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  • 5 Sterne

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 05.07.2020

    Liebe lässt sich weder durch Kriege oder Grenzen aufhalten
    15. Juli 1870 Berlin. Der Tag ihrer Verlobung mit dem deutschen Arzt Paul von Gerlau soll für die Französin Madeleine Tellier eigentlich ein Freudentag sein. Doch das große Ereignis wird jäh gestört durch den Einberufungsbefehl, den Paul bekommt und damit den Krieg zwischen Preußen und Frankreich offiziell macht. Während Paul sich sofort an der Front einfinden muss, verlässt Madeleine in Begleitung ihres Vaters Berlin, um in ihre Heimat Metz zurückzukehren mit dem Wissen, dass sie und Paul nun auf gegnerischen Seiten stehen und der Angst, ob sie ihre große Liebe jemals lebend wiedersehen wird. Der furchtbare Krieg fordert seine Opfer auf beiden Seiten der Grenze, so dass Paul als Stabsarzt alle Hände voll zu tun hat, aber auch Madeleine setzt sich als Krankenschwester für die Verwundeten ein. Der Zufall führt die beiden Liebenden in Coblenz zwar kurz wieder zusammen, nur damit das Schicksal sie bald darauf wieder trennt. Wird der Krieg Madeleine und Paul die Chance auf ein gemeinsames Glück für immer nehmen?
    Maria W. Peter hat mit „Eine Liebe zwischen den Fronten“ einen wunderbar fesselnden historischen Roman vorgelegt, der Geschichte in einer einzigartigen Form wieder lebendig werden lässt. Der flüssige, packende und bildhafte Erzählstil der Autorin schickt den Leser mit den ersten Zeilen auf Zeitreise ins 19. Jahrhundert, um sich abwechselnd den verschiedenen Protagonisten an die Fersen zu heften, ihre Gedanken- und Gefühlswelt aufzusaugen sowie dem Kriegsverlauf zu folgen. Die geplatzte Verlobung sowie die Trennung des Liebespaares lassen den Leser atemlos zurück, aber auch die Kriegshandlungen sind so anschaulich beschrieben, dass man das Gefühl hat, sich ebenfalls mitten auf dem Schlachtfeld oder im Lazarett zu befinden. Die Autorin stellt mit dem Verweben von Fiktion und historischer Wahrheit nicht nur ihre akribische Recherche unter Beweis, sondern nutzt ihr besonderes Händchen in der Ausarbeitung ihrer Protagonisten, um diese eng an den Leser zu binden. Nicht nur die Hauptakteure wachsen einem gefühlsmäßig ans Herz, auch Menschen aus der Bevölkerung sind so in die Handlung eingebunden, dass sie für diese einen wertvollen Beitrag leisten. Der Leser findet sich während der ganzen Lektüre in einer Achterbahn der Gefühle, sei es die Angst um die beiden Liebenden, sei es die Ungerechtigkeit der Franzosen gegenüber den algerischen Soldaten oder aber auch der Verlust der Heimat aufgrund kriegerischer Handlungen. Peters gelingt es, den Spannungsbogen durchweg auf hohem Niveau zu belassen bis zum finalen Schluss.
    Die Charaktere sprühen vor Lebendigkeit, sie überzeugen durch menschliche Züge und wirken wunderbar glaubwürdig und authentisch. Madeleine ist eine warmherzige und selbstlose Frau, die all ihre Kraft bündelt, um anderen zu helfen. Sie lässt sich durch Schicksalsschläge nicht unterkriegen, sondern gewinnt dadurch noch mehr an Stärke und Format. Paul ist ein Arzt, der seinen hippokratischen Eid sehr ernst nimmt und nicht nur die eigenen Landleute versorgt. Er ist verlässlich, offen, ehrlich, und hasst die ihm aufgezwungene Kriegsbeteiligung. Clément ist Madeleines Bruder und eine gepeinigte Seele. Innerlich zerrissen kann er sich nicht entscheiden, welchen Weg er einschlagen soll. Madame Tellier ist eine gefühllose und verwöhnte Frau, die wenig Verständnis für ihre Kinder Madeleine und Clément aufbringt. Als Bedienstete von Madeleines Mutter begleitet Djamila Madeleine auf der Suche nach ihrem eigenen Bruder, der als Soldat im Krieg kämpft. Sie ist eine zurückhaltende Frau, die schon einiges ertragen musste. Aber auch Hagemann, Karim, Bismarck und Margot tragen viel dazu bei, dass die Handlung durchweg fasziniert.
    „Eine Liebe zwischen den Fronten“ ist nicht nur ein exzellent recherchiertes Stück Zeitgeschichte, sondern zeigt neben einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte auch, welche schrecklichen Folgen dieser Krieg für alle Beteiligten hatte, vor allem für die Entwurzelten, die ihre Heimat und ihre Identität verloren. Wunderbar lebendig erzählt, besser geht es nicht. Chapeau!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tansmariechen, 01.07.2021 bei bewertet

    Es ist das Jahr 1870. Der deutsche Arzt Paul und die Französin Madeleine feiern ihre Verlobung in Berlin. Mitten in die platzt die Nachricht, dass zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich der Krieg ausgebrochen ist. Gemeinsam mit ihrem Vater bricht Madeleine in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück nach Koblenz. Für Madeleine und ihn entwickelt sich eine kaum zu etragende Konstellation: Sie stehen sich als Feinde gegenüber. Wird ihre Liebe diesen Krieg überstehen?

    Maria W. Peter, Homer-Preisträgerin 2018, hat den historischen Roman “Eine Liebe zwischen den Fronten” gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Das wunderschöne Cover ist passend zur Zeit gestaltet. In diesem Buch befinden sich hilfreiche Extras, z. B. eine Karte aus 1870 und ein Glossar.

    Von dieser Autorin habe ich bereits “Fortunas Rache” und “Die Legion des Raben” gelesen. Somit hatte ich eine hohe Erwartungshaltung an diesen historischen Roman und ich war gespannt, was mich erwartet. Maria W. Peter hat ihren außergewöhnlichen, flüssigen Schreibstil an die Zeit angepasst. Mit nur einem Satz hat sie mich auf die Verlobungsfeier von Paul und Madeleine nach Berlin gebracht. Beide Persönlichkeiten mochte ich gleich. Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln und so folgen wir Madeleine, Paul und den algerischen Geschwistern Djamila und Karim durch die dramatische Zeit des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-1872. Es dominieren die Schrecken des Krieges, die mir häufig mit ihren vielen, verschiedenen Gesichtern eine Gänsehaut verursacht haben. Im Nachwort ist zu Lesen, dass Maria W. Peter für diesen Roman nicht nur 5 Jahre akribisch recherchiert hat, sondern auch einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte aufgearbeitet hat. Somit handelt es sich hier um ihr persönlichstes Werk. Dem Roman ist dies in positiver Art und Weise anzumerken. Es gibt hier keine Szene und keinen Abschnitt, der mir nicht unter die Haut gegangen ist. Die Kriegsszenen, die Besetzung, die Belagerung und die Erlebnisse der sorgfältig ausgearbeiteten Persönlichkeiten aus den 3 Nationen Deutschland, Frankreich und Algerien werden schonungslos erzählt, ohne dabei zu grausam zu werden. Regelrecht geschockt war ich, als ich gelesen habe, wie viele Tote und Verletzte es auf beiden Seiten gegeben hat. Es spricht für die Autorin, dass sie in diesen grausamen Szenen stets der Menschlichkeit viel Raum gegeben hat. Besonders Schwester Gertrud hat mich beeindruckt. Der deutsche Paul zieht seine Kraft aus seiner Leidenschaft zur Medizin. Für ihn steht sein hippokratischer Eid über allem. Die Französin Madeleine findet ihre Kraft, die ihr zu Überleben hilft, in ihrer Liebe zu Paul. Der Algerier Karim zieht seine Kraft aus seinem Glauben. Sie entwickeln einen Mut und eine Leidenschaft, der seinen Ursprung in ihrer tiefsten Verzweiflung findet. Dabei ist dieses Buch so spannend, das ich es kaum aus der Hand legen mochte, denn ich wollte unbedingt Wissen, wie es weitergeht.

    Maria W. Peter hat einen faszinierenden und akribisch recherchierten, historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der sich mit dem Deutsch-Französischen Krieg um 1870 beschäftigt. Mit ihren Protagonisten Madeleine und Paul macht sie diese Zeit lebendig. “Eine Liebe zwischen den Fronten” empfehle ich gerne und mit gutem Gewissen allen Liebhabern des historischen Romans weiter!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 19.07.2020

    Ein Traum erfüllt sich für die Französin Madeleine Tellier an diesem 15. Juli 1870, denn sie soll endlich die Braut ihrer großen Liebe, Paul von Gerlau, Doktor der Medizin, werden. Doch bevor es dazu kommt, erhält Paul als Angehöriger des preußischen Militärs im zivilen Dienst seine Einberufung. Die Lage hat sich angesichts der Querelen um die Thronfolge in Spanien zugespitzt, und der Norddeutsche Bund, den Preußen seit 1867 anführt, ordnet die Mobilmachung an. Vier Tage später erklärt Frankreich den Krieg. Damit stehen Madeleine und Paul auf gegnerischen Seiten mitten im Herzen eines Konfliktes, der seit Jahren unter der Oberfläche schlummert und nun – vom schwelenden Hass zweier Völker begleitet – ausbricht.

    Während Paul sich pflichtgetreu zu seinem Regiment nach Coblenz begibt, reist Madeleine mit ihrem Vater zurück in die Heimat nach Metz. Beide wissen nicht, ob sie sich jemals wiedersehen...


    Maria W. Peter erzählt die Ereignisse ihres Romans „Eine Liebe zwischen den Fronten“, die mit zielgerichteten Daten eingegrenzt werden, mittels eines herausragend fundierten Hintergrundwissens. Dabei ist ihr Engagement lobenswert, eine Aufzeichnung der historischen Begebenheiten bis hin zu kleinsten Details zu verwirklichen, das zudem eine Vertiefung in dem sehr ausführlichen Nachwort und Glossar findet. Dadurch erweitert sie nicht nur bereits vorhandenes Wissen, sondern vermittelt ferner ein lebenskräftiges Bild einer dramatischen Zeit, das zu einem hochwertigen mitreißenden Leseerlebnis beiträgt.

    Die Anschaulichkeit, mit der die Autorin das Geschehen darbietet, ist von beachtlicher und eindrucksvoller Qualität. Im Grunde lebt Maria W. Peter die Geschichte, was nicht verwunderlich ist, da sie auf Grund örtlicher und familiärer Verbundenheit eine einzigartige Beziehung zu den betroffenen Gebieten und deren Einwohnern pflegt.

    In der Handlung ist durch das Wechseln der Perspektive ständig Bewegung, und es werden oft schonungslos schreckliche Kriegsereignisse beschrieben, die ziemlich unter die Haut gehen. Durch die Verwendung vieler Beispiele demonstriert die Autorin, wie inhuman, grausam und blutig Kriege sind. Wie sie das Schicksal der Menschen und der Länder verändern und für die Zukunft prägen. Sowohl direkt auf dem Schlachtfeld als auch in belagerten Städten spielen sich Szenen ab, die im Gedächtnis bleiben und nicht jedermanns Sache sind. Meines Erachtens nach bedarf es einer eindeutigen Sprache, um die Gräuel begreifbar zu machen. Erfreulich indes ist, dass auch in dieser Dunkelheit freundliche, zugewandte Momente nicht fehlen.

    Das Los der Bevölkerung – nicht nur das der handelnden Figuren – erschüttert im besonderen Maße. Die Autorin illustriert nachvollziehbar, wie wechselhaft die Menschen auf das Kriegsvorfälle reagieren. Es gibt diejenigen, die unermüdlich und selbstlos helfen und denen es einerlei ist, auf welcher Seite derjenige steht, der Hilfe benötigt. Und es werden jene beschrieben, die ihr eigenes Heil im Auge haben und sich nicht darum scheren, was mit ihren Nachbarn geschieht. Wiederum einen großen Teil, der sich von Hass gegen die jeweils andere Nation leiten lässt, für den Menschlichkeit unbedeutend ist.

    Maria W. Peter wertet nicht, allerdings stellt sie gleichwohl einen gesteigerten Anspruch an den Leser, eine eigene Evaluation des Geschehens vorzunehmen, in dem vor allem Fragen wie Vaterlandsliebe, Glauben, Familienbande und kulturelle Aspekte angesprochen werden. Durch ihre ambitionierte Schilderung erreicht sie eine hohe Emotionalität, die sich durch den Roman zieht wie ein roter Faden und sämtliche Begebenheiten und Protagonisten betrifft.

    Bei der Gestaltung der Figuren beweist die Autorin ein enorme Vielfältigkeit. Unterschiedliche Charaktere mit differenzierten, von ihrer Herkunft und Vergangenheit geprägten Auffassungen, die oft konträr sind, machen die Geschichte äußerst interessant und aktiv. Sie alle berühren auf die eine oder andere Weise. Besonders hervorzuheben ist hierbei Madeleines Bruder Clément, der wegen seines komplexen schwierigen Wesens reizvoll ist. Der bemerkenswerte junge Mann sucht nach dem Sinn seines Lebens, kann diesen tatsächlich aber nicht benennen. Er steht sich selbst oft im Weg und klammert sich an Meinungen, ohne über den Tellerrand zu sehen. So schwankt der Leser ihm gegenüber oft zwischen Verständnis und Ablehnung.

    Hingegen erhält das im Mittelpunkt stehende Paar von Anfang an einen Sympathiebonus, weil dessen ehrlich empfundene Liebe spürbar wird. Madeleine und Paul stimmen in ihren Werten überein und agieren und kommunizieren miteinander auf Augenhöhe, stärken einander in ihrer Individualität. Außerdem sind sie tapfer, furchtlos und trotzen den Gefahren, obwohl Madeleine mit ihrer Beharrlichkeit durchaus manchmal etwas unbedacht ist. Beide zeigen sich als selbständige Persönlichkeiten voller Hilfsbereitschaft, stehen trotz allem zu ihren Pflichten und Prinzipien, und Entschlüssen. Sie werden gelenkt von ihrem Gewissen, sind nicht frei von Ängsten, verfügen über Vertrauen und geben die Hoffnung nicht auf.

    „Du bist wie die zweite Hälfte von mir, die ich so lang ersehnt habe. Der Spiegel meiner eigenen Seele, wie es ihn nur ein einziges Mal auf dieser Welt gibt.“ (Seite 381)

    Ich wünsche ihnen alles Glück dieser Welt...

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 03.07.2020

    Eine unerschütterliche Liebe zwischen den Fronten

    Eine Liebe zwischen den Fronten , Maria W. Peter


    Berlin, 1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?
    Packender historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt.
    Mit vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.

    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Pünktlicher hätte dieser Roman nicht erscheinen können, jährt sich doch nach 150 Jahren der Jahrestag, zum Ausbruch des Deutsch - Französischen Krieges. Wie immer begeistert mich Maria W. Peter, mit ihren hervorragenden recherchierten historischen Romanen. Auch in diesen Roman ist sehr viel Herzblut hineingeflossen , man spürt es beim Lesen. Es ist mal wieder Geschichtsunterricht vom allerfeinsten. Hier erfährt man viel wie es zu dem Krieg kam, was mir nie so bewusst war, es geht um die gebeutelte Bevölkerung von Lothringen und dem Elsass, denen man einfach ihre Heimat nahm, sie waren der Spielball, eines sinnlosen mörderischen Krieges. Sie entführt einem auf die verschiedenen Kriegsschauplätze, und schildert sehr Einfühlsam was auf den Schlachtfeldern los war, nie Effekthaschend, aber trotzdem ging es einem sehr unter die Haut. Auch erfährt man über die Pariser Kommune, auch danke an das ausführliche Nachwort, dort erfährt man noch so vieles Interessantes , den Glossar und das Personenregister. Fiktive Personen und reale sind hervorragend miteinander verbunden. Auch die Zerrissenheit der beiden Völker und Menschen sind sehr real wiedergegeben, sie saßen zwischen zwei Stühlen. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr Authentisch, Bildhaft und sehr mitreißend, ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr real, und man konnte tief in ihre zerrissene und verletzte Seelen blicken.

    Alles fängt an einem so schönen Juli Tag 1870 an, ein Traum wie im Märchen, Madeleine eine Französin und ihr Vater weilen in Berlin, im Hause ihres zukünftigen Ehemannes Paul dem Arzt. Der wunderschöne Verlobungsabend , wird jäh zerstört, es ballen sich unheilvolle Wolken über Ihnen zusammen. Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ist ausgebrochen. Paul wird eingezogen, zwar als Arzt , aber sie müssen sich trennen. Paul ist nach Coblenz einberufen worden, und Madeleine und ihr Vater Albert, müssen zurück nach Metz, den sie gelten in Deutschland als Feinde. Es war schon mehr als abenteuerlich Madeleine und ihren Vater auf der Flucht nach Metz zu begleiten.
    Sie endet tragisch, der Vater stirbt noch in Deutschland und der Mob auf den Straßen ist los. Ich war so erleichtert, das Katharina Weißgerber, (historisch belegt), Madeleine half, ihrem Vater ein würdiges Begräbnis zu geben, auch hilft sie ihr zur Flucht, nach Metz. Eine Frau mit einem sehr großen und gütigem Herzen, auch den vielen Nonnen, ob auf deutscher oder französischer Seite musste ich meine Hochachtung zollen, sie halfen selbstlos und riskierten viel.
    Madeleine übrigen Familie, ihre Mutter, eine egoistische Frau voller Dünkel und Hass, auch Clement ihr Bruder, ist ein sehr zerrissener Mensch, mit Wut auf die Deutschen und seinen zukünftigen Schwager Paul. Eine sehr Aufwühlende Zeit beginnt, besonders für Madeleine, die Paul über alles liebt, aber auch sehr an ihrem Bruder hängt. Es war schon erschütternd, all das Elend auf den Schlachtfeldern, den Lazaretten und in Metz zu erleben. Man fühlte sich mittendrin, man bangte und hoffte mit Madeleine um Paul und ihren Bruder, das sie alle heil aus dem Krieg heraus kommen. Das Paul und Madeleine doch noch sich in die Arme schließen können. Aber vorher werden wir Madeline und das Algerische Dienstmädchen Djamila auf vielen gefährlichen Wegen von Metz bis Coblenz begleiten, oft blieb mir mein Herz fast stehen und so manche Träne musste ich vergießen. Vielen historischen Persönlichkeiten kreuzen unsere Wege, ob Bismarck, Wilhelm der l. von Preußen, seinem Sohn Friedrich Wilhelm, Napoleon lll. und vielen andere werde wir kennen lernen. Ihr müsst diese Geschichte selbst lesen und abtauchen in ein Stück Geschichte, einer unheilvollen Epoche vor 150 Jahren. Mehr verraten kann ich nicht, jedenfalls ein Geschichte und einer Liebe zwischen den Fronten.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 08.07.2020 bei bewertet

    Inhalt: Man schreibt das Jahr 1870. Zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreich bricht der Krieg aus. Mittendrin feiern die Französin Madeleine und der Deutsche Paul ihre Verlobungsfeier. Dieser Krieg wird beide trennen...und sie stehen auf den unterschiedlichen Seiten. Ausserdem begleiten wir Madeleines Bruder Clément, der von der Verlobung der beiden überhaupt nichts hält und sein Frankreich liebt, sowie Djamila, ein algerisches Hausmädchen und ihren Bruder der als Algerier an der Seite der Franzosen kämpfen muss.

    Meine Meinung: Dieses Buch hat mich sehr tief berühren können. Gemeinsam mit den beiden Liebenden stürzt die Meldung des Krieges auch auf den Leser ein. Von einer schönen Nachmittagsgesellschaft findet man sich auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten wieder! Wie kam es zu diesem Krieg? Kämpft jeder Soldat wirklich freiwillig und kann man zwischen all dem Leid und Hass überhaupt noch Freundschaft und Liebe finden? All diesen Fragen und seinen Antworten stellt sich dieses Buch. Es zeigt einem die Französisch-Deutsche Geschichte, ohne eine trockene Geschichtsstunde daraus zu machen. Stattdessen reist einen das Buch aus dem Alltag und lässt einen den Krieg miterleben!

    Da man mehrere Personen im Buch begleitet, befasst man sich auch mit deren verschiedenen Gedanken zum Thema Krieg. Zugleich kommen Franzosen, Deutsche und Algerier zum Zug. Als Leser wird man mit diesem Buch ganz leise und nachdenklich. Man merkt einmal mehr in welch guter Zeit man lebt und welchen Luxus man hat. Es gibt keine schreienden, verwundeten Soldaten in Lagern, denen gerade ein Bein amputiert wird oder das Gefühl von Hunger und Durst und man kann dankbar dafür sein.

    Trotzdem ist das Buch ganz und gar nicht hoffnungslos! Es erzählt von Liebe, Freundschaft und was ein paar Worte auf Briefpapier manchmal in der Lage sind in einem Menschen auszulösen. Es erzählt vom unerschütterlichen Glaube an Gott und das Gute im Menschen!

    Ganz besonders gut getroffen hat die Autorin auch die Situation in den Grenzregionen Elsass und Lothringen. Trotz der Zerrüttung mal zu Frankreich und dann zu Preußen /Deutschland zu gehören verlässt diese Menschen nie der Mut weiterzumachen!

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr intensiv, gewaltig aber auch wunderschön! Die Liebesgeschichte wirkt nie kitschig oder gekünstelt, die Personen sind perfekt in die geschichtliche Handlung verwoben, und durch ein paar französische Sätze wirkt das ganze noch authentischer. So bewegt Geschichte und so macht sie Spass!

    Wissenswertes: Besonders gut gefallen hat mir das Nachwort der Autorin, in dem sie nochmal geschichtliche Hintergründe, aber auch ihre persönliche Geschichte zu Frankreich und Deutschland mit einfließen lässt. Ausserdem befindet sich dort ein Personenregister und die französischen Sätze werden hier übersetzt (wenn man ein bisschen französisch in der Schule hatte wie ich, kann man sich aber auch so alles gut übersetzen). Eine tolle Idee fand ich auch die Reisetipps der Autorin zur Festung Ehrenbreitstein bei Coblenz, Metz, Strassbourg und vieles mehr!

    Fazit: Ein Buch, das mich tief bewegt hat und mich auch sehr nachdenklich zurück lässt. Ich habe das Gefühl,ich habe mit den Protagonisten zusammen selbst ein Stück Krieg miterlebt, den Schrecken davon aber auch die Freundschaft und Hilfe vieler einzelner Personen. Am Schluss ist es, als würde ich gute Freunde ziehen lassen, indem ich das Buch zuklappe.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 27.07.2020

    Mit diesem Roman lässt die Autorin Maria W. Peter die Geschichte des "Deutsch-Französischen Krieges 1870/71" wieder aufflammen, dieser Krieg, der auch für die nachfolgende Historie und bis in den 1. und 2. Weltkrieg hinein nach Meinung der Historiker Auswirkungen hatte, wird durch "Eine Liebe zwischen den Fronten" authentisch und nacherlebbar auf unvergleichliche Weise beschrieben:

    Berlin, 1870:

    Paul von Gerlau, ein junger preußischer Arzt und die Französin Madeleine Tellier, deren Familie in Metz ansässig ist, wollen ihre Verlobung feiern, als der Einberufungsbefehl für Paul eintrifft: Von Stunde an stehen die beiden Liebenden, die Hauptprotagonisten dieses Romans, auf verschiedenen Seiten. Wird ihre Liebe und Zuneigung füreinander durch den ausgerufenen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland Bestand haben - oder am Krieg scheitern?

    Dieser Frage, die in reale Kriegsgeschehen eingeflochten sind, spürt dieser Roman nach. Es gibt noch weitere Hauptfiguren; z.B. Clément, der Bruder Madeleines, der offiziell in Paris Jura studiert, jedoch den Parolen "Alle Macht dem Volk" der späteren "Commune" verfällt und entgegen seiner Mutter Clotilde Tellier, die hier den Part des bourgeoisen alten Frankreichs darstellt, revolutionären und marxistischen Ideen nachhängt. Die Hausangestellte der Telliers, Djamila, wie ihr Bruder Karim aus Algerien stammend, der damaligen Kolonie Frankreichs, nimmt ebenfalls eine starke Charakterrolle ein: Sie wandelt sich vom traumatisierten Mädchen zu einer starken Frau, die zur Freundin Madeleines wird und einige Reisen mit ihr in den Kriegswirren unternimmt, immer in Sorge um Karim, ob er die Schlachten überlebt hat und sie ihn wiederfindet. Hier hat Maria W. Peter auch die kulturellen Unterschiede des Maghreb und Frankreichs zu dieser Zeit sehr gut dargestellt und mit dem Lieutenant Ben Dakich, dessen Regiment der "Tiraillieurs Algériens", die ebenfalls für Frankreich kämpften, diesen ein literarisches Denkmal gesetzt: Nach der Schlacht bei Sedan war es Ben Dakich von außerordentlicher Wichtigkeit, dass einige Überlebende des Regiments, darunter auch Karim, die zerschossene Regimentsfahne nach Strasbourg brachten; was diesen auch gelang.

    Man reist mit Madeleine und ihrem Vater, einem Arzt, der in Berlin forschte und allen Menschen jedweder Herkunft helfen wollte (ebenso wie Paul, der den hippokratischen Eid ebenfalls sehr hoch hielt) von Berlin nach Saarbrücken, wo es nach dem Tod des Vaters eine Begegnung mit einer historischen Person gibt: Katherine Weißgerber. Sie hat (wie viele hilfsbereite Menschen seinerzeit) selbstlos Verwundete versorgt und so manchem jungen Soldaten das Leben retten können. Ihr Grabmal steht in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes und auch der Kampfplatz, das Schlachtfeld des ersten Aufeinandertreffens der Deutschen und Franzosen, diese Schlacht jährt sich am 6. August 2020 zum 150. Mal.... (und es war die einzige, die sich auf deutschem Boden ereignen sollte).

    Die promovierte Historikerin und Autorin lässt den Leser teilhaben an der Geschichte: Madeleine schafft es mit Hilfe eines Försters, an Spicheren vorbei sich mit einer französischen Garnison bis nach Metz durchzuschlagen. Zwischen dem Denken von "Madou" und ihrem Bruder Clément liegen Welten; so ist die Wiedersehensfreude kurz und der Hass auf die Deutschen lässt Clément vergessen, dass er seine Schwester eigentlich liebt: Wieso ist sie gewillt, ausgerechnet einen Preußen zu heiraten?

    In Clément finden wir einen sehr zerrissenen und dennoch aufrechten Charakter, der symbolisch auch für die neuen Werte der später ausgerufenen jungen französischen Republik stehen dürfte. Ein Teil seines Herzens bleibt bei dem algerischen Mädchen, dessen Sanftheit ihn gefangen genommen hat - und ihm im Kampf auch Mut und Stärke gibt.

    Die Kampf- und Belagerungsszenen sind sehr authentisch und atmosphärisch beschrieben; dazu sehr akribisch recherchiert, da die Autorin selbst aus der Grenzregion des Saarlandes stammt. So entführt uns Maria W. Peter anhand ihrer sehr sympathischen Figuren, allen voran Paul und Madeleine, aber auch Karim und Djamila sowie Clément, zu den verschiedenen Orten schwerer Kämpfe, die in Frankreich stattfanden und viele furchtbare Opfer forderten: Sie schont den Leser nicht, das Kampfgeschehen "Mann gegen Mann", mit Bajonetten, Kanonen und anderen damaligen Waffen, "hautnah" mitzuerleben, was teils grausam anmutet, andererseits jedoch reale Historie ist (Sedan, Le Bourget bei Paris, Belagerung von Metz und später von Paris etc.).

    Dies war für mich einer unter mehreren Gründen, diesen spannend geschriebenen und absolut lesenswerten Roman lesen zu wollen: Ich wuchs selbst 50 m vor der französischen Grenze auf und die "Spicherer Höhen" kenne ich seit meiner Kindheit; auch die Denkmäler, die dort heute noch zu besichtigen sind, haben mich bereits als Kind beschäftigt.

    Das Lesen dieses Romans wie auch im Besonderen des Nachwortes der Autorin möchte ich allen LeserInnen historischer Romane - gerade wegen der heutigen und sehr wichtigen "deutsch-französischen Freundschaft", die in Grenzregionen wie dem Saarland, dem Elsass und Lothringen sehr gefördert wird und im europäischen Gedanken für mich einen Kern darstellt, sehr ans Herz legen. "Eine Liebe zwischen den Fronten" ist sehr lebendig geschriebene Geschichte, die das Saarland, das Rheinland und die heutige Region "Grand-Est", in dem das benachbarte Lothringen und insgesamt 10 Départements eingegliedert wurden, betreffen: Diese Grenzregionen sollten - wie Madeleine zum Romanende sinnt - Völkerverständigung zur Aufgabe haben, eine Brücke zwischen den Völkern sein, in denen die deutsch-französische Freundschaft auch weiterhin sehr hoch gehalten wird - aller politischen Unterschiede der Verwaltung etc. zum Trotz. Heute wissen wir, wie lange es dauerte, bis aus dem "Erbfeindschaftsgedanken" eine Freundschaft wurde. Ich persönlich bin sehr dankbar dafür, in der hiesigen Grenzregion eine friedliche Lebenszeit zu haben; sogar die Tatsache vor Augen zu sehen, dass der frühere "Schlagbaum" an der deutsch-französischen Grenze seit langer Zeit nicht mehr vorhanden ist und sich Freundschaften zwischen "hüben und drüben" noch besser verflechten können. Möge es so bleiben und der europäische Gedanke - und die Solidarität - wachsen und stärker werden! Von mir die volle Punktzahl - 5 * und Lesetipp!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Areti, 11.07.2020

    Inhalt:
    Berlin, 1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?

    Packender historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt.

    Mit vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.

    Meine Meinung:
    "Eine Liebe zwischen den Fronten" von Maria W. Peter ist ein sehr guter historischer Kriegsroman über den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.
    Mich hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.

    Zu Beginn des Buches befindet sich eine Karte, auf der man all die zahlreichen Schauplätze eingezeichnet sieht und die es dem Leser leichter macht, den Überblick zu behalten.

    Dann geht es auch schon los. Man ist direkt mitten im Geschehen und erlebt die Verlobung von dem deutschen Arzt Paul und der Französin Madeleine mit, als die beiden durch die schreckliche Botschaft, dass zwischen ihren beiden Ländern der Krieg ausgebrochen ist, auseinander gerissen werden.

    Zu Beginn der einzelnen Kapitel wird immer der Ort genannt, an dem man sich gerade befindet, sowie das passende Datum. Das sorgt dafür, dass man ganz genau weiß, was gerade wo passiert.
    Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass man immer mal noch schnell eines lesen kann.

    Der Schreibstil von Maria W. Peter ist angenehm und flüssig zu lesen.
    Besonders gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin großen Wert darauf zu legen scheint, dass all das Geschehen sehr authentisch herüberkommt.
    Es werden Dialekte verwendet und auch algerische bzw. arabische und französische Sprache kommt vor. Meist klärt sich die Bedeutung schon direkt im Buchtext, aber am Ende des Buches ist zudem auch noch eine Übersicht über die fremdsprachlichen Wendungen, die hier verwendet wurden, und deren Bedeutung.

    Die Beschreibungen der Charaktere und Schauplätze sind so gut gelungen, dass man alles ganz klar vor Augen hat. Ich habe mich gefühlt, als würde ich einen Film anschauen, da ich mir alles ganz genau vorstellen konnte.

    Madeleine ist wirklich ein beeindruckender Charakter. Sie ist mutig und tapfer, setzt sich für andere ein, ist hilfsbereit und denkt immer zuerst an das Wohl der anderen, bevor sie an sich denkt. Da kommt es auch des Öfteren vor, dass sie sich in Gefahr begibt.
    Mit ihr konnte ich ganz besonders gut mitfühlen und mitfiebern. Ihre Handlungen und Entscheidungen konnte ich zu jedem Zeitpunkt absolut nachvollziehen und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.

    Auch Paul ist eine Figur, die in diesem Krieg einiges mitmachen muss und das ein oder andere Mal Entscheidungen trifft, die ihn selbst in Gefahr bringen, um anderen zu helfen. Auch mit ihm konnte ich sehr gut mitfiebern.
    Es ist, als wären die beiden füreinander geschaffen und man hofft die ganze Zeit, dass sie durch den Krieg nicht auf Dauer getrennt werden, sondern irgendwann wieder zueinander finden werden.

    Eine weitere Figur, die in diesem Buch sehr im Gedächtnis bleibt, ist Madeleines Bruder Clément. Er ist hin und her gerissen und man wünscht sich so sehr für ihn, dass er irgendwann auf den richtigen Weg finden wird. Es ist besonders spannend, seine Entwicklungen mitzuerleben und ihn auf seinem Weg zu begleiten, auch wenn er nicht gerade der größte Sympathieträger sein mag.

    Und dann gibt es noch Djamila, das algerische Dienstmädchen von Madeleines Mutter, sowie ihren Bruder Karim, der als Soldat mit in den Krieg ziehen muss. Auch deren Schicksale sind besonders interessant und man ist gespannt, was aus ihnen wird und wohin all die Geschehnisse sie letzten Endes führen werden.

    Somit hält das Buch neben einigen Einzelschicksalen, die alle in gewisser Weise miteinander verwoben sind und schon für sich allein sehr viel Potenzial bieten, einiges bereit. Denn man erfährt all die Hintergründe und Geschehnisse des Krieges aus den Jahren 1870/71.
    Hierbei merkt man ganz besonders, dass die Autorin unheimlich gut recherchiert hat. All dies wird einem durch die dramatischen und spannenden Schicksale der vielen Figuren nahegebracht. Man lernt hier wirklich einiges.

    Die Geschichte hält einige dramatische Wendepunkte bereit und man kommt als Leser nie zu einer Verschnaufpause. Immer passiert etwas, mit dem man nicht gerechnet hat, und man muss einfach weiterlesen.
    Für mich war es von der ersten bis zur letzten Seite absolut fesselnd.

    Am Ende des Buches befindet sich noch ein langes Nachwort, das die damaligen Begebenheiten noch einmal näher erläutert. Zudem folgt auch ein umfangreiches Glossar sowie ein ausführliches Personenverzeichnis. Man kann also immer mal wieder hinten nachschauen, wenn einem etwas unklar ist.
    Auch anhand der Danksagung, in der Maria W. Peter einigen Professoren und vielen anderen Personen ihren Dank ausspricht, merkt man, dass hinter diesem Buch unheimlich viel Recherche steckt.
    Zuletzt sind noch zahlreiche Reise- und Stöbertipps für die Schauplätze vorhanden.

    Fazit:
    Mir hat "Eine Liebe zwischen den Fronten" von Maria W. Peter sehr gut gefallen, da es ein sehr gut recherchierter Kriegsroman ist, der einen in die Zeit von 1870/71 mitnimmt und dem Leser all die damaligen Ereignisse anhand der Schicksale von drei Familien nahebringt. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und verbindet Drama, Freundschaft und Liebe miteinander.
    Ich kann dieses Buch auf alle Fälle weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klusi liest, 23.08.2020

    Für die Französin Madeleine und den deutschen Arzt Paul endet der 15. Juli 1870 in einem Albtraum. Eigentlich feiern sie gerade ihre Verlobung, als sie die Nachricht erhalten, dass es zwischen Preußen und Frankreich Krieg gibt. Ich stelle mir die Lage der Liebenden schrecklich vor. Von einem zum nächsten Moment gehören sie verfeindeten Ländern an. Paul muss seinen Dienst als Militärarzt antreten, und Madeleine versucht, zusammen mit ihrem Vater, in ihre Heimatstadt Metz zu gelangen. Keiner weiß, ob sie sich je wiedersehen werden. Madeleine und Paul sind die wichtigsten Personen des Romans. Aber es gibt noch weitere Charaktere, die im Verlauf der Geschichte eine bedeutende Rolle spielen. Da sind zum Beispiel Karim und seine Schwester Djamila. Die beiden jungen Menschen stammen aus Algerien. Nun kämpft Karim in diesem schrecklichen Krieg auf der Seite der Franzosen, die sein Land besetzt und seine Eltern umgebracht haben. Djamila arbeitet im Haus der Familie Téllier, Madeleines Elternhaus, als Dienstmädchen. Und dann ist da noch Clément, Madeleines Bruder, ein Rebell und Getriebener, der in diesem Krieg ganz eigene Wege geht.
    Das Geschehen ist aus den Blickwinkeln der verschiedenen Charaktere geschildert. Man kommt den Protagonisten sehr nahe, lernt ihre Sichtweisen kennen, erfährt sehr viel über ihre Gedanken, Gefühle und Beweggründe. Jeder von ihnen steht auf einer anderen Seite, und die Sorgen nehmen überhand. Die eindringlich geschilderten persönlichen Schicksale stehen für viele, die damals vielleicht in einer ähnlichen Lage waren.

    Maria W. Peters historischer Roman über den Deutsch-Französischen Krieg ist kurz vor dem 150. Jahrestag der Kriegserklärung erschienen. Man mag sagen, das ist lange her, aber andererseits haben zu diesem Zeitpunkt damals meine Urgroßeltern schon gelebt, und der Krieg tobte nicht irgendwo, sondern mitten in Europa. Auch hatte dieser Krieg enorme Aus- und Nachwirkungen, die zum Teil bis in unsere heutige Zeit hinein noch zu spüren sind.
    Interessant und wichtig finde ich, dass Karim und Djamila sehr ausführlich zu Wort kommen und man auch ihren Standpunkt, ihr Weltbild kennenlernt. Gerade über Algerien als französische Kolonie und wie die Menschen dort darunter gelitten haben, weiß man heute sehr wenig.
    Maria W. Peter hat einen mitreißenden Erzählstil. Sie schreibt historisch äußerst korrekt, realitätsbezogen, sehr eindringlich und beschönigt nichts. Als Leser wird man quasi ins Kriegsgeschehen hineingeworfen und mit dramatischen Szenen konfrontiert. Manchmal musste ich direkt ein wenig pausieren, weil es mich schon fast körperlich schmerzte, über die Greuel dieses schrecklichen Kriegs zu lesen. Aber es gibt auch sehr schöne Begegnungen und berührende Szenen der Hoffnung in diesem Buch.
    Im sehr ausführlichen Nachwort der Autorin erfährt man noch jede Menge über die politischen Zusammenhänge und Hintergründe. Hier wird erst noch einmal richtig klar, wie viele wahre Begebenheiten die Autorin in ihren Roman eingeflochten hat. Ihr gilt mein großer Respekt für die grandiose Recherchearbeit, die diesem Buch vorausgegangen ist und natürlich für den authentischen, sehr eindrucksvollen Roman, den sie daraus gemacht hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 03.07.2020

    Eine Liebe zwischen den Fronten, von Maria W. Peter

    Cover:
    Ein wunderschönes Cover, genau passend zu der Zeit.

    Inhalt:
    Handlungsort: Berlin/Preußen, sowie mehrere Orte und Kriegsschauplätze in Frankreich, u.a. Metz und Paris.
    Handlungszeitraum: 1870 und 1872.

    Madeleine, Tochter eines angesehenen französischen Arztes und der angehende Arzt Paul von Gerlau wollen sich gerade verloben als der Krieg zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreich ausbricht.
    Die Verlobung platzt. Madeleine bricht überhastet in ihre Heimat auf und Paul wird als Stabsarzt an die Front geschickt.
    Für beide ist es unerträglich nichts mehr voneinander zu erfahren und quasi Feinde zu sein.

    Auch für die algerischen Geschwister, Karim und Djamila, bringt dieser Krieg nichts als Sorgen, Schmerzen und eine unerträgliche Ungewissheit über den Zustand des anderen.

    Werden die Familien den Krieg unbeschadet überstehen und kann die Liebe und der Mut der Frauen Brücken schlagen?

    Meine Meinung:
    Ein Roman der in Erinnerung an den Krieg vor 150 Jahre, zwischen Deutschland und Frankreich, geschrieben wurde, der unglaubliches Leid über die Menschen brachte.
    Alles ist akribisch recherchiert und deshalb gibt es auch sehr viele Szenen die sehr eindringlich, dramatisch und auch grausam (welcher Krieg ist das nicht) geschrieben sind und es oft sehr bedrückend zu lesen ist.
    Darin eingebettet sind sehr viele historisch verbürgte Personen. Personen die Lichtblicke sind, wie die Schauspielerin (Sarah Bernhardt), die ein Lazarett unterhält, oder Priester und Ordensleute die die aktiv Hilfe leisten, oder eine ganz „normale“ Frau (Katharine Weißgerber), die einfach menschlich bleibt und auf beiden Seiten hilft.

    Es gibt zwar die „Hauptfiguren“, aber irgendwie sind vor allem auch etliche „Nebenfiguren“ das besondere Etwas, die mir beim Lesen besonders ans Herz wachsen.
    In der Geschichte werden etliche Konflikte verarbeitet.
    U.a. die politische und gesellschaftliche Spaltung innerhalb der Familie, der Loyalitätskonflikt von Madeleine, der sie schier zerreißt, da sie als Französin einen Preußen (also den Fein) liebt, oder auch die Kolonialpolitik die durch das algerische Geschwisterpaar Karim und Djamila ins Spiel kommt.

    Es geht um Liebe und Hass, Grausamkeit und Menschlichkeit, Freundschaft und Verrat, tragische Helden und Verlierer.

    Die Haupthandlung ist der Krieg: die Lieb und die Menschen werden darin eingebettet.

    Für alle geschichtlichen Historienfans ist das sehr ausführliche Nachwort eine Fundgrube.

    Autorin:
    Maria W. Peter ist seit ihrer Kindheit dem Zauber längst vergangener Zeiten erlegen. Bereits während ihres Studiums an der Universität des Saarlandes und der Université de Metz, arbeitete sie als Journalistin. Mehrfach wurde sie für ihre exakt recherchierten Romane mit Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Literaturpreis "Homer" für "Die Festung am Rhein" als besten deutschsprachigen historischen Roman des Jahres.

    Mein Fazit:
    Ein unglaublicher Roman, der sehr exakt recherchiert ist und sich von der Historie und den Kriegsereignissen her sehr an die Tatsachen hält. Deshalb gibt es auch sehr viele schlimme Kriegsszenen, die manchmal schwer zum aushalten sind.
    Doch vor allem die Liebe und der Mut der Frauen (nicht nur von Madeleine und Djamila) machen dieses Buch zu einem wunderbaren Leseerlebnis mit tief gehenden Emotionen, die noch lange nachwirken werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinstamp, 06.07.2020

    Dieses Jahr gedenken wir dem Deutsch-Französischen Krieg, der vor 150 Jahren ausgebrochen ist. Die Menschen, vorallem in Lothringen und dem Saarland, waren davon besonders betroffen. Maria W. Peter, die selbst im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Frankreich lebt und Familie auf beiden Seiten hat, hat mit ihrem neuen Roman eine sehr emotionale Geschichte geschrieben.

    Die französische Arzttochter Madeleine Tellier und der deutsche Arzt Paul von Gerlach wollen gerade ihre Verlobung bekanntgeben, als Paul seine Einberufung erhält. Zwischen Preußen und Frankreich ist der Krieg ausgebrochen. Paul muss als Stabsarzt zurück zu seinem Regiment in Coblenz und anschließend an die Front. Madeleine und ihr Vater brechen eiligst Richtung Metz, ihrer Heimatstadt, auf. Ab sofort stehen Madeleine und Paul auf unterschiedlichen Seiten....

    Schon nach wenigen Zeilen hat mich die Geschichte gefangen genommen. Der Schmerz der beiden Liebenden, die sich trennen müssen und nicht wissen, ob sie sich jemals wiedersehen, verleiht den Roman zu Beginn eine gewisse Tragik. Mit Madeleine und Paul hat die Autorin zwei fiktive Figuren erschaffen, die das Leid der Menschen der damaligen Zeit realistisch darstellen sollen. Zusätzlich hat Maria W. Peter auch weitere Figuren und Sichtweisen miteingeplant und erzählt insgesamt aus fünf verschiedenen Perspektiven. Aber keine Angst! Es gibt keinerlei Verwirrung, sondern macht die Geschichte noch authentischer. Neben Paul und Madeleine begleiten wir noch Djamila, das sanftmütige algerische Dienstmädchen der Familie Tellier und ihrem Bruder Karim, der für die Besatzer seines Landes in den Krieg ziehen muss. Auch Madeleines Bruder Clément, der sich den Revolutionären anschließt, spielt eine große Rolle. Er ist ein Getriebener und Anhänger der Republique. Er sucht noch seinen Platz im Leben. Sein revoluzzionäres Gedankengut macht ihn mit der Zeit immer mehr zum Fanatiker.
    Durch die verschiedenen Sichtweisen erhält der Leser verschiedene Einblicke in Gesellschaftsklassen, sowie den Kriegsgegnern und Befürwortern.

    Madeleine widmet sich im Lazarett den schwerverletzten und arbeitet unermüdlich. Doch der Loyalitätskonflikt zerreisst sie innerlich. Die sanftmütige Djamila ist Madeleine eine große Hilfe. Ihr Bruder Karim kommt als sogenannter Turco in den Einsatz der französischen Armee. Auch die Nebenfiguren sind wunderbar gezeichnet und vielschichtig.

    Die Autorin hat akribisch recherchiert und hat uns bei der Leserunde noch mit Zusatzinformationen und Fotos verwöhnt. Die bildhaften Beschreibungen, die die Brutalität des Krieges darstellen, macht die Geschichte noch authentischer. Ist es zuerst nur der Hass auf den französischen König, wendet sich das Blatt nach dessen Sturz und der Ausrufung der Republik. Doch Franzosen und Deutsche kämpfen noch verbissener und brutaler um die Macht. Dieser Hass zwischen den Völkern schlummert noch heute in einigen Menschen ganz tief drinnen, denn besonders das Saarland und Elsass-Lothringen sind auch in den nachfolgenden Kriegen immer wieder zu umkämpften Gebieten geworden. Der Schrecken und die oftmalige Sinnlosigkeit des Krieges zeigt die Autorin sehr eindringlich auf. Tod, Neid und Hass, genauso wie Hunger und Krankheit sind allgegenwärtig. Die Stimmung ist dadurch oftmals düster, aber trotzdem hoffnungsvoll. Auch die Belagerung von Metz wird sehr drastisch beschrieben. Überraschende Wenungen erhöhen die Spannung. Ich konnte den Roman nur schwer aus der Hand legen.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil ist eingängig und bildgewaltig. Die Sprache ist der damaligen Zeit angepasst und lässt sich trotzdem sehr flüssig lesen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildgewaltig, ebenso die Darstellungen im Lazarett. Der historische Anteil ist bis hin zu Kleinigkeiten, wie das halb gegessene Frühstücksei der Königin Eugénie in ihrem Palast in Paris, großartig recherchiert und erzählt. Neben den fiktiven Personen tummeln sich auch viele historisch belegte Figuren, wie Henri de Rochefort oder Otto von Bismarck.

    Zusätzlich hervorheben möchte ich noch das Nachwort der Autorin über die historischen Ereignisse und ihre Hintergründe, sowie den persönlichen Bezug zur Geschichte.

    Fazit:
    Eine außerordentlicher Roman um den Deutsch-Französischen Krieg, der 1870/71 viel Leid über die Menschen brachte. Akribisch recherchiert mit facettenreichen Charakteren, bildgewaltigen Beschreibungen und einer Prise Menschlickheit - der Liebe zwischen den Fronten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 05.07.2020 bei bewertet

    Liebe lässt sich weder durch Kriege oder Grenzen aufhalten
    15. Juli 1870 Berlin. Der Tag ihrer Verlobung mit dem deutschen Arzt Paul von Gerlau soll für die Französin Madeleine Tellier eigentlich ein Freudentag sein. Doch das große Ereignis wird jäh gestört durch den Einberufungsbefehl, den Paul bekommt und damit den Krieg zwischen Preußen und Frankreich offiziell macht. Während Paul sich sofort an der Front einfinden muss, verlässt Madeleine in Begleitung ihres Vaters Berlin, um in ihre Heimat Metz zurückzukehren mit dem Wissen, dass sie und Paul nun auf gegnerischen Seiten stehen und der Angst, ob sie ihre große Liebe jemals lebend wiedersehen wird. Der furchtbare Krieg fordert seine Opfer auf beiden Seiten der Grenze, so dass Paul als Stabsarzt alle Hände voll zu tun hat, aber auch Madeleine setzt sich als Krankenschwester für die Verwundeten ein. Der Zufall führt die beiden Liebenden in Coblenz zwar kurz wieder zusammen, nur damit das Schicksal sie bald darauf wieder trennt. Wird der Krieg Madeleine und Paul die Chance auf ein gemeinsames Glück für immer nehmen?
    Maria W. Peter hat mit „Eine Liebe zwischen den Fronten“ einen wunderbar fesselnden historischen Roman vorgelegt, der Geschichte in einer einzigartigen Form wieder lebendig werden lässt. Der flüssige, packende und bildhafte Erzählstil der Autorin schickt den Leser mit den ersten Zeilen auf Zeitreise ins 19. Jahrhundert, um sich abwechselnd den verschiedenen Protagonisten an die Fersen zu heften, ihre Gedanken- und Gefühlswelt aufzusaugen sowie dem Kriegsverlauf zu folgen. Die geplatzte Verlobung sowie die Trennung des Liebespaares lassen den Leser atemlos zurück, aber auch die Kriegshandlungen sind so anschaulich beschrieben, dass man das Gefühl hat, sich ebenfalls mitten auf dem Schlachtfeld oder im Lazarett zu befinden. Die Autorin stellt mit dem Verweben von Fiktion und historischer Wahrheit nicht nur ihre akribische Recherche unter Beweis, sondern nutzt ihr besonderes Händchen in der Ausarbeitung ihrer Protagonisten, um diese eng an den Leser zu binden. Nicht nur die Hauptakteure wachsen einem gefühlsmäßig ans Herz, auch Menschen aus der Bevölkerung sind so in die Handlung eingebunden, dass sie für diese einen wertvollen Beitrag leisten. Der Leser findet sich während der ganzen Lektüre in einer Achterbahn der Gefühle, sei es die Angst um die beiden Liebenden, sei es die Ungerechtigkeit der Franzosen gegenüber den algerischen Soldaten oder aber auch der Verlust der Heimat aufgrund kriegerischer Handlungen. Peters gelingt es, den Spannungsbogen durchweg auf hohem Niveau zu belassen bis zum finalen Schluss.
    Die Charaktere sprühen vor Lebendigkeit, sie überzeugen durch menschliche Züge und wirken wunderbar glaubwürdig und authentisch. Madeleine ist eine warmherzige und selbstlose Frau, die all ihre Kraft bündelt, um anderen zu helfen. Sie lässt sich durch Schicksalsschläge nicht unterkriegen, sondern gewinnt dadurch noch mehr an Stärke und Format. Paul ist ein Arzt, der seinen hippokratischen Eid sehr ernst nimmt und nicht nur die eigenen Landleute versorgt. Er ist verlässlich, offen, ehrlich, und hasst die ihm aufgezwungene Kriegsbeteiligung. Clément ist Madeleines Bruder und eine gepeinigte Seele. Innerlich zerrissen kann er sich nicht entscheiden, welchen Weg er einschlagen soll. Madame Tellier ist eine gefühllose und verwöhnte Frau, die wenig Verständnis für ihre Kinder Madeleine und Clément aufbringt. Als Bedienstete von Madeleines Mutter begleitet Djamila Madeleine auf der Suche nach ihrem eigenen Bruder, der als Soldat im Krieg kämpft. Sie ist eine zurückhaltende Frau, die schon einiges ertragen musste. Aber auch Hagemann, Karim, Bismarck und Margot tragen viel dazu bei, dass die Handlung durchweg fasziniert.
    „Eine Liebe zwischen den Fronten“ ist nicht nur ein exzellent recherchiertes Stück Zeitgeschichte, sondern zeigt neben einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte auch, welche schrecklichen Folgen dieser Krieg für alle Beteiligten hatte, vor allem für die Entwurzelten, die ihre Heimat und ihre Identität verloren. Wunderbar lebendig erzählt, besser geht es nicht. Chapeau!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 08.07.2020

    „Eine Liebe zwischen den Fronten“ von Maria W. Peter ist ein sehr gut recherchierter historischer Roman, der im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 angesiedelt ist.

    Madeleine und Paul – sie Französin, er Deutscher – wollen in Berlin mit der Familie ihre Verlobung feiern, als jäh in die fröhliche Gesellschaft die Nachricht von nahen Krieg dringt. Paul als preußischer Militärarzt muss zu seinem Regiment nach Coblenz. Und überstürzt, weil unabdingbar, brechen Madeleine und ihr Vater auf nach Frankreich, nach Metz. Schon ist alles in Aufruhr, es ist der Beginn unruhiger Zeiten. Madeleine und Paul sind von jetzt an auf unterschiedlichen, auf feindlichen Seiten. Sie können sich noch nicht einmal schreiben ohne sich und den Anderen zu gefährden. Werden sie sich je wiedersehen?

    Packender historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt. Mit vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.
    Zum 150. Gedenkjahr des Deutsch-Französischen Krieges.

    Maria W. Peter ist ein Meisterwerk gelungen. Sie verbindet die sehr gut recherchierten geschichtlichen Fakten mit den Schicksalen der fiktiven Personen. Dadurch wird das Geschehen aufs Anschaulichste dargestellt, könnten doch all diese Szenen zigmal so geschehen sein. Man bekommt Einblick in den Lazarett-Alltag, die Arbeit der Militärärzte und vieler freiwilliger Helfer. Aus verschiedenen Blickwinkeln beschreibt sie den Kriegsalltag. Diesem umfangreichen Werk ging eine lange Recherche voraus. Ihre Quellen waren z. B. Briefe, Tagebücher, Erlebnisberichte. Sie studierte alte Skizzen, Zeichnungen, Gemälde, las Fachliteratur, reiste zu Originalschauplätzen, führte viele Gespräche mit Experten, um diese Zeit, diese Stimmung und das Leben im 19. Jahrhundert in vielen Facetten nachzuspüren und authentisch wiederzugeben.
    Mit Madeleine nimmt sie den Leser mit auf ihren Weg zurück nach Frankreich, teilweise über Schleichwege mit Fluchthelfern. Hier und auch an etlichen anderen Stellen werden historisch verbürgte Personen in das Geschehen mit verwoben, die Hilfsbereitschaft der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten dargestellt. Dies sind immer wieder kleine Highlights inmitten der Schlachtfelder. Ein Satz, den Madeleine sagt, hat mich lange beschäftigt, hat er doch nicht nur in diesem Krieg Gültigkeit: „Wieso erlaubt man es den Kindern, in den Krieg zu ziehen?“ Paul als Militärarzt zeigt immer wieder seine grenzenlose Menschlichkeit ob der ganzen Widrigkeiten. Clement in seiner Rolle als Freischärler, als Kämpfer des Franc-Trieur-Regiments, ist ein sehr zerrissener Charakter auf der Suche nach einem besseren Leben. Und dann ist noch das algerische Geschwisterpaar Djamila und Karim. Er muss für die verhassten Franzosen in dem Krieg, sie dient als Hausmädchen bei den Telliers.

    Man merkt, dass sie in dem, was sie berichtet, daheim ist. Dass ihr das Geschriebene vertraut ist. Gerade in Friedenszeiten denkt man nicht groß darüber nach, wie es den Bewohnern in einer Grenzregion ergehen mag. Noch dazu, wenn – wie hier – der Landstrich einmal deutsch, dann wiederum französisch ist. Den politisch Verantwortlichen geht und ging es noch nie um die Menschen. Es waren immer Machtansprüche.

    Maria W. Peter schreibt mit einer Liebe zum Detail. Sie hat mich restlos begeistert, mich absolut mitgenommen mit jeder Zeile, jeder Figur und ihrer historischen Exaktheit, verpackt in einen fesselnden Roman. Ihr Nachwort ist nochmal ein ganz besonderes Glanzlicht. Ich kann nur jedem empfehlen, dieses Juwel zu lesen. 5 Sterne, leider sind mehr nicht möglich. Danke Maria.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Clemens, 08.07.2020

    Kann die Liebe zweier Menschen den Krieg überdauern?

    "Eine Liebe zwischen den Fronten" ist ein Historienroman von Maria W. Peter zur Zeit des deutsch-französischen Krieges 1870/71.
    Eine junge Französin, Madeleine Tellier, und ein preußischer Arzt, Paul von Gerlau wollen sich gerade am 15. Juli 1870 in Berlin verloben, als Paul vor Vollendung der Zeremonie in den Krieg gegen Frankreich berufen wird.
    Madeleine muß nun zusammen mit ihrem Vater versuchen auf dem schnellsten Weg zurück über die Grenze nach Hause in die Stadt Metz zu fliehen. Ein sehr gefährliches und abenteuerliches Unterfangen.
    Sowohl Madeleine als auch Paul wissen nicht, ob sie sich je wiedersehen werden und ob ihre Liebe dem gegenseitigen Hass ihrer Landsleute gegenüber dem zukünftigen Partner standhalten wird. Beide müssen ihren Weg vorerst alleine gehen und lernen während dieser Trennung die unterschiedlichsten Menschen kennen, die sie oft in ihrem Verhalten überraschen - positiv wie negativ.
    Neben diesen beiden Hauptprotagonisten wird der Roman noch von Madeleines Bruder, Clément, und dem algerischen Geschwisterpaar Djamila und Karim getragen. Djamila ist Dienstmädchen im Hause Tellier und ihr Bruder kämpft auf der Seite der Franzosen gegen die Preußen.
    Obwohl diese Charaktere doch sehr unterschiedlich sind, so werden sie im Laufe des Krieges doch immer mal wieder zusammentreffen. Aber finden auch Madeleine und Paul wieder zueinander?

    In der im Roman allgegenwärtig bedrückenden und beängstigenden Athmosphäre des deutsch-französischen Krieges durchlaufen die fünf namentlich genannten Charaktere die unterschiedlichsten Entwicklungen. Dadurch wird der Leser nicht nur mit dem Grauen des Krieges konfrontiert, sondern erlebt auch sehr viele und schöne menschliche Momente, die er so nicht zwingend erwartet hätte.
    Maria W. Peter gelingt es durch eine herausragende Recherche, sehr viel Fingerspitzengefühl und einem wunderbaren lebendigen und sehr authentischen Schreibstil, die Geschichte stets dem Leser bildhaft, dabei aber nie zu übertrieben blutig oder zu seicht vor Augen zu führen. Man fühlt während der Lektüre regelreecht den Rauch in den Lungen brennen, hört die Schreie der Verwundeten und ist dann doch auch wieder sehr gerührt, den Tränen nahe oder einfach erleichtert.

    Mein Fazit:
    Von Beginn an habe ich als Liebhaber von historischen Romanen mit Madeleine und Paul mitgefiebert, mit ihnen gelitten und einfach nur gehofft, das ihre Liebe den Krieg überstehen wird. Auch die Nebendarsteller wie Djamila und Karim sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.
    Als Leser fühlt man, dass dieser Roman eine Herzensangelegenheit der Autorin gewesen sein muss.
    Erneut sind an dieser Stelle die sehr aufwendige und bis ins Detail ausgeführte Recherche zu loben und hervorzuheben.
    Die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz gehalten, der Schreibstil bei aller detailierten Beschreibungen sehr flüssig und lebendig, so dass der Roman auch trotz seiner 594 Seiten stets fesselt und fließend zu lesen ist.
    Ein ausgezeichneter Epilog, ein wunderbar erläuterndes Nachwort, ein präzises Glossar und ein überschauliches Personenregister runden das Lesevergnügen perfekt ab.

    In der Sparte der Historienromane habe ich meine Lieblingsautorin in Maria W. Peter gefunden.
    "Eine Liebe zwischen den Fronten" ist für mich das Lese-Highlight dieses Jahres und für jeden, der historische Romane liebt ein unbedingtes Muss!

    5 Sterne, die mehr als verdient sind!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anne b., 24.07.2020

    Der Roman entführt uns in die historischen Kriegereignisse ab 1870 zwischen Deutschland und Frankreich. Sehr ausführlich wird berichtet wie die Völker sich gegenseitig abgemetzelt haben und die Verantwortlichen gut geschützt über das Schicksal der Menschen entschieden haben. Mittendrin befinden sich Madeleine und Paul die sich unendlich lieben aber immer weider getrennt werden. Sie ist Fanzösin und er Deutscher oder Preusse, da paßt der Tiel des Romanes genau, zwischen den Fronten, dehalb muss auch ihre Liebe geheim bleiben. Es ist ein harter Weg, er als Arzt an der Front, wo ihr mit dem ganzen Leid der Verletzten und toten Soldaten konfontiert wird und Madeleine immer auf der Flucht.
    Die Autorin hat sehr gut recherchiert und einen flüssigen und guten Schreibstil. Die Handlung ist sehr spannungsreich, obwohl mir manchmal die vielen ausführlichen Kriegdetails zuviel waren.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 27.07.2020 bei bewertet

    Mit diesem Roman lässt die Autorin Maria W. Peter die Geschichte des "Deutsch-Französischen Krieges 1870/71" wieder aufflammen, dieser Krieg, der auch für die nachfolgende Historie und bis in den 1. und 2. Weltkrieg hinein nach Meinung der Historiker Auswirkungen hatte, wird durch "Eine Liebe zwischen den Fronten" authentisch und nacherlebbar auf unvergleichliche Weise beschrieben:

    Berlin, 1870:

    Paul von Gerlau, ein junger preußischer Arzt und die Französin Madeleine Tellier, deren Familie in Metz ansässig ist, wollen ihre Verlobung feiern, als der Einberufungsbefehl für Paul eintrifft: Von Stunde an stehen die beiden Liebenden, die Hauptprotagonisten dieses Romans, auf verschiedenen Seiten. Wird ihre Liebe und Zuneigung füreinander durch den ausgerufenen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland Bestand haben - oder am Krieg scheitern?

    Dieser Frage, die in reale Kriegsgeschehen eingeflochten sind, spürt dieser Roman nach. Es gibt noch weitere Hauptfiguren; z.B. Clément, der Bruder Madeleines, der offiziell in Paris Jura studiert, jedoch den Parolen "Alle Macht dem Volk" der späteren "Commune" verfällt und entgegen seiner Mutter Clotilde Tellier, die hier den Part des bourgeoisen alten Frankreichs darstellt, revolutionären und marxistischen Ideen nachhängt. Die Hausangestellte der Telliers, Djamila, wie ihr Bruder Karim aus Algerien stammend, der damaligen Kolonie Frankreichs, nimmt ebenfalls eine starke Charakterrolle ein: Sie wandelt sich vom traumatisierten Mädchen zu einer starken Frau, die zur Freundin Madeleines wird und einige Reisen mit ihr in den Kriegswirren unternimmt, immer in Sorge um Karim, ob er die Schlachten überlebt hat und sie ihn wiederfindet. Hier hat Maria W. Peter auch die kulturellen Unterschiede des Maghreb und Frankreichs zu dieser Zeit sehr gut dargestellt und mit dem Lieutenant Ben Dakich, dessen Regiment der "Tiraillieurs Algériens", die ebenfalls für Frankreich kämpften, diesen ein literarisches Denkmal gesetzt: Nach der Schlacht bei Sedan war es Ben Dakich von außerordentlicher Wichtigkeit, dass einige Überlebende des Regiments, darunter auch Karim, die zerschossene Regimentsfahne nach Strasbourg brachten; was diesen auch gelang.

    Man reist mit Madeleine und ihrem Vater, einem Arzt, der in Berlin forschte und allen Menschen jedweder Herkunft helfen wollte (ebenso wie Paul, der den hippokratischen Eid ebenfalls sehr hoch hielt) von Berlin nach Saarbrücken, wo es nach dem Tod des Vaters eine Begegnung mit einer historischen Person gibt: Katherine Weißgerber. Sie hat (wie viele hilfsbereite Menschen seinerzeit) selbstlos Verwundete versorgt und so manchem jungen Soldaten das Leben retten können. Ihr Grabmal steht in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes und auch der Kampfplatz, das Schlachtfeld des ersten Aufeinandertreffens der Deutschen und Franzosen, diese Schlacht jährt sich am 6. August 2020 zum 150. Mal.... (und es war die einzige, die sich auf deutschem Boden ereignen sollte).

    Die promovierte Historikerin und Autorin lässt den Leser teilhaben an der Geschichte: Madeleine schafft es mit Hilfe eines Försters, an Spicheren vorbei sich mit einer französischen Garnison bis nach Metz durchzuschlagen. Zwischen dem Denken von "Madou" und ihrem Bruder Clément liegen Welten; so ist die Wiedersehensfreude kurz und der Hass auf die Deutschen lässt Clément vergessen, dass er seine Schwester eigentlich liebt: Wieso ist sie gewillt, ausgerechnet einen Preußen zu heiraten?

    In Clément finden wir einen sehr zerrissenen und dennoch aufrechten Charakter, der symbolisch auch für die neuen Werte der später ausgerufenen jungen französischen Republik stehen dürfte. Ein Teil seines Herzens bleibt bei dem algerischen Mädchen, dessen Sanftheit ihn gefangen genommen hat - und ihm im Kampf auch Mut und Stärke gibt.

    Die Kampf- und Belagerungsszenen sind sehr authentisch und atmosphärisch beschrieben; dazu sehr akribisch recherchiert, da die Autorin selbst aus der Grenzregion des Saarlandes stammt. So entführt uns Maria W. Peter anhand ihrer sehr sympathischen Figuren, allen voran Paul und Madeleine, aber auch Karim und Djamila sowie Clément, zu den verschiedenen Orten schwerer Kämpfe, die in Frankreich stattfanden und viele furchtbare Opfer forderten: Sie schont den Leser nicht, das Kampfgeschehen "Mann gegen Mann", mit Bajonetten, Kanonen und anderen damaligen Waffen, "hautnah" mitzuerleben, was teils grausam anmutet, andererseits jedoch reale Historie ist (Sedan, Le Bourget bei Paris, Belagerung von Metz und später von Paris etc.).

    Dies war für mich einer unter mehreren Gründen, diesen spannend geschriebenen und absolut lesenswerten Roman lesen zu wollen: Ich wuchs selbst 50 m vor der französischen Grenze auf und die "Spicherer Höhen" kenne ich seit meiner Kindheit; auch die Denkmäler, die dort heute noch zu besichtigen sind, haben mich bereits als Kind beschäftigt.

    Das Lesen dieses Romans wie auch im Besonderen des Nachwortes der Autorin möchte ich allen LeserInnen historischer Romane - gerade wegen der heutigen und sehr wichtigen "deutsch-französischen Freundschaft", die in Grenzregionen wie dem Saarland, dem Elsass und Lothringen sehr gefördert wird und im europäischen Gedanken für mich einen Kern darstellt, sehr ans Herz legen. "Eine Liebe zwischen den Fronten" ist sehr lebendig geschriebene Geschichte, die das Saarland, das Rheinland und die heutige Region "Grand-Est", in dem das benachbarte Lothringen und insgesamt 10 Départements eingegliedert wurden, betreffen: Diese Grenzregionen sollten - wie Madeleine zum Romanende sinnt - Völkerverständigung zur Aufgabe haben, eine Brücke zwischen den Völkern sein, in denen die deutsch-französische Freundschaft auch weiterhin sehr hoch gehalten wird - aller politischen Unterschiede der Verwaltung etc. zum Trotz. Heute wissen wir, wie lange es dauerte, bis aus dem "Erbfeindschaftsgedanken" eine Freundschaft wurde. Ich persönlich bin sehr dankbar dafür, in der hiesigen Grenzregion eine friedliche Lebenszeit zu haben; sogar die Tatsache vor Augen zu sehen, dass der frühere "Schlagbaum" an der deutsch-französischen Grenze seit langer Zeit nicht mehr vorhanden ist und sich Freundschaften zwischen "hüben und drüben" noch besser verflechten können. Möge es so bleiben und der europäische Gedanke - und die Solidarität - wachsen und stärker werden! Von mir 5 * - und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    leseratte61, 07.08.2020

    Sehr gut recherchierter und spannend umgesetzter Roman

    Klappentext:
    Berlin, 1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?

    Packender historischer Roman über das Schicksal dreier Familien, die der Deutsch-Französische Krieg auseinanderreißt.

    Mit vielen Schauplätzen in Deutschland, Lothringen & dem Elsass.

    Fazit:

    Meine Freude war groß, als ich diesen neuen Roman von Maria W. Peter entdeckte, da ich ihre Romane liebe. Kaum hatte ich das Buch in den Händen, begann ich zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen, da ich voller Spannung jede Seite regelrecht verschlang.

    Auf ihrer Verlobungsfeier will Paul gerade um die Hand seiner zukünftigen Frau Madeleine anhalten, als sie eine schreckliche Nachricht ereilt. Der Krieg ist ausgebrochen und Paul und Madeleine stehen plötzlich auf verschiedenen Seiten. Hals über Kopf müssen Madeleine und ihr Vater Berlin verlassen, um noch rechtzeitig in ihre Heimatstadt Metz zu gelangen. Paul muss indessen als Militärarzt an die preußische Front. Schon in diesem frühen Stadium des Buches konnte ich die Kriegswirren miterleben und mitbangen. Ich hatte schnell das Gefühl mitten in der Handlung zu sein und konnte durch die verschiedenen Perspektiven der Charaktere die Grausamkeit dieses Krieges noch mehr spüren.

    Madeleine wurde durch ihren Vater, ein anerkannter Arzt, eine selbstbewusste Frau, die ihren Weg geht und bereit ist für ihre Liebe zu kämpfen.

    Paul ist hin und her gerissen, da er dem Krieg nichts abgewinnen kann, jedoch muss er seine Pflicht erfüllen.

    Beide Hauptprotagonisten wurden sehr gut ausgearbeitet und waren mir schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gefühlt, gebangt und gelitten.

    Ob Madeleine und Paul wohl überleben und sich wiedersehen?

    Neben diesem Hauptstrang gibt es noch weitere Stränge und Schicksale, die sich nahtlos in die Handlung einfügen. Ich konnte auch mit Djamila und Karim aus Algerien leiden und fühlen, da Karim zwar im Krieg gebraucht wurde, doch nur ein Mensch zweiter Klasse war und Djamila um ihren Bruder bangte. Ob sie sich je wiedersehen werden?

    Madeleines Vater war mir schnell sympathisch und ich bewunderte, wie er seine Tochter unterstützte. Dies war zu dieser Zeit mit Sicherheit unüblich. Madeleines Mutter konnte ich in ihrem Egoismus dagegen überhaupt nicht verstehen und ich war voll auf Madeleines Seite, als sie sich auflehnt. Madeleines Bruder konnte ich anfangs schlecht einschätzen, hatte jedoch immer mehr Mitleid mit ihm, da er für sich einen Platz im Leben suchte und nie dazugehörte.

    Besonders gut gefiel mir, dass es in dieser schweren Zeit auch immer wieder Menschen gab, die selbstlos halfen und das Wohl anderer Menschen über das eigene stellten, ohne zu fragen, auf welcher Seite sie stehen. Zivilcourage, die leider viel zu selten gelebt wird.
    Natürlich wurden auch die Kriegshandlungen mit den Schlachten und Grausamkeiten, beschrieben, und die Not war regelrecht greifbar. Doch der Autorin gelang es, sich auf das Notwendige zu beschränken, ohne sich allzu tief darin zu verstricken.

    Mir wurde mit diesem Buch wieder ein einzigartiger Blick in die Geschichte gewährt und ich freute mich über die ausführliche und genaue Recherche, die in dieses Buch eingeflossen ist. So sollen historische Romane sein, Fakten verknüpft mit Fiktion und immer spannend und unterhaltsam. Durch den flüssigen und lebendigen Schreibstil war das Lesen ein Genuss, ich hatte viele Bilder im Kopf und die Seiten flogen regelrecht davon. Mir machte die Geschichte Lust, noch mehr über diese schlimme Zeit zu erfahren und noch weiter einzutauchen. Ich konnte praktisch nebenbei wieder Neues lernen und die latente Feindschaft zwischen Frankreich und Deutschland besser einordnen. Während im Geschichtsunterricht oft nur Daten und Fakten vermittelt wurden, wird die Vergangenheit durch solch tolle Romans erleb- und nachvollziehbar.

    Natürlich gibt es auch einen Anhang, in dem die historischen Fakten und die Fiktion ausführlich erläutert werden.

    Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight und ich empfehle es unbedingt zu lesen. Ich freue mich inzwischen auf weitere Bücher der Autorin.

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  • 5 Sterne

    Vampir989, 20.06.2021

    Klapptext:

    Berlin, 1870: Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul feiern gerade ihre Verlobung, als eine schreckliche Nachricht ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Überstürzt brechen Madeleine und ihr Vater in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Paul und Madeleine unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?

    Meine Meinung:

    Ich habe schon viele historische Romane von Marie W. Peter gelesen und war immer total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre.Und ich muss sagen das ich nicht enttäuscht wurde.Wieder einmal hat mich die Autorin in den Bann gezogen.

    Der Schreibstil ist sehr leicht,flüssig und locker.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.Auch die kurzen Kapitel haben dazu beigetragen das sich die Lektüre sehr angenehm lesen lies.

    Ich wurde in das Jahr 1870 zur Zeit des deutsch-französischen Krieges entführt und lernte Madeleine und Paul kennen.Ich begleitete die beiden eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele fassettenreiche Charaktere welche bestens ausgeaebeitet wurden.Jede Person in dieser Geschichte war ein kleines Highlight für mich,egal ob nun liebenswert oder bösartig.

    Die Autorin hat hier wieder einen sensationellen historischen Roman erschaffen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich Soldaten,die arme Bevölkerung,die hörere Gesellschaft und natürlich Madeleine und Paul.Viele Szenen wurden sehr detailiert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Durch die fesselnde und packende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Die Autorin hat es hervorragend verstanden historische Ereignisse mit fiktiver Handlung zu verbinden.Durch die guten Recherchen von Maria W.Peter habe ich auch viel Wissenswertes über den deutsch - französischen Krieg erfahren.Auch über die einfache Bevölkerung,das Leben der Soldaten während der Kriegsjahre,ihre Ängste und Sorgen habe ich viele Informationen erhalten.Das hat mir wahnsinnig gut gefallen.Es gab so viele atemberaubende und spektakuläre Erlebnisse und ich durfte hautnah dabei sein.Maria P.Werner schafft es immer wieder aufs Neue mich zu begeistern.Sie beschreibt alles so authentisch das man meint alles selbst mit zuerleben.Ich habe einfach nur mitgelitten,mitgebangt und mitgefühlt.Die Handlung blieb von Anfang bis zum Ende einfach total interessant.Natürlich hat die Autorin auch Romantik nicht vergessen.Gerade die Mischung aus History,fiktiver Handlung und Romantik haben für mich diese Lektüre so lesenswert gemacht.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Fasziniert haben mich zu dem die sehr ansprechenden und bildhaften Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.Viel zu schnell war ich am Ende des Buches angekommen.Ich hätte noch ewig weiter lesen können.Auch der Abschluss war einfach toll und sehr gelungen.

    Das Cover finde ich sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.Wieder einmal hatte ich viele interessante Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ichn glatte 5 Sterne und danke der Autorin für diesen tollen Roman

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  • 5 Sterne

    tansmariechen, 01.07.2021

    Es ist das Jahr 1870. Der deutsche Arzt Paul und die Französin Madeleine feiern ihre Verlobung in Berlin. Mitten in die platzt die Nachricht, dass zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich der Krieg ausgebrochen ist. Gemeinsam mit ihrem Vater bricht Madeleine in ihre Heimatstadt Metz auf. Paul muss als preußischer Militärarzt zurück nach Koblenz. Für Madeleine und ihn entwickelt sich eine kaum zu etragende Konstellation: Sie stehen sich als Feinde gegenüber. Wird ihre Liebe diesen Krieg überstehen?

    Maria W. Peter, Homer-Preisträgerin 2018, hat den historischen Roman “Eine Liebe zwischen den Fronten” gemeinsam mit dem Verlag lübbe herausgebracht. Das wunderschöne Cover ist passend zur Zeit gestaltet. In diesem Buch befinden sich hilfreiche Extras, z. B. eine Karte aus 1870 und ein Glossar.

    Von dieser Autorin habe ich bereits “Fortunas Rache” und “Die Legion des Raben” gelesen. Somit hatte ich eine hohe Erwartungshaltung an diesen historischen Roman und ich war gespannt, was mich erwartet. Maria W. Peter hat ihren außergewöhnlichen, flüssigen Schreibstil an die Zeit angepasst. Mit nur einem Satz hat sie mich auf die Verlobungsfeier von Paul und Madeleine nach Berlin gebracht. Beide Persönlichkeiten mochte ich gleich. Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln und so folgen wir Madeleine, Paul und den algerischen Geschwistern Djamila und Karim durch die dramatische Zeit des Deutsch-Französischen Krieges von 1870-1872. Es dominieren die Schrecken des Krieges, die mir häufig mit ihren vielen, verschiedenen Gesichtern eine Gänsehaut verursacht haben. Im Nachwort ist zu Lesen, dass Maria W. Peter für diesen Roman nicht nur 5 Jahre akribisch recherchiert hat, sondern auch einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte aufgearbeitet hat. Somit handelt es sich hier um ihr persönlichstes Werk. Dem Roman ist dies in positiver Art und Weise anzumerken. Es gibt hier keine Szene und keinen Abschnitt, der mir nicht unter die Haut gegangen ist. Die Kriegsszenen, die Besetzung, die Belagerung und die Erlebnisse der sorgfältig ausgearbeiteten Persönlichkeiten aus den 3 Nationen Deutschland, Frankreich und Algerien werden schonungslos erzählt, ohne dabei zu grausam zu werden. Regelrecht geschockt war ich, als ich gelesen habe, wie viele Tote und Verletzte es auf beiden Seiten gegeben hat. Es spricht für die Autorin, dass sie in diesen grausamen Szenen stets der Menschlichkeit viel Raum gegeben hat. Besonders Schwester Gertrud hat mich beeindruckt. Der deutsche Paul zieht seine Kraft aus seiner Leidenschaft zur Medizin. Für ihn steht sein hippokratischer Eid über allem. Die Französin Madeleine findet ihre Kraft, die ihr zu Überleben hilft, in ihrer Liebe zu Paul. Der Algerier Karim zieht seine Kraft aus seinem Glauben. Sie entwickeln einen Mut und eine Leidenschaft, der seinen Ursprung in ihrer tiefsten Verzweiflung findet. Dabei ist dieses Buch so spannend, das ich es kaum aus der Hand legen mochte, denn ich wollte unbedingt Wissen, wie es weitergeht.

    Maria W. Peter hat einen faszinierenden und akribisch recherchierten, historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der sich mit dem Deutsch-Französischen Krieg um 1870 beschäftigt. Mit ihren Protagonisten Madeleine und Paul macht sie diese Zeit lebendig. “Eine Liebe zwischen den Fronten” empfehle ich gerne und mit gutem Gewissen allen Liebhabern des historischen Romans weiter!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Luise_Dez, 25.07.2020

    Eine Liebe, die nicht sein darf im deutsch-französischen Krieg 1870/71

    Die Autorin Maria W. Peter schreibt in ihrem neuen Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ von dem deutsch-französischen Krieg, der vor 150 Jahren dazu führte, dass das Elsass und Lothringen nicht länger Teil Frankreichs waren. Ihre Geschichte baut die Autorin um die Schicksale von fünf Figuren auf, deren Leben miteinander verknüpft sind: den preußischen Stabsarzt Paul und seine französische Verlobte Madeleine, ihren Bruder Clément und das algerische Dienstmädchen Djamila sowie deren Bruder Kamil.

    Die Französin Madeleine und der junge deutsche Arzt Paul sind mitten in ihrer Verlobungsfeier, als ein Bote eine schreckliche Nachricht überbringt und ihre Pläne durchkreuzt: Zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist der Krieg ausgebrochen. Paul muss unverzüglich als preußischer Militärarzt zurück zu seinem Regiment nach Coblenz. Madeleine und ihr Vater brechen in ihre Heimatstadt Metz auf.

    Von nun an Feinde zu sein und auf unterschiedlichen Seiten zu stehen, ist für Madeleine und Paul unerträglich. Kann ihre Liebe den Krieg überstehen?

    Madeleine und Paul müssen um ihre Liebe und ihr zukünftiges gemeinsames Leben bangen, sie setzen während des Krieges aufopfernd und unermüdlich ihr medizinisches Wissen im Dienst an den Verwundeten ein. Das zierliche algerische Dienstmädchen der Familie Tellier steht Madeleine zur Seite. Die sanftmütige und ruhige Djamila hat eine tragische Vergangenheit, sie sorgt sich zudem um ihren geliebten Bruder Karim. Dieser wird ebenfalls zu einer Schlüsselfigur im vorliegenden Roman – durch ihn lernt der Leser die Trailleurs Algérien kennen, die sogenannten Turcos, die als Söhne der Wüste und unerschrockene Kämpfer der französischen Armee gegen die deutschen Feinde agieren. Der Fokus der Autorin richtet sich jedoch auch auf Madeleines Bruder Clément, einen jungen Jurastudenten mit ungezügeltem Temperament und aufrührerischem Gedankengut. Clément hält nichts von den Idealen seines friedliebenden Vaters, er ist eine getriebene Seele, innerlich zerrissen zwischen hasserfüllten und fanatischen Überzeugungen und der Liebe zu seiner Familie. Sein radikaler Einsatz für die Pariser Kommune bestimmt letztendlich Cléments Denken und Handeln.

    Die Kriegshandlungen und die unvorstellbaren Schrecken auf den Schlachtfeldern sowie das große Leid der Verwundeten, aber auch die schlimmen Entbehrungen der Bevölkerung im Zuge der Belagerungen werden dem Leser drastisch vor Augen geführt. Und dennoch dürfen die Figuren der Handlung immer wieder auch Lichtblicke in all dem Grauen erleben – sie erfahren Menschlichkeit und Nächstenliebe, Hilfe unter Einsatz des Lebens inmitten des Krieges.

    Die Autorin hat am Ende dem Leser ein umfangreiches Zusatzmaterial mit einem sehr informativen Nachwort, Glossar, Personen- und Literaturverzeichnis sowie Reise- und Stöbertipps, zusammengestellt.

    Die Autorin Maria W. Peter, hat hier einen spannenden und hervorragend recherchierten historischen Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an unglaublich fasziniert hat und den ich sehr gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carmen V., 03.07.2020

    Eigentlich sollte es der glücklichste Tag in Madeleines bisherigem Leben werden. Doch es kam ganz anders. Statt der geplanten Verlobungsfeier mit dem deutschen Arzt Paul von Gerlau, bricht plötzlich der Krieg aus. Paul muss als Stabsarzt sich umgehend beim Preußischen Militär in Coblenz melden. Madeleine Tellier bricht dagegen mit ihrem Vater nach Metz auf. Doch noch ehe Madeleine im Elternhaus in Metz ankommt, holt der Krieg sie ein. Wird sie Paul je wiedersehen und glücklich werden können?

    Die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen geschildert. Neben Madeleine und Paul, erfährt man auch die Geschichte von Clément, dem Bruder von Madeleine, der sich dem Trupp der Francs-Tireurs anschließt und immer hin und her gerissen ist, auf welcher Seite er nun eigentlich steht. Ein weiterer Strang ist Djamila, dem algerischen Dienstmädchen der Familie Telliers und ihrem Bruder Karim, der als Soldat der Tirailleurs Algériens gewidmet. Zu dem Beginn der Geschichte versteht man die Zusammenhänge noch nicht und man fragt sich auch, wie diese ganzen Stränge zusammenspielen. Doch hier hat die Autorin eine Meisterleistung vollbracht und schafft nicht nur mühelose und verständliche Wechsel zwischen den Strängen, auch lässt sie sich immer wieder kreuzen, eine Zeitlang zusammenlaufen, ehe sie sie wieder trennt.

    Als Leser ist man hier an dieser Stelle sehr gefragt und man hofft ständig, dass sich endlich alle gefunden haben und alles gut wird. Doch dann kommt das Leben in Form des deutsch-französischen Krieges dazwischen und alles wird wieder durcheinandergewirbelt.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Es ist kein einfaches hinfließen der Geschichte, sondern ein stetes auf und ab. Überraschungen und Wendungen wechseln sich ab, erzeugen Spannung und bieten dem Leser Einblicke in eine verzwickte Geschichte, die vor einem historischen Hintergrund spielt.

    Maria W. Peter bringt die Schrecken des Krieges dem Leser näher, ohne ihn zu überfordern. Man blickt wirklich den Soldaten, Krankenschwestern und Ärzten über die Schulter und erkennt das wahre Ausmaß eines Krieges. Hoffnung, Liebe und Zuversicht liegen ebenso wie Verzweiflung und Resignation in einem Lazarettzelt auf der Bahre und warten auf die Erlösung.

    Die Schauplätze zwischen Metz und Coblenz werden mit viel Hingabe beschrieben und man spürt die Verbundenheit der Autorin zu beiden Ländern und ihren Protagonisten.

    Die Geschichte wirkt durch das Einfließen von Dialekten und französischen Sätzen viel authentischer. Ein kleines Glossar am Ende des Buches hilft bei dem Verständnis, sofern man es sich nicht aus dem Kontext ableiten kann. In einem umfangreichen Nachwort schildert die Autorin ihre Beweggründe für den Roman, gibt Einblicke in die Recherchearbeiten und historischen Hintergründe. Interessant fand ich noch die Auflistung der Reisetipps.

    Fazit:
    Definitiv ein Lesehighlight im Lesejahr 2020 und ein gewaltiger historischer Roman zu einem Krieg, der gerne mal vergessen geht und bei der Autorin ein wundervolles Sprachrohr gefunden hat.

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