dietrich ist noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. Immer noch ziehen kleine Gruppen von Soldaten durch die Dörfer. Es geschehen seltsame Dinge in und um die Mühle. Eine kopflose Leiche wird im Mühlengraben gefunden. Dinge verschwinden und nachts hören die Bewohner seltsame Geräusche. Martha, die abergläubische Magd behauptet, dass es einen Mühlengeist gibt, der für all dies verantwortlich ist. Als Sophies Mann dann endlich aus dem Krieg zurückkehrt wird das Leben für alle schwerer. Dietrich ist extrem gewalttätig und lässt seine Gewalt hauptsächlich an Sophie aus.
    Die Autorin hat sich nicht für die Sprache der damaligen Zeit entschieden, sondern für die heutige, was das Buch leicht lesbar macht. Trotzdem sind die Atmosphäre und das Lebensgefühl der damaligen Zeit sehr gut eingefangen. Die Persönlichkeiten der Protagonisten sind sehr lebensecht und charakteristisch ausgezeichnet dargestellt. Auch die historischen Gegebenheiten sind gut recherchiert. Die Beschreibungen der Mühle mit den einzelnen Elementen, der Bach und die Wiesen sind so detailgetreu beschrieben, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. An Spannung fehlt es der Geschichte ebenfalls nicht. Man leidet mit Sophie an der Gewalt von Dietrich und wartet bis zum Schluss darauf, Gewissheit zu bekommen, wer nun der Mühlengeist ist. Ganz fein und unaufdringlich ist auch der Glaube an Gott eingeflochten, der Sophie Trost und Hoffnung gibt.
    Ich fand den Roman wunderschön zu lesen und empfehle ihn unbedingt weiter.

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  • 5 Sterne

    R., 20.02.2022

    Annette Spratte hat mit "Ein Sonett für die Müllerin" einen historischen Roman der etwas anderen Art gezaubert: er enthält spannende Krimi-Elemente, die es fast unmöglich machen, das Buch aus der Hand zu legen. Die Story hat mir richtig gut gefallen. Ich war sofort in der Geschichte drin. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, meine beiden Lieblinge von Anfang an waren Martha und Sophie. Meine Emotionen erlebten Höhen und Tiefen, ich fühlte mit Sophie mit. Besonders gut gefallen hat mir die persönliche Entwicklung ebendieser im Laufe des Buches. Die Krimi-Elemente sorgten für besonders viel Spannung. Ich lese gerne historische Romane und ich muss sagen, ich bin mir sicher, dass mir Sophies Geschichte im Kopf bleiben wird. Sie hat mich von Anfang an in den Bann gezogen und vollends überzeugt.

    "Ein Sonett für die Müllerin" erhält von mir 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Klaudia K., 14.02.2022

    Die Handlung des neu erschienenen Buches "Ein Sonett für die Müllerin" von Annette Spratte spielt im Westerwald um das Jahr 1649.

    Sophie lebt mit ihrem Vater, der schrulligen Magd Martha und dem jungen Knecht Konrad auf einem Hof mit einer Getreidemühle. Sophie übernimmt schon bald die Aufgaben einer verantwortungsbewussten Müllerin. Sie wartet jeden Tag auf ihren Mann Dietrich, der sich freiwillig zum Krieg meldete. Als er schließlich heimkehrt merkt Sophie wie sehr ihn der fürchterliche Krieg verroht hat. Rücksichtslos waltet er auf dem Hof und schlägt sie sogar häufig. Ihr Vater ist durch eine Krankheit viel zu schwach, um sie beschützen zu können.

    Plötzlich geschehen seltsame Dinge; etwas Milch und Brot fehlt. Geräusche hört man, die früher nicht da waren. Ein Geist geht um. Doch Sophie erhält auch gefühlvolle Gedichte vom "Geist" deren zu Herzen gehende Zeilen sie im harten Alltag mit ihrem groben Mann trösten. Welche Seele kann so edel und liebevoll dichten?
    Sophie ist eine fleißige, herzliche und sehr fürsorgliche Frau. Ihr Gerechtigkeitssinn ist weit hin bekannt. Sie nimmt sich den Schwächeren an und hilft wo sie nur kann. Abends widmet sie sich ihrer Bibel so oft sie Zeit dafür hat.

    Die etwas seltsam anmutende alte Magd Martha sagt was sie denkt und beschützt Sophie oft vor ihrem brutalen Mann. Ich mochte sie sehr gerne.

    Das Buch beginnt leider etwas langatmig, doch dann nimmt die Geschichte Schwung auf und der Leser staunt über eine sehr interessante Story, die sich mit den Themen Hausgewalt, Scham Vergebung und Frieden auseinandersetzt.

    Der Roman "Ein Sonett für die Müllerin" ist einer der leisen Töne. Die Autorin lässt sich Zeit und beschreibt zunächst die Eingangssituation recht ausführlich. Ich mag die Bücher von Annette Spratte sehr; nur bei diesem empfand ich das Intro etwas zu langatmig, während der Hauptteil und Schluß, wie von dieser hervorragenden Autorin gewohnt, äußerst interessant ist und sich emotional berührenden Momenten des menschlichen Lebens in gekonnter Weise widmet.

    Einen herzlichen Dank an den Francke Verlag für diesen schönen Roman.

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