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Buch (Kartoniert) 10.30
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  • 3 Sterne

    MeenzerBuuchMeedsche, 15.04.2024

    Da mich der Klappentext des Buchs von Frank Friedrichs ansprach, wollte ich das Buch dann auch lesen.
    Bis dato hatte ich noch kein Buch des Autors gelesen, umso gespannter war ich, was mich erwarten würde.

    Es dauerte etwas, bis ich mich in der Geschichte zurechtfand. Das lag gar nicht mal groß an der Handlung, denn die empfand ich als spannend. Vielmehr machte es mir der Protagonist Peer schwer. Meiner Meinung hätte er mehr Tiefe vertragen können.
    Dadurch fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihm aufzubauen. Ich hatte Probleme, ihm seine Gefühle abzukaufen. Sie wurden mir zwar mitgeteilt, aber ich möchte sie auch fühlen. Und das war hier leider nicht der Fall. Im Gegenteil. Oftmals konnte ich weder Handlungsentscheidungen noch sein Gefühlschaos nachvollziehen. Hier hätten die Ausführungen gerne ausführlicher und schlüssiger sein können.
    Aber nicht nur der Protagonist hätte mehr Tiefe vertragen können. Ebenso auch die anderen Charaktere.

    Der Schreibstil ist unkompliziert. Lange verschachtelte Sätze gibt es keine, so dass der Stil sich flüssig lesen lässt.
    Erzählt wird die Geschichte im personalen Stil.

    Mir wurde ein spannender Krimi geboten, der mir unterhaltsame Lesestunden bereiten konnte. Das Gerüst ist solide, die Ausarbeitung hätte für meinen Geschmack tiefer gehen könnte. Aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden, von daher gibt es mit Sicherheit Leser, die um einiges euphorischer sind.
    Ich vergebe drei Sterne.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 13.03.2017

    Seit seinem Motorradunfall sitzt Peer im Rollstuhl. Die Situation überfordert ihn, er fühlt sich hilf- und mutlos. Selbst für kleine Alltagsdinge braucht er Hilfe. Im mecklenburgischen Dörfchen Vertikow, wo er bis zu seinem Unfall Organist war, hatte er auch nicht allzu engen Kontakt mit den Nachbarn. Orgelspielen fällt weg, wie soll er denn auf die Empore kommen?
    Da beobachtet er einen Unfall, die Nachbarin Gertrud Kuhn wurde von einem Pick up angefahren, der Fahrer flüchtet mit hoher Geschwindigkeit. Peer Wesendonk ist sich sicher, das war Absicht, das war Mord! Allerdings sieht die Polizei das anders, seine Beobachtungen schiebt man auf sein Unfalltrauma, zudem geht das Gerücht im Dorf um, Getrud Kuhn wäre dem Alkohol nicht abgeneigt gewesen.
    Also beginnt Peer auf eigene Faust zu ermitteln, sogar die Pastorenfrau Peggy und der Altbürgermeister unterstützen ihn dabei, vielleicht hoffen sie, dass er mit dieser „Beschäftigungstherapie“ seinen Lebensmut wiederfindet. Kommissar Andrea Templin ist ebenfalls nicht ganz dagegen und dazu kommt, dass es zwischen den beiden recht heftig knistert.
    Ein Dorf, ruhig, abgelegen und eigentlich ein Idyll, aber hinter den Fassaden brodelt es recht heftig. Alte Animositäten, die bin in die Wendezeit zurückreichen, lauern unter der Oberfläche. Für den Wessi Peer ist das nicht immer leicht zu durchschauen. Das Stimmungsbild des Dorfes hat mir ausnehmend gut gefallen, die Atmosphäre ist realistisch geschildert, die Menschen so vielschichtig wie im normalen Leben. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß und Gut und Böse. Die Vergangenheit bestimmt noch häufig das Handeln der Nachbarn.
    Der Krimi kommt eher leise daher, es ist durchaus spannend, was Peer im Lauf seiner Detektivspielerei erfährt, viel wichtiger ist aber, wie sich die Menschen und er selbst mit dem Wissen arrangieren. Besonders gut gefallen hat mir die Beschreibung Peers. Wie ein Mann mit der plötzlichen Hilflosigkeit umgeht, wie er sich zuerst auflehnt, dann fast resigniert und nach vielen Rückschlägen seinen Platz findet , war mir genauso spannend dargestellt, wie die Mördersuche.
    „Erntedank in Vertikow“ ist ein Regionalkrimi im besten Sinn. Ein Psychogramm eines Dorfes und seiner Bewohner, das in eine spannende und immer mit leisem Humor und Ironie unterlegte Geschichte gebettet ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin B., 09.03.2017

    Dieser fesselnde Krimi mit viel hintergründigem Humor, witzigen Dialogen und einer spannenden Geschichte beschert viele unterhaltsame Lesestunden.
    Ein Thema, um das es hier geht, ist allerdings schwere Kost, nämlich die oft schweren Mißhandlungen in DDR-Kinderheimen und ihre dramatischenn Folgen. Es stellt sich manchmal die Frage, wer Opfer und wer Täter ist.
    Ein sehr lesenswertes Buch mit Witz und Tiefgang, ernsten und skurrilen Situationen, wie auch das Leben.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 17.03.2017

    „...Wenn wir jung sind, denken wir gern, wir bräuchten niemanden, wir könnten unser Leben allein gestalten...Wir sind alle von anderen abhängig, Teil des großen Ganzen...“

    Vetikow ist ein kleiner Ort in Mecklenburg. Dort hat Peer einige Jahre als Organist gearbeitet. Nun wird er nie wieder Orgel spielen können. Nach einem Motorradunfall sitzt er im Rollstuhl. In seinen neuem Leben ist er noch nicht angekommen. Ihm fehlt eine Aufgabe.Während er unterwegs ist, beobachtet er, wie Frau Kuhn von einem Pick-up überfahren wird. Die Polizei geht von einem Unfall aus. Der Fahrer hat die alte Dame im Dunkeln nicht gesehen. Doch Peers Beobachtungen sprechen eine andere Sprache. Er glaubt an Mord.
    Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Das lag nicht nur an dem außergewöhnlichen Protagonist, sondern auch an dem gut beschriebenen örtlichen Gegebenheiten und dem angenehmen Schriftstil.
    Peer versucht, den Unfall selbst aufzuklären. Einerseits hat er damit wieder eine Aufgabe, andererseits hat seine Frau Angst, dass er sich in Gefahr begibt. Hinzu kommt, dass beide das Zusammenleben unter den neuen Bedingungen erst lernen müssen. Auch die Dorfgemeinschaft steht seinen Vorhaben gespalten gegenüber. Während einige ihn ermuntern, warnen andere ihn, die Finger davon zu lassen. Mancher redet sogar heute so, und morgen anders.Da Peer einst aus dem Westen gekommen ist, hat er sowieso mit Vorurteilen zu kämpfen.
    Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Peers Unfall liegt erst kurze Zeit zurück. Der Autor versteht es ausgezeichnet, die Befindlichkeiten seinen Protagonisten wiederzugeben. Er kann noch nicht damit leben, auf Hilfe angewiesen zu sein und stößt deshalb seine Mitmenschen gern vor den Kopf. Vieles, was bisher selbstverständlich war, funktioniert nicht mehr. An einigen Stellen macht der Autor klar, was es bedeutet, auf Barrierefreiheit angewiesen zu sein. Ich empfand es als wohltuend, dass sich nicht nur Geschäftsleute bemüht haben, Hindernisse abzubauen. Eine große Hilfe ist ihm Peggy, die Pfarrfrau. Sie unterstützt seine Ermittlungen und sie redet Klartext mit ihm. Dazu gehört, dass sie ihm aufzeigt, dass er die Schuld am Unfall niemand anders geben kann, denn all das, was zuvor geschehen ist, waren seine persönlichen Entscheidungen. Gleichzeitig aber macht sie ihm Mut, sein neues Leben anzunehmen und seine Fähigkeiten auszutesten. Obiges Zitat stammt von ihr. In dem Zusammenhang belegt sie an Beispielen, dass jeder Mensch mehr oder weniger auf Hilfe angewiesen ist. Diese Dialoge gehören für mich zu den sprachlichen und inhaltlichen Höhepunkten des Buches.
    Als Fahrer des Pick-up gibt es bald eine Reihe an Verdächtigen. Doch wer hatte etwas gegen die alte Frau? Die Motivlage ändert sich, als Akten aus Frau Kuhns Vergangenheit auftauchen. Plötzlich ergeben sich völlig neue Motive. Schwierig werden Peers Ermittlungen nicht nur durch seine Behinderung. Hinzu kommt, dass sich manch einer so benimmt, als hätte er auch eine Leiche im Keller. Das erhöht gekonnt den Spannungsbogen.
    Das Cover mit dem Blutfleck auf der Straße passt zum Inhalt.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Geschickt wurden Gegenwart und Vergangenheit zu einer fesselnden Handlung verknüpft. Gleichzeitig durfte ich miterleben, wie Peer trotz emotionalen auf und Ab seinen neuen Platz in der Gemeinschaft und wieder Lebensmut gefunden hat.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ladybella911, 13.03.2017

    Es ist nicht leicht für Peer Wesendonk nach seinem Motorradunfall, der ihn querschnittsgelähmt zurücklässt, sich wieder ins Leben zurückzukämpfen. Er hadert mit sich und seinem Schicksal.

    Als seine Nachbarin, die ihm nach einem Brand das Leben gerettet hat, durch mysteriöse Umstände ums Leben kommt, wacht er auf und will unbedingt ergründen, was es mit diesem sogenannten Unfall, von dem alle Dorfbewohner ausgehen, auf sich hat. Er selbst ist nämlich davon überzeugt: es war Mord. Aber keiner will ihm glauben.

    Dennoch ermutigen ihn einige der Dorfbewohner, diesbezüglich zu ermitteln und Peer beginnt, Klarheit in seine eigenen Vermutungen zu bringen. Sascha, seine liebenswerte Ehefrau ist allerdings nicht sehr erbaut davon, sie macht sich Sorgen. Und zu Recht, denn von mehreren Seiten, auch seitens der Polizei, erhält er eindeutige Warnungen, die Finger davon zu lassen.

    Unterstützt von Peggy, einer taffen Pfarrersfrau, setzt er seine nicht sehr professionellen Ermittlungen in die Tat um und findet einiges heraus, was ihn des öfteren in prekäre Situationen bringt, bis hin zu reeller Lebensgefahr.

    Dem Autor Frank Friedrichs gelingt es hervorragend, durch seinen lebendigen Sprachstil und seinen feinen hintergründigen, mit Ironie und Sarkasmus gewürzten Humor, dem Leser das Dorfleben und seine Bewohner nahe zu bringen. Seine Protagonisten sind spannend und bildhaft gestaltet und das Kopfkino kommt auf Touren.

    Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, es bleibt spannend bis kurz vor dem Ende und Peer hat aufgrund seiner erfolgreichen Ermittlungen schon den nächsten Fall in Sicht. Die Geschichte zeigt auf, dass man sich mit den veränderten Lebensumständen auseinandersetzen, Hilfe annehmen sollte, wo sie geboten wird, und nicht in Selbstmitleid stagnieren sollte. Und der Kriminallfall ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem „i“

    Gerne spreche ich hier eine Leseempfehlung aus.

    Autor: Frank Friedrichs

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bettina H., 11.03.2017

    Erntedank in Vertikow

    Autor: Frank Friedrichs

    Peer Wesendonk kehrt grad von seiner Reha zurück und muss sich mit seiner Frau Sascha gemeinsam dran gewöhnen, dass alles anders ist. Er ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt und versucht seinen Alltag zu bewältigen. Das heißt, zu allererst zu akzeptieren, dass er auf fremde Hilfe angewiesen ist und das ist er im beschaulichen Vertikow im Ländle von Meckpomm, wo eine kleine Steigung der Dorfstraße für den Rollstuhl schon eine Herausforderung ist.
    Er braucht eine Aufgabe, sagten sie in der Kurklinik und die kriegt er so schnell, dass er kaum Luft holen kann. Frau Kuhn, eine alte Dame aus der Nachbarschaft von Peer wird mitten im Ort überfahren und Peer ist Zeuge und glaubt nicht an einen Unfall. Er fängt mehr oder weniger alleine an zu ermitteln und plötzlich haben so einige tatsächlich ein Mordmotiv für Gertrud Kuhn.
    Dieser Krimi hat mir wahnsinnig gut gefallen. Der Einstieg fiel mir total leicht. Die Geschichte ist aus Sicht von Peer geschrieben, der mit einer großen Portion Galgenhumor sein neues Leben in Vertikow beschreibt und manchmal wie der Elefant im Porzellanladen tappt
    Alle Charaktere im Buch, sowohl die Haupt-, als auch Nebencharaktere sind super authentisch dargestellt, dass ich ein Dauergrinsen beim Lesen im Gesicht hatte. Im Zuge seiner Ermittlungen stößt Peer dann auf ein ziemlich dunkles Kapitel DDR Geschichte und seine Auswirkungen bis in die heutige Zeit.
    Fazit: Spannend durch immer wieder unvorhersehbare Wendungen bis zum Schluss, humorvoll, ohne den ernsten Hintergrund zu schmälern. Wer Vertikow und seine Bewohner kennenlernen möchte, wird mit diesem Krimi auf keinen Fall enttäuscht. Klare Kaufempfehlung und 5 Sterne.

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