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Taschenbuch 15.50
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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 09.05.2021

    Als Buch bewertet

    "Es ist nicht alles Gold, was glänzt." (Friedrich Hebbel)
    Nachdem ihre Freundin Mary Vetsera durch die Hand von Kronprinz Rudolf gestorben ist, dessen Geliebte sie war, soll Sophie von Werdenfels zum Schweigen gebracht werden. Ihr bleibt leider nichts anderes übrig, als dem Ruf des Kaiserlichen Hofes zu folgen und eine Anstellung als Hofdame von Kaiserin Elisbeth „Sisi“ anzunehmen. Ihre Arbeit im Kaffeehaus ihres Onkels Stefan Danzer muss sie schweren Herzens aufgeben. Das Leben bei Hofe ist für Sophie kein Vergnügen, denn dort ist sie Intrigen und Missgunst ausgesetzt, vor allem Gräfin Marie Festetics macht ihr das Leben zur Hölle. Das Verhältnis zu Elisabeth jedoch verändert sich und lässt Sophie oftmals zu ihrer Vertrauten werden. In all der Zeit bei Hofe sieht Sophie ihre große Liebe Richard von Löwenstein nur sehr selten, denn dieser ist als Regimentsermittler ständig auf Reisen, um Missstände ans Tageslicht zu bringen. Gleichzeitig kommt seine Reiserei einer Flucht gleich, denn er will seine Verlobte Amalie von Thurnau um keinen Preis heiraten. Auch Sophie gerät in das Visier eines älteren ungarischen Adligen, der ihr den Hof macht und alsbald um ihre Hand anhält. Die traurige Nachricht über die schwere Erkrankung ihres Onkels Stefan treibt Sophie vom Hof zurück ins Kaffeehaus…
    Marie Lacrosse hat mit „Das Kaffeehaus-Falscher Glanz“ den zweiten Band ihrer Kaffeehaus-Trilogie vorgelegt, der an akribisch recherchiertem historischem Hintergrundwissen sowie die Verflechtung von wahren Begebenheiten mit fiktiver Handlung dem ersten Teil in Nichts nachsteht. Die Autorin ist eine Meisterin, was unterhaltsame und gleichzeitig lehrreiche Lektüre angeht. Sie kombiniert dies mit einem flüssigen, farbenprächtigen und gefühlvollen Erzählstil, der den Leser sofort für sich gewinnt und in die Vergangenheit katapultiert. Über wechselnde Perspektiven und einer Zeitspanne von 1889 bis 1891 darf der Leser Sophie an den kaiserlichen Hof folgen, um dort die Welt des Adels und der Politik zu erleben und die Konfrontation mit eifersüchtigen und intriganten Hofbewohner zu ertragen. Auch in Begleitung von Richard von Löwenherz erlebt man allerlei mit, besucht die unterschiedlichsten Armeeabteilungen und deckt dortige Missstände auf, aber vor allem folgt man Richards Gefühls- und Gedankenwelt. Nebenbei informiert die Autorin den Leser über die damaligen gesellschaftlichen Zustände in der österreichischen Monarchie, wo Arbeitskutscher streiken, das Volk große Armut leidet, während andere sich die Taschen füllen, während die Trauer um den Tod des Kronprinzen das Leben bei Hofe für Lähmungserscheinungen sorgt und vor allem Elisabeths Gemüt zu schaffen macht. Alles verpackt die Autorin so fesselnd, dass der Leser durch eine Gefühlsachterbahn rauscht, während er durch die Seiten fliegt.
    Die Charaktere haben eine Weiterentwicklung durchgemacht und sind liebevoll und glaubwürdig in Szene gesetzt. Der Leser hat sie bereits in Herz geschlossen und verfolgt voller Neugier die Ereignisse, während er mitfiebert, hofft und bangt. Sophie ist eine freundliche und ehrliche Frau, immer hilfsbereit und fürsorglich. Sie ist zurückhaltend, denn sie weiß nicht, wem sie wirklich bei Hofe trauen kann. Richards Wankelmut kostet ihn diesmal einige Sympathiepunkte, denn die Art und Weise, wie er mit Sophie und Amalie umgeht, zeugt nicht gerade von Entschlussfreudigkeit. Graf Lajosz Szaley ist ein widerlicher alter Bock, der Sophie in große Gefahr bringen könnte. Grafin Marie von Festetics intrigiert gegen Sophie, da sie ihre eigenen Felle schwimmen sieht. Sisi trauert um ihren Sohn, ist depressiv und launisch, wenn nicht sogar extrem zerrissen. Aber auch Sophies Familie sowie die von Mary Vetsera spielen eine Rolle in dieser wundervollen Geschichte.
    Der Titel „Falscher Glanz“ beschreibt die Handlung um Sophie und Richard auf den Punkt genau. Der Roman besticht mit hautnah miterlebbarer Geschichte und einer spannenden Geschichte, die von Anfang bis Ende fesselt. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner der Extraklasse!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tansmariechen, 18.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Sophie von Werdenfels wird als Hofdame an den Kaiserhof gerufen. Sie soll Kaiserin Sisi vorlesen. Kaiserin Sisi will sich mit ihrer Berufung das Schweigen von Sophie versichern. Sophie kennt ein Geheimnis, das dem Ansehen des Hofes schaden könnte. Sophie hat es auf dem Hof nicht leicht, denn ihr Ankommen dort stößt nicht überall auf Gegenliebe. Sisi jedoch findet gefallen an Sophie, die schnell zu ihrer Vertrauten und Begleiterin wird. An Sisis Seite erlebt Sophie das vordergründig glamouröse und gleichzeitig zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof. Zeitgleich muss sie mit ansehen, wie ihre große Liebe Richard eine andere Frau heiratet. Sophie soll gegen ihren Willen mit einem deutlich älteren Herren verheiratet werden, den sie tief verabscheut. Ihr Patenonkel erkrankt schwer und Sophie flieht vom Hof um das Kaffeehaus ihres Onkels zu retten. Wir wird Sisi reagieren?

    Das 746 Seiten starke Taschenbuch “Das Kaffeehaus, Falscher Glanz” hat Marie Lacrosse am 13.04.2021 gemeinsam mit dem Goldmann Verlag herausgebracht. Es handelt sich um den 2. Teil der Kaffeehaus Saga. Dieser Teil kann ohne Vorkenntnisse des ersten Teils gelesen werden. Zu Beginn finden sich ein paar Karten über die Landesgrenzen und ein Stadtplan aus Wien um 1890. Die wichtigsten Persönlichkeiten sind kurz vorgestellt. Hier kann man nachlesen, welche historische Persönlichkeiten wirklich gelebt haben und welche Aufgaben sie hatten. Am Ende finden wir ein Glossar, das ergänzend noch einige historische Begriffe erklärt.

    Die Autorin versteht es mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil geschickt einen Spannungsbogen zu gestalten, der mich bereits mit den ersten Sätzen in das historische Wien katapultiert und dann nicht mehr losgelassen hat. Die starke Persönlichkeit von Sophie von Werdenfels hat mir einfach Spaß gemacht. Da ich selbst vor einigen Jahren für ca. 3 Monate in Wien gearbeitet habe, kenne ich mich dort recht gut aus und habe u. a. auch die Hofburg besichtigt. Einige Zeit habe ich im Raimundstheater verbracht, in der das Musical “Elisabeth” aufgeführt wurde. Es war mir eine Freude, mich wieder in diese Zeit erinnern zu dürfen. Mit Kaiserin Elisabeth (hier: Sisi) habe ich mich ausführlich beschäftigt und war gespannt, wie Marie Lacrosse die Persönlichkeit von Sisi in diesem Buch darstellen wird. Ich war begeistert! In kurzen, knappen Sätzen hat sie sowohl die Atmosphäre an der Hofburg, das Verhältnis zu Kaiser Franz-Josef und ihre Persönlichkeit (nach dem Tode ihres Sohnes) exzellent dargestellt, ohne den unterhaltenden Charakter zu verlieren.

    Marie Lacrosse unterhält mit einer gelungenen Mischung aus Liebe, Spannung, Wissen, Phantasie und Geschichte in einer ausgezeichneten Art und Weise. Mit Sophie von Werdenfels hat sie eine starke und mutige Protagonistin geschaffen, die Lust auf mehr macht. Dieser Band ist für alle Liebhaber des historischen Romans geeignet, die sich für Wien um 1890 und die Kaiserin Sisi interessieren. Von mir gibt es in allen Punkten 5 Lesesterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Undine S., 10.05.2021

    Als Buch bewertet

    Das Kaffeehaus von Marie Lacrosse, Teil 2.
    Auch diesmal habe ich mich wieder ins 19. Jahrhundert entführen lassen.
    Nachdem ich Band 1 schon gelesen hatte und er mir sehr gut gefiel, war es für mich klar das ich wissen wollte wie es mit Sophie und all den anderen weitergeht.
    Für mich persönlich liegt aber tatsächlich Sophie und ihre Geschichte im Vordergrund.
    Ihre Figur hat mich von Anfang an beeindruckt und war und ist meine Lieblings Protagonistin.
    Natürlich finde ich auch die Geschichte um Sisi und ihre Familie, die übrigens so ganz anders ist als in den Herz/Schmerz Sissi Filme die ich kenne, interessant.
    Die Geschichte um das Kaffeehaus von Sophie's Onkel war auch ein Highlight für mich. Wahrscheinlich weil überall Sophie eine tragende Rolle spielt. Ihr Charakter hat mich sehr beeindruckt und ich habe oft mit ihr gelitten wenn sich in ihrem Privatleben wieder mal alles gegen sie richtete.
    Ich hab versucht mir vorzustellen wie ich mich gefühlt hätte wenn ich mit einem alten, unansehnlichem Kerl zwangsverheiratet werden sollte. Es ist mir nicht gelungen es mir auch ansatzweise vorzustellen was Sophie damals durchgemacht haben muß.
    Ihre Zeit bei der Kaiserin war auch nicht die einfachste und dann muß sie auch noch zur Hochzeit des Mannes den sie schon lange über alles liebt. Ist er jetzt für immer für sie verloren?
    Sie hat es wirklich nicht leicht und ihr Vater, der Tyrann macht es nicht besser.
    Wir erfahren einiges über Sitten und Gebräuche dieser Zeit und auch das die kleinen immer wieder ausgenutzt und wie Sklaven behandelt wurden.
    Ich habe das Buch wieder für sehr gut empfunden und ich kann es besten Gewissens weiterempfehlen.
    Natürlich muss ich auch dazu sagen das ich am Anfang sehr große Schwierigkeiten mit den vielen Namen,Titeln, Verwandschaftsgraden und Rängen hatte. Ich bin geschichtlich nicht sehr interessiert und hatte deshalb wohl mit der kaiserlichen Familie,Wenn es sehr ins Detail ging,So meine Schwierigkeiten. Aber als es dann mehr um die einzelnen Geschichten ging und nicht immer die vielen,,von's,, aufgezählt wurden, kam ich in einen fliegenden lesestiel rein. Wer sich natürlich für Könige und kaiserliche Familien und ihre Geschichte interessiert wird damit keine Probleme haben und es lieben.
    Nichts desto trotz, ich habe einen riesengroßen Respekt vor soviel zeitaufwendiger Recherche und ziehe davor meinen Hut.
    Ich wurde bestens unterhalten und freue mich schon auf Teil 3. Der 11.10.21 ist schon fest in meinem Kalender notiert.

    Danke an Marie Lacrosse für diese tolle Fortsetzung und danke an den Goldmann Verlag für dieses Reziexemplar.
    Ich kann nur mit 5* bewerten, alles andere wäre unfair. Man merkt das die Autorin mit Herzblut recherchiert und schreibt.
    Sehr nützlich und interessant finde ich auch die Seiten mit,, Wahrheit und Fiktion,, dann die Personen am Anfang des Buches und den Glossar am Ende des Buches. Das erklärt doch noch so einiges was man nicht verstanden hat und man kann immer mal die Personen suchen die man nicht gleich zuordnen kann. Toll gemacht

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  • 5 Sterne

    ann-marie, 30.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein äußerst interessanter und historisch verbürgter Blick in die Zeit und das Leben von Kaiserin Sisi

    Der zweite Band der Kaffeehaus-Trilogie von Marie Lacrosse um das Wiener Kaffeehaus und die Geschichte um Sophie von Werdenfels und Richard von Löwenstein beginnt einen guten Monat nach dem bis heute historisch überlieferten mysteriösen Tod von Kronprinz Rudolf und Marie von Vetsera, besser bekannt als Mary.
    Sophie, enge Freundin von Marie, und Richard, enger Vertrauter von Rudolf werden auf sehr unorthodoxe Weise zum Schweigen über die tatsächlichen Ereignisse auf Schloss Mayerding gebracht: Sophie wird an den Hof von Kaiserin Sisi berufen, auch wenn ihr Adelsstand deutlich niedriger ist als der von anderen Hofdamen. Und Richard, der auf Grund seiner militärischen Ausbildung eine Strafversetzung in den abgelegensten Teil des Kaiserreichs erwartet, wird von Erzherzog Albrecht, einem Großonkel von Rudolf, in dessen eigenen Stab, direkt in Wien, berufen.
    Mit Hilfe dieser beiden Romanfiguren, mit denen man sich auf Anhieb identifizieren kann, gelingt der Eintritt in diese Zeit und deren Ereignisse, sehr leicht und hervorragend. Klug, wachsam, taktvoll und immer mit einer gewissen Vorsicht ausgestattet, überzeugen beide von Anfang an und man vergisst nach und nach, dass es sich "nur" um fiktive Gestalten handelt. Gerade in der Figur von Sophie gelingt es der Autorin hervorragend, die damaligen Gepflogenheiten, Erwartungshaltungen, die Arroganz, Überheblichkeit aber auch das diskriminierende, neidische und ignorante Verhalten der hohen und höchsten gesellschaftlichen Kreise hautnah kennenzulernen und mitzuerleben. Dabei teils erschreckend zu erfahren, dass der ganze zur Schau gestellte Glanz für die Öffentlichkeit inszeniert ist und dass beispielsweise der gewöhnliche Alltag einer Hofdame alles andere als glanzvoll ist. Und mit Hilfe der Figur von Richard taucht man ein in eine Welt, die ihrer eigenen Verschwiegenheit unterliegt. Wird es doch seine Aufgabe sein, diverse Missstände des Militärs aufzudecken und für Abhilfe zu sorgen. Wenn es sich auch um einen eher männlichen Arbeitsbereich handelt, gelingt es sehr gut, dies alles verständlich darzulegen.
    Darüber hinaus trifft man in diesem Roman auch bekannte Romanfiguren aus anderen Romanen der Autorin, der Weingut-Saga, wieder. Auf eine durchaus realistische Weise und doch "so ganz nebenbei" ist auch die Familie Gerban, allen voran Irene, wieder mit von der Partie. Vor allem sie bleibt sich ihrer Rolle als Kämpferin für ungerechte Arbeitsbedingungen treu und diese Einstellung wird überaus geschickt letztendlich mit dem historisch überlieferten Streik der Wiener Tramway-Kutscher verknüpft.
    Auch wenn es verschiedene Erzählstränge und dadurch bedingt unterschiedliche Örtlichkeiten gibt, so wird man durch die Überschriften von einzelnen Leseabschnitten – einem Bild gleich – direkt in die folgende Leseszene versetzt. Beinhaltet doch die Überschrift nicht nur Datum und Ort, sondern auch den genauen Wochentag und konkrete zeitliche Angaben. Dies hat mir sehr gut gefallen, weil es mir in dieser Form bisher noch in keinem anderen Roman aufgefallen ist. Zwar nur eine Kleinigkeit, aber eine bedeutende, die diesen Roman deutlich aus dem Gros der historischen romane hervorhebt. Das gleiche gilt für das Cover aller drei Bände, da jeweils die gleiche Frauengestalt im gleichen Kleid, dieses allerdings in unterschiedlichen Farben und jeweils mit einem Blick auf ein Wiener Kaffeehaus gewählt wurde. Und zum Schluss verdient auch das Personenregister gleich zu Beginn des Romans mit interessanten Anmerkungen zu einzelnen realen Personen eine besondere Erwähnung.
    Ein seitenstarkes, überzeugendes Sittengemälde der damaligen Zeit. Hervorragend recherchiert und auf eine unnachahmliche Weise wird das historisch Belegte in auf eine sehr eingehende, fesselnde und spannende Geschichte eingebettet. Dabei wird sehr viel Wert auf Authentizität gelegt. Als kleines Beispiel dazu die richtige Schreibweise des Namens der Kaiserin von Österreich, und zwar als Sisi. Dadurch nach meinem Empfinden eine klare Abgrenzung gegenüber den Kostümfilmen, die das Leben von Sisi zum Inhalt haben.
    Eine klare und überzeugende Leseempfehlung, verbunden mit der höchstmöglichen Punktezahl für diesen Roman.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 06.05.2021

    Als Buch bewertet

    „...Denn nahezu nichts nahm die Wiener Gesellschaft übler als aus der Mode gekommene oder unpassende Kleidung...“

    Genau deshalb ist Henriette froh, dass ihr Arthur dafür mehr Geld zubilligt. Seit ihre Tochter Sophie als Hofdame der Kaiserin berufen wurde, muss auch Henriette entsprechend auftreten. Allerdings hat Sophie nie verlauten lassen, wie und warum sie zu dieser Ehre kam, wenn man von einer Ehre sprechen kann. Arthur schreibt es seinen Verdiensten zu.
    Die Autorin hat erneut ein spannendes Zeitgemälde der Wiener Gesellschaft gezeichnet. Die Geschichte beginnt kurz nach der Beerdigung des Kronprinzen. Gleich zu Beginn gibt es einige notwendige Rückblicke.
    Der Schriftstit ist gewohnt ausgereift und abwechslungsreich. Sophie ist schockiert von der Ärmlichkeit in der Hofburg. Anfangs langweilt sie sich, da ihr keine Aufgaben zugewiesen werden. Gruslig ist der Besuch am Grabe Rudolfs mit der Kaiserin. Hier wird eine Seite von Sisi sichtbar, die in den Verfilmungen ihres Lebens höchsten punktuell zum Tragen kam.

    „...Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob sich die Kaiserin und griff nach der Fackel. Im flackernden Licht sah sie unendlich traurig aus und wirkte noch einmal um Jahre gealtert...“

    Die Hofgesellschaft gleicht einer Schlangengrube. Intrigen und Missgunst sind an der Tagesordnung. Die Gunst der Kaiserin sorgt für den Neid der anderen Hofdamen. Da Sisi die Jüngste ist, wird sie zunehmend zu den stundenlangen Wanderungen von Sisi als Begleiterin hinzugezogen. Dabei öffnet sich Elisabeth nach und nach.

    „...Ich war einmal jung und unbeschwert, so wie Sie. Doch heute bin ich alt und müde. Ich schwinge mich nicht mehr voller Leichtigkeit in die Lüfte. Meine Flügel sind verbrannt...“

    Sisi ist nicht nur müde, sie ist lebensmüde. Außerdem hat sie den Blick für die Realität verloren. Ihre Hungerkuren sorgen zwar für eine schlanke Taille, sind aber für die äußere Schönheit eher nachteilig. Ihre Unrast bringt ihren Hofstaat oft an den Rand des Möglichen, wenn kurzfristig umgeplant werden muss.
    Deutlich wird, welche Folgen die Vorgänge um den Kronprinz für die Beteiligte hatten. Maries Familie wird geschnitten, die Kammerzofe muss sich recht und schlecht durchschlagen. Allerdings hat es Sisi durchgesetzt, dass ein Kranz ohne Schleife von ihr am ersten Todestag auf Maries Grab gelegt werden durfte.
    Sophie vermisst die Besuche im Kaffeehaus ihres Onkels. Er würde dringend ihre Hilfe brauchen. Hinzu kommt, dass es auch in ihrem Elternhaus nicht zum besten steht. Ihre jüngere Schwester leidet unter den Repressalien des Stiefvaters.
    Richard von Löwenstein, der Sophie liebt, hadert mit seinem Schicksal. Die erzwungene Heirat mit Amalie bereitet ihm Kopfzerbrechen. Dafür aber fordert ihn seine neue Stellung. Er wird zu verschiedene Armeeteilen beordert, wenn es gilt, Unregelmäßigkeiten aufzuklären. Das wiederum wirft ein Schlaglicht auf Missstände im Heer.
    Gekonnt bezieht die Autorin weitere gesellschaftspolitische Ereignisse in die Handlung ein. So erfahre ich einiges über die Arbeitsbedingungen in den Wiener Fabriken und bei der Tramway. Hier kommt es zu einem Aufstand. An der Stelle wird deutlich, dass in Wien Adel nicht gleich Adel ist. Für Teile des Hochadels gilt noch: Adel verpflichtet. Andere setzen auf Gewinnmaximierung.
    Als die Hofintrige in Zusammenarbeit mit Amalie und Sophies Schwiegervater für die Verheiratung von Sophie auch gegen ihren Willen sorgen will, muss sie schnell handeln. Hier zeigt sich, dass Sophie sich auf ihre Freunde verlassen kann, aber selbst schon ein gewisses strategisches Geschick entwickelt.
    Karten von Wien, ein Personenverzeichnis und ein Quellenverzeichnis ergänzen die Handlung. In einem ausführlichen und informativen Nachwort trennt die Autorin Fiktion und Realität.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeichnet ein realistisches Bild von der Kaiserin von Österreich, aber auch den Verstrickungen am kaiserlichen Hof.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus, 10.06.2021

    Als Buch bewertet

    Die junge Komtesse Sophie von Werdenfels muss sich schweren Herzens ihrem Schicksal fügen. Sie ist nicht volljährig und es bestimmen andere Menschen über ihr weiteres Leben. Allen voran ihr verhasster Stiefvater, Arthur, Freiherr von Freiberg. Durch ihr Wissen um die Liaison des Kronprinzen, mit ihrer besten Freundin, Mary von Vetsera, wird sie gezwungen am österreichischen Kaiserhof, als Hofdame Sisis, ihren Dienst anzutreten. Man will damit verhindern, dass die Öffentlichkeit die Wahrheit über den doppelten Suizid im Jagdschloss Mayerling erfährt.

    Nachdem mich schon der erste Teil der Kaffeehaus Trilogie, sehr begeistert hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung.

    Wie der Vorgängerband ist das Taschenbuch hochwertig als Klappenbroschur gestaltet. Durch den ähnlichen Bildaufbau des Covers und den gleichen Strohhut der jungen Frau, hat es einen hohen Wiedererkennungswert. Ich finde es schade, das auf der Rückseite schon recht genau auf den Buchinhalt eingegangen wird. Im Innenteil ist das uns bekannte Rezept der Mokkaprinzentorte verwendet worden. Mir wären eine Kaffeespezialität lieb gewesen. Diesem Buch hat Maria Lacrosse wieder eine umfangreiche Liste der handelnden fiktiven und historischen Personen vorangestellt. Die beigefügten Karten mit dem Reich der Habsburger sowie Stadtplänen von Wien, sind ebenso hilfreich für uns Leser.

    Auch in Band zwei, mit dem sehr treffenden Titel, „Falscher Glanz“, tragen wieder die beiden, uns schon bekannten, Hauptprotagonisten durch die Handlung. Zahlreiche Kapitel werden aus Sichtweise der Komtess Sophie von Werdenfels und von ihrer großen aber unerreichbaren Liebe, Richard von Löwenstein, erzählt.

    Die Kaiserin weiß, dass Sophie einen Abschiedsbrief von ihrer Freundin bekam und Informationen um die Affäre hat. Kurzerhand wird sie zur Hofdame Sisis ernannt. Als solche muss sie einen Eid leisten, nichts über die kaiserliche Familie und das höfische Leben nach außen zu tragen.

    In der kurzen Zeit von kaum 4 Wochen hat sich Sophies Leben radikal verändert. Ihr gefährliches Wissen um die Tragödie ihrer besten Freundin, Mary, mit dem Thronfolger Rudolf, muss unter allen Umständen der Öffentlichkeit im Kaiserreich verborgen bleiben. Für ihren Dienstbeginn, der üblicherweise bei Nichtverheiratung, lebenslang gesichert ist, erhält Sophie eine reichhaltige und umfangreiche Garderobe mit vielen Accessoires. Dafür scheut ihr sonst sehr knauseriger Stiefvater keinen Aufwand. Er verspricht sich davon Vorteile.

    Schon in „Bewegte Jahre“ gefiel mir der sehr bildhafte Schreibstil von Marie Lacrosse. Dadurch, dass sich dieser Band direkt anschließt, war ich sofort mitten im Geschehen. Der Geschichtsverlauf konzentriert sich nun auf das Leben des Habsburger Kaiserpaars allen voran, der depressiven Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi.

    Die Handlung verlagert sich hauptsächlich an den österreichischen Kaiserhof. Sophie bekommt eine spartanisch und sehr schäbig eingerichtete Kammer zugewiesen. Weitab von der höfischen Pracht leben dort die weiblichen Bediensteten im Fräuleingang. Von den anderen Hofdamen, die aus alten österreichischen und ungarischen Adelsfamilien kommen, wird sie gemieden. Sie fühlt sich sehr einsam.

    Sisi ist nach dem Tod ihres einzigen Sohnes und Thronfolgers untröstlich. Ruhelos geht sie stundenlang spazieren und ist viel auf Reisen. So ist Sophie oft an der Seite der exzentrischen Kaiserin. Die älteren Hofdamen sind mit dem Bewegungsdrang Sisis überfordert.

    Marie Lacrosse erzählt auf großartige Art und Weise wie das Leben am Kaiserhof, der kaiserlichen Familie und deren Personal, organisiert ist. Die verschiedenen Hierarchien sind streng festgelegt und ein Aufstieg in höhere Dienste ist abhängig, welchem Adelsgeschlecht man entstammt. Sehr genau hat sie sich mit den Gepflogenheiten bei Hofe auseinander gesetzt. Sonst wäre diese opulente Werk nicht möglich gewesen. Das Café Prinzess, von Sophies Patenonkel, Stephan Danzer, tritt in diesem Band in den Hintergrund.

    Falscher Glanz widmet sich drei Jahren Habsburger Geschichte. Es macht betroffen, wie im Kaiserreich die kleinen Leute ausbeutet werden. Das Volk ist am darben ist und verarmt immer mehr.
    Die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer. So ist es nicht verwunderlich, dass die Wiener Bevölkerung dagegen aufbegehrt. Einen sehr schweren Stand haben dabei die Tramway-Kutscher. Sie sind ständigen Schikanen ausgesetzt damit die Aktionäre ihren Reichtum stets mehren können.

    Aber auch beim Militär geht nicht immer alles mit rechten Dingen zu. Absoluter Gehorsam hat oberste Priorität, egal was gefordert wird. Wie weit das führt war in „Bewegte Jahre“ beim Brand des Wiener Ringtheater zu lesen. Da die Soldaten teilweise reinen Schikanen ausgesetzt sind kommt es immer wieder zu anonymen Beschwerden. Richard von Löwenstein muss diese untersuchen.

    Ungeschönt und durch sehr akribische Recherche lässt uns Marie Lacrosse diese Zeit erleben.
    Man kann sich mit den Personen, allen voran Sophie, die teilweise ihr Herz auf der Zunge trägt, identifizieren. Aber beherzt, mutig und willensstark geht sie ihren Weg. Ihrem Stiefvater und einem reichen ungarischen Großgrundbesitzer bietet sie die Stirn. Bis zum Ende des Buches wurde eine Spannung gehalten, die einige Male kaum zu ertragen war.

    Ein Nachwort, in dem die Autorin Einblicke in ihre vielfältige Recherchearbeit gibt und Wahrheit und Fiktion erläutert, rundet den zweiten Band der Kaffeehaus-Trilogie ab.

    Ich finde „Falscher Glanz“, in seiner sehr großen Vielfalt, grandios. Mehrfach wird dem Leser klar, warum das Buch diesen Titel trägt. Uneingeschränkt empfehle ich es weiter und vergebe 5 wohlverdiente Punkte für diese beeindruckende Fortsetzung. Erwartungsvoll fiebere ich dem Abschlussband entgegen.

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    ann-marie, 30.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ein äußerst interessanter und historisch verbürgter Blick in die Zeit und das Leben von Kaiserin Sisi

    Der zweite Band der Kaffeehaus-Trilogie von Marie Lacrosse um das Wiener Kaffeehaus und die Geschichte um Sophie von Werdenfels und Richard von Löwenstein beginnt einen guten Monat nach dem bis heute historisch überlieferten mysteriösen Tod von Kronprinz Rudolf und Marie von Vetsera, besser bekannt als Mary.
    Sophie, enge Freundin von Marie, und Richard, enger Vertrauter von Rudolf werden auf sehr unorthodoxe Weise zum Schweigen über die tatsächlichen Ereignisse auf Schloss Mayerding gebracht: Sophie wird an den Hof von Kaiserin Sisi berufen, auch wenn ihr Adelsstand deutlich niedriger ist als der von anderen Hofdamen. Und Richard, der auf Grund seiner militärischen Ausbildung eine Strafversetzung in den abgelegensten Teil des Kaiserreichs erwartet, wird von Erzherzog Albrecht, einem Großonkel von Rudolf, in dessen eigenen Stab, direkt in Wien, berufen.
    Mit Hilfe dieser beiden Romanfiguren, mit denen man sich auf Anhieb identifizieren kann, gelingt der Eintritt in diese Zeit und deren Ereignisse, sehr leicht und hervorragend. Klug, wachsam, taktvoll und immer mit einer gewissen Vorsicht ausgestattet, überzeugen beide von Anfang an und man vergisst nach und nach, dass es sich "nur" um fiktive Gestalten handelt. Gerade in der Figur von Sophie gelingt es der Autorin hervorragend, die damaligen Gepflogenheiten, Erwartungshaltungen, die Arroganz, Überheblichkeit aber auch das diskriminierende, neidische und ignorante Verhalten der hohen und höchsten gesellschaftlichen Kreise hautnah kennenzulernen und mitzuerleben. Dabei teils erschreckend zu erfahren, dass der ganze zur Schau gestellte Glanz für die Öffentlichkeit inszeniert ist und dass beispielsweise der gewöhnliche Alltag einer Hofdame alles andere als glanzvoll ist. Und mit Hilfe der Figur von Richard taucht man ein in eine Welt, die ihrer eigenen Verschwiegenheit unterliegt. Wird es doch seine Aufgabe sein, diverse Missstände des Militärs aufzudecken und für Abhilfe zu sorgen. Wenn es sich auch um einen eher männlichen Arbeitsbereich handelt, gelingt es sehr gut, dies alles verständlich darzulegen.
    Darüber hinaus trifft man in diesem Roman auch bekannte Romanfiguren aus anderen Romanen der Autorin, der Weingut-Saga, wieder. Auf eine durchaus realistische Weise und doch "so ganz nebenbei" ist auch die Familie Gerban, allen voran Irene, wieder mit von der Partie. Vor allem sie bleibt sich ihrer Rolle als Kämpferin für ungerechte Arbeitsbedingungen treu und diese Einstellung wird überaus geschickt letztendlich mit dem historisch überlieferten Streik der Wiener Tramway-Kutscher verknüpft.
    Auch wenn es verschiedene Erzählstränge und dadurch bedingt unterschiedliche Örtlichkeiten gibt, so wird man durch die Überschriften von einzelnen Leseabschnitten – einem Bild gleich – direkt in die folgende Leseszene versetzt. Beinhaltet doch die Überschrift nicht nur Datum und Ort, sondern auch den genauen Wochentag und konkrete zeitliche Angaben. Dies hat mir sehr gut gefallen, weil es mir in dieser Form bisher noch in keinem anderen Roman aufgefallen ist. Zwar nur eine Kleinigkeit, aber eine bedeutende, die diesen Roman deutlich aus dem Gros der historischen romane hervorhebt. Das gleiche gilt für das Cover aller drei Bände, da jeweils die gleiche Frauengestalt im gleichen Kleid, dieses allerdings in unterschiedlichen Farben und jeweils mit einem Blick auf ein Wiener Kaffeehaus gewählt wurde. Und zum Schluss verdient auch das Personenregister gleich zu Beginn des Romans mit interessanten Anmerkungen zu einzelnen realen Personen eine besondere Erwähnung.
    Ein seitenstarkes, überzeugendes Sittengemälde der damaligen Zeit. Hervorragend recherchiert und auf eine unnachahmliche Weise wird das historisch Belegte in auf eine sehr eingehende, fesselnde und spannende Geschichte eingebettet. Dabei wird sehr viel Wert auf Authentizität gelegt. Als kleines Beispiel dazu die richtige Schreibweise des Namens der Kaiserin von Österreich, und zwar als Sisi. Dadurch nach meinem Empfinden eine klare Abgrenzung gegenüber den Kostümfilmen, die das Leben von Sisi zum Inhalt haben.
    Eine klare und überzeugende Leseempfehlung, verbunden mit der höchstmöglichen Punktezahl für diesen Roman.

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    Ariettas Bücherwelt, 28.04.2021

    Als Buch bewertet

    Sophies Leben als Hofdame
    Das Kaffeehaus, falscher Glanz

    Inhaltsangabe: Quelle Goldmann Verlag


    Die junge Sophie von Werdenfels tritt ihre Stelle als Kaiserin Sisis Hofdame an. Doch im Hofstaat hat sie es schwer. Insbesondere die Gräfin Marie Festetics, Sisis Favoritin, verfolgt jeden ihrer Schritte mit Eifersucht und Argwohn. Sophie erlebt das vordergründig glamouröse, hinter den Kulissen jedoch zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof mit. Als Hofdame muss sie auch an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard mit Amalie von Thurnau teilnehmen. Als sie selbst gegen ihren Willen mit einem viel älteren Adeligen verheiratet werden soll, flieht sie vom Hof ins Kaffeehaus ihres mittlerweile schwer kranken Onkels. Dort übernimmt sie die ersten Leitungsaufgaben …


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Marie Lacrosse, ist auch mit ihrem zweiten Teil Ihrer Kaffeehaus Triologie ein großartiger Roman über das Wien in der Belle Époque gelungen, den ich mit großer Begeisterung gelesen habe. Ich kann es kaum erwarten auch den 3. Teil im Herbst zu lesen. Sie öffnet uns die Türen zur Hofburg und lässt uns teilhaben an dem Leben dort. Jetzt weiß ich warum der Titel , Falscher Glanz, heißt wenn man hinter die Fassade schaute. Die Geschichte ist wie immer hervorragend und Akribisch rescheriert, man spürt auch die Psychologin in ihr, sie versteht es sich in jede ihrer Protagonisten hinein zu denken und gewährt uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben. Wahrheit und Fiktion sind wunderschön miteinander verwoben. Es geht diesmal um das Leben und den wahren Charakter von Kaiserin Elisabeth, nach dem tragischen Selbstmordes ihres Sohnes Rudolf. Sehr interessant ist das Nachwort , und die Quellen Hinweise und das Glossar . Auch sehr gut ist am Anfang das Personenregister, die realen historischen Persönlichkeiten sind mit einem Sternchen versehen.


    Gleich zu Anfang dauerte ich Sophie, die als Hofdame bei Sisi ihren Dienst antreten muss. Ihr ganzes Herz hängt doch am Kaffeehaus ihres Onkels. Ausschlaggebend ist der Selbstmord von Kronprinz Rudolf uns seiner Blutungen Geliebten uns Sophies Freundin, Mary Vetsera. Sisi denkt das Sophie über das Geschehen in Mayerling zum schweigen bringen kann. Das Leben dort am Hofe ist alles andere als schön, hier reagiert Neid und Missgunst, ein Leben wie in einem golden Käfig, jeder Schritt wird überwacht. Jedenfalls gewinnt Sophie die als Promeneuse ,Spaziergängerin , langsam Sisi vertrauen. Auf den Wanderungen, bekommt sie tiefe Einblicke in das Seelenleben von Sisi. Die den Tod ihres einzigen Sohnes nicht verschmerzen kann, von ihren Sorgen und Nöten. Ja die Sisi wie wir sie aus den Filmen kennen ist sie nicht, im Gegenteil sie ist sehr speziell, launisch, und ich hatte das Gefühl sie war magersüchtig und depressiv, eigentlich kein Wunder.Gräfin Marie von Festetics, eine ungarische Hofdame, wird zu ihrer erbitterten Feindin, da sie bisher die Vertraute Sisi war. Über dem Kaffeehaus und Sophie schweben dunkle Wolken, der Onkel erkrankt schwer, und ein Verwandter der neidischen Hofdame, Graf Lajosz Szalay, macht Sophie den Hof, und möchte sie heiraten. Aber ich hätte ihn gerade nauso wie Sophie verabscheut, aber es kommt noch schlimmer man zieht im Hintergrund die Strippen und möchte Sophie zwangs Verheiraten. Auch Richard ihre große Liebe ist unglücklich in seiner Ehe mit Amalie. Richard macht eine schreckliche Entdeckung über diesen Grafen, wird er Sophie aus der Hofburg befreien und ihr zur Flucht verhelfen. Es wird sehr brenzlig und gefährlich für Sophie......

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    Ariettas Bücherwelt, 27.04.2021

    Als Buch bewertet

    Sophie Leben als Hofdame
    Das Kaffeehaus, falscher Glanz
    Inhaltsangabe: Quelle Goldmann Verlag

    Die junge Sophie von Werdenfels tritt ihre Stelle als Kaiserin Sisis Hofdame an. Doch im Hofstaat hat sie es schwer. Insbesondere die Gräfin Marie Festetics, Sisis Favoritin, verfolgt jeden ihrer Schritte mit Eifersucht und Argwohn. Sophie erlebt das vordergründig glamouröse, hinter den Kulissen jedoch zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof mit. Als Hofdame muss sie auch an der Hochzeit ihrer großen Liebe Richard mit Amalie von Thurnau teilnehmen. Als sie selbst gegen ihren Willen mit einem viel älteren Adeligen verheiratet werden soll, flieht sie vom Hof ins Kaffeehaus ihres mittlerweile schwer kranken Onkels. Dort übernimmt sie die ersten Leitungsaufgaben …

    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Marie Lacrosse, ist auch mit ihrem zweiten Teil Ihrer Kaffeehaus Triologie ein großartiger Roman über das Wien in der Belle Époque gelungen, den ich mit großer Begeisterung gelesen habe. Ich kann es kaum erwarten auch den 3. Teil im Herbst zu lesen. Sie öffnet uns die Türen zur Hofburg und lässt uns teilhaben an dem Leben dort. Jetzt weiß ich warum der Titel , Falscher Glanz, heißt wenn man hinter die Fassade schaute. Die Geschichte ist wie immer hervorragend und Akribisch rescheriert, man spürt auch die Psychologin in ihr, sie versteht es sich in jede ihrer Protagonisten hinein zu denken und gewährt uns tiefe Einblicke in deren Seelenleben. Wahrheit und Fiktion sind wunderschön miteinander verwoben. Es geht diesmal um das Leben und den wahren Charakter von Kaiserin Elisabeth, nach dem tragischen Selbstmordes ihres Sohnes Rudolf. Sehr interessant ist das Nachwort , und die Quellen Hinweise und das Glossar . Auch sehr gut ist am Anfang das Personenregister, die realen historischen Persönlichkeiten sind mit einem Sternchen versehen.

    Gleich zu Anfang dauerte ich Sophie, die als Hofdame bei Sisi ihren Dienst antreten muss. Ihr ganzes Herz hängt doch am Kaffeehaus ihres Onkels. Ausschlaggebend ist der Selbstmord von Kronprinz Rudolf uns seiner Blutungen Geliebten uns Sophies Freundin, Mary Vetsera. Sisi denkt das Sophie über das Geschehen in Mayerling zum schweigen bringen kann. Das Leben dort am Hofe ist alles andere als schön, hier reagiert Neid und Missgunst, ein Leben wie in einem golden Käfig, jeder Schritt wird überwacht. Jedenfalls gewinnt Sophie die als Promeneuse ,Spaziergängerin , langsam Sisi vertrauen. Auf den Wanderungen, bekommt sie tiefe Einblicke in das Seelenleben von Sisi. Die den Tod ihres einzigen Sohnes nicht verschmerzen kann, von ihren Sorgen und Nöten. Ja die Sisi wie wir sie aus den Filmen kennen ist sie nicht, im Gegenteil sie ist sehr speziell, launisch, und ich hatte das Gefühl sie war magersüchtig und depressiv, eigentlich kein Wunder.Gräfin Marie von Festetics, eine ungarische Hofdame, wird zu ihrer erbitterten Feindin, da sie bisher die Vertraute Sisi war. Über dem Kaffeehaus und Sophie schweben dunkle Wolken, der Onkel erkrankt schwer, und ein Verwandter der neidischen Hofdame, Graf Lajosz Szalay, macht Sophie den Hof, und möchte sie heiraten. Aber ich hätte ihn gerade nauso wie Sophie verabscheut, aber es kommt noch schlimmer man zieht im Hintergrund die Strippen und möchte Sophie zwangs Verheiraten. Auch Richard ihre große Liebe ist unglücklich in seiner Ehe mit Amalie. Richard macht eine schreckliche Entdeckung über diesen Grafen, wird er Sophie aus der Hofburg befreien und ihr zur Flucht verhelfen. Es wird sehr brenzlig und gefährlich für Sophie.......

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    Ulrike H., 21.04.2021

    Als Buch bewertet

    „Sie haben’s gut, Sie können ins Kaffeehaus geh’n.“ - Franz Joseph I., Kaiser von Österreich

    Gespannt habe ich auf den zweiten Teil der Kaffeehaus-Saga gewartet, der kürzlich erschien. Marie Lacrosse erzählt die Geschichte der (fiktiven) Komtess Sophie von Werdenfels nahtlos weiter. Nach den tragischen Ereignissen in Mayerling („Schwerpunktthema“ des 1.Teils) ist der kaiserliche Hof bemüht, die Wahrheit bestmöglich zu vertuschen. Darum beruft Kaiserin Elisabeth Sophie zu ihrer Hofdame. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Sophie über alles schweigen muss, was sie über ihre Freundin Mary Vetsera und deren unheilvolles Verhältnis zu Kronprinz Rudolf weiß.
    Sophie stellt bald fest, dass der Glanz des Kaiserhauses nur vordergründig ist, hinter den Kulissen bietet sich ein gänzlich anderes Bild. Intrigen der Hofdamen untereinander sind keine Seltenheit. Als „Promeneuse“ ist Sophie häufig an der Seite der Kaiserin. Mit der Zeit kommt sie Elisabeth, wie sie sie nennen darf, wenn sie unter sich sind, näher und erfährt manches Geheimnis, das unbedingt gewahrt werden muss.
    Glücklich am Kaiserhof ist Sophie jedoch nicht. Sie macht sich Sorgen um ihre Mutter und vor allem um ihre jüngere Schwester, die oft unter dem strengen Stiefvater zu leiden hat. Sophie vermisst die Stunden, die sie gemeinsam mit ihrem Patenonkel Stephan in dessen Café Prinzess verbracht hat. Und am meisten vermisst sie Richard von Löwenstein (ein ebenfalls fiktiver Charakter), der seinerzeit zum engeren Kreis um Kronprinz Rudolf gehörte und den Sophie über Mary Vetsera kennengelernt hat. Seitdem liebt sie ihn. Richard jedoch ist der Komtess Amalie von Thurnau anverlobt. Und um Sophies Hand hält ein sehr viel älterer und ihr äußerst unsympathischer Adeliger an. Da erreichen sie beunruhigende Nachrichten aus dem Café Prinzess…

    Auch mit dem 2. Teil „Falscher Glanz“ ihrer „Kaffeehaus-Saga“ gelingt es Marie Lacrosse in hervorragender Weise, Geschichte zum Leben zu erwecken. Anschaulich berichtet sie nicht nur über das Leben am kaiserlichen Hof zu Wien nach dem Tod des Kronprinzen 1889, sie erzählt auch vom Leben und den Sorgen der damaligen Wiener Bevölkerung; so zum Beispiel vom Streik der Wiener Tramway-Kutscher. Hier treffen wir Irene Gerban wieder, die wir in der Weingut-Saga der Autorin kennengelernt haben.
    In dem sehr informativen Nachwort „Wahrheit und Fiktion“ klärt Marie Lacrosse auf, was auf Fakten beruht, wo sie ihre Fantasie spielen ließ, wo sie auf ihr psychologisches Fachwissen zurückgreift und wo sie historisch belegte Ereignisse aus dramaturgischen Gründen der Romanhandlung anpasste.

    Mein persönliches Fazit:
    Wo Marie Lacrosse draufsteht, ist höchster Lesegenuss drin.
    Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen. Es war, als ob ich liebe Bekannte wieder treffen würde. Vor allem Richard von Löwenstein wurde mir immer sympathischer, und ich bin gespannt, wie seine Geschichte (und die Sophies) weitergeht. Viel zu schnell war ich am Ende des doch ca. 700 Seiten starken Buchs angelangt und blieb traurig zurück. Mein Trost ist, dass Band 3 „Geheime Wünsche“ bereits im Herbst dieses Jahres erscheinen wird.

    Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Goldmann-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch meine Meinung nicht beeinflusst.

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    Nick Coll, 04.05.2021

    Als Buch bewertet

    Wer schon einmal die Bücher der Autorin Marie Lacrosse alias Marita Spang gelesen hat, weiß, dass sie nicht nur spannende Unterhaltung, sondern auch fesselnde historische Romane bieten kann. Den enormen Zeitaufwand und viel Recherchen auf sich nehmend, verarbeitet sie im neuesten Buch 📖«Kaffeehaus — Falscher Glanz» (2021) geschichtliche Fakten am Kaiserhof nach der bekannten Mayerling-Affäre und bietet dem Leser eine würdige Fortsetzung der spannenden Geschichte um das fiktive Kaffeehaus in Wien, den Dreh- und Angelpunkt der Reihe.

    Die Geschichte umspannt den Zeitraum 1889 bis 1891 und ist gut aufgeteilt. Wie der Leser bereits aus dem ersten Band weiß, ist die junge Komtess Sophie gezwungen die Hofdame der Kaiserin Sisi zu werden und ihre Stelle am Wiener Hof anzunehmen. Doch wie sie sehr schnell feststellen muss, weist das Leben, obschon es vordergründig glamourös und pompös erscheint, hinter den Kulissen jedoch den falschen Glanz und mehrere Risse auf. Durch verschiedene Episoden— sei es der Tramway-Streik in der Hauptstadt oder Missstände des Militärs in abgelegenen Gegenden, — gibt die Autorin der k.u.k. Monarchie ein zerfurchtes Gesicht, in dem Armut, Verzweiflung oder soziale Ungerechtigkeit tagtäglich von den Einwohnern alles abverlangten. Wie lange es noch dauern wird, bis die Katastrophe eintritt, weiß (noch) niemand.

    Einer bildhübschen Märchenfee gleich, wie die Kaiserin beim Volk verehrt wird, wird Sisi im Roman aber nicht porträtiert. Sie bekommt ein eindringliches, bedeutsames bis erschütterndes Porträt einer Frau, die zerrissen zwischen Schuldgefühlen, ehelichen Pflichten und dem anstrengenden Hofzeremoniell ist. Mit jenem drückenden Gefühl, in einer Welt gefangen zu sein, in der nichts mehr Sinn zu ergeben scheint, versucht die Monarchin wie eine Getriebene dem Ganzen ständig zu entkommen und lässt dabei ihre neue Promeneuse Sophie von Werdenfels sie auf ihren Abenteuern begleiten und Zeugin ihrer Gedanken, Gefühle aber auch Absonderlichkeiten werden. Genau dieser Kontrast zu den kitschigen Filmen macht den Roman so reizvoll.
    Der Schreibstil ist wie immer flüssig und bildhaft, sodass der Leser schnell in ein vergangenes Jahrhundert abtaucht. Die Entwicklung der Geschichte wird konzentriert dargestellt, dramatische und wichtige Ereignisse wiederum sind mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Die Figuren und ihr privates Leben entwickeln sich mit der Reihe weiter mit, das gibt den Personen die persönliche Note und einen bleibenden Eindruck. Die Autorin vereint in ihrer Handlung historisch belegte Realität mit Fiktion auf so herrliche Weise, dass man die Übergänge nur durch das Nachwort erkennen kann. Wie ein wunderschöner Teppich aus Worten und Fakten gewebt, bei dem das Muster sich im Laufe der Geschichte richtig entwickelt und erst bei den letzten Seiten in seiner ganzer Schönheit und Tragik dem Leser zu Füßen liegt und die Dinge ein klein wenig in die notwendige Richtung bewegt.  

    Ein perfektes Buch, um für einige Zeit in eine besondere Geschichte einzutauchen. Großartige Unterhaltung! 👍

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    Jasika, 01.07.2021

    Als Buch bewertet

    Teil 2 der großen Kaffeehaus-Trilogie geht fesselnd weiter und setzt nahtlos an die Ereignisse des ersten Bandes an.

    Der Prolog bietet hier eine perfekte Zusammenfassung an, so dass man als Leser trotz des größeren zeitlichen Abstands zum ersten Band und der vielen Charaktere wieder schnell mitten im Geschehen ist.

    Im ersten Teil wurde vorrangig die "Affäre Mayerling" behandelt. Die weitreichenden Folgen werden in der Fortsetzung aufgegriffen.

    Sophie als enge Freundin der Mary Vetsera wurde als Hofdame an den Kaiserhof bestellt und soll auf diese Weise zum Schweigen gebracht werden. In Wien kursieren derweil die vielfältigsten Gerüchte und die Mutter und Schwester der verstorbenen Mary Vetsera werden von der feinen Wiener Gesellschaft geschnitten.

    Sophie von Werdenfels gerät in der Hofburg in eine wahre Schlangengrube. Vom Glanz des Kaiserhofes ist nicht immer viel zu spüren! Einzig Ida von Ferenczy, eine ungarische Hofdame Sisis, steht Sophie bei.

    "Wahrscheinlich würde sie in der Hofburg ein von der Kaiserin vollkommen ignoriertes Schattendasein führen, geschnitten und gemieden von allen anderen Mitgliedern des Hofes." (Zitat S. 74)

    Marie Lacrosse hat auch für den zweiten Teil ihrer großen Trilogie umfassend recherchiert, was ich dem Buch auch angemerkt habe.

    Ich habe ein sehr interessantes Bild der Kaiserin Sisi gewinnen können, das so ganz anders ist als in den romantisch angehauchten Sissi-Verfilmungen.

    Die vielen kleinen historisch belegten Begebenheiten werden wunderbar eingefangen. Wie z. B. Sisis ausschweifender Körperkult, sie hat kaum Nahrung zu sich genommen, jeden Tag weite Wanderungen unternehmen und zudem Übungen absolviert. Auch ihren dichten Haare, die ihr bis zu den Fersen reichten und aufgrund ihres Gewichts zu Kopfschmerzen führten, widmete sie viel Aufmerksamkeit.

    Von ihren Pflichten bei Hofe wollte sie indessen nichts wissen und war ausgesprochen egoistisch.

    Die unterschiedlichen Perspektiven bieten ein breites Spektrum und haben mich regelrecht in einen Lesesog gezogen.

    Zudem wurde weiterhin auf die Situation der Arbeiter mit ihren 16 Stunden-Arbeitstagen (und mehr) für einen geringen Lohn eingegangen, der in den tatsächlich belegten Streik der Wiener Tramway-Kutscher im Jahr 1889 mündete.

    Fiktive Charaktere und historisch belegte Persönlichkeiten wurden gekonnt mit der Handlung verwoben, so dass ein spannender und facettenreichen Einblick in die Wiener "Belle Èpoque" wahrlich gelungen ist!

    Das prächtige "Café Prinzess" ist dabei wieder Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse. Die erwähnten Kaffeespezialitäten und exquisiten Torten machen Appetit.

    Abgerundet wird der Roman wie gewohnt mit einem ausführlichen Personenregister, Karten des damaligen Wiens und Österreich-Ungarns, einem Glossar sowie ein Nachwort der Autorin zu Fiktion und Wirklichkeit.


    Fazit:

    Großartiger detaillierter und authentischer Einblick in die Wiener Gesellschaft der Jahre 1889 bis 1891!

    Ich bin schon sehr gespannt auf den abschließenden dritten Teil!

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    tansmariechen, 18.05.2021

    Als Buch bewertet

    Sophie von Werdenfels wird als Hofdame an den Kaiserhof gerufen. Sie soll Kaiserin Sisi vorlesen. Kaiserin Sisi will sich mit ihrer Berufung das Schweigen von Sophie versichern. Sophie kennt ein Geheimnis, das dem Ansehen des Hofes schaden könnte. Sophie hat es auf dem Hof nicht leicht, denn ihr Ankommen dort stößt nicht überall auf Gegenliebe. Sisi jedoch findet gefallen an Sophie, die schnell zu ihrer Vertrauten und Begleiterin wird. An Sisis Seite erlebt Sophie das vordergründig glamouröse und gleichzeitig zutiefst bigotte Leben am Kaiserhof. Zeitgleich muss sie mit ansehen, wie ihre große Liebe Richard eine andere Frau heiratet. Sophie soll gegen ihren Willen mit einem deutlich älteren Herren verheiratet werden, den sie tief verabscheut. Ihr Patenonkel erkrankt schwer und Sophie flieht vom Hof um das Kaffeehaus ihres Onkels zu retten. Wir wird Sisi reagieren?

    Das 746 Seiten starke Taschenbuch “Das Kaffeehaus, Falscher Glanz” hat Marie Lacrosse am 13.04.2021 gemeinsam mit dem Goldmann Verlag herausgebracht. Es handelt sich um den 2. Teil der Kaffeehaus Saga. Dieser Teil kann ohne Vorkenntnisse des ersten Teils gelesen werden. Zu Beginn finden sich ein paar Karten über die Landesgrenzen und ein Stadtplan aus Wien um 1890. Die wichtigsten Persönlichkeiten sind kurz vorgestellt. Hier kann man nachlesen, welche historische Persönlichkeiten wirklich gelebt haben und welche Aufgaben sie hatten. Am Ende finden wir ein Glossar, das ergänzend noch einige historische Begriffe erklärt.

    Die Autorin versteht es mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil geschickt einen Spannungsbogen zu gestalten, der mich bereits mit den ersten Sätzen in das historische Wien katapultiert und dann nicht mehr losgelassen hat. Die starke Persönlichkeit von Sophie von Werdenfels hat mir einfach Spaß gemacht. Da ich selbst vor einigen Jahren für ca. 3 Monate in Wien gearbeitet habe, kenne ich mich dort recht gut aus und habe u. a. auch die Hofburg besichtigt. Einige Zeit habe ich im Raimundstheater verbracht, in der das Musical “Elisabeth” aufgeführt wurde. Es war mir eine Freude, mich wieder in diese Zeit erinnern zu dürfen. Mit Kaiserin Elisabeth (hier: Sisi) habe ich mich ausführlich beschäftigt und war gespannt, wie Marie Lacrosse die Persönlichkeit von Sisi in diesem Buch darstellen wird. Ich war begeistert! In kurzen, knappen Sätzen hat sie sowohl die Atmosphäre an der Hofburg, das Verhältnis zu Kaiser Franz-Josef und ihre Persönlichkeit (nach dem Tode ihres Sohnes) exzellent dargestellt, ohne den unterhaltenden Charakter zu verlieren.

    Marie Lacrosse unterhält mit einer gelungenen Mischung aus Liebe, Spannung, Wissen, Phantasie und Geschichte in einer ausgezeichneten Art und Weise. Mit Sophie von Werdenfels hat sie eine starke und mutige Protagonistin geschaffen, die Lust auf mehr macht. Dieser Band ist für alle Liebhaber des historischen Romans geeignet, die sich für Wien um 1890 und die Kaiserin Sisi interessieren. Von mir gibt es in allen Punkten 5 Lesesterne!

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    Isabel R. (engi), 06.05.2021

    Als Buch bewertet

    „Yep, she did it again!” Wie schon im Vorgängerband konnte mich die sympathische Autorin Marita Spang – hier schreibt sie unter dem Pseudonym Marie Lacrosse – von ihrem Kaffeehaus in Wien überzeugen. Man spürt ihre Liebe zum Schreiben in jeder Zeile und ihre Recherchearbeit ist mal wieder phänomenal. Ich selbst interessiere mich seit Jahren für die österreichische Monarchie der letzten beiden Jahrhunderte und so waren mir das Aufeinandertreffen mit Sisi und ihrem Mann Franz eine große Freude, die mir unsere kleine Protagonistin Sophie ermöglicht hat. Sophie, die dazu verdonnert wird Kaiserin Elisabeth am Hof zu dienen, damit man sich ihrer Verschwiegenheit zu den Vorfällen auf Mayerling gewiss sein kann. Sobald Sophie jedoch am Kaiserhof ankommt bekommt für sie der „falsche Glanz“ eine ganz neue Bedeutung. Wie hatte sie ihre Mutter innerlich belächelt als diese ihr lieber zu viel als zu wenig Kleidung und drumherum mitgeben wollte und wie froh ist sie jetzt um jedes Stück. Sie hat es nicht leicht. Die Hofdamen sind ihr gegenüber misstrauisch und ihre Kammer ist kalt und klamm. Von Glanz und Gloria keine Spur. Wie lange wird sie das ertragen können?
    Auch ihre große Liebe Richard hat einige Prüfungen zu bestehen. Die größte liegt wohl darin Amalie von Thurnau ehelichen zu müssen, um vielleicht nie wieder frei für Sophie zu sein?
    Neben der Romanhandlung lässt Marie immer wieder geschichtliche Anekdoten einfließen, die das Gesamtbild der damaligen Zeit wunderbar untermalen. Sie zeichnet auch ein realistisches Bild des Kaiserpaares, das natürlich im Vergleich zu den verkitschten Filmen kaum unterschiedlicher ausfallen könnte. Sisi, die mit ihrem schweren Los immer wieder haderte, war keine einfache Frau aber auch der Kaiser war kein unbeschriebenes Blatt. Der „falsche Glanz“ des hartumkämpften Adels bekommt so einige Risse, es ist nicht alles Gold was glänzt …
    Ganz besonders gut gefallen haben mir die Begegnungen mit zwei Charakteren aus der Weinberg Trilogie. Ich denke, da hast du doch einigen deiner treuen Leser eine kleine Freude mit gemacht, liebe Marie.
    Dieser zweite Band endet – wie kann es anders sein – mal wieder mit einem saftigen Cliffhanger und macht schon heute Lust auf den letzten Teil der Kaffeehaus-Trilogie. Von mir gibt es die volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

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    Tiara, 19.06.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung vom Kaffeehaus gefreut und ich wurde auch nicht enttäuscht.
    Marie Lacrosse lässt den Leser wieder mit allen Emotionen an der Geschichte teilhaben und die Protagonisten haben unterschiedliche Gefühle in mir ausgelöst.
    So ist Sisi keinesfalls die liebenswürdige Person, die wir aus der gleichnamigen Serie vor Augen haben. Ich fand sie sehr unsympathisch und sehr egoistisch.
    Daher tat mir auch Sophie sehr Leid, da sie sämtliche Launen von Sisi erdulden musste. Allerdings hatte ich doch auch ein gewisses Mitgefühl für die Kaiserin, denn so richtig glücklich war sie eigentlich nie in ihrem Leben und seit dem Tod ihres Sohnes hat sie sich nie mehr richtig erholt und hat eine unglaubliche Reisesucht und einen Schlankheitswahn entwickelt.
    Dabei würde man Sophie dringend im Kaffeehaus brauchen und auch ihre Schwester bräuchte jemanden zum Anlehnen, da ihr Stiefvater ihr das Leben sehr schwer macht.
    Auch Richard von Löwenstein ist nach seiner Heirat mit Amalie alles andere als glücklich, denn er liebt Sophie noch immer. Mehr mag ich über den Inhalt aber gar nicht verraten, da es ja ein zweiter Teil ist.
    Es passiert soviel berührendes, schockierendes, trauriges, schönes und mitreißendes, was jeder selber entdecken sollte.
    Die Autorin schreibt wie gewohnt sehr flüssig und stimmig und man konnte sich wunderbar in die damilige k. u. k. Zeit hineinversetzen.
    Sehr gefreut habe ich mich, alte Bekannte aus dem Weingut wiederzutreffen.
    Fazit: Eine sehr lesenswerte Geschichte, die 5/5 Sterne verdient hat und die ich sehr gerne weiterempfehlen möchte.

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  • 4 Sterne

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    friederickes Bücherblog, 17.05.2021

    Als eBook bewertet

    Spannende Fortsetzung
    Das Cover:
    Das Cover ist mit seinen Farben und den Abbildungen an der ersten Band angelehnt. Sehr ansprechend und einladend. Eine sehr schöne und passende Buchpräsentation.
    Die Geschichte:
    Sophie tritt ihre Stelle als Hofdame an. Zunächst ist ihr Alltag von Langeweile in der Einfachheit ihrer Kammer geprägt. Erst als sie mit Kaiserin Sisi auf Reisen gehen darf, wird sie gefordert. Hinzu kommt die Eifersucht von Marie Festetics, die ihr zu schaffen macht.
    Als sie an der Hochzeit von Richard ihrer großen Liebe, mit Amalie von Thurnau teilnehmen muss, sie sich außerdem große Sorgen um ihren Onkel und das Kaffeehaus macht, und dann auch noch mit einem älteren Mann verheiratet werden soll, flieht sie ins Kaffeehaus und übernimmt dort wichtige Aufgaben.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext machte mich neugierig, denn ich erfuhr, dass Sophie Leitungsaufgaben im Kaffeehaus übernehmen wird. Doch zunächst stand Kaiserin Sisi im Mittelpunkt mit all den Etiketten und Regeln der k.u.k. Monarchie, die die Protagonisten einzuhalten und zu leben hatten. So auch Sophie, deren Leben zusätzlich erschwert wurde.
    Marie Lacrosse ist eine grandiose Erzählerin, die es jedes Mal schafft, den Figuren und Schauplätzen Leben einzuhauchen. Und immer wieder muss ich auch diese enorme Recherchearbeit bewundern, die nötig ist, um solche Geschichten entstehen zu lassen. In diesem Fall sollte man die österreichische Monarchie sehr spannend finden und mögen. Mir war es etwas zu viel und zu opulente Zeitgeschichte, die die fiktive Geschichte rund um Sophie und das Kaffeehaus sehr lange überstrahlte. Dennoch habe ich voller Spannung die Geschichte gelesen und genossen, weil sich die ganze Epoche voller Gegensätze zeigt und die Menschen tatsächlich auf einen falschen Glanz blickten.
    Gefreut habe ich mich auch hier, dass alte Bekannte aus dem Weingut vorbeischauten.
    Es ist ein intensiver und ehrlicher Blick auf das Leben von Sisi, das Leben am Hof, auf die Kultur der Kaffeehäuser, auf die Armut und die soziale Schieflage. Gerne spreche ich meine Leseempfehlung aus.

    Heidelinde von friederickes bücherblog

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  • 5 Sterne

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    nirak, 23.04.2021

    Als Buch bewertet

    „Wien ist eine Stadt, die um einige Kaffeehäuser herum errichtet ist“ – Bertolt Brecht

    Für Sophie von Werdenfels beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Sie muss ihren Dienst als Hofdame der Kaiserin Sisi antreten. Wohl ist ihr dabei nicht, aber sie hat keine Wahl. Leider muss sie schnell lernen, mit den Menschen am Hofe zu leben und erleben, wie Intrigen und Boshaftigkeiten die Runde machen. Vor allem die Gräfin Marie Festetics macht ihr das Leben schwer. Die Gräfin gehört zu den Favoritinnen unter den Hofdamen und steht der Kaiserin sehr nahe. Für Sophie beginnt eine schwere Zeit, in der sie lernen muss, sich zu behaupten. Ein um viele Jahre älterer Ungar macht ihr zudem auch noch den Hof. Die Frage, wie sie ihm entkommen kann, beschäftigt Sophie von Stund an. Auch dass sie ihrem Onkel im Kaffeehaus nicht mehr so zur Seite stehen kann, wie sie möchte, macht ihr schwer zu schaffen. Wie soll ihr Leben weitergehen?

    Endlich ist es soweit, das Leben im Kaffeehaus zu Wien geht weiter. Mit „Falscher Glanz“ liegt nun Band 2 dieser Trilogie vor. Um es gleich vorwegzunehmen, mir hat diese Fortsetzung sehr gut gefallen, auch wenn sie so ganz anders ist als Band 1 „Bewegte Jahre“. Während im ersten Teil der Fokus auf dem Leben von Sophie und ihre Beziehung zu Richard liegt, wird hier die Geschichte und die Geschehnisse bei Hofe geschildert. Da Sophie als Hofdame antreten muss, schildert Marie Lacrosse auch intensiv aus dem Leben an Sisis Seite.

    Die Intrigen bei Hofe hat die Autorin glaubhaft in Szene gesetzt und auch das Jahr nach der furchtbaren Tragödie von Mayerling glaubhaft dargestellt. Marie Lacrosse schildert von den Gefühlen der betroffenen Menschen, deren Trauer und entsetzten auch noch Wochen später. Auch die Kaiserin trauert natürlich. Gerade Sophie bekommt dies zu spüren und lernt die Kaiserin von einer emotionalen Seite kennen. Ich fand gerade diese Szenen mit Sophie und Sisi sehr gut. Die Kaiserin wird hier mal so ganz anders beschrieben als sonst üblich und ist nicht mit den gängigen Sissi-Filmen zu vergleichen. Mir hat diese Darstellung sehr gut gefallen. Ich habe einiges über sie erfahren, was mir so nicht bewusst war. Eindrucksvoll waren auch die Auswirkungen der Mayerling- Affaire, die hier glaubhaft geschildert werden.

    Gut gewählt finde ich den Titel „Falscher Glanz“, er spiegelt die adlige Gesellschaft Österreichs wider und passt somit wunderbar zum Inhalt des Romans. Nach außen ist die Fassade strahlend schön, aber sieht man hinter die Kulissen, sieht man, wie es wirklich ist.

    Ein weiter Handlungsstrang beschäftigt sich auch hier mit dem Leben der ärmeren Bevölkerung. Diese Szenen passen sich wunderbar in die gesamte Handlung ein und erlauben einen Blick auf die Menschen, die hart für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen.

    Auch Richard von Löwenstein hat seine Momente. An seiner Seite wird das Militär geschildert. Richard hat seine eigenen Probleme zu bewältigen, allem voran natürlich seine Heirat mit der wenig geliebten Amalie von Thurnau. Richard kann man mögen oder auch nicht. Er hat seine Eigenarten, die er auch beibehält. Auf der einen Seite beteuert er zum Beispiel immer wieder, wie sehr ihm Sophie am Herzen liegt, aber auf der anderen Seite arrangiert er sich auch mit Amalie. Wie er sich Amalie gegenüber verhält, hat mir nicht immer gefallen, aber seine Einsätze, die ihn die unzumutbaren Verhältnisse des Militärs offen legen lassen, waren wiederum gut beschrieben und ließen erkennen, dass auch in Richard ein guter Charakter stecken könnte. Es macht den Eindruck, als hätte er aus seinen Fehlern gelernt. Ich bin schon gespannt, wie er sich weiterentwickeln wird.

    Marie Lacrosse hat ein stimmiges Bild dieser Zeit wiedergegeben. Es ist ihr gelungen, eine Geschichte über die Kaiserin zu erzählen, die nicht nur die schillernde, glänzende Seite zeigt. Der Erzählstil der Autorin ist zudem bildhaft und facettenreich, ich konnte abtauchen in die Zeit der k.u.k Monarchie und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

    Fazit:

    „Falscher Glanz“ ist ein wunderbarer historischer Roman, der gekonnt eine fiktive Geschichte mit dem historischen Hintergrund der k.u.k Monarchie verbindet. Die Protagonisten wirken wie mitten aus dem Leben dieser Epoche gegriffen. Sie spiegeln diese Zeit wider und zwar in allen Facetten. Ich bin schon jetzt gespannt darauf, wie es mit Sophie, Richard und dem Kaffeehaus weitergehen wird.

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  • 5 Sterne

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    Ursula B., 04.05.2021

    Als Buch bewertet

    Sehnsüchtig erwartet: Hier ist sie nun, die Fortsetzung der spannenden Geschichte rund um die Wiener Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Leserinnen und Leser des ersten Bandes der Kaffeehaus-Trilogie können direkt eintauchen in die Zeit nach der großen Tragödie am Kaiserhof, der Mayerling-Affaire, dem hochexplosiven Geheimnis um den Freitod des Kronprinzen Rudolf. Doch auch wer mit Band 2, Untertitel „Falscher Glanz“, einsteigt, kann der Geschichte folgen, denn gleich auf den ersten Seiten, im Prolog, gelingt es der Autorin hervorragend, die vielen bereits bekannte Geschichte so zu rekapitulieren und in den neuen Handlungsstrang einzubauen, dass auch die neue Leserschaft gut bedient wird.
    Die Protagonistin Sophie von Werdenfels tritt ihre Stelle als eine der Hofdamen Kaiserin Elisabeths (Sisis) an und somit verändert sich die Sichtweise auf das Geschehen:
    Sophie wird Zeugin des „falschen Glanzes“ am Kaiserhof, erlebt Intrigen, Machtgehabe und ganz besonders die psychische Verfassung der Kaiserin, ihre Weigerung, sich den Anforderungen und Regeln am Kaiserhof zu beugen, ihre Eigenwilligkeit und bis ins krankhafte gesteigerte Zwanghaftigkeit. Dabei aber auch ihre Ehrlichkeit in Bezug auf das große Geheimnis um den Tod ihres Sohnes, ihre Trauer, die nicht nur ihrem Sohn gilt, sondern auch der mit in den Tod gerissenen Mary Vetsera, Sophies Freundin. Sisi wird hier als zutiefst zerrissene Persönlichkeit gezeigt, die aber durchaus ihre menschlich-emotionale Seite nicht verloren hat.

    Sophie steht wieder zwischen den verschiedenen Welten: Einerseits ist da ihre Loyalität gegenüber der Kaiserin, wohlwissend, dass sie diese Stellung nur erhalten hat, weil sie Dinge weiß, die nicht nach außen gelangen dürfen. Andererseits ist da ihre Sorge um den Onkel Stephan Danzer, Kaffeehausbesitzer und ihr Wunsch, ihn zu unterstützen, denn das Kaffeehaus ist ihre eigentliche Heimat. Auch um Mutter und Schwester sorgt sie sich, denn der Herr im Hause, ihr Stiefvater, ist ein Haustyrann, dessen Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung das Leben im Haus Werdenfels bestimmt und belastet.
    Und außerdem gibt es da auch noch Sophies Liebe zu Richard von Löwenstein, der einer anderen versprochen ist, diese auch heiraten wird, obwohl er sich seiner Liebe zu Sophie sicher ist. Für Sophie ist gar eine Zwangsheirat mit einem ungeliebten älteren Adligen vorgesehen. Falscher Glanz auch hier, Gefühle und gesellschaftliche Verpflichtungen scheinen unvereinbar.

    Dennoch ist als unterschwelliges Motiv im gesamten Handlungsverlauf der Kampf um Aufrichtigkeit, Menschlichkeit zu erkennen, ob auf individueller Ebene wie bei Sophie in ihrer Sorge um Andere, bei Sisi in ihrer Weigerung, die erzwungenen Rituale mitzumachen, und an vielen anderen Stellen, wo gesellschaftliche Mißstände aufgezeigt werden.
    So bei den Szenen, wo es um soziale Unruhen geht, Streiks, der Aufstieg gewerkschaftlicher Verbände, das Aufdecken von Mißständen beim Militär. Hier spielt Richard von Löwenstein eine zentrale Rolle und macht die Bekanntschaft mit - treue Marie-Lacrosse-Leserinnen und Leser freuen sich - Irene Gerban und ihrem Schwiegervater Graf Ferdinand von Sterenberg, bekannt aus der Weingut-Trilogie.
    Das Kaffeehaus, das der Trilogie den Namen gab, bleibt Dreh- und Angelpunkt der unterschiedlichen Handlungsstränge, wobei sich auch hier die Spaltung innerhalb der Gesellschaft zeigt: Das Kaffeehaus Konditorei-Café, der luxuriösere Teil, in dem vorwiegend der Hochadel verkehrt und das alte Kaffeehaus, wo auch politische Umwälzler sich aufhalten können.

    Das ganze Romangeschehen, bestehend aus Prolog, 5 Teilen und dem Epilog, wird noch umrahmt von wertvollen weiteren Informationen, so wie wir es von Marie Lacrosse kennen: Das Rezept der Mokkaprinzentorte ziert die Rückseite des Umschlags, Karten zeigen uns, wo all das stattfindet, die Ausbreitung der Habsburgermonarchie ebenso wie eine Übersicht über die Stadt Wien zur Zeit des Geschehens.
    Dann die wohlbekannte detaillierte Auflistung der fiktiven und historischen Personen und am Buchende wertvolle Informationen der Autorin zum Thema „Wahrheit und Fiktion“, wobei wir nochmal bestätigt bekommen, wie detailliert und überaus gründlich die Recherchen auch zu diesem Roman waren. Natürlich fehlen auch Glossar und Quellen nicht.

    Ein monumentales Werk, bei dem Marie Lacrosse uns wieder einmal ein Stück Geschichte auf höchst unterhaltsame und auch nachdenklich machende Art präsentiert.

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