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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gst, 24.08.2021

    Dauerregen

    „Halb Paris steht unter Wasser. Tausende Einwohner sind von Strom, Gas und Telefon abgeschnitten. Familien mit kleinen Kindern und alte Menschen werden mittlerweile in Kirchen, Theatern und Konzerthallen untergebracht, da alle Schulen und Sporthallen belegt sind … Am Quai François Mauriac führt die Bibliotèque nationale, in der ein Exemplar aller in Frankreich gedruckten Bücher aufbewahrt wird, einen hoffnungslosen Kampf gegen die Seine.“ (Seite 175)

    Eigentlich hätte es ein entspanntes Familientreffen werden sollen, um Vater Pauls 70. Geburtstag und den 40. Hochzeitstag mit Mutter Lauren zu feiern. Dem Wunsch der Eltern folgend waren Tochter Tilia und Sohn Linden ohne Anhang angereist. Doch dem Wettergott war das egal. Er ließ den Regen unaufhörlich plätschern, so dass die Seine über die Ufer trat. Es gab keine Möglichkeit auszubrechen, dafür viel Zeit, sich Wahrheiten zu offenbaren.
    Je länger die Familie im Hotel eingesperrt ist, desto näher kommen dem Leser die einzelnen Protagonisten. Auch untereinander nähern sie sich an und offenbaren Dinge, die sie bisher wohlweislich totgeschwiegen haben.
    In leicht lesbarer, flüssiger Sprache – häufig im Präsenz – beschreibt die Autorin das Szenario. Als Leser riecht man den Gestank, den das steigende Wasser verbreitet; fiebert bei den Rettungsszenen mit. So ist ein Buch entstanden, das ich gerne gelesen habe, auch wenn mich die Spannung nicht bis zum Ende getragen hat. Im letzten Drittel kam dann doch die eine oder andere Länge auf.
    Trotzdem kann ich das Buch empfehlen. Vor allem Parisliebhaber werden ihre Freude daran haben, die eine oder andere Ecke der Stadt aus einer anderen Perspektive zu lesen.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 01.05.2019

    Ich kenne von der Autorin bereits Sarahs Schlüssel und das Buch hat mich damals tief beeindruckt. Dieses Buch hat mir vom Klappentext her gefallen und mich neugierig gemacht.

    Das Cover ist perfekt gewählt. Man sieht den Eifelturm im HIntergrund und ist sofort in Paris. Die Regentropfen spiegeln die Atmosphäre in Paris wieder, zu dessen Zeitpunkt das Buch spielt.

    Ich war neugierig, ob ich einige Orte wieder erkennen würde. Dies ist auf jeden Fall eingetreten. Ich habe immer wieder Gänsehaut bekommen, wenn ich mir beim lesen vorgestellt habe, wie bestimmte Gegenden überschwemmt waren und das Wasser immer weiter steigt. Die Verzweiflung der Menschen ist fast greifbar und kommt durch das Buch gut zur Geltung.
    Allerdings geht es in dem Buch nicht nur um Paris, das von Überschwemmungen bedroht ist, sondern auch um die Familie Malegarde, die sich in Paris treffen um etwas zu feiern. Das dann doch alles anders kommt als gedacht, weiß am Anfang noch niemand.

    Mir hat die Geschichte gut gefallen und auch der Schreibstil hat mich wieder sofort gefangen genommen.

    Mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, zwar wurde eine schöne Metapher eingebaut, aber mir fehlte etwas.

    Insgesamt aber ein gutes Buch, dass den Leser berührt, auch wenn man Paris noch nie bereist hat.

    Ich vergebe 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 07.04.2019

    Nur die Eltern und die beiden Kinder. So lautet die klare Ansage von Mutter Lauren Malegarde, als sie Linden und Tilia bittet nach Paris zu kommen, um den 70. Geburtstag von Vater Paul zu feiern. Ein ungewöhnlicher Ort, wohnen die Eltern doch im Département Drôme, aber dem Wunsch der Mutter ist Folge zu leisten. Allerdings empfängt die Hauptstadt die Familie nicht mit dem gewohnten Charme, ein Hochwasser historischen Ausmaßes droht die Stadt zu überschwemmen und es regnet unerlässlich. Das Programm wird angepasst, doch bald schon müssen sie noch mehr Planänderungen vornehmen, denn beim gemeinsamen Abendessen bricht Paul mit einem Schlaganfall zusammen und die Erkältung der Mutter stellt sich als schwere Lungenentzündung heraus. Während in ganz Paris der Ausnahmezustand herrscht, ereilt dieser ganz im Kleinen auch die Familie Malegarde.

    Von Beginn der Geschichte an wählt die französisch-amerikanische Schriftstellerin, die in beiden Sprachen ihre Bücher verfasst, ein starkes Symbol: das Wasser der Seine steigt im gleichen Maße wie auch die Lage in der Familie sich zuspitzt, vor allem der Gesundheitszustand des Vaters läuft auf einen dramatischen Höhepunkt zu. Es wird einen Scheitelpunkt geben müssen, der entscheidet, in welche Richtung das Pendel ausschlägt.

    Trotz der gerade einmal 300 Seiten bringt Tatiana de Rosnay unzählige Themen in ihrem Roman unter, die einem als Leser nachdenklich stimmen. Doch keineswegs wirkt die Handlung überladen, im Gegenteil, der Fokus auf die engste Familie und insbesondere auf Linden lässt sie nie den roten Faden verlieren. Es ist das Verhältnis der beiden Geschwister zu einander, jenes zwischen Eltern und Kindern, glückliche und gescheiterte Beziehungen und vor allem die hohe Sensibilität der Malegarde Männer, die immer wieder hervortreten. Paul Malegarde kam als „Treeman“ zu Weltruhm, nichts gibt es, das er nicht über Bäume zu wissen scheint, überall fragt man nach ihm, wenn die Natur übermächtig zu werden scheint. Er ist ein Baumflüsterer, doch wo seine enge Verbundenheit herführt, ist ein Geheimnis, das erst spät gelüftet wird. Lindens besonderes Gespür für Menschen äußert sich in seinem Talent als Fotograf. Er hat den Blick für den ultimativen Ausdruck, kann mit Bildern das ausdrücken, wozu ihm die Worte fehlen.

    Die Familie birgt jedoch auch Konfliktpotenzial, das sich besonders gerne zu Feierlichkeiten entlädt. Auch bei den Malegardes ist dies nicht anders und so manches Geheimnis und bis dato Unausgesprochenes will nun trotz oder gerade wegen der Ausnahmesituation an die Oberfläche. Nicht immer war man nett zu einander, hat sich unterstützt; es gab Neid und Groll, man fühlte sich missverstanden und nicht anerkannt. All das erzählt Tatiana de Rosnay in einem fast poetisch anmutenden Ton, der außerordentlich die Empfindsamkeit und Emotionen der Figuren einfängt und wiedergibt. Trotz der tristen Szenerie und Dramatik des Settings, schlichtweg ein großartiger Roman.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lucienne M., 30.04.2019

    Inhalt:
    Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, wo sie als Künstlerin lebt, und Sohn Linden, ein Fotograf, kommt aus Los Angeles dazu. Schon bei der Ankunft bemerken Tilia und Linden, dass Paul, der Vater, ein stets agiler Baumschützer, kraftlos wirkt. Auch Lauren, die Mutter, ist angeschlagen. Die Seine droht über die Ufer zu treten, sodass die vier das Hotelzimmer fast nicht verlassen können. Die apokalyptischen Wetterverhältnisse spiegeln, was auf der Familie lastet. Vieles wurde in den Jahren von einem Mantel des Schweigens umhüllt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Paul im Restaurant zusammenbricht und ins Koma fällt. Linden hält am Krankenbett Wache - und fasst endlich den Mut, sich seinem Vater gegenüber zu outen. Doch auch Paul hat ein erschütterndes Geheimnis, das der Schlüssel zu seiner Liebe zu den Bäumen, allen voran den Linden ist.

    Meine Meinung:
    Das Cover ist schön gestaltet und hat sofort mein Interesse geweckt. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und fehlerfrei. Alle Charaktere werden ausführlich beschrieben und es viel mir leicht, sie mir vorzustellen. Man geht mit der Familie durch viele Tiefen und negative Emotionen aber erlebt auch Lichtblicke und Hoffnung, das hat mir sehr gut gefallen. Die Gedankengänge sind gut nachvollziehbar und dem Handlungsstrang lässt sich gut folgen. Einen Stern muss ich leider abziehen, da das Buch für meinen Geschmack sehr kurz gehalten war. Für die Story hätte man locker 100 Seiten mehr schreiben können um manche Situationen ausführlicher zu schildern. Sonst hat es aber genau meinen Geschmack getroffen und ich werde es auf jeden Fall Freunden weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 23.04.2019

    Tatiana de Rosnay beschreibt hier in einer wundervollen und klangvollen Sprache und einem, mich sofort in seinen Bann ziehenden Schreibstil, vor einem erst tristen, bald bedrohlichen Bild eines verregneten Paris ein Treffen der Malegardes, einer amerikanisch-französischen Familie. Die Eltern, die 61-jährige Lauren Malegarde, die amerikanische Mutter und der bald 70-jährige Paul Malegarde, der französische Vater laden ihre 39-jährige Tochter Tilia und ihren 36-jährigen Sohn Linden nach Paris ein, es soll gefeiert werden, und zwar der 70. Geburtstag des Vaters Paul und der 40. Hochzeitstag der Eltern. Dazu reisen die Tochter Tilia, eine Malerin, aus London und der Sohn Linden, ein Fotograf, aus San Francisco an. Ein uns bekanntes Bild einer Familienzusammenkunft also.


    Durch die sehr bedrückende und belastende Situation des nicht aufhörenden Regens in Paris und noch einige plötzliche Ereignisse bei den Malegardes wird eine sehr dysphorische Stimmung erzeugt, die Tatiana de Rosnay durch ihre Kunst mit der Sprache umzugehen, noch gut zu ergänzen weiß. Ein noch stärkerer Lesesog entsteht.


    Wie bei vielen Familienzusammenkünften, kommen auch hier viele bisher unbesprochene Themen an die Oberfläche. Durch das Setting und die plötzlichen Ereignisse in der Familie Malegarde geraten alle Familienmitglieder an ihre Grenzen, bisher unterschwellige Probleme innerhalb der Familie treten an die Oberfläche und es wird endlich nach und nach gesprochen; einige Familienmitglieder wachsen ebenso durch ihr Handeln über sich hinaus und das Ganze, obwohl das Setting nicht absolut real ist, aber durchaus real sein könnte, wird dem Lesenden sehr authentisch erzählt. Die Familienmitglieder sind mir beim Lesen ans Herz gewachsen, ein sehr schönes Gefühl entstand in mir beim Erkunden der Malegardes.


    Aber nicht nur über die jetzige familiäre Situation wird gesprochen, genauso ist es auch ein Trip in die Vergangenheit, in die Vergangenheit von Paul.


    Und genauso werden noch andere wichtige Thematiken und Geschehnisse von Paris/Frankreich besprochen. Darunter sind auch viele Thematiken, die nicht nur für Franzosen wichtig sein könnten. Und trotz dieser Dichte und Fülle von Thematiken wirkt das Buch auf mich nicht überladen. Eher lädt es zum Nachdenken ein und regt an.


    Und ich kann und muss nur sagen. Unbedingt Lesen!

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  • 5 Sterne

    3 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 30.04.2019

    Die Familie Malegarde trifft sich in Paris- sie kommen viel zu selten zusammen, diesmal soll der Geburtstag von Vater Paul gefeiert werden sowie der Hochzeitstag der Eltern.
    Doch in Paris regnet es ohne Pause, die Behörden geben Warnungen heraus dass der Fluss Seine über die Ufer treten wird und Paris ein Hochwasser wie 1910 erleben wird....
    Doch auch bei der Familie Malegarde trifft die Katastrophe ein – Vater Paul bekommt einen Schlaganfall und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden, Mutter Lauren kämpft gegen eine Lungenentzündung.
    Der Sohn Linden kümmert sich mit seiner Schwester Tilia um die Eltern und alle merken - es gibt auch in ihrer Familie Dinge nie noch nie ausgesprochen wurden...

    Was für ein tolles Buch, ich weiß gar nicht wo ich hier anfangen soll weil es mich so berührt hat und die Autorin gekonnt viele Dinge in ihrem Buch angeht und beschreibt.

    Zu Beginn war ich mir nicht sicher wohin die Geschichte führen wird, es war ruhig und gemäßigt, ohne große Vorkommnisse, aber ich muss hier sagen – die Geschichte der Familie Malegarde und die Geschichte der Seine fangen alle im gleichen Tempo an, erhalten ihren Höhepunkt und gehen dann zurück, das ist in unglaubliches Lesegefühl und an Spannung und Gefühl fast nicht zu überbieten.

    Der Schreibstil empfand ich als sehr angenehm, interessant und ab einem gewissen Punkt entwickelt dieses Buch eine Anziehungskraft der man sich nicht mehr entziehen kann.

    Die Protagonisten sind alle unterschiedlich, der Hauptaugenmerk liegt auf dem Sohn Linden, der ein erfolgreicher Fotograf in den USA ist.
    Er ist eigentlich der besonnen Teil der Familie, ruhig und lebt für seine Arbeit.
    Tilia hingegen hat eine Tochter, keinen erlernten Beruf, ist die vorlaute Person in der Familie die mit Witz und Stimme sich Gehör verschafft.
    Mutter Laura hält die Familie zusammen, spricht aber viele Dinge nicht an und versucht sie abzumildern.
    Vater Paul lebt seit je her für die Bäume, er ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Bäume, hält Vorträge, reist um die ganze Welt, Menschen lieben und respektieren ihn, aber er selbst redet kaum und auch in der Familie ist er eher der absolute Ruhepol.

    Als dann die Katastrophe geschieht, in der Familie sowie in Paris selbst merkt Linden dass viele Dinge nie ausgesprochen wurden, dass er mit seinem Vater so gerne mehr gesprochen hätte, ihn in sein Leben einweihen wollte, aber es sich nie getraut hat.
    Wie soll er dies nun tun nachdem der Vater einen Schlaganfall hatte und Paris immer stärker mit dem Hochwasser zu kämpfen hat?

    Gekonnt baut die Autorin das Umfeld um die Familie auf.
    Man erhält Einblicke in das Leben von Paris durch die Bedrohung des Hochwassers, welche Auswirkungen es auf den Alltag von Millionen von Menschen hat, aber eben auch auf die Familie Malegarde selbst.

    Neben diesem erzählt die Autorin auch die Geschichte um den Vater Paul und seine große Liebe und sein Wissen zu den Bäumen, auch hier merkt man die große Bewunderung und die gute Recherchearbeit der Autorin zu diesen Lebewesen.
    Auch gibt es immer wieder kurze Einblicke in die Vergangenheit die sich zum Ende hin erst komplett auflösen wird, dem Leser aber ein klareres Bild verschaffen wird.

    Berührend erzählt die Autorin die Geschichte um die zwei Männer in dieser Familie – Linde und Vater Paul, dies hat sie gekonnt und unheimlich gefühlvoll verpackt und konnte mich so in diesem Buch komplett mitreissen und gefangen nehmen.
    Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen!

    I

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