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  • 3 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    Eine wankelmütige Frau
    1799 Wien. Die adlige 20-jährige Josephine von Brunsvik soll auf Wunsch ihrer Familie alsbald einen standesgemäßen Ehemann in der gehobenen Wiener Gesellschaft finden. Dazu gehört auch das wohlgefällige Klavierspiel, weshalb ihre Mutter Anna sie für Unterrichtstunden zu Ludwig van Beethoven schickt. Josephine ist nicht nur von seiner Musikalität beeindruckt, auch von Ludwig selbst fühlt sie sich angezogen. Die beiden verlieben sich ineinander, doch ist die Zeit noch nicht reif für eine standesübergreifende Beziehung. So bleibt Josephine nichts anderes übrig, als die Klavierstunden zu beenden und sich den Wünschen ihrer Familie zu beugen, den wesentlich älteren Grafen Joseph von Deym zu heiraten. Doch ihre Gefühle für Ludwig trägt sie weiter in ihrem Herzen. Als Witwe und Mutter von vier Kindern steht sie Ludwig fünf Jahre später wieder gegenüber…
    Verena Maatmann hat mit „Frau Beethoven“ einen anrührenden historischen Roman vorgelegt, der auf der Grundlage belegter Personen eine fiktive Geschichte erzählt und die Gerüchte um Beethovens Muse weiter am Leben hält. Mit flüssig-leichtem, bildhaftem und gefühlvollem Erzählstil lädt die Autorin den Leser zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein, wo er sich im wunderschönen Wien an der Seite von Josephine niederlässt, um ihr Schicksal hautnah mitzuverfolgen. Dabei lässt die Autorin einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonistin zu, die als Kind ihrer Zeit vielen Konventionen unterworfen war und nicht selbstbestimmt leben konnte aufgrund der von der Gesellschaft gehegten Standesdünkel. Die Beziehung zwischen Josephine und Ludwig von Beethoven in diesem Romans entspringt zwar der Phantasie der Autorin, jedoch wird auf der Grundlage einiger Briefwechsel zwischen den beiden unter Historikern weitgehend davon ausgegangen, dass es eine engere Verbindung gegeben haben muss. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und den historischen Hintergrund wunderbar mit ihrer Geschichte verwoben. Über diverse Zeitsprünge und Ortswechsel hält sie den Spannungsbogen auf gutem Niveau. Obwohl Maatmann Ludwig im Prolog zu Wort kommen lässt und damit die Neugier des Lesers auf die Handlung schürt, bekommt dieser im weiteren Verlauf leider keine Sichtweise Ludwigs präsentiert. Auch die Liebe zur Musik, die beide Protagonisten eint, kommt in der Handlung viel zu kurz, was sehr bedauerlich ist.
    Die Charaktere sind differenziert ausgestaltet, besitzen realistische Ecken und Kanten, die sie greifbar machen, allerdings auch keine große Sympathie beim Leser erzeugen, der eher am Rand steht und das Treiben beobachtet. Josephine ist eine Frau, die sich aufgrund ihrer Herkunft den gesellschaftlichen Zwängen unterwirft und insgesamt sehr naiv sowie wankelmütig wirkt. Zweifelhafte Entscheidungen sowie die Unterdrückung eigener Wünsche lassen sie beim Leser eher schwach und kraftlos wirken. Ludwig ist ein talentierter Kopf, der sich vielmals unverstanden fühlt und deshalb oft schroff agiert. Seine Feinfühligkeit hält er vor der Welt verborgen, obwohl er gerade durch seine Briefe zeigt, wie emotional und poetisch er sein kann. Das Wissen um seinen Gehörverlust ist eine zusätzliche große Last für ihn, die so manch einen an den Rand des Wahnsinns getrieben hätte, Beethoven aber nur noch mehr angetrieben hat, die Musik in seinem Kopf zu Papier zu bringen und der Welt sein Genie zu beweisen. Therese ist Josephine eine unentbehrliche Schwester, die mutig, stark und selbständig agiert und die eigentliche Hauptrolle in diesem Buch verdient hätte.
    „Frau Beethoven“ kann nur bedingt überzeugen, wenn es sich auch sehr gut lesen lässt. Als Protagonistin kann Josephine leider nicht überzeugen, während Ludwig in diesem Roman einfach zu kurz kam. Auch der Titel ist irreführend, denn Josephine war nicht die einzige Liebschaft Beethovens, sondern nur eine von vielen. Eingeschränkte Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    fredhel, 31.07.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman ist eine fiktive Biografie über Josephine von Brunsvik, die Beethovens einzige große, leider unerfüllte Liebe gewesen sein soll.

    Josephine wächst in einem Märchenschloss in der Nähe von Budapest auf. Wie ihre Geschwister hat sie ein außerordentliches musikalisches Talent. In Wien erhält sie von dem damals schon bekannten Ludwig van Beethoven Klavierunterricht, scheinbar der Beginn einer langjährigen, innigen Beziehung, die wegen unüberbrückbarer Standesunterschiede nie in eine Ehe münden durfte. Die Autorin beschreibt den Lebensweg dieser leidenschaftlichen Frau, die ein untrügliches Geschick dafür entwickelt, ihr Leben und das ihrer Kinder ins Unglück zu führen. Bis auf ihren ersten Ehemann, der ihr zwar aufgezwungen wurde, sich aber dennoch als fürsorglicher Partner erweist, gibt sie immer den Werben der falschen Männer nach. Daraus ergeben sich uneheliche Kinder, Zwist mit der Familie und vor allem eine ständige Geldnot. Josephine ist mit der Haushaltführung und der Kindererziehung völlig überfordert, darüber hinaus erkrankt sie schwer.

    Der Roman wird einzig aus Josephines Perspektive geschrieben. Sie wird als eine Frau dargestellt, der das Leben nicht gut mitgespielt hat. Liest man aber andere Quellen, so bleibt offen, wie viel ihres Unglücks selbst verschuldet ist.

    Das Buch fängt sehr spannend an. Josephine, ihre Geschwister und die Mutter werden sehr lebhaft beschrieben, und als dann erst Ludwig van Beethoven in ihr Leben tritt, hat man als Leser alle deutlich vor Augen stehen. Leider kann dieser wunderbare Spannungsbogen nicht dauerhaft gehalten werden. Er zerfällt parallel mit Josephines Lebensglück und mir wurden die letzten Kapitel dann leider doch etwas zu lang.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    „..Sie wusste in diesem Moment, dass dieser Mann sie niemals loslassen würde. Es war nicht nur sein Äußeres, das ihr Herz schneller schlagen ließ, es waren nicht nur sein Witz und seine Charme, nein, es war diese Musik, die ihr Innerstes erfüllte...“

    Diese Worte gehen Josephine durch den Kopf, als sie Ludwig van Beethoven kennenlernt. Da ahnt sie noch nicht, was diese Liebe für sie bedeutet.
    Es ist das Jahr 1799, als Josephine mit ihrer Mutter und ihrer 24jährigen Schwester aus dem ungarischen Martonvasar nach Wien reist. Der Vater lebt nicht mehr, und die Mutter hält es für geboten, ihre Töchter der Öffentlichkeit vorzustellen, damit sie den richtigen Ehemann finden. Außerdem plant sie, dass der junge Musiker und Komponist Ludwig van Beethoven ihre Töchter am Klavier unterrichten soll.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Ihr ist es ausgezeichnet gelungen, den Geist der Zeit wiederzugeben. Das zeugt von exakter Recherche.
    Der Schriftstil lässt sich zügig lesen.
    Gut beschrieben wird das Wien der damaligen Zeit. Josephines Mutter, die einst Hofdame bei Maria Theresia war, weiß, was in Adelskreisen üblich ist. Und das macht sie ihren Töchtern unmissverständlich klar.
    Noch 1806, bei der Komposition seiner La Passionata, hat Beethoven die Hoffnung auf eine Zukunft mit Josephine nicht aufgegeben.

    „...Eine wunderbare Melodie musste ausgearbeitet und wieder geschliffen werden wie ein Rohdiamant. So würde es auch mit ihm und Josephine sein...“

    Dass Beethoven von Anfang von Josephine beeindruckt war, zeigt sich sicher auch darin, dass er dem Unterricht zustimmte. Bisher hat er dies bei vielen anderen immer abgelehnt.
    Deutlich kommt zum Ausdruck, dass sich zwar der Adel mit Beethoven und seinem Können schmückte, er aber lange nicht wirklich dazugehörte. Als Heiratskandidat war er schon mal außen vor. Selbst die Titel der Kompositionen, die er für Josephine schrieb, mussten gut überlegt sein. Auch musste er Rücksicht auf seinen Mäzene nehmen, der ihn finanziell absicherte. Das klingt dann so:

    „...Wie oft muss ich den Bückling machen, obwohl ich aufbegehren will. Ich muss mein Temperament drosseln wider meine Natur...“

    Hier kommt klar zum Ausdruck, dass Beethoven kein einfacher Charakter war. Mit schönen Sprachbildern gelingt es der Autorin, seine Musik erlebbar wiederzugeben und sein Können als Pianist zu würdigen.
    Entgegen ihrem Willen wird Josephine mit dem deutlich älteren Joseph Müller verheiratet. Trotzdem ist die Ehe glücklich. Er geht auf ihre Interessen ein und lässt ihr viel Freiheiten. Anders als es damals üblich war, regelt Joseph seinen Nachlass. Er sorgt dafür, dass Josephine nach seinem Tod die Verwalterin des Vermögens und der Vormund der Kinder wird. Was gut gemeint war, hat zwei Schattenseiten. Zum einen ist das Vermögen rasant im Schwinden begriffen, zum anderen würde Josephine bei einer Heirat mit Beethoven die Vormundschaft für die Kinder verlieren. Da Beethoven nicht von Adel ist, kann sie dies auch nicht an ihm übertragen.
    Die Geschichte wird über weite Strecken aus Josephines Sicht erzählt. Das zeigt sich insbesondere in der Beschreibung ihres weiteren Lebens, aber auch in ihrer inneren Zerrissenheit. Sie fragt sich nicht nur einmal, ob sie sich Beethoven als Vater ihrer Kinder aus erster Ehe vorstellen könnte. Und sie wägt die Chancen einer Ehe mit deren Risiken ab.
    Während sie bei Beethoven genau überlegt, was sie tut, geschieht das gegenüber anderen Männer nicht. Dadurch nimmt ihr Leben erneut eine unerwartete Wendung.
    Ein ausführliches Nachwort und ein Personenverzeichnis runden die Geschichte ab.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Am Ende bleibt die Frage: Hätten sie eine Chance gehabt, wenn sich Josephine an den Wendestellen ihres Lebens anders entscheiden hätte oder haben die Zeitverhältnisse gar kein anders Szenarium zugelassen? Eine Frau zwischen Pflicht und Liebe, die sich letztendlich für die Pflicht entschieden hat und daran zerbrochen ist – genauso sehe ich Josephine.

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  • 5 Sterne

    Glüxklaus, 31.07.2020

    Als eBook bewertet

    Tragische Liebes- und Lebensgeschichte der Josephine von Brunsvik - mitreißend und sehr berührend

    „Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb, sie konnten beisammen nicht kommen, das Wasser war viel zu tief“...

    1799 reist die ungarische Adlige Josephine von Brunsvik auf Wunsch ihrer Familie gemeinsam mit Mutter und Schwester Therese nach Wien, um sich dort auf dem Heiratsmarkt zu präsentieren und einen passenden, reichen Ehemann für sich zu finden. Da Klavierspielen eine Kunst ist, die bei potentiellen Bräuten gerne gesehen wird, spielt sie beim bekannten Komponisten Ludwig van Beethoven vor, um ihn als Klavierlehrer zu gewinnen. Der willigt sofort ein, Josephine zu unterrichten, ist er doch mehr als begeistert von ihren musikalischen Fähigkeiten und von ihr selbst. Schon bald wird Josephine zur Hochzeit mit einem anderen genötigt, doch Beethoven geht ihr nicht aus dem Kopf. Auch der geniale Musiker wird seinen „Engel“ nie vergessen...

    Nur ein paar Seiten von Verena Maatmanns Roman genügten und schon war ich vollkommen gefangen in Josephines Geschichte und ihrer Welt. Der Schreibstil der Autorin ist nicht nur gut verständlich und gefällig, sondern wirkt angenehm nostalgisch und somit passend für einen Roman, der im 19. Jahrhundert spielt.

    Josephine von Brunsvik ist eine tragische Figur. Völlig unbedarft und unerfahren trifft sie in Wien ein, wo sie unter die Haube gebracht werden soll. Sogleich verliert die talentierte Klavierspielern ihr Herz an den Ausnahmekomponisten Beethoven. Doch diese Liebe ist nicht standesgemäß. Eine Kette dramatischer Ereignisse setzt sich in Gang und Josephine „zieht das Unglück an wie ein Magnet“. Trotzdem sich Josephine nicht immer vernünftig und rational verhält, wird sie für mich plausibel und stimmig dargestellt. Gefangen in ihrer Rolle, hat sie keine Möglichkeit, eigenständig zu entscheiden. Ich empfand großes Mitleid für die Protagonistin, die soviel Schmerz erfahren muss.
    Ludwig van Beethoven habe ich hier ganz neu kennengelernt. Ich kannte ihn aus anderen Darstellungen als störrisch, eigenwillig und unzugänglich. Doch Josephine gegenüber zeigt er eine ganz andere Seite von sich: höflich, zuvorkommend, charmant. Die beiden entwickeln eine wirklich besondere Beziehung, sie verstehen sich ohne Worte, vor allem über die Musik.
    Sehr angetan war ich auch von Josephines Schwester Therese, die sich stets aufopferungsvoll um ihre jüngere Schwester kümmert und wie ein Fels in der Brandung immer für sie und ihre Familie da ist.

    Dass die Hauptfiguren Josephine und Beethoven reale und keine erfundenen Persönlichkeiten sind, macht den Roman für mich hochinteressant, glaubwürdig und authentisch. Vieles hat genauso stattgefunden, einiges könnte so passiert sein.
    Ob Josephine in Wirklichkeit Beethovens „eine“ unsterbliche Geliebte gewesen ist, werden wir vermutlich nie erfahren. Verena Maatmann hat aus dem Stoff, aus Josephine von Brunsviks unglücklicher Biographie, einen aus meiner Sicht überaus packenden, aufwühlenden und beeindruckenden Roman geschaffen. Sie zeigt darin deutlich und sehr anschaulich auf, wie sehr Frauen in der Vergangenheit unter der Gesellschaftsordnung zu leiden hatten. Beethoven bringt im Text diesen Umstand treffend auf den Punkt: „Wir sind Sklaven unserer Zeit. Würden wir hundert Jahre später leben, wäre es möglich, dass wir heirateten, da bin ich sicher“.
    Auch Beethovens großartige Musik ist immer wieder Thema dieses lesenswerten Buches. Ich hatte nach der Lektüre das Bedürfnis, mir sein „Andante favorini“ einmal ganz in Ruhe anzuhören. Und plötzlich hatte dieses wunderschöne Stück eine ganz neue Bedeutung für mich.

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  • 5 Sterne

    peedee, 24.07.2020

    Als eBook bewertet

    Eine dramatische Liebe

    Wien, 1799: Anna Brunsvik will für ihre beiden Töchter Therese, 24, und Josephine, 20, gutsituierte Ehemänner in der Wiener Noblesse finden. Um das Klavierspiel der beiden jungen Frauen zu perfektionieren, wird der aufstrebende Pianist Ludwig van Beethoven für Klavierunterricht verpflichtet. Josephine ist von seiner Genialität und seinem Wesen begeistert, doch weiss sie, dass eine Verbindung einer Adligen und eines Bürgerlichen von ihrer Familie nicht gebilligt würde. Sie hofft, dass sich nicht so bald ein Bräutigam für sie finden lässt und sie dadurch mehr Zeit mit Ludwig verbringen kann…

    Erster Eindruck: Das Cover passt sowohl von der Zeichnung als auch der gewählten Schriftart sehr gut zu dem historischen Roman.

    Die Geschichte beginnt mit einem Vor- und Zurückspringen in den Jahreszahlen, denn sie startet 1806, gefolgt von 1821, zurück zu 1799, und wieder 1821. Dann folgt eine mehr oder weniger chronologische Erzählung. Der Ausflug von der Mutter mit ihren zwei heiratsfähigen Töchtern nach Wien war sehr speziell. Für die ältere Tochter, die bereits 24 Jahre alt ist, besteht wohl wenig Hoffnung auf einen adäquaten Bräutigam, aber die jüngere hat mit ihren 20 Jahren noch beste Chancen. Es kommt schon einem Verschachern auf dem Markt nahe. Aber eben, das waren ganz andere Zeiten. Gleich beim ersten Aufeinandertreffen von Ludwig van Beethoven und Josephine hat man gemerkt, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen, aber beide wissen, dass es aussichtslos ist, da er „nur“ ein Musiker ist und sie eben eine Adlige. Ein aus Sicht der Mutter standesgemässer Bräutigam hat sich schneller finden lassen als es Josephine lieb war. Als gut erzogene Tochter weiss sie jedoch, was nun von ihr erwartet wird…
    Ich würde hier am liebsten ganz viel erzählen, aber ich will keine Lesefreude vorweg nehmen. Daher nur so viel: Die Autorin schickt den Leser auf Reisen, denn die Geschichte spielt unter anderem in Martonvásár (Ungarn), Wien (Österreich), Yverdon (Schweiz) oder auch Prag (Tschechien). Des Weiteren ist zwischen den Zeilen eine Menge Liebe und Leidenschaft zur Musik spürbar.

    Im Buch geht es um Liebe – Liebe aller Art: Die Liebe zur Musik, die hier sehr poetisch wiedergegeben wird; die Liebe zur Familie, insbesondere zu der Schwester Therese, die ihr zeitlebens zur Seite steht; die Liebe einer Mutter, die das Kindeswohl über alles stellt; und auch die immerwährende Liebe zu einem Seelenverwandten.

    „Gräm dich nicht. Wir leiden beide, aber wir werden uns immer lieben.“ Seufz…

    Fazit: Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und die Liebe in all seinen Facetten war für mich sehr präsent. Es hat mich berührt, betroffen gemacht und ein wenig fassungslos zurückgelassen. Aus meiner Sicht hätte auf den Prolog, der zu viel verrät, verzichtet werden sollen. Von mir gibt es (trotzdem) aufgerundete 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Lesezeichenfee, 08.08.2020

    Als Buch bewertet

    Sehr spannend und mitreißend geschrieben

    Fee erzählt von der Geschichte:
    Verena Maatmann hat die Lebensgeschichte von Frau Beethoven recherchiert und mit einiger dichterischer Freiheit zu einem Buch verarbeitet.

    Fee meint dazu:
    Also ich fand das ganze klingt authentisch. Es könnte sich – für mich – so abgespielt haben. Natürlich kann man nur vieles vermuten und viel über Josephine lesen, aber was nun tatsächlich passierte und in ihr vorging, weiß keiner so genau.

    Nichtsdestotrotz fand ich den ganzen Roman sehr spannend und ich habe sehr mit Frau Beethoven mitgelitten. Sehr mitreißend und spannend geschrieben, so dass ich das Ebook nicht mehr zur Seite legen wollte. Aber auf der anderen Seite musste ich die Leseabschnitte sacken lassen. Das Leben von Frau Beethoven war weder angenehm und bestimmt nicht schön. Immer hat sie versucht es allen Recht zu machen, was einfach nicht wirklich gelang. Dazu hatte sie viel Pech und die falschen Leute um sich. Und wäre ihre Schwester Therese von Anfang an auf ihrer Seite gewesen und hätte mit Rat und Tat zu ihr gestanden, wäre ganz sicher vieles anders verlaufen.

    Ich mag die Geschichten dieser Epoche nicht wirklich, weil ich da auch nicht gelebt haben wollte. Oder so. ;-) Aber ab und zu schaffen es manche Autorinnen mich in den Sog der Geschichte zu ziehen, dann tauch ich ab und freue mich darüber, dass ich in einer anderen Zeit lebe.

    Die Charaktere waren sehr gut dargestellt, mein Kopfkino sprang an und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Zeitlich waren wohl einige Freiheiten und da man ja nicht alles aus Josephines Leben weiß, war wohl auch einiges Fiktives dabei. Nichtsdestotrotz mir hat es sehr gut gefallen. Ich hatte zwar wirklich sehr viel Mitleid mit Josephine, kann aber eh nix daran ändern.

    Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
    Eine sehr mitreißende und spannende Geschichte, von einer Frau, die es jedem Recht machen will und das ohne Beistand einfach nicht schafft. Eigentlich ein sehr trauriges Leben mir sehr wenig Beistand. Trotz Fiktion und dichterischen Freiheiten finde ich 5 Sterne für das Buch angemessen.

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  • 5 Sterne

    Mandel61118, 17.06.2020

    Als eBook bewertet

    Beethovens große Liebe
    Dieses Buch erzählt uns die Lebensgeschichte der Josephine von Brunsvik, die die große Liebe des Komponisten Ludwig van Beethovens war. Anfangs wurde Beethoven als junger Mann als Josephines Klavierlehrer engagiert, doch bald verliebten sich die beiden Hals über Kopf ineinander. Doch die gesellschaftlichen Zwänge sorgten dafür, dass sie nie zusammen glücklich sein konnten, auch wenn sie sich ein Leben lang immer wieder begegneten und zueinander hingezogen fühlten.

    Das Cover des Buches orientiert sich an den Covern der Musen-Romane anderer Verlage. Da es schön nostalgisch ist, hat es mich sogleich angesprochen.
    Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Reise in das Europa vor ungefähr 200 Jahren. Die Autorin hat die damaligen Lebensumstände sehr gründlich recherchiert. Vom heutigen Standpunkt aus ist es sehr interessant zu lesen, welche gesellschaftlichen Zwänge das Leben der Menschen bestimmten. So war es Josephine und Beethoven nicht vergönnt, zusammen zu sein, weil sie als Adelige nicht mit einem Bürgerlichen zusammen sein durfte. Frauen hatten damals keine Rechte und waren vom Wohlwollen ihrer Ehemänner oder Familien abhängig.
    Die Autorin hat den inneren Zwiespalt Josephines, sich einerseits nicht gegen die Wünsche ihrer Familie aufzulehnen, andererseits doch nach dem persönlichen Glück und der Liebe zu streben, sehr gut nachgezeichnet. Mit Josefine hat sie eine starke Frau erschaffen, die weiß, was sie will und für ihr Glück kämpft, gegen die Regeln der damaligen Zeit aber leider nicht ankommt. Man fühlt mit ihr mit und kann sich gut mit ihr identifizieren.
    Im Mittelpunkt des Buches steht Josephine, es ist jedoch auch schön für den Leser, einiges über Beethovens Leben und seine temperamentvolle Art zu erfahren.

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  • 5 Sterne

    Petra K., 06.08.2020

    Als eBook bewertet

    Josephine von Brunsvik, eine der Frauen im Leben von Ludwig van Beethoven, die eher unbekannt ist; auch ihr Einfluss auf den großartigen Musiker und Komponisten geht häufig unter. Und doch ist sie es wert, in diesem Roman ein Sprachrohr zu finden. Zumal der Roman wirklich ihr gewidmet ist und Beethoven als Teil ihres Lebens erscheint und nicht umgekehrt.

    Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kommt Josephine gemeinsam mit ihrer Schwester Therese nach Wien, um in die adlige Gesellschaft eingeführt zu werden. Sie lernen Ludwig van Beethoven kennen, der ihnen Klavierunterricht erteilt. Wie in der damaligen Zeit üblich, heiratet sie den Mann, den ihre Mutter ausgesucht hat und der wesentlich älter ist als sie. Der Kontakt zwischen Josephine und Beethoven bleibt über viele Jahre und mit Unterbrechungen bestehen. Nach dem Tod ihres Mannes fangen die Dramen in ihrem Leben an und werden bis zu ihrem frühen Tod anhalten; denn im Verlauf der Erzählung wird die ganze Tragik ihres Lebens aufgezeigt.

    Der Erzählstil der Autorin lässt Bilder in meinem Kopf entstehen, mit denen ich quasi zurück in die damalige Zeit reise. Das Wien zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Charme und genau das sehe ich auch. Das Kennenlernen und die Phase des ersten Klavierunterrichts ist fast spitzbübisch und vermittelt einen sympathischen Eindruck der dann folgenden Zeit. Josephines Verletzlichkeit wird durch die Musik unterstrichen, man fühlt förmlich die Noten, so gut ist dies beschrieben. Gut gefallen hat mir auch, dass die Autorin sich stark an die geschichtlich belegten Fakten hält, was durch ihr Nachwort verdeutlicht wird.

    Ein tolles Buch, das sehr gut ins Beethoven-Jahr 2020 passt.

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  • 5 Sterne

    Monika Schulte, Hagen, 27.08.2020

    Als Buch bewertet

    Josephine von Brunsvik reist mit Mutter und Schwester nach Wien. Dort werden die Schwestern Klavierunterricht beim jungen Ludwig van Beethoven erhalten. Eine Tatsache, die sie interessanter machen wird auf dem Heiratsmarkt. Josephine und Ludwig verlieben sich, doch die Mutter hat andere Pläne mit der jungen Frau. Zudem sind Ehe zwischen Adeligen und Bürgerlichen nicht gewünscht. Ein gesellschaftlicher Abstieg der ganzen Familie wäre die Folge.

    Josephine wird früh Witwe und steht mit ihren vier kleinen Kindern alleine da. Sie begegnet Ludwig erneut. Alte Gefühle flammen auf, doch aus diesmal ist den beiden keine gemeinsame Zukunft gegönnt. Josephine ist eine moderne Frau, mit ihren Ansichten ihrer Zeit wahrscheinlich weit voraus, doch muss sie sich immer wieder den gesellschaftlichen Zwängen beugen.

    "Frau Beethoven - die unsterbliche Geliebte" - eine Romanbiografie, die fesselt und bewegt. Eine Geschichte voller Musik und Temperament, voller Lebendigkeit. Verena Maatman gelingt es hervorragend, die damalige Zeit wiederaufleben zu lassen. Ihr Schreibstil ist angenehm und bildhaft. Mit ihrer Geschichte setzt die Autorin den historischen Personen ein bleibendes Denkmal.

    "Frau Beethoven - die unsterbliche Geliebte" - absolut guter Lesestoff!

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  • 4 Sterne

    Katharina2405, 06.07.2020

    Als eBook bewertet

    In dem Roman „Frau Beethoven“ von Verena Maatman geht es um Josephine von Brunsvik und Ludwig van Beethoven. Josephine war van Beethovens größte Muse und vermutlich die Adressatin seines Briefes an die „unsterbliche Geliebte“.

    Josephine soll Eindruck machen, als sie in die Wiener Gesellschaft eingeführt wird, um einen geeigneten Ehemann zu finden. Daher arrangiert ihre Mutter Klavierstunden beim berühmten van Beethoven. Die beiden verlieben sich in einander, doch die Standesunterschiede verbieten eine Heirat. Josephine wird zu Ehe mit einem viel älteren Mann gezwungen. Einige Jahre später, Josephine ist mittlerweile Witwe, sehen die beiden sich wieder und die alten Gefühle flammen erneut auf.

    Meinung:

    Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und locker, dadurch bin ich schnell ins 19. Jahrhundert eingetaucht und habe Josephine und Ludwig begleitet; die Seiten flogen nur so dahin. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mich berührt. Man spürt schnell eine Verbindung zwischen ihnen. Ihre Liebe zueinander entwickelt sich behutsam. Man spürt ihre Sehnsucht zum anderen. Die Liebe wird sehr gefühlvoll beschrieben und man nimmt das Knistern wahr. Es ist aber dem Jahrhundert angemessen sehr zurückhaltend beschrieben. Das hat die Geschichte authentisch gemacht.

    Leider wird die Geschichte nur aus Josephines Sicht erzählt, dies habe ich wirklich sehr bedauert. Ich hätte mir so sehr gewünscht auch Ludwigs Sicht der Dinge zu erfahren. Gerade wenn einige Jahre zwischen den Abschnitten liegen, hätte ich gerne gewusst, wie es Ludwig in dieser Zeit ergeht. Besonders da der Prolog und der Epilog aus Ludwigs Sicht geschrieben sind und mir ausgesprochen gut gefallen haben. Seine Gefühle wurden toll beschrieben, man konnte gut mit ihm mitfühlen.

    Beethovens berühmten Worte „ewig dein, ewig mein, ewig uns“, die er an seine unsterbliche Geliebte schreibt, zeigen doch wie sehr er sie geliebt haben muss. Obwohl die Experten sich nicht einig sind, dass sie wirklich an Josephine gerichtet waren. Ich habe Beethoven immer mit dem berühmten Bild von ihm in Verbindung gebracht, auf dem er schon graue Haare hat, ein großes rotes Halstuch trägt und grummelig schaut. Er muss aber ein sehr leidenschaftlicher Mann gewesen sein und seine unsterbliche Geliebte sehr geliebt haben. Daher fehlt mir einfach sein Part wirklich sehr, obwohl das Buch dem Titel entsprechend, sich natürlich um Josephine dreht.

    Josephines Leben ist turbulent. Sie schlittert von einer Katastrophe in die nächste. Manchmal ist sie wirklich sehr einfältig und man möchte sie schütteln, weil sie sehenden Auges ins Unglück läuft und nicht aus ihren Fehler zu lernen scheint.

    Ich mag die Musik von Beethoven sehr gerne, daher war es toll, dass die Musik und seine Kompositionen eine große Rolle in dem Roman spielen. Man hat richtig Lust bekommen sich passend zum Text die Stücke anzuhören. Die Beschreibungen, wie die Musik auf dem Klavier gespielt wird, waren herrlich zu lesen und passten wunderbar zur Geschichte.

    Fazit: Es war eine tolle Mischung aus historischen Fakten und Fiktion. Ich hatte ein paar schöne Lesestunden mit musikalischer Begleitung. Daher vergebe ich 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Martina M., 05.08.2020

    Als eBook bewertet

    War Josephine von Brunsvik die "unsterbliche Geliebte", wie Beethoven sie in einem seiner Briefe bezeichnet? Bis heute besteht diese Vermutung, was Verena Maatman zum Anlass nimmt, eine fiktive Biographie über diese Frau zu schreiben. Als junges Mädchen reist sie mit Mutter und Schwester nach Wien, um in die Gesellschaft eingeführt zu werden und vor allem, um einen geeigneten Ehemann zu finden. Josephines Mutter bittet den jungen Beethoven, ihren Töchtern Klavierunterricht zu geben. Bereits bei der ersten Begegnung verliebt sich Josephine in den charismatischen jungen Komponisten, der in den Häusern der Gesellschaft gern gesehen war. Eine Heirat mit dem Künstler ist selbstverständlich völlig ausgeschlossen, so dass Josephine den wesentlich älteren Joseph Müller ehelicht. Entgegen ihren Erwartungen führen sie eine glückliche Ehe, bis Joseph überraschend stirbt und Josephine mit vier kleinen Kindern zurücklässt. Danach nimmt ihr Leben eine traurige Wendung, an der sie aufgrund verhängnisvoller Entscheidungen nicht unschuldig ist. Ihre zweite Ehe mit Graf Stackelberg verläuft sehr unglücklich und endet mit Trennung und einer unschönen Auseinandersetzung um die gemeinsamen Kinder.

    Verena Maatman ist es gelungen, einen historischen Roman zu schreiben, der unmittelbar in das Wien der damaligen Zeit entführt. Wer auf sich hält, veranstaltet Empfänge, Konzerte oder Bälle, ungeachtet der finanziellen Situation.

    Die Autorin charakterisiert ihre Protagonisten sehr gut. Es ist bekannt, dass Beethoven ein schwieriger Charakter war, hier kommen beide Seiten zum Ausdruck: der verliebte, zuvorkommende und rücksichtsvolle junge Mann, der sehr deutlich zeigen kann, wenn ihm etwas nicht gefällt. Josephine empfindet sehr genau, was Beethoven mit seinen Kompositionen ausdrücken will, was mir einen neuen Zugang zu seinen Werken eröffnet hat. Dies ist sicher ein wichtiger Aspekt ihrer Beziehung zueinander, der Josephine ist sich im Klaren darüber, dass Beethoven ihren Kindern kein guter Vater wäre.

    Gefallen hat mir, dass der Entstehung einiger Werke Beethovens in dem Roman und ihrer Interpretation durch unterschiedliche Musiker Raum in diesem Roman eingeräumt werden.

    Verena Maatman hat den Roman chronologisch aufgebaut, unterbrochen von der Erzählung von Josephines Sterbetag am 31. März 1821, der als Rahmenhandlung für die Erinnerungen dient. In einem sehr lesenswerten Nachwort beschreibt sie, welche Fakten historisch belegt sind und was aus den anderen Protagonisten wurde. Dabei hat sich die Autorin insbesondere in der Ehe mit Stackelberg einige Freiheiten genommen, die Teile des Romans in einem anderen Licht erscheinen lassen. Ein Personenverzeichnis rundet den Roman ab.

    Fazit: ein gut recherchierter und spannend geschriebener Roman über eine unerfüllte Liebe

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  • 4 Sterne

    Serenissima, 28.07.2020

    Als Buch bewertet

    Im Großen und Ganzen hat mir der Roman „Frau Beethoven“ von der jungen Autorin Verena Maatman sehr gut gefallen. Ich liebe Beethovens Musik seit meiner Kindheit, aber von Josephine von Brunsvik, seiner langjährigen Geliebten, wusste ich wenig.
    Da Inhalt und Cover schon in vielen anderen Rezensionen besprochen wurden, möchte ich mich hier nur auf die Punkte konzentrieren, die mir gut bzw. weniger gut gefallen haben.
    Als Erstes ist dieses Buch natürlich Liebhabern klassischer (Klavier-)Musik empfohlen, denn das gesamte Buch atmet und lebt von der Musik. Die Nähe und Liebe zwischen den beiden wird erst durch das Nachempfinden des Spiels so richtig spürbar. Das ist das große Plus, aber gleichzeitig das Minus in diesem sehr gut recherchiertem Buch: Für Personen, die selbst nicht spielen, mag die Anziehungskraft schwer nachvollziehbar sein. Mir wurde nicht klar, was Beethoven an Josephine so begeistert hat.
    Die Sprache ist flüssig, das Buch lässt sich gut lesen.
    Sehr gut gelöst hat die Autorin die Unsicherheiten ob der Liebesgeschichte. Vieles ist ja nicht belegt, die Autorin entscheidet sich für eine von zwei oder mehreren Theorien der Forschung – für die, meiner Meinung nach, tragischste.
    Man erfährt viel über die Gesellschaft der damaligen Zeit, und es steht keinem Leser an, über den Charakter der historischen Person zu urteilen. Nicht bes. klar wurde mir, warum die (Roman)figur Josephine so ziellos und schludrig mit ihrem eigenen Leben umgeht – ständig passiert ihr etwas mit Männern, nur für Beethoven fehlt ihr der Mut. Für mich „dümpelt“ sie eher, sie hat kein Ziel, keinen Weg, als dass sie, abgesehen von der ersten forcierten Hochzeit, getrieben würde.
    Was ich ebenfalls schwer nachvollziehbar fand war die Behauptung, sie würde wegen der Kinder bei ihrem ersten Mann bleiben. Die starke Liebe zu den Kindern wird aber nicht ausgedrückt.
    Kapitelweise las sich das Buch wie ein Bericht, aber dafür erfährt man viel über die Ereignisse und die Zeit.
    Alles in allem hat mich das Buch bereichert.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 31.08.2020

    Als eBook bewertet

    Im Beethoven-Jahr nimmt sich die Autorin Verena Maatman einer besonderen Frau an, nämlich Josephine von Brunsvik, die eine Muse von Beethoven war. Aber ist sie wirklich „die unsterbliche Geliebte“, die Beethoven in seinem Brief angesprochen hat? Niemand weiß es genau.
    Im Jahr 1799 reist Anna von Brunsvik mit ihren Töchtern nach Wien, damit die jungen Frauen Klavierunterricht beim jungen Ludwig van Beethoven nehmen und damit auf dem Heiratsmarkt punkten können. Josephine von Brunsvik verliebt sich in Beethoven, doch ist eine Heirat wegen der Standesunterschiede nicht möglich. Sie heiratet daher den wesentlich älteren Grafen Joseph von Deym, bekommt vier Kinder und steht dann als Witwe da. Als sie Beethoven wiedersieht, flammen die Gefühle wieder auf. Doch auch dieses Mal hat ihre Liebe keine Chance.
    Diese Romanbiografie ist gut und flüssig zu lesen und verknüpft bekannte Fakten mit fiktiven Ausschmückungen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Josephine erzählt, so dass wir ihre Gedankengänge gut nachvollziehen können.
    Die Umstände jener Zeit sind hervorragend dargestellt, ebenso die Charaktere, die lebendig und vielschichtig ausgearbeitet sind. Josephine hat als Frau kaum Chancen, eigene Entscheidung zu treffen. Sie muss sich den gesellschaftlichen Zwängen unterordnen, was sie auch tut. Daher wirkt sie wankelmütig und wenig selbstsicher, so ganz anders als ihre unverheiratete Schwester Therese, die ihr Leben selbstbestimmt lebt und immer wieder für Josephine da ist. Ludwig lebt für die Musik. Seine Feinfühligkeit, die er in der Musik zeigt und die auch in seinen Briefen aufflackert, zeigt er im wirklichen Leben kaum. Natürlich kann man nachvollziehen, was der Verlust des Gehörs für ihn bedeutet und dass ihm das zu schaffen macht. Auch wenn es in dieser Geschichte so ausschaut, als wäre Josephine die einzige Liebe Beethovens gewesen, so hat er doch einige Beziehungen gehabt.
    Ein interessantes Buch über das tragische Leben der Josephine von Brunsvik.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 31.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Im Beethoven-Jahr nimmt sich die Autorin Verena Maatman einer besonderen Frau an, nämlich Josephine von Brunsvik, die eine Muse von Beethoven war. Aber ist sie wirklich „die unsterbliche Geliebte“, die Beethoven in seinem Brief angesprochen hat? Niemand weiß es genau.
    Im Jahr 1799 reist Anna von Brunsvik mit ihren Töchtern nach Wien, damit die jungen Frauen Klavierunterricht beim jungen Ludwig van Beethoven nehmen und damit auf dem Heiratsmarkt punkten können. Josephine von Brunsvik verliebt sich in Beethoven, doch ist eine Heirat wegen der Standesunterschiede nicht möglich. Sie heiratet daher den wesentlich älteren Grafen Joseph von Deym, bekommt vier Kinder und steht dann als Witwe da. Als sie Beethoven wiedersieht, flammen die Gefühle wieder auf. Doch auch dieses Mal hat ihre Liebe keine Chance.
    Diese Romanbiografie ist gut und flüssig zu lesen und verknüpft bekannte Fakten mit fiktiven Ausschmückungen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Josephine erzählt, so dass wir ihre Gedankengänge gut nachvollziehen können.
    Die Umstände jener Zeit sind hervorragend dargestellt, ebenso die Charaktere, die lebendig und vielschichtig ausgearbeitet sind. Josephine hat als Frau kaum Chancen, eigene Entscheidung zu treffen. Sie muss sich den gesellschaftlichen Zwängen unterordnen, was sie auch tut. Daher wirkt sie wankelmütig und wenig selbstsicher, so ganz anders als ihre unverheiratete Schwester Therese, die ihr Leben selbstbestimmt lebt und immer wieder für Josephine da ist. Ludwig lebt für die Musik. Seine Feinfühligkeit, die er in der Musik zeigt und die auch in seinen Briefen aufflackert, zeigt er im wirklichen Leben kaum. Natürlich kann man nachvollziehen, was der Verlust des Gehörs für ihn bedeutet und dass ihm das zu schaffen macht. Auch wenn es in dieser Geschichte so ausschaut, als wäre Josephine die einzige Liebe Beethovens gewesen, so hat er doch einige Beziehungen gehabt.
    Ein interessantes Buch über das tragische Leben der Josephine von Brunsvik.

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  • 4 Sterne

    Daniela H., 12.07.2020

    Als eBook bewertet

    Bei diesem Buch handelt es sich um eine fiktive Geschichte um reale, historische Personen.
    Wie die Autorin deutlich macht, hat es die Personen wirklich gegeben, und Josephine hat Beethoven auch zu vielen Musikstücken inspiriert. Aber ob sie wirklich die Liebe seines Lebens war, wie hier im Roman dargestellt, weiß man nicht.

    Josephine tat mir beim Lesen oft leid. Teilweise hat sie selbst einfach "Mist gebaut" und falsche Entscheidungen getroffen, andererseits war sie gebunden durch gesellschaftliche Zwänge.

    Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Ludwig van Beethoven hat wundervolle Musik komponiert, und es war großartig, die passenden Musikstücke zu diesem Buch beim Lesen anzuhören.
    Es ist wirklich gut geschrieben, und es hat mir sehr gefallen, dass die Geschichte ihren Hauptaugenmerk auf Josephine und nicht auf Beethoven setzt.

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  • 3 Sterne

    Fredhel, 31.07.2020

    Als eBook bewertet

    Dieser Roman ist eine fiktive Biografie über Josephine von Brunsvik, die Beethovens einzige große, leider unerfüllte Liebe gewesen sein soll.

    Josephine wächst in einem Märchenschloss in der Nähe von Budapest auf. Wie ihre Geschwister hat sie ein außerordentliches musikalisches Talent. In Wien erhält sie von dem damals schon bekannten Ludwig van Beethoven Klavierunterricht, scheinbar der Beginn einer langjährigen, innigen Beziehung, die wegen unüberbrückbarer Standesunterschiede nie in eine Ehe münden durfte. Die Autorin beschreibt den Lebensweg dieser leidenschaftlichen Frau, die ein untrügliches Geschick dafür entwickelt, ihr Leben und das ihrer Kinder ins Unglück zu führen. Bis auf ihren ersten Ehemann, der ihr zwar aufgezwungen wurde, sich aber dennoch als fürsorglicher Partner erweist, gibt sie immer den Werben der falschen Männer nach. Daraus ergeben sich uneheliche Kinder, Zwist mit der Familie und vor allem eine ständige Geldnot. Josephine ist mit der Haushaltführung und der Kindererziehung völlig überfordert, darüber hinaus erkrankt sie schwer.

    Der Roman wird einzig aus Josephines Perspektive geschrieben. Sie wird als eine Frau dargestellt, der das Leben nicht gut mitgespielt hat. Liest man aber andere Quellen, so bleibt offen, wie viel ihres Unglücks selbst verschuldet ist.

    Das Buch fängt sehr spannend an. Josephine, ihre Geschwister und die Mutter werden sehr lebhaft beschrieben, und als dann erst Ludwig van Beethoven in ihr Leben tritt, hat man als Leser alle deutlich vor Augen stehen. Leider kann dieser wunderbare Spannungsbogen nicht dauerhaft gehalten werden. Er zerfällt parallel mit Josephines Lebensglück und mir wurden die letzten Kapitel dann leider doch etwas zu lang.

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  • 3 Sterne

    Philiene, 08.08.2020

    Als Buch bewertet

    Beethovens große Liebe?
    Josephine lernt als junges Mädchen Ludwig von Beethoven kennen und ist sofort seinem Charme erlegen. Doch eine Verbindung der Beiden ist undenkbar. Sie entstammt einer ungarischen Grafenfamilie, er ist bürgerlich. Josephine heiratet standesgemäß. Nach dem frühen Tod ihres Mannes treffen sie sich wieder, doch eine Ehe ist weiter unmöglich....

    Der Roman erzählt die Geschichte von Josephine und Ludwig, wie sie hätte sein können, aber es ist ein Roman keine Biographie. Josephienes Leben ist nicht einfach und von schweren Schiksalsschlägen , unglücklichen Entscheidungen und schweren Krankheiten gezeichnet. Einzig ihre Liebe zu Beethoven und die Angst ihre Kinder bringen sie dazu sich immer wieder aufzurappeln.

    Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm und ich bin ziemlich schnell in der Geschichte eingetaucht. Josephine war mir am Anfang sehr sympathisch, doch im Laufe der Geschichte hätte ich sie oft gerne einmal geschüttelt und fand sie manchmal sehr naiv. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und es hat interessante Einblicke in das Leben einer Frau der damaligen Zeit gegeben.

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  • 2 Sterne

    Lena, 31.07.2020

    Als eBook bewertet

    1799 wird Josephine Brunsvik, Tochter eines ungarischen Adelsgeschlechts, zusammen mit ihrer älteren Schwester Therese von ihrer Mutter nach Wien gebracht, um dort einen geeigneten Heiratskandidaten zu finden. Um Fuß in der Wiener Gesellschaft zu fassen, nehmen die beiden Töchter zudem Klavierunterricht bei dem Virtuosen Ludwig van Beethoven. Beethoven erkennt das Talent beider musikalischer Töchter und unterrichtet sie täglich unentgeltlich. Josephine schwärmt für Ludwig und möchte am liebsten ihn heiraten. Als Bürgerlicher, der selbst auf die finanzielle Unterstützung von Gönnern angewiesen ist, ist eine Heirat mit ihm nicht standesgemäß. Josephine wird daraufhin gezwungen, einen mehr als doppelt so alten Grafen zu ehelichen, mit dem sie vier Kinder bekommt. Joseph von Deym stirbt bereits 1804, übertrug ihr jedoch noch die Vormundschaft für die Kinder.

    Auch wenn die Hochzeit arrangiert war, trauert Josephine um ihren Ehemann und zieht sich zurück. Das Klavierspiel weckt ihre Lebensgeister und sie nimmt fortan wieder Klavierstunden bei Beethoven. Durch das Wiedersehen flammen die Gefühle wieder auf. Wegen Bedenken um ihr gesellschaftliches Ansehen treffen die beiden sich nur heimlich. Aus Angst, die Vormundschaft für ihre Kinder zu verlieren, erscheinen Heirat und damit auch eine gemeinsame Zukunft letztlich unerreichbar.

    "Frau Beethoven" erzählt eine fiktive Geschichte um Ludwig van Beethoven und seine vermutlich "unsterbliche Geliebte", eine Anrede, die er in einem überlieferten Brief an seine große Liebe verwendete.

    Zu Beginn habe ich mich sehr schwer mit dem Roman getan. Die weiblichen Protagonisten wirkten einfältig, alle Figuren verhielten sich künstlich, die Dialoge erschienen platt und hölzern. Im weiteren Verlauf ließ sich die Geschichte zwar flüssiger lesen, allerdings waren die Klavierstunden ermüdend, denn die Abläufe wiederholten sich, ohne dass Entscheidendes zwischen Josephine und Beethoven passierte. Die Leidenschaft für die Musik ist spürbar, nicht aber für einander. Josephine inspiriert Beethoven für neue Sinfonien, sie wird zu seiner Muse, geht aber mit zunehmendem Alter auf Distanz zu Beethoven. Als 20-Jährige himmelte Josephine ihn an, später sind Geld, der gesellschaftliche Stand und die Versorgung der Kinder wichtiger als die Liebe zu Beethoven.

    Die Geschichte hatte Potenzial für spannungsvolle Momente, da sie auf mehreren Zeitebenen handelt und mit Zeitsprüngen gearbeitet wird. Im Jahr 1821 blickt Josephine zurück und spricht mit ihrer ältesten Tochter über ihre Liebe zu Beethoven. Leider werden dabei wichtige Entscheidungen und Ereignisse aus ihrem Leben, die nachfolgend erst noch erzählt werden, vorweggenommen, was der Handlung nicht nur die Spannung nahm, sondern auch noch völlig unnötig war. Diese Einschübe waren mir als Stilmittel nicht nachvollziehbar.

    Auch wenn der Roman "Frau Beethoven" heißt, hatte ich mir dennoch eine größere Rolle von Ludwig van Beethoven gewünscht als den des verliebten Klavierlehrers. Sein Werk und sein privates Leben fanden kaum Erwähnung, auch bekam ich keine Vorstellung von ihm als Rebell oder Sozialrevolutionär. Warum er nie geheiratet hat und was der Grund für seinen Hörverlust war, fand keine Erwähnung.
    Josephine macht es dem Leser wahrlich nicht leicht, sie zu mögen. Sie begeht so viele Fehler, trifft eine falsche Entscheidung nach der anderen, was regelrecht an ihrem Verstand zweifeln lässt. Sie mag vielleicht tatsächlich eine Inspiration für den Ludwig van Beethoven gewesen sein, letztlich wiegen in meinen Augen aber die Enttäuschungen, die sie ihm immer wieder bereitet hat, schwerer.

    Insgesamt bin ich enttäuscht, denn ich hatte mir von dem Roman viel mehr erwartet - starke Charaktere, die trotz Standesdünkels um ihre Liebe kämpfen und ein weltberühmter Klaviervirtuose, der durch eine fiktive Geschichte lebendig und nahbar wird. Stattdessen empfand ich sowohl die Liebesgeschichte als auch die Darstellung von Ludwig van Beethoven als Person als inhaltlich zu oberflächlich und stilistisch unbeholfen. Zudem fragte ich mich aufgrund der sehr negativen Darstellung von Josephine, warum ausgerechnet ihr durch diesen Roman Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 27.07.2020

    Als eBook bewertet

    »Leb wohl! O liebe mich fort. - Verkenne nie das treueste Herz Deines Geliebten! Ewig Dein - ewig mein - ewig uns.«
    (Ludwig van Beethoven an seine unsterbliche Geliebte)

    In ihrem historischen Roman "Frau Beethoven" geht Verena Maatman der Frage nach, wer wohl die die geheimnisvolle, unsterbliche Geliebte Ludwig van Beethovens gewesen ist, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird. Während er durch seine Musik tatsächlich unsterblich wurde, ist sie fast völlig in Vergessenheit geraten. Dabei war sie eine talentierte und mutige Frau, die sich gegen die damaligen gesellschaftlichen Zwänge wehrte und für ihre große Liebe kämpfte...

    Wien, 1799: Um ihr Klavierspiel zu perfektionieren und damit auf dem Heiratsmarkt der Wiener Noblesse zu punkten, erhält die zwanzigjährige Josephine von Brunsvik Unterricht bei dem angesagten Pianisten Ludwig van Beethoven. Fasziniert von seiner Virtuosität am Klavier und seinem Charme verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Ihr junger Lehrer hegt ähnliche Gefühle für sie. Doch eine Verbindung zwischen einer Adligen und einem Bürgerlichen ist undenkbar. Josephine muss stattdessen einen wesentlich älteren Grafen ehelichen, und die trauten Klavierstunden nehmen ein Ende. Fünf Jahre später ist Josephine Witwe und Mutter von vier Kleinkindern. In dieser verzweifelten Situation trifft sie Ludwig van Beethoven wieder und die alten Gefühle flammen wieder auf. Hat ihre verbotene Liebe nun eine Chance?


    Das in Sepia-Tönen gehaltene Cover zeigt eine Frau mittleren Alters an einem Klavier. Sie trägt ein züchtiges, hochgeschlossenes schwarzes Kleid und hat ihre dunklen Haare zu einem Chignon gebunden. Den in Großbuchstaben gesetzten Titel halte ich für unpassend gewählt und etwas irreführend, weil Ludwig van Beethoven niemals verheiratet war und es keine "Frau Beethoven" gegeben hat.

    Dieser historische Roman atmet Musik. Verena Maatmann erzählt von einem berühmten Komponisten und seiner schönen Muse, die - unter Umständen - seine wahre Liebe gewesen ist. Es ist eine berührende, traurig stimmende Geschichte von zwei künstlerisch hochbegabten Menschen, denen kein gemeinsames Happy-End vergönnt war, voller Emotionen und Musik.

    Das Geschehen wird aus der Sicht der Adligen Josephine von Brunsvik erzählt, die 1821 ihr Leben auf ihrem Sterbebett an sich vorüberziehen lässt. Aus der Retrospektive begleiten wir das junge, naive, schöne Mädchen mit seiner älteren Schwester Therese von ihrer Heimat in Ungarn nach Wien, wo sie von ihrer statusbewußten verwitweten Mutter an einen gut situierten Mann aus gehobenen Kreisen verschachert werden sollte. Dort begegnete sie dem bürgerlichen Komponisten Ludwig van Beethoven, der ihr Klavierstunden erteilen und eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen sollte . Seit ihrer frühen Kindheit hatten Therese und Josephine eine sorgfältige musikalische Ausbildung erhalten. Auch wenn ihre besonderen Fähigkeiten für die Mutter nur Mittel zum Zweck waren, eine möglichst gute Partie zu machen, konnten Therese und Josephine als sehr begabt gelten; sie beherrschten nicht nur die Technik, sondern können zwischen den Noten lesen, das heißt: sie konnten nachvollziehen, was die Komponisten mit ihren Werken ausdrücken wollten.

    Josephine von Brunsvik war eine tragische Figur, die man durchaus als Opfer begreifen darf.. Sie sollte sich in den Dienst ihrer Familie stellen, ihre eigenen Wünsche spielten gar keine Rolle. Persönliches Glück war reine Glückssache; sie musste sich mit den Wünschen der Mutter einverstanden erklären und mit einem ungeliebten, unbekannten Partners arrangieren. Nach dem frühen Tod ihres ersten Mannes war sie aufgrund ihrer prekären finanziellen Lage wiederum von dem Wohlwollen ihrer Familie abhängig. Sie durfte sich nicht zu Ludwig van Beethoven bekennen, was es für sie sehr schwer machte. Eine lose Freundschaft war gerade noch geduldet, mehr war nicht erlaubt. Das ewige Versteckspiel musste für alle Beteiligten schwer zu ertragen sein.

    Eine intime Beziehung zu Ludwig van Beethoven hatte sie sich verboten. Auf einer Reise fiel sie auf einen adligen Mann herein, der ihr vom sozialen Status gesehen nicht ebenbürtig war und es auf ihr Vermögen abgesehen hat. Ihre ungewollte Schwangerschaft zwang sie zu einer zweiten Ehe. Auch wenn ihr Mann sie sexuell begehrte und ihr zugetan war, konnte sie keine Zuneigung, geschweige denn Liebe zu ihm empfinden. Deshalb hatte diese Verbindung keine Chance, sondern wurde zu einer Tortur für alle Beteiligten. Für ihre zarte Romanze mit Ludwig ist diese zweite Vermählung ein Todesurteil. Er musste es als einen Schlag ins Gesicht empfinden. Ihm hatte sie alle Intimitäten verboten, während sie mit einem wildfremden Mann das Bett teilte

    Nach ihrer Trennung von ihrem zweiten Mann taumelte Josephine von Brunsvik unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen. Als sie die Chance hatte, mit Ludwig van Beethoven glücklich zu werden, verspielte ihr Glück, indem sie aus Angst vor den möglichen Folgen einer Liebesnacht zu ihrem zweiten Mann zurückkehrte der sich für ihre „Untreue“ an ihr rächen wollte und ihr die gemeinsamen Kinder entziehen ließ. Danach hatte sie eine verhängnisvolle Affäre mit dem Hauslehrer - und ein uneheliches Kind, das sie nicht behalten durfte. Meiner Ansicht kann man den frühen Tod von von Josephine von Brunsvik als eine logische Konsequenz ihres Lebenswandels begreifen. Ihre zahllosen Schwangerschaften und Geburten, ihre unglücklichen Liebesgeschichten, ihre schwierigen familiären Beziehungen,sowie ihre massiven finanziellen Probleme hatten sie an ihre psychischen und physischen Grenzen geführt und ihre zarte Gesundheit untergraben.

    Auch wenn es historisch nicht bewiesen ist, dass Ludwig van Beethoven seine berühmten Zeilen an Josephine von Brunsvik gerichtet hat, hat mich dieser leicht lesbare historische Roman von Verena Maatman tief beeindruckt. Vielen Dank für diese von tiefem musikalischen Verständnis durchzogene, emotional mitreißende Unterhaltung!.

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  • 4 Sterne

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    Siglinde H., 10.08.2020

    Als eBook bewertet

    Eine Liebe, die nicht sein darf
    1799 fährt die Adlige Anna Brunsvik vom ungarischen Familiensitz nach Wien, um ihre Töchter Therese und die 20jährige Josephine erfolgreich zu verheiraten. Die Mädchen sind musikalisch begabt und die Mutter verspricht sich Vorteile auf dem Heiratsmarkt, wenn die beiden Klavierunterricht vom berühmten Beethoven erhalten. Josephine und Beethoven verlieben sich in einander. Doch eine Heirat steht nicht zur Diskussion, weil Beethoven nicht von Adel und nicht reich ist. Die Mutter drängt Josephine zur Ehe mit dem wesentlich älteren Joseph Deym. 4 Jahre später ist Josephine Witwe mit 4 Kindern und großen Geldsorgen. Da sie die Vormundschaft für die Kinder nicht verlieren will , bleibt ihr eine Heirat mit Beethoven weiter verwehrt. Es folgt die Ehe mit von Stackelberg, die in einer Katastrophe endet. Josephine stirbt mit nur 42 Jahren.

    Als ich das Buch zu lesen begann, habe ich mit einer eher leichten Liebesgeschichte gerechnet. Kennengelernt habe ich eine Frau, die eingeengt durch die damaligen gesellschaftlichen Konventionen, ein in meinen Augen zutiefst unglückliches Leben hatte. Josephine war Beethovens große Liebe und hat ihn zu vielen seiner großen Erfolge inspiriert. Um so mehr Beethoven im Licht stand, um so einsamer und dunkler wurde es um Josephine. Ihre Familie erwartete von ihr, eine gute Partie zu machen. Ihre Gefühle spielten keine Rolle. Die Ehre der Familie war das wichtigste. So kam eine Ehe mit Beethoven nicht in Frage. Jeder Anschein, es könnten Gefühle zwischen den beiden bestehen, musste vermieden werden. Leider führten Josephines Ehen nicht zum erhofften Geldsegen. Josephine kämpfte ihr ganzes Leben mit Geldsorgen und ohne die mit Widerwillen gewährten Geldmittel der Familie und die aus Liebe gemachten Zuwendungen Beethovens hätte sie ihre Kinder nicht durchgebracht. Beethoven hat Josephine immer geliebt und sie unterstützt, obwohl ein gemeinsames Leben nicht möglich war. Sie war seine Muse und viele Werke wären ohne sie nicht geschrieben worden. Beethoven wurde gefeiert, Josephine vergessen. Am Ende des Romans hat mich Josephines Schicksal sehr berührt. Ein Leben, das im Grunde nicht gelebt wurde. Um so erfreulicher ist es, dass die Autorin Josephine durch ihr Buch den Platz an Beethovens Seite gibt, der ihr im Leben verwehrt war.

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