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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel M., 28.03.2023

    Mein Fazit :
    Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist sehr aussagekräftig und farblich toll gestaltet . Welche Bedeutung haben Federn?
    Die Feder hat in verschiedenen Kulturen ihren Platz und symbolisieren Mut und Kraft zur Veränderung,

    " Fremde Federn " ist ein sehr bewegendes, berührendes und gut recherchiertes Epos was mir sehr ans Herz ging. Da ich selbst in der Pflege arbeite , ist dieses Buch für mich etwas ganz besonderes. Ich arbeite jetzt seit 14 Jahren in der Pflege und habe selbst viele Situationen mit Demenzerkrankten Patienten erlebt.
    Die Autorin beschreibt mit sehr viel Feingefühl und Emphatie das heikle Thema " Demenzerkrankung " . Jeder der es selbst erlebt hat, weiß wie schwer es ist und wieviel Kraft die Betreuung der Betroffenen kostet.

    Die Hauptprotagonisten Rosemarie und ihr Enkel sind so autentisch beschrieben und wie schwierig es ist , Beruf und Pflege unter einen Hut zu bringen. Die Autorin beschreibt anschaulich den Alltag einer Demenzerkrankten älteren Frau , ihrem pflegendem Enkel und Pflegekräften aus Osteuropa. Nach einem schweren Sturz wird Toms Oma bettlägerig und Tom ist völlig überfordert. Nicht nur das sie körperlich abbaut, nein ihr ganzes Wesen verändert sich. Sie wir vergesslich, hat kaum die Kraft am Leben Freude zu empfinden, ist Orientierungslos und verfällt in Depressionen. Nur ihre drei Hühner liebt sie und Tom.....bis sie vergisst wer er ist. Sehr traurig und berührend.

    Man liest aus jeder Zeile heraus, wieviel Herzblut die Autorin in diese Geschichte gesteckt hat und ich wünsche ihr viele begeisterte Leser für ihr Buch. Auf jeden Fall eines meiner Lesehighligts dieses Jahr. Es ist voller Liebe , Emotionen und großer Gefühle.....

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ernst H., 27.03.2023

    Wer kümmert sich um Oma?

    „Fremde Federn“ von Alina Lindermuth ist ein sehr einfühlsames Buch zur Thematik 24-Stunden-Pflege.

    Klappentext:
    Tom zieht bei seiner Großmutter ein und erfüllt ihr den Wunsch eines lang ersehnten Hühnerstalls im Garten. Die unkonventionelle Wohngemeinschaft funktioniert überraschend gut, bis Rosmarie nach einem Unfall nicht mehr allein zurechtkommt. Neben seinem Start-Up-Job ist Tom überfordert mit der Situation und entscheidet sich schließlich für ein 24-Stunden-Pflegemodell. Als dann Betreuerin Kata ins Haus kommt, blüht Rosmarie auf. Doch der zweiten, Josipa, traut sie nicht über den Weg. Hat sie es etwa auf die Hühner abgesehen?

    Das Buch ist eine exquisit ausgeführte Hardcover-Ausgabe. Es verfügt nicht nur über einen Schutzumschlag, sondern das beige-braune Blütenmeer auf der Außenseite ist wunderschön. Erschienen ist der Roman 2023, spielt in der Gegenwart und ist in vier Abschnitte untergliedert, in die vier Jahreszeiten. Die Handlung spannt sich somit über ein Jahr, vom Frühling voller Tatendrang und Neubeginn, über den Sommer, der den Umbruch mit sich bringt bis zum Herbst und Winter, quasi symbolisierend, wie Rosmaries Realitätsbewusstsein langsam nachlässt und auch die Stimmung trüber wird. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft bis poetisch und liest sich trotz des doch ernsten Themas sehr leicht und angenehm.

    Es ist kein Ratgeber, dennoch vermittelt der Roman einen realistischen Eindruck, wie schwierig das Leben mit einem demenzkranken Menschen ist, wie herausfordernd es ist, sich auf dessen Realitätsverlust einzustellen und wie viel Einfühlungsvermögen und Geduld man aufbringen muss. Fröhliche, berührende Momente lockern die Ernsthaftigkeit der Thematik etwas auf.

    Die Handlung entwickelt sich durch Rosmaries Gesundheitszustand. Je schwieriger es mit ihr wird, desto herausfordernder wird es für ihren Enkel und die Betreuerinnen. Obwohl einerseits Tom im Mittelpunkt der Handlung steht, andererseits Rosmaries Wesensänderung, beleuchtet die Autorin durch die jeweils den Kapiteln vorangestellten Notizen der Betreuerinnen auch deren Perspektive. Letztlich endet die Geschichte sehr realistisch mit vielen Fragezeichen.

    Die Protagonisten sind authentisch und gut vorstellbar dargestellt, nicht nur Tom, sondern auch Rosmaries Eigenwilligkeit und Verlorenheit, sowie die charakterlich verschiedenen Betreuerinnen. Tom wirkt sehr sympathisch. Er ist seiner Großmutter seit Kindheitstagen sehr zugetan. Er ist häuslich und fürsorglich, und er kümmert sich liebevoll um sie und fühlt sich für sie verantwortlich. Er möchte sich eigentlich in seinem neuen Job profilieren, gerät aber durch die einsetzende Demenz und Hilfsbedürftigkeit der Großmutter immer mehr unter Druck, beide Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Selbst als die 24-Stunden-Kräfte ihn unterstützen, ist es ihm nicht möglich, sich voll berufsmäßig einzubringen, trotz Home-Office und verständnisvollen Mitarbeiter*innen. Toms Charakter erschließt sich in vielen Facetten, seine Kochbegabung, die Begeisterung für seinen Beruf ebenso wie seine Überforderung und die Beziehungsprobleme. Ihm fehlt auch ein Mensch an seiner Seite, mit dem er seine Sorgen besprechen kann. Sein Dilemma wird sehr anschaulich dargestellt, ich konnte es sehr gut nachempfinden. Da sich Tom berufsmäßig mit der Aufzucht von Mehlwürmern und der Kreation von darauf basierenden Produkten befasst, erhält man en passant einen sehr interessanten Einblick in diese Materie.

    „Fremde Federn“ hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und die Art und Weise, wie an das Thema herangegangen wurde, hat mich begeistert.

    Eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Lisa, 17.03.2023

    Berührende Geschichte - Aus dem Leben gegriffen und doch auch poetisch

    Der Roman „Fremde Federn“ von Alina Lindermuth besticht wie ich finde durch seine Authentizität. Sehr gelungen fängt die Autorin die Lebensrealität der dementen und gebrechlichen Rosmarie, ihrem Enkel Tom und den wechselnden zwei Frauen der 24-Stunden-Betreuung ein. Obwohl vor allem aus der Perspektive von Tom erzählt wird, kommen doch die Herausforderungen für alle Beteiligten dieser besonderen Wohnsituation gut rüber. Schöne und berührende Momente, wechseln sich mit Frust, Ärger und Ablehnung ab und erzeugen im Gesamten ein wirklich stimmiges Bild. Wer sich noch nicht mit dem Thema häusliche Pflege beschäftigt hat, findet hier interessante Einblicke in die Materie. Toll ist außerdem, dass Tom als männlicher Hauptprotagonist zwischen Care-Arbeit und Erwerbsarbeit dargestellt wird und auch sonst ist die Geschichte wirklich reflektiert und greift auf nicht zu viele Klischees zurück. Trotz der Schwere des Themas, war der Roman für mich insgesamt eine angenehme Lektüre. Der Schreibstil gefiel mir überaus gut, las sich soweit flüssig und konnte Situationen oft poetisch, wie auch treffend beschreiben. Am Ende bleibt vieles offen, wie im wirklichen Leben eben auch so oft. Und obwohl ich eigentlich kein Fan von offenen Enden bin, war dieses Vorgehen hier für mich passend. Und so lässt mich dieser ruhige und doch tiefgehende Roman, nachdenklich und aufgewühlt zurück. Gerne vergebe ich, für dieses doch besondere Werk, volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nanni, 24.03.2023

    Inhalt:

    Tom zieht mit Anfang 30 bei seiner Oma ein, weil er bei einem Start-Up Karriere machen will, und Rosmarie ein Haus am Stadtrand von Berlin hat. Beruflich beschäftigt er sich mit der Herstellung von Nahrungsmitteln aus Mehlwürmern, privat führt er ein WG-Leben mit seiner Großmutter und versucht sich allmählich aus der Beziehung zu seiner Exfreundin zu lösen. Doch dann stürzt Rosmarie eines Tages und bricht sich den Oberschenkelhals. Der Sturz und die darauffolgende Bettlägerigkeit führen dazu, dass die ehemals fitte Großmutter mental abbaut. Rosmarie ist nun nicht nur körperlich eingeschränkt, sie leidet auch an einer rasch fortschreitenden Demenz. Das geht einher mit Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Unruhe. Da helfen auch die geliebten Hühner im Garten nichts. Tom kann sich nicht mehr ausschließlich auf den Job konzentrieren, er muss mit der Pflegebedürftigkeit seiner Oma zurechtkommen. Eine häusliche Betreuung durch eine Frau aus Osteuropa scheint ihm die beste Wahl zu sein.

    Meine Meinung:

    Das Thema Pflegebedürftigkeit am Ende des Lebens ist ein Thema, das in der Literatur nur sehr selten behandelt wird. Als ich den Klappentext von Alina Lindermuths "Fremde Federn" erstmals gelesen habe, hat es mich an "Wenn ich bleibe" von Marco Balzano erinnert. In "Fremde Federn" erzählt Lindermuth nun von häuslicher Pflege durch Betreuerinnen aus Osteuropa aus der Perspektive eines Familienangehörigen, der deren Hilfe sucht. Obwohl dieses System für Tom und Rosmarie die beste Lösung zu sein scheint, vergisst die Autorin nicht, bestimmte Aspekte daran zu kritisieren. Für meinen Geschmack hätte das gerne noch klarer und vehementer passieren können. Vieles wird nur angedeutet.

    Im Fokus des Romans steht aber gar nicht so sehr die häusliche Pflege von alten Menschen durch Frauen aus dem Ausland, sondern mehr Protagonist Tom, der sich als junger Mensch urplötzlich mit der Verantwortung für die Pflege seiner Großmutter konfrontiert sieht. Gefallen hat mir hier insbesondere die Darstellung des Spannungsfeldes zwischen beruflichen und privaten Verpflichtungen. Im Laufe der Geschichte wird Tom hier auf beiden Seiten mit einer zunehmenden Anzahl von Konflikten konfrontiert. Beide Bereiche seines Lebens werden von dem jeweils anderen bestimmt und in Mitleidenschaft gezogen.

    Dabei hat die Autorin einen sympathischen und liebenswerten Protagonist geschaffen. Die ausführlichen Informationen über Mehlwürmer, die das Buch im Rahmen von Toms beruflicher Tätigkeit gibt, habe ich überraschend gern gelesen. Darüber hinaus ist der Text lebhaft geschrieben. Trotz des eigentlich schwierigen Themas liest sich "Fremde Federn" sehr leicht. Manche Sätze stechen aus den Seiten heraus, weil sie so auffällig schon formuliert sind.

    Das Ende der Geschichte kommt für meinen persönlichen Geschmack zu schnell und viele Fragen bleiben mir zu offen. Der Text schneidet generell einige Aspekt, insbesondere in Toms Privatleben an, die nicht zu Ende erzählt werden. Im Grunde mag ich es, dass die Geschichte Tom nicht nur als Pflegenden, sondern auch als facettenreichen Privatmenschen darstellt. Andererseits habe ich mich auch immer wieder mit dem Gedanken auseinandergesetzt, dass er selbst ja gar nicht der "tatsächlich Pflegende" ist. Das sind die Frauen, die er engagiert hat. Vor diesem Hintergrund, weiß ich nicht, ob der Fokus, der im Buch gesetzt wird, so optimal gewählt ist.

    Nichtsdestotrotz handelt es sich bei "Fremde Federn" um eine generell wirklich gelungene, wenn auch nicht ganz runde Geschichte über ein sehr wichtiges Thema.

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