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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinstamp, 31.03.2020

    Als Buch bewertet

    Wie aus dem Untertitel erkennbar ist, spielt die Geschichte im Ruhrpott, nahe Essen. Katharina und ihre beiden Töchter Inge und Bärbel sind während des Krieges aus Berlin geflohen und leben seitdem bei ihrer Schwiegermutter Mine. Ehemann Karl gilt seit Kriegsende als vermisst. Während Mine noch an die Rückkehr ihres Sohnes glaubt, hat Katharina damit abgeschlossen. Das Zusammenleben der beiden Frauen gestaltet sich oftmals schwierig. Die lebenshungrige Katharina träumt von einer Zukunft in der Stadt mit einem eigenen Atelier. Neben der harten Arbeit ändert und näht sie Kleider für die Frauen aus der Nachbarschaft und hofft auf weitere Empfehlungen, um den tristen Leben zu entfliehen. Eines Tages steht ein junger Mann vor der Tür. Es ist Johannes, der Sohn von Mines verstorbener Tochter. Er ist ein Spätheimkehrer und war in Kriegsgefangenschaft in Russland. Schon bald stellt Johannes das geordnete Leben in Mines Haus auf den Kopf....

    Die Autorin gibt uns einen guten Einblick in das schwere Leben der Bergleute und auch in die Zeit des Wiederaufbaus. Ein weiteres Thema sind die Spätheimkehrer und die Thematik rund um die Bespitzelung dieser armen Männer, die oftmals als Spione verdächtigt werden. Hier habe ich einiges Neues erfahren, das mir bisher noch nicht wirklich bewusst war. Allerdings hat dies auch mit der Geschichte Deutschlands (West- und Ostdeutschland) einiges zu tun und war in meiner Heimat Österreich doch anders. Gleichzeitig wird auch hier aufgezeigt, dass über die Jahre in Kriegsgefangenschaft oder über den Krieg selbst nicht gesprochen wird. Ein Thema, das uns nun, wo es kaum mehr Zeitzeugen gibt, zu denken gibt.

    Mit dem eingefügten Ruhrpott-Slang gelingt es Eva Völler viel Authentizität und Lokalkolorit in die Geschichte zu bringen. Das tägliche Leben zu dieser Zeit mit all den Schwierigkeiten und den hart arbeitenden Frauen und Männern wird sehr detailliert und lebendig erzählt. Ich hatte das Gefühl mittendrin in dieser Zeit zu sein. Manche Dinge erinnerten mich auch an meine Kindheit, obwohl ich zu dieser Zeit noch nicht geboren war. Andere wiederum, wie der Abbau der Kohle und die Bergleute waren für mich total fremd. Zusätzlich beginnt man die langsam beginnende Hoffnung zu spüren, dass die Zeiten endlich etwas besser werden. Alltägliche Dinge nehmen in der Geschichte sehr viel Raum ein, während sich zum Ende hin die Ereignisse überschlagen.

    Die einzelnen Charaktere sind authentisch und spiegeln die damalige Zeit ungeschönt wider. Mit Katharina hatte ich manchmal meine Probleme, aber im Großen und Ganzen fand ich sie sympathisch, wenn auch teilweise berechnend. Sie setzt alles daran ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
    Mine hingegen wirkt oft sehr herrisch und bestimmend, aber hinter ihrer rauen Schale steckt ein weicher Kern. Besonders ans Herz gewachsen ist mir allerdings Johannes, der nach langer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt und sich bald wieder einlebt. Er hat für alle ein offenes Ohr und hilft, wo er nur kann. An seinem Beispiel wurde das Bergarbeiterleben sehr schlüssig dargestellt. Er ist ein sehr facettenreicher Charakter, der sehr sympathisch wirkt.
    Katharinas Töchter Inge und Bärbel sind grundverschieden. Inge steckt mitten in der Pubertät und wird erwachsen, während Bärbel ein rechter Wildfang ist und am liebsten mit dem Nachbarjungen Streiche ausheckt.

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln erzählt. So erhält man einen besseren Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren. Der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit über aufrecht. Die wunderbar flüssige und bildhafte Erzählweise von Eva Völler lässt einem mitleben und mitfiebern. Trotzdem empfand ich Liebesgeschichte an manchen Stellen zu viel und vermistste etwas mehr
    Historie.
    Im letzten Drittel hat die Autorin jedoch einige völlig unerwartete Wendungen eingebaut, die mich tief Luft holen ließen und teilweise auch erschüttert zurückgelassen haben. Nun bin ich besonders gespannt auf die Fortsetzung und wie die Geschichte weitergehen wird.

    Fazit:
    Im ersten Teil der Ruhrpott-Saga von Eva Völler steht mehr das alltägliche Leben der Nachkriegszeit im Vordergrund, als der historische Hintergrund. Für mich hätte es gerne etwas mehr Historie sein können, aber ich muss zugeben, dass man mit der gewählten Erzählform das Gefühl beim Lesen hat, mitten drin in der Geschichte zu sein und dazuzugehören. Viel Lokalkolorit und die spürbare Hoffnung einer neuen Zeit entgegenzugehen heben diesen Roman von anderen ab. Das überraschende Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 27.03.2020

    Als Buch bewertet

    Ruhrpottgeschichte
    Der Roman „Ein Traum vom Glück“ von Eva Völler zeigt die Zeit nach dem Krieg.
    Der Roman endet 1951 im Ruhrpott.

    Katharine ist in Berlin ausgebombt, sie flüchtet mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel zu ihrer Schwiegermutter Mine .
    Sie verdient sich mit der Schneiderei ihren Lebensunterhalt. Sie träumt von einem Modeatelier.

    Dann steht plötzlich der Neffe Mine ihres Mannes Mine als Spätheimkehrer vor der Tür und wird von seiner Großmutter aufgepäppelt.
    Er sieht ihrem vermissten Mann Karl ähnlich.

    Die Autorin hat die Zeit ganz gut dargestellt.
    Man kann sich das Leben dort genau vorstellen. Die einzelnen Personen des Romans sind so anschaulich beschrieben, als wenn man dabei ist. Die Atmosphäre wird uns gut nahe gebracht.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne S., 10.04.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Mir hat der Roman von Anfang an gut gefallen, er ist direkt und so geschrieben, dass man sich gut in die Personen hinein denken kann. Als ich etwa bei Seite 330 war, fragte ich mich aber dann, wie die Geschichte wohl enden würde , bei nur noch 30 Seiten! Ich war dann auch entsprechend enttäuscht! Fast kommt es mir vor, als hätte die Autorin keine Lust mehr gehabt, sich noch weitere Gedanken darüber zu machen, wie es weiter gehen könnte. Die Sachlage war ja auch ziemlich kompliziert - und wurde dann simpel, aber tragisch beendet. Schade, dafür kann ich leider keine 5 Sterne geben.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna S., 14.04.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch beschreibt sehr spannend die Probleme der Menschen nach dem Krieg, ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe nachts im Bett noch gelesen. Da ich Anfang der 50er Jahre geboren bin hat mich einiges an meine eigene Kindheit auf dem Land erinnert, wir durften nach den Schulaufgaben raus und wenns um 18 Uhr läutete, mussten wir wieder daheim sein. Möglichkeiten zum Spielen gabs überall, ohne Schutzmßnahmen etc. wie heute. Fernsehen gabs nicht, aber viel Phantasie. Ganz tolles Buch!

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 21.04.2020

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte ist sehr interessant, vor allem, weil sie im Ruhrpott spielt – diese „Kulisse“ wird ja eher selten beschrieben.
    Auch die Konstellation der Handlung hebt sich von anderen Büchern dieser Art angenehm ab.
    Allerdings ist die Atmosphäre insgesamt recht düster und ich bin mit den Figuren nur schwer warm geworden. Vielleicht, weil der Stil manchmal ein wenig gestelzt und hölzern ist.
    Dennoch fand ich das Buch interessant und lesenswert!

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  • 5 Sterne

    8 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 27.03.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1951 Essen. Katharina lebt mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel seit ihrer Flucht aus Berlin bei ihrer Schwiegermutter Mine in Essen. Während Mine noch immer an die Rückkehr ihres Sohnes glaubt, ist Katharina vom Tod ihres Mannes Karl überzeugt. Die Nachkriegszeit verlangt der Bevölkerung eines ab, die zurückgekehrten Männer steigen in die Minen hinab, um Kohle zu schürfen, während die Frauen sich um die Familie und die Nahrungsbeschaffung kümmern. Katharina näht die schönsten Kleider für die Frauen, die es sich leisten können und träumt insgeheim von einem eigenen Atelier und ein gutes Auskommen für sich und ihre Mädchen. Eines Tages steht Mines Enkel Johannes als Kriegsrückkehrer vor der Tür und wird sofort in den Frauenhaushalt aufgenommen, wo er sich nicht nur um viele Neuerungen und Reparaturen im Haushalt kümmert, sondern auch bald Katharinas Herz und das ihrer Töchter erobert. Während die beiden glauben, ihre Liebe geheim halten zu können, kommt ihnen Mine schon bald auf die Schliche…
    Eva Völler hat mit „Ein Traum vom Glück“ den ersten Teil ihrer „Ruhrpott-Saga“ einen furiosen Auftaktband vorgelegt, der nicht nur durch eine wunderbar-flüssige und bildliche Erzählweise besticht, sondern den Leser von Beginn an als unsichtbaren Gast in die Geschichte mit einbezieht. Spannend wie gefühlvoll lässt die Autorin die schwierige Nachkriegszeit und die Arbeit in den Kohleminen ebenso wieder aufleben wie die vorsichtige Hoffnung auf bessere Zeiten nach all den Entbehrungen der Nachkriegszeit oder die sich nun bahnbrechenden Kriegstraumata der Heimkehrer. Nicht nur die historische Hintergrundrecherche ist hier hervorzuheben, auch der vereinzelt in den Dialogen vorkommende Ruhrpott-Slang ist authentisch und spiegelt die damalige Bevölkerung gut wieder. Wer selbst aus dem Ruhrgebiet stammt, findet vieles aus der eigenen Kindheit wieder, Erinnerungen an die erste Kirmes, in der Not angelegte Gemüsegärten, eingekochte Marmelade, Pfannkuchen und so manches Leibgericht steigen hoch und vermitteln ein Gefühl von geliebter Heimat. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kumpels sowie der Bevölkerung wird wunderbar dargestellt, aber auch die Tratscherei und die Verdrängung von Schuld in der Nazizeit finden Erwähnung. Mit einem Knall entlässt die Autorin den Leser aus der Geschichte und macht ihn geradezu süchtig auf den zweiten Teil.
    Lebendige Charaktere sind liebevoll inszeniert und spiegeln eine Bevölkerung wieder, die der Leser aus Erzählungen oder eigener Erfahrung kennt und sich gut mit ihnen identifizieren kann aufgrund ihrer Authentizität. Hier fällt es leicht, mit den Protagonisten auf Tuchfüllung zu gehen und mit ihnen zu bangen, zu hoffen und zu fiebern. Katharina ist eine eher zurückhaltende und hart arbeitende Frau, die aber einen Vulkan in sich birgt, der kurz vor dem Ausbruch zu stehen scheint. Sie ist fleißig, mitfühlend und hungert nach einem besseren Leben. Schwiegermutter Mine ist nicht unbedingt die Geselligste, allerdings hat sie für alle ein offenes Ohr und besitzt zudem den siebten Sinn. Praktisch veranlagt, bringt sie ihre Lieben alle durch eine schwere Zeit und zeigt zwischendurch immer wieder, wie groß ihr Herz eigentlich ist. Der vom Krieg traumatisierte Johannes ist ein Multitalent, fleißig und mit dem nötigen Einfühlungsvermögen gesegnet. Katharinas Freunde Stan und Hanna sind immer ein sicherer Hafen, um sich abzulenken oder etwas zu unternehmen. Katharinas Töchter Inge und Bärbel sind grundverschieden, aber in der Not halten sie zusammen. Aber auch Elfriede, Hagemann, Karl oder Clemens spielen eine große Rolle in diesem Epos und halten die Spannung auf hohem Niveau.
    „Ein Traum vom Glück“ ist ein Buch, das den Leser mitten ins Herz trifft. Es berührt, macht atemlos und lässt alte Erinnerungen an die Oberfläche kommen. Die Autorin hat mit ihrer Geschichte genau den richtigen Mix aus Nostalgie, Drama, Liebe, Familiengeschichte und dem Hunger nach Leben gefunden, den sie äußerst spannend und mit viel Fingerspitzengefühl präsentiert und den Leser nach Mehr lechzen lässt, während sie ihm einen Ritt auf dem Gefühlsbarometer spendiert. Wunderbar erzählt und jede Minute wert, Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele P., 06.04.2020

    Als Buch bewertet

    Eva Völler steht für garantiert gute Unterhaltung und spannende Geschichten, doch diesmal hat die Autorin sich noch einmal selbst übertroffen und mit ihrer neuen Ruhrpott-Saga ein wahres Highlight vorgelegt.
    Der Klappentext umreißt kurz das Geschehen, aber dem Leser erwartet noch viel mehr. Ein mehr als facettenreicher Roman, der ein ungeheuer detailgetreues Bild der frühen 50er Jahre in Essen abbildet. Für viele Leserinnen und Leser wird es eine Reise in die Kindheit oder die ihrer Eltern sein. Es geht um das Leben der Familien nach dem Krieg, die Folgen sind immer noch zu spüren. Es geht um die Spätheimkehrer, die das Leben der Familien stark beeinflussen. Aber es geht auch um den Ruhrpott, um das Leben der Menschen, die Untertage arbeiten. Es geht um Träume und Liebe, es geht um Familiensinn und Freundschaft. Katharina ist eine sehr einnehmende Protagonistin, sie durchlebt im Laufe des Romans die reinste Gefühlsachterbahn, sodass der Leser automatisch sehr viel Empathie für sie empfindet. Johannes als männlicher Gegenpart bleibt im Gegensatz zu Katharina blasser, er wird zwar im Laufe des Romans immer stärker, bekommt aber von der Autorin nicht eine ganz so starke Stimme wie Katharina. Mine, die Schwiegermutter, ist eine sehr beeindruckende Frau, für die ich im Laufe des Romans immer mehr Sympathie empfunden habe. Sie ist eine echte Kämpferin und steht für diesen unnachahmlichen Schlag der Generation, die nach dem Krieg, aus dem Nichts eine neue Existenz aufbauen mussten. Hinzu kommt bei der ihr der Ruhrpott-Slang, der das Ganze noch authentischer macht.
    Es gibt viele kleine Geschichten, die in dem Roman miteinander verwoben werden und somit wird die Spannung in dem Roman sehr hoch gehalten. Besonders im letzten Drittel des Romans überschlagen sich die Ereignisse und als Leser hat man kaum eine ruhige Minute. Mich hat die Konzeption des Romans komplett überzeugt und ich habe die Lesestunden sehr genossen. Der Roman ist in sich chronologisch aufgebaut, es gibt kleinere Zeitsprünge, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen. Die Hauptstimme des Romans ist Katharina, aber als Leser haben wir auch Einblick in die Gedanken weiterer Figuren, was ein sehr komplettes Bild der Gesellschaft schafft. Der Roman ist in sich logisch und konsequent aufgebaut, welches zu einem sehr guten Leseerlebnis führt.
    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr gut zu lesen und macht einfach Spaß. Mir hat besonders gut der Ruhrpott-Slang gefallen der zu einem ganz eigenen Flair beiträgt. Am Ende des Romans befindet sich ein Glossar, dass es auch Lesern aus anderen Gebieten / Mundarten erleichtert dem Roman schnell und unkompliziert zu folgen.
    Der Roman ist sowohl für Frauen als auch für Männer geschrieben worden. Zwar ist Katharina eine starke Hauptfigur, da aber auch der Bergbau im Mittelpunkt steht und der von den Kumpeln bestritten wird, werden auch Männer interessiert sein.
    Ein ganz wunderbarer Roman, dem ich sehr viele Leser wünsche, da er ein Stück deutscher Zeitgeschichte zum Leben erweckt. Es sollten viel mehr Bücher über die Nachkriegszeit geschrieben werden, da gerade die jüngeren Generationen nicht so viel über die Zeit ihrer Eltern und Großeltern in der Schule erfahren.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pepale, 30.03.2020

    Als eBook bewertet

    Emotionale GlücksTräume
    Essen 1951: Im Krieg ist Katharina mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel, von Berlin nach Essen zu ihrer Schwiegermutter Wilhelmine, genannt Mine, geflohen. Katharinas Ehemann Karl gilt als verschollen. Mine gibt sich reserviert und entschlossen. Dennoch liebt sie ihre Enkeltöchter. Selbst Inge, die Katharina mit in die Ehe mit Karl gebracht hat, wurde von ihr voll und ganz als ihre Enkeltochter akzeptiert. Sie behandelt beide Mädchen gleich. Das war damals, wie auch noch heute, nicht selbstverständlich.
    Mine gibt auch die Hoffnung nicht auf, dass ihr Sohn Karl eines Tages noch wieder nach Hause zurückkehren wird. Dagegen kommen Katharina Zweifel an Karls Rückkehr, je länger er abwesend ist. Durch diesen Konflikt und auch noch andere Umstände wird das Zusammenleben zwischen Katharina und Mine belastet. Katharina erweist sich als ausgezeichnete Schneiderin. Sie entwirft Mode und schneidert für Nachbarn und Bekannte Kleidung, womit sie sich eine Geldeinnahme sichert. Des Weiteren träumt sie davon ein Modeatelier zu eröffnen.
    Im Winter 1951 steht auf einmal Johannes, der Enkelsohn von Mine, vor der Tür. Er ist ein traumatisierter Spätheimkehrer, der Sohn von Mines verstorbener Tochter und somit auch der Neffe von Katharinas Mann Karl. Mit der Zeit kommen Katharina und Johannes sich näher. Dabei entstehen Heimlichkeiten und jede Menge emotionale Verwirrungen. Es handelt sich um eine emotionale Berg- und Talfahrt. Die Beziehung zwischen Katharina und Johannes nimmt sehr viel Raum in der Geschichte ein. Anstelle dessen hätte ich mir persönlich vordergründig noch ein paar mehr historische Fakten aus der Zeit gewünscht.
    Zur damaligen Zeit waren der Kauf von Waschmaschinen, Kühlschränken, Körperpflegeprodukten etc. ein hoher Luxus und auf Kredit zu bekommen. Auch das fließt in die Geschichte ein. Dadurch spürt man das Wirtschaftswunder der 1950er Jahre.
    Die Geschichte wird immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven der Protagonisten erzählt. Es werden wechselnde Erzählperspektiven eingebaut die mir sehr gut gefallen. Den Ruhrpott-Dialekt in die Geschichte mit einzubringen fand ich eine sehr schöne Idee. Der Dialekt lockert die Geschichte auf.
    Die Gestaltung des Covers ist sehr schön. Man erahnt sofort den historischen Hintergrund der Erzählung.
    Der Einstieg in die Geschichte gelang mir mühelos.
    Die Geschichte ist authentisch, hat mich gut unterhalten und ich wurde emotional mitgenommen. Ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen.
    Durch den verständlichen und flüssigen Schreibstil konnte ich mir alles sehr gut und bildhaft vorstellen.
    Die Charaktere sind sympathisch und sehr gut beschrieben.
    Das Ende der Geschichte wird recht schnell abgehandelt. Meiner Meinung nach zu schnell. Die Ereignisse überschlagen sich. Es ist aber auch ein überraschendes Ende und macht neugierig darauf wie es weitergeht.
    Ich bin sehr gespannt und freue mich auf den zweiten Band.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kunde, 17.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Katharina ist mit ihren Töchtern nach dem Kriegsende aus Berlin geflüchtet. Sie hat in Essen bei der Mutter ihres vermißten Mannes Zuflucht gefunden. Doch Katharina fällt es schwer, mit der Art der Menschen im Ruhrgebiet warm zu werden. Sie träumt von einem besseren Leben weit weg von Zechen und Kohlestaub. Als jedoch der Spätheimkehrer Johannes in Katharinas Leben tritt, gerät ihr ehrgeiziger Plan ins Wanken. Sie verliebt sich in den jungen Mann. Als keiner mehr damit rechnet, steht plötzlich Katharinas Mann Karl vor der Tür. Er ist schwer traumatisiert. Für Katharina beginnt eine Zeit der Zerrissenheit. Sie will Karl nicht im Stich lassen, liebt aber Johannes. Soll sie ihre Pläne einfach vergessen?

    Das Buch ist für mich etwas ganz besonderes, denn es geht hier um meine Heimatstadt Essen. Es hat riesigen Spaß gemacht in Gedanken mit den Romanhelden durch Essen in den 1950er Jahren zu wandeln. Dabei mußte ich feststellen, daß vieles, was den Krieg überstanden hat, die Zeit danach nicht überlebt hat. Das ist eigentlich schade. Im Buch kommt die spezielle Art der Menschen im Ruhrgebiet sehr gut zur Geltung. Die besondere Sprache ist für den Leser in anderen Gegenden sicher nicht einfach zu verstehen. Daher ist es gut, daß am Ende der Geschichte für einiges eine Erklärung vorhanden ist. Ich kenne so manchen Begriff auch nur noch von meiner Großmutter...

    Das Leben in den Nachkriegsjahren wird hier lebhaft dargestellt. Die Sehnsucht nach einem besseren Leben ist deutlich zu spüren, aber auch die Angst der Menschen vor den übrig gebliebenen Gestrigen ist sehr verständlich.

    Dieses Buch ist der Auftakt einer neuen Reihe und ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Das Warten darauf lohnt sich auf jeden Fall!

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 13.04.2020

    Als Buch bewertet

    Katharina (Kathi) ist 34 Jahre und der Krieg hat ihr alles genommen. Ihr Mann gilt als vermisst, ihr Heim in Berlin ist zerstört und so bleibt ihr und ihren beiden Kindern bei ihrer mürrischen Schwiegermutter im Ruhrpott Unterschlupf zu nehmen. Aber Katharina hat einen Traum: von ihrer Mutter bereits in jungen Jahren angelernt, ist sie eine geschickte Näherin und möchte einen eigenen Modesalon eröffnen. Doch bis dahin ist noch ein weiter, steiniger Weg….
    Das Buch ist geprägt von einer lebendigen Schreibweise. Da gibt es zum Beispiel die neugierige Nachbarin Elfriede, die so ihre eigenen Ansichten zur Kindererziehung hat. Denn bei ihr müssen die drei Jungs täglich Prügel beziehen und wenn sie sich beim Spielen mal verletzten, darf man nur nach Hause kommen, wenn etwas gebrochen ist oder Blut fließt. Ich kann mir diese Frau richtig vorstellen. Gleichzeitig gelingt es der Autorin auch dem Leser, die Naivität oder besser Unbedarftheit einiger handelnder Personen durch ihren humoristischen Schreibstil wunderbar zu vermitteln. Das Lesen wird dadurch kurzweilig und macht Spaß. Besonders hat mir Kathis jüngste Tochter Bärbel mit ihren Tollen Ideen wie man die Verbote der Mutter zum eigenen Vorteil interpretieren bzw. umgehen kann, gefallen. Da musste ich des Öfteren schmunzeln.
    Gleichzeitig erkennt man aber auch wie lebenshungrig Kathi ist und wie beharrlich sie doch an ihrem Traum vom eigenen Modegeschäft festhält. Eine wirklich liebenswerte Figur.
    Mich hat dieser Roman wunderbar unterhalten, so dass ich ihn gerne an alle Liebhaber von Familiengeschichten weiterempfehle. So gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 20.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dies ist Teil 1 der Ruhrpottsaga. Man schreibt das Jahr 1951. Katharina ist aus dem zerbombten Berlin mit ihrem beiden Töchtern zu ihrer Schwiegermutter Mine nach Essen gezogen. Ihr Mann Karl wird noch immer vermißt aber Mine glaubt fest daran, dass Karl wieder kommt. Das Leben mit der barschen und herrischen Mine fällt Katharina schwer. Sie verdient ihren Lebensunterhallt mit dem Nähen von Kleidern, das sie unheimlich gut beherrscht. Ihr heimlicher Traum ist es, bald ein eigenes Atelier zu eröffnen. Doch dann kommt Mines Enkel Johannes als Spätheimkehrer vom Krieg zurück und das Leben der Frauen ändert sich. Johannes findet bald darauf eine Arbeit in der Zeche und zwischen Katharina und Johannes knistert und funkt es total. Doch dann trifft Karl aus russischer Gefangenschaft schwer krank und psychisch schwer traumatisiert nachhause zurück. Wird Katharina ihre Liason beenden? Ein wunderbar geschriebener Roman, der uns die Menschen aus dem Ruhrgebiet näherbringt. Wir erleben ihr tägliches Einerlei, der viele Russ, der die Wäsche schwarz färbt, die Arbeit der Männer unter Tage und dann die Erholung am Wochenende bei einem Bier. Die Autorin läßt ihre Figuren in dem Roman im Ruhrpottdialekt sprechen, was dem ganzen eine besondere Note gibt. Das Buch ist derart interessant und wirklichkeitsnah geschrieben, man kann die Sorgen und Nöte von Katharina und auch von Mine verstehen. Teilweise wird uns vorgeführt, mit welch einfachen Zutaten die Menschen damals ein gutes Essen zubereiten konnten. Ein Buch, nach dessen Lektüre man unbedingt wissen will, wie es mit der Familie weitergeht und man shon auf den zweiten Teil wartet. Auch das Cover ist ganz im Stil der 50igee Jahre gehalten.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chuckipop, 30.03.2020

    Als Buch bewertet

    Berührender, sehr gelungener Auftakt der Ruhrpott-Saga

    "Ein Traum vom Glück" von Eva Völler ist als Taschenbuch mit 464 Seiten im März 2020 bei Lübbe erschienen. Es handelt sich um den ersten Teil der Ruhrpott-Saga.
    Eva Völler legt hier eine berührende und interessante Familiengeschichte vor, die in Essen ab 1951 spielt. Hierhin, genauer zu ihrer Schwiegermutter Mine, war Katharina mit ihren beiden Töchter Inge und Bärbel aus Berlin geflüchtet.
    Das Zusammenleben ist nicht einfach, Katharinas Mann Karl ist noch nicht aus dem Krieg bzw. Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt und Mine ist eine sehr verschlossene Frau, die fest daran glaubt, dass ihr Sohn zurückkehrt. Katharina hingegen denkt, dass ihr Mann wohl nicht wiederkommt und sie hat es satt, im ewigen Kohlenstaub, ohne warme Dusche und in beengten Verhältnissen zu leben...sie ändert, entwirft und näht Kleider für die Nachbarschaft, hofft auf weitere Empfehlungen und träumt von einem eigenen Atelier
    Eines Tages taucht plötzlich Johannes auf, ein schwer traumatisierter Kriegsheimkehrer und Verwandter von Oma Mine...
    Das Cover zum Buch finde ich sehr gelungen und äußerst ansprechend, es passt perfekt zu der Zeit und die Kombination vom schwarz-weißen Hintergrund und den farbigen Figuren ist sehr einprägsam.
    Der Schreibstil von Eva Völler ist wirklich toll, prägnant und flüssig, lebendig und amüsant. Besonders der Ruhrpott-Slang von Oma Mine und Nachbarin Elfriede macht Spaß und wird ganz trocken herübergebracht. Da werden nicht viele Worte gemacht, aber das Herz sitzt am rechten Fleck, besonders bei Mine, wie sich einige Male herausstellen wird. Die Autorin hat bestens recherchiert und erzählt absolut authentisch.
    Es ist permanent was los, die Spannung reisst eigentlich nie ab und zum Ende hin wird es äußerst aufregend.
    Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, man fühlt definitiv mit und hat eigentlich durchgehend das Gefühl, fast selbst dabeigewesn zu sein.
    Für meinen persönlichen Geschmack war es leider über weite Teile zu wenig historischer Roman und zu viel Liebesgeschichte (darum auch nur 4 Sterne), zwar sehr gut geschrieben aber dennoch etwas zu seichte Unterhaltung.
    Im letzten Drittel allerdings hat mich Eva Völler dann auch vollends überzeugt, die Charaktere hatte ich ja bereits zuvor ins Herz geschlossen und zum Schluß habe ich dann auch absolut mitgefiebert und mitgelitten.
    Mein Fazit: Ein sehr gelungener Auftakt der Ruhrpott-Saga, das Lesen lohnt sich :)

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 31.03.2020

    Als Buch bewertet

    Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin nach Essen gekommen und hat Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter Mine gefunden. Sie schneidert Kleider und sorgt so für das Auskommen ihrer kleinen Familie. Ihr großer Traum ist ein eigenes Modeatelier. Ihr Mann gilt als vermisst und Katharina macht sich keine Hoffnungen mehr, dass Karl noch lebt, ganz anders als Mine, die fest davon überzeugt ist, dass ihr Sohn noch zurückkehrt. Als Mines Enkel Johannes auftaucht, verstärkt das Mines Hoffnungen. Das Zusammenleben unter einem Dach ist nicht immer ganz einfach.
    Dies ist der Auftaktband der Ruhrpott-Saga von Eva Völler. Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin und wieder konnte sie mich mit ihrem Erzählstil packen. Die Atmosphäre des Ruhrpotts ist gut eingefangen, was durch den Dialekt unterstrichen wird.
    Das Leben ist in den fünfziger Jahren nicht einfach, es mangelt noch an so vielem und doch versucht man das Beste daraus zu machen. Ich bin in dieser Zeit geboren und kann mich noch an vieles erinnern.
    Die Figuren bis hin zu den Nebenfiguren sind alles individuell und authentisch gezeichnet. Jeder hat seine Eigenheiten und an manchen kann man sich reiben. Katharina wirkt manchmal etwas egoistisch, trotzdem war sie mir von Anfang an sympathisch. Sie hat einiges ertragen müssen und will für die Zukunft ein besseres Leben. Aber auch die etwas barsche Mine hat mir gut gefallen. Sie setzt sich mit aller Kraft für ihre Familie ein. Auch ihr Enkel Johannes hat viel mitgemacht, was Folgen hat, aber er mag über das Erlebte nicht reden. Er ist sympathisch und zupackend und findet Arbeit im Bergbau.
    Man bekommt einen guten Eindruck über das Leben in der Nachkriegszeit. Auch welche Probleme die Spätheimkehrer haben und was es für die Familien bedeutet, wird thematisiert. Außerdem habe ich noch einiges Neue über den Bergbau erfahren.
    Einiges am Verlauf der Geschichte war vorauszusehen, anderes hat mich doch sehr überrascht, aber auch erschüttert. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.
    Ein emotionaler Nachkriegsroman, der einfach wundervoll erzählt ist und mich von Anfang an gefesselt hat.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne T., 15.12.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    nach dem Lesen will man sofort den 2. Band in Angriff nehmen, so spannend ist die Geschichte!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 01.04.2020

    Als Buch bewertet

    Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin nach Essen gekommen und hat Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter Mine gefunden. Sie schneidert Kleider und sorgt so für das Auskommen ihrer kleinen Familie. Ihr großer Traum ist ein eigenes Modeatelier. Ihr Mann gilt als vermisst und Katharina macht sich keine Hoffnungen mehr, dass Karl noch lebt, ganz anders als Mine, die fest davon überzeugt ist, dass ihr Sohn noch zurückkehrt. Als Mines Enkel Johannes auftaucht, verstärkt das Mines Hoffnungen. Das Zusammenleben unter einem Dach ist nicht immer ganz einfach.
    Dies ist der Auftaktband der Ruhrpott-Saga von Eva Völler. Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin und wieder konnte sie mich mit ihrem Erzählstil packen. Die Atmosphäre des Ruhrpotts ist gut eingefangen, was durch den Dialekt unterstrichen wird.
    Das Leben ist in den fünfziger Jahren nicht einfach, es mangelt noch an so vielem und doch versucht man das Beste daraus zu machen. Ich bin in dieser Zeit geboren und kann mich noch an vieles erinnern.
    Die Figuren bis hin zu den Nebenfiguren sind alles individuell und authentisch gezeichnet. Jeder hat seine Eigenheiten und an manchen kann man sich reiben. Katharina wirkt manchmal etwas egoistisch, trotzdem war sie mir von Anfang an sympathisch. Sie hat einiges ertragen müssen und will für die Zukunft ein besseres Leben. Aber auch die etwas barsche Mine hat mir gut gefallen. Sie setzt sich mit aller Kraft für ihre Familie ein. Auch ihr Enkel Johannes hat viel mitgemacht, was Folgen hat, aber er mag über das Erlebte nicht reden. Er ist sympathisch und zupackend und findet Arbeit im Bergbau.
    Man bekommt einen guten Eindruck über das Leben in der Nachkriegszeit. Auch welche Probleme die Spätheimkehrer haben und was es für die Familien bedeutet, wird thematisiert. Außerdem habe ich noch einiges Neue über den Bergbau erfahren.
    Einiges am Verlauf der Geschichte war vorauszusehen, anderes hat mich doch sehr überrascht, aber auch erschüttert. Nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.
    Ein emotionaler Nachkriegsroman, der einfach wundervoll erzählt ist und mich von Anfang an gefesselt hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 30.03.2020

    Als eBook bewertet

    Der historische Roman "Ein Traum vom Glück" bildet den ersten Teil der Ruhrpott-Saga von Eva Völler, der mitten ins Revier, nach Essen, im Jahre 1951 führt.

    Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes ...

    Das schlichte Cover ist überwiegend in verschiedenen Grau-Tönen gehalten und führt jedem Betrachter vor Augen, in welcher Epoche dieser historische Roman spielt. Es ist Nachkriegszeit, das Dritte Reich liegt in Schutt und Asche, und alle Überlebenden des Zweiten Weltkriegs müssen sich ein neues Leben inmitten von Ruinen aufbauen. Eine unbekannte Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand macht sich symbolisch auf den Weg, Sie wendet dem Betrachter den Rücken zu, hält sich aufrecht und geht unbeirrbar vorwärts. Vielleicht ist es die Hoffnung, sich ihren persönlichen Traum vom Glück erfüllen zu können, wie der aussagekräftige Titel nahelegt.

    Es ist ein entbehrungsreiches, hartes Leben von mehreren Generationen in engen Siedlungshäuschen im Schatten der Zechen, wo die meisten heimgekehrten Männer ihr Auskommen finden, während ihre Frauen sich um ihre Kinder kümmern und alle häuslichen Pflichten übernehmen müssen. Die Arbeit unter Tage ist anstrengend und gefährlich, bleibende gesundheitliche Schäden und schwere Unfälle gehören zum täglichen Leben. Dennoch ist der erste Aufschwung der Wirtschaftswunderjahre zu spüren, die Menschen wollen wieder das Leben genießen und träumen vom sozialen Aufstieg.

    Dies gilt auch für Katharina, die nach der Flucht aus Berlin mit ihren zwei Töchtern in dem kleinen Haus ihrer Schwiegermutter in Essen untergekommen ist und ihren Lebensunterhalt mit ihren Nähkünsten bestreitet. Ihr Mann ist vermisst, sie weiß nichts über sein Schicksal, kann nicht mit ihrer Ehe abschließen und ist in dieser schwierigen Situation gefangen. Sie möchte unbedingt auf ihren eigenen Füßen stehen und ihren Wunsch nach einem eigenen Modeatelier verwirklichen, um ihren zwei Töchtern eine gute Ausbildung zu sichern. Katharina ist eine kämpferische, sympathische junge Frau, die viele harte Schicksalsschläge ertragen musste, aber ihre Lebenslust und ihren Mut nicht verloren hat.

    Dieser historische Roman von Eva Völler hat mich von der ersten Seite an gefangengenommen. Nicht zuletzt dank der direkten, unverfälschten Sprache fühlt man sich mitten ins Revier versetzt. Alle Protagonisten wirken lebendig und vertraut und wachsen jedem Leser im Laufe des Geschehens ans Herz. Exemplarisch möchte ich zwei Figuren erwähnen. Katharinas verwitwete Schwiegermutter Mine ist eine patente Frau, die unermüdlich für ihre Lieben sorgt und hinter einer herrischen Art ein riesengroßes Herz verbirgt. Auch der Kriegsheimkehrer Johannes ist durch seine Erlebnisse in der russischen Kriegsgefangenschaft schwer traumatisiert, kämpft sich ins normale Leben zurück und unterstützt den gemeinsamen Haushalt dank seines handwerklichen Geschicks.

    "Ein Traum vom Glück" ist eine mitreißend erzählte, packende Lektüre mit viel Lokalkolorit, die mir aufgrund der emotionalen Achterbahnfahrt sehr nahe gegangen ist. Sie erzählt nicht nur eine anrührende Familien - und Liebesgeschichte, sondern spiegelt ein wichtiges Stück Zeitgeschichte. Ich bin von diesem gelungenen Auftakt der Ruhrpott-Saga begeistert und freue mich auf die weiteren Teile!

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    Andreas W., 30.03.2020

    Als Buch bewertet

    Gelungener Auftakt zu einer Ruhrpott Serie
    Das Buch erinnerte mich an ein Foto meiner Mutter aus den Anfang der 50er Jahren.
    Die Autorin war mir bisher unbekannt und der Titel machte mich sehr neugierig.
    Da ich derzeit mit Familienforschung aus dieser im Buch erwähnten Zeit beschäftigt bin wollte ich das Buch sehr gern lesen!

    Aus dem Inhalt:

    Katharina hat mir Ihren 2 Töchtern 1951 Unterschlumpf bei Ihrer Schwiegermutter in Essen gefunden.
    Ihr Ehemann gilt als verschollen und es gilt als unwahrscheinlich, dass er noch am Leben ist.
    Katharina möchte nach den Entbehrungen des Krieges leben und versucht für sich und ihre Töchter eine Zukunft aufzubauen.
    Doch das Zusammenleben mit der resoluten Schwiegermutter gestaltet sich schwierig.
    Denn diese möchte die Familie zusammenhalten und sorgt dafür, dass es der Familie in dieser entbehrungsreichen Zeit gut gehen soll.
    Als diese den Verwandten Johannes, welcher als ein traumatisierter Kriegsheimkehrer heimkommt, mit aufnimmt ändert das so Einiges.

    Meine Meinung:

    Zu Beginn erfährt man erst einmal etwas über die Protagonisten, ihre Vergangenheit und so bekommen alle nach und nach ein vorstellbares Gesicht.
    Man erlebt ihre Erfahrungen mit und ist berührt von ihren Wünschen und Hoffnungen.
    Und diese lassen sich mal mehr oder weniger erfüllen.
    Alle Protagonisten polarisieren in jedem Sinn!
    Auch wenn diese Zeit keine besonders abwechslungsreiche war, schafft es die Autorin einem lebendig am Leben der Familie teilhaben zu lassen.
    Man hat das Gefühl man steht direkt dabei.
    Diese Nähe merkt man auch daran, dass der dortige Dialekt eingebaut ist ohne zu dominant zu sein.
    Was ich immer gern mag.
    Berührend fand ich das Thema Spätheimkehrer und die damit verbundenen Lebensumstände einen Raum bekommen hat, denn das erinnert mich an die eigene Familiengeschichte.
    Auch mag ich gern, dass es sich um eine Ruhrpott Geschichte und dem Kohleabbau handelt, von dem ich sehr wenig weis.
    Auch wenn der Anfang etwas entspannt ist, nimmt die Handlung dann doch Fahrt auf und es passieren Schlag auf Schlag Ereignisse.
    Und diese sind berührend.
    Da störte es nicht, dass einige Dinge vorhersehbar waren.
    Interessant ist das Nachwort der Autorin und das Bergbau- und Ruhrpottglossar.
    Aber ganz besonders gelöst wie unerwartet finde ich das Ende des Buches, welches gleichzeitig ein Cliffhanger und Auftaktgeber für den 2. Teil ist.
    Und auf diesem freu ich mich jetzt schon sehr!

    Fazit:
    Gut umgesetzt, vorstellbar, und nahe gehend.
    Daher vergebe ich sehr gerne 4,5 Sterne und empfehle das Buch gerne weiter!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 01.04.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Nachdem ihr Mann im Krieg vermisst ist, findet Katharina Zuflucht bei der Familie ihres Mannes in Essen. Doch das Zusammenleben mit der Schwiegermutter auf beengten Raum ist nicht leicht. Aber sie kämpft, denn sie will für sich und ihre Töchter ein besseres Leben. 

    Meine Meinung:

    Das Buch hat mir richtig gut gefallen. Es zeigt wie schwer es gerade die Frauenes in der Nachkriegszeit hatten und kämpfen mussten füreinander wenig Glück. Und wenn man ein wenig erreicht hat, passiert prompt etwas, was das erreichte in Frage stellt. Oder man in der Kritik steht oder eben nicht das tun kann, was einen eigentlich glücklich machen würde. Der Schreibstil ist sehr gut, auch das eingearbeitete Ruhrpottdeutsch hat mir sehr gut gefallen. Das Ende hatte ich mir ein wenig anders erhofft, aber genau so ist manchmal das Leben. 

    Fazit:

    Hat mir gut gefallen

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris B., 22.03.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Wie nicht anders zu erwarten ein super Buch von Eva Völler. Liest sich wunderbar und ich finde Ähnlichkeiten mit meiner Familiengeschichte.

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