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  • Tipp der Redaktion

    37 von 48 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 09.02.2023 Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eine Wucht! So etwas habe ich noch nie gelesen. Von der ersten bis zur letzten Seite hat mich diese außergewöhnliche Geschichte komplett in ihren Bann gezogen wie nur ganz wenige Bücher das können. Ein Wechselbad zwischen Lachen und Weinen, eine ganz große Ermutigung und vor allem allerbeste Unterhaltung mit ganz vielen überraschenden Wendungen warten auf Sie! Gegen viele Widerstände und allen herzzerreißenden Schicksalsschlägen zum Trotz geht Elizabeth ihren Weg. Sie ist eine sehr intelligente und selbständige Frau – und doch so ganz eine von uns. Bei aller Tragik zaubert dieses Buch mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht, denn auch der Humor kommt nicht zu kurz. Den garantiert Elizabeths Hund, aber auch viele andere Szenen, zum Beispiel wie sie in ihrer zum Labor umgestalteten Küche den besten Kaffee zubereitet, den ihre Nachbarin je getrunken hat. Und die Spannung reißt nicht ab, denn ein großes Geheimnis, das nicht nur als Schatten über der Vergangenheit liegt, sondern für die Zukunft von allergrößter Bedeutung ist, wird erst auf den allerletzten Seiten gelüftet. Zugegeben, der Titel ist etwas sperrig und das Cover wird dieser zauberhaften Geschichte eigentlich nicht gerecht. Lassen Sie sich davon nicht abhalten, denn auch Sie werden „Eine Frage der Chemie“ garantiert nicht aus der Hand legen wollen. Das verspreche ich Ihnen!

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  • 5 Sterne

    112 von 189 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 26.02.2022

    Als eBook bewertet

    Originelles Debüt, da passt die Chemie perfekt

    Die Chemikerin Elizabeth Zott hält sich, nachdem sie wegen einem unehelichen Kind in ihrem Forschungsinstitut gefeuert wurde, als alleinerziehende Mutter mit ihrem privaten Küchenlabor mehr schlecht als recht über Wasser. Eine gehörige Wende nimmt ihr Leben, als sie bei TV- Produzent Walter Pine mit den Worten, »Ihre Tochter isst den Lunch meiner Tochter.«, auf der Matte steht. Dieser ist so verdutzt und gleichzeitig beeindruckt vom forschen Auftreten Elizabeths und ihren klaren Ansagen wie, „Ein Mann kann seinem Kind Lunch machen. Das ist keine biologische Unmöglichkeit.“, dass er beschließt sie für seine Lücke im Nachmittagsprogramm zu vermarkten. „Essen um sechs ging vier Wochen später auf Sendung. Und obwohl Elizabeth die Idee nicht unbedingt begeisternd fand – sie war schließlich Forschungschemikerin –, nahm sie den Job aus den üblichen Gründen an: Er war besser bezahlt, und sie hatte ein Kind zu versorgen.“

    Als Leser darf man Elizabeth Zott nun bei ihren Kämpfen mit dem Produzenten und bei ihren Sendungen, bei denen Chemieunterricht und Nachhilfe in Emanzipations- und Lebensfragen mindestens genauso wichtig sind, wie wohlschmeckende Gerichte, begleiten. Gleichzeitig erfährt man in Rückblicken davon, wie schwer sie es als Frau in den 1950er/60er Jahren, von den vielen Anfeindungen und Intrigen ihrer Kollegen und Vorgesetzten, die sie als einzige Frau nicht im Sekretariat, sondern in der Forschung, zu ertragen hatte. Man bekommt zudem eine, wenn auch viel zu kurze, ganz besondere Liebesgeschichte geboten, denn obwohl nie mit dem berühmten Chemiker Calvin Evans verheiratet, kann sicher ohne tiefe Gefühle »Bin ich süchtig nach ihr? Bin ich irgendwie krankhaft abhängig? Hab ich vielleicht einen Gehirntumor?« »Menschenskind, Sechs, das nennt man Glücklichsein«., nicht gelten. Mehr will ich gar nicht verraten.

    Bonnie Garmus ist hier ein Debüt gelungen, das mich grandios unterhalten hat. Es sind solch kleine spitzen Formulierungen, wie „Die Sekretärin hatte ihn nur deshalb in die Operette eingeladen, weil sie aufgrund seiner Bekanntheit annahm, er sei reich, und er hatte in Reaktion auf ihr penetrantes Parfüm mehrmals geblinzelt, was sie als »furchtbar gern« fehlgedeutet hatte.“, und schlagfertige Dialoge von denen es in diesem Roman nur so sprudelt, die einfach Spaß machen beim Lesen. Schräge, besondere und gerade deswegen liebenswerte Darsteller sorgen nicht nur für ein Plus an guter Laune, sondern auch jede Menge Herzenswärme. Die Autorin vermag sich wortgewandt, spritzig und pointiert auszudrücken, gar keine Frage. Ihrer gescheiten Hauptdarstellerin legt sie zudem viele bildungssprachliche Ausdrücke in den Mund, die davon zeugen, dass sie ihr Handwerk, das Schreiben, gelernt hat. Richtig begeistert hat mich Garmus auch mit ihrem Endspurt und Finale, das mich mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht zurückgelassen hat.

    Die selbstbewusste, logisch denkende, rationale Elizabeth, die alles ihrem großen Wunsch anerkannte Wissenschaftlerin zu werden, hintanstellt, konnte mich sofort für sich gewinnen und ich habe diesen Roman mit dieser originellen Hauptfigur regelrecht gelebt. Sie ist mit ihren Eigenheiten mehr als gelungen gezeichnet. Auch alle anderen, bei Calvin Evans, dem etwas verschrobenen Wissenschaftler angefangen, über die vierjährige Madeline, Elizabeths und Calvins hochintelligente Tochter, die sich im Alter von vier Jahren originell witzig und geistreich zeigt, bis hin zu Harriet, der Nachbarin, die helfend Elizabeth helfend zur Seite steht, um ihrem Ehemann zu entkommen, sind großartig dargestellt. Ein besonderes Highlight war für mich Halbsieben, ein äußerst intelligenter Ex-Bombensuchhund, der Findelhund, der eine zum Glück nicht zu kleine Rolle spielt und sich seine eigenen klugen Gedanken zum Geschehen macht.

    »Als Nächstes geben Sie eine großzügige Prise Natriumchlorid dazu …« »Warum kann sie nicht zur Abwechslung mal Salz sagen?«, zischte Walter. »Warum?« »Mir gefällt, dass sie so schlaue Wörter benutzt«, sagte Rosa. »Dann fühl ich mich so – ich weiß nicht – tüchtig.«

    Ich mach mich jetzt auch mal tüchtig ans Kochen und wünsche viel Vergnügen beim Lesen, dieses gelungenen Debüts, das mich mit einer besonderen, liebenswerten Hauptdarstellerin, einer amüsanten Geschichte und einem scharfzüngig, spritzigen Schreibstil punkten kann.

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  • 5 Sterne

    64 von 124 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schliesi, 07.04.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Auch im Jahr 1961 geht das Leben eigene Wege und hier in diesem Roman mit einer ganz besonderen Frau, Elisabeth Zott, Wissenschaftlterin, Chemikerin und Mutter. Elisabeth ist mit ihrem Wesen und ihrer eigenen Sicht auf viele Dinge und Gegebenheiten der damaligen Zeit weit voraus, sie möchte nicht heiraten, geht rudern und liebt ihren Beruf als Chemikerin über alles. Doch als Frau stehen ihr mit dieser Berufswahl nicht viele Türen offen und so landet sie schließlich im Fernsehen mit ihrer eigenen Kochshow mit dem Titel „Essen um sechs“. Die Geschichte hat mich schon gleich zu Beginn in ihren Bann gezogen. Elizabeth Zott als starke und selbstbewusste Frau ihrer Zeit, die zielstrebig ihren eigenen Weg geht und sich nicht durch vielerlei Widrigkeiten davon abbringen lässt ihr gesetztes Ziel zu erreichen. Die Geschichte ist detailliert und bildhaft geschrieben, man fiebert als Leser mit Elisabeth mit und ich konnte ihre Gefühle und Emotionen gut verstehen. Mich hat die Geschichte begeistert und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke V., 26.05.2022

    Als Buch bewertet

    Mit Halbsieben zum "Essen um sechs"

    "Eine Frage der Chemie" oder im Originaltitel noch treffender "Lessons in chemistry" bringt die geniale Chemikerin Elisabeth Zott hervor, die für ihre Zeit unerschrocken und entschieden in den 50er und 60er Jahren in Amerika gegen die Benachteiligung von Frauen kämpft. Wer nun vermutet, es handele sich um eine von vielen Storys, die nur eingefleischte Emanzen und die noch wenig überlebenden Suffragetten auf den Plan ruft, der irrt. Bonnie Garmus ist hier ein wahres Meisterwerk gelungen- eine Geschichte, die nicht besser hätte erzählt werden können, und die sich in vielen aufschlussreichen Dialogen mit dem Leben selbst beschäftigt.
    Als Wissenschaflerin ist Elizabeth immer wieder den Intrigen und Übergriffen ihrer männlichen, oft weniger kompetenten Kollegen ausgesetzt, bis sie eines Tages auf den bekannten Chemiker Calvin Evans trifft, der sie wie kein anderer mit ihren Fähigkeiten erkennt und liebt. Doch die Umstände ändern sich sehr bald, und die junge Frau schlägt ungeahnte Wege als Moderatorin einer Kochshow ein, die sie auf ihre Weise dazu nutzt, die Zuschauer/innen für die chemische Seite des Kochens zu begeistern und sogleich auf Missstände ihrer Zeit hindeutet und Frauen ermutigt, ihre eigenen Wege zu gehen.
    Durch ungeklärte Ereignisse aus dem Leben des Calvin Evans hält die Autorin eine gewisse Spannung in der atmosphärisch ohnehin "positv" geladenen Erzählung aufrecht.

    Selten habe ich eine Geschichte gelesen, in der die Personen eine solche Tiefe haben, so greifbar nah sind, als säße man mit in Elisabeths Labor zum Essen um sechs am Sonntag neben Madeline und Harriet, während Halbsieben, dieser wunderbare Hund, einer meiner Lieblingsfiguren, seinen Kopf an mein Bein drücken würde, weil er spürt wie lebendig und gegenwärtig er in der Zeit des Lesens in unserem realen Leben war und wie sehr wir ihn lieb gewonnen haben. Wir haben das Buch zu zweit gelesen- ein Mann und eine Frau- und ich darf von männlicher Seite zurückmelden, dass es großen Gefallen gefunden hat.

    Die Hauptprotagonistin erforscht die Abiogenese, ist bekennende Atheistin, was einer gewissen Logik zu folgen scheint, da sie in ihrem Ergebnis den Ursprung des Lebens zu erklären versucht. Dennoch finde ich dieses Klischee etwas zu kurz durchdacht, da es doch etliche Wissenschafler aus verschiedenen Fachbereichen gibt, die den Glauben an Gott nicht ausschließen. Ich hätte es spannend gefunden, da Elisabeth in ihrer Rolle alles hinterfragt, wenn die Gottesfrage Teil der ansprechenden Dialoge mit Reverend Wakely gewesen wäre. Doch dieser erklärt als Geistlicher, durch Evans beeinflusst, er würde selbst gar nicht an Gott glauben. Ungeklärt trotz aller wissenschaftlicher Ansätze bleibt die Frage nach dem Ursprung der menschlichen und tierischen Seele. Apropos "Seele"- es gibt unzählige dramatische Geschichten, die nur einen faden Nachgeschmack hinterlassen, aber hier haben wir es mit einem Roman zu tun, der trotz der darin beschriebenen Schicksalsschläge in der Gesamtatmosphäre positiv stimmt und im Ergebnis ermutigt hinzuspüren, was man selbst möchte.

    Das Buch soll als Serie verfilmt werden. Da dürfen wir gespannt sein. Vorher bitte jedoch eine klare Aufforderung, dieses fantastische Buch zu lesen.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 08.04.2022

    Als Buch bewertet

    Ihrer Zeit weit voraus
    Elizabeth Zott ist Wissenschaftlerin mit Leib und Seele. Sie möchte in Chemie promovieren, doch in den USA der 1950er Jahre haben Frauen gefälligst entweder Hausfrau zu sein oder als Sekretärin oder Verkäuferin zu arbeiten, im wissenschaftlichen Betrieb werden sie nicht gern gesehen. Nur ein Mann sieht das ganz anders: Calvin Evan, selbst genialer Wissenschaftler, der schon viele Preise abgeräumt hat. Er erkennt, dass Elizabeth sehr viel intelligenter ist als ihre männlichen Kollegen, die sie zwar gern um Rat fragen, ihre Leistungen jedoch nicht offiziell anerkennen.
    Nach einem holprigen Start werden Elizabeth und Calvin ein Paar. Sie ziehen zusammen, ohne Trauschein – unerhört in der damaligen Zeit! - doch leider ist ihnen nicht viel Zeit miteinander vergönnt. Elizabeth verliert ihren Job und kommt durch Zufall in Kontakt mit dem Programmverantwortlichen eines Fernsehsenders, der ihr eine Kochshow anbietet, „Essen um sechs“. Aus finanziellen Gründen nimmt Elizabeth an. Doch die Vorstellungen des Senders und ihre eigenen klaffen weit auseinander. Für Elizabeth ist Kochen Chemie, und genau das will sie den amerikanischen Hausfrauen beibringen. Ihre spröde Art, gepaart mit guten Rezepten und ihrem Glauben, dass in den Frauen, die ihre Sendung verfolgen, mehr steckt als sie sich bisher zutrauen, machen ihre Sendung zu einem unerwarteten Erfolg.
    Doch Elizabeth wäre nicht sie selbst, wenn sie sich mit diesem Erfolg zufriedengeben würde.
    „Eine Frage der Chemie“ spricht die Missstände in der Gesellschaft und Arbeitswelt der 1950er und 60er-Jahre an: Frauenfeindlichkeit, Ungleichheit in der Gesellschaft und der Bezahlung, das Stigma, das unverheirateten Müttern anhaftete, um nur einige zu nennen. Doch Bonnie Garmus hat es geschafft, trotz dieser ernsten Themen einen sehr amüsanten Roman zu schreiben, der durch seine abstrusen Situationen und besonderen Charaktere lebt. Ich habe jede Seite dieses außergewöhnlichen Romans genossen, der für mich das Lesehighlight des bisherigen Jahres darstellt!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    labbelman, 30.04.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Kochen kann so viel mehr sein...

    Hier habe ich wieder mal auf eine Empfehlung und Schwärmerei gehört und was soll ich sagen? Der Roman ist mega und ich sollte jetzt einfach auf meine neue Buchflüsterin hören.

    Der Roman spielt in den 60er Jahren in Amerika, wo die Welt für die Männer noch in Ordnung ist, denn sie haben das Sagen und ihre Frauen halten Haus und Kinder in Ordnung. Nur mit einer haben sie nicht gerechnet, mit Elizabeth Zott. Man kann diese Frau nervig sein. Sie ist zwar hübsch, aber schlau kann sie ja nun wirklich nicht sein, schließlich ist sie eine Frau. Oder?

    Bonnie Garmus weiß einfach mit ganz tollen Figuren zu verzaubern und damit meine ich nicht nur Hauptakteurin Elizabeth, sondern auch ihre clevere Tochter Mad (was für ein Name) und alle anderen drum herum im kleinen Chemie Universum. Ganz besonders ans Herz gewachsen ist mir Harriet, die durch ihre Nachbarin eine zweite Chance bekommt. Es ist nie zu spät im Leben für Veränderungen.

    Dieses Buch hat mich sehr in seinen Bann gezogen, so dass ich alles um mich herum vergessen habe und nur noch wissen wollte wie es Calvin und den anderen ergeht. Das schaffen nicht viele Bücher.

    Das Besondere hier sind wohl der Charme einer vergangenen Zeit, die sich vor allem Frauen nicht mehr zurückwünschen und die dennoch etwas von Aufbruchsstimmung und Veränderung inne hatte.

    Fazit: Beeindruckende Lektüre mit Figuren, die das Herz weich werden lassen. Unbedingt lesen solltet ihr genau dieses Buch.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rinoa, 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Eigentlich ist Elizabeth Zott Wissenschaftlerin, präziser gesagt: Chemikerin, doch Anfang der 60er Jahre ist es für Frauen nicht leicht, als eigenständige intelligente Personen wahrgenommen und nicht einfach nur auf Haushalt und Kindererziehung reduziert zu werden. Doch Elizabeth ist eine Kämpferin und geht ihren Weg; allerdings geht auch das Leben manchmal seine eigenen Wege. Und so findet sich Elizabeth alleinerziehend und als Moderatorin einer Kochshow wieder. Doch auch Kochen ist Chemie und für die Frauen, die Elizabeths Sendung ansehen wird sie zur Inspiration…

    Der Sprachstil ist wirklich besonders, und ich habe mich (trotz der teilweise schlimmen Vorkommnisse) gerade zu Beginn sehr oft beim Schmunzeln ertappt und hätte mir bestimmte Sätze am liebsten markiert, was bei mir nicht allzu häufig vorkommt.

    Die Passagen, in denen Elizabeth von Männern (aber auch von ihren Geschlechtsgenossinnen) ungerecht und schlecht behandelt wird, haben mich wirklich teilweise erschüttert, teilweise aufgeregt (und davon gibt es viele), ansonsten kam ich aber insbesondere gerade Elizabeth nicht wirklich nah, es war immer eine gewisse Distanz da. Auch das lag möglicherweise am Sprachstil, dessen „Fluffigkeit“ mir mit zunehmender Lektüre leider auch etwas auf die Nerven ging.

    Für mich gab es einen richtigen Bruch so in der Mitte des Buchs. Die erste Hälfte fand ich toll, die zweite Hälfte hat mich dann aber irgendwie verloren.
    Obwohl ich einige Charaktere wirklich mochte, waren mir andere dann wiederum irgendwie zu (bemüht) skurril (was auch auf manche Begebenheiten zutrifft) und gerade am Ende hatte ich das Gefühl, die Autorin möchte auf Teufel komm raus alles noch irgendwie aufklären oder einer Erklärung zuführen. Das war mir dann ein bisschen zu viel.

    Alles in allem hat mich „Eine Frage der Chemie“ nicht so recht überzeugen können, vielleicht hatte ich mir auch einfach etwas anderes vorgestellt. Meinen Geschmack hat es leider nicht ganz getroffen.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 14.04.2022

    Als eBook bewertet

    Elisabeth Zott ist eins – eine brillante Wissenschaftlerin, besser gesagt Chemikerin. Doch leider lebt sie in der falschen Zeit, einer Zeit in der die Wissenschaft von Männern dominiert wird, so dass sie kaum eine richtige Change hat aktiv ihre Forschung zu betreiben. Einzig Calvin Evans, ein ebenso einsamer und nur für die Forschung lebender Nobelpreiskandidat, erkennt ihr Potential. Wen wunderts, sie verlieben sich und ziehen zusammen. Wenn auch nicht von Dauer….
    Der Schreibstil hat mich an amerikanische Komödien erinnert. Anfangs konnte ich an einigen Stellen auch über die skurrilen Handlungen und Entwicklungen lachen, aber irgendwann war’s mir dann zu viel des Guten. Aber dieser Roman lebt ja von den schrägen Hauptfiguren und deren Aktionen. Ein Beispiel nur mal: schräg wie Elisabeth nun mal ist, bezeichnet sie eine Arbeitskollegin als Freundin, nur weil man sich auf dem Flur zunickt und an der Kaffeemaschine einige belanglose Sätze getauscht. Aber echte Freunde hat Elisabeth auch nicht. Irgendwann war mir das alles aber zu viel. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass eine Kochshow, bei der die Köchin Salz als Natriumkarbonat betitelt und zum Kochvorgang die chemischen Prozesse, die dabei ablaufen, beschreibt, bei den Zuschauern ankommt. So habe ich mich auch etwas durch das Buch gequält, wobei das Ende mir wieder gefallen hat. Insgesamt gesehen gibt’s von mir nur 3 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 30.06.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Wissenschaftlerin sucht ihren Weg

    In den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts will Elisabeth Zott ihre akademische Karriere als Chemikerin starten, doch gerade Frauen werden viele Steine in den Weg gelegt. Sie trifft Calvin Evans, und die beiden finden sich als Seelenverwandte wieder. Später findet sie sich wieder als alleinerziehende Mutter und als Hauptdarstellerin der TV-Show „Essen um sechs“ wieder, wo sie zeigen will, dass Kochen nichts anderes als Chemie ist.

    Es ist eine interessante Geschichte, die Bonnie Garmus hier erzählt. Ihre Elisabeth Zott ist eine geradlinige Frau, die manchmal allerdings auch etwas naiv wirkt. Das indes zu lesen ist herzerfrischend, wenn Elisabeth manches für bare Münze nimmt, auch wenn dies klar ersichtlich nicht so ist. Elisabeths Beharrlichkeit korreliert mit ihren Fähigkeiten als Chemikerin, die allerdings in der männlich dominierten Gesellschaft einen schweren Stand haben. Die Probleme der Frauen in den Sechziger Jahren werden realistisch dargestellt, da bin ich sehr froh darüber, dass sich inzwischen schon einiges getan hat (auch wenn selbst heute noch einiges im Argen liegt). Sehr schnell war mir Elisabeth sympathisch, ich habe gerne ihr Schicksal verfolgt.

    Dieses Buch über eine Wissenschaftlerin auf dem Weg durch ihr Leben hat mich gut unterhalten können. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anonym, 01.06.2022

    Als Buch bewertet

    Wer Chemie liebt, ist hier richtig. Oder doch nicht?

    In diesem Buch haben eine Frau, ein intelligentes Kind und ein denkender Hund die Liebe zur Chemie gemeinsam.
    Stellenweise schon sehr extrem, denn die junge Chemikerin Elisabeth Zott kocht sogar mit Reagenzglas und Bunsenbrenner.

    Als sie (alleinerziehende) Mutter wird, wird ihr gekündigt und bekommt durch Zufall einen Job in einer Tv-Show: als kochende Chemikerin.

    Das ganze Land, vorallem Frauen, interessieren sich auf einmal für Chemie.
    Großes Interesse wäre hier ja noch ok, aber gleich alle ohne Ausnahme?

    Die Frauenbewegung ist spürbar in fast jeder Zeile, aber für mich nicht passend genug ungesetzt, wofür es leider einen Stern Abzug gibt.

    Der Schreibstil ist locker, nimmt den Leser mit und lässt auch die Spannungen zwischen Eilsabeth Zott und den Männern spüren.

    Insgesamt hat das Buch zwar Tiefgang, aber leider zu viele Klischees und alles wirkte dann zu einfach.

    Schade, von mir gibt es dafür 3 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mops, 16.03.2022

    Als Buch bewertet

    Gerne hätte ich Zott persönlich kennengelernt

    Das Buch hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen. Die Autorin schafft es einfach mit ihrem Schreibstil sofort Bilder im Kopf zu erzeugen, ihre Charaktere sind authentisch und symphatisch. Und die Story selber strotzt vor Aha- und Genau-so-ist-es-Effekten.

    Am meisten hat es mir die Hauptfigur angetan. Elizabeth Zott ist kein einfacher, aber für mich dadurch umso symphatischer Charakter. Ich mag solche Nerds einfach. Vor allem dass sie so klar für ihre Sache einsteht, nicht zurückweicht und ihre Gegner:innen mit ihrem Pragmatismus immer wieder überrascht und klar in ihre Schranken weicht. Und dabei doch immer wieder Schwäche zeigt, vor allem wenn es um Calvin geht.

    Ich bin beim lesen aber manchmal auch gestolpert: Irgendwie kam mir die Geschichte für die Zeit, in der sie spielt, zu fortschrittlich vor. Klar, wurden Frauen in ihre Schranken verwiesen, aber dennoch fand man sie überall in der Arbeitswelt und konnten frei agieren. Irgendwie war da immer ein Hauch von Fortschritt/21. Jahrhundert, der so mitschwang. Ich kann es schlecht erklären...

    Das Ende mit Avery Parker war mir dann auch etwas zu kitschig angelegt. Doch alle happy am Ende und so. Das passte nicht zum Grundtenor vom Rest der Geschichte.

    Dennoch hat mich die Geschichte wirklich überzeugt und gefesselt. Also volle Leseempfehlung und ich werde schauen, ob ich die Serienadaption mir mal anschauen kann.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike, 28.05.2022

    Als Buch bewertet

    Kochen ist Chemie ist Veränderung
    Ein außergewöhnliches Buch zum Verhältnis zwischen Männern und Frauen in den 50er Jahren:
    Es ist tiefgründig und gleichzeitig humorvoll und überraschend geschrieben.

    Die Hauptfigur ist Chemikerin und Ruderin. Alle beschriebenen Personen sind klar und plastisch beschrieben, so daß das Buch in mir einen „übersichtlichen“ und aufgeräumten Eindruck hinterlässt, eben wie das ordentliche Labor der Hauptfigur. Als weitere Ebene ist eine Spur Übernatürliches in die Handlung eingewebt.

    Der Buchumschlag macht neugierig auf Elizabeth Zott und ihre Geschichte. Das Buch ist in zahlreiche übersichtliche Kapitel mit jeweils prägnanten Titeln gegliedert. Es liest sich flüssig und will zügig gelesen werden, einfach, weil man wissen muss, wie es mit der Handlung weitergeht.

    Insbesondere die Verbindung aus Chemie und Kochen in der Erscheinung einer täglichen Kochsendung im US-amerikanischen Vorabendprogramm bildet einen außergewöhnlichen Handlungskern. Einige Begrifflichkeiten konnte ich aus dem eigenen Chemieunterricht wiedererkennen, und andere haben zu weiteren Internetrecherchen eingeladen.
    Am Ende habe ich eine Menge über die US-amerikanische Gesellschaft und die sozialen Fragestellungen in der beschriebenen Zeit gelernt.

    Ganz besonders hat mir die Durchsetzungskraft und Schlagfertigkeit der Hauptfigur gefallen sowie ihre Fähigkeit, in kritischen Situationen nicht gesellschaftskonform auf Fragen zu antworten, sondern genau auf die Frage, ohne rhetorische Feinheiten zu beachten.

    Auf jeden Fall ist dies eines der wenigen Bücher, die Tiefgründigkeit mit Lesespass verbinden. Ich werde es nach einiger Zeit noch einmal lesen, denn es hat aus meiner Sicht eine tiefergehende Wirkung und Aussagekraft, als es auf den ersten Blick scheint.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 08.05.2022

    Als Buch bewertet

    Elisabeth Zott ist eine Chemikerin, deren Promotion daran gescheitert ist, dass sie sich gegen einen übergriffigen Vorgesetzten gewehrt hat, wofür sie dann aber die Konsequenzen zu tragen hatte und eine schlecht bezahlte Stelle annehmen musste, für die sie eigentlich überqualifiziert war. In den 50er Jahren lernt sie bei ihrer neuen Arbeit Calvin Evans kennen, einen Nobelpreiskandidaten und passionierten Ruderer, der sich Frauen gegenüber normalerweise sehr ungeschickt verhält, den Elisabeths Verstand aber ebenso fasziniert wie wie ihr Aussehen und der sie als Wissenschaftlerin respektiert.
    Aber, das Schicksal meint es nicht gut mit den beiden und so ist Elisabeth irgendwann gezwungen, sich eine besser bezahlte Arbeit zu suchen und landet eher durch Zufall bei einer Kochsendung für Hausfrauen im Nachmittagsprogramm, die sie mit ihrer wissenschaftlichen Herangehensweise an alles aufmischt und so für Aufsehen sorgt, aber auch viele Frauen begeistert.

    Mir hat der Roman gut gefallen, auch wenn der Beginn für meinen Geschmack stellenweise etwas gekürzt hätte werden können. Die Protagonistin ist eine sehr ungewöhnliche und vielschichtige Persönlichkeit und dennoch sympathisch, wie sie für das kämpft, was ihr wichtig ist. Die Handlung wies immer wieder neue Wendungen auf und die Geschichte war dadurch recht fesselnd. Der Schreibstil ließ sich gut lesen und ich fand es auch interessant, mehr über die 50er und 60er Jahre in den USA und insbesondere die Voraussetzungen für eine weibliche, sehr ambitionierte Naturwissenschaftlerin damals, zu erfahren. Die Covergestaltung wäre mir persönlich auf den ersten Blick zu düster gewesen, als dass sie sofort mein Interesse geweckt hätte.

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  • 2 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alrik G., 08.05.2023

    Als Buch bewertet

    Elisabeth Zott ist eins – eine brillante Wissenschaftlerin, besser gesagt Chemikerin. Doch leider lebt sie in der falschen Zeit, einer Zeit in der die Wissenschaft von Männern dominiert wird, so dass sie kaum eine richtige Change hat aktiv ihre Forschung zu betreiben.
    Hat sich interessant angehört und angefangen.
    Für mich gab es einen richtigen Bruch mit "Halbsieben" und den tot von Evans.
    Ach ja, und etwas verwirrend der Hund, der mitdenkt, fast 1000 Wörter versteht, Zusammenhänge begreift und aktiv in die Handlung eingreift (auch er hat natürlich eine traurige Vergangenheit) - das passt so, wie es eingearbeitet ist, nicht wirklich zum Rest dazu ...
    Dann wurde der sexuelle Übergriff von Männern, der Kirche (Waisenhaus),der Feminismus zur damaligen Zeit geschildert alles kurz angeschnitten und irgendwie ins Buch eingefügt. Dann kommen auf einmal amüsante Szenen ins Buch von "Walther und Mrs. Zott" im Studio. Alles irgendwie zusammen gewürfelt.
    Die ursprüngliche Idee ist sicher gut, aber ich habe das Gefühl, dass die Autorin dann einfach “zu viel“ wollte und den Faden verloren hat.

    Alles in allem hat mich „Eine Frage der Chemie“ nicht so recht überzeugen können, vielleicht hatte ich mir auch einfach etwas anderes vorgestellt. Meinen Geschmack hat es leider nicht ganz getroffen. Es fehlte mir die Spannung bzw. die Tiefe.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ruth L., 07.07.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Originelle Heldin
    Alle lieben Elizabeth Zott und auch ich bin dem Charme dieser selbstbewussten und widerspenstigen Heldin erlegen.
    Elizabeth Zott ist die Protagonistin in dem Debutroman der 64jährigen Wissenschaftsjournalistin Bonnie Garmus „ Eine Frage der Chemie“. Die Geschichte spielt in den 50er und frühen 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Eine Zeit, in der man Frauen vor allem die Mutter- und Hausfrauenrolle zugedacht hat. Doch Elizabeth hat andere Pläne; sie will eine anerkannte Wissenschaftlerin sein. Dabei werden ihr viele Hindernisse in den Weg gelegt. So muss sie z.B. damit leben, dass ihr Chef ihre Arbeitsergebnisse unter seinem Namen veröffentlicht. Und auch der Doktortitel bleibt ihr versagt, weil sie nicht bereit ist, ihrem Professor dafür besondere Gefälligkeiten zu erweisen.
    So nimmt sie eine Assistentenstelle als Chemikerin in einem Forschungsinstitut in einer kalifornischen Kleinstadt an. Hier begegnet sie dem charismatischen Wissenschaftsgenie Calvin Evans, einem Außenseiter und Sonderling wie sie selbst. Die beiden sind wie füreinander geschaffen. Doch heiraten will Elizabeth nicht. Sie will weiter eine eigenständige Person sein und nicht von allen nur als Mrs. Calvin Evan wahrgenommen werden. Eine verständliche, aber falsche Entscheidung, wie sich zeigen wird. Denn als Calvin durch einen tragischen Unfall stirbt und sie die gemeinsame Tochter als ledige Mutter zur Welt bringt, verliert sie ihre Arbeit an der Universität
    ( „ Sie entlassen mich, weil ich schwanger und unverheiratet bin. Was ist mit dem Mann?“ )
    Durch Zufall landet sie beim Fernsehen. Ein Produzent auf der Suche nach einer neuen Sendung bietet der begabten Köchin Elizabeth die Leitung einer Kochshow an. Ihre finanzielle Misere zwingt Elizabeth dazu, den Job anzunehmen. Aber sie geht an ihre neue Arbeit völlig anders heran, als sich das ihre Arbeitgeber gewünscht haben. Sie spielt nicht das süße Muttchen, das in ihrer spießigen Küche ihre Liebsten bekocht. Stattdessen tritt sie im weißen Laborkittel vor die Kamera und verwandelt die Fernsehküche in ein Chemielabor. Die hohe Kunst des Kochens erklärt sie mit ihren Chemiekenntnissen. Alles ist Chemie, denn „ Chemie bedeutet Veränderung der Zustände“.
    Elizabeth nimmt die Frauen vor den Fernsehapparaten ernst, erklärt deren Arbeit als Hausfrau für elementar und sinnvoll für das Wohlergehen aller und verkündet unverblümt ihre Meinung zu Religion und anderen gesellschaftlichen Fragen.
    Schnell entwickelt sich „ Essen um sechs“ zum Publikumsmagnet. Und ihr Schlusssatz am Ende jeder Sendung wird legendär. „ Kinder, deckt den Tisch. Eure Mutter braucht einen Moment für sich.“
    Unbestritten ist „ Eine Frage der Chemie“ ein sehr amerikanischer Roman. Er schreit geradezu nach einer Verfilmung. ( Die Filmrechte sind längst verkauft.) Die Kindheiten der beiden Protagonisten Elizabeth und Calvin sind extrem tragisch ( erinnern z.T. an Geschichten von Charles Dickens), die Häufung von Todesfällen enorm, nicht alle Wendungen und Überraschungen gleichermaßen plausibel. Manche Figuren streifen nicht nur das bekannte Klischee. Außerdem finden sich märchenhafte Züge im Roman, sei es die hochbegabte Tochter, die schon mit fünf Jahren Klassiker der Weltliteratur liest oder der intelligente Hund Halbsieben, der einen enormen Wortschatz hat und einige Situationen originell deutet. Auch hätte es des allzu kitschigen Endes nicht bedurft.
    Trotzdem ist der Roman ein einziges Lesevergnügen. Das liegt am Wortwitz der Autorin, die mit viel Humor und Herzenswärme schreibt und an den pointierten Dialogen und den plastisch geschilderten Szenen. Aber auch an der originellen Hauptfigur.
    Elizabeth ist eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist. Sie verweigert sich der ihr zugewiesenen Rolle und geht stattdessen unbeirrt ihren Weg. Bis zum Ende kämpft sie darum, als Wissenschaftlerin anerkannt zu werden.
    Sie ermutigt Frauen dazu, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und keine Angst zu haben vor Veränderungen. Gleichzeitig aber betont sie ihre Wertschätzung für die Arbeit, die eine Hausfrau und Mutter täglich leistet.
    Stark und selbstbewusst vertritt Elizabeth ihren Standpunkt, der auf Fakten und Vernunft beruht.
    Mit dieser Figur plädiert die Autorin für Selbstbestimmung und Gleichberechtigung, zeigt dabei aber auch den mühevollen und demütigenden Weg, den Frauen dafür auf sich genommen haben.
    „ Eine Frage der Chemie“ ist ein kluger und amüsanter Unterhaltungsroman mit einer sympathischen und starken Heldin.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    April1985, 08.04.2022

    Als Buch bewertet

    Brillant, geistreich, humorvoll

    Eine Frage der Chemie ist eines jener Bücher, das mich unglaublich überrascht hat. Ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sich dahinter ein weiteres großes Highlight 2022, ich würde sogar sagen Lebenslesehighlight, verbirgt.

    Es sind die frühen 1960er Jahre. Von Frauen wird erwartet zu heiraten, Kinder zu bekommen, die Familie zu verpflegen und ein Leben zwischen Schönheitssalon, Diätkuren und Gartenvereinen zu führen. Alles Dinge, die so gar nicht Elizabeth Zotts Naturell entsprechen. Elizabeth ist Chemikerin, in einer Zeit, in der man Frauen keinen wissenschaftlichen Beruf zutraut. Zwischen Laborkitteln und Reagenzgläsern fühlt sich Elizabeth wohl. Mit ihrem messerscharfem Verstand lässt sie ihre männlichen Kollegen alt aussehen. Doch dann wird Nobelpreiskandidat Calvin Evans auf Elizabeth aufmerksam und verliebt sich in sie. Und so kommt es, dass Elizabeths Leben plötzlich eine Richtung nimmt, die sie sich nie für sich vorgestellt hat.

    Bonnie Garmus Debütroman hat mich wahnsinnig begeistert. Eine Frage der Chemie ist brillant, scharfsinnig, geistreich und dabei auch unglaublich humorvoll. Elizabeth Zott ist eine Protagonistin, die man nicht mehr vergisst. Eine Heldin ihrer Zeit, eine Vorreiterin, ein Vorbild für Mädchen und junge Frauen. Abgesehen von ihrer Intelligenz ist Elizabeth unangepasst, sie sagt was sie denkt und weiß sich zu wehren. Selbst als die Lebensumstände Elizabeth dazu zwingen in der Kochsendung "Essen um sechs" aufzutreten, macht Elizabeth das, was sie am besten kann - Wissenschaft vermitteln. Denn immerhin ist Kochen nichts anderes als Chemie.
    Noch nie habe ich auf derart faszinierende Weise eine banale Eierspeise zubereitet und noch nie war das Aufbrühen von Kaffee ein so großes Erlebnis.

    Ich habe Elizabeth mit Begeisterung durch ihre Lebensabschnitte begleitet, habe mich mit ihr über die Arroganz ihrer Umwelt geärgert, war entsetzt was Elizabeth alles erdulden musste. Genauso habe ich mich aber auch über die Geburt ihrer Tochter gefreut und es genossen zu lesen, wie Elizabeth mit den neuen Aufgaben gewachsen ist. Tatkräftige Unterstützung erhält Elizabeth von ihrer Nachbarin und Freundin Harriet, welche ich schnell lieb genommen habe. Und dann ist da auch noch Halbsieben, ein streunender Hund, welcher von Elizabeth und Calvin adoptiert wurde und der sich ganz heimlich und leise in mein Herz geschlichen hat. Der ehemalige Bombensuchhund Halbsieben hat sogar eigene Kapitel erhalten! Einfach großartig und herrlich erfrischend!

    Bonnie Garmus hat mich mit ihrer Geschichte unglaublich gut unterhalten. Ihr Schreibstil ist unkompliziert und wahnsinnig flüssig zu lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang, wodurch man das Gefühl hat durch das Buch zu fliegen. Die Handlung ist temporeich und nimmt Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

    Wenn du ein Buch über starke, kämpferische Frauen lesen willst, dann kann ich dir Eine Frage der Chemie sehr empfehlen. Und wenn nicht, dann lies das Buch trotzdem!

    Fazit:

    Eine Frage der Chemie ist ein großartiges Romandebüt der amerikanischen Autorin Bonnie Garmus. Die Geschichte ist brillant erzählt und liest sich trotz zahlreicher tragischer Szenen und Ereignisse sehr leicht, was vorallem an den scharfsinningen und humorvollen Dialogen und Elizabeth Zotts unangepasstem und erfrischend ehrlichem Charakter liegt. Außerdem spielt ein Hund eine Hauptrolle. Muss ich noch mehr sagen? Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Theresa L., 15.05.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Was für eine Protagonistin!

    Wir schreiben das Jahr 1961 und somit herrschen unfassbar verstaubte und starre Rollenbilder, die vor allem von Männern bestimmt werden. Doch eine junge Frau wagt etwas Ungehöriges: Elizabeth Zott ist Chemikerin und somit zugleich weiblich. Sie ist eine intelligente Frau, die genau weiß, was sie will und tritt damit vielen auf den Schlips. Zudem lebt sie in einer für diese Zeit unkonventionellen Beziehung – sprich unverheiratet und muss sich jedes Stück Freiheit und Gleichberechtigung hart erkämpfen.

    Es war etwas ganz besonderes Elizabeth ein Stück auf ihrer Reise zu begleiten. Die Seiten flogen nur noch so vorbei und auch die ganze Bandbreite an Emotionen wurde bedient! Man war fasziniert von chemischen Vorgängen, musste über ihre unbestechliche Logik schmunzeln, hatte eine unglaubliche Wut auf diese verängstigen Männer, die ihr das Leben so schwer gemacht haben und hoffte so sehr, dass sie durchhalten würde. Selten hat mich eine Protagonistin von der ersten Seite an so fasziniert wie Elizabeth Scott. Ihre Art ist absolut authentisch und jeder, der für eine Sache so brennt, wie sie für Chemie, kann nachvollziehen woher sie diesen Kampfgeist und diese Faszination nimmt.

    Die Sinnlosigkeit der damals vorherrschenden Rollenbilder und der heuchlerischen Sittenhaftigkeit springt nur so zwischen den Zeilen heraus und macht einen gleichzeitig sprachlos und wütend. Gut, dass unsere Protagonistin auch keinen Sinn hinter diesen Konstrukten sieht und stur ihren eigenen Weg geht!

    Ich würde selbst gerne jeden Abend ihre Kochsendung „Essen um Sechs“ einschalten, da ich das Konzept wahnsinnig spannend finde. Wissenschaft alltagstauglich und für die breite Masse verständlich aufzubereiten halte ich für eine schwere, aber wichtige Aufgabe.

    Obwohl ich mich persönlich total für die chemischen Zusammenhänge und Erklärungen begeistern kann und diese für mich noch viel detaillierter hätten sein können, muss man in diesem Buch keine Angst vor Fachsimpelei oder seitenlangen, hochkomplexen Erläuterungen haben. Man bekommt wie beiläufig einiges mit, wobei die Geschichte noch viel mehr zu bieten hat. Die Beziehung zwischen Elizabeth und Calvin, welche einerseits so gar nicht der Norm entspricht aber andererseits fast nicht tiefer hätte sein können, steht zu Beginn im Fokus. Beide hatten keine leichte Kindheit und Calvin ringt Zeit seines Lebens damit, was sich so durch den ganzen Roman zieht und einige schicksalhafte Wendungen bereithält. Auch die Beziehung und Erziehung ihrer Tochter ist Teil der Geschichte und ist wie alles was Elizabeth macht, erfrischend anders.

    „Eine Frage der Chemie“ ist der perfekte Titel für diesen Roman. Die Geschichte rund um Elizabeth Zott ist faszinierend und bereichernd und hat mich total begeistert. Die Protagonistin hebt sich ab und ist nicht nur Identifikationsfigur für alle Frauen, sondern auch für alle Chemie und Wissenschaftsbegeisterten und hat mich nachhaltig beeindruckt. Ein großartiger Roman und eine große Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meany, 05.06.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Lügen, Lügen und noch mehr Lügen

    Dieser Roman handelt von zwei Wissenschaftlern, männlich und weiblich, denen in frühester Kindheit schon ihre Fähigkeit, Bindungen einzugehen, auf grausame Art zerstört wurde. Während er im Wissenschaftsbetrieb Erfolge erzielt, werden ihr fortwährend Knüppel zwischen die Beine geschmissen.

    Unglaublich, was Frauen erdulden mussten in den Sechzigerjahren, wenn sie sich nicht zum Mainstream gehörig fühlten. Das fängt bei der Negierung ihres Intellekts an und hört bei physischen Übergriffen noch lange nicht auf.

    Diese beiden Chemiker werden schnell ihrer Affinität gewahr und dürfen ein kurzes gemeinsames Glück erleben, bis ihre Insel der Seligen inmitten eines Meers der Böswilligen von einem grausamen Schicksal überflutet wird.

    Danach wird es für Liz erst recht erbarmungslos. Um überleben zu können mit ihrer Tochter Mad, fügt sie sich vordergründig in eine weibliche Rolle, indem sie sehr erfolgreich, aber doch auf ihre eigene Weise eine Kochsendung ganz anders moderiert, als es den gängigen Erwartungen entspricht. Dabei stellt sie jegliche soziale Verbindlichkeiten der Epoche auf den Kopf, eckt besonders bei Männern an, erfährt aber auch von Frauen keine Solidarität, bis sich herausstellt, dass ihre stärkste Widersacherin im Institut vom gleichen Trauma gezeichnet ist und ihr zum Abschied noch einen Trumpf in die Hand drückt.

    Solche seltenen Glücksmomente treiben sie letztendlich voran, einige wenige Verbündete helfen ihr, sich zu behaupten.

    Mir als Leser sträubt sich das Fell ob der moralischen Verkommenheit in den Organisationen und vor allem auch der Kirche. In diesem Schwarzbuch der Frauenfeindlichkeit konstruieren sich alle Beteiligten die Realität gerade so, wie sie es brauchen: "Ich lebe in der realen Welt, und in dieser Welt sagen und tun wir einiges, um unsere blöden Jobs zu behalten!" (S. 332) Erst vor Kurzem hat es die "Me Too"-Bewegung ans Licht gebracht, was da tatsächlich hinter den Kulissen vor sich ging.

    Bei all dem Aufbegehren gegen die brutalen Konventionen stören auch die surrealistischen Elemente nicht mit der hochbegabten Tochter und dem Hund voller ungewöhnlicher Fähigkeiten.

    Einen Spannungsbogen durch das ganze Buch zeichnet das Rätsel um Calvins verschwundenen Vater, das in den eingeflochtenen Waisenhausepisoden peu à peu umkreist und am Ende gelüftet wird durch einen Showdown mit einem fast märchenhaften Schluss.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 21.05.2022

    Als Buch bewertet

    Großartiger Roman über eine außergewöhnliche und kämpferische Frau
    Der Piper Verlag hat mit "Eine Frage der Chemie" den großartigen Debütroman von Bonnie Garmus veröffentlicht.
    Es handelt sich um die Geschichte der hochintelligenten und emanzipierten Elizabeth Zott, die eine Vorliebe für die Naturwissenschaften hat und sich in den fünfziger Jahren dazu entschließt, Chemie zu studieren, eine Fachrichtung, die bis dahin weitgehend der Männerwelt vorbehalten war. Am Forschungsinstitut Hastings fällt es ihren Kollegen schwer, in Elizabeth eine gleichberechtigte Kollegin zu sehen, man akzeptiert sie nicht und macht ihr das Leben schwer. Mit 20 Jahren lernt sie am Institut Calvin Evans kennen, einen brillanten und bereits berühmten Wissenschaftler. Die beiden verlieben sich auf den zweiten Blick ineinander. Sie sind Seelenverwandte, ziehen zusammen und sind glücklich in ihrer Zweisamkeit. Kinder wünschen sie sich keine, stattdessen adoptieren sie einen intelligenten Hund, den die nüchterne Elizabeth Halbsieben nennt. 

    Anfang der sechziger Jahre ist Elizabeth alleinerziehende Mutter der kleinen und altklugen Madeline und moderiert aufgrund ihrer wirtschaftlichen Notsituation nun die tägliche Fernsehshow "Essen um sechs". Sie bringt die Wissenschaft in ihre Show und macht ihrem vorwiegend weiblichen Publikum klar, dass Kochen Chemie ist. Ihre Rezepte für gesundes Essen verbindet sie mit Lehrstunden in Chemie und ermuntert die Frauen, ihre Träume zu verwirklichen und ihren Weg zu gehen. Hinter den Kulissen kämpft sie nun nicht mehr gegen ihre Vorgesetzten im Institut, sondern gegen ihre Fernsehchefs. Sie kleidet sich so, wie sie es möchte und bringt nicht nur damit die Verantwortlichen zur Verzweiflung. 

    Die Geschichte ist ganz wunderbar und unterhaltsam geschrieben, sie ist klug, aber auch sehr berührend. Ich konnte mich sehr gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen und war fasziniert von der guten Ausarbeitung der übrigen, teilweise skurrilen Charaktere. Die Autorin beschreibt Elizabeth als vollkommen humorlose Frau, das Buch hingegen ist mit viel Humor gewürzt. Die vielschichtige Handlung hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und mir unvergleichliche Lesefreude bereitet.

    Absolute Leseempfehlung für das Buch mit der unwiderstehlichen Protagonistin - und wohlverdiente 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nathalie B., 27.06.2022

    Als Buch bewertet

    Mit "Eine Frage der Chemie" hat sich die US-amerikanische Autorin Bonnie Garmus unerwartet und direkt in mein Herz geschrieben. Ich konnte es kaum glauben, dass dies ihr Debütroman sein sollte. Nach dem großen Erfolg und der vielen positiven Kritik wage ich zu hoffen, dass es nicht ihr letzter Roman sein wird.
    Dabei hatte ich zunächst aufgrund des Covers erst gar nicht zu besagtem Roman greifen wollen. An dieser Stelle möchte ich kurz anmerken, dass ich das US-amerikanische Cover sehr viel gelungener und passender finde. Glücklicherweise habe ich nach vielen positiven Stimmen dann noch zum Roman gegriffen und wurde mit einem Jahreshighlight belohnt.

    Bonnie Garmus erzählt die Geschichte von Elizabeth Zott, die in den 1960er Jahren in den USA versucht, ihre Karriere als studierte Chemikerin in einer von Männern dominierten Welt zu verfolgen. Wie nicht anders zu vermuten, stößt ihre direkte Art, ihre ihren Kollegen oft überlegene Intelligenz, ihr Ehrgeiz, aber insbesondere ihr Geschlecht auf Ablehnung, Neid und Übergriffigkeit im sozial äußerst segregierten Amerika. So geht Elizabeths Leben seine eigenen verschlungenen Wege - doch bis zum Schluss kämpft Elizabeth für ihre Werte und Überzeugungen und bewegt damit nicht nur die Menschen um sich herum, sondern das ganze Land.

    Herausragend war neben der Tiefgründigkeit und Emotionalität der Geschichte zudem der Schreibstil von Bonnie Garmus. Stets schaffte die Autorin es mit einer geradezu unterschwelligen Subtilität jeder noch so verstörenden und herzzerbrechenden Situation etwas humorvolles oder gar ironisches abzugewinnen - ein äußerst schwieriger Spagat, aber grandios gemeistert. Wieder und wieder entdeckte ich wie ich bei der Lektüre schmunzeln musste; oft war ich sehr ergriffen. Somit geht eine Herzensempfehlung an alle, die endlich mal wieder einen Roman mit einer starken Protagonistin lesen wollen, die es schafft, einen emotional zu berühren, zum Schmunzeln zu bringen und gleichzeitig noch das ein oder andere über Chemie beizubringen.

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