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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 19.05.2017

    Gutes Verwirrspiel um Wahrheit und Lüge

    Dr. Nadja Schönberg ist eine erfolgreiche Psychiaterin, doch ihre neue Patientin stellt für sie eine große Herausforderung dar. Es handelt sich um Konstanze Friedrichs, eine erfolgreiche Fernseh-Moderatorin, die zur Zeit im Rampenlicht steht. Niemand soll erfahren, dass sie sich in psychiatrische Behandlung begeben hat, gleichzeitig soll Dr. Nadja Schönberg sie bezüglich eines vermeintlichen Verfolgungswahns behandeln. Die ersten Sitzungen verlaufen schleppend und Nadja kommt nicht wirklich gut voran. Sie versucht im Umkreis ihrer Patientin Informationen einzuholen, um bewerten zu können, ob sie die Wahrheit sagt oder nicht. Sie begibt sich dabei in ein verwirrendes Konstrukt, bei dem sich ihr ständig die Frage stellt, ob es sich um die Wahrheit oder Wahn handelt...

    Sabine Trinkaus erzählt in "Seelenfeindin" eine clever konzipierte Geschichte, bei der der Leser auch niemals so richtig weiß, was den nun Wahrheit und was Wahn ist. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden und bildreichen Schreibstil, der mich durchaus in den Bann gezogen hat. Die beiden Hauptprotagonisten werden interessant gezeichnet und charakterisiert. Aufgrund einer persönlichen Krise kämpft auch die Psychiaterin mit ihrem Inneren und durch die Konfrontation mit der Geschichte um Konstanze Friedrichs muss sie sich auch selbst in Frage stellen. Es entsteht ein wirklich raffiniertes Verwirrspiel, bei dem der Leser immer wieder neue Fragmente serviert bekommt und sich der Frage stellen muss, wem er nun glaubt. Das Buch weist leider aus meiner Sicht gerade zum Beginn der Geschichte einige Längen auf, was den Spannungs-bogen erst spät aufkommen lässt. Ein raffiniertes und aus meiner Sicht überraschendes Ende wertet das Ganze aber wieder deutlich auf.

    Insgesamt hat mir "Seelenfeindin" gut gefallen, gerade aufgrund seiner gut durchdachten Story. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 02.05.2017

    Den Titel "Seelenfeindin", finde ich sehr passend für diese Geschichte, denn Ärztin und Patientin haben einiges gemeinsam. Hier werden diese parallelen Linien im Inneren gezogen, in der Seele und der Psyche. Nach Außen hin könnten die beiden Frauen unterschiedlicher nicht sein. Gerade das hat es für mich so interessant beim Lesen gemacht. Auf der einen Seite diese "gespielte" Gleichheit, auf der anderen Seite diese extreme "echte" Ungleichheit.
    Im Grunde erfährt man von den teilnehmenden Personen sehr viel, wie ihren Gemütszustand, die innere Verletzlichkeit und die Angst das jemand einem etwas antun will, aber andererseits bleibt man beim Lesen auch etwas außen vor. Eine gewissen Distanz blieb von Beginn des Buches bis zum Ende.
    Den Schreibstil fand ich ganz gut zu lesen, aber oftmals wusste ich gar nicht, von welcher Person ich gerade etwas lese, da hätte ich mir vielleicht einen kleinen Hinweis, oder eine Überschrift gewünscht. Manchmal erst nach 4-5 Sätzen habe ich gewusst wer hier nun was zu sagen hat. Viele Kapitel sind "gedanklich" verfasst, aber dadurch, finde ich, kommt man den Protagonisten noch viel näher.

    Viele LeserInnen haben ja geschrieben, das sie schon ziemlich schnell wussten, wie die Geschichte enden wird, ich muss gestehen, ich habe das nicht so empfunden. Ich ahnte zwar, das es keine normale Aufklärung geben wird, aber dieses Ende fand ich dann doch sehr überraschend.
    Durch das Auftauchen von anderen Personen, die wieder eine ganz andere Sichtweise auf das Geschehen warfen, hat die Autorin meine feste Meinung, wer nun lügt und wer die Wahrheit sagt, sehr oft wieder auf den Prüfstand gestellt. Das hat mir gut gefallen.
    Alles in allem ein guter (Psycho)Thriller, der mich von Beginn an mit seinem Geschehen gefangen genommen und gut unterhalten hat.

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  • 4 Sterne

    4 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 09.05.2017 bei bewertet

    Die bekannte Talkshow-Moderatorin Konstanze Friedrichs fühlt sich von ihrem Ex-Lebensgefährten Klaus Wolfert verfolgt und bedroht. Nach einem verstörenden Erlebnis ist sie nervlich am Ende und begibt sich zur psychiatrischen Behandlung in die Elbmarsch-Klinik. Auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin übernimmt Dr. Nadja Schönberg die Therapie. Nadja hat vor kurzem selbst eine schwere Krise durchlebt, fühlt sich aber mittlerweile wieder gesund und ist überzeugt, ihr Trauma verarbeitet zu haben…

    In „Seelenfeindin“ wartet Sabine Trinkaus mit einem gut durchdachten Verwirrspiel auf. Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Geschichte fest im Griff - man lernt zunächst Konstanze und Nadja kennen, erfährt von Konstanzes Ängsten, teilt Nadjas Gedanken und Erinnerungen.

    Nach und nach lässt Sabine Trinkaus durchsickern, was Konstanze durchgemacht hat. Je mehr Nadja versucht, Licht in das Dunkel rund um Konstanzes Erlebnisse zu bringen, desto verworrener scheint alles zu werden, denn Klaus Wolfert stellt die Vorkommisse ganz anders dar, als Konstanze.
    Im Verlauf der Handlung geht es dann nicht nur Konstanze immer schlechter, es zeigt sich auch, dass Nadja sich doch nicht so gut erholt hat, wie sie dachte. Es sind im Grunde genommen Kleinigkeiten, die ihr überwunden geglaubtes Trauma wieder erwachen lassen.

    Die Akteure werden interessant und vielschichtig präsentiert, sie sind allesamt ausdrucksstark und wirken echt, wenn auch durchweg wenig sympathisch. Man kann sehr gut mit Ich-Erzählerin Nadja mitfühlen - es gelingt Sabine Trinkaus ganz hervorragend, dem Leser Nadjas Gedanken und besonders ihren Kampf mit sich selbst zu vermitteln.

    Sabine Trinkaus lässt nicht nur ihre Figuren in einem Strudel aus Lügen, Wahrheiten und Halbwahrheiten, aus Wahn und grausamen Spiel versinken, auch als Leser wird man von dem undurchsichtigen Wirrwarr mitgerissen und fragt sich ständig, wer in dieser Geschichte eigentlich wen manipuliert und wem man hier wirklich glauben kann. Selbst Nebenfiguren, wie Nadjas netter Nachbar Dirk oder Konstanzes zurückhaltende Freundin Regine, wirken, als hätten sie etwas zu verbergen und würden Böses im Schilde führen.

    Das Buch liest sich nicht immer einfach. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Sicht von Nadja erzählt – dieser Part lässt sich recht flüssig lesen. Dann gibt es aber auch mehrere Passagen, in denen es um die früheren Erlebnisse von Konstanze und Klaus geht. Diese Einschübe werden so erzählt, als ob sie gerade passieren. Da diese plötzlichen Wechsel von Ort und Zeit im Text aber nicht besonders hervorgehoben werden, verwirren sie etwas und hemmen dadurch den Lesefluss. Zudem gibt es zwischendurch immer wieder Abschnitte, die zwar durch Kursivdruck kenntlich gemacht sind, in denen aber keine Namen genannt werden, so dass man nur spekulieren kann, um wen bzw. was es hier geht.

    „Seelenfeindin“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, Nadja und Konstanze durch dieses Lügengespinst zu begleiten und über Motive, Verwicklungen und Hintergründe zu grübeln.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 28.04.2017

    Die erfolgreiche Psychiaterin Nadja Schönberg steht vor einem Rätsel: eine ihrer Patientinnen scheint unter Verfolgungswahn zu leiden. Doch auf Nadja wirkt sie psychisch gesund. Kann es sein, dass dieser Wahn Wirklichkeit ist? Nadja gerät immer tiefer in diesen Fall und scheint plötzlich im Mittelpunkt zu stehen.

    Das Cover und der Klappentext haben mich unglaublich neugierig auf das Buch gemacht.
    Der Plot war sehr gut durchdacht und für mich in keinster Weise vorhersehbar. Was ist Wahn und was ist Wirklichkeit? Insofern war ich sehr neugierig, wie am Ende alles zusammenhängt.
    Als sehr positiv habe ich die teilweise kurzen Kapitel empfunden. Dadurch gab es immer wieder Wechsel in der Geschichte. Und auch die Gedanken einer anfangs unbekannten Person, die zwischendurch zu lesen waren und die kursiv dargestellt wurden, fand ich spannend.
    Sämtliche Charaktere scheinen psychisch labil zu sein. Es gab für mich keine Person, der alleine ich böse Absichten unterstellen konnte. Es gab aber auch keine Person, die ich ausgeschlossen habe. Ich war mir bis zum Ende nicht sicher, wer dahintersteckt und switchte mit meiner Meinung mehrmals hin und her. Also ein perfektes Verwirrspiel bezüglich des “Schuldigen”. Leider war mir aber auch kein Charakter sympathisch, so dass ich mit meinem richtig mitfiebern und eine Beziehung aufbauen konnte.
    Der Schreibstil war sehr ungewöhnlich, wodurch mir der Einstieg ins Buch sowie der weitere Verlauf nicht leicht fielen. Auch gab es immer wieder Abschnitte, bei denen ich überlegen musste, von wem ich gerade lese. Dadurch wurde mein Lesefluss gehindert. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich sehr auf das Buch konzentrieren musste. Das war einfach nicht meins.

    Ein interessantes Buch mit einem prima Plot, das den Leser zum Überlegen anregt. Ich vergebe drei Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 09.05.2017

    Die bekannte Talkshow-Moderatorin Konstanze Friedrichs fühlt sich von ihrem Ex-Lebensgefährten Klaus Wolfert verfolgt und bedroht. Nach einem verstörenden Erlebnis ist sie nervlich am Ende und begibt sich zur psychiatrischen Behandlung in die Elbmarsch-Klinik. Auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin übernimmt Dr. Nadja Schönberg die Therapie. Nadja hat vor kurzem selbst eine schwere Krise durchlebt, fühlt sich aber mittlerweile wieder gesund und ist überzeugt, ihr Trauma verarbeitet zu haben…

    In „Seelenfeindin“ wartet Sabine Trinkaus mit einem gut durchdachten Verwirrspiel auf. Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Geschichte fest im Griff - man lernt zunächst Konstanze und Nadja kennen, erfährt von Konstanzes Ängsten, teilt Nadjas Gedanken und Erinnerungen.

    Nach und nach lässt Sabine Trinkaus durchsickern, was Konstanze durchgemacht hat. Je mehr Nadja versucht, Licht in das Dunkel rund um Konstanzes Erlebnisse zu bringen, desto verworrener scheint alles zu werden, denn Klaus Wolfert stellt die Vorkommisse ganz anders dar, als Konstanze.
    Im Verlauf der Handlung geht es dann nicht nur Konstanze immer schlechter, es zeigt sich auch, dass Nadja sich doch nicht so gut erholt hat, wie sie dachte. Es sind im Grunde genommen Kleinigkeiten, die ihr überwunden geglaubtes Trauma wieder erwachen lassen.

    Die Akteure werden interessant und vielschichtig präsentiert, sie sind allesamt ausdrucksstark und wirken echt, wenn auch durchweg wenig sympathisch. Man kann sehr gut mit Ich-Erzählerin Nadja mitfühlen - es gelingt Sabine Trinkaus ganz hervorragend, dem Leser Nadjas Gedanken und besonders ihren Kampf mit sich selbst zu vermitteln.

    Sabine Trinkaus lässt nicht nur ihre Figuren in einem Strudel aus Lügen, Wahrheiten und Halbwahrheiten, aus Wahn und grausamen Spiel versinken, auch als Leser wird man von dem undurchsichtigen Wirrwarr mitgerissen und fragt sich ständig, wer in dieser Geschichte eigentlich wen manipuliert und wem man hier wirklich glauben kann. Selbst Nebenfiguren, wie Nadjas netter Nachbar Dirk oder Konstanzes zurückhaltende Freundin Regine, wirken, als hätten sie etwas zu verbergen und würden Böses im Schilde führen.

    Das Buch liest sich nicht immer einfach. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Sicht von Nadja erzählt – dieser Part lässt sich recht flüssig lesen. Dann gibt es aber auch mehrere Passagen, in denen es um die früheren Erlebnisse von Konstanze und Klaus geht. Diese Einschübe werden so erzählt, als ob sie gerade passieren. Da diese plötzlichen Wechsel von Ort und Zeit im Text aber nicht besonders hervorgehoben werden, verwirren sie etwas und hemmen dadurch den Lesefluss. Zudem gibt es zwischendurch immer wieder Abschnitte, die zwar durch Kursivdruck kenntlich gemacht sind, in denen aber keine Namen genannt werden, so dass man nur spekulieren kann, um wen bzw. was es hier geht.

    „Seelenfeindin“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, Nadja und Konstanze durch dieses Lügengespinst zu begleiten und über Motive, Verwicklungen und Hintergründe zu grübeln.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 20.04.2017

    Die erfolgreiche Journalistin Konstanze Friedrichs fühlt sich verfolgt, verängstigt und fürchtet um ihren Tod...ihr Ex-Freund Klaus Wolfert stalkt sie und lässt nicht los bis er sie ganz am Boden hat.
    Die ehemalig erfolgreiche Psychiaterin Nadja Schönberg bekommt, nach ihrem Zusammenbruch, eine neue Chance und soll Kontanze Friedrichs helfen und Licht ins Dunkel bringen.
    Doch was ist wahr, was ist erfunden?
    Laut Friedrichs war ihr Ex-Freund stark auf seinen Kinderwunsch fixiert, aber für Friedrichs ist die Karriere wichtiger.
    Gleichzeitig wendet sich auch der Ex-Freund Klaus Wolfert an Nadja und möchte seine Geschichte erzählen die so ähnlich klingt wie die von Friedrichs aber mit einem anderen Ausgang....
    Und auch mit ihrer Vergangenheit muss sich Nadja erneut auseinandersetzen denn sie findet Dinge bei sich zu Hause die mit dem damaligen Fall zusammenhängen als eine Patientin in ihrer Obhut Selbstmord begangen hat und ihre Welt zusammenbrach...

    Ein herrlich spannender Thriller der mich komplett gepackt hat! Was ist wahr, was ist Lügen?
    Wer sagt die Wahrheit, wer will sich in ein besseres Licht rücken?
    Ein Thriller der Extraklasse der es versteht mit dem Leser ein Katz-und Mausspiel zu spielen.
    Der Schreibstil war für mich flüssig und sehr angenehm zu lesen.
    Die Charaktere verschieden, mit ihren Ecken und Kanten und alle mit ihren Geheimnissen.
    Gerade die zwei Charaktere Nadja und Konstanze konnten mich vollkommen überzeugen und ich war oft am überlegen was am Ende der Sinn zwischen dem Katz-und Mausspiel sein soll.
    Und immer wieder tauchen weitere Leute auf die ein anderes Bild zeigen und man immer wieder neu beginnt "zu ermitteln".
    Ein Thriller den ich auf jeden Fall mit Sebastian Fitzek vergleichen kann und darum spreche ich eine ganz klare Leseempfehlung aus.
    Bitte mehr davon!

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  • 5 Sterne

    3 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 20.04.2017

    Wie schmal der Grad zwischen Wahn und Wirklichkeit doch sein kann

    Sabine Trinkaus hat mich schon mit ihren Krimis mehr als fesselnd unterhalten und deshalb war ich sehr gespannt auf ihren ersten Thriller, geht noch mehr Psychothrill? Ja es geht! „Seelenfeindin“ ist ein regelrechter Pageturner, der mich völlig in den Bann gezogen und mich stets im Ungewissen gehalten hat.

    Nadja Schönberg hat sich in Hamburg einen Namen als erfolgreiche Psychiaterin gemacht, bis sie der Selbstmord einer Patientin, trotzdem sie keine Schuld trifft, als „Todes-Ärztin“ abstempelt. Mit einem Umzug aufs Land und einer neuen Stelle, die ihr ihr ehemaliger Studienkollege Johannes, Chefarzt der noblen, privaten Elbmarsch-Klinik, angeboten hat, will sie mit ihrer Vergangenheit abschließen. Dies scheint auch zu glücken, denn sie steht kurz vor der Beförderung zur leitenden Oberärztin. Doch als sich die bekannte Fernsehmoderatorin Konstanze Friedrich bei ihr in Behandlung begibt, ist nichts mehr wie es scheint und Nadja wird von ihrem komplizierten Fall regelrecht aufgesogen. Holt sie die Vergangenheit ein? Konstanze fühlt sich von ihrem Exfreund Klaus bedroht, scheint unter Verfolgungswahn zu leiden, wirkt aber psychisch völlig gesund. Wahn oder Wirklichkeit?

    Es geht sofort mit einer schockierenden Szene los. Konstanzes Hund Foxi wird vor ihren Augen von einem Mann brutal abgeschlachtet und ausgeweidet. Ihre Freundin Regine, die sie zur Hilfe ruft, findet jedoch keine Spuren, Foxi ist spurlos verschwunden. Hat Konstanze sich das Ganze eingebildet, ist sie verrückt, irre geworden, oder spielt ihr Exfreund ein so ausgeklügeltes Spiel um sie zu zerstören? Telefonterror, Drohbriefe, ist das alles nur eingebildet, schafft sie sich ihre ganz eigene Wahrheit? Nach Aussage von Klaus ja. Auch die Polizei konnte ihm keinerlei Stalking nachweisen. „Zwei Geschichten, die sich genau da überschnitten, wo sie nachprüfbar waren.“ Nicht nur Nadja auch der Leser bekommt ständig zwei Versionen, die ungeheuerlich und glaubhaft zugleich sind, geboten. Ich wusste irgendwann überhaupt nicht mehr wem kann ich glauben, nicht einmal mehr Nadja selbst. Was ist Wahn, was ist Wirklichkeit, was ist gesundes Misstrauen, was ist völlig übertrieben?

    Als Leser darf man Nadjas Therapiesitzungen mit Konstanze verfolgen, ist bei Treffen mit deren Exfreund Klaus dabei, holt mit ihr bei der Polizei Nachforschungen ein und beobachtet auch die Besuche von Regine, und dem gehörig Druck machenden Agenten Koch in der Klinik. Zudem lebt man gemeinsam mit Nadja ihr Leben, bei dem es Ärger mit dem Vorgesetzten Johannes gibt, der ihr den Fall immer weniger zutraut. Auch ein aufdringlicher Nachbar sowie Geschenke mit fadem Beigeschmack in Garten und vor der Tür gehören dazu. Seltsame Mails erreichen sie, die Vergangenheit scheint sie wieder einzuholen.

    Der Schreibstil ist prägnant und aussagekräftig. Ich habe mich sofort mit dem Buch wohl gefühlt. Der Autorin gelingt es perfekt Atmosphäre zu erschaffen. Sie lässt den Leser wirklich miterleben was es heißt, zwischen Wirklichkeit und Wahn nicht mehr unterscheiden zu können. Man bekommt abwechselnd die Version von Konstanze und weiterer Involvierter präsentiert, zusätzlich in kursiver Schrift Beobachtungen, die mich vor mehr als ein Fragezeichen gestellt haben. Sabine Trinkaus lässt den Leser im Ungewissen, was einen unglaublichen Reiz ausmacht. Sehr gut gefallen mir auch die zahlreichen ausdrucksstarken Sprachbilder die sie verwendet, wie z.B. „Eine kleine schmutzige Lache von Versagensangst, in der ich zu zerfließen drohe.“ oder „ Es war auf ungesunde Art wohltuend, sich in den vertrauten Schmerz fallen zu lassen wie in ein giftig stinkendes Federbett“, die die Verfassung mehr als deutlich machen oder auch mit einem „Nichts für ungut, Sie sehen aus wie Buttermilch mit Spucke.“, für ein Grinsen sorgen.

    Die Charaktere sind hervorragend gezeichnet. Nadja hat ihr Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen. Der Selbstmord der Patientin belastet sie, auch wenn sie rechtlich keine Schuld trifft. Sie darf auf keinen Fall wieder versagen und je verzwickter der Fall wird, desto größer wird die Angst. Ihre Panikattacken, die sie im Griff zu haben glaubte, leben wieder auf. Wie lange wird sie ihren Raptus noch unter Kontrolle bringen können? Ihre Beziehung zu ihrer großen Liebe Thomas ist in die Brüche gegangen, ihr Verhältnis mit dem verheiraten Johannes ist mehr als wackelig. Diverse Wunden, die sie zu versorgen hätte. Konstanze ist eine Karrierefrau, die als Schauspielerin ihre Rolle überzeugend spielen kann. Einmal kalt, abweisend, einmal hilfsbedürftig und verzweifelt, was ist echt? Spielt sie auch in der Klinik, bei ihren Sitzungen mit Nadja? Muss man sie bemitleiden, kann man ihr trauen, ich war ständig hin und her geworfen. Ebenso bei ihrem Exfreund Klaus, der seine Opferrolle mehr als überzeugend spielt, in Konstanzes Version jedoch völlig besessen ist. Auch die Nebendarsteller sind äußerst geheimnisvoll. Ist der hilfsbereite, aber extrem aufdringliche Nachbar Dirk auf der Suche nach Kontakt, oder steckt mehr dahinter? Regine, ist sie wirklich eine sehr gute Freundin, die das Beste will, oder nimmt sie im ganzen Szenario vielleicht doch eine ganz andere Rolle ein? Ist Konstanzes Agent Koch wirklich nur auf Profit bedacht, will sie wieder einsatzfähig sehen und alles vor der Öffentlichkeit verbergen, oder hat er sie eigentlich sowieso auf der Abschussliste?+

    Alles in allem ist es Sabine Trinkaus hier wirklich gelungen einen Thriller zu schreiben, der den Namen Psychothriller verdient, und der mich von Anfang bis Ende gefesselt und mehr als spannend unterhalten hat. Völlig begeisterte 5 Sterne für diesen Pageturner.

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