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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LEXI, 26.02.2017

    Kirche – Gemeinde - Zweifel

    „Stellt euch vor, die Kirche würde zu einem Ort, an dem alle sicher sind, es aber niemand bequem hat. Stellt euch vor, die Kirche würde zu einem Ort, an dem wir einander die Wahrheit sagen. Es könnte tatsächlich passieren, dass wir ein Heiligtum schaffen.“

    Die Bestsellerautorin und leidenschaftliche Bloggerin Rachel Held Evans war ein tief gläubiges Kirchenmädchen. Sie war in der Jugendgruppe aktiv und brannte für Gott, bis das Feuer irgendwann, als sie erwachsen war, erlosch. Im vorliegenden Buch, das viele autobiografische Elemente enthält, berichtet sie über ihre persönlichen Lebenserfahrungen und bringt immer wieder Ausschnitte aus der Bibel ein, bezieht sich auf bestimmte, zum Inhalt passende Stellen und zitiert aus der Heiligen Schrift.

    Christin zu sein ist für die Autorin die wichtigste, komplizierteste, schönste und herzzerreißendste Beziehung ihres Lebens. Ihre Zweifel und der schleichende Verlust ihres Glaubens werden daher auch sehr eingehend beschrieben, sie führten zu einer Glaubenskrise. Rachel Held Evans thematisiert Elemente der Kirche, benennt ihre sieben Buchkapitel nach den Sakramenten Taufe, Beichte, Weihe, Abendmahl, Konfirmation, Krankensalbung und Ehe und stellt in ihren Ausführungen vieles in Frage. Sie legt klar und deutlich dar, was sie an der Kirche stört und weshalb sie sich zu einer bestimmten Zeit ihres Lebens immer mehr davon distanzierte. Sie erzählt von ihrer Suche nach einer Gemeinde, in der sie und ihr Ehemann Dan sich wohlfühlen, eine Suche, die sogar dazu führte, mit ihren Freunden eine eigene Gemeinde zu gründen, bis sie letztendlich nach langer Suche in der St. Luke’s Episcopal Church ihre geistliche Heimat finden durfte.

    Das Buch beinhaltet eine Sammlung von Geschichten unterschiedlicher Kirchengemeinden und persönlich Erlebtem. Die Berichte werden durch eine Vielzahl von Bibelstellen und Zitaten unterlegt. Die Autorin hinterfragt kritisch und scheut sich nicht, kontroverse Themen aufzugreifen. Sie führt jedoch auch das positive Wirken und die Unterstützung in schweren Situationen durch die Gemeindemitglieder an, beleuchtet die Institution Kirche von allen Seiten. Die schrecklichen Gräueltaten, die im Namen Gottes von Christen verübt wurden, bleiben nicht unerwähnt. Rachel Held Evans vermittelt in ihrer Abhandlung einen Weg, den viele Christen vor ihr beschritten haben – und vermutlich auch nach ihr gehen werden. Ich empfand es als einen sehr persönlichen, authentischen und sehr gut dargestellten Bericht ihrer Glaubensentwicklung mit sehr guten Ansätzen und wertvollem Gedankengut.

    „Kirche ist nichts Statisches. Sie ist kein Gebäude, keine Denomination, kein eingetragener Verein. Kirche ist der Moment, in dem das Reich Gottes nahekommt, wenn eine Mahlzeit, eine Geschichte, ein Lied, eine Entschuldigung, ja sogar ein Versagen geheiligt wird durch die Gegenwart Jesu unter uns und in uns. Dass wir dazu eingeladen sind, einen Blick auf die Heilige Dreieinigkeit zu erhaschen, ist Gnade. Alles davon, jeder Atemzug und jede Sekunde, ist Gnade“.

    Fazit: „Es ist kompliziert“ ist eine interessante, fordernde Lektüre, ein Buch, das unbequemen Fragen nicht ausweicht und sie thematisiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 23.02.2017

    Zweifeln erlaubt – was in der Kirche heute schiefläuft

    In diesem Buch versucht Rachel Held Evans zu erklären, wie es sein kann, dass immer mehr junge Menschen ihren Glauben zu verlieren scheinen. Anhand der sieben Sakramente beschäftigt sie sich mit all dem, was in der Institution Kirche schief läuft und abschreckt, aber auch besser gemacht werden kann. Dabei geht es ihr um die tiefere, in ihrer Tragweite kompromisslose Bedeutung der einzelnen Sakramente.

    Das Besondere an dem Buch ist, dass die Autorin selbst die Zweifel versteht, welche mit dem Glauben einhergehen. Sie selbst war lange auf der Suche und ist es immer noch. Dabei beschreibt sie ihren Weg von einem glühenden Glauben, der sie in einen dunklen Abgrund führte aber dennoch nie alleine ließ. Für Menschen, die manchmal zweifeln, auch wenn sie es nicht offen zugeben, genau das richtige Buch. Ich habe fast alle Fragen, die ich mir jemals gestellt habe, in diesem Buch wiedergefunden. Rachel Held schreibt zudem unglaublich einfühlsam, aber auch klar und humorvoll. Sie findet treffende Beschreibungen und die richtigen Worte, um verwirrten Gefühlszuständen gerecht zu werden.

    Dies ist ein Buch, das ich sehr, sehr gerne gelesen habe. Der Schreibstil ist angenehm und locker, und nimmt so den Leser an die Hand. Ich fühlte mich nicht alleingelassen in dem Buch, sondern auf eine wohldurchdachte Reise geschickt. Die sieben Sakramente habe ich vorher noch nie aus dieser Perspektive betrachtet, und sie ergaben auf einmal ein völlig anderes Bild. Auch die vielen unterschiedlichen Facetten dieser Sakramente werden beleuchtet, und das auf eine sehr wortgewandte und kreative Art. Dazu macht sie niemandem einen Vorwurf, sondern schreibt ehrlich von ihren Gedanken und Empfindungen. Ich kann mich nur wiederholen, es ist wirklich eine Freude, dieses Buch zu lesen. Nicht nur seelsorgerlich ein Highlight, sondern auch aus theologischer Sicht wertvoll. Gerade für junge Menschen, die auf der Suche sind, sehr empfehlenswert. Und auch für Gemeinden vielleicht nicht uninteressant. Denn vieles von dem, was hier angesprochen wird, ist einfach wahr und mit ein Grund, warum Menschen die Kirche verlassen.

    Fazit: Unbedingt lesen!!!

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    orfe1975, 05.01.2017

    Den Glauben wieder mehr in der Kirche leben

    Cover:
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    Die Kirchenkuppel in Kombination mit dem gekreuzigten Jesus und den fett gedruckten Titelbuchstaben "es ist" und weniger fett "kompliziert" machen dem Betrachter gleich klar, dass es um die Infragestellung der Kirche, der Glaubenssuche und damit verbundenen Zweifel geht.
    Allerdings wirkt das Buch durch den starken Kirchenfokus sehr fromm und ich bezweifele, ob die Zielgruppe der Glaubenszweifler sich dadurch angesprochen gefühlt hätte. Auf den ersten Blick wirkt es auf mich eher wie ein theologisches Lehrbuch. Das amerikanische Cover sowie den Originaltitel "Searching for Sunday - loving, leaving and finding the church" finde ich passender. Die dort abgebildete, weiter entfernte Kirche ist symbolisch für die gefühlte Entfernung von der Kirche und der deutsche Titel wird dem englischen nicht ganz gerecht. Für mich wäre das Originalcover mit wortgetreuer Übersetzung besser gewesen. Trotzdem sprang mir das Buch ins Auge.

    Inhalt:
    ------------
    Rachel Held Evans, Jahrgang 1981, wuchs in einer gläubigen Familie auf, bekam Glauben mit in die Wiege gelegt. Doch wie viele, besonders junge Leute begann sie, kritische Fragen zu stellen über die Auslegung der Bibel, die Art, wie der Glaube in ihrer Gemeinde gelebt wird. Doch sie stößt auf Widerstand; Kritiker, aber auch Menschen, die nicht "würdig" genug erscheinen, sind unbequem, oft nicht erwünscht. Diese Erfahrung treibt sie zunächst von der Kirche weg, der Sonntagsgottesdienst fällt aus, sie findet keine zu ihr passende Gemeinde. Doch sie will ihren Glauben nicht aufgeben und begibt sich erneut auf die Suche nach einem passenden Sonntagsgottesdienst (daher "Searching for Sunday"). Sie wird sogar Mitbegründerin einer neuen Gemeinde, die sich nach kurzer Zeit jedoch wieder auflöst. Auf dieser Glaubensreise lernt sie viele verschiedene Gläubige und Glaubensgemeinschaften kennen und nähert sich der Frage, warum viele, vor allem aus ihrer Generation, sich mit Kirche so schwer tun und liefert viele wertvolle Denkanstöße, was Glauben eigentlich ausmacht und wie Menschen wieder zum Glauben gebracht werden können.

    Mein Eindruck:
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    Wer kennt das nicht: Kirche ist irgendwie uncool geworden, viele fühlen sich durch bestimmte Dogmen und Traditionen abgestoßen oder treten aus der Kirche aus, weil sie das Gefühl haben oder eingeredet bekommen, sie seien nicht würdig genug, Teil ihrer Gemeinschaft zu sein. Dazu gehören viele Randgruppen wie Homosexuelle, Ehebrecher, Prostituierte und Straftäter, aber auch Jugendliche, die das Gefühl haben, dass Kirche weltfremd sei, denen Kirche nicht vermitteln kann, dass Gott auch in unserem heutigen Leben wichtig ist und was die Bibel uns für unser modernes Leben lehren kann. In meinem Bekanntenkreis gibt es viele, die aus Gründen von Ausgrenzungserfahrungen in der Gemeinde der Kirche ganz fern geblieben, gar ausgetreten sind. Ich selber habe mir oft ebenso kritische Fragen wie die Autorin gestellt und wie sie, allerdings auf anderem Reiseweg, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es a) "die Kirche" nicht gibt, sondern vielmehr viele unterschiedliche Glaubensgemeinschaften mit dem gemeinsamen Ziel, Gott dienen zu wollen, und b) auch wenn man mit einigen Dingen der eigenen Glaubensgemeinschaft nicht einverstanden ist, kann und sollte man dennoch am Glauben an Gott festhalten.

    Die Autorin bringt es für mich schön auf den Punkt, wenn sie sagt:
    "Aber das Evangelium braucht keinen Bund mit dem Ziel, die falschen Leute draußen zu halten. Es braucht eine Familie aus Sündern, gerettet durch Gnade, die sich dazu verpflichtet, die Mauern einzureißen, die Türen zu öffnen und zu rufen: 'Willkommen! Es gibt Brot und Wein. Kommt, esst und redet mit uns.' Das Reich Gottes ist kein Königreich für die Würdigen, es ist ein Königreich für die Hungrigen."(S. 216)

    Mich hat das Buch gefesselt und inspiriert gleichermaßen, denn die Autorin beschreibt ihre Glaubensreise zum einen in einer Sprache, die flüssig und leicht verständlich daher kommt, immer locker und manchmal mit einem Ticken Humor, nie aber respektlos oder pöbelhaft. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und ihre Erfahrungen und die Schlüsse, die sie daraus zieht, haben mir oft neue Sichtweisen auf diverse Themen beschert. Gegliedert ist das Buch in die Abschnitte Taufe, Beichte, Weihe, Abendmahl, Konfirmation, Krankensalbung, und Ehe und in jedem Abschnitt geben einzelne Kapitel teils autobiographische Erlebnisse wieder, teils greift sie auf die Meinungen Anderer zurück, so dass eine bunte Mischung aus Blogeinträgen, Interviews und Bücherzitaten sich harmonisch zu einem guten Gesamtbild ergänzen. Jedes Kapitel wird durch ein passendes Zitat eingeleitet, was mir als Einstimmung sehr gut gefiel.

    Alles in allem habe ich sehr viel aus dem Buch für mich mitgenommen und ich empfehle es jedem, der sich als Christ empfindet, in der Kirche aber nicht (mehr) wohl fühlt.
    Es bietet gute Denkanstöße, die Institution Kirche mit anderen Augen zu sehen und vor allem Anregungen, den Glauben wieder mehr im Alltag zu leben, denn:

    "Die Kirche ist nicht eine Gemeinschaft, der du dich anschließt, oder ein Ort, an dem du ankommst. Kirche ist das, was passiert, wenn dir jemand auf die Schulter tippt und dir ins Ohr flüstert: Pass auf, das hier ist heiliger Boden. Gott ist hier." (S.346)

    Fazit:
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    Inspirierende Gedanken und wertvolle Anregungen, warum Kirche Mitglieder verliert und wie man dies ändern könnte - Ein Plädoyer für mehr lebendigen Glauben!

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